EB 8935 - Franck, Sechs Klaviersonaten

Page 1

Edition Breitkopf

E. Franck Sechs Klaviersonaten Six Piano Sonatas op. 40

EB 8935



EDUARD FRANCK 1817–1893

Sechs Klaviersonaten Six Piano Sonatas op. 40

herausgegeben von | edited by

Alexandra Oehler

Edition Breitkopf 8935 Printed in Germany


Inhalt | Contents Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorische Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Preface . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Editorial Remarks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Faksimile . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

III IV V VI VII

Sonate F-dur | Sonata in F major op. 40 Nr. 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonate C-dur | Sonata in C major op. 40 Nr. 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonate g-moll | Sonata in G minor op. 40 Nr. 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonate Es-dur | Sonata in E flat major op. 40 Nr. 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonate F-dur | Sonata in F major op. 40 Nr. 5 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonate c-moll | Sonata in C minor op. 40 Nr. 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Einzelanmerkungen | Detailed Remarks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142


Vorwort Zu Eduard Francks Klaviersonaten Mit der vorliegenden Ausgabe der Sechs Klaviersonaten op. 40 (F-dur, C-dur, g-moll, Es-dur, F-dur und c-moll) von Eduard Franck (1817–1893) wird eine nicht unerhebliche Repertoirelücke im Bereich der großen romantischen Klaviersonate geschlossen. Zwischen Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Ferdinand Hiller, William Sterndale Bennett, Edvard Grieg, Edward Alexander MacDowell und Johannes Brahms nimmt Eduard Franck einen herausragenden Platz ein und überrascht nicht zuletzt Wissenschaftler und Interpreten immer wieder mit einem umfangreichen und bedeutsamen kompositorischen Schaffen. Die Gründe, warum es zum Teil hervorragende Werke verschiedener Komponisten nicht geschafft haben, sich im Kanon der so genannten Standardwerke und damit auch im Konzertrepertoire zu etablieren, sind sicher vielfältig. Zum einen scheuen viele Interpreten den Umgang und die musikalische Auseinandersetzung mit ihnen unbekannten Werken. Zum anderen sind es aber auch Dramaturgen und Konzertveranstalter, denen der Mut und der Entdeckergeist eines „musikalischen Christopher Columbus“ fehlt, ihrem neugierigen und oftmals auch sehr offenen Konzertpublikum ein breiteres Repertoire anzubieten. In den meisten Fällen waren es äußere Bedingungen, die ein Tradieren verhinderten. Zu den Frühwerken Eduard Francks gehört u.a. eine Caprice mit dem Titel Hommage à Clara Wieck. Clara selbst zeigte sich davon ziemlich unbeeindruckt (wie übrigens auch von dem ihr gewidmeten ersten Klavierkonzert op. 13), während der mit ihr befreundete Robert Schumann mit großer Aufmerksamkeit den damals noch unbekannten Franck näher in Augenschein nahm. Schumann bescheinigte dem jungen Franck kompositorische „Frische, Kraft und Einheit“. So war es dann auch Robert Schumann, der die ersten mit Opuszahlen gedruckten Kompositionen Francks rezensierte. Hier sind die Mendelssohn gewidmeten Zwölf Studien op. 1 zu nennen, die sich ins „höhere, feinere Element erheben“. Mendelssohn selbst äußerte sich in Briefen anerkennend über den jungen Komponisten. Es folgten ein Capriccio op. 2 und die Charakterstücke für das Pianoforte op. 3. Schumann lobt Francks „scharfe Kombinationsgabe, kühne Harmoniefolgen, eigentümlich wechselnde Rhythmen“ und weist explizit auf das „persönlich Besondere“ hin. Ein enges Verhältnis bestand zeitlebens zwischen Felix Mendelssohn Bartholdy und Eduard Franck, dessen Einfluss in Francks frühen Werken noch deutlich anklingt. Franck gehörte zu den wenigen Privatschülern Mendelssohns in Leipzig und Düsseldorf. Das 1843 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig erschienene Album für das Pianoforte op. 5 kann eindeutig dieser Zeit zugeordnet werden. In seiner späteren Berliner Jahren entstanden seine Kompositionen op. 8 bis op. 18, wobei hier insbesondere das Klaviertrio op. 11 und das Klavierkonzert op. 13 hervorzuheben sind. Sein berufliches und sein privates Umfeld in Berlin haben dazu beigetragen, dass er während dieser Zeit neue Kompositionen noch recht enthusiastisch und vor allem zeitnah zum Druck freigab; eine Einstellung, die sich leider recht bald ins Gegenteil verkehrte. Es erfasste ihn eine regelrechte Publikationsscheu, und er suchte sich, wenn überhaupt, nur noch kleine und unbekannte Verlage für seine Werke. Diese Angst vor dem Publizieren begleitete ihn bis fast an sein

