In dieser Woche Volksabstimmung Bei der Volksabstimmung zu Stuttgart 21 gab es in Karlsruhe ein Ergebnis entgegen dem Landestrend: In der Fächerstadt war die Mehrheit für einen Ausstieg aus S 21. Seite II
Gemeinderat Wohnen in der Innenstadt, Förderkonzept für Kindergärten oder neue Mitglieder für Schulbeirat: Beiträge aus Gemeinderat und Jugendhilfeausschuss sind zu lesen auf Seite IV
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Baustelle Musik
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Als „Baustelle Musik“ will Karlsruhe bei den Europäischen Kulturtagen 2012 jungen Menschen den Zugang zum Klangspektrum der zeitgenössischen Musik verschaffen. Seite V
Stadt Zeitung Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 65. Jahrgang · Nr. 48
2. Dezember 2011
Bahnen fahren nachts Umleitung Wegen Schlitzwandarbeiten nahe der Gleise an der Baustelle für die Kombilösung am Durlach Tor müssen die dort verkehrenden Bahnen in den Nächten von Montag, 5. Dezember, bis Freitag, 9. Dezember, sowie von Montag, 12. Dezember, bis Freitag, 16. Dezember, jeweils nachts von 1.10 Uhr bis 4.55 Uhr stadteinwärts sowie von 1.25 Uhr bis 4.55 Uhr stadtauswärts eine Umleitung fahren. Wie die Verkehrsbetriebe mitteilen, übernimmt dann der Nightliner NL4 während diesen Zeiten die Funktion des Schienenersatzverkehrs. Die Haltestelle Gottesauer Platz ist dann ersatzlos aufgehoben. Die Haltstellen Durlacher Tor und Karl-WilhelmStraße werden nur von der Linie NL4 bedient, die Haltestellen Tullastraße und Weinweg nur von der Linie NL1.
Erfolgreiches Klinikum Karlsruhe:
Zahl der Patienten gestiegen Nochmals gut 80 Neueinstellungen / Umsatz fast 300 Millionen Euro Für das Städtische Klinikum Karlsruhe sei das zu Ende gehende Jahr ein ganz normales, ohne spektakuläre Höhepunkte gewesen, zog der ärztliche Direktor und Sprecher der Geschäftsführung, Professor Dr. Martin Hansis, am Dienstag Bilanz über das Klinikumsjahr 2011. Diese Meinung sei dem hohen Anspruch des Chefs geschuldet, widersprach ihm der Aufsichtsratsvorsitzende, Bürgermeister Klaus Stapf. Tatsächlich hatten Diesen Wert, so Meier weiter, werde das Klinikum im Jahr 2012 mit großer Wahrscheinlichkeit überschreiten. In diesem Jahr, schätzt er, werden es etwa 59 550 Patientinnen und Patienten sein, im vorigen Jahr waren es 58 459. Die Zahlen wachsen kontinuierlich, auch weil das Klinikum mit neuen Kliniken wie etwa der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) und neuen Behandlungsangeboten aufwartet. Die Verweildauer liegt bei rund 7,5 Tagen und hat sich im vorigen Jahr
beide wie der kaufmännische Geschäftsführer Ulrich Meier von großen Erfolgen des Krankenhauses der Maximalversorgung zu berichten. So sagte Hansis, dass das Klinikum außerhalb des Bereichs der Universitätskliniken unter den zehn größten Häusern in der gesamten Bundesrepublik zu finden sei. Meier sprach davon, dass sich die Zahl der jährlich zu behandelnden Patienten der Zahl von 60 000 nähere.
kaum verändert. Wenn man die psychiatrischen Kliniken nicht mit betrachtet, so ist es im Durchschnitt ein Tag weniger. Dabei hat das Klinikum 2010 einen Ertrag von 276,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Daraus ergibt sich nach Abschreibungen ein Jahresüberschuss von zwei Millionen Euro. Dies sei, so der kaufmännische Geschäftsführer, das beste Unternehmensergebnis der Geschichte. Für das laufende Jahr erwartet er Erträge in ähnlicher Höhe und noch einmal einen Überschuss. 2012
IM OKTOBER ERÖFFNET: Der Neubau der Kinder- und Jugendpsychiatrie war im Jahre 2011 eine der wichtigsten Baumaßnahmen im Städtischen Klinikum.
