ChB 5363 – Chaoui, Women of our World

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Hayat Chaoui

Interkulturelles Chorbuch für Frauenstimmen

Intercultural Choirbook for Women’s Voices

Interkulturelles Chorbuch für Frauenstimmen Zusammenkommen, zusammen singen, zusammenwachsen

Intercultural Choirbook for Women’s Voices Coming Together, Singing Together, Growing Together

herausgegeben von | edited by Hayat Chaoui

Bearbeitungen für Frauenchor von | Arrangements for women’s choir by Jürgen Blume

Chor-Bibliothek 5363

Printed in Germany

ChB 5363

ISMN 979-0-004-41293-0

© 2021 by Breitkopf & Härtel, Wiesbaden Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Regina Bense, Berlin

Fotos: Bettina Osswald, Schwelm

Notensatz: Studio Orfeo s.c., Kraków

Layout und Textsatz: Agnetha Elsdörfer

Druck: Bräuning + Rudert OHG, Espenau

Breitkopf & Härtel KG

Walkmühlstraße 52 65195 Wiesbaden, Germany info@breitkopf.com www.breitkopf.com

Printed in Germany

Inhalt | Contents

Vorwort

Zu Beginn

Lieder begleiten uns seit Menschengedenken. Sie sind gleichsam Träger von Geschichten und Geschichte. Ihre Melodien können uns anrühren, lange noch, bevor sich Kopf und Vernunft einschalten. Müden Kindern helfen sie in den Schlaf, Festlichkeiten verleihen sie die Stimme der Freude und in Momenten der Trauer und des Verlustes spenden sie Trost. Sie erinnern uns an unsere Herkunft, sorgen für Zusammenhalt und sind eng mit unserer Identität verknüpft. Bereits vor dem offensichtlichen Spracherwerb reagieren Säuglinge und Kleinkinder auf rhythmische Musik und beginnen unwillkürlich und mit Lust, zu wippen und zu schaukeln. Musik gehört unmittelbar zum Menschsein dazu. Wo Worte versagen – sei es durch Krankheiten wie Schlaganfall und Demenz oder einfach dadurch, dass man sein eigenes Umfeld verlässt und in einen unbekannten Sprachraum zieht –, da „sprechen“ uns Lieder und Gesänge mit unnachahmlicher Wirkung an. Ihr niederschwelliger Zugang macht sie für jeden Menschen jederzeit verfügbar und ihr Effekt zeigt sich auf seelischer und konsequenterweise auch auf körperlicher Ebene.

Zum Hintergrund

In der Chorarbeit mit Migrantinnen und Migranten erlebt man immer wieder, wie manche bei Volksweisen, die sie kennen, zu weinen anfangen. Andere richten sich plötzlich auf und beginnen, zu singen und zu tanzen – auch wenn sie zuerst introvertiert erscheinen. Vor allem sind Chorsängerinnen und -sänger zutiefst berührt, wenn eine ganze Gruppe von Nicht-MuttersprachlerInnen in der eigenen Herkunftssprache singt. Es ist die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, die trägt: Die Vergangenheit der eigenen Geschichte mit dem Lied und die Gegenwart der singenden Gruppe.

Das Eingebettetsein der Vergangenheit in der unmittelbaren Gegenwart kann zukunftsweisend sein, denn es führt von der seelischkörperlichen Ebene zur gesellschaftlichen Ebene des gemeinsamen Singens. In einer Atmosphäre, in der Menschen unterschiedlicher Herkunftskulturen, Altersstrukturen und Milieus in den Sprachen der jeweils Anderen singen, wird Offenheit, Wertschätzung, Interesse vermittelt und Vertrauen sowie eine gegenseitige Willkommenskultur gelebt. Integration geschieht dabei im Sinne von Inklusion aller Seiten. Aus einer Willkommenskultur kann sich eine Ankommenskultur, ein Gefühl von Zu-Hause-Sein, entwickeln.

