StadtZeitung, Ausgabe 05, 2013

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1. FEBRUAR 2013

AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE

67. JAHRGANG

ERNEUERUNG Die Weiherfeldbrücke wird ab Juni dieses Jahres komplett erneuert. Seite 2

GEMEINDERAT Fraktionen und Einzelstadträte schreiben zu stadtpolitischen Themen. Seite 3

NUMMER 5

FÖRDERUNG Junge Künstler können in der Durlacher Orgelfabrik ausstellen. Seite 5

Konsensus-Konferenz Stuttgarter Straße:

24hLauf für Kinderrechte

Miteinander von Sport und Kleingärten

Mittagessen und Kanutour Zahlreiche Projekte gefördert

Bürger: Das Gesamtareal um Bahnflächen erweitern Die Sportanlage der ESG Frankonia soll an die Stuttgarter Straße verlagert werden. Dabei soll das Areal zwischen der ESG und den – geordneten und als Kleingartenanlage gesicherten – Garten-Parzellen aufgeteilt werden. Diese Empfehlung gaben rund 20 Bürgerinnen und Bürger als Ergebnis einer Konsensus-Konferenz dem Gemeinderat für das Bebauungsplanverfahren mit auf den Weg. Ihre Idee ist, Teile des Bahndammes in die Gesamtfläche einzubeziehen, damit der Flächenverlust für die Kleingärtner möglichst gering ausfällt. Dreimal hatten sich die repräsentativ mit einem Schwerpunkt auf die Südstadt ausgewählten Karlsruherinnen und Karlsruher der schwierigen Frage gestellt, wie die städtebaulichen Belange sowie Bedürfnisse der ESG und der Pächter der rund 400 Garten-Parzellen unter einen Hut gebracht werden könnten. Sie hatten Experten gehört, sich intensiv mit drei von der Stadt eingebrachten Varianten beschäftigt und diese zu neuen Varianten weiterentwickelt. Und sie waren angetan ob der Chance, ein Stück

Teilsperrung Durlacher Allee Wegen anstehender Arbeiten zur Gleisverlegung wird ab Montag, 4. Februar, die stadteinwärts führende Nordseite der Durlacher Allee zwischen Bernhardstraße und Georg-Friedrich-Straße für den Individualverkehr gesperrt. Die Sperrung dauert bis Sonntag, 17. März. Wie die Verkehrsbetriebe mitteilen, sind die Gleisverlegungsarbeiten eine Vorabmaßnahme für die Herstellung der Rampe zur künftigen unterirdischen Haltestelle Durlacher Tor. Bernhard-, Rudolf- und Melanchthonstraße werden in den nächsten Wochen zu Sackgassen. Sie sind über Karl-Wilhelm- oder GeorgFriedrich-Straße zu erreichen. Die Umleitungsstrecken sind ausgeschildert. Nach Beendigung der Gleisverlegungsarbeiten wird die Nordseite der Durlacher Allee zur Anliegerstraße. Die Bernhard- und die Rudolfstraße sind dann wieder von der Durlacher Allee aus zu erreichen. Die Bahnen verkehren wie gewohnt. -red-

Stadtentwicklung mitzugestalten, betonten Andreas Wüst, Christian Lutsch und Claudia Christine Hohmeister als Sprecher für die Teilnehmer der Konsensus-Konferenz. Sie hatten am vergangenen Freitag Bürgermeister Michael Obert ihre „Bürger-Varianten“ übergeben. Bürgerbeteiligung über eine Konsensus-Konferenz wurde in dieser Form erstmals in Karlsruhe praktiziert – und nach der erfolgreichen Premiere vermutlich nicht das letzte Mal. Offen blieb die Frage, ob die ESG ihre Sportanlagen – derzeit an der Durlacher Allee auf Flächen des Stadtparks am Kreisel und in Rintheim – auf rund 5,4 Hektar beim Tivoli oder im Anschluss an das derzeit gewerblich genutzte Areal an der Zimmerstraße konzentrieren soll. Wobei letztere Variante mehr Fürsprecher hatte. Durch Inanspruchnahme von Bahnflächen, welche die Stadt Karlsruhe erwerben müsste, werde deutlich weniger als die ursprünglich im Raum stehende Hälfte der Gärten entfallen. „Uns war hier wichtig, Alternativen für wegfallende Gärten zu schaffen“, so Hohmeister. Und per Fragebo-

BÜRGEREMPFEHLUNG: Im Konflikt zwischen Sport- und Gartenanlagen überreichten Christian Lutsch, Andreas Wüst und Claudia Christine Hohmeister (v. l.) Bürgermeister Michael Obert ihren Vorschlag. gen sollten die Gärtner gehört werden. Vielleicht wollten manche ihre Gärten zusammenlegen. Oder jemand möchte seinen Garten ohnehin aufgeben. Weitere Anregung: Die Kleingärtner könnten das Vereinsheim der ESG Frankonia mitbenutzen. Für die Stadtentwicklung von Interesse ist die Verlagerung der ESG aufgrund der Perspektiven,

die für die Entwicklungsachse Durlacher Allee gesehen werden. Und am Kreisel behindern die zehn Tennisplätze das stadtplanerische Konzept einer durchgehenden Grünverbindung zwischen Otto-Dullenkopf-Anlage und Stadtpark. Davon unabhängig sollen die Kleingärten neu geordnet und an die Trinkwasserversorgung angeschlossen werden. Wo