werde wohl bei den Erträgen die 300-Millionen-Marke überschritten werden. Da aber dann Investitionen in Höhe von etwa vier Millionen Euro anstehen, wie etwa für einen neuen Linearbeschleuniger, erwartet er einen Verlust von etwa 700 000 Euro. Dies sei aber mit Gewinnvorträgen aus den letzten Jahren in Höhe von elf Millionen Euro zu verkraften. Auch in diesem Jahr hat das Klinikum in modernstes medizinisches Gerät und Bauten wie die KJP investiert. Diese Klinik ist nach weniger als einem Jahr Bauzeit im Oktober eröffnet worden. Im Gerätebereich hat das Klinikum unter anderem seinen zweiten Herzkathetermessplatz erneuert und den ersten auf identischen technischen Stand gebracht. Beide Geräte ermöglichen jetzt eine bessere und deutlich strahlenärmere bildliche Darstellung der Blutgefäße. Die Stroke Unit für Schlaganfallpatienten ist von sechs auf 16 Überwachungsplätze erweitert worden. Dort werden jährlich 1 500 Fälle behandelt. Stapf, Hansis und Meier wussten von zahlreichen weiteren Verbesserungen zu berichten. Die Arbeit wird von 3 132 (Durchschnitt 2011) Vollzeitkräften bewältigt, 80 mehr als 2009. 2012 wird diese Zahl um weitere 86 steigen, wobei im Verwaltungsbereich keine Neueinstellungen geplant sind. Bei allen Beschäftigten bedankte sich Stapf ausdrücklich für ihren täglichen Einsatz. Wenn 2015 umfangreiche Neubaumaßnahmen beendet sein werden, ist sich Hansis sicher, werden die Verhältnisse für Personal und Patienten weitaus besser sein. Das Konzept „Klinikum 2015“ ist momentan in einer wichtigen Planungsphase. Anfang 2012 tagt die Wettbewerbsjury und wählt den Sieger aus. -erg-
PERFEKT AN IHRE UMGEBUNG ANGEPASST und auf den ersten Blick kaum zu erkennen sind die Schneeleoparden. Das neue Gehege im Zoologischen Stadtgarten am Fuße des Lauterbergs bildet die kargen offenen Hochebenen in Zentralasien nach.
Neues Zuhause in steinigem Tal Schneeleoparden-Gehege mit Fels und Rinnsal / Weg zum Unterstand noch zu Durch die Panoramascheiben am Fuße des Lauterbergs fällt der Blick der Besucherinnen und Besucher auf einen großen kargen Talabschnitt, nur der genaue Beobachter kann im Geröllhang die graue Fellzeichnung von „Assam“ und Julika“, ausmachen. Die beiden Schneeleoparden sind noch recht vorsichtig in ihrem neuen Domizil unterwegs. Seit Mitte November erkunden die beiden Großkatzen ihr Reich im Karlsruher Zoo am Südosthang des Lauterbergs – mit einer aus Kunstfels gestalteten Felsenlandschaft, mit dem Geröllhang und einem kleinen Rinnsal. Bessere Einblicke werden die Zoogäste erhalten, wenn der Besucherweg entlang der steinigen Schlucht freigegeben wird. Während der Eingewöhnungsphase ist
Bei Hofgut Maxau Blindgänger-Verdacht
Karten für Leichtathletik-DM
Winterfahrplan hat wenige Änderungen
Märkte sorgen für Weihnachtsstimmung
Bei Bauarbeiten der Stadt Karlsruhe für den Landschaftspark Rhein hat sich auf dem Hofgut Maxau der Verdacht auf fünf Blindgänger ergeben. Sollte dieser sich bei den Grabungen des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD) bestätigen, ist die Entschärfung wegen des die Arbeiten erleichternden, niedrigen Rhein- und Grundwasserstands für diesen Sonntag, 4. Dezember, vorgesehen. Der Bereich um die Fundorte müsste dann evakuiert werden, wobei der Radius von der Größe der gefundenen Bomben abhängig ist. Betroffen wären neben Anliegern, Fußgängern sowie Radfahrern auch der Autound Zugverkehr, da die Rheinbrücke gesperrt werden müsste. Auch die Schifffahrt müsste auf diesem Abschnitt eingestellt werden. Am Samstag, 3. Dezember, beginnt das KMBD-Team mit dem Aufgraben der fünf Verdachtsorte. Sollte sich der Verdacht bestätigen, legt der KMBD die Blind gänger ab Sonn tagmorgen, 4. Dezember, weiter