27. JULI 2012
AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE
66. JAHRGANG
AUSSICHT Die Planung für die Turmberg-Terrasse soll in öffentlicher Hand bleiben. Seite 2
GEMEINDERAT Neubau, Kulturkonzept und Sperrmüll waren Themen im Gemeinderat. Seite 3
Der Ablauf steht fest Gemeinderat bestimmte Zeitplan für die OB-Wahl Im Februar 2013 wird Oberbürgermeister Heinz Fenrich 68 Jahre alt. Dadurch erreicht er die Altersgrenze, bei der er nach der Gemeindeordnung Baden-Württembergs aus seinem Amt scheiden muss. Die zeitliche Abfolge der Wahl zu seiner Nachfolge legte jetzt der Gemeinderat auf seiner jüngsten Plenarsitzung fest. Nach einem entsprechenden Vorschlag des Bürgermeisteramts setzten die Stadträtinnen und Stadträte einstimmig den 2. Dezember 2012 als Tag der OBWahl fest. Sollte an diesem Wahlsonntag auf keinen der Bewerber mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen entfallen (absolute Mehrheit), so kommt es zwei Wochen später, also am Sonntag, 16. Dezember, zur Neuwahl. Bei dieser reicht die einfache Mehrheit der von den Karlsruherinnen und Karlsruhern ab-
gegebenen Stimmen. Die Ausschreibung der Stelle des Oberbürgermeisters erfolgt am 21. September im Staatsanzeiger Baden-Württemberg und in der StadtZeitung. Danach können sich Interessierte bis zum 5. November um die Stelle bewerben. Bei einer öffentlichen Bewerbervorstellung der Stadt am Donnerstag, 15. November, um 19 Uhr in der Gartenhalle des Kongresszentrums haben dann die zur Wahl zugelassenen Kandidatinnen und Kandidaten Gelegenheit, sich zu präsentieren. Die Stadträte Ingo Wellenreuther, Jürgen Wenzel und Friedemann Kalmbach, die bereits ihre Bereitschaft zur Bewerbung signalisiert hatten, erklärten sich vor der Sitzung für befangen. Alle drei verließen vor der Behandlung des Tagesordnungspunkts den Bürgersaal. -trö-
Zukunft des Claims ungewiss
Wieder Zoo-Rallye für junge Besucher
„Karlsruhe – baden in ideen.“ – die Zukunft des neuen Slogans für Karlsruhe ist ungewiss. Oberbürgermeister Heinz Fenrich hatte den Punkt „Stadtmarketing Karlsruhe: Neue Positionierung – Vorstellung des Claims“, von der Tagesordnung der jüngsten Plenarsitzung des Gemeinderats abgesetzt. Vor dem Hintergrund der vielfältigen Reaktionen aus dem Gremium, die eine Absetzung der Beratungen mehrheitlich befürworteten, hatte sich das Stadtoberhaupt im Vorfeld der Sitzung dazu entschlossen, das Thema an den Aufsichtsrat der Stadtmarketing GmbH zurück zu überweisen. Der Aufsichtsrat des Stadtmarketings, der sich überwiegend aus Mitgliedern des Gemeinderats zusammensetzt, hatte die neue Positionierung und den daraus abgeleiteten Claim am 4. Juli mehrheitlich befürwortet. Jetzt soll dort ein Vorschlag für das weitere Verfahren erarbeitet werden. -red-
Auch in diesem Jahr bietet der Zoo für Kinder und Jugendliche die Möglichkeit, in den Sommerferien an einer Zoo-Rallye teilzunehmen und den Zoologischen Stadtgarten bei einem Rundgang unter Beantwortung von Fragen einmal anders zu erleben. Die Fragen und Spielelemente, die neue und spannende Informationen bieten, wurden von der Abteilung für Zoopädagogik zusammengestellt. Die Unterlagen zur Rallye sind an allen Kassen des Zoos unter www.karlsruhe.de/b3/freizeit/ zoo/zoopaedagogik (über das Stichwort „Spiel und Wissen für den Zoobesuch“) erhältlich. Auf die Rallye durch den Zoo können sich die jungen Zoobesucher in der Zeit vom 26. Juli bis zum 8. September begeben. Unter den richtigen Einsendungen werden 20 Gewinner ermittelt. Die Deutsche Bausparkasse Badenia stellt wiederum die Preise für die Zoo-Rallye zur Verfügung. -red-