Lebensende, was sich ebenfalls hinderlich auf die Verbreitung seiner Werke auswirkte. Kurz vor seinem Tod schüttet er ein Füllhorn von Kompositionen unterschiedlichster Gattungen und Besetzungen aus, die in der Mehrheit schon viel früher entstanden waren. Am 15. März 1849 stellte sich Franck dem Konzertpublikum im Leipziger Gewandhaus als Pianist seines eigenen Klavierkonzertes op. 13 vor. Ignaz Moscheles äußerte sich lobend über die kompositorischen Fähigkeiten Eduard Francks. Dem Komponisten sei es gelungen „edle Haltung, poetische Ideen und gute Instrumentation“ im Klavierkonzert zu vereinen und entsprechend zu transportieren. Dies lässt wiederum Rückschlüsse auf Francks pianistische Fähigkeiten zu, die immens gewesen sein müssen. Er war ein überaus begnadeter Pianist voller Leidenschaft und technischer Perfektion. Sein Spiel war von Feinsinnigkeit, Hingabe und Authentizität geprägt. Eduard Franck war zeitlebens nicht nur als Pianist und Komponist gefragt, er genoss insbesondere als Pädagoge einen hervorragenden Ruf. So nahm er 1851 seine Lehrtätigkeit an der Rheinischen Musikschule in Köln auf, die nach dem Vorbild des Leipziger Konservatoriums arbeitete. Hier vertiefte er seine Bekanntschaft mit Ferdinand Hiller, der ihm nach geraumer Zeit ein wertvoller Freund und Begleiter wurde. Hiller brachte Francks Werke immer wieder in den von ihm geleiteten „Gesellschaftskonzerten“ zur Aufführung. Darunter befanden sich neben zahlreichen Klavierkompositionen immer öfter auch Orchesterwerke, beispielsweise seine Symphonien in g-moll und B-dur, die leider nicht mehr auffindbare Ouvertüre zu einem Trauerspiel sowie das Violinkonzert in e-moll op.30. Wiederholt begegnete man Franck auch als Interpret eigener Werke, so unter anderem 1852 mit seinem heute verschollenen Konzert für zwei Klaviere (zusammen vorgetragen mit Carl Reinecke) und 1854 mit seinem Klavierkonzert d-moll op. 13. Francks umfangreiches Oeuvre beinhaltet Kompositionen unterschiedlichster Gattungen. Die im Werkverzeichnis1 aufgeführte Literatur liegt teilweise gedruckt bzw. im Manuskript vor und kann dem Interessierten einen Einblick in Francks künstlerisches Schaffen geben. Unverkennbar sind seine ersten Werke (nicht nur die Klavierwerke) dem Vorbild Mendelssohns verpflichtet. Franck findet jedoch rasch zu seiner eigenen Tonsprache und vollzieht somit den kompositorischen und künstlerischen Sprung hin zu unverkennbarer Individualität. Er hebt sich mit eigener Handschrift, insbesondere in den Klaviersonaten, klar von den sogenannten Hauptmeistern der Romantik ab. Sein umfangreiches Sonatenschaffen (im Druck erschienen sind lediglich neun Klaviersonaten – die vorliegenden Sechs Sonaten op. 40 sowie Drei Sonaten op. 44 –, fast ein Dutzend weitere sind im Manuskript überliefert) ist schon allein aufgrund seiner Entstehungszeit und seiner musikalischen Faktur von hohem Repertoirewert für die Klaviermusik. Allen Sonaten wohnt eine wunderbar kühne, oftmals kontrastierende und später ins moderne weisende Harmonik inne. Nicht unerhebliche pianistische Herausforderungen (virtuose, perlende Läufe, duftige Akkordpassagen, schnelle Oktavgänge und große Sprünge) kontrastieren mit intimen, feinsinnigen Themen. 1

