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Fußball
Fußball | Pilot-Projekt: Inklusions-Mannschaft bekommt den Alexander Otto - Preis
Die Inklusions-Mannschaft von Robin Polzin nimmt in dieser Saison als Fünfte Herren des Bramfelder SV am Liga-Spielbetrieb des Hamburger Fußballverband teil. Geleitet wird dieses Projekt von Robin Polzin der seit fünf Jahren in der 1. Herren spielt und alles andere als ein unbeschriebenes Blatt im Hamburger Amateurfußball ist. „Gerade im Sport können wir ein großes Ausrufezeichen setzen, dass jeder Mensch zur Gesellschaft dazugehört“, betont Polzin – und nimmt sich das im wahrsten Sinne des Wortes zu Herzen… „Von außen betrachtet, würde niemand die Besonderheit der Mannschaft erkennen“, sagt Robin Polzin, der eindrucksvoll unter Beweis stellt, dass der Fußball verbindet. Die Besonderheit: Bei der Mannschaft handelt es sich um ein Inklusions-Team. Um eine Truppe, in der weder physische noch psychische Beeinträchtigungen, das Alter oder auch Nationalität und Herkunft eine Rolle spielen. Trainer der Equipe: Robin Polzin. Zusammen mit seiner Partnerin und Co-Trainerin Jacqueline Bleser leitet er die Geschicke bei der „Fünften“ des BSV – und konnte mit der Elf in der Kreisklasse B5 nach zwei herben Pleiten zum Auftakt die letzten beiden Spiele vor der Corona-Unterbrechung siegreich gestalten.
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Für Polzin ist die ganze Sache aber mehr als nur ein Projekt. „Die Herzlichkeit und der Spaß am Sport, den alle gezeigt haben, haben mich beeindruckt, sodass ich gar nicht mehr aufhören konnte. Bis heute denke ich, dass alle die Chance haben sollten, ihrer Leidenschaft nachzugehen und wenn es in diesem Fall der Fußball ist und ich meinen Teil dazu beitragen kann, dann mache ich das gerne.“ "Das Projekt ist eine Nummer größer geworden und sucht in Deutschland seinesgleichen"
Anfang Februar 2021 erhielten wir eine Anerkennung beim diesjährigen Werner-Otto-Preis. Robin Polzin nahm die Ehrung von Kuratoriumsmitglied Jens Baas entgegen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 5.000€ verbunden. Herzlichen Glückwunsch!!
Foto: Verein
Fußball Bramfelder SV wird mit Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet
Verleihungs-Show war live auf DFB-TV aus den BSV Clubräumen
Alljährlich werden Akteure des organisierten Fußballs für beeindruckendes ehrenamtliches Engagement mit den Sepp-Herberger-Urkunden ausgezeichnet. Am Montagabend, 29. März 2021, wurden ab 19:30 in einer großen Live-Show die Preisträger live prämiert. Virtuell dabei: der Bramfelder SV
Für seine Geschichte, die im wahrsten Sinne „vom Knast auf den Platz“ führte, erhält Behrend Schulz mit vom BSV die Sepp-Herberger-Urkunde in der Kategorie „Resozialisierung“. Verbunden mit dem zweiten Platz ist ein Preisgeld für den Verein in Höhe von 3.000 Euro.
Behrend Schulz: „Wenn der Fußball nicht gewesen wäre, wäre ich schon längst wieder im Gefängnis gewesen“, erzählt Schulz im Interview mit Elbkick.tv. Nicht nur eine sinnvolle Aufgabe hat Schulz beim Bramfelder SV gefunden, sondern vor allem Freunde. „Ich habe vorher kaum Bekannte gehabt, und Freunde schon gar nicht. Und jetzt habe ich viele Freunde, bei denen ich mich Woche für Woche freue, sie auf dem Sportplatz zu treff en.“ 21 Jahre seines Lebens saß Schulz im Gefängnis. Auf dem Bramfelder Fußballplatz hat er seine Aufgabe gefunden. Ausrüstung der Kabine, Organisation der Trikot-Wäsche – als „Mädchen für alles“ bezeichnet er sich und geht in dieser Rolle voll auf. „Mein ganzes Leben besteht aus Fußball. Fußball bedeutet für mich alles.“ Behrend Schulz und der Bramfelder SV – ein großartiges Beispiel für die sinnstiftende Kraft des Fußballs, und verdientermaßen von der DFB-Stiftung Sepp Herberger ausgezeichnet!
Verleihung als Live-Show auf DFB-TV Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden erstmals als TV-Show durchgeführt. Neben den Auszeichnungen und spannenden Gesprächen zum Amateurfußball waren auch Musik-Acts und andere prominente Gäste am Start – von Rea Garvey, LOTTE und den Söhnen Mannheims bis Comedian Andi Kraus und Bundesliga-Referee Patrick Ittrich. Auch DFB-Präsident Fritz Keller und Ilkay Gündogan waren live dabei. ZDF-Moderator Norbert König führte durch die Show.
Neben der Kategorie „Resozialisierung“, wurden jeweils drei Fußballorganisationen in den Kategorien „Behindertenfußball“ und „Schule und Verein“ geehrt. Hinzu kamen drei Preisträger in der gemeinsam mit dem Softwarekonzern SAP ausgelobten Kategorie „Fußball Digital“. In der Kategorie „Sozialwerk“ wird zusammen mit der Horst-EckelStiftung der dem letzten lebenden Weltmeister von 1954 gewidmete Sonderpreis an einen Verein vergeben, der sich beispielgebend für ein in Not geratenes Mitglied engagiert. Erstmals wurden in der Kategorie „Corona-Engagement“ drei Fußballvereine geehrt. Insgesamt wurden somit 16 Fußballakteure mit Preisgeldern in Gesamthöhe von 55.000 Euro ausgezeichnet.
„Alle Preisträger sind leuchtende Beispiele für die integrative Kraft des Fußballs und haben gerade jetzt besondere Bedeutung“, betont Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski.

Fotos: C.Henning

