EB 2617 – Schumann, Sämtliche Klavierwerke Bd. 1

Page 1

Edition Breitkopf

schumann Sämtliche Klavierwerke (Clara Schumann-Ausgabe)

Complete Piano Works (Clara Schumann Edition) Band I | Volume I

EB 2617



robert schumann 1810–1856

sämtliche klavierwerke complete piano works

herausgegeben von | edited by

Clara Schumann revidiert und mit Fingersätzen versehen von | revised and fingered by

Wilhelm Kempff

Edition Breitkopf 2617 Printed in Germany



Bandübersicht | Overview of Volumes I op. 1 op. 2 op. 3 op. 4 op. 5 op. 5 op. 6 op. 6 op. 7 op. 8

IV Abegg-Variationen F-dur Papillons Studien nach Capricen von Paganini Intermezzi für Klavier Impromptus über eine Romanze von Clara Wieck (1. Fassung 1833) Impromptus über ein Thema von Clara Wieck (2. Fassung 1850) Davidsbündlertänze (1. Fassung 1837) Davidsbündlertänze (2. Fassung 1850) Toccata C-dur Allegro h-moll

II op. 9 Carnaval op. 10 Sechs Konzert-Etüden nach Capricen von Paganini op. 11 Klaviersonate Nr. 1 fis-moll op. 12 Fantasiestücke für Klavier op. 13 Symphonische Etüden cis-moll

III op. 14 Klaviersonate Nr. 3 f-moll (Konzert ohne Orchester) op. 15 Kinderszenen op. 16 Kreisleriana op. 17 Fantasie C-dur op. 18 Arabeske C-dur op. 19 Blumenstück Des-dur

op. 20 op. 21 op. 22 op. 23 op. 26 op. 28 op. 32

Humoreske B-dur Novelletten Klaviersonate Nr. 2 g-moll Nachtstücke Faschingsschwank aus Wien Drei Romanzen Scherzo, Gigue, Romanze und Fughette

V op. 56 op. 58 op. 68 op. 72 op. 76 op. 82

Studien für Pedalflügel Vier Skizzen für Pedalflügel Klavieralbum für die Jugend Vier Fugen Vier Märsche Waldszenen

VI op. 99 op. 111 op. 118 op. 124 op. 126 op. 133

Bunte Blätter Drei Fantasiestücke Drei Klaviersonaten für die Jugend Albumblätter Sieben Klavierstücke in Fughettenform Gesänge in der Frühe

VII op. 54 Klavierkonzert a-moll op. 92 Introduktion und Allegro appassionato (Konzertstück für Klavier und Orchester) op. 134 Konzert-Allegro mit Introduktion d-moll/D-dur


