StadZeitung, Ausgabe 26, 2012

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29. JUNI 2012

AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE

66. JAHRGANG

STABWECHSEL Den Titel „Stadt der jungen Forscher“ gab Karlsruhe an Rostock weiter. Seite 2

GEMEINDERAT Zukunftsträchtige Mobilität und Programm für Erzieher waren Themen. Seite 3

NUMMER 26 KUNSTGENUSS Auch diesen Sommer lockt wieder „Klassik am Turm“ auf den Turmberg. Seite 5

Konzept für 300. Geburtstag vorgestellt:

2015 mit Stolz auf die eigene Stadt sehen

Bürger sollen mitgestalten / Festivalsommer und Globale In drei Jahren feiert Karlsruhe den 300. Geburtstag. Das Stadtjubiläum 2015 soll ein „emotionales Jahrhundertereignis“ werden. Es soll den „Bürgerstolz“ wecken und die „Strahlkraft“ der Fächerstadt stärken, sagte Erste Bürgermeisterin Margret Mergen. Dafür hat der Gemeinderat ein Budget von insgesamt 14,6 Millionen Euro bewilligt (siehe Kasten). Erstmals stellte die Erste Bürgermeisterin am Dienstag das Gesamtkonzept des Stadtgeburtstags den Medien vor. Was das Stadtmarketing in den vergangenen zwei Jahren mit vielen Partnern in der Stadt erarbeitet habe, sei ein „solides Fundament“, auf das weiter gebaut werden könne. 2015 eröffne den Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, „mit Stolz und Selbstbewusstsein auf die eigene Stadt zu schauen“, so Mergen. Die Planungen ruhen auf drei Säulen: Das Schloss als Geburtsort der Stadt wird zum zentralen Ver-

anstaltungsort. Die Bürgerschaft soll nicht nur zuschauen, sondern das Fest aktiv mitgestalten – wie bereits im Ideenwettbewerb, aus dessen 389 Vorschlägen 15 umgesetzt werden. 2013 sollen auch die Stadtteile Projekte entwickeln, für die insgesamt 600 000 Euro zur Verfügung stehen. Die dritte Säule bilden Projekte mit überregionaler, internationaler Ausstrahlung. Allein die 300 Tage dauernde „Globale“, die vom ZKM als „Update der Multimediale“ (Mergen) und Antwort auf die „documenta“ in Kassel zu verstehen ist, soll 600 000 Besucherinnen und Besucher nach Karlsruhe locken. Hinzu kommen große Landesausstellungen in der Kunsthalle und im Badischen Landesmuseum. Das Herzstück des Jubiläumsfestes bildet der Festivalsommer rund um das Schloss. Er dauert 15 Wochen: vom 17. Juni, dem Datum der Grundsteinlegung für den Schlossturm, bis zum 24. September, dem Tag, an dem der Privile-

DAS ZKM fand mit der Ausstellung „Car Culture“ im Automobilsommer 2011 viel Beachtung. Zum Stadtjubiläum läuft dort die „Globale“.

KIT präsentiert sich im Rathaus

Noch Karten für Festakt mit Marine

Im Rahmen der Reihe „KIT im Rathaus“ präsentiert sich am Mittwoch, 4. Juli, ab 18.30 Uhr der KITSchwerpunkt Mensch und Technik im Bürgersaal des Rathauses am Marktplatz. Auf dem Programm stehen Vorträge zu folgenden Themen: „Historische Technikutopien“, „Unsere Arbeit im Wandel“ und „Nachhaltigkeit beim Bauen und Wohnen“. „Außerdem präsentiert sich der KITSchwerpunkt vom 2. bis 6. Juli mit einer Ausstellung im oberen Foyer.

Seit 1912 unterhält die Stadt Patenschaften zu Marineschiffen mit dem Namen „Karlsruhe“. Zu „100 Jahre Patenschaft“ lädt OB Heinz Fenrich für Samstag, 30. Juni, ab 18 Uhr zum Festakt ins Rathaus am Marktplatz ein. Zu diesem Festakt mit dem stellvertretenden Inspekteur der Marine, Konteradmiral Heinrich Lange, gibt es für die Bevölkerung noch einige wenige Restkarten. Die Karten werden am Freitag, 29. Juni, an der Rathauspforte ausgegeben.