frei. Die eigentliche Entschärfung ist ab dem späteren Vormittag geplant. Ihre Dauer hängt von der Anzahl der Blindgänger ab. In dieser Zeit müssten im Bereich der Rheinbrücke die B 10 in beide Fahrrichtungen sowie die jeweiligen Zufahrtsstraßen voll gesperrt werden. Auch die Geh- und Radwege hoch zur Rheinbrücke auf pfälzer sowie badischer Seite wären betroffen. Ob der Pamina-Radweg auf Höhe von Maximiliansau gesperrt werden muss, hängt vom Evakuierungsradius ab. Die Bundespolizei würde den Zugverkehr zwischen Wörth und Karlsruhe einstellen. Geplant ist, die Züge, die regulär gegen 11.12 Uhr auf der Rheinbrücke verkehren, noch passieren zu lassen. Um die Schifffahrt kümmert sich die Wasserschutzpolizei. Alle Anlieger informiert das Ordnungs- und Bürgeramt. Details zu den Sperrungen liefern Medien mit regionalem Bezug. Die Stadt Karlsruhe informiert am morgigen Samstag über den aktuellen Stand im Internet unter www.karlsruhe.de. -red-
Die Europahalle ist am 25. und 16. Februar Austragungsort der Deutschen Hallenmeisterschaften. Beim ersten großen Saisonhöhepunkt des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) werden auch die letzten Tickets für die Hallen-WM in Istanbul (9. bis 11. März) vergeben. Insgesamt 450 Athleten sind für die Meisterschaften in Karlsruhe gemeldet. Karten gibt es im Internet auf www.leichtathletik.de und www.ticketmaster.de TelefonHotline: 01805-969 0000. Die günstigste Stehplatzkarte kostet fünf Euro. Außerdem werden Familientickets angeboten. Vereine erhalten beim Kauf von je zehn Eintrittskarten zwei zusätzliche „Partnertickets“. Die Eintrittskarten zu den Meisterschaften berechtigen an den Veranstaltungstagen zur Fahrt mit dem ÖPNV im Karlsruher Verkehrsverbund. -Lä-
Bei den Straßen- und Stadtbahnlinien sowie für die Busse des Karlsruher Verkehrsverbunds tritt am Sonntag, 11. Dezember, der Winterfahrplan in Kraft. Der bringt neben leichten Tariferhöhungen (die StadtZeitung berichtete) im Linienverkehr in Karlsruhe nur wenige Änderungen mit sich. Eine davon ist das neue Fahrplankonzept für die Buslinien 27 und 44, das die Verkehrsbetriebe so aufstellten, dass Fahrgäste eine umsteigefreie Direktverbindung zwischen Bergwald und Hohenwettersbach zum Hauptbahnhof nutzen können. Darüber hinaus gibt es künftig einen Anschluss von der Linie 27 zur Linie 44 und damit einen ZehnMinuten-Takt zwischen Palmbach und Hauptbahnhof. Weiter wird das Industriegebiet Killisfeld an den ÖPNV angebunden. Weitere Infos: www.kvv.de. -trö-
Bereits zum 40. Mal prägt der Christkindlesmarkt das vorweihnachtliche Bild der Innenstadt und verwandelt mit seinen liebevoll dekorierten Giebelhäuschen den Marktplatz und den Friedrichsplatz in eine eigene Weihnachtsstadt. Bis Freitag, 23. Dezember, sind täglich von 11 bis 21 Uhr und donnerstags bis 22 Uhr Gäste aus Nah und Fern zum Einkaufen, Verweilen und Genießen eingeladen. Wer es etwas uriger mag, kann bei Lagerfeuer, Kerzenlicht, handwerklichen und künstlerischen Darbietungen den „etwas anderen“ Weihnachtsmarkt vor der Karlsburg in Durlach erleben. Vereine aus Durlach und Umgebung gestalten an den Abenden ein abwechslungsreiches Programm. Der Weihnachtsmarkt ist bis Donnerstag, 22. Dezember, täglich von 11 bis 21 Uhr, donnerstags von 11 bis 22 Uhr geöffnet. -fis-
Grundschule wird umgewandelt
AUS DER GRUNDSCHULE im Stadtteil Grötzingen soll mit Beginn des Schuljahres 2012/13 eine zweizügige Gemeinschaftsschule werden. Fotos (4): Fränkle