IV

Vorwort

Die hier im Nachdruck vorgelegte Edition ist ein Meilenstein in der Reihe der postum erschienenen Ausgaben der Klavierwerke Robert Schumanns. Als Vorlage diente ihr die von Clara Schumann 1884 bis 1886 auf Grundlage der ersten Schumann-­ Gesamtausgabe herausgegebene Erste mit Fingersatz und Vortragsbezeichnung versehene Instructive Ausgabe. Bereits deren Untertitel Nach den Handschriften und persönlicher Ueberlieferung konnte als kritischer Kommentar zur zeitgenössischen Praxis „instructiver Ausgaben“ gelesen werden, betonte er doch den philologischen Aspekt vor dem praktischen. Dass Clara Schumann schon im Vorfeld zu dieser Edition das Editions­ prinzip der „instructiven Ausgaben“ kompromisslos ablehnte, wird etwa in Ihrem Brief vom 22. Juli 1882 an den Verleger Raymund Härtel deutlich*: „Keineswegs habe ich aber die Absicht, mich nach vorhandenen instructiven Ausgaben zu richten, die bis ins Kleinlichste analisirt und befingert sind, was mir an und für sich nicht richtig erscheint, am allerwenigsten aber bei Schumann zulässig wäre. Man muss bei Spielern Schumannscher Werke schon eine gewisse kritische und musikalische Basis voraussetzen.“ Ausgehend von den in den ersten Dekaden des 19. Jahrhunderts praktisch aufbereiteten Ausgaben der Werke für Tasteninstrumente von Johann Sebastian Bach hatte sich bis 1869, als der Stuttgarter Musikpädagoge Sigmund Lebert seine Instructive Ausgabe klassischer Klavierwerke in 14 Bänden zu sechs Abteilungen auf den Markt brachte, eine gewisse Praxis der von professionellen Musikern explizit für den Klavierunterricht aufbereiteten Musikeditionen etabliert. Die in dieser Tradition stehende, von Hans von Bülow herausgegebene Instructive Ausgabe der Klaviersonaten Ludwig van Beethovens erntete laut dem Tagebucheintrag Ferdinand Schumanns vom 23. März 1895 die folgende vernichtende Kritik Clara Schumanns: „Sie [Clara] ist nicht für solche Schülerausgaben. Die Ausgabe von Bülow enthalte Vortragsbezeichnungen, die Beet­ hoven gar nicht hingeschrieben habe. Eine solche Mache müsse den Schülern entzogen werden. Für ordentliche Musiker sei eine solche Ausgabe geradezu unbrauchbar.“ Vor diesem Hintergrund kann Clara Schumanns Entscheidung für eine instruktive Ausgabe der Klavierwerke ihres Mannes als geplanter Schachzug interpretiert werden; wahrscheinlich wollte sie damit anderen Herausgebern zuvorkommen, näherte sich doch mit dem Jahr 1886 das Ende der urheberrechtlichen Schutzfrist. Ein im Frühsommer 1877 von dem englischen Musikverlag Novello unterbreitetes Angebot einer neuen Gesamtausgabe der Klavierwerke Robert Schumanns hatte Clara abgelehnt; im Mai 1880 führte sie dann in Bonn bezüglich der nun anvisierten Instructiven Ausgabe erste Gespräche mit einem Mitarbeiter Breitkopf & Härtels; in ihrer Korrespondenz mit dem Verlag beansprucht das Thema von Mai 1882 an größe­ren Raum. Unter Beteiligung ihrer Tochter Marie arbeitete Clara Schumann sodann zwischen 1883 und 1886 an der Edition. Im Dezember 1886 und im Januar 1887 wurde die fertiggestellte und in sechs Bände zu zwei Abteilungen gegliederte * Folgende Zitate nach Schumann-Briefedition III/9, S. 371; Ferdinand Schumann, Erinnerungen an Clara Schumann, in: Neue Zeitschrift für Musik 84/11 (1917), S. 88; Verlagsarchiv Breitkopf & Härtel.

