13. APRIL 2012
AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE
66. JAHRGANG
NACHHALTIGKEIT Unter dem Motto „Ab in die zukuNft!“ stehen die Nachhaltigkeitstage. Seite 2
AUSBILDUNG Praktische Berufsorientierung boten BeoNetzwerk und Stadt Karlsruhe. Seite 3
NUMMER 15
ZEITGEGENSTÄNDE In der Städtischen Galerie modelliert Malerei die Musik von Rihm. Seite 3
Karlsruhe bei den Gewinnern im „Schaufenster Elektromobilität“:
Elektroantrieb gehört die Zukunft Bund fördert Projekte von Michelin und KIT mit E-Fahrzeugflotten im Alltagsbetrieb Baden-Württemberg wird zu einem von vier „Schaufenstern Elektromobilität“ in Deutschland, und Karlsruhe ist darin mit gleich zwei Projekten vertreten. Der Bund hatte den entsprechenden Wettbewerb ausgelobt, um die eMobilität zu fördern, und stellt jedem „Schaufenster“ in den nächsten drei Jahren bis zu 50 Millionen Euro zur Verfügung. „Der Rückenwind aus Berlin wird uns beflügeln“, freute sich Erste Bürgermeisterin Margret Mergen bei der Vorstellung der
Projekte vor den Medien vergangene Woche im „eMobilitätszentrum“ am Ostring. Dem Elektroantrieb gehöre die Zukunft und mache ihn unter den Aspekten Emissions- und Klimaschutz gerade auch für Städte interessant. Dr. Wolfgang Fischer, der in der Landesagentur für eMobilität die Bewerbung Baden-Württembergs als Projektleiter organisiert und koordiniert hatte, nannte zwei zentrale Ziele: Es gehe darum, die Alltagstauglichkeit von Elektromobilität zu demonstrieren und gleichzeitig tragfähige Geschäfts-
E-MOBILITÄT IM ALLTAGSTEST: Peter Fritz (KIT), EB Mergen, Klaus Neb (AEN) und Christian Metzger (Michelin) (v.l.) Fotos (2): Fränkle
modelle zu entwickeln. Am „LivingLab BWe mobil“ sind rund 120 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand in 41 Einzelprojekten mit einem Gesamtvolumen von über 152 Millionen Euro beteiligt. Bis 2020 wollen sie mindestens 3 100 Fahrzeuge auf die Straße bringen – wobei alle Formen der Elektromobilität im Land flächendeckend genutzt werden sollen. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf die Regionen Stuttgart und Karlsruhe. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist gleich an vier Projekten beteiligt: am „e-Verkehrsraum Stuttgart“, bei dem es um die Einbettung von Elektromobilität in moderne Mobilitäts- und Verkehrskonzepte geht, an der „Campusflotte KIT“, an „Elektromobilität in der Schule“ und am einzigen grenzüberschreitenden Projekt „Rhein-Mobil“, bei dem Michelin Karlsruhe die Führung innehat. Mit der Campusflotte wolle das KIT „vorleben, was es heißt, elektromobil zu sein“, unterstrich KIT-Vizepräsident Dr. Peter Fritz. Und der Direktor des Michelin-Werks Karlsruhe, Christian Metzger, betonte: „Michelin verbindet man mit Reifen, tatsächlich verkaufen wir Mobilität“. Zu den Partnern in Karlsruhe gehört auch das Automotive Engeneering Network Südwest (AEN). -bw-
Karlsruher Projekte für eine e-mobile Zukunft Bei den Karlsruher Projekten in der Bundesinitiative „Schaufenster Elektromobilität“ sollen praktische Erfahrungen beim Einsatz von Elektrofahrzeugen im Alltag gesammelt werden. „RheinMobil“ ist ein auf die Dauer von drei Jahren angelegter grenzüberschreitender Versuch, in den die rund 600 Pendler und 150 Außendienstmitarbeiter im Michelin-Werk Karlsruhe einbezogen werden. Die Flotte wird rund 200 Elektrofahrzeuge um-
fassen – von LKW über Kleinbusse, PKW, Mofa bis hin zu Fahrrädern – und soll möglichst wirtschaftlich betrieben werden. Dazu sollen die E-Fahrzeuge im Pool mit weiteren Firmen in Frankreich und Deutschland genutzt werden, um hohe Betriebszeiten zu erreichen. In der Begleitforschung wird es um effektives Flottenmanagement, das Kundenverhalten, Umwelt- und soziale Aspekte und die technischen Funktionen gehen.