„Die Komponisten Eduard und Richard Franck – Leben und Werk, Dokumente und Quellen“ Leipzig, Pfefferkorn Musikverlag 2010.


IV Die Klaviersonaten Eduard Francks sind durchgängig pianistisch angelegt und liegen im besten..Sinne „gut in der Hand“. Bemerkenswert ist auch der musikalische Atem, der die einzelnen Sätze umgibt und miteinander verbindet. Die intensive Auseinandersetzung mit der Musik vorangegangener Generationen, die Einbeziehung von Kirchentonarten (Modi) in seine Kompositionstechnik, verwoben mit dem spätromantischen Stil sowie

die Suche nach ganz neuen Ausdrucksformen lassen die Klaviersonaten Eduard Francks zu einer prächtigen Ergänzung des (spät-) romantischen Klavierrepertoires werden. Mit der Herausgabe der Sechs Sonaten op. 40 ist mein Wunsch verbunden, Eduard Franck als seriösen und integralen Klavierkomponisten im Konzertsaal zu etablieren.

Editorische Anmerkungen Der genaue Entstehungszeitraum der Sechs Sonaten op. 40 ist nicht zweifelsfrei zu bestimmen. Da Eduard Franck sich generell nur sehr zögerlich zur Veröffentlichung neuer Werke entschließen konnte, ist anzunehmen, dass die Sonaten in einem längeren Zeitraum vor 1882 entstanden sind.2 Erschienen sind sie schließlich im Jahr 1882 in der T. Trautweinʼschen Buch- und Musikalienhandlung Berlin. Die ersten Besprechungen erschienen noch selben Jahr. Die Neue Zeitschrift für Musik schreibt z.B. im Jahr 1883: „In allen diesen Werken ist ein reicher Schatz guter deutscher Musik niedergelegt. Man sagt von unserer Zeit, sie bringe keine gründliche Sonate hervor; hier findet eine solche Behauptung ihre Widerlegung. Seit Beethoven haben wohl wenige hochbegabte Autoren dergleichen Schöpfungen wie Ed. Franck in’s Leben gerufen. Fast alle Themen stehen plastisch vor uns und sind fähig, gut verarbeitet zu werden. Wie vielseitig und vielgestaltig sie erscheinen, erhellt besonders daraus, daß sie einem guten Contrapunkte gleichsam in die Hände arbeiten. Mehrere derselben verdienten symphonisch durchgeführt zu werden, weil dramatisches Element in ihnen vorwaltet. Dabei hat Fr. immer im Auge behalten, wie unsere klassischen Klaviermeister ihr Instrument behandelten, insofern als das Clavier kein Orchester ist.“ 3 Wie bei den meisten Werken Eduard Francks sind auch bei den vorliegenden Sechs Sonaten keine handschriftlichen Quellen überliefert. Tatsächlich ist der uns bekannte Erstdruck die einzige zur Verfügung stehende Quelle. Diese Urtextausgabe muss sich mithin auf den dort überlieferten Text als den dem Komponisten am nächsten stehenden stützen. Wie für diese Zeit üblich gibt es die bekannten Flüchtigkeitsfehler wie vergessene Fähnchen und Wechselschlüssel, fehlende oder verrutsche Akzidenzien u.v.m. Darüber hinaus muss jedoch festgestellt werden, dass der Erst2 Siehe: „Die Komponisten Eduard und Richard Franck – Leben und Werk, Dokumente und Quellen“ Leipzig, Pfefferkorn Musikverlag 2010. 3

Neue Zeitschrift für Musik Band 79 S. 242, Leipzig 11. Mai 1883.

