StadtZeitung, Ausgabe 33/34, 2012

Page 1

17. AUGUST 2012

AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE

66. JAHRGANG

DRACHENBLÜTE Das Naturkundemuseum zeigt die Siegerbilder seines Fotowettbewerbs. Seite 2

GRUSELABENDE Das Theater in der Orgelfabrik spielt Edgar Allan Poe und Franz Kafka. Seite 3

NR. 33/34

UMWELTZONE Ab Januar dürfen nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette einfahren. Seite 5

Bevölkerungszahl der Stadt steigt weiter:

Quartiere zeigen verschiedene Trends Zuwachs durch Neubaugebiete und Nachverdichtung Gegen den Trend in Republik und Region legt Karlsruhe bei der Zahl der Bevölkerung weiter zu. Die jüngste Prognose des Amts für Stadtentwicklung sieht die Zahl der Karlsruher von jetzt 303000 auf 315000 im Jahre 2030 steigen. Für die einzelnen Stadtteile zeichnet die Studie allerdings ein recht unterschiedliches Bild.

WACHSTUM: Durch City Park legt Südstadt an Einwohnern zu.

tum der Bevölkerung. Nach dem derzeitigen Trend „Zurück in die Stadt“ werden von der Zuwanderung vor allem innenstadtnahe Quartiere und Stadtteile mit großen Baugebieten profitieren. Besonders stark zulegen werden die Südstadt durch den City Park im östlichen Teil mit einem Plus von fast 2500 Personen und die Oststadt als beliebter Studentenstadtteil (plus 2400 Personen) mit zahlreichen neu gebauten Wohnungen und Wohnheimen. Aber auch die Weststadt (plus 1900) und die Südweststadt (plus 1600) können durch Nachverdichtung und das Schließen von Baulücken mit deutlichen Zuwächsen überwiegend jüngerer Bevölkerungsschichten rechnen. Neureut (plus 1100), Palmbach (plus 850), und die Nordstadt (plus 650) wachsen ebenfalls durch neue Wohngebiete. Nachverdichtung wiederum ist der ausschlaggebende Faktor für den Zuwachs von knapp 1000 Personen im größten Stadtteil Durlach. Ein anderes Bild zeichnet Hohenwettersbach. Die Einwohnerzahl des Höhenstadtteils, der seine Bevölkerungszahl in den letzten 15 Jahren mehr als verdoppelte, geht bis 2030 um knapp 270 Personen zurück. Ausgeprägte Sterbeüberschüsse und Abwanderungen sind laut Studie Hauptursachen dafür, dass Oberreut (minus 470 Personen), Daxlanden (minus 400) und Grünwettersbach (minus 300) bis zum Jahr 2030 vergleichsweise hohe Rückgänge verzeichnen. -trö-

Nach Oberreut Busse statt Bahnen

Ab Europaplatz zu Pokal-Knüller

Behinderungen für die Autofahrer

Die Verkehrsbetriebe erneuern in Oberreut von Montag, 20. August, bis 9. September Gleise für die Straßenbahn. Deshalb müssen sie die Strecke zwischen den Wendeschleifen Europahalle und Badeniaplatz sperren. Die wegen der Sperrung beim Mühlburger Tor kombinierte Linie 1/2E endet dann von der Lasallestraße kommend in der Wendeschleife an der Europahalle. Für Fahrgäste, die Richtung Oberreut fahren, gibt es ab Weinbrennerplatz (Haltestelle der BusLinie 55) ein Schienenersatzverkehr. Dessen Busse bedienen alle Haltestellen in Oberreut im Ringverkehr. Die Haltestelle Europahalle kommt in die Wendeschleife.

Zum DFB-Pokal-Spiel des KSC gegen den Hamburger SV am Sonntag, 19. August, richten die Verkehrsbetriebe ab Europaplatz (Ecke Karlstraße) einen Buspendelverkehr zum Wildparkstadion ein. Die Busse fahren ab 12.30 Uhr alle zehn Minuten bis Spielbeginn um 14.30 Uhr. Am Mühlburger Tor, wo sonst die Busse zum Stadion abfahren, ist derzeit eine Baustelle. Da der Adenauerring zwei Stunden vor Spielbeginn für den Individualverkehr gesperrt wird, muss die Buslinie 30 von der Waldstadt kommend ab der Haltestelle Rintheimer Querallee durch die gleichnamige Straße zur Haltestelle Hirtenweg umgeleitet werden.