Einblick ins Rathaus Stadt präsentiert sich beim Tag der offenen Tür Mit dem Slogan „Karlsruhe – viel vor. viel dahinter“ wirbt das Stadtmarketing bereits seit Jahren. Was hinter der Stadtverwaltung steckt, das zeigen 30 Dienststellen der Stadt beim Tag der offenen Tür am Samstag, 21. April. Von 10 bis 17 Uhr wird dann im Rathaus und auf dem Markplatz ein buntes Programm mit vielen Mitmachaktionen geboten. Mit großen Fahrzeugen aus ihrem Fuhrpark warten Amt für Abfallwirtschaft und Berufsfeuerwehr bereits vor der Rathaustreppe auf, das Amt für Hochbau- und Gebäudewirtschaft lädt für 11 Uhr und 14 Uhr zu Fahrradtouren zu Dienstgebäuden in der Innenstadt, und die Messe- und Kongress GmbH bietet kostenlose Stadtführungen an. Im Rathaus selbst gibt es Einblick in Arbeit und Dienstleistungen verschiedener städtischer Stellen, während im Bürgersaal sich den Besuchern die Gelegenheit bietet, mit Stadträtinnen und Stadträten ins Gespräch zu kommen. Führungen gibt es auf den historischen Rathausturm und in das Glockenzimmer, wo man selbst das Glockenspiel ausprobieren kann. Kleine Souvenirs zum Mitnehmen hält die Rathausdruckerei bereit und wer es auf Seite 1 der StadtZeitung schaffen will, kann
sich fotografieren lassen und die Sonderausgabe dieses Tages mit dem eigenen Foto mit nach Hause nehmen. Das Gesamtprogramm zum Tag der offenen Tür liegt an den Rathauspforten und allen städtischen Dienststellen aus. Im Internet ist das umfangreiche Angebot des Tags unter der Adresse www.karlsruhe.de zu finden. -fis-
„Campusflotte KIT“ steht für den Einsatz von über 40 Elektrofahrzeugen, die zwischen den Standorten des Karlsruher Instituts für Technologie eingesetzt werden sollen. Den KIT-Fuhrpark sollen 30 E-PKW, zehn E-Roller, drei Transporter und ein Kleinbus ergänzen. Bestandteil der KITFlotte soll auch der E-Rennwagen der studentischen Hochschulgruppe werden. Der KIT-Fahrdienst übernimmt Betrieb und Wartung der Flotte. -bw-
Baustelle beim HIT-Einkaufsmarkt Für die Erneuerung des Fahrbahnbelages und der Straßenentwässerung wird die Durmersheimer Straße zwischen der Pulverhausstraße und dem Heidenstückerweg von Montag, 16. April, bis voraussichtlich 11. Mai vollständig abschnittsweise gesperrt. Die Zufahrt zum HIT-Markt wird über Eichelbergstraße und B36 umgeleitet.
Stadtarchiv zeigt Schlesiger- Fotos
HEREIN SPAZIERT: Das Rathaus lädt zum Tag der offenen Tür.
Mit der Ausstellung „Vor 50 Jahren … Mit Horst Schlesiger durch das Jahr 1962“ aus dem Fotonachlass des langjährigen Bildjournalisten bei den Badischen Neuesten Nachrichten, Horst Schlesiger (1925 bis 1993), unternimmt das Stadtarchiv in seinem Foyer, Markgrafenstraße 29, ab Montag, 16. April, einen abwechslungsreichen Streifzug durch das Jahr 1962. Eindrucksvolle und originelle Fotos laden noch bis 25. Oktober in den Fluren des Archivs zum Entdecken und Erinnern ein, etwa an die Vertragsunterzeichnung für die Bundesgartenschau im Jahre 1967.
„Bähnle“ kurvt wieder durch Schlossgarten Das allseits beliebte „Bähnle“ dreht seit Karfreitag wieder seine ausgedehnten Runden in und um den Schlossgarten. Und das hatte sich vor allem bei Kindern und ihren Großeltern in Windeseile herum gesprochen. Trotz niedriger Temperaturen liefen alle drei Wagen am Ostersonntag stets voll besetzt. Am
grauen Ostermontag gab es dagegen Lücken auf den hölzernen Sitzbänken. Die Bahn fährt jetzt sonn- und feiertags in der Zeit von 11 bis 19 Uhr sowie samstags von 13 bis 19 Uhr. Vom 1. Juni bis einschließlich 3. Oktober verkehrt die Schlossgartenbahn zusätzlich dann auch jeweils montags bis freitags
von 13 bis 18 Uhr. Bei Regen finden allerdings keine Fahrten statt. Die Dampflok „Greif“ wird an Sonn- und Feiertagen angespannt. Sonderfahrten können täglich arrangiert werden. Informationen und Anmeldungen sind unter der Karlsruher Telefonnummer 6107-5885 möglich. -red/cal-/ Fotos (2): Bastian
Ordnungsamt ist einen Vormittag zu
Die Buslinie 42 fährt Umleitung
Dienstag Führung durch Wasserwerk
Das Ordnungs- und Bürgeramt hat mit seinen Dienststellen am kommenden Donnerstag, 19. April, aus betrieblichen Gründen den Vormittag über geschlossen. Kein Publikumsverkehr ist an diesem Vormittag dann auch in den Bürgerbüros im Rathaus am Marktplatz, in der Steinhäuserstraße 22 und in der Beuthener Straße 42. In dringenden Fällen können sich die Karlsruherinnen und Karlsruher am Donnerstag vormittag an das Stadtamt Durlach und die Ortsverwaltungen wenden.