Instructive Ausgabe schließlich in Hofmeisters Monatsbericht über neue Musikalien bzw. in der Zeitschrift Signale für die musikalische Welt angezeigt. Zwar hat Clara Schumann den Notentext der Instructiven Ausgabe pädagogisch aufbereitet; so hat sie vor allem Hinweise auf Tempo, Fingersätze sowie zahlreiche Pedalangaben verändert bzw. ergänzt. Doch scheint sie nicht von ihrem Grundgedanken der Werktreue gegenüber dem Œuvre ihres Mannes abgewichen zu sein. Ihre Eingriffe und Ergänzungen basieren auf ihren langjährigen Erfahrungen als Pianistin und Klavierlehrerin und nicht zuletzt auf Erinnerungen an Gespräche mit Robert Schumann. Gerade der letztgenannte Aspekt führte zu der Selbst- wie Fremdeinschätzung Clara Schumanns als einer Schumann-Autorität schlechthin, was Eingriffe ihrerseits nicht nur gerechtfertigt, sondern geradezu als Notwendigkeit erscheinen ließ. Breitkopf & Härtel ging Clara Schumanns Revision jedoch nicht weit genug: Kurze Zeit nach ihrem Tod am 20. Mai 1896 brachte man eine neue, von Carl Reinecke revidierte Auflage heraus, ohne den Namen des Revisors zu nennen oder auf die Änderungen hinzuweisen. Dies führte 1900/1901 zu Auseinandersetzungen mit den Erben der Schumanns, in deren Folge man Claras Text weitgehend wiederherstellte, die Bearbeitung Reineckes jedoch anonym weitervertrieb. Den Erben gegenüber hatte der Verlag mehrfach die Gründe für Reineckes Revision angesprochen: Erwähnt wurde ein starkes Interesse einiger Klavierlehrer an einer Revision der Instructiven Ausgabe, wobei die Notenorthographie mit ihrer problematischen Handverteilung auf die Klaviersysteme sowie der als lückenhaft und schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr zeitgemäß erachtete Fingersatz besonders revisionsbedürftig schienen. Von diesen Aspekten ist teilweise auch noch in der Korres­ pondenz des Verlages mit Wilhelm Kempff die Rede: Breitkopf & Härtel war in seinem Schreiben vom 8. April 1925 an den jungen Pianisten und Komponisten, der zu dieser Zeit als Direktor der Württembergischen Musikhochschule in Stuttgart reüssierte, unter anderem mit der Bitte herangetreten, Clara Schumanns Instructive Ausgabe zu revidieren. Denn diese Ausgabe habe „ihrer Zeit gedient“ – trotz ihrer „noch heute ausserordentlich viel[en] Anhänger“ – und müsse nun vor allem „der Druckausführung wegen durch eine zeitgemässere ersetzt werden“. Gewünscht war von Kempff, „Fehler richtigzustellen und vor allem auch etwa notwendig erscheinende Bezeichnungen anzufügen“, um diese Ausgabe als „ein Glied in der Kette der Neuausgaben klassischer Klavierwerke“ einreihen zu können; als Referenzausgabe sollte vor allem die von Frederic Lamond erarbeitete Edition der Klaviersonaten Beethovens herangezogen werden. In seiner Antwort vom 20. April 1925 lehnte Kempff zunächst nicht nur aus Zeitgründen ab: „Ich meinerseits sehe keine zwingende Notwendigkeit, die mir im Lauf der Zeit liebge­word­ne Clara Schumann-Ausgabe, die uns Klavierspielern gleich als ein Vermächtnis galt, neu – oder unter einem neuen Namen heraus­zubringen. Natürlich würde eine klarere Druckausführung allgemein freudig begrüsst werden.“ Letzteres nimmt der Verlag in seinem nächsten Schreiben vom 23. April 1925 erneut


V

zum Anlass, Kempff zu einer Mitarbeit zu bewegen: „Auch wir hängen ja natürlich an dem Namen von Clara Schumann [...]. Trotzdem wäre es unverantwortlich, beim Neustich die Ausgabe so wie sie ist in die Stecherei zu geben, ohne dass vorher ein fachmännisches Auge den Notentext einer Durchprüfung unterzogen hat. Die Vergleichung mit dem Autograph und der Urtext-Ausgabe [erste Schumann-Gesamtausgabe], die Ergebnisse der Schumann-Forschung, die modernen Grund­sätze der Notation – all dies müsste beim Neustich berücksichtigt werden und könnte zu einer wesentlichen Verbesserung der Ausgabe führen, ohne dass damit der Geist der Bearbeitung von Clara Schumann beeinträchtigt würde.“ Daraufhin willigte Kempff in seinem Brief vom 28. April 1925 ein und bat um die Übersendung von notwendigen Materialien sowie um Einsichtnahme in Schumanns Manuskripte. Der letztgenannte Punkt erwies sich in der Folge jedoch als problematisch: Der Verlag konnte dem Herausgeber lediglich einzelne Manuskripte zu opp. 10, 11 und 21 schicken. Weitere Manuskripte waren in alle Winde verstreut, und die Witwe des Autographensammlers Alfred Wiede untersagte die Einsichtnahme in die zahlreichen Schumann-Autographen ihres kurz zuvor verstorbenen Gatten. Darüber hinaus wurde auch Schumanns eigene in 27 Bänden überlieferte Sammlung der Erstdrucke seiner Werke, die relevante autographe Eintragungen enthalten und daher noch für die von Clara Schumann herausgegebene Gesamtausgabe unschätzbare Bedeutung gehabt hatten, nicht konsultiert. Kempff begründete dies im Brief vom 25. November 1925 an den Verlag: „Von der Vergleichung der Erstdrucke in Zwickau verspreche ich mir kein lohnendes Ergebnis, es wäre etwas anderes, wenn mir sämtliche Manuskripte zur Verfügung gestanden hätten, ich würde mich dann mit Vergnügen dieser schwierigen Arbeit unterzogen haben. Ich verspreche mir von einer Revision in dem Sinne mehr Erfolg, dass ich, ohne die Autorität der Klara Schumannschen Tradition anzutasten, eine