Gartenhalle künftiger Standort? Varianten untersuchen Als möglichen Standort für das seit vielen Jahren unter Raumnot leidende Badischen Konservatorium (Kons) wollen Verwaltung und Mehrheit des Gemeinderats die ab 2013 von der KMK nicht mehr benötigte Gartenhalle am Festplatz genauer ins Visier nehmen. Mehrheitlich verständigte sich das Gremium am Dienstag darauf, an dieser Stelle eine Haus-inHaus-Lösung sowie eine Neubauvariante vertieft prüfen zu lassen, um weitere Aufschlüsse zu bekommen. Erst dann folgt die endgültige Entscheidung, wie es für die Musikschule weitergeht. In der Gartenhalle seien „die Ansprüche an zeitgemäßen Musikunterricht erfüllbar“, hatte sich OB Heinz Fenrich zuvor auf das Ergebnis einer ersten Machbarkeitsstudie des Architekturbüros Essari/Lequime berufen. Danach sei die „architektonisch innovative“ Haus-in-HausLösung technisch möglich. Während das Architekturbüro die Investitionskosten auf 13,5 Millionen schätzte, legen städtische Experten von Hochbau- und Gebäudewirtschaft sowie Projektcontrolling andere Annahmen zugrunde und rechneten mit höheren Kosten von 20 bis 50 Prozent. Mit der Gartenhalle biete sich nach Jahren der Suche „eine einmalige Chance“, warb Fenrich um Unterstützung. Die Gartenhalle liege zentral, sei gut erreichbar, eröffne am Festplatz belebende Perspektiven und Synergien, konnte auch CDUStadtrat Dr. Albert Käuflein der Idee etwas abgewinnen, „allerdings wollen wir auch die alte Hauptfeuerwache nicht vergessen“. Die Art wie Lösungen gefunden würden, „passt uns nicht“, kritisierte Dr. Ute Leidig (GRÜNE), deren Fraktion in einem interfraktionelle Antrag mit KAL und FDP von einem „Schnellschuss“ abge-
Stadt bietet zusätzliche Spiel- und Bewegungsflächen für Jungen und Mädchen an de auf dem Programm. Geöffnet bis zum 7. September sind die Höfe von Anne-Frank-Schule (Oberreut), Bergwaldschule (Bergwald), Grundschule Bulach, Grundschule Knielingen, Schule am Weinweg (Rintheim), KantGymnasium und Ludwig-ErhardSchule (Innenstadt), Leopoldschule (Innenstadt-West), Nebeniusschule (Südstadt), Schillerschule (Oststadt), Weinbrennerschule (Weststadt), HumboldtGymnasium sowie Rennbuckel-
KAMUNA Am 4. August locken die Museen mit Aktionen bis in die Nacht hinein. Seite 5
Raumsuche für Kons:
Schulhöfe in Sommerferien offen Auch in diesem Jahr bleiben in Karlsruhe während der Sommerferien zahlreiche Schulhöfe als Spiel- und Bewegungsflächen geöffnet. Dort können Jungen und Mädchen bis zu 14 Jahren, die in den Ferien zu Hause bleiben, montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr nach Herzenslust spielen. Sämtliche Schulhöfe kann das Schul- und Sportamt dazu allerdings nicht anbieten, denn in den Ferien stehen auch Sanierungen in Schulen und auf deren Gelän-
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schule (Nordweststadt), Markgrafen-Gymnasium und Schule am Turmberg (Durlach), Otto-HahnGymnasium (Waldstadt) und Riedschule (Rüppurr). Aufsichtspersonen stellt die Stadt keine und übernimmt auch keine Haftung bei Schäden oder Unfällen. Für angerichtete Schäden müssen Nutzer und für sie „Aufsichtspflichtige“ aufkommen. Die Hausmeister sind berechtigt, bei Verstößen gegen die Ordnung einzuschreiten. -red-
DIE ZEIT DRÄNGT: Das Konservatorium nutzt derzeit zwei Gebäude. Die Unterrichtsräume reichen nicht, es fehlen Säle. Außerdem sind Teilbereiche sanierungsbedürftig und nicht barrierefrei. Fotos (2): Fränkle raten und dafür geworben hatte, das Ganze mit einem Gesamtkonzept für städtische Kultureinrichtungen zu verknüpfen (Seite 3). „Einseitigkeit“ unterstellte Leidig der Verwaltung, die lange nichts tue und dann Zeitdruck aufbaue. Im Übrigen hätte die Hausin-Haus-Variante den Nachteil pädagogisch nicht sinnvoller künstlicher Beleuchtung und es würden kaum zusätzliche Flächen gewonnen. „Polemik“ warf ihr SPD-Stadträtin Elke Ernemann vor – bei dieser Lösung handle es sich um alles andere als ein „Projekt von der Stange“, alles spreche für die Gartenhalle. Nach Meinung von KALStadtrat Dr. Eberhard Fischer werde mit den 300000 Euro für die europaweite Ausschreibung der Entwurfsplanung „Geld verbrannt“. Und dass auch städtische Experten ein negatives Votum abgegeben hätten „rundet alles ab“. Auf die untragbare Situation der KonsSchüler hoben Tom Høyem (FDP) und Eduardo Mossuto (FW) ab und plädierten für ein zügiges Verfahren. Friedemann Kalmbach (GfK) war gespannt auf die Expertise, danach werde entschieden. -maf-
DIE GARTENHALLE AM FESTPLATZ böte dem Kons rund 5 000 Quadratmeter Fläche, derzeit verfügt es über 3 700 Quadratmeter.