Wegen Kanalbauarbeiten ist die Wolfartsweierer Straße in der Oststadt derzeit für den Individualverkehr gesperrt. Die dort sonst durchfahrende Buslinie 42 nimmt deshalb bis voraussichtlich Freitag, 11. Mai, eine Umleitung. Diese führt von der Haltestelle Amt für Abfallwirtschaft über die Wolfartsweierer Brücke und den Ostring in die Durlacher Allee und vom Gottesauer Platz aus zur Endhaltestelle Gottesauer Platz. Die Haltestelle Wolfartsweierer Straße ist derzeit aufgehoben.
Die Stadtwerke Karlsruhe laden Interessierte dazu ein, am nächsten Dienstag, 17. April, das Wasserwerk Rheinwald bei Elchesheim-Illingen zu besichtigen. Bei der Führung durch die Anlage erfahren die Teilnehmer, wo das Karlsruher Trinkwasser herkommt und wie es aufbereitet wird. Treffpunkt ist um 17.15 Uhr an der Kundenberatung in der Kaiserstraße 182. Von dort aus fährt ein Bus zum Wasserwerk. Teilnehmer sollten sich unter der Telefonnummer 599-22 22 anmelden.
Stadt legt zu in allen Generationen Prognose zum demografischen Wandel sieht größtes Wachstum bei den Senioren Karlsruhe wächst entgegen dem Trend in anderen deutschen Großstädten. Die Bevölkerungsprognose, die das Amt für Stadtentwicklung vor kurzem dem Gemeinderat vorlegte, geht davon aus, dass im Jahr 2030 wahrscheinlich 315000 Menschen in der Fächerstadt leben. Das bedeutet ein Wachstum von über 14000 (4,7 Prozent) gegenüber der heutigen Bevölkerungszahl von 300900 Einwohnern mit Haupt- und Nebenwohnsitz. Wie die Studie weiter verdeutlicht, ist diese Entwicklung nicht auf die auch weiter niedrig bleibende Geburtenrate zurückzuführen. Ausschlaggebend für das Plus sind vor allem Zuzüge aus Nord- und Ostdeutschland, künftig verstärkt aus Ländern Süd- und Osteuropas, in den attraktiven Hochschul- und Wirtschaftstandort Karlsruhe (die StadtZeitung berichtete). In der Altersgruppe derer, die in erster Linie zu Ausbildung oder Studium kommen (18 bis 30 Jahre), kann die Fächerstadt laut Prognose bis 2030 einen Gewinn von 743 Personen (plus 1,2 Prozent) erzielen. Höher fällt der Zuwachs bei den noch jüngeren Semestern aus. So zeigt die Studie bei den Kleinkindern (0 bis 3 Jahre) ein Plus von 422 (5,6 Prozent), in den Gruppen der Drei- bis Sechs-Jährigen und Sechs- bis Zehnjährigen einen An-
stieg von über 7, bei den Zehn- bis 18-Jährigen einen um 1,2 Prozent. Bei der Bevölkerung im so genannten erwerbsfähigen Alter (von 18 bis 65 Jahren) ist die Zunahme mit Werten von 1464 Personen (von 45 bis 65 Jahre) und 1825 in der Gruppe von 30 bis 45 Jahre recht hoch. Wegen der hohen Bestandszahlen ergeben sich jedoch
nur relativ niedrige Wachstumsraten von 2,7 Prozent (30 bis 45 Jahre) und von 1,9 bei den 45- bis 65Jährigen. Deutlich stärker fällt hingegen der Zuwachs bei den Senioren aus. Die Prognose zeigt bei den 65- bis 85-Jährigen einen Anstieg um 10,3, bei den Hochbetagten (über 85 Jahre) gar einen von gleich 39,3 Prozent. -trö-
GEMEINSAM IN DIE ZUKUNFT: Zum Wachstum der Fächerstadt in den nächsten Jahren steuern alle Generationen ihren Teil bei.