DV 6089 – Eisler, Ernste Gesänge

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DEUTSCHER VERLAG FÜR MUSIK

EISLER Ernste Gesänge für Bariton und Streichorchester

Serious Songs for Baritone and String Orchestra Klavierauszug | Piano vocal score DV 6089



HANNS EISLER 1898–1962

ERNSTE GESÄNGE

für Bariton und Streichorchester

SERIOUS SONGS

for Baritone and String Orchestra

Friedrich Hölderlin, Berthold Viertel, Giacomo Leopardi, Helmut Richter, Stephan Hermlin Klavierauszug von | Piano vocal score by

Tobias Faßhauer

Deutscher Verlag für Musik 6089 Printed in Germany


Inhalt | Contents Zu dieser Ausgabe ...................................................................................................... 3 For this Edition ............................................................................................................. 3 Vorspiel und Spruch .................................................................................................... 5 1. Asyl ............................................................................................................................ 6 2. Traurigkeit .............................................................................................................. 12 3. Verzweiflung .......................................................................................................... 14 4. An die Hoffnung ................................................................................................... 16 5. XX. Parteitag ......................................................................................................... 19 6. Komm ins Offene, Freund! .................................................................................. 20 7. Epilog ...................................................................................................................... 22

Aufführungsdauer | Performing Time: ca. 15 min.

Partitur (DV 1089) käuflich lieferbar. Aufführungsmaterial mietweise erhältlich.

Score (DV 1089) available for sale. Performing material on hire.


Zu dieser Ausgabe Die Ernsten Gesänge für Bariton und Streichorchester sind die letzte vollendete Komposition Hanns Eislers. Die Partitur wurde im August 1962, ein Jahr nach dem Bau der Berliner Mauer, ab­ geschlossen und mit der Widmung „Meiner Frau Steffi [...]“ ver­ sehen. Kurz darauf, am 6. September, starb der Komponist. Dieser Umstand und weitere Faktoren – die nominelle und formale Bezugnahme auf die Vier ernsten Gesänge von Johannes Brahms (gleichfalls ein Spätwerk), die Auswahl der Texte, die musikalische Anlage als Essenz Eislerschen Komponierens – haben dazu ge­ führt, in dem Zyklus eine Art Vermächtnis des Komponisten zu se­ hen und den Anlass für seine Entstehung in den allgemeinen, von Desillusionierung und Deformierung geprägten gesellschaftlichen Umständen der Zeit. Eisler selbst hat die Abfolge der Lieder als einen psychischen Prozess von Besinnung–Überlegung–Depres­ sion–Aufschwung–Besinnung beschrieben. Die Wurzeln sowohl der Textauswahl wie einzelner Musiksegmente sind durchaus in früheren Arbeiten Eislers zu suchen, etwa seinen Filmmusiken. Die Uraufführung der Gesänge fand am ersten Todestag Eislers 1963 im Staatstheater Dresden statt.

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Die vorliegende Ausgabe für Bariton und Klavier ist sowohl für den Studien- wie den Konzertgebrauch gedacht und versucht in der Begleitung, Eislers Streichersatz nachvollziehbar auf das ­Klavier zu übertragen. An einigen Stellen macht der Komponist freilich so spezifisch von den Möglichkeiten des Streichorchesters ­Gebrauch, dass die Transkription nicht ohne größere ­Kompromisse durch­ geführt werden konnte. Dies gilt besonders für den dritten Satz, „Verzweiflung“, mit seinen Akkordglissandi, Stimmkreuzungen und sich überlagernden rhythmisch-motivischen Schichten. Hin­ sichtlich der Artikulationsarten der Streichinstrumente wurde wie folgt verfahren: Pizzicato gespielte Töne der Vorlage sind im Klavierauszug mit einem Staccato-Punkt versehen; bei der Kom­ bination von Legato-Bögen und Staccato-Punkten in der Vorlage, d. h. bei ohne Bogenwechsel ausgeführten Folgen breit ausge­ spielter, aber leicht abgesetzter Töne (Portato oder Louré) wurden die ­Artikulationszeichen entweder gänzlich weggelassen oder die Staccato-Punkte durch Tenuto-Striche ersetzt. Tobias Faßhauer

For this Edition The Ernste Gesänge [Serious Songs] for baritone and string ­orchestra are Hanns Eisler’s final completed compositions. The score was concluded in August 1962, a year after the construction of the Berlin Wall, and dedicated to “My Wife Steffi [...].” Shortly thereafter, the composer died on 6 September. This circumstance and other factors – the nominal and formal reference to the Vier ernste Gesänge by Johannes Brahms (also a late work), the selection of texts, the musical structure as the essence of Eisler’s composing – have led to viewing the cycle as a kind of legacy from the composer and the occasion for its genesis in the general social circumstances of the time marked by disillusionment and deformation. Eisler himself has described the sequence of the lieder as a psychological process from ­contemplation–­reflection–depression–recovery–contemplation. The roots of both the text selection and individual segments of music are to be sought in earlier works by Eisler, such as his film music. The premiere took place in 1963 in the Staatstheater ­Dresden on the first anniversary of Eisler’s death.

The present edition for baritone and piano is intended for both study and concert use and attempts plausibly to apply Eisler’s composing for strings to the piano accompaniment. In some places, of course, the composer makes such specific use of the string-orchestra possibilities that transcription was not feasible without compromises. This is especially true of the third move­ ment “Despair,” with its chordal glissandi, crossovers in the parts, and overlapping of rhythmic-motivic layers. With respect to the kinds of string-instrument articulation, the following procedure was used: Notes in the original that were played pizzicato are ­given staccato dots in the piano reduction; when legato bowings are combined with staccato dots in the original, i.e., in passages of more broadly, but slightly detached tones without change of bow (portato or louré), articulation markings were either omitted or the staccato dots were replaced by tenuto strokes. Tobias Faßhauer


Der Sänger möge sich bemühen, durchweg freundlich, höflich und leicht zu singen. Es kommt nicht auf sein Innenleben an, sondern er möge sich bemühen, den Hörern die Inhalte eher zu referieren als auszudrücken. Dabei muß künstliche Kälte, falsche Objektivität, Ausdruckslosigkeit vermieden ­werden, denn auf den Sänger kommt es schließlich an. Hanns Eisler



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