Im Zuge von Fahrbahnbelagserneuerungen des Tiefbauamtes auf der Linkenheimer Landstraße (L 605) kommt es ab Montag, 20. August, ab 9 Uhr zwischen der Kreuzung L605/Blankenlocher Weg und der Alten Kreisstraße zu Behinderungen. Verbunden ist das ab Kreuzung L 605/Neureuter Querallee mit Vollsperrung der stadteinwärts führenden Fahrbahn. Der Verkehr von Norden wird auf Höhe dieser Kreuzung auf die Gegenfahrbahn geleitet. Linkseinbiegen in die Moldaustraße (Kirchfeld) ist nicht möglich. Umleitungsstrecken sind ausgeschildert. Ab Samstag, 25. August, ist die Kreuzung wieder befahrbar.

Die von Bürgermeister Wolfram Jäger im Frühjahr im Gemeinderat vorgestellte Bevölkerungsprognose legt der voraussichtlichen Entwicklung in den 27 Stadtteilen die jeweilige Bauleitplanung als Basis zugrunde. Nach dieser ausschlaggebenden Vorgabe sieht die Studie in 18 Quartiere bis 2030 ein Wachs-

WIE DIE ALTEN, SO DIE JUNGEN: Mit den Eltern stochert der kleine Saruskranich in der Erde auf der Suche nach Würmern. Ob Watussi-Kälbchen, Saruskranich oder Schneeleoparden: Beim Rundgang durch den Zoologischen Stadtgarten können Besucher derzeit in einigen Gehegen Jungtiere entdecken. Sechs Wochen alt ist das Watussi-Kälbchen Amali. Es hatte keinen einfachen Start: Drei Tage nach seiner Geburt musste seine Mutter Marscha wegen eines Lebertumors eingeschläfert werden. Mit 14 Jahren war Marscha schon recht betagt. Da Amali viel Lebenswillen zeigte, entschloss sich der Zoo, sie mit der Flasche aufzuziehen. Manchmal kann man Amali um

VIER MAHLZEITEN AM TAG: Das Watussi-Kälbchen Amali wirdderzeit mit der Milchflasche aufgezogen. Fotos (5): Fränkle

Fläschchen für Amali Nachwuchs auch bei Kranichen und Schneeleoparden 12.30 oder um 17.30 Uhr beobachten, wenn sie im Interims-Streichelzoo neben dem Raubtierhaus ihre Milchmahlzeit bekommt. Ihre Artgenossen leben im Gehege der „Afrikanischen Savanne“. Mit seinen Eltern im Gehege am Ludwigsee gegenüber der Raubtier-Außenanlage ist der kleine Saruskranich unterwegs. Das am 19. Juli geschlüpfte Küken ist das erste des neu zusam-

mengefundenen SaruskranichPaares. Der 22 Jahre alte Hahn lebt bereits seit 1990 im Karlsruher Zoo. Nachdem im Jahre 2010 seine bisherige Partnerin gestorben war, hatte der Zoo nach einer neuen Henne für ihn Ausschau gehalten. Henne und Hahn kümmern sich gemeinsam um ihren Nachwuchs. Der Kleine ist stets in unmittelbarer Nähe der Eltern zu finden. Im Gegensatz zu den Alt-

Halbe Million erreicht Radzähler auf der Cityroute erreichte 500 000er Marke Mitten in der Nacht, so gegen 0.30 Uhr am Sonntag, 5. August, war es soweit: Das Display des Radzählers in der Erbprinzenstraße zwischen Lammstraße und Rondellplatz sprang auf die 500 000er Marke. Damit hat einer der 148 Nachtschwärmer, die zwischen Mitternacht und 1 Uhr an der Dauerzählstelle vorbei kamen, die halbe Million geknackt. Verkehrsminister Winfried Hermann hatte am 26. April die Stele übergeben, die Karlsruhe für die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Stadt“ erhalten hatte. Seitdem werden alle Radler auf diesem Abschnitt der Cityroute über Indukti-

onsschleifen erfasst. Die ersten 150 000 waren am 25. Mai erreicht, zum Draistag auf dem Friedrichsplatz. An den Tageswerten ablesbar ist, dass zwischen Montag und Freitag im Schnitt jeweils zwischen 6 200 und 6 300 Radfahrerinnen und Radfahrer im östlichen Abschnitt der Erbprinzenstraße unterwegs sind. In den Sommerferien pendeln die Tageswerte zwischen 5 500 und 5 850. Der Donnerstag ist tendenziell stärkster Radeltag. So war auch der bisherige Spitzentag, der 24. Mai, mit 6 969 gezählten Radlern ein Donnerstag, gefolgt vom Draistag mit 6 793 Radlern. -rie-

Arbeit im Zeichen des Friedens Jugendliche pflegten Kriegsgräber und setzten sich mit der Geschichte auseinander Unter dem Motto „Arbeit für den Frieden – Versöhnung über den Gräbern“ nahmen 30 Jugendliche aus 16 Nationen an einer internationalen Jugendbegegnung des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge in Karlsruhe teil und pflegten Ruhestätten der Kriegstoten auf dem Hauptfriedhof.

