Brauerei Forum 4-5/2025

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FORUM BRAUEREI

Ausgabe 4-5 | 5. Mai 2025 | 40. Jahrgang | ISSN 0179-2466

IfGBINDIESERAUSGABE: AKTUELL–Informationenfür BrennereienundSpirituosen-Hersteller

 VLB-Ehrenpräsident Dr. Wilfried Rinke verstorben

 Bericht: VLB-Frühjahrstagung in Kulmbach

 Carlsberg-ISC-Brewmaster Academy in Berlin gestartet

 Einladung Mitgliederversammlung Vereinigung ehem. VLBer/ Brewers of Berlin

VLB-Sommerfest 2025

Freitag, 4. Juli 2025, Berlin

Die Vereinigung ehem. VLBer – Brewers of Berlin und die VLB Berlin laden am Freitag, dem 4. Juli 2025, von 16.00 bis 24.00 Uhr (letzter Einlass 22.00 Uhr) zum beliebten Sommerfest auf dem Hof und auf der Dachterrasse unseres Instituts an der Seestraße 13 in Berlin-Wedding ein.

### Voranmeldung erforderlich! ###

https://www.vlb-berlin.org/sommerfest2025

+ Workshop: Beer Brewing in Practice

Zehntägiger Workshop über die wichtigsten Grundlagen des Bierbrauens in Theorie und Praxis (in Englisch)

1. bis 12. September 2025, Berlin

+ Praxiskurs Mikrobiologie

Einwöchiger Kurs über mikrobiologische Anwendungen in der Brau- und Getränkeindustrie

3. bis 7. November 2025, Berlin

+ Seminar Brauen für Nicht-Brauer

Zweitägiges Kompaktseminar über die Grundlagen der Bierherstellung

3. bis 4. Dezember 2025, Berlin

VLB Berlin – Seestraße 13, 13353 Berlin brewmaster@vlb-berlin.org

+ VLB Bier- und Spirituosensommelier / Sommelière

Zweiwöchige Fortbildung über die sensorischen Feinheiten von Bier und Spirituosen und deren Einsatz in der modernen Gastronomie

20. bis 31. Oktober 2025, Berlin

+ Braumeisterkurs 2025/2026

Elfmonatiger Kurs zur Vorbereitung auf die fachspezifische Prüfung für Brauer- und Mälzermeister/innen an der Handwerkskammer Berlin (HWK)

Beginn: 13. Oktober 2025

 MENSCHEN & UNTERNEHMEN

4 Verleihung der Max-Eyth-Denkmünze in Bronze an Wiebke Künnemann / Veltins-Master-Stipendium: Deine Chance auf finanzielle Unterstützung

5 Nachruf: Dr. Wilfried Rinke im Alter von 94 Jahren verstorben

6 Krones realisiert das Greenfield-Projekt Bayreuther Brauhaus

7 Würzburger Hofbräu: Wechsel in der Geschäftsführung Technik

 TECHNIK & TECHNOLOGIE

8 Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung der VLB Berlin in Kulmbach

9 Bericht: Künstliche Intelligenz und nachhaltige Rohstoffe –Herausforderungen und Chancen

12 Brauer-Schule – Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende: Filtration

13 Projekt „Dekarbonisierung von Brauereiprozessen (DEKARBIER)“ –Forschungspartner gesucht / Spezielle Technische Liefer- und Bezugsbedingungen (STLB) für Bierflaschen aus Glas aktualisiert

14 VLB-Logistikfachkongress: KI, Leergut- und Lagermanagement im Fokus

16 Brauerei Royal Grolsch: Mit Schoeller Allibert auf dem Weg zur klimaneutralen Brauerei

17 Carlsberg-ISC-Brewmaster Academy startet in Kooperation mit der VLB Berlin

 IfGB AKTUELL

18 Brennertreffen Weinsberg mit anspruchsvollen Vorträgen auch von IfGB-Alumni

19 Alaska Real Estate & Spirits GmbH: IfGB-Absolventin startet eigene Gin-Destille in Berlin / IfGB Destillateur-Aufbaukurs 2025 gut gebucht

20 Craft Spirits Awards Berlin 2025 verliehen

21 DLG-Spirituosen-Verkostung zum ersten Mal vereint mit Wein und Milchprodukten

22 ProWein 2025 setzt starkes Statement für Wein- und Spirituosenbranche

23 23. IfGB-Forum 2025 zu Besuch bei Slyrs

24 GGBW-Mitgliederversammlung 2025 sehr gut besucht

25 BSI: Vergeltungszölle der EU-Kommission führen zur Ankündigung von 200 % Zollerhebung auf europäische Spirituosen / Neuer Leitfaden zur „Steigerung der Energieeffizienz bei der Spirituosenherstellung“

 BETRIEBSWIRTSCHAFT

26 Brau-Börsen-Bilanz: Braukonzerne schauen auf effizienten Betriebsinvest

 MARKT & MARKEN

30 Bitburger feiert Comeback beim DFB / Berliner-Kindl-Schultheiss: „Jubi“ hat neues Design bei bewährtem Geschmack

31 Deutscher Brauer-Bund: Alkoholfreie Biere weiter auf Wachstumskurs / Rewe startet neue Bier-Eigenmarke

 INSTITUTIONEN & VERBÄNDE

32 Nachwuchsbrauer in Thüringen – Die Certies waren zu Besuch in Veßra / Brauring Kooperation: Braumeister-Seminar im März

33 104. MEBAK-Sitzung bei Hopsteiner in Mainburg

34 Verein. ehem. VLBer: Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2025 / DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg: Mitgliederversammlung im Brauhaus Spandau

31 Verschiedenes / Lösungen Brauer-Schule / Impressum

32 Veranstaltungskalender

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Am 21. März 2025 verstarb VLB-Ehrenpräsident Dr. Wilfried Rinke im Alter von 94 Jahren. Nach ihm benannte die VLB Berlin ihre Studienbrauerei im Neubau an der Seestraße im Wedding

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Die VLB-Frühjahrstagung Ende März in Kulmbach war ein Erfolg. Vorträge, zwei Werks-Führungen sowie gesellige Abende fanden großen Anklang bei den rund 280 Teilnehmern

Am 24. März startete der erste Jahrgang der „Carlsberg-ISC-Brewmaster Academy“ in Hamburg – eine Ausbildungskooperation zwischen der Carlsberg Group und der VLB Berlin 17

Der IfGB-Destillateur-Aufbaukurs Juni 2025 ist gut gebucht, die Anmeldung weiterhin möglich. Im kommenden Jahr findet dann der Destillateurmeisterkurs statt 19

Nach der Überreichung durch Freya von Czettritz (r.): Wiebke Künnemann (M.) präsentiert stolz ihre Max-EythDenkmünze

 NACHRICHTEN

Verleihung der Max-Eyth-Denkmünze in Bronze an Wiebke Künnemann

Die Deutsche LandwirtschaftsGesellschaft (DLG) hat Wiebke Künnemann vom IfGB in Berlin mit der Max-Eyth-Denkmünze in Bronze ausgezeichnet. Im Rahmen der DLG-Qualitätsprüfung für Spirituosen in Oberstdorf überreichte Freya von Czettritz, CEO der DLG Holding GmbH, Medaille und Urkunde.

(F.) Mit dieser Ehrung bedankt sich die DLG bei Wiebke Künnemann für ihre Verdienste um die DLG-Testarbeit sowie ihren langjährigen Ein -

satz zur Verbesserung der Qualität von Bier und Spirituosen. „Wiebke Künnemann ist eine Persönlichkeit, die durch Fachwissen, Engagement und sensorischen Fähigkeiten die Arbeit der DLG und die der gesamten Bier- und Spirituosenbranche maßgeblich geprägt hat,“ betonte Freya von Czettritz in ihrer Laudatio.

Wiebke Künnemann war nach Abschluss des Magisters in Archäologie und Ethnologie sieben Jahre lang in der Forschung und Wissenschaftsredaktion tätig, bevor sie 2001 eine Fortbildung im Bereich Public Relations abschloss. Direkt im Anschluss begann sie ihre Arbeit als PR-Referentin der VLB Berlin und Redakteurin der institutseigenen Fachzeitschrift „Brauerei Forum“. Zusätzlich organisierte sie ab 2006 die Destillateurmeister- und -aufbaukurse sowie die jährliche Spirituosen-Tagung IfGB-Forum – ab 2014 als Stabsstelle der Geschäftsführung. Seit 2024 ist sie zudem für die VLB-Weiterbildungen zum Bier- und Spirituosensommelier verantwortlich. Durch zahl -

reiche Fortbildungen hat sie sich umfassendes Wissen über Bier und Spirituosen angeeignet. Seit 2004 engagiert sich Wiebke Künnemann als sensorische Sachverständige in den DLG-Qualitätsprüfungen für Bier, seit 2014 auch für Spirituosen. Sie hat bereits in mehr als 30 Prüfungen ihr Fachwissen und ihre sensorische Expertise eingebracht. Durch ihre Erfahrung und Kompetenz sowie ihr Netzwerk trägt Künnemann wesentlich zur Nachwuchs- und Fachausbildung in der Branche bei. Ihr Engagement in der Ausbildung neuer Experten wirkt sich auch positiv auf die DLG-Prüfungen aus, da viele Absolventen der von ihr organisierten Kurse später als Sachverständige tätig werden.

Vor Wiebke Künnemann wurden bereits folgende VLB-Mitarbeiter mit der Max-Eyth-Denkmünze von der DLG geehrt:

‰ 2010: Dr. Heinz-Michael Anger

– Silber

‰ 2016: Dr. Rolf Hardt – Bronze

‰ 2016: Dr. Alfons Ahrens – Bronze ‰ 2018: Mirko Geyer – Bronze

VELTINS-Master-Stipendium: Deine Chance auf finanzielle Unterstützung

Die Brauerei C. & A. Veltins fördert anlässlich ihres 200-jährigen Bestehens den wissenschaftlichen Nachwuchs im Brauwesen. Gemeinsam mit der TU Berlin und der VLB Berlin werden zwei Studierende des Masterstudiengangs Brau- und Getränketechnologie an der TU Berlin mit je 10 000 € unterstützt!

Was wird gefördert?

‰ 10 000 € pro Stipendiat*in, in 24 Monatsraten

‰ Laufzeit: 1. Oktober 2025 bis 30. September 2027

‰ Keine Verpflichtungen oder Gegenleistungen

Was wird von den Bewerber*innen erwartet?

‰ Sehr guter B.Sc.-Abschluss (vorzugsweise Brau- und Getränketechnologie)

‰ Überzeugendes Motivationsschreiben und Lebenslauf

‰ Noch kein begonnenes Masterstudium

‰ Angaben über eventuell vorhandene Auszeichnungen und Preise für Leistungen, die im Zusammenhang mit dem Studium stehen

‰ Nachweis der Einschreibung für den M.Sc. Brauund Getränketechnologie an der TU Berlin zum Wintersemester 2025/26 (vor Beginn der Laufzeit)

Wie kann man sich bewerben?

‰ Ab 23. Mai 2025: Ausschreibung und Online-Bewerbung unter www.vlb-berlin.org/veltins-master-stipendium

‰ 30. Juni 2025: Bewerbungsschluss

‰ Mitte Juli 2025: Auswahl der Stipendiat*innen durch ein Gremium der TU Berlin, FG Brau- und Getränketechnologie und der VLB Berlin

‰ Oktober 2025: Beginn der Förderung

Sichere dir die finanzielle Unterstützung für dein Master-Studium Brau- und Getränketechnologie an der TU Berlin! Bewirb dich und nutze die Chancen, die ein zukunftsorientierter Studiengang in einer traditionsreichen, aber gleichzeitig modernen Branche bietet.

Kontakt:

Dr. Philip Wietstock, TU Berlin: philip.wietstock@tu-berlin.de

Olaf Hendel, VLB Berlin: hendel@vlb-berlin.org

Infos: www.vlb-berlin.org/veltins-master-stipendium

Dr. Wilfried Rinke im Alter von 94 Jahren verstorben

Am 21. März 2025 starb Dr. Wilfried Rinke im niedersächsischen Buchholz unweit der Hansestadt Hamburg. Der studierte Brauereitechnologe war Ehrenpräsident der VLB Berlin und Ehrenmitglied der Vereinigung ehem. VLBer – Brewers of Berlin. Mit dem Namensgeber des Brauereitechnikums geht eine herausragende Brauerpersönlichkeit von uns, der die VLB Berlin viel zu verdanken hat.

(ew) Wilfried Rinkes beruflicher Werdegang war vorgezeichnet. Am 4. Februar 1931 in Salzderhelden bei Einbeck als Sohn eines Brauereidirektors geboren, absolvierte er nach dem Abitur eine Lehre als Brauer und Mälzer in der KaiserBrauerei in Hannover. 1955/1956 nahm er sein Studium zum DiplomBrauereiingenieur an der VLB Berlin auf, das er 1961 mit seiner Promotion bei Prof. Paul Kolbach „Über die extraktbildenden Stoffe der Biertreber“ mit dem Prädikat „sehr gut“ beendete. In den folgenden Jahren war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der VLB/TU Berlin und Assistent am Lehrstuhl für Brauereitechnologie an der TU Berlin bei Prof. Gerhard Krauß. In diese Zeit fielen zahlreiche wisschenschaftliche Publikationen, unter anderem verfasste er die Schrift „Das Bier“ –ein Kompendium, das 1967 im Paul Parey Verlag erschien.

Von der Hochschule zu Holsten 1965 wechselte Rinke in die Industrie und legte bei der HolstenBrauerei eine beispiellose Karriere hin. Zunächst übernahm er die Leitung des Zentrallaboratoriums, ehe er 1970 zum Technischen Direktor ernannt wurde. 1978 berief der Aufsichtsrat der Holsten-Brauerei den damals 47-Jährigen in den Vorstand, 1996 rückte er zum Vorstandsvorsitzenden auf. Zudem saß Rinke ab 1975 im Vorstand der Lüneburger Kronen-Brauerei AG, dessen moderne Braustätte am Elbeseitenkanal er mitverantwortlich plante. Auch die Eröffnung eines Brauereimuseums in Lüneburg, das im 1902 erbauten Sudhaus der alten Kronen-Brauerei untergebracht ist, ist dem Betreiben Rinkes zu verdanken. Überhaupt legte der passionierte Ingenieur, den der Beruf in die Welt hinaus führte, großen Wert auf ein Stück Braukultur in der Heimat.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit bekleidete der Niedersachse zahllose Ehrenämter. Wilfried Rinke war Präsident der Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB), stellvertretender Vorsitzender des Technischen Ausschusses des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) und Vorsitzender (und später Ehrenmitglied) der Landesgruppe Hamburg/Schleswig-Holstein des Deutschen Braumeister- und Malzmeister-Bundes (DBMB). Im Rahmen des DBMB nahm er großen Einfluss auf die Aus- und Weiterbildung von angehenden Braumeis tern – denn Ausbildung, Forschung und Lehre waren ihm zeitlebens eine Herzensangelegenheit.

Auch seiner Alma Mater blieb er eng verbunden. Von 1980 bis 1988 war Rinke Vorsitzender des Verwaltungsrates und Präsident der VLB Berlin. Für sein ehrenamtliches Engagement ernannte die VLB ihren Förderer auf der Frühjahrstagung 1999 in Salzburg zum ersten Ehrenpräsidenten. Nur drei Wochen später verabschiedete sich Rinke mit 68 in den Ruhestand. Damit gingen 34 Jahre Betriebszugehörigkeit bei der Holsten-Brauerei und ein arbeitsames und leidenschaftliches Berufsleben zu Ende.

2017 benannte die VLB Berlin ihre Studienbrauerei im Neubau nach Wilfried Rinke. Mit dem „WilfriedRinke-Technikum“ würdigt die VLB nicht nur die Verdienste Rinkes um die Versuchs- und Lehranstalt, sondern zollte auch seinem Engagement für den Brauer-Nachwuchs Anerkennung.

VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine zeigte sich vom Tod Rinkes tief betroffen: „Wilfried Rinke war eine außergewöhnliche Brauer- und Unternehmerpersönlichkeit. Er hat in Krisenjahren den Fortbestand der VLB gesichert. Als ihr Präsident hat er die Entwicklung des Instituts in

eine erfolgreiche Zukunft vorangetrieben. Davon profitiert die VLB bis heute.“ Zuletzt war Wilfried Rinke in seiner Funktion als Ehrenmitglied der Vereinigung ehem. VLBer beim Sommerfest 2019 an der Seestraße zu Gast – und er war uns ein gern gesehener Gast, der sich nun für immer verabschiedet hat.

VLB-Präsident Ulrich Rust, Dr. Wilfried Rinke und VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine (v.l.) bei der Einweihung des „Wilfried-Rinke-Brauereitechnikums“ im VLB-Neubau am 16. Oktober 2017

Fotos: oh

Dr. Wilfried Rinke (im beigefarbenen Anzug) bei der Mitgliederversammlung der Vereinigung ehem. VLBer im Vorfeld des Sommerfests 2019

Krones realisiert das Greenfield-Projekt Bayreuther Brauhaus

In Franken entsteht mit dem neuen Bayreuther Brauhaus eine hochmoderne, ressourcenschonende Greenfield-Brauerei – geplant und realisiert von Krones. Die Braustätte am Stadtrand von Bayreuth soll ausschließlich für die Herstellung von „Bayreuther Hell“ genutzt werden und ist für eine Jahreskapazität von 500 000 Hektolitern ausgelegt.

Den Vertrag für die neue Braustätte wurde im April von Jeff Maisel, Inhaber und Geschäftsführer der Brauerei Gebr. Maisel (3.v.l.), und Krones Vertriebsvorstand Thomas Ricker (2.v.r.) unterzeichnet

(F.) Während die Krones Tochtergesellschaft Steinecker für Sudhaus, Gär- und Lagerkeller sowie die notwendigen Versorgungsanlagen verantwortlich ist, liefert Krones die komplette Abfülltechnik. Die neue Mehrweg-Glasanlage mit einem Durchsatz von 40 000 Flaschen pro Stunde setzt auf be -

währte Krones Technik – von der Flaschenreinigung über die Abfüllung und Etikettierung bis hin zur Verpackung. „Die neue Abfüllanlage wird aus den gleichen Maschinen bestehen, die bereits in unserem nur 1,5 Kilometer entfernten Maisel’s Brauhaus in Betrieb sind. So bleiben wir beim Einsatz unserer Mitarbeitenden an beiden Standorten flexibel“, erklärt Jeff Maisel, Inhaber der Brauerei Gebr. Maisel.

„Neben dieser Flexibilität haben wir auch ein weiteres Ziel zum Projektstart klar formuliert: Die neue Brauerei soll eine der modernsten ihrer Art in Europa werden und möglichst ressourcenschonend arbeiten.“

Das Herzstück der neuen Braustätte ist ein zukunftsweisendes Energiekonzept: Die Brauerei wird mit zwei verschiedenen Heizkreisen betrieben: Ein Hochdruckheißwassersy -

stem für die Würzekochung aus dem Energieträger Hackschnitzel und die übrigen Verbraucher mit einem Niederdruckheißwassersystem durch eine Wärmepumpe. Die Energie wird dabei über zwei zentrale Wärmespeicher bereitgestellt. Weitere innovative Technologien wie das EquiTherm System von Steinecker sorgen dafür, dass die beim Brauprozess entstehende Wärme effizient weitergenutzt wird. Zusätzlich liefert eine Photovoltaikanlage den Strom. Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gange. Ende 2025 werden die ersten Anlagen für das Sudhaus geliefert. Mitte 2026 folgt die Abfülltechnik, bevor Ende des kommenden Jahres die ersten Flaschen „Bayreuther Hell” den Hof des Bayreuther Brauhauses verlassen sollen.