Zum Aufbau

Die hier vorliegende Auswahl an Volksliedern und Liedern mit Volkslied-Status entstand im internationalen Frauenchor WoW – Women of Wuppertal in jahrelanger Sammlung und Erprobung. Zum Großteil entstammen die Melodien und Sprachen den Einwandererkulturen der Bundesrepublik Deutschland. Einige Melodien sind in unseren Breitengraden bereits sehr bekannt, manche davon laufen noch heute in Bearbeitungen im Radio. Bei anderen handelt es sich um unbekannte Schätze. Die insgesamt 40 Lieder sind in vier Kapitel zu den zeit- und grenzenlosen Themen Liebe, Freude, Hoffnung und Trauer aufgeteilt. Allen ist dabei gemeinsam, dass man sie auch mit ungeübten Sängerinnen und Sängern erarbeiten und zur Aufführung bringen kann. Daher befindet sich die Melodie fast immer in der ersten Stimme.

Diese Sammlung hat keinen musikethnologischen oder -wissenschaftlichen Anspruch. Vielmehr zielt sie auf eine rein praktische Anwendung in der Arbeit mit heterogenen Gruppen in westlich geprägten Kulturkreisen. Daher sind auch solche Weisen mit Akkordsymbolen zur Begleitung oder mit Unterstimmen versehen, die traditionellerweise ohne Harmonik und Mehrstimmigkeit auskommen. Die Lieder in diesem Band sind, wenn nötig, mit einer singbaren Transkription unterlegt und werden durch deutsch- und englischsprachige Übersetzungen und Aussprachehilfen im Anhang des Buches ergänzt. Darüber hinaus informieren Einführungstexte über musikalische und geschichtliche Hintergründe der Lieder. Zudem zeigt der Band Fotos von in Deutschland lebenden Frauen mit Migrationsgeschichte, die ihr ganz persönliches Verhältnis zum gemeinsamen Singen beschreiben.

Zum Schluss

Aus meiner eigenen Biographie weiß ich, dass das Chorsingen einen stark integrativen und sozialen Charakter haben kann. Es ist Auffangnetz und Ventil zugleich. Mit interkulturellen Chören und interkulturellem Liedreper toire antworten wir auf die heutige Einwanderergesellschaft und ihre musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten. Allen Helferinnen und Helfern, die bei der Entstehung dieses Werkes beteiligt waren, sei Dank, ob als Vorsängerinnen und Vorsänger, ob bei der Übersetzungshilfe oder der Vermittlung von geeigneten Sprachkompetenzen. Prof. Dr. Jürgen Blume möchte ich besonders dafür danken, dass er als klassischer Musiker ins kalte Wasser gesprungen ist und einfache, gut singbare Arrange-

ments geschrieben hat. Danke auch an Bettina Osswald für ihre ausdrucksstarken Porträts. Ich wünsche allen Interessierten viel Freude beim Entdecken, Kennenlernen und Wiedererinnern der Lieder.

Wuppertal, Frühjahr 2021 Hayat Chaoui

Zur Herausgeberin

Hayat Chaoui studierte zuerst Sprachen an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, bevor sie nach dem Examen ein Gesangsstudium bei Prof. Barbara Schlick an der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) Köln aufnahm. Sie schloss das Studium mit Diploma in Gesangspädagogik, Künstlerischer Ausbildung und Konzertexamen ab. Seitdem singt sie im Oratorienfach

und arbeitet mit der interkulturellen Jazz-Formation Ufermann. Chaoui unterrichtete an der HfMT Köln und ist Fachbetreuerin Gesang der Bergischen Musikschule mit dem Schwerpunkt interkulturelle Musikpädagogik. Sie initiierte u. a. das Singangebot KIWI – Kinder- und Wiegenlieder aus aller Welt und leitet den internationalen Frauenchor WoW – Women of Wuppertal, den der Deutsche Kulturrat 2018 für den Nationalen Integrationspreis der Bundeskanzlerin nominierte. Seit 2017 gehört sie als Beisitzerin zu interkulturellen Fragen dem Präsidium des Landesmusikrates Nordrhein-Westfalen an. Bis 2022 arbeitete sie als Bildungsreferentin beim ChorVerband Nordrhein-Westfalen. Hayat Chaoui ist bundesweit als Dozentin für interkulturelle Musikpädagogik tätig.