druck eine – über das vertretbare Maß hinausgehende – Anzahl von Fehlern und Inkonsistenzen aufweist. Zu nennen sind hier etwa die nahezu durchgängig unterschiedliche Platzierung von Legatobögen bei jedoch ganz offensichtlich identischen (auch direkt aufeinanderfolgenden) Takten oder Phrasen. Dasselbe gilt für Artikulation und Dynamik. Innerhalb von Skalenläufen fehlen nicht selten die entsprechend oktavversetzten Akzidenzien, ebenso wie das – aus den Regeln der Notation bekannte – individuelle Wiederholen von Versetzungszeichen innerhalb eines Taktes bei unterschiedlicher Stimmführung. Dies führt häufig dazu, dass z. B. die in einer Mittelstimme gesetzte Akzidenzien (die natürlich auch für die Ober- bzw. Unterstimme gelten) einfach weggelassen wurden. Trotz intensiver Auseinandersetzung mit den Sonaten war es der Herausgeberin nicht in allen Fällen möglich, Akkorde und Akkordverbindungen als zweifelsfrei „gewollt“ zu identifizieren. Eduard Franck wurde für seine teilweise kühne Harmonik stets gelobt und bewundert, bei einigen wenigen Stellen ist jedoch eine gewisse Vorsicht geboten. Die Herausgeberin ergänzt in diesen Fällen Akzidenzien in eckigen Klammern, wohingegen offensichtlich fehlende bzw. behutsam zur Warnung eingefügte Versetzungszeichen ohne besondere Kennzeichnung in den Notentext einfließen. Diese finden jedoch in den Einzelanmerkungen Erwähnung. Die Frage, ob die vorliegende Ausgabe das Gütesiegel „Urtext“ verdient wurde lange zwischen der Herausgeberin und dem Verlag erörtert. Da kein expliziter Quellenvergleich vorgenommen werden konnte, die Arbeit mit dem Erstdruck jedoch so intensiv wie möglich war und versucht wurde, Korrekturen und Eingriffe so behutsam wie möglich zu gestalten, haben wir uns für diese Vorgehensweise entschieden. Leipzig, Winter 2017 Alexandra Oehler


V

Preface On Eduard Franckʼs Klaviersonaten The present edition of the Six Piano Sonatas op. 40 (in F major, C major, G minor, E flat major, F major and C minor) by Eduard Franck (1817-1893) will close a not inconsiderable gap within the repertoire of the great Romantic piano sonata. Among Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Ferdinand Hiller, William Sterndale Bennett, Edvard Grieg, Edward Alexander MacDowell and Johannes Brahms, Eduard Franck occupies a prominent position and surprises scholars and interpreters time and again, not least with his extensive and significant compositional output. The reasons why some excellent works of various composers have not become established in the canon of so-called standard works and thus also in the concert repertoire are certainly multifarious. Many interpreters, on the one hand, shy away from musically confronting and dealing with works unknown to them. But on the other, there are also dramaturges and concert organizers who lack the courage and spirit of discovery of a “musical Christopher Columbus” to offer their curious and often also very open concert audiences a broader repertoire. In most cases it was external conditions that prevented the repertoire from becoming part of the performance tradition. Included in Eduard Franck’s early works is also a caprice titled Hommage à Clara Wieck. Clara herself was rather unimpressed by it (as, incidentally, also by the Piano Concerto op. 13 dedicated to her), while her friend Robert Schumann took a closer look at the then still unknown Franck. Schumann attested to the young Franck’s compositional “freshness, power, and unity.” And so it was then also Robert Schumann who reviewed Franck’s first compositions published with opus numbers. Mentioned here were the Twelve Studies op. 1, dedicated to Mendelssohn, “ascending to a higher, finer element.” Mendelssohn himself appreciatively acknowledged the young composer in letters. A Capriccio op. 2 followed, together with the Character Pieces for the Piano op. 3. Schumann praises Franck’s “sharp power of combination, bold harmonic progressions, idiosyncratically changing rhythms” and explicitly points to what is “personally special.” A close relationship existed lifelong between Felix Mendelssohn Bartholdy and Eduard Franck, and its influence can still be clearly heard in Franck’s early works. Franck was among Mendelssohn’s few private students in Leipzig und Düsseldorf. The Album for the Pianoforte op. 5, published in 1843 by Breitkopf & Härtel in Leipzig, clearly belongs into this period. Composed in his later years in Berlin were his works opp. 8 to 18, with particular emphasis on the Piano Trio op. 11 and the Piano Concerto op. 13. His professional as well as his private milieu contributed to the fact that during this period he still quite enthusiastically and, above all, promptly released new works for publication in a timely manner, an attitude that was soon, unfortunately, to be reversed. He was seized by a veritable reluctance to publish and sought, if at all, only small and rather unknown publishers for his works. This fear of publishing accompanied him almost to the end of his life, also hindering the dissemination of his works. Shortly before his death, he cleared out a cornucopia of compositions of various genres and settings, most of which had been written much earlier. On 15 March 1849, Franck introduced himself as pianist in his own Piano Concerto op. 13 to the concert public in the Leipzig