Würzburger Hofbräu

Wechsel in der Geschäftsführung Technik

Zum 1. April 2025 wurde Julian Walker zum technischen Geschäftsführer der Würzburger Hofbräu ernannt. Er übernimmt die Aufgaben des langjährigen Standortleiters Michael Haupt, der sich in den Ruhestand verabschiedete.

(F.) Der Julian Walker absolvierte zunächst eine Ausbildung zum Brauer und Mälzer bei Beck & Co. und sammelte erste Berufserfahrung in der Herstellung, Qualitätssicherung und Entwicklung. Nach einer Weiterbildung übernahm der Brauereitechniker und Getränketechnologe verantwortungsvolle Positionen, u.a. bei Krombacher, Früh Kölsch und zuletzt bei Störtebeker.

„Julian Walker ist ein Experte mit Erfahrungen in der nationalen, teilweise internationalen Braubranche und der Softdrink-Industrie. Wir freuen uns, dass wir ihn für unsere Brauereifamilie gewinnen konnten. Als Standortleiter bei der Würzburger Hofbräu wird er die Prozesse und Abläufe weiter verbessern und die Digitalisierung voranbringen“, erklärt Mathias Keil, Vorstand der Kulmbacher Brauerei AG, zu der die Würzburger Hofbräu zählt.

In seiner neuen Funktion verantwortet der 47-Jährige den operativen Brauereibetrieb von der Rohstoffanlieferung über die Produktion und Ab -

füllung bis hin zur Qualität und Logistik. „Ich freue mich auf meine neuen Aufgaben und ein starkes Team in einer attraktiven Stadt wie Würzburg. Es liegt mir am Herzen, mein Know-how und meine Leidenschaft für Bier in die Weiterentwicklung der Würzburger Hofbräu einzusetzen“, sagt Walker. Nach mehr als 35 Jahren in der Kulmbacher Gruppe beendete der bisherige Geschäftsführer Technik, Michael Haupt, seine Laufbahn zum 31. März 2025. Der 65-jährige DiplomBraumeister startete seine Karriere in der Kulmbacher Unternehmensfamilie als Betriebskontrolleur bei der damaligen Mönchshof Bräu GmbH. Nach der Wiedervereinigung wechselte er als Braumeister und technischer Geschäftsführer zur Braustolz Brauerei Chemnitz. In den vergangenen 16 Jahren verantwortete Haupt als Standortleiter und Geschäftsführer Technik sämtliche Produktionsabläufe sowie Qualität und Logistik der Würzburger Hofbräu. „In dreieinhalb Jahrzehnten hat Michael Haupt die Erfolgsgeschichte unserer Unternehmensgruppe aktiv mitgeschrieben. Für seine Verdienste und seinen unermüdlichen Einsatz danken wir ihm von Herzen und wünschen ihm für seinen wohlverdienten Ruhestand alles Gute, Gesundheit und eine wunderbare Zeit“, betont Keil.

25./26. Juni 2025, Stadthalle Rheine

Geplante Themenschwerpunkte:

+ Grundlagen zum Lastverteilungsplan (LVP)

+ Lastverteilung bei Dosenware mit praktischer Demonstration

+ Software für LVP

+ Bericht von Verkehrskontrollen

+ Fahrdemonstration mit und ohne Assistenzsysteme

+ Innovative Ladungssicherungshilfsmittel

+ Aktuelles zur FIN-Datenbank

Rahmenprogramm:

+ Begleitende Fachausstellung

+ Abendveranstaltung

+ Werksbesichtigung bei Schmitz Cargobull

+ Dynamische Fahrversuche

Mit Unterstützung von:

www.vlb-berlin.org/Lasi2025

Michael Haupt (l.) und Julian Walker
Foto: Würzburger Hofbräu

Brau- und maschinentechnische Arbeitstagung der VLB Berlin in Kulmbach

Vom 25. bis 27. März 2025 fand die VLB-Frühjahrstagung in Kulmbach statt. An den Sitzungen des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses (TWA) und der anschließenden Vortragsveranstaltung nahmen insgesamt rund 280 Experten aus der Brau- und Getränkeindustrie und deren Partner teil. Ein zusätzliches Highlight waren die Besichtigungen der Kulmbacher Brauerei und IREKS.

(oh) Nach Stationen 2023 in Stralsund und 2024 in Groningen war die VLB mit ihrer Frühjahrstagung in diesem Jahr wieder in südlicheren Gefilden unterwegs: Sie fand zum zweiten Mal nach 2008 im fränkischen Kulmbach statt und stieß auf viel positive Resonanz. Vom 25. bis 27. März standen Themen wie KI-Einsatz in der Getränkeindustrie, Nachhaltigkeit in der Lieferkette von Braugetreide und Hopfen, Energieeffizienz sowie Optimierungen in der Getränkeabfüllung im Fokus der insgesamt 16 Vorträge des Hauptprogramms.

„Wir leben in herausfordernden Zeiten“, so VLB-Präsident Ulrich Rust in seiner Rede auf dem Begrüßungsabend. „Doch mit Herausforderungen gehen immer auch Chancen einher. Es ist unsere Aufgabe – als Führungskräfte, Ingenieure, Technologen und Entscheider, die Weichen für eine zukunftssichere und wettbewerbsfähige Getränkeproduktion zu stellen. Dafür ist auch der unternehmensübergreifende Austausch auf einer solchen Veranstaltung notwendig.“

Spannend waren außerdem die beiden Besichtigungen: Bei der Kulmbacher Brauerei stand die neue Abfülllinie für Bügelverschlussflaschen im Fokus. Im Gegensatz zur konventionellen Abfüllung mit Kronenkorken oder Drehverschlüssen ist dieser Prozess bei der Bügelflasche deutlich aufwendiger. Das erfordert mechanische Filigranarbeit mit höchster Präzision – und das bei einer Ausbringung von 52 000 Flaschen pro Stunde. Auch die zweite Besichtigung bei IREKS bot interessante Einblicke in die Mälzerei und in die hochautomatisierte Konfektion von Backzutaten. Im Vorfeld der Frühjahrstagung fanden wieder die Sitzungen des Technisch-Wissenschaftlichen Ausschusses der VLB statt, an der 130 Mitglieder vor Ort und online teilnahmen. Die große Gastfreundschaft der Kulmbacher Brauerei und IREKS Group und nicht zuletzt die passende Tagungslocation in der Dr.Stammberger-Halle sorgten für gute Stimmung bei den insgesamt rund 280 Teilnehmern aus der Brauund Getränkeindustrie.

1) Zu Gast bei IREKS: Stephan Bergler, Hans Albert Ruckdeschel und Gattin Margit, Stefan Soiné, Dr. Josef Fontaine und VLB-Präsident Ulrich Rust / 2) Begrüßungsabend in der Dr.-Stammberger-Halle / 3) TWA-Vorabendtreffen bei der Kulmbacher Brauerei / 4) Blick in den gut gefüllten Vortragssaal / 5) Besichtigung bei der Kulmbacher Brauerei / 6) Fachausstellung im Foyer

Fotos: ew (4), oh (2)

Bericht: Künstliche Intelligenz und nachhaltige Rohstoffe –

Herausforderungen und

Chancen

Der erste Vortragstag der 109. Brau- und maschinentechnischen Arbeitstagung der VLB in Kulmbach beschäftigte sich mit den Schwerpunkten Einsatz künstlicher Intelligenz in der Brau- und Getränkeindustrie und Nachhaltigkeit in der Lieferkette für Braugetreide und Malz.

(oh) Unter dem Vorsitz von Ulrich Rust , Gerolsteiner Brunnen, startete das Programm mit dem Thema Künstliche Intelligenz (KI). Im Vortrag Generative Künstliche Intelligenz: Durchbrüche – Anwendungen und Wirtschaftlichkeit gab Prof. Dr. Peter Buxmann von der TU Darmstadt einen Überblick über die Entwicklungen im Bereich der generativen KI. Diese Technologie – in Form von Text-, Bild- oder Codegenerierung – hat in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht und wird zunehmend in wirtschaftliche Prozesse integriert. Der Referent skizzierte technologische Durchbrüche, besonders die Rolle großer Sprachmodelle (LLMs) wie GPT, die durch ihre Vielseitigkeit neue Maßstäbe setzen. Die Qualität generativer KI-Modelle hängt maßgeblich von den Trainingsdaten und der Rechenleistung ab. Allerdings scheinen die gängigen Sprachmodelle die Grenzen des Wachstums erreicht zu haben: „Warum weiß keiner so genau“, so Buxmann.

Er zeigte konkrete Anwendungsbeispiele, etwa in der automatisierten Texterstellung, Content-Produktion und Softwareentwicklung. Neben den Chancen gibt es auch Herausforderungen wie Datenethik, Urheberrechte und die Notwendigkeit menschlicher Kontrolle. „KI wird Arbeitsplätze kosten, aber auch neue schaffen“, so seine Einschätzung. Die wirtschaftlichen Implikationen sind komplex: Unternehmen müssen Potenziale strategisch nutzen, ohne bestehende Prozesse zu gefährden. Buxmann plädierte für eine differenzierte Betrachtung generativer KI – als Innovationstreiber mit tiefgreifenden Auswirkungen auf Wertschöpfung und Geschäftsmodelle.

Die aktuelle Entwicklung bei KI erinnert an das Internet der 1990erJahre. „Generative KI ist kein Hype,

Mitte: Prof. Dr. Peter Buxmann (TU Darmstadt) unten: Gereon Wilhelm Sommer (Privatbrauerei Gaffel Becker & Co.)

es passiert ständig Neues: Die Welt wird nie mehr so langsam sein wie heute“, schloss er.

Im Vortrag Die GAFFEL Datenstrategie als Basis für KI zeigte Gereon Wilhelm Sommer von der Privatbrauerei Gaffel Becker & Co., wie konsequente Datenarbeit zu einem treibenden Innovationsfaktor werden kann. Der Fokus: Prozesse digitalisieren, aber vor allem verbessern. „Viel digitalisiert, wenig gewonnen – viele Betriebe bleiben auf einem niedrigen Niveau der Datennutzung stehen“, stellte er fest. Papierbasierte Auswertungen seien selbst heute noch weit verbreitet. Sommer betonte, dass ein sauberes ERP- und CRM-System die Grundlage für eine datengetriebene Organisation schafft. Insbesondere im IoT-Bereich wachsen die Datenmengen exponentiell. Bei Gaffel fällt allein durch 135 Stromzähler, die im Minutentakt Daten liefern, ein jährliches Volumen von mehreren hundert Millionen Datensätzen an – insgesamt rund 10 Terabyte, ohne Bilder oder Videos. Absatzprognosen werden ergänzt durch externe Quellen wie Wetter- oder Marktdaten – es entsteht ein kom -

plexes Informationsökosystem. Durch neue Tools können auch unstrukturierte Daten integriert werden. Data Engineering, Analyse und die tägliche Auswertung erzeugen eine Vielzahl an Reports – zunehmend unterstützt von KI-Agenten (der bei Gaffel hört auf den Namen „Kölschi“).

Dabei spielt Data Governance eine wichtige Rolle und macht heute bereits 30–40 % von Sommers Arbeit aus. Auch neue Jobprofile wie Data Engineers, Data Scientists und

oben: Helene Maselter (Gerolsteiner Brunnen), Martin Dimmler (Device Insight), Ulrich Rust (Gerolsteiner Brunnen), Dirk Henschke (Heuft Systemtechnik)
Fotos:
ew
(5),
oh (1)

Mit besonderer Unterstützung von:

AI Engineers gewinnen an Bedeutung. Sein Appell: „Optimieren Sie erst Ihre bestehenden Systeme – das ist die Grundlage.“ Ein digitaler Reifegrad muss zudem schrittweise im gesamten Team entwickelt werden. Außerdem empfahl er, Daten als Vermögenswert zu behandeln. Ziel der Gaffel-Brauerei ist es, in fünf Jahren KI flächendeckend auf Basis strukturierter Eigendaten einzusetzen.

Im gemeinsamen Vortrag von Helene Maselter (Gerolsteiner Brunnen) und Martin Dimmler (Device Insight) Digitalisierung der Supply Chain: Gerolsteiner auf dem Weg zur Data-Driven Company wurde deutlich: Das Thema ist für die Zukunftsfähigkeit der Getränkeindu -

schenreinigungsmaschine, bei der ein Projekt zur Temperaturabsenkung datenbasiert begleitet wurde. Aktuell sind fünf Anlagen an die Plattform Gerolsteiner Centersight Connect angebunden, zwölf weitere sollen folgen. Beispielanwendungen wie Predictive Maintenance für die Sniffer, Energiemanagement zur Lastspitzen-Glättung oder datenbasierte SCM-Prozesse zeigen den praktischen Nutzen. Ein zentrales Element bleibt der Mensch. Ziel bei Gerolsteiner ist es, in den nächsten zwei Jahren das digitale Denken in der Organisation zu verankern. Die technische Grundlage steht – jetzt gilt es, Skepsis abzubauen und die Vorteile für alle Beteiligten erlebbar zu ma -

Erster Teil der Session

„Nachhaltigkeit in der Lieferkette von Braugetreide und Hopfen“: Stephan Bergler (IREKS), Dr. Lars Fliege (Agrargesellschaft Pfiffelbach) und Dr. Nils Rettberg (VLB Berlin), der diesen Vortragsblock moderierte

strie essenziell – auch wenn die Branche im Vergleich zu anderen Industriezweigen in Sachen Industrie 4.0 noch Aufholbedarf hat. Gerolsteiner hat die Digitalisierung als strategisches Unternehmensziel definiert. Im Zentrum steht die Schaffung einer konsistenten Datenbasis („Single Source of Truth“) sowie die Skalierung spezieller Anwendungsfälle. Die bestehende Systemlandschaft – darunter SAP, ERP, MES und diverse proprietäre Lösungen – stellte eine komplexe Ausgangslage dar. Insbesondere das Ende der IoT-Unterstützung durch SAP machte neue Ansätze notwendig. Aufgebaut wurde eine moderne Architektur, bei der Rohdaten bereinigt und gezielt für Analysen bereitgestellt werden. Aktuelle Anwendungen reichen vom Leergutmanagement über Fehleranalysen bis zur Chargenrückverfolgung. Ein Beispiel ist die Analyse der Fla -

der Parameter. Darauf aufbauend wurde Deep Learning mit neuronalen Netzen eingeführt. Diese werden gezielt mit Erkennungsdaten trainiert und lernen so, fehlerhafte Behälter zu erkennen. Das Anlernen ist jedoch aufwendig, insbesondere bei geänderten Fehlerbildern oder Behälterformen – in dieser Zeit steht das System nicht für die Produktion bereit. Eine besonders effektive Lösung bietet die Kombination klassischer Bildverarbeitung mit KI-gestütztem Deep Learning. Mit dem Heuft reflexx AI verfügt das Unternehmen über einen speziell entwickelten Netzwerk-Rechner, auf dem Modelle nach Kundenvorgaben trainiert, validiert und angepasst werden. Trotz aller Fortschritte ist KI kein Allheilmittel. Validierungen aus Kundeninstallationen zeigen: Klassische Verfahren bleiben bei stark absorbierenden Fehlern sehr leistungsfähig, während KI bei schwach absorbierenden Fehlern deutliche Vorteile bietet. Auf der drinktec im September will Heuft ein neues kamerabasiertes, KIunterstütztes Inspektionssystem für Glasbehälter vorstellen, so Henschke.

chen. Die häufig geäußerte Skepsis gegenüber dem Kosten-/NutzenVerhältnis der Digitalisierung sei unbegründet, so die Botschaft von Maselter und Dimmler.

Inspektion von leeren und gefüllten Glasbehältern mittels KIgestützter Auswerteverfahren war das Thema von Dirk Henschke (Heuft Systemtechnik). Seit 1978 entwickelt die Heuft Systemtechnik GmbH Inspektionssysteme für Flaschen und Glasbehälter. Klassische bildverarbeitende Verfahren leisteten lange gute Dienste, stießen aber ab etwa 2010 zunehmend an ihre Grenzen – vor allem bei komplexen Fehlerbildern und anspruchsvollen Behälterformen. Als Antwort setzte Heuft auf maschinelles Lernen und entwickelte eine neue Generation von Auswerteverfahren. Der Einsatz von KI ermöglichte eine erweiterte Erkennung hinsichtlich Anzahl und Art

Nachhaltigkeit in der Lieferkette von Braugetreide und Hopfen Das Schwerpunktthema des Nachmittags war die Nachhaltigkeit in der Lieferkette für Braugetreide und Hopfen, moderiert von Dr. Nils Rettberg (VLB Berlin). Den Auftakt bildete Stephan Bergler (IREKS) mit einem Überblick über aktuelle Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Märkten für Braugetreide und Malz . IREKS, 1856 gegründet, ist ein international tätiges Familienunternehmen mit Geschäftsfeldern in Backzutaten, Braumalz, Agrarhandel, Mühlentechnologie sowie Aromen und Speiseeis. Mit rund 3100 Mitarbeitenden wird ein Jahresumsatz von etwa 750 Mio. € erzielt. Die Malzproduktion umfasst jährlich 380 000 t an sieben Standorten in Deutschland und Österreich.

Für die Erntejahre 2024/25 deutet sich weltweit ein Missverhältnis zwischen Bedarf und Produktion an, was zu sinkenden Lagerbeständen – auch bei Braugerste – führt. In Deutschland liegt der Sommergerstenanbau aktuell bei etwa 2

Mio. t. Für 2025 ergibt sich daraus ein geschätzter Importbedarf von rund 570 000 t. Positiv sei, dass Winterbraugerste inzwischen die Qualitätsanforderungen erfüllt und den Selbstversorgungsgrad verbessert.

Nach einem EU-Überschuss im Jahr 2024 wird auch für 2025 eine positive Bilanz erwartet. Die Preise für Braugerste sind seit dem Höchststand 2022 (über 400 €/t) auf rund 240 €/t gefallen – was den Anbau weniger attraktiv macht. Geopolitische Unsicherheiten, Zölle, der Ukraine-Krieg, die Rückkehr Australiens auf den chinesischen Markt sowie der Klimawandel sorgen jedoch weiter für Preisschwankungen.

Die Anbauflächen für Braugerste bleiben in Deutschland und der EU weitgehend stabil. Kritisch sei, dass steigende Futtergerstenpreise zur Umlenkung hochwertiger Braugerste in die Futtermittelwirtschaft führen könnten. Zudem findet ein Strukturwandel statt – Mälzereien reduzieren ihre Kapazitäten dauerhaft. Immerhin: Die Lage am Energiemarkt hat sich beruhigt, was die Düngemittelpreise stabilisiert, so Bergler.

Dr. Lars Fliege von der Agrargesellschaft Pfiffelbach beleuchtete in seinem engagierten Vortrag die Nachhaltigkeit im Anbau von Braugetreide aus der Perspektive eines Landwirts . Er zeigte, dass der Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft komplexe Zielkonflikte mit sich bringt.