MITTELPUNKT: Das Schloss, unter dessen Turm der Gründungsstein für die Stadt liegt, ist im Jahre 2015 Zentrum des 300. Stadtgeburtstags. gienbrief erlassen wurde. Eröffnen wird den Jubiläumssommer eine „Geburtstagsperformance“, ein öffentliches Fest, zu dem der Karlsruher Performance-Designer Enno-Ilka Uhde eine fulminante Choreografie vorgeschlagen hat: Auf einer Bühne in Form einer Pyramide wird im Schlosspark die Geschichte der Stadt Karlsruhe inszeniert. Rund 1 000 Bürgerinnen und Bürger wären daran beteiligt. Der 300. Stadtgeburtstag soll nicht nur eine kurzfristige Feier werden, sondern nachhaltige Wirkungen zeigen und „die gesamte Stadt mitnehmen“. Diese Grundüberlegungen zum Gesamtkonzept, die Erste Bürgermeisterin Margret Mergen am Dienstag dem Gemeinderat vorstellte, fanden ungeteilte Zustimmung. „Es soll kein normaler Geburtstag sein“, wertete CDUFraktionsvorsitzende Gabriele Luczak-Schwarz das Konzept als „stabiles Fundament“ mit der „Globale“ im ZKM als „wichtigem kulturellen Höhepunkt“. Das koste zwar „eine Stange Geld“, das sei aber gut angelegt. „Ein Konzept mit Licht und Schatten“, sah Dr. Ute Leidig (GRÜNE) eine zu starken Fokussierung auf Event und Tourismus

Zum Abschlussfest „wandert“ die Bühne dann vor das Schloss – und die Besucherinnen und Besucher gruppieren sich mit Leuchtkörpern zu einer gigantischen „300“, die aus großer Höhe sichtbar wird. Während des Festivalsommers soll ein multifunktionaler Pavillon im Schlossgarten zum Forum für das Stadtjubiläum werden. Mehrere namhafte Büros aus dem Inund Ausland haben dazu bereits

ihre Vorstellungen eingebracht. Auch zur allabendlichen Projektion auf die Schlossfassade und der Gestaltung von Schlossplatz und Zirkel liegen dem Stadtmarketing Vorstudien renommierter Künstlerinnen und Künstler vor. Bei allen Überlegungen sei „die Nachhaltigkeit ein wesentliches Element“ des Stadtjubiläums, betonte Mergen. Zum einen durch die investiven Masterplan-Projek-

Neues Sommermärchen Gesamtkonzept für Stadtjubiläum 2015 beschlossen

anstelle eines nachhaltigen Ereignisses für die Karlsruher und die Region. „Der Kostenrahmen ist zu hoch“ sprach sich Leidig dafür aus, das Gesamtbudget von 17,85 Millionen Euro, mit einem städtischen Anteil von 13,09 Millionen Euro, auf zehn Millionen Euro zu begrenzen. Dagegen begrüßte sie die zusätzlichen 1,5 Millionen Euro für die „Globale“. Neben nachhaltigen Projekten wie Kreativpark Ostaue oder Landschaftspark Rhein wünschte sich die SPD-Fraktionsvorsitzende Doris Baitinger auch emotionale Nachhaltigkeit mit „Wirkung in die Region und darüber

hinaus“, ähnlich wie beim WMSommermärchen 2006. „Mit Jubiläumsfreude stimmt die FDP zu“, begrüßte Tom Høyem das Konzept. Es werde ein tolles Fest für Karlsruhe lokal, wenn man mehr Touristen anlocken wolle, müsse man aber internationaler denken. „Volle Zustimmung der KAL“ zum Gesamtkonzept und zur internationalen Ausrichtung mit der „Globale“ signalisierte Dr. Eberhard Fischer (KAL). Er sprach sich dafür aus, den Aspekt „grüne Stadt“ stärker einzuarbeiten und die Identifikation mit Karlsruhe zu verstärken. „Gut am Konzept ist, dass es viele Frei-

Obst und Gemüse erkunden

Wieder an drei Terminen „5-am-Tag“ auf den Karlsruher Wochenmärkten „5-am-Tag“ hieß es an drei Terminen in dieser Woche auf den Karlsruher Wochenmärkten auf dem Gutenbergplatz, in Rüppurr und in Mühlburg. Insgesamt 25 Kindertagestätten mit rund 300 Kindern hatten sich für die Ernährungskampagne „5-am-Tag“ angemeldet. Die auf dem Gutenbergplatz, dem ersten Standort, war bereits innerhalb von drei Tagen belegt. Ehrenamtliche Wohnumfeldberaterinnen und -berater,

Mitarbeiter des Umwelt- und Arbeitsschutzes sowie des Marktamtes führten die Kindergartengruppen über das Marktgeschehen. Dabei lernten die kleinen Besucher die Stände kennen und bekamen Wissenswertes über die Obstund Gemüsesorten vermittelt. Als Abschluss der halbstündigen Führung gab es dann noch eine Verköstigung am Aktionsstand: Geschnippeltes Obst und Gemüse aus regionalem Anbau.