Trinkwassermobil ist wieder auf Tour
Europabad hat neue Attraktion
Die Stadtwerke sind mit ihrem Trinkwassermobil wieder auf Tour: Nach dem Start am gestrigen Donnerstag vor dem Rheinstrandbad Rappenwört steht das Mobil bei gutem Wetter am Montag, 30. Juli, vor dem Durlacher Turmbergbad, am Dienstag, 31. Juli, vor dem Sonnenbad, am Mittwoch, 1. August, am Freibad Rüppurr. Jeweils in der Zeit von 11 bis 18 Uhr informieren Mitarbeiter über die Qualität des Karlsruher Trinkwassers und schenken kostenlos den Durstlöscher aus.
Auf Badegäste wartet im Europabad eine neue Attraktion. Neben Reifenrutsche, Breitrutsche und Wildwasserfluss lockt dort jetzt auch eine AquaRocket. Dies ist eine steile Rutsche, die Mutige im freien Fall mit etwa 45 Stundenkilometern Geschwindigkeit innerhalb weniger Sekunden ins Becken bringt. Entspannung im Europabad hingegen gibt es auf der Badeebene und in der Saunalandschaft. Weitere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.ka-baeder.de.
Ausgelassene Party In Fest-Laune: 225 000 Besucher feierten friedlich
DAS FEST IST UND BLEIBT ATTRAKTIV: Erstmals seit der Bezahl-Premiere waren der Samstag und der Sonntag mit je 50 000 Tickets ausverkauft. Wer sich nicht sputete, ging leer aus. Foto: Bastian
Fest-Fans sind hart im Nehmen. Deshalb konnte sie weder der kühle Auftakt am Freitag noch der Samstag mit Schauern und Gewittern schrecken. Ungeachtet der Wetterkapriolen feierten sie wieder eine ausgelassene Party. Insgesamt 225000 Menschen pilgerten während der drei Festtage in die Günther-Klotz-Anlage zu Süddeutschlands größtem Familien- und Musikfestival. Für das eintrittspflichtige Areal um den Hügel wurden 132000 Tickets abgesetzt. In den kostenfreien Sport- und Familienbereich mit Kultur-, Zelt- und DJBühne sowie Sportareal strömten 93000 Besucher. „Das Sicherheits-
konzept hat sich bewährt“, fasste Polizeioberrat Martin Plate zusammen. Zu keiner Zeit machte der Einsatzleiter eine kritische Situation aus. Auch bei Veranstalterin Fest-GmbH hieß es „Daumen hoch“. „Zweimal ausverkauft, ein friedlicher und sicherer Verlauf, das war ein perfektes Wochenende“, bilanzierten Geschäftsführer Martin Wacker und die Projektleiter Sven Varsek und Markus Wiersch. Ins Schwitzen brachte sie kurzzeitig lediglich die Regenschäden. Aber 20 Tonnen Sand und sechs Wasserpumpen machten das Gelände schnell wieder festivaltauglich. Mehr zum Fest: Seite 7. -maf-
Gleisbau führt zu Vollsperrung In den Sommerferien bauen die Verkehrsbetriebe (VBK) in der Kaiserallee das Gleisdreieck an der Ecke von Helmholtz-Gymnasium und Grashofstraße für die neue Haltestelle am Gymnasium ein. Für den Gleiseinbau ist bis Sonntag, 9. September, für die Bahnen eine Vollsperrung der Kaiserallee zwischen Mühlburger Tor und Schillerstraße notwendig. Wie die VBK mitteilen, sind deshalb bis Ferienende auch die Haltestellen Mühlburger Tor und Schillerstraße in der Kaiserallee Richtung Entenfang ersatzlos aufgehoben. Die dort verkehrenden Linien von Straßen- und Stadtbahnen fahren eine Umleitung. So ist jetzt etwa die Linie 1 aufgeteilt. Die 1 Ost fährt von Durlach bis zum Marktplatz, von dort über Ettlinger Tor zum Hauptbahnhof – und fährt dort weiter als Linie 2. Die 1 West verkehrt von Oberreut zur Schillerstraße und von dort weiter als Linie 2E in Richtung Siemensallee. Die Linie 2 fährt von Wolfartsweier über Marktplatz, Europaplatz, Mathystraße zum Hauptbahnhof. Und von dort weiter als Linie 1 Ost bis Tivoli. Ausführliche Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.kvv.de. -red-