Gewandhaus. Ignaz Moscheles praised Eduard Franck’s compositional skills: In the piano concerto, the composer had succeeded in combining and transporting, accordingly, “noble bearing, poetic ideas and good orchestration.” This in turn allows conclusions to be drawn about Franck’s pianistic abilities, which must have been immense. He was a very gifted pianist full of passion and technical perfection. His playing was characterized by subtlety, devotion, and authenticity. All his life Eduard Franck was in demand not only as a pianist and composer, but he also enjoyed, in particular, an excellent reputation as a pedagogue. In 1851 he began teaching at the Rhenish Music School in Cologne that was based on the model of the Leipzig Conservatory. Here he deepened his acquaintance with Ferdinand Hiller, who later became a valuable friend and companion. Hiller repeatedly performed Franck’s works in the “Society concerts” that he conducted. In addition to numerous piano compositions, there were from time to time also orchestral works, for example, his Symphonies in G minor and in B flat major, the unfortunately no longer traceable Ouvertüre zu einem Trauerspiel (Overture to a Tragedy) as well as the Violin Concerto in E Minor op. 30. Franck was also repeatedly encountered as interpreter of his own works, among others, in his now-lost Concerto for Two Pianos (performed together with Carl Reinecke) in 1852, and in his Piano Concerto op. 13 in 1854. Franck’s extensive oeuvre includes compositions in the most varied genres. The literature listed in his works’ catalogue1 is extant, partly published, or in manuscript, respectively, and ought to give those interested an insight into Franck’s artistic work. His first works (not only the piano works) are undeniably modeled on Mendelssohn. Franck, however, quickly finds his own tonal language and thus completes the compositional and artistic leap to unmistakable individuality. He clearly stands out with his own personal touch, especially in the piano sonatas, from the so-called leading masters of Romanticism. Owing to its genesis period and its musical distinctiveness, his extensive sonata output alone (only nine piano sonatas – the present Six Sonatas op. 40 and Three Sonatas op. 44 – have appeared in print, almost a dozen others are extant in manuscript) is already of high repertoire value as piano music. All the sonatas have their own characteristic harmony, wonderfully bold, often contrasting and appearing later as modern. Immense pianistic challenges (pearly virtuoso runs, airy chordal passages, fast octaves, and dangerous leaps) contrast with intimate, subtle themes. Eduard Franck’s piano sonatas are consistently pianistic and “lie well within the hand,” in the best sense of the term. Noteworthy is also the musical breath surrounding and uniting the individual movements. The intensive examination of the music of previous generations, the inclusion of church modes in his compositional technique, interwoven with the late romantic style, and the search for completely new forms of expression make the piano sonatas of Eduard Franck a magnificent complement to the (late) romantic piano repertoire. In publishing the Six Sonatas op. 40, my desire is to establish Eduard Franck as a serious and integral piano composer in the concert hall. 1

“Die Komponisten Eduard und Richard Franck – Leben und Werk, Dokumente und Quellen” Leipzig, Pfefferkorn Musikverlag 2010.