In Thüringen, wo sein Betrieb ansässig ist, stellt der geringe Niederschlag eine große Herausforderung dar. Gleichzeitig bieten die dortigen Böden gute Voraussetzungen, da sie gut Wasser speichern können. Umso wichtiger sei es, die verfügbaren Ackerflächen möglichst effizient und verantwortungsvoll zu bewirtschaften. Dies erfordert eine sorgfältige Abwägung zwischen nachhaltigen Anbaupraktiken und der Sicherung der Rohstoffversorgung. Im Getreideanbau entstehen rund 50 % der Treibhausgasemissionen durch Produktion und Einsatz von Mineraldünger. Eine Substitution durch alternative Düngemethoden wäre zwar klimafreundlicher, treibt jedoch die Produktionskosten um bis zu 60 % in die Höhe. In seiner Beispielrechnung ergäbe sich da -

raus für Bier eine Preissteigerung von etwa 2,8 %, beim Brötchen wären es rund 2 %. Klimaneutraler Getreideanbau ist laut Fliege möglich – vorausgesetzt, die Verbraucher sind bereit, den dafür notwendigen Aufpreis zu zahlen.

Das Potenzial zur Verbesserung des CO₂-Fußabdrucks sei vorhanden, müsse aber auch wirtschaftlich tragfähig gestaltet werden. Auch ist der Agrarhandel ein internationales Geschäft. Daher könne Nachhaltigkeit im Getreideanbau nur gelingen, wenn dafür auch globale Standards entwickelt und eingehalten werden, so Fliege.

Im Vortrag von Matthias Hansen (IREKS) stand die Spurenanalytik bei Getreide und Malz im Mittelpunkt. Die systematische Untersuchung auf unerwünschte Rückstände und Kontaminanten dient der Lebensmittelsicherheit und stellt sicher, dass gesetzliche Grenzwerte eingehalten werden. Relevante Stoffgruppen sind Pestizide, Mykotoxine, Prozesskontaminanten wie Nitrosamine (z. B. NDMA) sowie Umweltkontaminanten wie Schwermetalle. Dafür betreibt IREKS ein spezialisiertes Labor mit moderner instrumenteller Hochleistungsanalytik. Zum Einsatz kommen u. a. ELISA-Tests, Atomabsorptionsspektrometrie, Gaschromatografie, HPLC und Massenspektrometrie. Im internen Monitoring wird jede 50. Getreideanlieferung beprobt – etwa 1400 t. Zudem geht alle 10 000 Tonnen eine Stichprobe an das externe Schadstoffmonitoring des Deutschen Mälzerbundes.

Besonders anspruchsvoll ist die Pes tizidanalytik: Hier wird eine Multimethode angewendet, die rund 200 Einzelsubstanzen abdeckt. 2024 variierte der Anteil an Proben mit Rückständen stark – je nach Wirkstoff zwischen 1,2 % und 50 %. Diese Schwankungen zeigen, wie wichtig ein kontinuierliches Monitoring ist, um Belastungen frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen einzuleiten.

Die Spurenanalytik bei IREKS demonstriert beispielhaft, wie moderne Lebensmittelanalytik im Braugerstensektor umgesetzt wird – mit dem Ziel, Rohstoffe und Endprodukte sicher, rückverfolgbar und gesetzeskonform zu gestalten, so Hansen.

Walter König von der Gesellschaft für Hopfenforschung gab in seinem Vortrag einen fundierten Überblick zum Thema Nachhaltigkeit in der Hopfen-Lieferkette. Etwa ein Drittel der weltweiten Hopfenernte stammt aus Deutschland, jedoch liegt der inländische Verbrauch bei nur rund 10 % – der Großteil wird exportiert. Auf Initiative von Heineken entstand bereits 2013 das erste Nachhaltigkeitssystem für den deutschen Hopfenanbau. Heute steht den Anbauern ein strukturierter Selbstcheck zur Verfügung, mit dem ökologische, ökonomische und soziale Aspekte bewertet werden.

Die Zertifizierung erfolgt nach dem international anerkannten SAI-FSAStandard (Sustainable Agriculture Initiative – Farm Sustainability Assessment). 2024 sind 672 Betriebe als nachhaltig registriert. Das entspricht 68 % der deutschen Hopfenerzeuger, die 77 % der Anbaufläche bewirtschaften. Zwar gibt es im Bereich Ökologie noch Potenziale, doch bleibt die wirtschaftliche Umsetzung herausfordernd: Nachhaltig erzeugter Hopfen erzielt aktuell keinen höheren Preis.

Führt ein umfangreiches Schadstoffmonitoring durch: Matthias Hansen (IREKS)

Die Situation ist komplex: Klimawandel, Forderungen nach Reduktion oder Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und der Bedarf an ökologischen Alternativen zu herkömmlichen Materialien – etwa bei Drahtschnüren zur Aufleitung – fordern Innovation. Kokosfasern verwittern zu schnell, Kunststoffe verursachen Mikroplastik. Sisal gilt als vielversprechender Ersatz. Auch im Pflanzenschutz wird an biologischen Lösungen gearbeitet: Die gezielte Ausbringung von Nützlingen zeigt erste Erfolge. Ein weiteres zentrales Thema ist der Sortenwandel. 1970 wurden sieben Hopfensorten angebaut, heute sind es 38. Mit Titan etabliert sich derzeit eine neue Bitterhopfensorte, die den bisherigen Standard Hercules ablösen könnte, so König.

Walter König (Gesellschaft für Hopfenforschung): 68 % der deutschen Hopfenerzeuger produzieren nachhaltig

 BRAUER-SCHULE

Fachfragen und Fachrechnen für Auszubildende

Filtration

Das Bier wird filtriert, um es entweder haltbarer zu machen, seine Glanzfeinheit zu verbessern oder seinen Geschmack zu verändern. Je nach -

dem, was der Brauer erreichen möchte, kommen verschiedene Arten der Filtration zum Einsatz, beispielsweise die Kieselgur-, Membran- oder Schichtenfiltration.

Die Aufgaben stellte Studienrat

Andreas Großmann (Staatliche Berufsschule Main-Spessart/ Karlstadt)

1. Bei der Filtration werden in der Brauerei verschiedene Filtersysteme und Anlagen eingesetzt. Welches der folgenden Filtersysteme findet im Filterkeller keine Verwendung?

a) Separator

b) Kieselgurschichtenrahmenfilter

c) EK-Filter

d) PVPP-Filter

e) Zyklon

2. Welches der folgenden Paare passt im Zusammenhang mit der Bierfiltration nicht zusammen?

a) Kieselgur und Metallspaltkerzenfilter

b) Feine Kieselgur und laufende Dosage

c) Grobe Kieselgur und Voranschwemmung

d) Kieselgele und Entkeimungsfiltration

e) Kieselgurfreie Filtration und Cross-FlowFiltration

3. Adsorption bei der Filtration bedeutet, dass Teilchen

a) durch Wärme aneinandergebunden werden.

b) durch Zentrifugalkräfte getrennt werden.

c) durch Scherkräfte verkleinert werden.

d) sich durch unterschiedliche elektrische Ladung anziehen.

e) durch Kälteeinwirkung sichtbar werden.

4. Welche der folgenden Aussage zum Druck bei der Filtration ist falsch?

a) Der Eingangsdruck ist höher als der Ausgangsdruck.

b) Der Filterdruck sollte über dem Sättigungsdruck des Bieres liegen.

c) Der Filterdruck steigt während der Filtration stetig an.

d) Die Fließgeschwindigkeit im Filter sinkt während der Filtration stetig.

e) Der Eingangsdruck beeinflusst die Filterstandzeit.

5. Welche der folgenden Aussagen ist nicht korrekt? Der Zweck der Bierfiltration ist es…

a) Trübungsbildner zu entfernen.

b) die Haltbarkeit des Bieres zu verbessern.

c) Hefe zu entfernen.

d) Bakterien zu entfernen.

e) das Bier zu pasteurisieren.

6. Wie nennt man die Flüssigkeit, die bei einem Membrantrennverfahren die Membran passiert hat und dadurch von unerwünschten Stoffen getrennt wurde?

a) Filtrat

b) Retentat

c) Konzentrat

d) Permeat

e) Unfiltrat

7. Während der Filtration kann es zu vielen Komplikationen kommen. Welche gehört nicht dazu?

a) Es kann zu einem Druckstoß kommen.

b) Es kann zu einem Hefestoß kommen.

c) Der Alkoholgehalt steigt während der Filtration signifikant an.

d) Das CO2 entbindet sich.

e) Die Farbe des Bieres verändert sich.

8. Für welchen Zweck wird Aktivkohle bei der Bierfiltration unter anderem eingesetzt? Zur

a) Zufärbung, wenn durch die Filtration vorher EBC-Einheiten verloren gegangen sind.

b) Auflockerung des Filterhilfsmittels.

c) Adsorption von Geruchsstoffen

d) Bindung von Hefezellen

e) Einbringung von Sauerstoff

9. Warum wird ein „Biertiefkühler“ als Hilfsgerät bei der Filtration eingesetzt? Diese Frage ist entsprechend den Prüfungsvorschriften für Brauer und Mälzer frei zu beantworten.

Rechnungen

Bier fließt mit 1,8 m/s durch eine DN-80-Leitung vom Verschneidbock zum Filter.

a) Wie lange dauert es, bis ein Tank mit 250 hl Bier einzieht? (volle min)

b) Welche maximale Filterleistung kann erreicht werden? (volle hl)

Formel Fließgeschwindigkeit: v = V/(t*A)

(Lösungen S. 35)

Projekt

„Dekarbonisierung von Brauereiprozessen (DEKARBIER)“ – Forschungspartner gesucht

Ein innovatives Projektkonsortium der TU Berlin, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der VLB Berlin und der Technologie- und Innovationsberatung Erdmann sucht Projektpartner aus der Brauindustrie.

(BF) Die Dekarbonisierung stellt Brauereien vor Herausforderungen, da ihre Prozesse oft nicht optimal auf erneuerbare Energien und innovative Technologien abgestimmt sind. Bestehende Ansätze zur Prozessmodellierung sind häufig unzugänglich oder technisch überladen.

Das geplante Projekt DEKARBIER wird eine praxisnahe, quelloffene Software entwickeln, die Brauereien bei künftigen Investitionsentscheidungen unterstützt. Sie soll helfen, kostenoptimale Fahrpläne unter Berücksichtigung von Wetter und Produktionszielen zu erstellen, und branchenspezifische Templates bereitstellen. Zudem sollen die Entwicklungen und Ergebnisse auf andere Lebensmittelindustrien übertragbar sein. Durch moderne Modellierungsund Optimierungsmethoden sollen standortspezifische Lösungen für erneuerbare Energien, Speichertechnologien und innovative Betriebskonzepte erarbeitet werden.

Zudem werden systemische Aspekte wie Skaleneffekte und gesellschaftliche Kosten betrachtet, um politische Steuerungsmechanismen und mögliche Anreizinstrumente zu analysieren. Ziel ist es, den Energieeinsatz zu optimieren, Emissionen zu reduzieren und die Einhaltung internationaler Normen zu unterstützen und somit langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu sichern. Das Projekt mit einer Laufzeit von drei Jahren soll 2026 starten.

Kontakt:

TU Berlin, Fachgebiet Energieverfahrenstechnik und Umwandlungstechniken regenerativer Energien

Dr.-Ing. Mathias Hofmann mathias.hofmann@tu-berlin.de

Beteiligen Sie sich an einer kurzen Online-Umfrage und geben Sie ihr Feedback zur Projektidee:

WIR BRAUEN FÜR DIE BIERE DER WELT

Röstmalzbier

Malzextrakte

Bierkonzentrate

Brausirup

Braukulöre Flüssige Zucker

ASPERA BRAUEREI RIESE GMBH

45478 Mülheim an der Ruhr, Rheinstrasse 146–152

Tel. (02 08) 58 89 80 / aspera@aspera-riese.de www.aspera.de

Spezielle Technische Liefer- und Bezugsbedingungen (STLB)

für Bierflaschen aus Glas aktualisiert

Im März 2025 ist eine überarbeitete Version der „Speziellen Technischen Lieferund Bezugsbedingungen für Bierflaschen aus Glas (STLB Bierflaschen)“ erschienen.

(F.) Die STLB wurde vom Deutschen Brauer-Bund zusammen mit der VLB Berlin und dem Bundesverband Glasindustrie als unverbindliche Empfehlung ausgearbeitet. Die STLB bieten eine Grundlage für technische Lieferverträge zur Einhaltung festgelegter Qualitätsniveaus zur Sicherung der Funktionalität von Bierflaschen aus Glas und dienen der Beschreibung von Qualitätsmerkmalen. Alle Partner empfehlen, diese STLB als Qualitätsan -

forderung beim Einkauf von Flaschen zur Grundlage zu machen. Das neue Dokument kann über den Deutschen BrauerBund, den Bundesverband der Glasindustrie sowie über die VLB Berlin (www.vlb-berlin.org/downloads) bezogen werden.

VLB-Logistikfachkongress: KI, Leergutund Lagermanagement standen im Fokus

Der zweite Tag des VLB-Logistikfachkongresses, der vom 18. bis 20. Februar 2025 in Erding stattfand, beschäftigte sich mit den Themen Künstliche Intelligenz, Leergutmanagement, Ein- und MehrwegLogistik sowie den Herausforderungen bei Export und Lageroptimierung. Durch das Programm führte Martin Höner von der Privatbrauerei Erdinger Weißbräu.

Volles Haus: Der 26. VLB-Logistikfachkongress war Ende Februar zu Gast in der Stadthalle Erding

Der 26. VLB-Logistikfachkongress wurde unterstützt von:

(oh) Der zweite Tag des VLB-Logistikfachkongresses begann mit dem Thema Optimierung durch künstliche Intelligenz (KI). Dr. Alexander Thieß von der Spicetech GmbH präsentierte innovative ForecastingTools, die eine präzise Absatzplanung sowie verlässliche Prognosen zum Leergutrücklauf ermöglichen. Die vorgestellten Instrumente prognostizieren Absatz und Rücklaufmengen für einen Zeitraum von bis zu 180 Tagen – unter Einbeziehung wöchentlicher Einflüsse wie Markteinführungen und Aktionen Besonders beleuchtete Thieß verschiedene Systemansätze. Während Large Language Models wie ChatGPT durch Vielseitigkeit auffallen, mangelt es ihnen an Validierbarkeit. Dies stellt in Geschäftsprozessen ein hohes Risiko dar. Dagegen überzeugen spezialisierte Machine-Learning-Systeme durch konsistente Ergebnisse, die aus identischen Datensätzen resultieren. Eine Stärke der KI liegt in ihrer Fähigkeit, überlagernde Einflussfaktoren zu erkennen und in die Prognose einzubeziehen. Zudem ist

erklärbare KI („Ex AI“) für die Akzeptanz in der Praxis unverzichtbar. Im Bereich Leergutrücklauf werden aus schwankenden Strömen von Voll- und Leergut langfristige Trends abgeleitet, wobei Wettereinflüsse bei langfristigen Projektionen lediglich im Durchschnitt berücksichtigt werden. Abschließend betonte Thieß die Bedeutung aktueller und repräsentativer Marktdaten, um das KI-Training nicht zu verfälschen, und appellierte: „Fordern Sie ExAI von Ihren AI-Providern.“

In der Getränkeindustrie sind Echtzeitdaten das Fundament zukunftsweisender Entwicklungen – insbesondere im Leergut-Management. Dr. Martin Welp von der IdentPro GmbH zeigte, wie digitale Zwillinge Material- und Datenflüsse präzise abbilden , basierend auf der Erhebung zuverlässiger Daten und in Echtzeit. Während die Transportlogistik mittlerweile nahezu lückenlos Daten erfasst, stellt die Intralogistik – mit großen Materialmengen und veralteten Systemen

– weiterhin eine Herausforderung dar. Daher ist eine automatisierte Datenerfassung entscheidend. Beispiel Stapler: Mithilfe eines LidarSensors werden die Position und Ausrichtung des Fahrzeugs bis auf 5 bis 10 cm genau bestimmt. Ergänzt wird dies durch Höhen- und Beladesensoren, die die Palettenposition erfassen. Über ein Fahrerterminal laufen die Sensordaten zusammen, die über WLAN oder LTE mit einem Lagerverwaltungssystem verbunden sind. Trotz der Automatisierung erfordert die Behandlung von Leergut weiterhin menschliche Expertise. Referenzkunden in der Brauindustrie wie Warsteiner, Bitburger, Asahi (Pilsner Urquelle) und AB Inbev bestätigen den Erfolg dieser digitalen Ansätze – sie ermöglichen höhere Durchsätze bei reduziertem Ressourceneinsatz, Platzbedarf und Emissionen und machen die Digitalisierung zur zentralen Zukunftstechnologie, so Welp.

Optimierte Palettierung und Verladeprozesse in der Getränkeindustrie standen im Fokus des Vortrags von Kai Franke und Stefan Kapitola der Ortec GmbH. Am Beispiel eines der größten Bierdistributoren in den USA demonstrierten sie ein System, das bereits dort an mehr als 30 Standorten im Einsatz ist. Es ermittelt die optimale Kommissionierung von Kartons und Pick-Paletten, wobei zwischen kundenreiner und -übergreifender Kommissionierung unterschieden wird. Die Software gibt den Mitarbeitern einen Palettierungsvorschlag. Zudem erstellt das System einen Beladevorschlag für den LKW, der jeder Palette eine spezifische Ladeposition zuordnet und so eine effiziente Verladung ermöglicht. Künftig sollen Anforderungen wie der gekühlte Transport und Express-Lieferungen integriert wer-

den. Obwohl das System zunächst unternehmensspezifisch entwickelt wurde, ist eine Standardisierung geplant, um die Prozesse in der gesamten Getränkeindustrie zu optimieren. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie digitale Innovationen zur Effizienzsteigerung und nachhaltigen Ressourcenoptimierung in der Verlade- und Logistikbranche beitragen können.

Die Flötzinger Brauerei, vertreten durch Lorenz Stiglauer, sah sich mit großen logistischen Herausforderungen in ihrer gewachsenen Innenstadtlage konfrontiert. Ein Standort, der zwischen effizienter Flächennutzung und logistischem Chaos schwankte – einzelne Produkte mussten auf bis zu sieben Außenstandorte verteilt werden. „Wir haben uns lange im Kreis gedreht und eine Entscheidung für ein neues Logistikkonzept herausgezögert“, berichtete Stiglauer. Gemeinsam mit Sandra Voland von der Schober Beratung für Logistik wurde 2022 beschlossen, einen neuen Logistikstandort im benachbarten Schechen zu errichten.

Nach einer genauen Analyse der Arbeitsabläufe wurden Kapazitäten ermittelt, Transportanbindungen optimiert und ein Dienstleister für den Materialfluss ausgewählt. Die Inbetriebnahme der Logistikhalle erfolgte im Mai 2024. Am 27. Januar 2025 ging die neue Halle komplett in Betrieb, wobei Prozesse und IT-Systeme im laufenden Betrieb angepasst wurden, ohne dass Kunden Beeinträchtigungen feststellten. Perspektivisch wird überlegt, ob der gesamte Brauereibetrieb in den neuen Standort verlagert werden soll, um den steigenden Anforderungen langfristig gerecht zu werden.

„Export mit Schaumkrone – ERDINGER auf globaler Mission“ lautete der Vortrag von Isabell Losleben (Zollwesen) und Helene Bechtel (Exportmanagement) von ERDINGER Weißbräu. Sie gaben einen Einblick in die Herausforderungen des internationalen Bierexports. Der globale Handel erfordert eine präzise Abstimmung zwischen Kundenanforderungen, Produktionsplanung und zollrechtlicher Abwicklung –vor allem, wenn leere Kegs zurückgeführt oder Produkte in Länder mit spezifischen Einfuhrbestim -

mungen geliefert werden müssen. Neben formalen Anforderungen wie Importbestimmungen, Etikettierungsvorschriften, Zertifikaten und Verpackungsvorgaben spielen logistische Fragen eine zentrale Rolle. Beispielsweise ist das 50-Liter-Keg in Ländern wie Italien nicht zulässig. Auch variieren die Kundenbedürfnisse weltweit hinsichtlich Frische, Gebindegrößen, Verpackungsdesign und Kommunikationsstil. Auch Nachhaltigkeit gewinnt international an Bedeutung. Für einen reibungslosen Versand sind Ladungssicherung, Frachtraum und Zwischenlagerung entscheidend. ERDINGER baut dabei auf ein zuverlässiges internationales Netzwerk an Logistikpartnern und berücksichtigt externe Faktoren wie wirtschaftspolitische Entwicklungen oder gesellschaftliche Trends – etwa den „Dry January“ –bereits in der Planung.