Preface

Initially

Ever since time immemorial, songs have accompanied us. They are bearers of both stories and history, so to speak. Their melodies can touch us, long before our minds and reason become involved. They help tired children to sleep, they give the voice of joy to festive occasions, and in moments of grief and loss, they give comfort. They remind us of our origins, build coherence and are closely linked to our identity. Even before the obvious acquisition of language, infants and toddlers react to rhythmic music and start happily bouncing and rocking involuntarily. Music is an integral part of being human. Where words fail – whether through illness such as a stroke or dementia, or simply by leaving one’s environment and moving to an unknown linguistic area –, songs and chants “speak” to us with inimitable effect. Their low-threshold access makes them available to everyone at any time and their effect is evident on a psychological and consequently also on a physical level.

Background

In choral work with migrants, you repeatedly experience how some people start to cry when listening to folk songs they know. Some get up all of a sudden and start singing and dancing – even if they seem introverted at first. What’s more, each choir member is deeply touched when an entire group of non-native speakers sings in his or her native language. It is the connection between past and present that is at work here: The past of their own history with the song and the present of the singing group.

The embedding of the past into the immediate present can be future-oriented, as it leads from the mental-physical level to the social level of joint singing. In an atmosphere in which people of different cultural backgrounds, ages and milieus sing in each other’s languages, open-mindedness, esteem and interest are conveyed, and trust as well as a mutual welcoming culture are experienced. Here, integration happens in the sense of inclusion of all sides. A culture of welcome can develop into a culture of arrival, a sensation of being at home.

The structure

The present selection of folk songs and songs with folk song status developed over many years of collecting and testing within the international women’s choir WoW – Women of Wuppertal. Most of the melodies and languages originate from the immigrant cultures of the Federal Republic of Germany. Several tunes are already very well known in our latitudes, some can still be heard in arrangements on the radio. Others are unknown treasures. The altogether 40 songs are divided into four chapters on the timeless and boundless themes of love, joy, hope and sorrow. All these songs have in common that they can be easily rehearsed and performed even with untrained singers. Hence, the melody is mostly in the first voice. This collection does not have any music-ethnological or musicological claim. It rather aims at a purely practical application in working with heterogeneous groups in western influenced cultural circles. For this reason, even those tunes that traditionally do not require harmonics or

polyphony are provided with chord symbols for accompaniment or lower parts. The songs in this volume are, if necessary, accompanied by a singable transcription, and they are supplemented by German and English translations and pronunciation aids in the appendix of the book. Introductory texts inform about the musical and historical background of the songs. In addition, the volume shows photos of women living in Germany with a history of migration, who describe their very personal relation to singing together.

Finally

I know through my own biography that choral singing can have a highly integrative and social character. It is both a safety net and a valve. Through intercultural choirs and song repertoire, we are responding to today’s diverse immigrant society and its musical means of expression. Many thanks to all those who helped to create this work, whether in singing songs to me, assisting in translations or the teaching of appropriate language skills. I would especially like to thank Prof. Dr. Jürgen Blume, who, as a classical musician, has jumped in at the deep end and has written simple, easily singable arrangements. My thanks also go to Bettina Osswald for her highly expressive portraits. I wish all interested people lots of joy in discovering, getting to know and recollecting the songs.

Wuppertal, spring 2021 Hayat Chaoui

About the editor

Hayat Chaoui first studied languages at the Johannes-Gutenberg-University Mainz before taking up vocal studies with Prof. Barbara Schlick at the Hochschule für Musik und Theater (HfMT) Cologne. She completed her studies with diplomas in vocal pedagogy, artistic education and concert exams. Since then, she has been singing in the oratorio genre and working with the intercultural jazz formation Ufermann. Chaoui taught at the HfMT Cologne, and she is a vocal coach at the Bergische Musikschule with a focus on intercultural music education. Besides other activities, she initiated the singing program KIWI –Kinder- und Wiegenlieder aus aller Welt [Children’s Songs and Lullabies From Around the World], and she leads the international women’s choir WoW – Women of Wuppertal, nominated by the German Cultural Council for the National Integration Award of the German Chancellor in 2018. Since 2017, she has been a member of the presidium of the Landesmusikrat Nordrhein-Westfalen as an assessor on intercultural issues. Until 2022, she was an education consultant at the ChorVerband Nordrhein-Westfalen. Hayat Chaoui works nationwide as a lecturer for intercultural music education.