Ausgabe schaffe, die den Anforderungen der heutigen Pianistengeneration entspricht.“ Damit ist eine Akzentverschiebung von einer ursprünglich die Originalquellen maßgeblich einbeziehenden Herangehensweise hin zu einer den modernen pianistischen Bedürfnissen gerecht werdenden Aufbereitung vollzogen. Folglich enthält Kempffs Edition ebenso wenig wie Claras Instructive Ausgabe einen Kritischen Apparat, der über die herangezogenen Quellen, die Editionsprinzipien und die Art der Eingriffe Rechenschaft gegeben hätte, noch ließen sich sämtliche Eingriffe Kempffs als solche kenntlich machen. Sein modernerer Fingersatz unterscheidet sich in hohem Maße von dem Clara Schumanns und gibt eine vollkommen andere, nicht minder bedeutende musikalische Auffassung zu erkennen. Wie schon in Clara Schumanns Ausgabe ist erheblich in die Notenorthographie eingegriffen worden, wobei der Grad im Vergleich zu Clara Schumanns Ausgabe noch einmal gesteigert ist. Diese Eingriffe entsprechen zumeist einer geänderten Darstellung der Handverteilung auf die Klaviersysteme, die in Kempffs Edition der modernen Spielweise wesentlich näher steht und eine bessere Lesbarkeit ermöglicht. Darüber hinaus hat Kempff gelegentlich Kommentare eingefügt, welche Hinweise auf seine inhaltliche Interpretation enthalten – etwa im Volksliedchen aus op. 68, dessen Melodie er einen „norwegischen Charakter“ zuschreibt. Wenn solche Ergänzungen auch wie die Übersetzungen der Titel und Vortragsbezeichnungen ins Englische und Französische bzw. ins Italienische sicher Clara Schumanns Unmut erregt hätten, so vermitteln sie doch ebenso wie die gesamte Edition die Lesart eines der bedeutendsten Pianisten des 20. Jahrhunderts – eine Lesart, die nicht nur von historischem Wert für die Interpretationsgeschichte ist, sondern auch ihre eigene ästhetische Daseinsberechtigung hat. Düsseldorf, im Spätsommer 2018