Der Mehrwegsektor im deutschen Lebensmitteleinzelhandel befindet sich im Wandel – mit großen Auswirkungen auf die Getränkelogistik. John A. Eke von der Exxent Consulting GmbH bezeichnete den filialisierten LEH als „Game-Changer“ im Mehrwegsystem. Die politischen Zielvorgaben verlangen, den Mehrweganteil bei Getränken von 43 % auf 70 % zu steigern –was rund eine Milliarde zusätzliche Kästen jährlich und ein enormes zusätzliches Transportvolumen bedeutet. Die TOP 30 im LEH erzielen aktuell einen Jahresumsatz von etwa 30 Mrd. €. Davon werden rund drei Viertel auf Edeka, Rewe, die Schwarz-Gruppe und Aldi erwirtschaftet.

Bislang fehlt eine einheitliche Strategie, sodass die Händler auf

unterschiedliche Modelle setzen: Kooperationen, vertikale Integration, Insourcing oder hybride Ansätze. Eke skizzierte das Szenario eines mittelgroßen LEH-Filialisten mit 250 bis 1500 Märkten und bis zu sieben Lagern. Vollständiges Mehrweg-Insourcing würde den Anschluss von rund 100 Herstellerrampen erfordern und kalkulierte Handlingskosten von 1,90 Euro pro Kasten verursachen – ein Betrag, der in der anschließenden Diskussion allerdings als zu hoch bewertet wurde.

Edeka verfolgt einen Mischansatz mit eigenen Lagern und externen Partnern, um das Mehrwegsortiment weiter auszubauen. Zudem erschwert eine sinkende Pro-KopfNachfrage infolge demografischer Effekte die Planung. Klar wird: Der Umgang mit Mehrweg im LEH ist eine wesentliche logistische und wirtschaftliche Schlüsselherausforderung.

Der nächste VLB-Logistikfachkongress findet vom 3. bis 5. März 2026 in Meschede statt.

Das Podium des ersten Vortragsblocks am zweiten Tag mit dem Schwerpunkt KI und Leergutsortierung: Vorsitzender Martin Höner, Erdinger Weißbräu, Dr. Alexander Thieß, Spicetech, Dr. Martin Welp, IdentPro, Kai Franke und Stefan Kapitola, Ortec

Für den zweiten Vortragsblock Verladen, Lagern, Exportieren saßen auf dem Podium der Vorsitzende Martin Höner, Erdinger Weißbräu, Lorenz Stiglauer, Flötzinger Brauerei, Sandra Voland, Schober Beratung, Isebell Losleben und Helene Bechtel, Erdinger Weißbräu, John A. Eke, Exxent Consulting

Fotos: oh

Die neue Palette ist durch die Wabenstruktur leichter und stabiler, die Stapelfähigkeit reduziert den Platzbedarf beim Rücktransport

Brauerei Royal Grolsch

Mit Schoeller Allibert auf dem Weg zur klimaneutralen Brauerei

Schoeller Allibert, Spezialist für nachhaltige Mehrwegverpackungen, und die niederländische Brauerei Royal Grolsch gehen mit einem gemeinsamen Projekt einen weiteren Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft: nachhaltige Paletten aus Recycling-Kunststoff.

(F.) Die Brauerei Royal Grolsch im niederländischen Enschede verbindet jahrhundertealte Handwerkskunst mit zukunftsorientierten Innovationen. Um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und gleichzeitig die betrieblichen Anforderungen zu erfüllen, hat sich Grolsch mit Schoeller Allibert zusammengetan. Der Verpackungsspezialist ist Experte für Materialinnovationen aus Recycling-Kunststoffen – die Unternehmen verbindet das gemeinsame Ziel einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.

Alte Paletten, neue Probleme

Die bisher in der Brauerei verwendeten Keg-Paletten entsprachen

nicht mehr den Anforderungen des Unternehmens. Ihr hohes Gewicht trieb die Transportkosten und die damit verbundenen CO2-Emissionen in die Höhe, die veralteten Formen erschwerten die Beschaffung und beeinträchtigten die Zuverlässigkeit. Es ging aber nicht nur um Logistik und Funktion – Grolsch wollte auch seine ambitionierten Nachhaltigkeitsziele erreichen. „Der Austausch der Paletten war eine hervorragende Gelegenheit, um diese auch unter Umweltaspekten zu betrachten“, sagt Joost Nawijn, Packaging Material Development Specialist bei Koninklijke Grolsch. „Deshalb wollten wir eine leichtere Palette aus recyceltem Material, die nachhaltiger ist.”

Lösung für Kreislaufwirtschaft Keine schwierige Aufgabe für Schoel ler Allibert: Der Spezialist für Mehrwegverpackungen lieferte eine maßgeschneiderte KegPalette, die alle Anforderungen der Brauerei erfüllt. Die neuen Ladungsträger bestehen zu 100 % aus recyceltem Kunststoff und sind dazu noch 12 kg leichter als ihre Vorgänger. Grolsch kann somit den Materialeinsatz deutlich reduzieren.

Wie hat Schoeller Allibert das erreicht? Das reduzierte Gewicht der Palette erzielten die Konstrukteure mit der speziellen Wabenstruktur, aber auch durch eine andere Fertigungstechnik. Statt im Niederdruckverfahren stellen die Experten die Keg-Paletten im Hochdruck-Spritzgussverfahren her. Der recycelte Kunststoff stammt aus Post-Consumer-Material – also aus gebrauchten Flaschen und Verpackungen, die gesammelt, sortiert, gereinigt und zu neuen Produkten verarbeitet werden. Andererseits

werden auch alte Paletten (PostIndustrial-Material) verwendet. Das reduziere die Emissionen um 83 % im Vergleich zu Paletten aus Neuware, so die Schätzungen Schoeller Alliberts. Hat der Ladungsträger das Ende seines Lebenszyklus erreicht, nimmt Schoeller Allibert diesen zurück und recycelt ihn. Ein Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.

Optimales Handling, individuelles Design

Die neue Palette bietet noch weitere Vorteile für den Betriebsalltag der Brauerei. Durch die Wabenstruktur ist sie leichter und stabiler. Auch Gabelstapler können sie dank der glatteren Einfahröffnungen besser aufnehmen, sodass kaum Schäden auftreten. Das stapelbare Design ermöglicht einen nahtlosen Übergang zwischen alten und neuen Paletten, der Anwender kann beide Versionen parallel nutzen. Zudem reduziert die Stapelfähigkeit den Platzbedarf beim Rücktransport, was ebenfalls die CO2-Emissionen verringert – da weniger Fahrten erforderlich sind.

Seit Januar 2025 sind die neuen Paletten im Einsatz. Die enge Zusammenarbeit zwischen Schoeller Allibert und Grolsch führte zu einer perfekten Lösung, bei der verbesserte Nutzungsfunktion, reduzierte CO2-Emissionen und Kosteneinsparungen Hand in Hand gehen. „Unsere intelligenten Lösungen sind auf die Anforderungen der GrolschBrauerei abgestimmt”, fasst Vincent Vos, Head of Design bei Schoeller Allibert, zusammen. „Um dies zu erreichen, fragen unsere Experten genau, was der Kunde braucht. Anschließend entwickeln sie eine Lösung und testen diese so lange, bis sie erfolgreich ist”.

Foto: Schoeller Allibert Services B.V.

 AUS- UND WEITERBILDUNG

Carlsberg-ISC-Brewmaster Academy startet in Kooperation mit der VLB Berlin

Die Carlsberg Group, Nr. 3 im Ranking der internationalen Brauereigruppen, hat ihr internes Ausbildungsprogramm für Braumeister neu organisiert. Einer der externen Partner dabei ist die VLB Berlin. Nach intensiver Vorbereitungszeit startete der erste Jahrgang der „Carlsberg-ISC-Brewmaster Academy“ am 24. März in Hamburg.

(oh) Das neue Carlsberg-Ausbildungsprogramm setzt auf eine Mischung aus theoretischer Wissensvermittlung im Präsenzmodus und praktischen Labor- und Prozessübungen. Die Lehrveranstaltungen finden an der VLB Berlin und in der, zur Carlsberg Group gehörenden, Holsten-Brauerei in Hamburg statt. Das grundlegende brautechnologische Basiswissen wird von Dozenten der VLB vermittelt. Ergänzt wird dies von Experten der Carlsberg Group und Projekt- und Technologiepartnern aus der Zulieferindustrie. Die Weiterbildung erstreckt sich über einen Zeitraum von acht Monaten und wird berufsbegleitend durchgeführt. Die Kursteilnehmer erhalten nach bestandener Abschlussprüfung den Titel „VLB Brewmaster Carlsberg“. Das Kick-off-Meeting des Kurses fand am 24. März 2025 in Hamburg statt. Eine Woche später begann das erste Ausbildungsmodul an der VLB Berlin mit 13 Teilnehmern von Carlsberg-Standorten aus Europa und Asien.

„Um unseren Excellenzanspruch als internationale Brau- und Getränkegruppe langfristig zu sichern, sind hoch qualifizierte Führungskräfte essenziell. Wir freuen uns daher, dass wir mit der VLB Berlin einen kompetenten und flexiblen Partner für unser neues maßgeschneidertes Ausbildungsprogramm für Braumeister gewinnen konnten. Die komprimierte Mischung aus der brautechnischen Ausbildung der VLB, kombiniert mit Carlsberg-spezifischem Know-how und ergänzt durch praxisorientierte Module ist für uns ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal“, sagt Michael Jakob, Vice President Integrated Supply Chain (ISC) Group

ew

New Technologies von Carlsberg und Mitglied im Verwaltungsrat der VLB Berlin.

VLB-Geschäftsführer Dr. Josef Fontaine zeigt sich ebenfalls sehr zufrieden mit dem Start des neuen Ausbildungsprogramms: „Nachdem wir von 2011 bis 2013 schon einmal

erfolgreich einen Braumeisterkurs speziell für Carlsberg Asia durchgeführt haben, freuen wir uns, dass die Carlsberg-ISC-Brewmaster Academy uns in diesem Jahr wieder als Ausbildungspartner gewählt hat. Wir sind diesbezüglich sehr offen für eine langfristige Kooperation.“

oben: Der erste Studientag an der VLB fand am 31. März 2025 statt; unten: Das Kickoff in Hamburg war bereits am 24. März 2025; (hinten links): Simon Fibiger (CEO Carlsberg Deutschland), Jan Biering (VLB), Jan Freitag (Brauereidirektor, Holsten Hamburg), Victor Shevtsov (EVP Group Integrated Supply Chain); (hinten rechts): Michael Jakob (VP ISC Group New Technologies), Polina Ananina (Sen. Manager ISC Group Capabilities), Larysa Ryback (VP ISC Group QA & Brewing-Processing) (untere Reihe): Teilnehmer und Burc Yavuzdogan (2.v.r., Director Group Brewing Capabilities)

Foto:
Foto: Carlsberg

Podiumsdiskussion zur Lage und Zukunft der Brennereien: Severin Simon, Jochen Hubach, Dr. Dirk Hofmann, Michael Mayer, Arno Dirker, Rudolf Hermann und Claudia Geyer (v. l.)

Brennertreffen Weinsberg mit anspruchsvollen Vorträgen auch von IfGB-Alumni

Rund 80 Mitglieder und Gäste des Vereins ehemaliger Weinsberger (VEW) kamen am 10. April an die Staatliche Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau Weinsberg (LVWO), um am Brennertreffen ihres Vereins teilzunehmen. Dr. Dirk Hofmann, LVWO-Referatsleiter Frucht- und Brennereitechnologie, hatte ein vielfältiges Vortragsprogramm zusammengestellt, das mittels Erfahrungsberichten und der Präsentation neuer Technologien besonders den Kleinbrennern Mut machen wollte, neue Impulse aufzunehmen, Zukunftspotenziale zu erkennen und zu nutzen.

(WiK) Das Grußwort sprach Marvin Heiß, 1. Vorsitzender des Vereins ehemaliger Weinsberger e. V., ehe Dr. Dirk Hofmann die Tagung eröffnete. Severin Simon, Feinbrennerei Simon´s präsentierte die Erfolgsgeschichte einer Brennerei. „Wir haben von Anfang an geschaut, so interessante Dinge zu tun, dass auch die Presse darüber berichtet.“

Marvin Heiß, 1. Vorsitzender des Vereins ehemaliger Weinsberger (l.) begrüßt die Gäste

Der Brenner, der mit seinen Bränden vollkommen auf Regionalität setzt, brennt aber auch Rum. Die Melasse dafür lässt Simon aus der Karibik herbeisegeln (BF 10/2016, S. 21 f.). Als er zu Beginn des UkraineKrieges seine Flaschen nicht bekam, füllte er Whisky in Bierflaschen ab (BF 12/2022, S.11). Severin Simon steht für pragmatische Lösungen. Weinsberg- und IfGB-Absolvent Michael Mayer stellte seinen Betrieb Destilleum vor und illustrierte die Produktentwicklung mit Kostproben seiner hochwertigen Brände und Geiste. „Ich hätte mir mehr Unterstützung von der Politik gewünscht,

z. B. indem die Minister persönlich zur Preisverleihung kommen“, betonte der Träger des Staatsehrenpreises und des Bundesehrenpreises. In seiner Branchenanalyse stellte Dr. Dirk Hofmann u. a. die Preisentwicklung für Spirituosen (die keine echte Wertsteigerung beinhaltete) in den vergangenen zehn Jahren vor. Außerdem widmete er sich Entwicklungspotenzialen. Die Anerkennung des Brennerhandwerks als Weltkulturerbe sei ein Pfund, mit

dem man wuchern könne. Für ein wirtschaftliches Arbeiten empfahl er den Wechsel in den Verschluss. Arno Dirker von der gleichnamigen Edelbrennerei stellte handwerkliche Brand- und Geistherstellung vor. Er hob u. a. die Bedeutung der Aromen im Obstbaum-Kernholz hervor und illustrierte in der Verkostung höchste Produktqualität. Die Gastronomie sei für ihn ein wichtiger Absatzkanal – für sie habe er Sprühgeiste und Food-Pairing entwickelt. Für die Entalkoholisierung von Spirituosen stellten Claudia Geyer, Soløs und IfGB-Absolvent Rudolf Hermann, Soløs/Bimmerle, ein neues Verfahren vor. Bei dieser Festphasen-Filtration bleiben die Aromen am Filter hängen, während Wasser und Alkohol das System verlassen. Zum Schluss gab es eine Podiumsdiskussion mit Referenten und Jochen Hubach vom baden-württembergischen Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Prämierungen und Events seien weiterhin wichtig. Zu alkoholfreien Alternativprodukten gab es unterschiedliche Meinungen. Manch einer braucht noch Bedenkzeit.

Fotos: WiK

 FORTBILDUNG

IfGB

Destillateur-Aufbaukurs

2025 gut gebucht

Der Destillateur-Aufbaukurs findet vom 10. bis zum 20. Juni 2025 im Institut für Gärungsgewerbe (IfGB) statt. Die Anmeldung ist gut gestartet – eine Registrierung ist weiterhin möglich. Der nächste Destillateur-Aufbaukurs startet dann erst wieder im Jahr 2027, weil 2026 das Jahr des Destillateurmeisterkurses ist.

(F.) Der Destillateur-Aufbaukurs wendet sich an alle, die ein Interesse an der professionellen Herstellung von Spirituosen haben, wie z. B. Mitarbeitende von Bren nereien und Spirituosenproduzenten sowie von Aromenherstellern. Wir setzen ein Grundwissen der Brennerei- und Destillationstechnik voraus, ggf. ermöglichen wir auch Betreibern von Start-ups die Teilnahme. In kompakter Form werden alle Aspekte der Spirituosenproduktion vorgestellt, unter anderem:

• Brennereitechnologie

• Betriebs- und Qualitätskontrolle

• Betriebstechnik

• Destillation (Theorie u. Praxis)

• Fachrechnen

• Gesetzeskunde

• Likörherstellung (Theorie und Praxis)

• Rezept- u. Produktentwicklung

• Sensorik (Theorie u. Praxis)

• Technologie der Spirituosenherstellung www.spirituosen.ifgb.de/ destillateur-aufbaukurs

Alaska Real Estate & Spirits GmbH

IfGB-Absolventin startet eigene Gin-Destille in Berlin

Nach gründlicher Vorbereitung, auch durch die Teilnahme am Destillateur-Aufbaukurs 2024 des Instituts für Gärungsgewerbe (IfGB), war es für Anne Schumacher so weit. Die technische und zollrechtliche Inbetriebnahme ihrer Gin-Destille hat am 14. April in BerlinWilmersdorf stattgefunden. Mit von der Partie waren Stephan Allner, Geschäftsführer der Wohnkompanie Berlin GmbH & Co. KG, Mandy Brüggemann vom Hauptzollamt Potsdam mit Mitarbeitenden sowie Stefan Hafen vom Brennerei-Anlagen-Bauer Arnold Holstein.

(WiK) Anne Schumacher ist eigentlich Leiterin der Immobilienprojektentwicklung bei der Wohnkompanie. In ihrem eigenen Unternehmen Alaska Real Estate & Spirits ist sie Geschäftsführende Gesellschafterin, berät zu Fragen der Projektentwicklung und baut die Destille auf. Denn ihre zweite Leidenschaft gilt der Welt der Spirituosen. Früh hat sie einen Abschluss zur Destillat-Sommelière abgelegt. Die Vertiefung der Sensorik und das technologische Wissen sowie die Prinzipien der Produktentwicklung eignete sie sich im DestillateurAufbaukurs des IfGB an. Rund zwei Jahre hat es von der Beantragung bis zur Inbetriebnahme gedauert.

Das 50-L-Geistgerät ist im Rahmen der offiziellen Inbetriebnahme zum ersten Mal in Aktion. Der Vorlauf ist bereits abgetrennt. Zwischendurch fährt Anne Schumacher die Temperatur noch einmal hoch, den Mittellauf fängt sie im Edelstahleimer auf. „Ich habe mich bewusst für so ein kleines Gerät entschieden“, betont sie. „Gerade am Anfang möchte ich viel experimentieren – und dann ist es nicht so schlimm, wenn mal etwas nicht gleich gelingt.“

Das Wasser für Kühler und Dephlegmator lässt sich per 3-Wege-Hahn separat steuern. Beide können auch vollautomatisch gefahren werden.

„Jetzt schalten wir noch den Katalysator dazu“, schlägt Stefan Hafen vor und zieht vom Mittellauf Proben – einmal mit, einmal ohne Einsatz des Katalysators. Beim Abriechen und Verkosten zeigt sich gleich: Der Katalysator führt zu einer feineren, harmonischeren Aromatik.