Überblick über den Doppeletat

Indoor Meeting:

Duell im Sandkasten Reif und Bayer die Favoriten Die Qualitätsansprüche die Sportdirektor Alain Blondel bei der Zusammenstellung der Starterfelder für das Indoor-Meeting in der Europahalle stellt, sind groß. Und so kam es auch, dass er nach zwei Absagen von Weltklasse-Kugelstoßern diesen Wettbewerb kurzerhand absetzte und durch den Weitsprung ersetzte. Ein guter Schachzug, wie sich jetzt herausstellt: Nach der Zusage von Christian Reif, dem Europameister von 2010, hat nun auch der amtierende Europameister Sebastian Bayer für das Meeting am morgigen Samstag, 2. Februar, in der Europahalle zugesagt. Während Reif am letzten Sonntag mit acht Metern bei den Saarland-Meisterschaften bereits die Hallen-WM-Norm schaffte, kann Sebastian Bayer seine Wettkampfsaison erst so richtig in Karlsruhe beginnen. In der letzten Woche musste der zweifache Europameister, der für den HSV startet, den Wettkampf bei den Landesmeisterschaften in Hamburg mit leichten Knieproblemen beenden.

es insbesondere im Westteil immer wieder zu Staunässe kommt, soll der Boden moderat aufgefüllt werden. Bis zu zwei Jahre dürfte das übliche Planverfahren dauern, so Baudezernent Obert. Auf Basis des Bebauungsplans könnte ab dem Jahr 2015 mit stufenweiser Verlagerung der ESG und Neustrukturierung der Kleingartenanlage begonnen werden. -rie-

DIE EM-QUALIFIKATION will Weitsprung-Europameister Sebastian Bayer beim Indoor-Meeting in der Europahalle schaffen. Foto: kmk Richtig rund läuft es dagegen schon bei Verena Seiler. Beim Hallen-Länderkampf in Glasgow brauchte sie am Wochenende 7,16 Sekunden über die 60 Meter und war damit nur eine Hundertstelsekunde langsamer als bei ihrer persönlichen Bestleistung, aufgestellt in der Karlsruher Europahalle. Sie gehört am Samstag zu den TopStars des Indoor-Meetings, bei dem der Stabhochsprung in diesem Jahr wohl die Königsdisziplin sein wird. In absoluter Weltklasse-Form präsentiert sich bereits Olympiasieger

Renaud Lavillenie. Bei einem Wettkampf in Rouen übersprang er 5,92 Meter und stellte eine neue Weltjahresbestleistung auf. Raphael Holzdeppe, Bronzemedaillengewinner von London, wurde hinter dem Franzosen Zweiter. Mit 5,82 Meter stellte er seine persönliche Hallenbestleistung ein. Den Kampf ansagen wird den beiden wohl in erster Linie der Silbermedaillengewinner von London Björn Otto. Für die Besucher ist die Europahalle ab 14.30 Uhr geöffnet, Wettkampfbeginn ist um 15.30 Uhr. -fis-

Für diejenigen, die sich über den städtischen Doppelhaushalt für die Jahre 2013 und 2014 schlaumachen wollen, hat die Stadt auf ihrer Internet-Seite www.karlsruhe.de ein Informationspaket zusammengestellt. Unter der genauen Adresse www.karlsruhe.de/b4/stadtverwaltung/stadtfinanzen.de gibt es dort etwa für den eiligen Leser einen von der Stadtkämmerei erarbeiteten Überblick. Der nennt auf 14 Seiten nicht nur die Eckdaten des kurz vor Weihnachten von OB Heinz Fenrich in den Gemeinderat eingebrachten Entwurfs des Haushaltsplans, sondern erläutert auch dessen wesentliche Aussagen. Etwa, dass die Stadt die Plätze für Kinder unter drei Jahren in Tageseinrichtungen bis Ende 2014 um 776 erhöht und die für Kinder unter drei Jahren um 256 Plätze. Weiter enthält der Überblick Informationen darüber, wie der doppische Haushalt im neuen kommunalen Haushalts- und Rechnungswesen funktioniert, aber auch über die Entwicklung der Gewerbesteuer, der Zuweisungen, freiwilligen Leistungen und Investitionen aus dem Stadtsäckel. Eine Darstellung der mittelfristigen Finanzplanung rundet die Expertise ab. -trö-

Gemeinsam werben um Fachkräfte Neue Allianz der TechnologieRegion führt Bemühungen vieler Akteure zusammen

LÖSUNGSSUCHE BEGONNEN: Auftaktveranstaltung der Fachkräfteallianz der TechnologieRegion. Karlsruhe bei der IHK Foto: jodo