VI

Editorial Remarks The exact genesis period of the Six Sonatas op. 40 cannot be dated beyond any doubt. Since generally Eduard Franck could only very hesitantly decide to publish new works, it can be assumed that the sonatas were composed over a longer time period before 1882.1 They were finally published in 1882 by the T. Trautwein‘schen Buchund Musikalienhandlung Berlin. The first reviews still appeared the same year. A review in the Neue Zeitschrift für Musik states, for example, in 1883: “Laid down in all these works is a rich treasure of good German music. It is said of our time that it does not bring forth any kind of strict sonata; here such an assertion finds its refutation. Since Beethoven, few highly gifted composers have brought into being creations like those by Ed. Franck. Almost all themes face us vividly and are capable of being well worked up. How versatile and multifarious they appear is clear from the fact that they can, so to speak, serve the ends of a good counterpoint. Several of them deserve to be realized symphonically, because of the dramatic element prevalent in them. In the process, Fr. always keeps in view how our classical piano masters dealt with their instrument insofar as the piano is no orchestra.” 2 As with most of Eduard Franck’s works, no manuscript source is extant for the present Six Sonatas. In fact, the first edition known to us is the only available source. Consequently, for this Urtext edition we must rely here on its surviving text as being the closest to the composer. As is usual for this period, there are the known careless errors such as forgotten flags and missing clefs, 1

See “Die Komponisten Eduard und Richard Franck – Leben und Werk, Dokumente und Quellen“ Leipzig, Pfefferkorn Musikverlag 2010.

2

Neue Zeitschrift für Musik volume 79 p. 242, Leipzig, 11 May 1883.

lacking or displaced accidentals, etc. It must furthermore be said, though, that the first print has a number of errors and inconsistencies beyond what is reasonable. Noteworthy here is the almost consistently varying placement of slurs for clearly identical (also directly consecutive) measures or phrases. The same goes for articulation and dynamics. Often lacking within running scales are the corresponding octave-shifts of accidentals, as well as the individual repetition of accidentals within a measure in the case of varying voice leading, as is known from the rules of notation. This often results, for example, simply in the omission of an accidental that was placed in the middle voice, but was naturally also supposed to apply to the upper or lower voices. Despite intensive examination of the sonatas, it was not always possible for the editor to identify chords and chord combinations as unambiguously “intentional.” Eduard Franck was always praised and admired for his to some extent bold harmony, but advisable in a few places is a certain caution. Here, the editor added accidentals in square brackets, whereas obviously missing or cautionary accidentals are tacitly included in the musical text. These are, however, mentioned in the individual comments. The publisher and editor have long discussed the question of whether the present edition deserves to be called “Urtext.” Though no explicit source comparison could be made, the first print was nevertheless worked with very intensively, and every attempt was made to correct and intervene as carefully as possible, so we opted for this procedure. Leipzig, Winter 2017 Alexandra Oehler


VII

Titelblatt der Erstausgabe | Title page of the first edition WĂźrttembergische Landesbibliothek Stuttgart | WĂźrttemberg State Library Stuttgart


Seinem Sohne Richard

Sonate

in F-dur | F major op. 40 Nr. 1

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Sonate in c-moll | C minor op. 40 Nr. 6

Eduard Franck

Allegro con brio h. = 72

3 4 3 4 7

3

3

Leseprobe

6

3

p cresc.

f

14

3

21

3

[ ]

6

Sample page [sim.]

29

cresc.

Breitkopf EB 8935


124 36

dolce f

p

f

p

Leseprobe

44

53

61

Sample page [sim.]

68

75 3

f

3

3 3

Breitkopf EB 8935


125 82

p

dim.

90

Leseprobe

97

103

cresc.

108

Sample page f

114

dim.

Breitkopf EB 8935


126 123

p dolce

130

Leseprobe p

137

cresc.

144

Sample page p

cresc.

[ ]

[ ]

151

3

3

3

f

[

]

Breitkopf EB 8935

3



9 790004 186022

ISMN 979-0-004-18602-2

9 790004 186022

A 18

EB 8935

www.breitkopf.com


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