Manuela Kerer Alma Phantasien
für Sopran und Klavier for Soprano and Piano
Edition Breitkopf 9249
für Sopran und Klavier for Soprano and Piano
Edition Breitkopf 9249
für Sopran und Klavier for Soprano and Piano
Text von | Words by Alma Mahler
Edition Breitkopf 9249
Printed in Germany
Alma Mahler (1879–1964) gehört ohne Zweifel zu den schillerndsten Persönlichkeitkeiten ihrer Zeit, die bis heute nichts an ihrer Faszination verloren hat. „Sie gehört zu den ganz wenigen Zauberfrauen, die es gibt“, sagte der Schriftsteller Franz Werfel, ihr dritter Ehemann nach Gustav Mahler und Walter Gropius. Männer scheinen ihr Lebensinhalt gewesen zu sein: geniale Männer – mit und ohne Trauschein. Sie selbst ließ gern durchblicken, wie lang ihre private Eroberungsliste war ... Alma ist und bleibt ein Unikum der Kulturgeschichte, doch aufgrund ihres Rufes als „Femme fatale“ und ihres extravaganten Wesens wird leider allzu oft außer Acht gelassen, dass sie selbst wunderbare Kompositionen hervorgebracht hat, sehr gebildet war und die Gabe besaß, nicht nur Männer zu verzaubern. In einer Zeit, wo Frauen noch keineswegs gleichberechtigt waren, lebte Alma nach dem Motto: „Jeder Mensch kann alles – aber er muss auch zu allem bereit sein.“
Bei der Komposition der Alma Phantasien habe ich mich von der bemerkenswerten Alma inspirieren lassen, mein Ohr in deren Zeit versetzt und das Gehörte in ihre eigene Tonsprache übersetzt. Dabei habe ich in meine Kompositionen zwei kurze musikalische Zitate aus Alma Mahlers Werken eingeflochten, nämlich aus Die stille Stadt und Ich wandle unter Blumen
Der Text stammt aus Alma Mahlers Tagebucheintragungen und handelt von zwei Männern, die Alma Mahlers Leben prägten: Alexander Zemlinsky und Gustav Mahler. Die Schreibweise Almas wurde dabei beibehalten.
(Manuela Kerer)
Texte
I Wilde Komponiererei
Ich möchte eine große That thun. Möchte eine wirklich gute Oper componieren, was bei Frauen wohl nie der Fall war. Meine wilde Komponiererei wurde durch Alexander von Zemlinsky, der mein Talent sofort erkannt hatte, in erste Bahnen gelenkt. Ich komponierte von einem Tag zum anderen vielseitige Sonatensätze, lebte nur meiner Arbeit und hatte mich plötzlich von allem gesellschaftlichem Treiben zurückgezogen [...]. Es war fast selbstverständlich, daß ich mich in Zemlinsky, der ein häßlicher Mensch war, verliebte.
II Nur der seinen leben
Mahler forderte brieflich sofortiges Aufgeben meiner Musik, ich müsse nur der seinen leben ...
Ich rannte die ganze Nacht in meinem Zimmer auf und ab. Meine Mutter hörte mich, kam in mein Zimmer und forderte mich allen Ernstes auf, Gustav Mahler zu verlassen. Sie kannte ja mein Dasein und wußte, daß ich seit meinem achtzehnten Lebensjahr an nur der Musik gelebt hatte. Die Askese, die man sich selber diktiert, ist richtig; aber die, zu der man befohlen wird, wie das in meiner Ehe mit Gustav Mahler geschah, reizte mich bis an die Grenze des mir Ertragbaren. Übrigens: ich hatte Gustav Mahler niemals eine Note meiner Musik gezeigt.
aus: Alma Mahler-Werfel, Tagebuch-Suiten 1898–1902 © 1997 by S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Technische Erklärungen (zum Großteil im Notentext enthalten):
schneller werden langsamer werden
Satz I: Die Sopranistin singt in den Innenraum des Flügels, während das Pedal gehalten wird, wodurch Nachklänge erzielt werden.
„piangendo“ Glissando mit großem Vibrato, erinnert an ein Weinen
Saite wiederholt anschlagen, dabei mit links Saite berühren (wie Flageolett) und über die gesamte Saite glissandieren; neben „Pseudoflageoletts“ strahlen immer wieder richtige Flageoletts wie Kristalle heraus.
q = 54 (FREI)
In den geöffneten Flügel (Nachklang! Im Normalfall mit dem Rücken zum Publikum)
gewidmet der lieben Emanuela
Manuela Kerer, 2012
manuela kerer 2012
Sopran
Klavier j
& & 4 4 4 4 4 4
lexander Zemlinsky,
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Manuela Kerer
Alma Phantasien (2012)
Aufführungsdauer | Duration
etwa 7 Minuten | approx. 7 minutes
Uraufführung | World premiere
Emanuela Pattis (S) | Peter Doss (Klav | Pno)
Brixen | Cusanus Akademie | 29/09/2012
Manuela Kerer
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