Die Grundschule Grötzingen soll zum Schuljahr 2012/13 in eine zweizügige Gemeinschaftsschule umgewandelt werden. Dafür hat sich der Schulbeirat in einer nichtöffentlichen Sondersitzung unter Vorsitz von Bürgermeister Martin Lenz einstimmig ausgesprochen. Über den entsprechenden Antrag entscheidet der Gemeinderat am 13. Dezember auf seiner letzten Plenarsitzung in diesem Jahr. Die Grundschule Grötzingen (mit auslaufender Hauptschule zum Schuljahresende) hat für die Änderung ein Konzept entwickelt, das den verbindlichen Eckpunkten des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport der neuen Landesregierung entspricht. Die Schule soll zweizügig geführt und die Klassenstufen 1 bis 10 betreffen. Mit dem gemeinsamen Projekt von Stadt und Land wäre die Grötzinger Schule die erste, die in einer größeren Stadt Baden-Württembergs als Gemeinschaftsschule neu aufgestellt wird. -red-
dieser gesperrt, um die Tiere nicht unnötig zu irritieren. Erst wenn der dreijährige „Assam“ und seine zweijährige Partnerin „Julika“ zuverlässig zum Füttern in das Innengehege gehen – und sie so für die Tierpfleger „führbar“ sind – wird der Weg freigegeben. Dann kann man bis zu einem Besucher-Unterstand laufen. Aus Stein gebaut, erinnert er an einen Wetterschutz, wie ihn sich Yak- oder Ziegennomaden im Himalaya zum Übernachten bauen. Mit der 1 300 Quadratmeter großen Anlage für „Assam“ und „Julika“ ist der erste und aufwändigste Baustein der „Bergwelt Himalaya“ fertig gestellt. Während der Bauarbeiten war das benachbarte Areal als Baustellenbereich benötigt worden. Für diese Fläche laufen derzeit die
Ausschreibungen. Sie ist als Kombi-Anlage für die Kleinen Panda und Muntjak vorgesehenen. Baubeginn ist Anfang 2012. Dann wird auch die behindertengerechte Erschließung hergestellt – jetzt ist der Zugang zum Besucherweg recht steil. Der dritte Abschnitt von „Bergwelt Himalaya“ wird Berg-Wildschafe zeigen. Der Lauterberg wurde für die Präsentation dieses Lebensraumes ausgewählt, weil es hier im Sommer vergleichsweise kühl ist. Deshalb eignet sich der Standort gut für Tiere, die in der freien Natur Hochgebirge Zentralasiens bewohnen. Wenn dann noch Wind durch die Schneise bläst, dürften sich die Tiere wohler fühlen als im bisherigen Gehege beim Raubtierhaus, wo nur selten ein Luftzug wehte. -rie-
DER FRIEDRICHSPLATZ mit der Stadtwerke Eiszeit und der Glühweinpyramide entwickelt sich immer mehr zum beliebten Treffpunkt des 40. Christkindlesmarkts.
Herzenswunsch erfüllen Weihnachtsaktion des Stadtjugendausschusses Nicht alle kinderreichen Familien in Karlsruhe können sich zu Weihnachten ein Geschenk für ihre Sprösslinge leisten. Denn oft reicht das Geld gerade mal für das Allernotwendigste. Damit die Kinder trotzdem nicht leer ausgehen, können Karlsruher Bürgerinnen und Bürger mithelfen, dass möglichst viele von ihnen an Heiligabend nicht leer ausgehen. Beschenkt werden sollen Mädchen und Jungen, die in Familien mit fünf und mehr Kindern leben und Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Sozialgesetzbuch II erhalten. Die Schirmherrschaft über die Aktion, die vom Kinderbüro ins Leben gerufen wurde und jetzt vom Stadtjugendausschuss weitergeführt wird, hat Oberbürgermeister Heinz Fenrich.
Wer einen Herzenswunsch erfüllen möchte, nimmt ab Freitag, 2. Dezember, den Wunschzettel eines Kindes vom Weihnachtsbaum im Foyer des Rathauses am Marktplatz und besorgt das darauf genannte Geschenk. Die Wünsche der Kinder kosten um die 20 Euro. Die Einkäufe und den dazu gehörigen Wunschzettel können die Schenkenden vom 12. bis 16. Dezember von 9 bis 17 Uhr im Jugendfreizeit- und Bildungswerk (jfbw) des Stadtjugendausschusses in der Karl-Röckl-Passage (Bürgerstraße 16) abgeben. Die Gabe wird dort von fleißigen Helferinnen und Helfern hübsch verpackt und an die Familien verteilt. Übrigens darf möglichst umweltfreundliches Verpackungsmaterial gerne mitgebracht werden. -maf-