Farsi, Persien | Persia (Iran)

C‹ Ja Ja ne neMar Mar yam yamtshesh tshesh C‹ ma mato tova va G‹ kon, kon, ma ma C‹ no nose se da da G‹kon kon shod be C‹ shim ha va ra - se vu�d, ne,A, a,

be dar F‹ o rimmad az - khor kho G7 shid nevach sho C‹ teh neon be re sho sid ne,ke be A¨ be yad rim onro be B¨ sah zha5 a ª ª ª ª ª ª

ra C‹ - vay vay beliebig o wiederholen* na na B¨ za zani nine neMar Mar yam yam. C‹Baz C‹ do ba - re - sobh shod, 8 a, Baz do ba - re - sobh

shod, man ha-nuz bi da - ram, - kash mi kha - bi - dam,dam C‹ B¨ khu C‹ she - -ye gham tu ye - de-lam za C‹ de - ja vu - ne, - du F‹ ne - be du

Chor-Bibliothek 5363

© 2021 by Breitkopf & Här tel, Wiesbaden

Nachdruck, auch auszugsweise, sowie jede Art von Kopie nicht gestattet. Photoduplication, reprint or copying of the text, music or anything contained herein is prohibited.

Information

Vermutlich gehört Jane Maryam zu den beliebtesten persischen Volksliedern. Eine besondere Verbreitung verdankt das Lied dem iranischen Nationalsänger Mohammad Nouri (1929–2010), der nach der islamischen Revolution im Iran seinen Durchbruch mit Volksliedern erlangte.

Jane Maryam presumably belongs to the most popular Persian folk songs. The song owes its special popularity to the Iranian national singer Mohammad Nouri (1929–2010), who, after the Islamic revolution in Iran, achieved his breakthrough with folk songs.

Nasrin

Ich arbeite in einer Förderschule, wo ich viel singe. Dabei habe ich früher nie gesungen. Im Iran gibt es das seit der Revolution gar nicht mehr. Öffentlich auftretenden Sängerinnen wurden die Mikrofone ausgeschaltet. Sie mussten mit harten Strafen rechnen. Und weil das verboten ist, war ich umso faszinierter davon, dass ich heute mit so vielen Frauen aus den verschiedensten Ländern singen darf. Also nutze ich das. Für mich ist Singen eine Befreiung, eine Form von Protest.

I work in a special-needs school where I sing a lot. In fact, I have never sung before. Since the revolution, there simply hasn’t been such a thing in Iran. The microphones were switched off for female singers performing in public. They would have to face severe punishments. And as this is forbidden, I was all the more fascinated by the fact that I am allowed to sing with so many women from the most diverse countries today. So I use that. For me, singing is a liberation, a form of protest.

Allegro ma non troppo (e ca. 110)

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Information

Eine besondere Historie verbindet sich mit dem Lied Üsküdar’a gider iken (Kâtibim). Üsküdar bezieht sich auf den asiatischen Stadtteil Istanbuls und war im Osmanischen Reich ein Handelsknotenpunkt zwischen Syrien und Asien. Bereits um das vermutlich türkische Original ranken sich verschiedene Entstehungstheorien. Unter anderem wird vermutet, dass es aus der höfischen Kultur des Osmanischen Reiches des 19. Jahrhunderts stammt, was sowohl zur Struktur als auch zur Liebesthematik passen würde. Interessanterweise finden sich Adaptionen des Liedes im gesamten Balkan mit unterschiedlichen Texten bis hin zu religiösen Inhalten, wobei alle Volksgruppen das Lied als jeweiliges kulturelles Eigentum beanspruchen. 2003 erschien dazu der Dokumentarfilm Chia e tazi pesen? (Whose Is This Song?) von der bulgarischen Regisseurin Adela Peeva.