Die TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) muss weg kommen vom Image „Reich aber langweilig“, sie muss „auswärts“ überzeugen, um eine Marke zu werden, die auch Fachkräfte anzieht, stimmte Henning Krumney, Leiter des Hauptstadtbüros der „Wirtschaftswoche“ die 110 Teilnehmer ein, die zur Auftaktveranstaltung der Fachkräfteallianz der TRK ins IHKHaus der Wirtschaft gekommen waren. „Im Wettbewerb um die besten Fachkräfte können einzelne Unternehmen nichts ausrichten“, sah Krumney eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der jeder Beteiligte für sich handeln und damit gleichzeitig für die Region etwas bewirken könne. In einer von Prof. Dr. Peter

Heydebreck moderierten Podiumsdiskussion wurden neben eigenen Bemühungen auch Ansät-ze deutlich, wie eine bessere Ver-netzung Früchte tragen könnte. KIT-Vizepräsidentin Dr. Elke Luise Barnstedt wies auf Möglichkeiten für engere Kooperationen ebenso hin wie IHK-Präsident Bernd Bechtold. „Wir brauchen Zuwanderung, egal woher“, forderte Bechtold heute schon an Übermorgen zu denken. „Es gibt genügend Fachkräfte weltweit, wir müssen sie nur hier her locken“ wies der Vorstandsvorsitzende der CAS Software AG Martin Hubscheider auf die Notwendigkeit hin, „als attraktive Region wahrgenommen zu werden“. Mit Freude nahm Hand-

werkskammerpräsident Joachim Wohlfeil die Ankündigung von Ingo Zenkner, Chef der Agentur für Arbeit, auf, wonach verstärkte Qualifizierungsoffensiven für junge Erwachsene geplant seien. Viele Akteure sind bereits aktiv, eine Fachkräfteallianz kann dazu beitragen, dass Parallelstrukturen vermieden werden, waren sich der Mittelstandsbeauftragte des Landes Peter Hofelich und der stellvertretende TRK-Vorsitzende und Rastatter Landrat Jürgen Bäuerle einig. In vier Arbeitsgruppen wurden die Themen „Internationale Fachkräfte“, „Frauen“ „Ausbildung und Zertifizierung“ „Region und Transparenz“ sowie „Außenwirkung“ weiter behandelt. -fis-

Es ist ein Unterschied, ob man die Hausaufgaben alleine oder zu mehreren und angeleitet von älteren Mitschülern bewältigt, denn dann hat die lästige Pflicht eine gewisse Coolness – und Spaß macht es obendrein. „Miteinander Lernen lernen – Hausaufgaben machen ist cool“ an der Nebeniusschule ist eines von 27 Projekten, die mit Mitteln aus dem Erlös des 24hLaufs für Kinderrechte gefördert werden. Bei der 2012er Ausgabe legten 36 Teams genau 23 181 Runden und 9 272 Kilometer zurück und brachten der guten Sache 38 759 Euro ein. Bürgermeister Martin Lenz jedenfalls staunte letzte Woche bei seinem Besuch in der Schulmensa nicht schlecht, wie groß die Bandbreite der mit 600 bis 1 000 Euro geförderten Aktivitäten ist. Ob Weiterführung der Sprachförderung an der Marylandschule, eine Kanutour für wohnungslose Frauen und ihre Kinder (Sozpädal), inklusive Ferien von Kindern mit und ohne Behinderungen (Jugendfreizeitund Bildungswerk) oder gesundes Mittagessen für Teilnehmer der sozialpädagogischen Gruppenarbeit in Oberreut – allen Projekten ist gemeinsam, dass es sie ohne Finanzspritzen nicht oder nicht in dieser Form gäbe. Und weil Halbzeit ist, warb Lauforganisator Manfred Goos vom Stadtjugendausschuss schon für den elften Benefizlauf am 6. und 7. Juli auf dem Gelände der SG Siemens. Ab sofort können sich Läuferinnen und Läufer zur Teilnahme anmelden. Mitmachen sei die Hauptsache, umwarb Goos auch jene, die meinen, zu unsportlich zu sein. „Alles ist möglich, es kann gelaufen, gewalkt oder gerannt werden.“ Einrichtungen, die für ein soziales Projekt Unterstützung brauchen und sich für eine Förderung anmelden wollen, haben dazu bis 3. Juni Gelegenheit. Über die Mittelvergabe entscheidet eine Jury. Informationen über die „Regeln“ unter: www.24hlauf.de. -maf-

REGENGUSS INKLUSIVE: Teams beim 24hLauf 2012. Foto: StJA

Der Einstieg ist gelungen „Besonders erfreulich ist, dass das Thema auf großes Interesse bei Unternehmen wie auch bei Institutionen, Gewerkschaften und Handwerk gestoßen ist“, war TRK-Geschäftsführer Jochen Ehlgötz sowohl von der Teilnehmerzahl (110) als auch der „vertretenen Bandbreite“ bei der Auftaktveranstaltung zur TRK-Fachkräfteallianz angetan. Die in den vier Arbeitsgruppen begonnene Arbeit solle noch vor Ostern fortgesetzt werden, um bald eine zukunftsorientierte Strategie zur Fachkräftegewinnung und sicherung formulieren und umsetzen zu können. -fis-


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