ZEICHEN DES FRIEDENS: Neben der Grabpflege setzten sich die Jugendlichen auch mit den Schicksalen der Kriegstoten auseinander.

Beispielsweise aus Belgien oder Russland stammten die zwischen 16 und 24 Jahre alten Helferinnen und Helfer, die mit den Friedhofsmitarbeitern alle Aufgaben rund um die Grabpflege verrichteten: Erhaltung der Grünanlagen, Reinigen der Stein- und Metallkreuze sowie das Nachzeichnen von Grabinschriften. „Hier kommt das Gefühl und Bewusstsein, dass Frieden nicht selbstverständlich ist“, erklärt Alexandra Simtion. Unter ihrer Leitung betreut ein ehrenamtliches Team des Volksbundes die Gruppe. Da im Mittel-

vögeln mit ihrem grauen Gefieder sowie den markanten roten Kopfund Halspartien, trägt der junge Saruskranich noch ein flauschiges rötlich-braunes „Kleid“. Ihren ersten Ausflug ins Außengehege machten letztes Wochenende die kleinen Schneeleoparden. Mit zehn Wochen sind sie erstmals aus der Wurfbox herausgekommen. Um aus der Kinderstube ins Außengehege zu gelangen, mussten die Jungen einen Baumstamm hochkraxeln. Die Chance, die Mini-Raubkatzen zu sehen, dürfte mit dem ersten Ausflug der Jungtiere steigen -rie-

punkt des Projekts „Arbeit, Bildung und Begegnung“ stehen, setzten sich die Teilnehmer nicht nur hautnah auf dem Friedhof mit „Krieg und Frieden“ auseinander, sondern besuchten auch die Ausstellung „Kriegsschicksale“ in Niederbronn-les-Bains im Elsass. Ganz im Zeichen der Begegnung standen die Nationenabenden, bei denen die Jugendlichen ihr Land und ihre Kultur vorstellten. Als wertvolle Arbeit betrachtet die 19-jährige Oxana aus der Ukraine die Pflege der Gräber. Die Führung durch die Ruhestätten, bei der Matthäus Vogel, Leiter des Friedhofs- und Bestattungsamts, den Jugendlichen von einzelnen Schicksalen erzählte, hatte hingegen besonders Francesca beeindruckt. Für die 17-jährige Italienerin stehen bei den internationalen Workcamps des Volksbundes aber auch die kulturellen Erfahrungen im Vordergrund. Zum zweiten Mal

nimmt der 17-jährige Rumäne Florin an einem Camp teil. Ihm ist es wichtig, „Freundschaft über die Grenzen zu schließen“. Veranstalter und Träger der internationalen Jugendbegegnung ist der Landesverband BadenWürttemberg des Volksbundes Deutscher Kriegsgräberfürsorge. Der 1919 gegründete Volksbund ist eine humanitäre Organisation und finanziert seine Arbeit zu rund 75 Prozent selbst. Er widmet sich dem Erfassen, der Erhaltung und Pflege von Gräbern deutscher Kriegstoten im Ausland, um das Gedenken an die Gefallenen zu bewahren. In der Obhut des Volksbundes befinden sich heute insgesamt 825 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten mit etwa 2,5 Millionen Kriegstoten. Weltweit ist er der einzige Kriegsgräberdienst mit eigener Jugendarbeit. Jährlich finden bi-, tri- und internationale Jugendbegegnungen europaweit statt. -döp-

ZÄHLER: Über 500 000 Radler kamen seit April hier bereits vorbei.

Gratis mit Bahn über den Rhein Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg und der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) nehmen die Instandhaltungsarbeiten an der Rheinbrücke Maxau und die damit verbundenen Einschränkungen beim Befahren der B10 zum Anlass, Werbung für den ÖPNV zu machen. Im morgendlichen Berufsverkehr sind am Mittwoch, 22. August, von 6 bis 9 Uhr Fahrten auf der Schienenstrecke Wörth – Karlsruhe mit den Linen R51, S5, S51 und S 52 kostenlos zu nutzen. Staatssekretärin Gisela Splett, zur Aktion: „Anlässlich der baustellenbedingten Behinderungen bei der Rheinbrücke wollen wir ein Bewusstsein für die Nutzung des ÖPNV als Alternative zum motorisierten Individualverkehr schaffen.“ -red-


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
StadtZeitung, Ausgabe 33/34, 2012 by Röser Media - Issuu