Das moderne Destilliergerät ist mit einem Sicherheitspaket ausgestattet, das im Falle einer Überhitzung die Beheizung frühzeitig abschaltet. „Den Überhitzungsschutz tes ten wir jetzt ebenfalls – das gehört mit zur Inbetriebnahme“, erläutert Hafen und schließt bewusst die Kühlwasserzufuhr. Nach kurzer Zeit ertönt ein durchdringender Alarmton. Anne

Schumacher dreht das Kühlwasser wieder auf, der Warnton verhallt, sobald die Kühlwassertemperatur wieder stimmt, die Destillation wird fortgesetzt. Schließlich ist der Nachlauf nur noch ein dünner Strahl. Schumacher beendet die Destillation. Nun heißt es, Vor-, Mittel- und Nachlauf auf geeichter Waage zu wiegen, den Alkoholgehalt zu messen und die Werte in die Zolltabelle einzutragen – für die anfallende Alkoholsteuer. Mandy Brüggemann erklärt die Details, die dabei zu beachten sind. Zum Schluss setzen die Zöllner eine Plombe auf, die sie nach Anmeldung der nächs ten Destillation wieder öffnen.

Anne Schumacher als erfolgreiche Absolventin des DestillateurAufbaukurses 2024 mit VLBGeschäftsführer Dr. Josef Fontaine

Anne Schumacher misst den Alkoholgehalt ihres ersten Gins. Stefan Hafen begleitet die Inbetriebnahme

Fotos: WiK
Foto: WiK

Craft Spirits Awards Berlin 2025 verliehen

Die Preisverleihung des größten Craft-Spirits-Wettbewerbs hat am 1. März im Säälchen in BerlinKreuzberg stattgefunden. Dort zeigten die Veranstalter Dr. Thomas Kochan und Theo Ligthart, dass Traditionen innovativ sein können. Erneut ist ihnen der Brückenschlag zwischen Kleinbrennern und jungen Wilden der Craft-Distiller-Szene gelungen. Die Craft Spirits Berlin Awards zeichnen die besten handgemachten Spirituosen aus. Zugelassen sind ausschließlich Destillate und alkoholfreie Alternativen, die auf echtem Handwerk beruhen. Ansonsten sind dem Ideenreichtum keine Grenzen gesetzt.

Theo Ligthart (l.) und Thomas Kochan (r.) mit Preisträgern:

Jonathan Schönberger, Christine Mozer, Thomas Heiner, Katharina

Zott, Patrick Säly, Destillatkönigin

Anna Steinmann, Mario Haider, Peter Day, Mühle

Georg und Andreas Franzl, Jakob König, (v. l.)

Juror Andreas Franzl (l.) im Gespräch mit Werner Albrecht und Wiebke

Künnemann am Rande der Preisverleihung

(F.) Durch den Abend führte die Berliner radioeins-Moderatorin Meryem Celik mit Sachkompetenz und Humor. Die Laudation hielt Werner Albrecht vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, der die Bedeutung der kleinen Brennereien für Kultur, Natur und Wirtschaft hervorhob. Die Kreativität der Branche ist beeindruckend. So fanden sich neben Klassikern wie Obstbränden, Gin, Rum und Wodka in erstklassiger Qualität auch spannende Neuheiten wie z. B. ein Basilikum-Aperitif. „Wir staunen jedes Jahr, wie hochwertig und in -

novativ die Einreichungen aus aller Welt sind“, sagt Theo Ligthart, „dieses Mal gab es auch Produkte aus Peru, Bulgarien und von den Orkney-Inseln.“ Bewertet wurden die Destillate von einer internationalen Jury aus Spirituosen- und Gastro-Experten, die die Produkte nach Geruch, Geschmack, Balance und Typizität bewerteten. Die Craft Spirits Berlin Awards gelten in ihrem 14. Jahr längst als Sprungbrett für den internationalen Markt. „Für kleine Brennereien ist es gar nicht so leicht, im Handel und in der Gastronomie Fuß zu fassen, trotz hervorragender Qualität“, sagte Dr. Thomas Kochan: „Die Auszeichnung bei den Craft Spirits Berlin Awards macht das Produkt sichtbar und überzeugt Konsumenten.“

Craft Spirit of the Year 2025 (Spirituose mit der höchsten Punktzahl) Bärlauchgeist, Hausbrennerei Fridolin Baumgartner

Craft Distillery of the Year 2025 (Brennerei mit den meisten Medail-

lenpunkten im Wettbewerb)

Gold : Säly Edelbrände & Gin, Tschagguns (AT)

Silber : Destillerie Zott, Ustersbach (D)

Bronze : Hausbrennerei Fridolin Baumgartner, Vogtsburg (D)

World’s Best Craft Distilleries (drei Goldmedaillen in drei Jahren)

• Destillerie Zott (D)

• Distillerie Studer (CH)

• Edelbrennerei Mario Haider (AT)

• Engel Naturbrennerei (D)

• Hausbrennerei Fridolin Baumgartner (D)

• Heiner’s Destillate (CH)

• Hofbrennerei Oberkorb (D)

• MOZERs SPIRIT (D)

• mühle4 Manufaktur edler Brände (D)

• Säly Edelbrände & Gin (AT)

Best in Class

Siegerprodukte in den einzelnen Kategorien von Geist über Likör bis Bottled Cocktails.

Alle Prämierungen: https://www.craftspiritsberlin.de/ergebnisse-2025/

Fotos: CSA

DLG-Spirituosen-Verkostung zum ersten Mal vereint mit Wein und Milchprodukten

Erstmalig hat die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) drei große Internationale Qualitätsprüfungen zeitgleich in Oberstdorf veranstaltet, und zwar für Milcherzeugnisse, Wein und Sekt sowie Spirituosen. Mehr als 80 Sensorik-Expertinnen und -Experten aus dem In- und Ausland reisten an, um rund 1300 Lebensmittel und Getränke unter die Qualitätslupe zu nehmen, darunter 500 Milcherzeugnisse, 470 Weine und Sekte sowie 270 Spirituosen von rund 200 Herstellern.

(F.) „Lebensmittel und ihre Qualität sind und bleiben ein großes Thema in der öffentlichen Wahrnehmung“, Freya von Czettritz, CEO der DLGHolding, bei der Eröffnung der Veranstaltung. In den vergangenen Jahrzehnten habe die DLG als ältestes Testinstitut Europas in allen Produktbereichen eine kontinuierliche Qualitätsverbesserung beobachtet. Die objektiv messbare Produktqualität ist laut von Czettritz auch weiterhin das zentrale Erfolgskriterium für Produzenten. Doch hinterfrage man den Begriff „Qualität“ aus der Perspektive aktueller Verbrauchererwartungen, werde deutlich, wie komplex Verständnis und Wahrnehmung von Qualität heute seien.

„Die geschulten Prüferinnen und Prüfer sagen, warum ein Produkt ggf. nicht schmeckt. Deshalb kommen bei uns nur Experten und wissenschaftliche Institute zum Einsatz“, ergänzt Benedikt Bleile, Bereichsleiter Getränke und Wein in der DLGTestService GmbH. Das DLG-Expertennetzwerk steht für die Fach- und Methodenkompetenz der DLG in der Qualitätsbewertung. Die SensorikSachverständigen sind ehrenamtlich tätig und ausgewiesene Experten. Sie verfügen über eine entsprechende berufliche Ausbildung und profunde Produktkenntnisse. Sie arbeiten in der Produktentwicklung bzw. der Qualitätssicherung der Lebensmittelindustrie, in der Lebensmittelüberwachung, in Laboren, Prüfinstituten bzw. der Forschung. Sie werden von der DLG regelmäßig sensorisch geschult.

Die Teilnahme an den DLG-Qualitätsprüfungen ergänzt die betriebsinterne Qualitätssicherung. Im Fokus der DLG-Tests in Oberstdorf stand die sensorische Produktana -

lyse auf Basis aktueller Qualitätsstandards und wissenschaftlicher Methoden. Mithilfe des international anerkannten produktspezifischen DLG-5-Punkte-Schemas® lassen sich Fehler in Aussehen, Geruch, Geschmack oder Konsistenz feststellen. Die DLG hat Standards entwickelt und etabliert, die auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse nachvollziehbare Ergebnisse für die sensorische Produktbewertung liefern. Die DLGMethode beschreibt und bewertet Lebensmittel und vergleicht die Ergebnisse mit der technologisch maximal erzielbaren Produktqualität. Die sensorischen Testergebnisse werden ergänzt um eine separat stattfindende Verpackungs-/ Deklarationsprüfung sowie eine Laboranalytik. Getestete Produkte, die die DLG-Qualitätskriterien erfüllen, erhalten die Auszeichnung „DLG-prämiert“ in Gold, Silber oder Bronze. Die Testergebnisse sind ab Juni 2025 abrufbar unter: www. dlg.org. Die Internationalen DLGQualitätsprüfungen spiegeln immer auch die Markttrends der einzelnen Branchen wider.

Neben international und national vertriebenen Spirituosen standen in Oberstdorf auch zahlreiche regionale Spezialitäten auf dem Prüfstand. Das Thema Regionalität und Alkoholfreiheit ist in den alkoholischen Getränkebereichen ein Trendthema. „Von der Verbraucherlust auf Regionales profitieren unter anderem Obstbrände, die mit wiederentdeckten Obstsorten und Destillaten in kleinen Mengen für geschmackliche Abwechslung aus der Region sorgen“, sagte Thomas Burkhardt, DLG-Projektleiter Spirituosen.

Das DLG-Team sorgt für die Proben-Anlieferung

Konzentrierte Verkosterinnen und Verkoster

Chris Bergtholdt (M.), DLG-Prüfbevollmächtigter, klärt mit Timo Lützenberger (l.) und Klaus Malinowsky einen Rangefall
Fotos: DLG

UNTERNEHMEN

ProWein 2025 setzt starkes Statement für die Wein- und Spirituosenbranche

Mitte März hat die ProWein in einer für die Wein- und Spirituosenbranche herausfordernden Zeit, mit einem global rückläufigen Absatz und drohenden Handelshemmnissen, ein klares Zeichen für Innovation, Vision und Zukunftsfähigkeit gesetzt. Es ist der Messe gelungen, den Rahmen für Perspektiven zu bieten, Impulse zu geben, Trends zu setzen und zahlreiche erfolgreiche Geschäftsabschlüsse zu ermöglichen. (F.) Insgesamt präsentierten rund 4200 Aussteller aus 65 Nationen ihre Weine und Spirituosen in 11 Messehallen. Trotz der angespannten Marktsituation blieb die Qualität der Veranstaltung auf einem hohen Niveau. „Die ProWein zeigt in schwierigen Absatzzeiten, dass sie die verlässliche Messe der Branche ist, und die Produzenten hier ihr Geschäftsjahr erfolgreich planen können“, erklärte Marius Berlemann, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir schon seit über 30 Jahren am Markt sind und ein solch einzigartiges internationales Networking- und Verkaufsevent entwickelt haben.“

Mehr als 42 000 Fachbesucher aus 128 Ländern reisten nach Düsseldorf, um die neuesten Entwicklungen der Branche zu verfolgen, Aussteller zu treffen und wertvolle Geschäftsbeziehungen zu knüpfen. 40 % der Top-Einkäuferinnen und -einkäufer aus dem Lebensmitteleinzelhandel, dem Fach- und Online-Handel sowie der Gastronomie kam aus Deutschland, 60 % der Entscheider kam aus den BeneluxLändern, Großbritannien und Skandinavien. Auch aus den USA, Japan, Südkorea und China reisten kaufkräftige Entscheidungsträger an.

„Die ProWein war eine fantastische Erfahrung. Die Messe spielt eine entscheidende Rolle dabei, Ideen auszutauschen und den internationalen Wein- und Spirituosenhandel am Laufen zu halten. Es war großartig, so viele bekannte Produzenten und Lieferanten zu treffen“, erklärte Matt Tornabene, President & CEO Manhattan Wine Company aus New York City/USA.

Ein besonderes Highlight waren die zwei Messehallen der ProSpirits und der „same but different“. Rund 500 Aussteller aus 53 Ländern präsen -

tierten dort eine breite Palette an Spirituosen – von etablierten Whisky-, Gin-, Rum- und Tequila-Marken bis hin zu außergewöhnlichen Kreationen kleinerer Produzenten. Das vielfältige und sehr internationale Spirituosenangebot schuf ein neues Momentum und lieferte wertvolle Impulse für die Branche. Ein vielfältiges Rahmenprogramm das umfassende, internationale Angebot auf Ausstellerseite. Ein neues Format war das ProWein Business Forum. Hier wurden zentrale Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und die Zukunft des Wein- und Spirituosenkonsums behandelt. Auch im Bereich no/low sieht sich die ProWein als Innovationstreiber. Bereits vor drei Jahren startete die sehr erfolgreich die Sonderschau ProWein Zero. In diesem Jahr präsentierten 40 internationale Aussteller und eine große Verkostungszone die Vielfalt dieses stark wachsenden Segments. Dort fanden sich auch ein paar alkoholfreie Spirituosen-Ersatzprodukte, eine Kategorie, die auch in den Spirituosenhallen sehr präsent war.

Abbildungen

1. Jonas Klöckner (2. v. r.), Birkenhof Brennerei im Gespräch

2. Raphael Vollmars und Gerald Koenens (M.) Antwort auf die aktuellen Herausforderungen: Ein alkoholfreier AperolErsatz und mit WYLDA der Einstieg ins Segment der funktionalen Getränke

3. Bei Siegbert Hennig (l.) von der Meissener Spezialitätenbrennerei trafen sich IfGB-Dozenten, -Alumni und -Mitglieder: Philipp Schwarz, Wiebke Künnemann sowie Sibylle und Markus Eder

Die nächste ProWein Düsseldorf findet vom 15. bis 17. März 2026 statt.

Fotos: WiK

 TAGUNGEN

23. IfGB-Forum 2025 zu Besuch bei Slyrs

Das IfGB-Forum findet am 15. und 16. September im Hotel Bayerischer Hof in Miesbach statt. Hauptsponsor ist die Slyrs Destillerie, die ihre komplett neu errichtete Whiskybrennerei in Neuhaus am Schliersee präsentieren wird. Der deutsche Whisky-Pionier absolviert einen sportlichen Zeitplan. Im Januar 2025 war Richtfest, im März standen bereits die beeindruckenden Brenngeräte und Tanks. Anlässlich des Tages des Deutschen Whiskys, der stets auf dem letzten Juni-Samstag liegt, wird Slyrs die neue Brennerei eröffnen. Der Samstag, 28. Juni, ist in diesem Jahr geladenen Gästen vorbehalten. Sonntag, 29. Juni ist dann Tag der offenen Tür für alle. Im September folgt dann das IfGB-Forum als erste Branchenveranstaltung in der neuen Brennerei.

(WiK) Um Nachhaltigkeit, Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung ging es Hans Kemenater bei dem Bauprojekt. Da sich an diesem Neubau so viele grundsätzliche Maßnahmen illustrieren lassen, um eine Brennerei zukunftsfähig zu machen, startet das Tagungsprogramm dieses Mal direkt mit den Vorträgen des Gastgebers und seinen Partnern. Die Slyrs Destillerie hat mit ihrem Neubau nicht nur die gesamte Brennerei, Maischebereitung, Läuterbottiche und Hefepropagation auf modernsten Stand gebracht, sondern auch ihre Kapazitäten fast verfünffacht. Hans Kemenater, Geschäftsführer und Destillateurmeister von Slyrs, betont: „Dieser Neubau ist ein großer Schritt in die Zukunft unserer Destillerie. Wir schaffen hier nicht nur zusätzliche Kapazitäten für unsere Produktion, sondern setzen auch neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und modernster Technik.“ Entsprechend eröffnet Hans Kemenater die Tagung mit seinem Einführungsvortrag und der Perspektive des Bau-

herrn. Helmut Knöpfle geht anschließend auf das Produktportfolio von Slyrs ein, bevor die Co-Sponsoren ergänzend Detailinformationen präsentieren. Uwe Janssen von BrauKon wird über für den Bereich Maischen, Läutern, Hefepropagation sprechen. Stefan Hafen vom Anlagenbauer Arnold Holstein stellt Details der hochmodernen Brenngeräte vor und Markus Eder vom Fassbauer und -händler Wilhelm Eder geht auf Fasspflege und -management ein. Simon Zunftmeister von evor IT wird, losgelöst von Slyrs, ein Programm zum Holzfassmanagement vorstellen. Vieles von den Inhalten der Slyrs-Partner lässt sich auf der am Montagnachmittag stattfindenden Betriebsführung in der Destille betrachten. Die Fachleute werden vor Ort sein, um Detailfragen zu beantworten. Direkt an die Betriebsführung schließt sich der von Slyrs und den Co-Sponsoren ausgerichtete Begrüßungsabend im Slyrs-Erlebniszentrum an. Anders als sonst werden die Vorträge zu den aktuellen Herausforde -

rungen der Spirituosenbranche von Angelika Wiesgen-Pick, BSI, sowie die jüngsten Änderungen der Alkoholgesetzgebung von Werner Albrecht, BMEL, den zweiten Tagungstag (Dienstag) eröffnen. Hinzu kommt der Überblick von Dr. Josef Fontaine über die jüngsten Entwicklungen am IfGB und ein Beitrag von Christian Schrade, Idea Distillers, wie man auch in angespannten Zeiten erfolgreiches Marketing für Spirituosen betreiben kann. Für den zweiten Vortragstag sind außerdem Präsentationen zu No- und Low-Alcohol-Produkten angefragt, zu veganen Creme-Likören und zu RTDs. Die Online-Anmeldung ist freigeschaltet. Die Veranstalter freuen sich bereits über gut 20 registrierte Teilnehmer und die ersten Aussteller. Das IfGB-Forum findet parallel zu den ersten beiden Tagen der drinktec statt. Manch Firma, die dort ausstellt, hat auch einen Stand im Tagungshotel gebucht. www.spirituosen.ifgb.de/ Schliersee2025

Mit Unterstützung von

Fotos: Slyrs

Vizepräsident

Franz Donauer: einstimmig wiedergewählt

Vorstand PR Wiebke

Künnemann: einstimmig wiedergewählt

Grußwort der Destillatkönigin

Alle Abstimmungen erfolgten einstimmig: Gäste stimmten natürlich nicht mit ab

 VERBÄNDE

GGBW-Mitgliederversammlung 2025 sehr gut besucht

Jahrestagung und Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Geschichte des Branntweins (GGBW) zogen vom 3. bis 5. April rund 40 Teilnehmer nach Amorbach und Umgebung. Das facettenreiche Rahmenprogramm bot u.a. Besichtigungen der Brennereien St. Kilian und Ziegler sowie der Kupferschmiede Adrian. Mit 29 Personen war auch die Mitgliederversammlung in der Fürstlichen Abtei sehr gut besucht.

(WiK) GGBW-Präsident Alois Gerig eröffnete am 5. April die eigentliche Mitgliederversammlung und sagte: „Ich bin glücklich und stolz, dass unsere Arbeit so gut angenommen wird und unsere GGBW so schön wächst.“ Er bedankte sich beim GGBW-Geschäftsführer Werner Albrecht für die ausgezeichnete Organisation. „Ich habe schon viel positive Rückmeldungen erhalten zum abwechslungs- und erkenntnisreichen Besichtigungsprogramm.“ Nach einem Dank für das große Interesse an der GGBW und ihrer Veranstaltung überließ er Anna Steinmann, der 1. Deutschen Destillatkönigin, die Bühne. Diese wies nach einem historischen Exkurs zum Branntwein auf die verbindende Funktion von Spirituosen hin als Kulturgut, Geschichte, Gemeinschaft und Lebensfreude, was auch durch die Anerkennung der handwerklichen Brennkunst als immaterielles Kulturerbe belegt sei.