Bürgermeister Klaus Stapf lobte die vierte Ernährungskampagne, die seit 2006 alle zwei Jahre stattfindet. Die Kinder bekommen dabei gesunde Ernährung „mit Freude vermittelt“. Auch beim Probieren von Obst und Gemüse „sind bereits leichte Überzeugungsversuche gestartet“, schmunzelte Stapf. Ziel der Aktion ist es, Kindern früh Obst und Gemüse schmackhaft zu machen und eine gesunde Ernährung zu fördern. -döp-

Vollübung im Rheinhafen Über 500 Einsatzkräfte von Rettungs- und Sanitätsdiensten, Technischem Hilfswerk, DLRG, Notfallseelsorge und der Feuerwehr sind am Samstag, 7. Juli, bei der Katastrophenschutzvollübung „Rheinhafen 2012“ beteiligt. Sie haben dabei die Gelegenheit, sich zu Themen der Technischen Hilfe, Gefahrguteinsätzen, der Wasserförderung und der Verletztenversorgung aktiv fortzubilden. Nicht zuletzt wird die Großübung durchgeführt, um die Leistungsfähigkeit der Katastrophenschutzeinheiten zu überprüfen und die organisationsübergreifende Zusammenarbeit

zu trainieren. In der Hauptfeuerwache werden zudem der Führungsstab und der Verwaltungsstab der Stadt Karlsruhe den Ernstfall proben. Bei der Einsatzstelle im Rheinhafen ist in der Werft-, Südbecken-, Hansa, und Daxlander Straße zwischen 8 Uhr und 13.30 Uhr mit Verkehrsbehinderungen durch Einsatzfahrzeuge und Schlauchleitungen zu rechnen. Die Hansastraße ist in dieser Zeit nur für Anlieger freigegeben. In der Daxlander Straße wird dann eine Vollsperrung und ein Parkverbot ab der Pfannkuchenstraße bis zur Rheinhafenstraße eingerichtet. -red-

LECKERES OBST UND GEMÜSE aus dem regionalen Anbau ließen sich die Kindergartengruppen mit Bürgermeister Klaus Stapf in dieser Woche auf dem Gutenbergplatz schmecken. Fotos (3): Fränkle

te, wie etwa Landschaftspark Rhein, Kreativpark Alter Schlachthof oder Zoo. Nachhaltig könnten auch Veranstaltungsformate wie etwa die Globale sein, oder der Anspruch, CO²-neutral zu feiern. Nachhaltigkeit bedeute aber auch, noch nach Jahren vom „gelungenen Stadtjubiläum“ zu sprechen. Deshalb sei der Stadtgeburtstag auch eine „Investition in die Zukunft“, so Mergen. -bwräume gibt“, regte Sabine Zürn (LINKE) an, die Festivitäten bis in Hinterhöfe und Spielplätze auszudehnen. Während der Festtage solle die ÖPNV-Nutzung kostenlos sein und mehr Geld in die Stadtteile fließen. „Man sollte sich auf weniger reduzieren und das gut machen“ zeigte sich Kalmbach Friedemann (GfK) aber ansonsten „begeistert vom Konzept“. „Die Vorlage lässt nachhaltige Wirkungen noch nicht erkennen“, sah Jürgen Wenzel (FW) die „Globale“ als „Lichtblick“ Mit 11 Nein-Stimmen wurde das Gesamtbudget von 17,85 Millionen (Anteil Stadt 13,09 Millionen) genehmigt. Gesamtkonzept und städtischer Zuschuss von 1,5 Millionen Euro für die „Globale“ wurden bei zwei Enthaltungen angenommen. -fis-

Sanierung auf L 605 beginnt Die Sanierung des Abschnitts der L 605/Brauerstraße zwischen Südendstraße und Gut Scheibenhardt beginnt Anfang nächster Woche. Im Zuge der ersten Bauphase erneuern Mitarbeiter des Tiefbauamts ab Montag, 2. Juli, in drei zeitlich versetzten Bauabschnitten den rechten stadtauswärts führenden Fahrstreifen, die Auffahrtsrampe der Südtangente auf die L 605 sowie den ersten Teil der Übergangskonstruktion an der Brücke über die Pulverhausstraße. Wie das Tiefbauamt mitteilt, sind dann Auf- und Abfahrten von Südtangente und Pulverhausstraße sowie Wilhelm-Leuschner-Straße zeitweise je nach Baufortschritt gesperrt. Umleitungen sind ausgeschildert, ein durchgehender Fahrstreifen in Richtung Ettlingen steht jederzeit zur Verfügung. Mit größeren Verkehrsbehinderungen rechnet das Tiefbauamt am Ende des dritten Bauabschnitts, wenn ab Donnerstag, 12. Juli, die Aufund Abfahrt auf die Südtangente gesperrt werden, zusätzlich dazu am Freitag, 13. Juli, die Kreuzung Brauerstraße/Hermann-Veit-Straße. Über die Kreuzung kann der Verkehr aber mit Beginn des Berufsverkehrs am Montag, 16. Juli, wieder rollen. An diesem Wochenende (13. bis 15. Juli) werden die Verkehrsteilnehmer aus der Ebertstraße auf die Kriegsstraße in Richtung Zentrum ausgeleitet. Infos: http://vmz.karlsruhe.de. -red-


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