Timo Evers


VI

Preface

The edition reprinted here marks a milestone in the series of posthumously published editions of Robert Schumann’s piano works. Serving as its model was the Erste mit Fingersatz und Vortragsbezeichnung versehene Instructive Ausgabe [First Instructive Edition with Fingering and Performance Markings] that Clara Schumann edited from 1884 to 1886, based on the first Robert Schumann Complete Edition. Its subtitle Nach den Handschriften und persönlicher Ueberlieferung [From the Manuscripts and Personal Transmission] could already be read as a critical commentary on the contemporary practice of “instructive editions,” though it emphasized the philological more than the practical aspect. That already beforehand Clara Schumann uncompromisingly dismissed the editorial principle of “instructive editions,” is rather clear in her letter of 22 July 1882 to the publisher Raymund Härtel:* “By no means do I intend to conform to existing instructive editions that are analyzed and fingered down to the pettiest detail, which actually does not seem right to me, but would least of all be admissible for Schumann. One must already presuppose a certain critical and musical basis in playing the Schumann works.” A certain practice of professional musicians preparing music editions explicitly for piano instruction had been established, starting with the practical editions of the Johann Sebastian Bach keyboard works edited in the first decades of the 19th century, up to 1869 when the Stuttgart music pedagogue Sigmund Lebert marketed his Instructive Ausgabe klassischer Klavierwerke [Instructive Edition of Classical Piano Works] in six sections comprising 14 volumes. According to Ferdinand Schumann’s diary entry of 23 March 1895, the Instructive edition of Ludwig van Beethoven’s piano sonatas, edited in this tradition by Hans von Bülow, reaped the following scathing criticism from Clara Schumann: “She [Clara] is not in favor of such student editions. The edition by Bülow contained performance markings that Beethoven had really not written down at all. Such a sham must be taken away from students. Such an edition is downright useless for proper musicians.” In this light, Clara Schumann’s decision to redact an instructive edition of her husband’s piano works can be interpreted as a premeditated gambit; she probably wanted to preempt other editors as the end of the copyright-protection period approached in 1886. She had already rejected an offer of a new complete edition of the Robert Schumann piano works submitted in 1877 by the English music publishing house Novello. Then in May 1880 she held first talks in Bonn with a Breitkopf & Härtel staff member concerning the Instructive Ausgabe now advised; the topic claims more space in her correspondence with the publishing house from May 1882. With the participation of her daughter Marie, Clara Schumann worked on the edition between 1883 and 1886. The Instructive Ausgabe, completed in six volumes divided into two sections, was finally advertised in, respectively, Hofmeister’s Monatsbericht for new music in

* The following quotations are from the Schumann-Briefedition III/9, p. 371; Ferdinand Schumann, Erinnerungen an Clara Schumann, in: Neue Zeitschrift für Musik 84/11 (1917), p. 88; Verlagsarchiv Breitkopf & Härtel.

December 1886, and in the journal Signale für die musikalische Welt in January 1887. Clara Schumann did in fact prepare the music text of the Instructive Ausgabe pedagogically; thus, above all, she altered and/or added indications pertaining to tempo, fingering, as well as numerous pedal markings. Nevertheless, she does not seem to have deviated from her fundamental idea of fidelity to her husband’s oeuvre. Her interventions and additions are based on her many years’ experience as pianist and piano teacher, not least on recollections of discussions with Robert Schumann. Just the latter aspect led to her own evaluation of herself, together with others’ assessment of her, as the Schumann authority per se, justifying in turn not only interventions on her part, but making them appear as virtually a necessity. Clara Schumann’s revision did not go far enough, however, for Breitkopf & Härtel: Published shortly after her death on 20 May 1896 was a new issue revised by Carl Reinecke, without mentioning who did the revisions or referring to the changes. This led in 1900/1901 to disputes with Schumanns’ heirs, as a result of which Clara’s text was largely restored, though Reinecke’s work further distributed anonymously. The publishing house had repeatedly broached the reasons for Reinecke’s revision with the heirs: Mentioned was a strong interest of some piano teachers in a revision of the Instructive Ausgabe, in which the music orthography with its problematic hand allocations in the piano systems, as well as the incomplete fingering, no longer considered up to date even at that time, seemed especially to need revising. Some of these aspects are also mentioned in the publishing-house’s correspondence with Wilhelm Kempff. In a letter of 8 April 1925, Breitkopf & Härtel approached the young pianist and composer, at this time successfully directing the Württemberg Musikhochschule [music academy] in Stuttgart, with, among other things, the request to revise Clara Schumann’s Instructive Ausgabe. For this edition had “served its time” and – despite its “extraordinarily many adherents, even today” – must above all now “be replaced by something more up to date because of the printing execution.” Desired of Kempff was that he “rectify errors and especially add also some markings that appear necessary,” in order to be able to rank this edition “as a link in the chain of the new editions of classical piano works;” the Frederic Lamond edition of Beethoven’s piano sonatas was particularly to be consulted as a reference edition. In his reply of 20 April 1925, Kempff initially declined not only for reasons of time: “For my part, I see no compelling need to bring out anew – or under a new name – the Clara Schumann edition that I cherished over time just as a legacy to us pianists. Of course, a clearer print version would be generally welcomed.” The publishing house in turn, however, took the latter recommendation as the occasion in its next letter of 23 April 1925 to persuade Kempff to collaborate: “We do indeed, of course, adhere to the name of Clara Schumann [...]. Nevertheless, it would be irresponsible to give the edition as it is to the engraving firm for re-engraving without having previously submitted the music text to a professional eye for assessment. The comparison with the autograph and the Urtext edition [first Schumann Complete