Werner Albrecht dankte im Anschluss dem Präsidenten für sein Engagement: „Wir haben mit Alois

Gerig einen Vorsitzenden, der sich auch aktiv in die Vereinsarbeit einbringt.“ Dieser hatte mit seinem ausgezeichneten Netzwerk den Tagungsteilnehmern viele Tore geöffnet.

Im Rahmen des Totengedenkens erinnerte Albrecht an Dr. Günter Röhrig (1948 – 2024), dem ehemaligen Leiter des Referats Fruchtund Brennereitechnologie an der Lehr- und Versuchsanstalt Weinsberg. Auch als Pensionär war dieser noch lange Zeit in Fortbildungsveranstaltungen sowie als Fachbuch und Fachzeitschriften-Autor aktiv. Nach der Schweigeminute präsentierte der GGBW-Geschäftsführer den Tätigkeitsbericht des Vorstandes. Dabei freute er sich über die wachsende Mitgliederzahl, die von 14 im Gründungsjahr auf 65 im Jahr 2025 gestiegen ist.

Dies ergänzte GGBW-Schatzmeisterin Angelika Wiesgen-Pick in ihrem Bericht: „Unsere Gesellschaft hat sich sehr gut entwickelt.“ Revisor Günter Esser bestätigte dies und lobte die ordentliche Kontoführung

und das sparsame Wirtschaften. Darauf entlasteten die anwesenden Mitglieder Vorstand und Schatzmeisterin einstimmig. WiesgenPick legte dann den Haushaltsplan 2025 vor, der ebenfalls einstimmig angenommen wurde. Schließlich standen Wahlen für den Vizepräsidenten und den Vorstand PR an. Die bisherigen Amtsinhaber kandidierten erneut und wurden ohne Gegenstimmen wiedergewählt. Alois Gerig gratulierte beiden zur Wiederwahl (Franz Donauer in Abwesenheit). Wiebke Künnemann gratulierte er obendrein für die Auszeichnung mit der Max-EythDenkmünze der DLG. Nach einem Überblick über die Forschungs-Aktivitäten der GGBW 2024 bildete Werner Albrecht s Vortrag über wichtige historische Daten der Spirituosenherstellung in Europa einen würdigen Abschluss. 2026 lädt GGBW-Mitglied Josef Rosche vom 23. bis 25. April zur nächsten Jahrestagung ins Emsland nach Haselünne ein. (Bericht zum Rahmenprogramm folgt)

Fotos (3): WiK
Foto: A. Wiesgen-Pick

 VERBÄNDE

Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -importeure (BSI)

Vergeltungszölle der EU-Kommission führen zur Ankündigung von 200 % Zollerhebung auf europäische Spirituosen

Spirituosen sollten nicht zur Verhandlungsmasse im Streit um neue US-Zölle auf Aluminium und Stahl genutzt werden, meint der BSI und hofft auf konstruktive transatlantische Gespräche.

(BF) Über die Ankündigung des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Zölle von 200 % u. a. auf europäische Spirituosen zu erheben, ist der BSI sehr besorgt. 200 % Zoll lautete die Antwort der USA auf die Drohung der EU-Kommission, Vergeltungszölle in Höhe von 50 % u. a. auf US-Spirituosen zu erheben. Hiermit reagierte die EU-Kommission auf die Wiedereinführung der US-Zölle auf Aluminium und Stahl. Der BSI bewertet solche Maßnahmen als „katastrophal für den Spirituosensektor“. Der Branchenverband findet, die Europäische Kommission sollte ihre Entscheidung schnell überdenken. „Die EU-Kommission muss u. a. Spirituosen von der Liste der europä -

ischen Vergeltungsmaßnahmen streichen“, so Angelika WiesgenPick, Geschäftsführerin des BSI. Sollten die Zölle zum 1. April 2025 in Kraft treten, werden sie sich äußerst negativ auf Spirituosenunternehmen auswirken. Denn das 1997 geschlossene gegenseitige Null-Zoll-Abkommen, bei dem die Zölle auf Spirituosen abgeschafft wurden, führte zu einem bemerkenswerten Wachstum des transatlantischen Handels von 450 % bis 2018 – bevor die ersten Vergeltungszölle eingeführt wurden. Bereits durch die ersten Vergeltungszölle im Jahr 2018 gingen die Ausfuhren von EU-Whisk(e)ys um 37 % in die EU zurück – auch die Importe von Whisk(e)ys nach

Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI)

BSI

gibt

Leitfaden zur „Steigerung der Energieeffizienz bei der Spirituosenherstellung“ heraus

Aktiver Klimaschutz bedeutet zugleich Umweltschutz und eine Investition in die Zukunft. Für die deutsche Spirituosenbranche hat nachhaltiges Wirtschaften von jeher eine hohe Priorität, mit der sie ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnimmt. Bei dem vorliegenden Leitfaden handelt es sich um eine Anleitung mit Best-Practice-Beispielen.

(F.) Die Hersteller und Importeure von Spirituosen setzen sich über ihren Verband sowohl in Deutschland als auch in der EU für Nachhaltigkeit im ökologischen und ökonomischen sowie sozialen Sinne ein. Zunehmend wünschen sich Konsumentinnen und Konsumenten nachhaltige Produkte. Hierbei spielen die Klimaneutralität bzw. die Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen – besonders von CO₂ – bei Produktion und Transport von Spirituosen eine wichtige Rolle. Insofern sind viele Mitgliedsunternehmen des BSI seit Jahren sehr verantwortungsvoll bezüglich Nachhaltigkeit und

Kompensation sowie Reduktion der Treibhausgas-Emissionen in der gesamten Prozesskette der Spirituosenherstellung und Vermarktung. Mit dem vom BSI vorgelegten Leitfaden werden Hersteller von Spirituosen, Brennereien und Hersteller von Spirituosen mit Brennerei gleichermaßen adressiert, da viele der vorgeschlagenen Maßnahmen für alle Unternehmen hilfreich sind. Spezielle Maßnahmen nur für die eine oder andere der oben genannten Gruppen sind im Text entsprechend gekennzeichnet. Der Leitfaden ist eine Gemeinschaftsarbeit von Experten aus den BSIMitgliedsfirmen und Prof. Dr.-Ing.

Deutschland waren in dieser Zeit um 7 bis 10 % rückläufig.

2018 sanken im Zuge der ersten Zolleinführungen die Ausfuhren von Likören und Spirituosen aus der EU in die USA aufgrund der eingeführten Zölle um knapp 30 %. „Dieses wäre katastrophal in der derzeitigen wirtschaftlich sehr nachteiligen Lage für den deutschen Spirituosenmarkt, der auch in Zukunft auf Exportmärkte bei gesättigten deutschen Märkten angewiesen ist“, betonte die BSIGeschäftsführerin. „Wir appellieren daher an die deutschen Behörden, auf höchster Ebene bei der EUKommission zu intervenieren, um sofort u. a. Spirituosen aus den europäischen Gegenmaßnahmen zu streichen. Spirituosen können nicht länger als Druckmittel in Konflikten der USA und der EU genutzt werden, die nichts miteinander zu tun haben“, sagte Angelika Wiesgen-Pick.

Mitte März hat Donald Trump diese Sonderzölle für 90 Tage auf Eis gelegt – die EU plant im Gegenzug Gleiches, sodass die Hoffnung auf einen Kompromiss bleibt (Anmerkung d. Red.).

Jörg Meyer, SWK E² – Institut für Energietechnik & Energiemanagement, Hochschule Niederrhein. Mitgewirkt haben: Antje Domning und Christian Schmidt (beide Rotkäppchen-Mumm), Martin Freiberg und Uwe Maurer (beide Nordbrand Nordhausen), Dr. Patrick Mier (SCHILKIN) und Dr. Bernhard Strotmann (Euro-Alkohol).

Der Leitfaden ist auf Anfrage – insbesondere für Mitgliedsfirmen des BSI – in der BSIGeschäftsstelle erhältlich: info@bsi-bonn. de

 BRAU-BÖRSEN-BILANZ

Braukonzerne schauen auf effizienten Betriebsinvest

Die deutschen Börsen sind 2025 zunächst sehr fest gestartet. Die Top40 im Dax (und die nächstfolgenden 50 Valoren im M-Dax) sprangen zum Märzultimo im Vergleich zum Jahresschluss 2024 um +11,3 (+7,1) % auf 22 163 (27 393) Punkte, bevor im April die Zollpolitik der USA eine weltweite Börsenkrise auslöste.

Am 3. April lag die Umlaufrendite der Bundesanleihen bei 2,51 %, die Inflationsrate im Euro-Raum bei 2,20 %, und 1 € kostete am 3. März 1,11 US-$. Die US-Zollschritte führten zu deutlichen Bewegungen an den Börsen.

ABI: Absatzdruck aus China und Argentinien Im Konzern von Weltbierprimus Anheuser-Busch InBev stellte sich der Getränkeabsatz im 4. Quartal 2024 (2023) um -2,9 Mio. hl auf 141,8 (144,7) Mio. hl. Der Rückgang kam mit -2,8 Mio. hl (-1,9 %) weitgehend aus dem laufenden Geschäft. Dabei ging Eigenbier zurück auf 121,1 (123,8) Mio. hl (vergleichbar -2,7 Mio. hl bzw. -2,1 %). Auf der Ebene Getränkeabsatz verlor die Region Asien/Pazifik am stärksten auf 13,4 (15,5) Mio. hl (vergleichbar -2,0 Mio. hl bzw. -12,7 %): China brach -19 % ein, während Südkorea hoch einstellig zulegte. Südamerika gab -1,75 Mio. hl ab auf 44,95 (46,7) Mio. hl (-3,8 %): Argentinien brach im Bereich von -15 % ein, Brasilien-Getränke gaben -2,8 % ab (Bier: -3,9 %) Nordamerika tendierte -0,2 Mio. hl (-1,1 %) leichter auf 19,5 (19,7)

Mio. hl: In den USA hätte der Großhändlerabsatz (STW) -1,7 % tendiert, der Einzelhändlerabsatz (STR) hingegen +0,5 % auch dank „Michelob Ultra“ und „Busch Light“; Kanada gewann mittel einstellig. Freundlicher zeigte sich Mittelamerika mit +0,3 Mio. hl auf 38,9 (38,6) Mio. hl (+0,7 %): Mexiko, Kolumbien und Peru kamen klein einstellig voran, Ekuador gab klein einstellig ab. Freude machte Europa/Nahost/Afrika mit +0,9 Mio. hl auf 24,9 (24,0)

Mio. hl (+3,8 %): Südafrika sprang

etwas über 10 %, Nigeria-Bier legte mittel einstellig zu und Europa verlor mittel einstellig. Netto umgesetzt hat der Konzern von IFRS-Bilanziererin ABI daraus im 4. Quartal 2024 (2023) 14,8 (14,5) Mrd. US-$. Im laufenden Geschäft steigerte Leuven ihre Erlöse um +0,5 Mrd. US-$ (+3,4 %; hl-Umsatz: +5,5 %), aus der Währungsumrechnung kamen +0,9 Mrd. US-$ (Südamerika +1,3 Mrd. US-$, Mittelamerika -0,35 Mrd. US-$) und aus der Anpassung an die Argentinien-Hyperinflation -1,0 Mrd. US-$. Bis auf Asien/Pazifik (vergleichbar -10,9 %; China: -20,1 %) zeigten alle anderen Regionen Zuwächse im laufenden Geschäft, die stärksten Mittelamerika (+6,6 %) und Europa (+8,7 %).

Heute in der Brau-BörsenBilanz

• AB InBev

• Britvic

• Carlsberg

• Heineken u. a.

Leuven 2024 mit Rekordumsatz und Gewinnplus Im Gesamtjahr 2024 (2023) stellten sich die Getränkeverkäufe im ABI-Konzern damit -9,0 Mio. hl auf 575,7 (584,7) Mio. hl (davon -8,4 Mio. hl bzw. -1,4 % aus dem laufenden Geschäft). Allein Eigenbier gab -10,4 Mio. hl ab auf 495,5 (505,9) Mio. hl (vergleichbar -9,9 Mio. hl bzw. -2,0 %).

Auf der Ebene Getränkeabsatz kam der vergleichbare Rückgang vornehmlich aus Asien/Pazifik (-8,3 Mio. hl) sowie Nordamerika (-3,4 Mio. hl). Während Nordamerika seine vergleichbaren Mengenverluste über die 4 Quartale begrenzte (-2,3/-0,7/-0,1/-0,2 Mio. hl), zeigte sich Asien/Pazifik gegenläufig (-1,1/-2,1/-3,2/-2,0 Mio. hl). Südamerika verlor im Gesamtjahr -1,7 Mio. hl, Mittelamerika gewann +1,4 Mio. hl und Europa/Nahost/Afrika +3,6 Mio. hl.

Netto umgesetzt wurden daraus

konzernweit 59,8 (59,4) Mrd. US-$. (1 US-$ stand im Jahresdurchschnitt 2024 für 0,92 € und zum Jahresultimo für 0,96 €.) Im laufenden Geschäft wurden dabei +1,6 Mrd. US-$ mehr erlöst (+2,7 %; hl-Umsatz: +4,3 %), die Währungsumrechnung verzehrte -2,0 Mrd. US-$ (Südamerika: -1,2 Mrd. US-$), und Konzernveränderungen und Hyperinflations-Anpassungen saldierten sich auf +0,8 Mrd. US-$ (Südamerika: +1,0 Mrd. US-$). Die direkten Umsatzkosten sanken -0,5 % auf 26,7 (27,4) Mrd. US-$. Der Betriebsgewinn vor Einmaleffekten kam voran auf 15,5 (14,6) Mrd. US-$. Einmaleffekte saldierten sich auf +0,03 (-0,62) Mrd. US-$ Ertrag (Vorjahr: Aufwand). Das Finanz- und Beteiligungsergebnis saldierte sich auf -4,9 (-4,8) Mrd. US-$ Aufwand, es enthielt -2,8 (-3,1) Mrd. US-$ Netto-Zinskosten. Nach -3,2 (-2,2) Mrd. US-$ Ertragsteuern steigerte Leuven ihren Konzern-Jahresüberschuss auf 7,42 (6,89) Mrd. US-$, von denen 5,86 (5,34) Mrd. US-$ den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. ABI freute sich über Rekordumsatz und Ertragsentwicklung. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden -8,81 (+3,88) Mrd. US-$ Minderung (Vorjahr: Mehrung), weitgehend aus der Bilanzumrechnung von Fremdwährungstöchtern. Die Konzernbilanz kürzte sich zum Ultimo 2024 (2023) auf 207 (219) Mrd. US-$. Auf der Vermögensseite sanken vornehmlich die Buchwerte von Firmenwerten sowie Sachanlagen (Bilanzumrechnung), bei wenig verändertem Umlaufvermögen. Auf der Finanzierungsseite zeigten sich die Finanzverbindlichkeiten rückläufig, gleichfalls das Eigenkapital (auf 89 nach 93 Mrd. US-$, EK-Quote 42,9 nach 42,3 % durch die Bilanz-

verkürzung) sowie die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Nettoschulden lagen Ultimo 2024 (2023) beim nur mehr 2,89-fachen (3,38-fachen) des EBITDA vor Einmaleffekten, und damit erstmals seit 2015 und der nachfolgenden SABMiller-Übernahme wieder unter dem 3-fachen. Netto cash in Sachen und immaterielle Werte investiert hat der ABI-Konzern 2024 (2023) -3,7 (-4,5) Mrd. US-$: Leuven sprach von höherer Capex-Effizienz. Für ihr Geschäftsjahr 2025 erwartete Leuven Ende Februar, ungeachtet eines dynamischen Umfelds in einigen Märkten, einen Anstieg des Betriebsergebnisses vor Abschreibungen (EBITDA) im Rahmen ihres mittelfristigen Ausblicks zwischen 4 und 8 %, und 3,5-4 Mrd. US-$ Nettoinvest zur Sicherung von langfristigem Wachstum.

Heineken: Mehrverkäufe im 4. Quartal 2024

Der Konzern um die Heineken N.V. hat seinen Getränkeabsatz im 4. Quartal 2024 (2023) ausweiten können auf 69,0 (68,4) Mio. hl. Im laufenden Geschäft wurden +1,0 Mio. hl mehr verkauft (+1,5 %), Konzernveränderungen standen für -0,4 Mio. hl. Bier kam dabei auf 60,5 (59,4) Mio. hl voran, mit +1,1 Mio. hl (+1,8 %) weitestgehend im laufenden Geschäft. Sonstige Getränke zeigten sich mit 6,7 (6,8)

Mio. hl wenig verändert. Handelsware gab vornehmlich durch Konzernveränderungen ab auf 1,8 (2,2) Mio. hl. Und der Gruppenbierabsatz stieg einschließlich 4,0 (3,6) Mio. hl Lizenzbier bei Dritten und den Amsterdam-Absatzanteilen bei Beteiligungen auf 71,9 (70,7) Mio. hl. Auf der Ebene Konzerngetränke gab nur Europa Absatz ab, auf 19,2 (19,9) Mio. hl, etwa hälftig aus dem laufenden Bier-Geschäft und aus Konzernveränderungen (Handelsware). Afrika/Nahost lag freundlicher auf 13,0 (12,9) Mio. hl. Amerika kam voran auf 25,0 (24,3) Mio. hl. Und Asien/Pazifik legte überwiegend im laufenden Geschäft zu auf 11,9 (11,2) Mio. hl. Die Marke „Heineken“ verkaufte weltweit +8,1 % mehr auf 16,6 (15,4) Mio. hl. netto umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin Heineken daraus konzernweit und vor Einmaleffekten 7,5 (7,8) Mrd. €: Vergleichbar wurden +0,4 Mrd. € mehr erlöst (+4,7 %; hl-Umsatz: +3,1 %), Konzernveränderungen standen für -0,1 Mrd. €, und die Wechselkurse verzehrten -0,6 Mrd. € (Amerika und Afrika/Nahost).

2024: Absatzplus im laufenden Geschäft

Im Gesamtjahr 2024 (2023) hat der Heineken-Konzern damit 272,7 (275,8) Mio. hl Getränke abgesetzt. Im laufenden Geschäft wurden 3,8 Mio. hl mehr verkauft (+1,4 %). Aus

AB InBev: Die Geschäftsjahre 2024 und 2023 im Vergleich

1 US-$ = 0,952 €

(Mio.