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A special history is connected with the song Üsküdar’a gider iken (Kâtibim). Üsküdar refers to the Asian district of Istanbul and was a trading hub between Syria and Asia during the Ottoman Empire. There are already various theories on the origin of the presumably Turkish original. It is assumed, for example, that it originates from the courtly culture of the Ottoman Empire in the 19th century, which would fit both its structure and its love theme. Interestingly, adaptations of the song can be found throughout the Balkans, with different lyrics including religious content, while all ethnic groups claim the song as their respective cultural property. In 2003, the documentary Chia e tazi pesen? (Whose Is This Song?) by the Bulgarian director Adela Peeva was released on this subject.

2. As 1.  Is 3. Natan

Information

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Das Lied Yalo, yalo stammt von den Ionischen Inseln und ist in ganz Griechenland bekannt. Durch Interpretationen von Nana Mouskouri, u.  a. in Übersetzungen auf Deutsch, Englisch und Französisch, erreichte es auch ein internationales Publikum.

The song Yalo, yalo originates from the Ionian Islands and is known throughout Greece. Through interpretations by Nana Mouskouri, including translations in German, English and French, it also reached an international audience.

Schlagzeug*

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Information

Das Lied funktioniert im Call & Response-Verfahren: Es gibt einen Vorsänger (nicht-kursiver Text) und eine antwortende Gruppe (kursiv dargestellt).

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Berühmt wurde dieses andalusisch-arabische Liebeslied im Maghreb durch den algerischen Sänger Salim Halali (1920–2005). Der charismatische Sänger wurde als Sohn jüdischer Berber geboren. 1934 wanderte er nach Frankreich aus und trat mit andalusisch-arabischer Musik auf. Während der deutschen Besetzung durch die Nationalsozialisten erhielt Halali, dessen eigentlicher Vorname Simon lautete, durch den Rektor der dortigen Moschee eine muslimische Identität und den Vornamen Salim. Fortan sang er unter dieser Identität und feierte sowohl in Frankreich als auch im Maghreb große Erfolge.

This song is based on call and response: There is a precentor (non-italic) and an answering group (in italics). This Andalusian-Arabic love song became famous in the Maghreb through the Algerian singer Salim Halali (1920–2005). The charismatic singer was born as a son of Jewish Berbers. In 1934, he emigrated to France and performed Andalusian-Arabic music. During the German occupation by the Nazis, Halali, whose real first name was Simon, was given a Muslim identity and the first name Salim by the rector of the mosque there. From then on, he sang using this identity and enjoyed great success in both France and the Maghreb.

Andante sostenuto (q = 65)

1. Ch’i 3.   In 2. Dzer nar bag dzaes, hi nits’ke dur her ra re rat-nal bat s’elmi, s’a, es,yar, yar, yar, yar, yar, yar, B‹/A yar, yar, yar, A

Yar, Yar, nay,yar, yar, yar, nay,yar, yar, yar, nay,yar, yar, yar, nay,yar,

yar, yar, yar, yar, yar, yar, B‹/A yar. yar. yar. A

yar, yar, nay,yar, yar, yar, nay,yar, yar, yar, nay,yar, yar, yar. nay,yar. Yar, F©‹ na, nay, nay, D nay,nay, B‹ nay,

Leseprobe Sample page

Yar, yar, nay,nay, yar, Yar, yar, nay,nay, nay,yar.

nay, nay,

nay,nay,

1. Չինար ես, կեռանալ մի, յա՛ր, յա՛ր, յա՜ր, մե՛ր դըռնեն հեռանալ մի, յա՜ր, յա՜ր, յա՜ր: Յա՜ր, նա, նա՛յ, նա՛յ, …

2. Ձեր բաղի դուռը բաց ա, յա՛ր, յա՛ր, յա՜ր, ոտներըս շաղով թաց ա,

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3. Ինձանից հեռացել ես, յա՛ր,

Information

Komitas Vardapet, eigentlich Soghomon Gevorki Soghomonian (1896–1935), war ein armenischer Priester, Musiker und Musikethnologe, der heute als Begründer der klassischen armenischen Musik gilt. Außerdem verdankt man es ihm, dass die oral tradierten Volkslieder Armeniens heute schriftlich erhalten sind, darunter auch Ch’inar es und Hov arek (S. 70).