VII

Edition], the results of the Schumann research, the modern principles of notation – all of this would have to be taken into account in the new engraving and could lead to a significant improvement in the edition without compromising the spirit of editing by Clara Schumann.” Kempff thereupon consented in his letter of 28 April 1925 and requested that the essential material be to sent him, together with Schumann’s manuscripts for his inspection. The latter point proved to be problematical: The publishing house could send the editor merely single manuscripts of opp. 10, 11, and 21. Other manuscripts were scattered in all directions, and the widow of the autograph collector Alfred Wiede prohibited the inspection of her recently deceased husband’s numerous Schumann autographs. Not consulted, furthermore, was Schumann’s own collection of his works’ first prints extant in 27 volumes, containing the relevant autograph entries, and therefore still of invaluable significance for the Complete Edition edited by Clara Schumann. Kempff justified this in his letter to the publishing house of 25 November 1925: “I do not expect a worthwhile result from comparing the first prints in Zwickau; it would have been rather different had all the manuscripts been available to me, I would then with pleasure have undertaken this difficult task. I am committed to more success from a revision in the sense that without infringing on the authority of the Klara Schumann tradition, I can create an edition meeting the requirements of today’s generation of pianists.” As a result, a shift in emphasis has been made from an approach to equitable editing initially including the original

sources, to one meeting modern pianistic needs. Consequently, Kempff’s edition, like Clara Schumann’s Instructive Ausgabe, does not contain any critical apparatus to account for the sources consulted, the editorial principles used, and the kind of interventions, nor could any of Kempff’s interventions as such be identified. His more modern fingering differs greatly from Clara Schumann’s and gives a completely different, no less important musical conception. As already in her edition, there has been considerable intervening in the music orthography, such that as compared to her edition, it has once again been increased in extent. These interventions usually pertain to modifying the hand allocation within the piano systems, which in Kempff’s edition is much closer to the modern way of playing, enabling better readability. In addition, he has occasionally added comments referring to his interpretation of the content – for instance, in the Volksliedchen from op. 68, to whose melody he ascribes a “Norwegian character.” If additions such as also translating titles and performance indications into English and French or Italian, would certainly have aroused Clara Schumann’s displeasure, still they, like the entire edition, convey the interpretation of one of the most important pianists of the 20th century – a reading that is not simply of value for the history of interpretation, but also has its own aesthetic raison d’être.

Düsseldorf, in late summer 2018 Translated by Margit Mc Corkle

Timo Evers


Band I | Volume I Inhalt | Contents Abegg-Variationen F-dur op. 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Papillons op. 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Studien nach Capricen von Paganini op. 3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Intermezzi für Klavier op. 4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 Impromptus über eine Romanze von Clara Wieck (1. Fassung 1833) op. 5 . . . . . . . . . 77 Impromptus über ein Thema von Clara Wieck (2. Fassung 1850) op. 5 . . . . . . . . . . . . 93 Davidsbündlertänze (1. Fassung 1837) op. 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Davidsbündlertänze (2. Fassung 1850) op. 6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 Toccata C-dur op. 7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 Allegro h-moll op. 8 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169


Gräfin Pauline von Abegg gewidmet

Abegg – Variationen F-dur (1830)

Robert Schumann op. 1

Edition Breitkopf 2617

© Breitkopf & Härtel, Wiesbaden


2

Breitkopf EB 2617


3

Breitkopf EB 2617


4

Breitkopf EB 2617


5

Breitkopf EB 2617


6

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


7

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


8

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


9

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


10

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


11

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


12

Therese, Rosalie und Emilie gewidmet

Papillons (1830/31)