Konzernveränderungen kamen -6,9 Mio. hl: In der Region Afrika/Nahost konnte das Mehrgeschäft im südlichen Afrika die Russland-Aufgabe nicht aufwiegen, auf Europa wirkte sich die Abgabe von Holland-AfGTochter Vrumona aus. Dabei standen Bier für 240,7 (242,6) Mio. hl (vergleichbar +4,0 Mio. hl bzw. +1,6 % mit Zuwachs in allen Regionen), sonstige Getränke für 24,3 (25,0) Mio. hl (vergleichbar +0,4 Mio. hl bzw. +1,5 %) und Handelsware für 7,8 (8,2) Mio. hl. Der Gruppenbierabsatz stellte sich einschließlich 13,4 (13,1) Mio. hl Lizenzbier bei Dritten und den Absatzanteilen bei Beteiligungen auf 284,0 (288,6) Mio. hl. Unter den Marken legte „Heineken“ auch dank Asien/ Pazifik +8,8 % zu auf 61,1 Mio. hl. Premiumbier sei insgesamt vergleichbar +5,2 % vorangekommen, auch dank „Kingfisher Ultra“, „Desperados“ und „Moretti“. Konsumbier zeigte sich +1,7 % freundlich, gelobt wurden „Amstel“ in Brasilien, „Cruzcampo“ in Großbritannien und „Kingfisher“ in Indien. Der ZiderAbsatz habe weltweit klein einstellig freundlich tendiert, wobei „Strongbow“ nicht erwähnt wurde. Regional weitete Afrika/Nahost ih -

Quelle: AB-InBev-Pressemitteilung zum 4. Quartal und Gesamtjahr 2024 (Basis: IFRS-Konzernabschluss). US-$/hl und EBIT-Rendite: S.W. US-$/hl für Nordamerika und in Summe verzerrt durch Nichtgetränke-Umsätze. EBIT = Gewinn vor Finanzergebnis und Ertragsteuern; normalisiert = ohne Einmaleffekte (außerordentliche Erträge/Aufwendungen)

ren vergleichbaren Getränkeabsatz +3,3 % aus: Ägypten-Bier sprang zweistellig, Nigeria-Getränke sprangen etwas über +10 %, Südafrika-Getränke kamen klein einstellig voran, Zuwachs auch in der Demokratischen Republik Kongo, während Äthiopien-Bier preisbedingt hoch einstellig verlor. Amerika lag auf dieser Ebene +0,8 % freundlicher: Mexiko-Getränke und Brasilien-Bier kamen klein einstellig voran, US-Getränke gaben klein einstellig ab. Asien/Pazifik legte vergleichbar +4,1 % zu: Im erholten Vietnam gewann Bier mittel einstellig, Amsterdam erschließt dort neue Absatzgebiete für Konsumbier („Larue“, „Bia Viet“). Malaysia-Getränke gewannen mittel einstellig, Indien-Bier legte hoch einstellig zu und Getränke in Laos und Singapur sprangen zweistellig, während Kambodscha-Bier zwischen -20 und -30 % einbrach. Europa schließlich zeigte sich vergleichbar -0,4 % knapp behauptet (Bier: +0,3 % gut behauptet): Großbritannien-Bier lag klein einstellig freundlicher, Spanien-Getränke behaupteten sich, gleichfalls Osteuropa-Getränke (dank Tschechien und Ungarn), während Holland-Getränke, Italien-Getränke und Frankreich-Bier klein einstellig abgaben. Freunde machten Getränke auf dem Balkan mit mittel einstelligem Plus.

Betriebsergebnis-Zuwachs und China-Wertberichtigung

Der Nettoumsatz 2024 (2023) stellte sich im Konzern vor Einmaleffekten auf 30,0 (30,3) Mrd. €: Vergleichbar legte er +1,5 Mrd. € zu (+5,0 %; hl-Umsatz: +3,5 %), Konzernveränderungen standen für -0,2 Mrd. €, und die Währungsumrechnung verzehrte -1,7 Mrd. € (vor allem in Afrika/Nahost sowie Amerika), und damit mehr als das vergleichbare Erlösplus. Nach Einmaleffekten wurden netto 29,8 (30,4) Mrd. € umgesetzt (-1,8 %). Der Materialaufwand ging mit -3,8 % stärker zurück auf 19,3 (20,1) Mrd. €. Der Betriebsgewinn stieg auf 3,5 (3,2) Mrd. € und das Finanzergebnis auf -0,8 (-0,9) Mrd. € Aufwandssaldo. Das Beteiligungsergebnis drehte auf -0,7 (+0,2) Mrd. €, es verarbeitete vornehmlich die nicht

Mit der Britvic-Transaktion werden wir den Einfluss von Softdrinks auf den Konzern von ca. 16 % auf ca. 30 % verdoppeln. Einschließlich alkoholfreier Braugetränke stehen AfG dann für ca. 32 % vom Absatz. Dabei muss aber betont werden, dass Carlsberg ein Brauer bleiben wird.

zahlungswirksame Wertberichtigung von -0,87 Mrd. € auf ChinaBeteiligung CR Beer im 1. Halbjahr 2024. Nach -0,8 (-0,1) Mrd. € Ertragsteuern (2023 begünstigt durch eine Einmal-Entlastung) schloss Amsterdam mit 1,16 (2,40) Mrd. € Konzerngewinn, von dem 0,98 (2,30) Mrd. € den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Amsterdam freute sich über solide Ergebnisse 2024. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden -0,38 (-0,46) Mrd. € Minderung, 2024 überwiegend aus der Bilanzumrechnung von Fremdwährungstöchtern. Die Konzernbilanz kürzte sich zum Ultimo 2024 (2023) auf 54 (55) Mrd. €. Bei den Aktiva sanken vornehmlich die Buchwerte von Beteiligungen (CR Beer) und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Bei den Passiva gingen die Finanzverbindlichkeiten stärker zurück als die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen stiegen, das Eigenkapital stellte sich auf 22,4 (22,8) Mrd. € (EK-Quote 41,7 nach 41,3 % durch die Bilanzverkürzung). Netto cash in den Betrieb investiert wurden 2024 (2023) -2,45 (-2,67) Mrd. €, nicht zuletzt in Brasilien-Kapazitätsaufbau, wobei auch Amsterdam die Kapitalproduktivität betonte. Für ihr Geschäftsjahr 2025 erwartete Heineken vor Februarmitte weiteres Absatz- und Umsatzplus ungeachtet anhaltender volkswirtschaftlicher Herausforderungen, einen Zuwachs zwischen 4 und 8 % beim vergleichbaren Betriebsgewinn vor Einmaleffekten und Abschreibungen auf immaterielle Werte aus Firmenkäufen, und Investitionen auf dem Niveau von 2024 (8,2 % vom Nettoumsatz vor Einmaleffekten). Angekündigt wurde

ein Rückkaufprogramm eigener Aktien von Heineken N. V. und Mutter Heineken Holding N.V. über 2 Jahre.

Carlsberg-Absatz: 4. Quartal leichter, Gesamtjahr stabil Im Konzern der Carlsberg A/S stellte sich der Bierabsatz im 4. Quartal 2024 (2023) um ca. -3 % auf 19,1 (19,6) Mio. hl. Rückgänge kamen aus Westeuropa (6,3 nach 6,6 Mio. hl) und Asien (5,5 nach 5,8 Mio. hl), freundlicher tendierte die neue Region Mittel- und Osteuropa und Indien (7,3 nach 7,2 Mio. hl). Sonstige Getränke kamen voran auf 5,9 (5,7) Mio. hl, dort standen Westeuropa und Asien für die Mehrverkäufe. Insgesamt tendierte der Konzern damit ca. -1 % leichter auf 25,0 (25,3) Mio. hl Getränke. Umgesetzt hat IFRS-Bilanziererin Carlsberg daraus konzernweit netto 15,7 (15,5) Mrd. DKK (+1,4 %).

Im Gesamtjahr 2024 (2023) hat Kopenhagen ihren Bierabsatz mit +0,2 % auf 101,2 (101,0) Mio. hl gut behauptet: Premiumbier gewann +2 %, alkoholfreie Braugetränke kamen +6 % voran, Konsumbier tendierte -1 % leichter. Sonstige Getränke zeigten sich +1,6 % freundlich auf 24,5 (24,1) Mio. hl. Der Gesamtabsatz kam damit +0,5 % voran auf 125,7 (125,1) Mio. hl, überwiegend aus dem laufenden Geschäft (+0,4 %punkte). Bei den Marken legten „Tuborg“ +5 % und „Carlsberg“ +9 % zu, „Somersby“Zider gab -2 % ab.

2024 mit Umsatzplus, stabilem Gewinn und mehr Invest

Der Nettoumsatz stieg 2024 (2023) konzernweit +1,9 % auf 75,0 (73,6) Mrd. DKK. (1 € stand 2024 durchschnittlich wie zuletzt für 7,46 Dänenkronen.) Das laufende Geschäft lieferte +2,4 %punkte ab (hl-Umsatz: +2 %), Konzernveränderungen standen für +0,2%punkte, und die Wechselkurse verzehrten -0,7 %punkte. Kopenhagen schloss stabil mit 8,00 (7,97) Mrd. DKK Konzerngewinn aus fortgeführtem Geschäft. Hinzu kamen +2,26 (-47,75) Mrd. DKK aus dem 2023 voll abgeschriebenen und zum 4. Dezember 2024 verkauften Russland-Geschäft (BF 1-2/2025, S. 25): Carlsberg erhielt 34 Mrd. Rubel (ca. 2,3 Mrd. DKK) Kaufpreis und die Baltika-Anteile an Carlsberg Azerbaijan und Carlsberg Kazakhstan. Das Konzernergebnis schloss

Konzernabschlüsse 2024 im Überblick dann mit +10,26 (-39,78) Mrd. DKK Überschuss (Vorjahr: Fehlbetrag), von dem 9,12 (-40,79) Mrd. DKK den Aktionären der Mutter zuzurechnen waren. Angesicht des Umfelds zeigte sich Carlsberg zufrieden mit einem soliden 2024. Direkt im Eigenkapital gebucht wurden +3,25 (+38,56) Mrd. DKK Mehrung: Der Wert für 2024 enthält vornehmlich +2,43 Mrd. DKK Eigenkapital-Anpassung wegen der Hyperinflation in Laos, der für 2023 weitestgehend einen Eigenkapital-Effekt aus der Russland-Vollabschreibung, der spiegelbildlich im Jahresfehlbetrag 2023 steckt; durch die anschließende Übernahme dieses Verlusts in die Bilanz wurde das Eigenkapital dann wieder gekürzt, nun allerdings auf der abschließenden Unterposition (vgl. BF 4/2024, S. 24). Die Konzernbilanz längte sich zum Ultimo 2024 (2023) auf 113 (112) Mrd. DKK (EK-Quote 27,0 nach 23,0 %). Seinen Betriebsinvest hat der Carlsberg-Konzern 2024 (2023) deutlich ausgeweitet auf netto cash -4,9 (-4,1) Mrd. DKK, vornehmlich für Asien-Kapazitätsaufbau mit Brauerei-Neubau im chinesischen Foshan.

Britvic-Zukauf abgeschlossen Für ihr Gesamtjahr 2025 erwartete Carlsberg zu Februarbeginn 1-5 % Zuwachs beim vergleichbaren Betriebsgewinn, unter Berücksichtigung des Verlusts der „San Miguel“Markenrechte in Großbritannien Ultimo 2024. Zum 16. Januar 2025 übernommen hat Kopenhagen die britische AfG-Größe und PepsiAbfüllerin Britvic plc, die auch in Irland, Frankreich und Brasilien tätig ist, für 3,3 Mrd. GBP. Britvic habe 2023/24 (30. September) für 25,4 Mio. hl Getränke und 1,9 Mrd. GBP Umsatz gestanden, die sich nach Carlsberg-Regionen zu je ca. 85 % auf Westeuropa und ca. 15 % (Brasilien und internationale Ausfuhr) auf Mittel- und Osteuropa und Indien verteilen. Das britische Carlsberg-Geschäft und Britvic sollen zur Carlsberg Britvic zusammengeführt werden, Kopenhagen werde durch den Zukauf zum größten Pepsi-Abfüller in Europa. Und der Carlsberg-Konzern-Invest soll 2025 auf ca. 7-8 Mrd. DKK steigen, durch Britvic und eine AfG-Abfüllung in Kasachstan.

S.W.

Geschäftsjahr 2024 (31.12.) AB InBev Heineken Carlsberg Molson Coors

VBE Jahresdurchschnitt (MCBC: Jahresende)

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Bitburger Braugruppe verkünden eine erneute Kooperation

 NACHRICHTEN

Bitburger feiert Comeback beim Deutschen-Fußball-Bund

Bitburger kehrt als offizieller Partner der Männer- und Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurück. Im Rahmen der ab April 2025 laufenden Zusammenarbeit setzt die Braugruppe dabei auf eine gleichberechtigte Förderung von Männer- und Frauenfußball.

(F.) Bitburger war bereits von 1992 bis Ende 2018 Partner des DFB.

„Fußball spielt seit jeher eine große Rolle bei Bitburger – ob als Unterstützer

Berliner-Kindl-Schultheiss-Brauerei

„Jubi“

von Amateurvereinen, als Sponsor großer Bundesliga-Klubs oder künftig wieder als Partner unserer Nationalmannschaften. Die verbindende Kraft des Fußballs, die wir alle bei der letzten Europameisterschaft im eigenen Land eindrucksvoll erleben konnten, möchten wir im Rahmen dieser Partnerschaft weiter stärken“, betont Sebastian Holtz, Vertriebs- und Marketinggeschäftsführer der Bitburger Braugruppe.

Dr. Holger Blask, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFB GmbH & Co. KG sagt: „Der DFB und Bitburger – diese Partnerschaft hat eine lange Tradition und war Fußballfans über mehr als zwei Jahrzehnte ein fester Begriff. Deshalb sind wir sehr stolz darauf, diese Erfolgsgeschichte

jetzt im Jubiläumsjahr des 125-jährigen Bestehens unseres Verbandes wieder fortzuschreiben. Gemeinsam mit Bitburger haben unsere Nationalmannschaften bereits den Gewinn von zusammengerechnet drei Weltmeister- und sieben Europameistertiteln gefeiert.“

Auch zukünftig wird Bitburger die Länderspiele der Nationalmannschaften mit aufmerksamkeitsstarken Kampagnen, attraktiven Verkaufsförderungsmaßnahmen und Fan-Gewinnspielen sowie innovativen Social-Media-Aktivitäten begleiten. Neben den beiden Nationalmannschaften umfasst das Sponsoring von Bitburger auch die U21-Männer-Nationalmannschaft sowie die U-23-Nationalmannschaft der Frauen.

hat neues Design bei bewährtem Geschmack

Berliner Kindl startet mit einem neuen Design in das Frühjahr: Das beliebte Berliner Kindl Jubiläums Pilsener als auch seine alkoholfreie Variante werden in einem komplett überarbeiteten Look ausgeliefert.

(F.) Mit der frisch überarbeiteten Optik schafft die führende Marke im Heimatmarkt Berlin/ Brandenburg den Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne. So sind zwar wichtige Elemente wie das Markenlogo oder die Struktur des bisherigen Etiketts beibehalten. Allerdings sind einzelne Details nun deutlicher in Szene gesetzt, indem bspw. viele Linien aus der Rahmung entfallen, der „Jubiläums“ Schriftzug vergrößert und durch einen Unterstrich betont ist. Auffälligste Veränderung ist jedoch der Verzicht auf die Überkopffolierung. Stattdessen tragen die Halbliter-Mehrwegflaschen nun ein Halsetikett. Das freut

natürlich die Umwelt: Rund 23 t Aluminium spart dieser Schritt pro Jahr. „Mit der neuen Optik setzen wir frische Impulse, die sowohl für Nachhaltigkeit als auch für Innovation, Modernität und Authentizität stehen. Damit wollen wir vor allem jüngere Zielgruppen für unser ‚Jubi‘ begeistern“, sagt Marketingleiter Tobias Teubner. „Zugleich führen wir

Foto: Berliner-Kindl-Schultheiss

die Markenidentität fort, um auch Stammkunden weiterhin an ihr Lieblingsbier zu binden.“ Auch wenn sich das Design verändert hat, bleibt eines gleich: der bewährte Geschmack. Brand Managerin Özlem Herrmann versichert: „Die qualitativ besten Rohstoffe und einzigartigen Rezepturen unseres Berliner Kindl Jubiläums Pilseners und seines alkoholfreien Pendants haben Bestand.“ Begleitet wird der Relaunch von Kommunikationsmaßnahmen im Online- und Social Media Bereich. Schrittweise angepasst werden zudem bestehende Kampagnenmotive (OoH, Digitalkanäle), Werbemittel und das Equipment. Die Berliner Kindl Natur Radler und Bockbiere sowie die Berliner Kindl Weisse und ihre Mixes bleiben zunächst sowohl in ihrer Gebinde-Optik als auch hinsichtlich ihrer Eigenschaften unverändert.

Alkoholfreie Biere in Deutschland weiter auf Wachstumskurs

Zum „Tag des Deutschen Bieres“, der am 23. April zum Geburtstag des Reinheitsgebotes gefeiert wird, rückte in diesem Jahr eine vergleichsweise junge Kategorie in den Mittelpunkt: alkoholfreie Biere. Erstmals vor rund 50 Jahren auf der „Leipziger Messe“ einem breiten Publikum präsentiert, entwickeln sie sich in Deutschland zu einer Erfolgsgeschichte.

(F.) Nach Angaben des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) hat sich die Produktionsmenge von alkoholfreiem Bier und alkoholfreien Biermischgetränken in den vergangenen 20 Jahren von 3,29 Mio. hl in 2004 auf rund 7 Mio. hl im Jahr 2024 mehr als verdoppelt. Der Trend zu alkoholfreien Bieren ist ungebrochen: Sie machen im Handel bereits 9 % aller Biere aus. In der Beliebtheitsskala haben sie sich bereits auf Platz 3 vorgearbei -

tet, hinter dem unangefochtenen Marktführer Pils (48 %) und den Hellbieren (11 %).

„Verbraucherinnen und Verbraucher suchen nach hochwertigen, geschmackvollen Bieren, die zu jeder Lebenslage passen“, so Christian Weber, Präsident des Deutschen Brauer-Bundes in Berlin. Die hohe Qualität, aber auch die oftmals isotonischen und mineralischen Eigenschaften sorgen dafür, dass sich immer mehr Menschen für das Alkoholfreie begeistern. Der Spitzenverband der Brauwirtschaft rechnet damit, dass die Kategorie weiter wachsen und bald jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein wird.

„Die Innovationskraft der Brauereien spielt eine entscheidende Rolle für dieses Wachstum“, sagt Weber. Durch neue brautechnische Verfahren haben sich Geschmack und Qualität der alkoholfreien

Rewe startet neue Bier-Eigenmarke "Kosmonaut"

Mit einer neuen Eigenmarke will der Lebensmittelhändler Rewe nach den Sternen greifen. Der Name lautet: "Kosmonaut". Das erste Produkt ist – passend zum Tag des deutschen Bieres am 23. April – ein Helles. Erhältlich ist das Kosmonaut-Bier exklusiv in den Rewe-Märkten von Rügen bis zum Thüringer Wald.

(F.) „Wir haben uns ganz bewusst für ein Helles entschieden. Der Bierstil in Verbindung mit dem sehr attraktiven Preis verschafft unserem Kosmonaut ein Alleinstellungsmerkmal im Wettbewerb“, erklärt Stefan Hörning, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei Rewe Ost. „Zusammen mit der sächsischen Privatbrauerei Mauritius haben wir das Helle entwickelt. Das Ergebnis ist ein süffiges, weniger hopfiges Bier mit vollem Geschmack.“ Kosmonaut ist als Einzelflasche und im 20er-Kasten in hunderten Rewe-Märkten in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin und Mecklen -

Biere über die Jahre enorm verbessert. Alkoholfreie Biere werden ebenfalls als Naturprodukte nach dem Reinheitsgebot von 1516 gebraut – nur aus den vier Zutaten Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Von klassischen Sorten wie Pils, Weizen, Hell oder Kölsch über fruchtige India Pale Ales bis hin zu malzigen Stouts – die Auswahl an alkoholfreien Bieren wächst stetig. In Deutschland, das weltweit führend ist beim Brauen alkoholfreier Biere, gibt es mittlerweile mehr als 800 verschiedene alkoholfreie Marken.