Komitas Vardapet, originally Soghomon Gevorki Soghomonian (1896–1935), was an Armenian priest, musician and ethnomusicologist; nowadays he is considered the founder of Armenian classical music. It is also thanks to him that the orally transmitted folk songs of Armenia are preserved in written form today, including Ch’inar es and Hov arek (p. 70).

Lamma bada yatathanna

Dunkle (Hals abwärts) und helle Schlaginstrumente (Hals aufwärts)*

Leseprobe

* Somber (stem downwards) and bright percussion instruments (stem upwards)

Information

Im 9. und 10. Jahrhundert entstehen erstmals die Muwaschahat als Gedicht- und Liedform mit weltlichem Inhalt. Das Wort bedeutet „umschlungen“ und geht auf die Reimform zurück. Sowohl in Syrien als auch in Andalusien erleben die Muwaschahat im Mittelalter ihren Höhepunkt. Im Gegensatz zu geistlicher Musik kann ein Muwaschah auch im Rhythmus des Sama’i Thaqil zum Tanz von einem Instrumentalensemble bestehend aus Oud (Laute), Kamanja (Geige), Qanun (Zither) und perkussiven Instrumenten wie Darbuka oder Rahmentrommeln begleitet werden.

Esraa

Als ich das erste Mal in die Probe kam und alle ein arabisches Lied aus meiner Heimat sangen, hat mich das sehr beeindruckt. Die freundliche und unkomplizierte Teilnahme hat mich dazu gebracht, im Chor zu bleiben, obwohl ich mich schämte, weil ich noch nicht so gut Deutsch spreche. Aber meine Nachbarinnen helfen mir und man kann manchmal auch einfach nur den Mund bewegen, ohne gleich singen zu müssen. Die Chorproben sind mir wichtig, denn da mache ich etwas Besonderes nur für mich allein.

Leseprobe Sample page

It was during the 9th and 10th centuries that the Muwashahat originated as a poetic and song form with secular content. The word means “entwined” and relates to the rhyme form. The Muwashahat reached their peak in the Middle Ages both in Syria and Andalusia. Unlike sacred music, a muwashah can also be accompanied in the rhythm of Sama’i Thaqil for dancing by an instrumental ensemble consisting of oud (lute), kamanja (fiddle), qanun (zither) and percussive instruments such as the darbukah or frame drums.

When I came to the rehearsal for the first time and everyone sang an Arabic song from my homeland, I was very impressed. The friendly and uncomplicated participation made me want to stay in the choir, although I was embarrassed about not speaking German very well yet. But my choir neighbors support me, and sometimes you can just move your lips without actually singing right away. The choir rehearsals are important to me, for there I do something special just for myself.

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Das Chorbuch Women of Our World ist mehr als eine einfache Liedersammlung:

In leichten zwei- bis dreistimmigen Arrangements für Frauenstimmen sind hier 40 Stücke in 25 verschiedenen Sprachen aus mehr als 30 Ländern versammelt. Singbare Transkriptionen zu jedem Stück sowie Aussprachehilfen und Übersetzungen im Anhang ermöglichen einen unmittelbaren Zugang. Einführungstexte informieren über die Herkunft und den kulturellen Hintergrund der Lieder, Akkordsymbole ermöglichen auch eine instrumentale Begleitung. Einzigartig für Chorbücher dieser Art sind jedoch die Beiträge von in Deutschland lebenden Frauen mit internationaler Herkunft, die mit Portraits vorgestellt sind und ihr persönliches Verhältnis zum Chorsingen beschreiben.

The choirbook Women of Our World is more than a simple song collection:

In easy two- to three-part arrangements for women’s voices, 40 pieces in 25 different languages from more than 30 countries are gathered here. Singable transcriptions for each piece as well as pronunciation guides and translations in the appendix enable an immediate access. Introductory texts inform on the origin and cultural background of the songs; chord symbols allow an instrumental accompaniment, too.

Unique for choirbooks of this kind though are the contributions from women of international origin living in Germany; they are presented in portraits and describe their personal relation to singing in a choir.

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