Robert Schumann op. 2

Leseprobe

Sample page

Edition Breitkopf 2617

Š Breitkopf & Härtel, Wiesbaden


13

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


14

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


15

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


16

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


17

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


18

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


19

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


20

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


21

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


22

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


23

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


24

Studien

nach Capricen von Paganini für Klavier (1832) Robert Schumann op. 3

Leseprobe

Sample page

Edition Breitkopf 2617

© Breitkopf & Härtel, Wiesbaden


25

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


26

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


27

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


28

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


29

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


30

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


31

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


32

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


33

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


34

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


35

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


36

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


37

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


38

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


39

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


40

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


41

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


42

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


43

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


44

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


45

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


46

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


47

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


48

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


49

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


50

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


51

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


52

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


53

Johannes Wenzeslaus Kalliwoda gewidmet

Intermezzi für Klavier (1832)

Robert Schumann op. 4

Leseprobe

Sample page

Edition Breitkopf 2617

© Breitkopf & Härtel, Wiesbaden


54

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


55

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


56

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


57

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


58

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


59

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


60

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


61

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


62

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


63

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


64

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


65

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


66

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


67

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


68

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


69

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


70

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


71

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


72

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


73

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


74

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


75

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


76

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


77

Friedrich Wieck gewidmet

Impromptus

über eine Romanze von Clara Wieck (1. Fassung 1833) Robert Schumann op. 5

Leseprobe

Sample page

Edition Breitkopf 2617

© Breitkopf & Härtel, Wiesbaden


78

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


79

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


80

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


81

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


82

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


83

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


84

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


85

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


86

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


87

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


88

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


89

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


90

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


91

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


92

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


Impromptus

93

über ein Thema von Clara Wieck (2. Fassung 1850) Robert Schumann op. 5

Leseprobe

Sample page

Edition Breitkopf 2617

© Breitkopf & Härtel, Wiesbaden


94

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


95

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


96

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


97

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


98

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


99

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


100

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


101

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


102

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


103

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


104

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


105

Walther von Goethe gewidmet

Davidsbündlertänze 18 Charakterstücke für Klavier (1. Fassung 1837)

Robert Schumann op. 6

Leseprobe

Sample page

Edition Breitkopf 2617

© Breitkopf & Härtel, Wiesbaden


106

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


107

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


108

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


109

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


110

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


111

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


112

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


113

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


114

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


115

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


116

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


117

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


118

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


119

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


120

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


121

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


122

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


123

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


124

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


125

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


126

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


127

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


128

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


129

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


130

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


131

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


132

Walther von Goethe gewidmet

Davidsbündlertänze 18 Charakterstücke für Klavier (2. Fassung 1850)

Robert Schumann op. 6

Leseprobe

Sample page

Edition Breitkopf 2617

© Breitkopf & Härtel, Wiesbaden


133

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


134

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


135

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


136

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


137

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


138

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


139

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


140

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


141

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


142

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


143

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


144

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


145

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


146

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


147

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


148

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


149

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


150

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


151

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


152

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


153

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


154

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


155

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


156

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


157

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


158

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


Ludwig Schunke gewidmet

159

Toccata C-dur (1834)

Robert Schumann op. 7

Leseprobe

Sample page

Edition Breitkopf 2617

Š Breitkopf & Härtel, Wiesbaden


160

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


161

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


162

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


163

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


164

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


165

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


166

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


167

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


168

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


Ernestine von Fricken gewidmet

169

Allegro h-moll (1831)

Robert Schumann op. 8

Leseprobe

Sample page

Edition Breitkopf 2617

Š Breitkopf & Härtel, Wiesbaden


170

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


171

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


172

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


173

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


174

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


175

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


176

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


177

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


178

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


179

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617


180

Leseprobe

Sample page

Breitkopf EB 2617



9 790004 161210

ISMN 979-0-004-16121-0

9 790004 161210 G 18

EB 2617

www.breitkopf.com


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.