Auch die Stiftung Warentest bescheinigte zuletzt die hohe Qualität alkoholfreier Biere in Deutschland. Das Fazit der Tester: „Nüchtern betrachtet ziemlich gut.“ Weil viele alkoholfreie Biere isotonisch und mineralisch sind, haben sie auch bei Sportlerinnen und Sportlern längst einen festen Platz.

burg-Vorpommern erhältlich. Bei seiner neuen Eigenmarke setzt der Lebensmittelhändler bewusst auf Mehrweg-Glasflaschen. Das gesamte Getränkesortiment des Einzelhändlers besteht zu 60 % aus Mehrwegflaschen. Für sein Kosmonaut-Bier nutzt der Lebensmittelhändler die weitverbreitete Flaschenform des Typs NRW aus Braunglas für eine optimale Rückführung ins Mehrwegsystem. Rewe wirbt lautstark für seine neue Getränke-Eigenmarke Kosmonaut mit Sprüchen wie „Helles von einem anderen Stern“ und „Ein kleiner Preis für die Menschheit“ auf einer eigenen Webseite (rewe-kosmonaut.de) und auf den

Social-Media-Profilen wie Instagram, Facebook und TikTok. „Kosmonaut hat bereits in den ersten Wochen bewiesen, dass es genau das richtige Produkt für unsere Region ist“, zieht Florian Sörensen, Geschäftsleiter Vertrieb Rewe Ost, eine erste positive Bilanz.

"Kosmonaut", die neue BierEigenmarke von Rewe

Foto: Rewe

Brauen ist echtes Handwerk, das haben die Teilnehmer in Veßra erleben dürfen

 UNTERWEGS

Nachwuchsbrauer in Thüringen: Die Certies waren zu Besuch in Veßra

Auch in diesem Jahr ist man einer lieb gewonnenen Tradition treu geblieben: Jan Biering, Leiter des VLB-Forschungsinstituts für Bierund Getränkeproduktion, hat eine Fahrt ins thüringische Kloster Veßra organisiert. Zwei handvoll CeritifedBrewmaster-Studierende haben im Brauverein Henneberger Land ein Wochenende lang mit anpackt und leckeres Bier gebraut.

(BF) Alte Handwerkskunst soll überliefert werden – nach diesem Motto haben sich 14 VLB-Brauenthusiasten an einem Wochenende Ende März auf den Weg nach Thüringen gemacht, um im Brauverein

Henneberger Land im Kloster Veßra ihr Lieblingsgetränk zu brauen. Die Gruppe brach Freitagmittag an der VLB auf, um zunächst Rhön Malz in Mellrichstadt zu besuchen. Den Abend verbrachten die Teilnehmer in einer Kneipe im kleinen Städtchen Themar. Bei Bier und thüringischen Leckereien ließ es sich gesellig beisammensitzen. Der Samstag begann früh. Um 6.45 Uhr war die Abfahrt Richtung Kloster Veßra. Bis 17 Uhr waren insgesamt fünf Sude geplant. Traditionelles Brauen ist zwar körperlich anstregend, macht aber glücklich und zufrieden. Insofern stand es außer Frage, dass sich am Abend wieder alle gemeinsam in der Kneipe in Themar einfanden. Als die Kneipe schließlich zumachte, wanderte der Tross weiter ins örtliche Clubhaus. Dort gab es Livemusik und damit auch die letzte Gelegeneheit des Tages, die müden Glieder zu bewegen.

Vergleichsweise gemügtlich ging es dann am Sonntag weiter. Nach einer kleinen Wandertour durch den Thüringer Wald, wurden alle Beteiligten mit Klößen und anderen herzhaften Speisen belohnt. Am Nachmittag endete die Exkursion und man fuhr zurück nach Berlin. „Es ist jedes Jahr aufs Neue schön zu sehen, wie die Gruppe bei so einem Event zusammenhält“, freut sich Jan Biering. Es seien Brauer aus Kanada, China, USA, Brasilien, Italien und Georgien dabei gewesen. Teilweise habe es sogar sprachliche Verständigungsschwierigkeiten gegeben. „Trotzdem haben sich alle verstanden und haben mit angepackt. Brauen fördert die Völkerverständigung“, ich sich Biering sicher. Wann das Produkt der Völkerverständigung verkostet werden kann? Jan Biering hofft, dass es noch vor Ende des Certified-BrewamsterKurses Ende Juni im Zunfthaus so weit sein wird.

Brauring Kooperation: Umfangreiches Programm beim Braumeister-Seminar im März

BrauringGeschäftsführer

Carl-Christoph Lindner (2.v.l), Jan Fischer (M.) und Jan Biering (r. außen) im Kreise der Teilnehmer des BraumeisterSeminars in Bad Mergentheim Mitte März

Carl-Christoph Lindner, neuer Geschäftsführer der Brauring Kooperation, war Mitte März dieses Jahres zum ersten Mal Gastgeber des beliebten Braumeister-Seminars, das zum wiederholten Male in Bad Mergentheim stattgefunden hat.

(BF) Die Brauring Kooperation veranstaltete auch dieses Jahr wieder das Braumeister-Seminar. 25 Teilnehmer trafen sich am 18. und 19. März 2025 im bewährten Tagungshotel Weinstube Lochner in Bad Mergentheim – das erste Mal unter Federführung des neuen Geschäftsführers Carl-Christoph Lindner. Lindner folgte auf Matthias Hajenski, der nach knapp vierzigjähriger Dienstzugehörigkeit Ende 2024 in den Ruhestand ging.

Jan Bierung und Jan Fischer von der VLB Berlin organisierten und moderierten das umfangreiche Programm und steuerten eigene Vorträge bei. In den insgesamt elf Präsentationen

ging es u.a. um Nicht-Bier-Getränke, Batteriespeicher in der Brauerei oder das VLB-Forschungsprojekt einer Reinigungsindikatorflasche. Zusätzlich gab es Workshops und Verkostungen.

Die Exkursion führte die Gruppe in die direkte Nachbarschaft, und zwar zur Weingenossenschaft Weingärtner Markelsheim. Die dortigen Ausführungen über Fassausbau in

Barriquefässern gaben einen Vorgeschmack auf die Vorträge über Barrel Aging am nächs ten Tag. Das anschließende Beisammensein war der gesellige Höhepunkt des Wochenendes.

Carl-Christoph Lindner bedankte sich bei allen Teilnehmern und Referenten für eine gelungene Veranstaltung und bekräftig te seine Vorfreue auf das Seminar 2026.

Foto: VLB Berlin
Foto: VLB Berlin

Mitteleuropäische Brautechnische Analysenkommission (MEBAK) e.V.

104. MEBAK-Sitzung bei Hopsteiner in Mainburg

Am 3. und 4. April 2025 tagte die MEBAK zum 104. Mal. Die Mitglieder trafen sich in Mainburg, auf Einladung der Firma Hopsteiner. Es wurde eine weitere Arbeitsgruppe gebildet, man schloss sich mit der European Brewery Convention kurz und begrüßte ein neues Mitglied.

(F.) Im Zuge des Rahmenprogramms wurden die Teilnehmer von Martin Waldinger über das interne Zuchtprogramm für neue Hopfensorten informiert, vor allem mit Hinblick auf die notwendigen Eigenschaften für eine beständige Qualität trotz herausfordernder aktueller Umweltbedingungen. Anschließend konnte die neue Stecklingsvermehrung besichtigt werden. Dr. Christina Schmidt stellte zudem die umfangreichen analytischen Einrichtungen vor, bevor Frank Peifer mit der Vorstellung des hauseigenen Technikums die Werksführung ausklingen ließ.

Arbeitsgruppen

Bei der 104. Tagung wurde eine neue Arbeitsgruppe für die CIPReinigung gebildet, die sich mit den bestehenden CIP-Richtlinien auseinandersetzen wird, um den aktuellen Anforderungen der Industrie in vollem Umfang gerecht zu werden.

Altersbedingt sind zwei Mitglieder der AG Wasser ausgeschieden. Erfreulicherweise konnten aber bereits neue Mitglieder gewonnen werden. Die AG Gebinde und Produktausstattungsmittel stellte den aktuellen Stand der Methodenaktualisierung vor. Die MEBAK freut sich sehr, einen ersten Teil der ca. 100 Methoden in Kürze auf www.mebak. org online zu stellen. Dieser erste Teil umfasst sieben Kapitel für Glasflaschen und Getränkedosen sowie dazugehörige Themen wie Kronkorken, Klebstoff und Etiketten. Zur drinktec 2025 wird die AG Mikrobiologie die aus aktuell 96 Methoden bestehende Sammlung ins Englische übersetzen und online stellen. Zudem steht eine kleine Erweiterung mit Fokus auf Hygiene für dieses Kapitel an, die dann „druckfrisch“ über die Online-Methodendatenbank abgerufen werden kann.

Neue Methodenentwicklung

Gerade mit Hinblick auf die steigenden Verkaufszahlen von alkoholfreiem Bier und Radler ist die Reinheit der eingesetzten (Gärungs-)Kohlensäure von immer größerem Brauereiinteresse. Die neue Methode soll sowohl für Brauereien als auch AfG-Hersteller zur Qualitätskontrolle des eingesetzten CO2 dienen.

John Brauer (Executive Officer EBC) war zeitweise online zugeschaltet und es wurde über verschiedene Themen gesprochen, beispielsweise über die Kennzeichnung „(IM)“ am Ende des Methodentitels. „IM“ steht für „international method“ und erfolgt in Abstimmung mit der ASBC, sofern die Methode inhaltlich deckungsgleich ist, die Validierung zur Reproduzier- und Wiederholbarkeit den statistischen Kriterien entsprecht und Labore sowohl aus Amerika als auch Europa teilnehmen. Eine Einführung der „(IM)“ bei der MEBAK zur Harmonisierung der entsprechenden Methoden wird von allen Seiten als vorteilhaft angesehen. Weiterhin berichtete John Brauer, dass die EBC eine Methode für die Bestimmung von Xanthohumol in Bier einführen wird.

Neues Mitglied

Dr. Roman Benes wurde zur Tagung ein weiteres Mal eingeladen. Er konzipierte und entwickelte das Messgerät Alcolyzer, das auf Nahinfrarotspektroskopie zur Alkoholmessung in alkoholischen Getränken basiert. Dieses Messverfahren wurde patentiert, er ist der Haupterfinder. Seit 2022 ist er am Forschungsinstitut für Brauen und Mälzen in Prag teilzeitbeschäftigt, wo er die optische Degradation von Bier untersucht und neue Messmethoden zu ihrer Bestimmung entwickelt. In seinem Vortrag „Mögliche Bestimmung der optischen Stabilität des Bieres“ legte Benes eindrucks-

voll die Zusammenhänge der Bildung von Lichtgeschmack in Grünglasflaschen dar. In den Ergebnissen der untersuchten Merkmale Iso-Humulon, Riboflavin, Wellenlänge und Schwefelquelle konnten direkte Korrelationen hergestellt werden. Der Expertenkreis der MEBAK freut sich sehr, Dr. Roman Benes einstimmig in die MEBAK gewählt zu haben und ihn als neues Mitglied begrüßen zu können.

Sandro Cocuzza, Philip Wietstock

MEBAK

MEBAK-Teilnehmer und Hopsteiner-Mitarbeiter nach der Werksbesichtigung

Foto:

Vereinigung ehem. VLBer e.V. – Brewers of Berlin:

Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung 2025

Die Vereinigung ehem. VLBer e.V. – Brewers of Berlin (Vereinigung ehem. Studierender am Institut für Gärungsgewerbe und Biotechnologie zu Berlin) lädt hiermit zur ordentlichen Mitgliederversammlung im 74. Jahr ihres Bestehens ein.

Die Mitgliederversammlung 2025 findet am Freitag, den 4. Juli 2025, um 15.00 Uhr, im Vorfeld des VLB-Sommerfests, im Raum Schultheiss (E.32) an der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin e.V., Seestraße 13, 13353 Berlin, statt.

Tagesordnung

1. Eröffnung durch den 1. Vorsitzenden, Klaus Niemsch

2. Genehmigung des Protokolls der Mitgliederversammlung vom 5. Juli 2024

3. Tätigkeitsbericht des 2. Vorsitzenden, Jan Biering

4. Bericht des Kassenwarts

5. Bericht der Kassenprüfer

6. Aussprache

7. Entlastung des Vorstands

8. Turnusmäßige Neuwahl des Vorstands Wahlvorschlag:

1. Vorsitzender: Burghard Meyer (Berlin)

2. Vorsitzender (geschäftsführend): Jan Biering (Berlin)

In geselliger Runde trafen sich die Mitglieder der DBMB-Landesgruppe BerlinBrandenburg zu ihrer Versammlung Anfang April im Brauhaus Spandau

Kasse: Buchhaltung der VLB Berlin Kassenprüfer: Manfred Staruß (Berlin), Jürgen Solkowski (Potsdam)

9. Diskussion und Abstimmung über eine Erhöhung des regulären Mitgliedsbeitrags

10. Beschlussfassung über eingegangene Anträge

10.1 Antrag: Finanzielle Beteiligung an der Einrichtung einer Sanitäranlage im „Zunfthaus“

11. Verschiedenes

Berlin, im Mai 2025

Klaus Niemsch Jan Biering (1. Vorsitzender) (2. geschäftsführender Vorsitzender)

Wahlvorschläge und Anträge (bis 20.6.2025) : ehemvlber@vlb-berlin.org

Informationen und Anmeldung: www.vlb-berlin.org/ehemvlber

Deutscher Braumeister- und Malzmeister-Bund e.V. (DBMB) – Landesgruppe Berlin-Brandenburg

Mitgliederversammlung im Brauhaus Spandau

Am 4. April 2025 trafen sich rund 40 Mitglieder, Fördermitglieder und Gäste der DBMB-Landesgruppe Berlin-Brandenburg zur Mitgliederversammlung im Brauhaus Spandau.

Der Landesgruppen-Vorsitzende Jens Kemmel begrüßte alle Anwesenden und freute sich insbesondere über die Anwesenheit aller drei Ehrenmitglieder: Dr. Hans-Jürgen Manger, Jürgen Richter und Jörg Kirchhoff.

In einer Schweigeminute wurde des am 6. März im Alter von 85 Jahren verstorbenen Landesgruppenmitglieds Klaus Rähse gedacht. Runde Geburtstage feierten Norbert Klostermann (75), Georg Radtke (90), Uwe Zimmer (60) sowie Hartmut Görner (75).

Auch Gastgeber Michael Metscher vom Brauhaus Spandau begrüßte seine Gäste herzlichst und freute sich neben dem Wiedersehen von guten Bekannten über die vielen jungen Gesichter unter den Anwesenden. Die Studierenden der Brauerei- und Getränketechnologie der TU Berlin bringen frischen Wind rein – was die Treffen zu einer Plattform für generationsübergreifenden Austausch werden lässt. Den Fachvortrag hielt der Gründer der Seli GmbH Automatisierungstechnik Frank Nimwegen mit Unterstützung von Sören Brietzke. Es ging über die Thematik „Moderne Messmethoden bei der Trübungsund Leitfähigkeitsmessung mit

Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Energieeinsparung“. Vor dem Hintergrund des bestehenden Fachkräftemangels verwies Nimwegen auf Optimierungspotenziale im industriellen Betrieb durch den raffinierten Einsatz der Automatisierungstechnik.

Mit einem Dank an die Vortragenden schloss Kemmel den offiziellen Teil der Veranstaltung. Nachdem das hauseigene Bier schon zu Veranstaltungsbeginn gut schmeckte, freuten sich alle über die deftige Verköstigung durch das Brauhaus Spandau. Nach dem Essen begann ein geselliger Abend, der im Schankraum des Brauhauses als auch bei sommerlich anmutenden Temperaturen auf der weitläufigen Terrasse des Biergartens einen späten Ausklang nahm.

Nächster Termin: 19. Juli 2025, Sommerausflug mit Partnern Lisa Bauer

Karriere bei der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V.

Aktuelle Stellenangebote:

 Wissenschaftlicher Mitarbeiter (w/m/d) im Bereich Spezialanalytik

 Mitarbeiter/Laborant (w/m/d) im Bereich Getränkeanalytik

Weitere Informationen und Bewerbung auf

Brauer-Schule: Jahreszusammenfassung 2024

Die Jahreszusammenfassung 2024 unserer Rubrik "Brauer-Schule" steht unseren Abonnenten und Mitgliedern wieder kostenlos als PDF zur Verfügung.

Kontakt:

 redaktion@brauerei-forum.de

Brauer-Schule: Lösungen von Seite 12

Fachfragen

1. e) / 2. d) / 3. d) / 4. d) / 5. e) / 6. d) / 7. c) / 8. c)

9. Durch den Biertiefkühler wird verhindert, dass sich das Bier erwärmt und er sorgt somit für eine gute CO2-Bindung. Durch die starke Abkühlung des Bieres auf bis zu – 2 °C (Gefrierpunkt beachten!) wird eine künstliche „Eiweißtrübung“ verursacht, die ausfiltriert werden kann. Hierdurch wird eine bessere Trübungsstabilität erreicht.

Fachrechnen

a) Umstellen der Formel für Fließgeschwindigkeit nach t:

s

s/min = 46,075 min =

b) 46 min  250 hl

min  x hl

IMPRESSUM

Brauerei Forum

Fachzeitschrift für Brauereien, Mälzereien, Getränkeindustrie und deren Partner

Informationsservice der VLB Berlin

ISSN 0179–2466

Herausgeber

Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB) e.V. Seestraße 13, 13353 Berlin

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Hinweis der Redaktion: Um die Lesbarkeit unserer Publikation zu vereinfachen, verzichten wir weitgehend auf die zusätzliche Formulierung der weiblichen Form. Wir weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass unsere Verwendung der männlichen Form als geschlechtsneutral zu verstehen ist.

Unsere nächste Ausgabe erscheint am 6. Juni 2025 (in Englisch)

VERANSTALTUNGEN redaktion@brauerei-forum.de www.brauerei-forum.de

VLB-Termine 2025/2026

 IfGB Destillateur-Aufbaukurs

10. bis 20. Juni 2025, Berlin

 6. VLB-Fachtagung Ladungssicherung 2025 25./26. Juni 2025, Rheine

 Mitgliederversammlung Vereinigung ehem. VLBer e.V.

4. Juli 2025, Berlin

 VLB-Sommerfest 2025

4. Juli 2025, Berlin

 Workshop „Beer Brewing in Practice“

1. bis 12. September 2025, Berlin

 23. IfGB Forum Spirituosen und Brennerei 15./16. September 2025, Miesbach

 Mitgliederversammlung VLB Berlin e.V. 6. Oktober 2025, Berlin

 VLB-Oktobertagung 2025 – mit BraugerstenSeminar, Forschungskolloquium, SupplyChain-Management-Forum und Wassersymposium, 6./7. Oktober 2025, Berlin

 VLB-Braumeisterkurs 2025/2026

13. Oktober 2025 bis 2. Oktober 2026

 Praxiskurs Mikrobiologie 2025

3. bis 7. November 2025, Berlin

 15th Ibero-American VLB Symposium 2025 10. bis 12. November 2025, Parana, Brasilien

 2nd Ibero-American VLB Craft Brewing Conference 2025

10. bis 12. November 2025, Parana, Brasilien

 Training Applied Microbiology 2025

17. bis 21. November 2025, Berlin

 VLB Certified Brewmaster Course 2026

7. Januar bis 26. Juni 2026, Berlin

 27. VLB-Logistikfachkongress

3. bis 5. März 2026, Meschede

Weitere Termine

 EBC-Symposium Sustainable Packaging 18. bis 20. Mai, Budapest, Ungarn

 30. Flaschenkellerseminar 20./21. Mai 2025, Freising

 Innovationstag Mittelstand des BMWK 5. Juni 2025, Berlin

 Deutscher Brauertag Berlin 10. Juli 2025

 Gesellschaft für Geschichte des Brauwesens (GGB), Mitgliederversammlung 12. September 2025, Kulmbach

VLB Berlin Halle C3 Stand 122 15.-19. September 2025 München

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