30. MÄRZ 2012
AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE
66. JAHRGANG
GEMEINDERAT Bahnhofvorplatz wie Heimattage waren Themen der jüngsten Sitzung. Seite 3
PERFEKT FUTUR Die ehemalige Schweinemarkthalle heißt künftig „Perfekt Futur“. Seite 4
NUMMER 13
KOMBILÖSUNG Eine Beilage der KASIG informiert über die Entwicklung des Projekts. Seite 7
Prognose zum demografischen Wandel sieht bis 2030 steigende Bevölkerungszahl:
Zuzüge lassen Karlsruhe weiter wachsen Attraktiv als Wirtschafts- und Hochschulstandort / Gemeinderat geht von prosperierendem Szenario aus Entgegen dem Trend in anderen bundesdeutschen Großstädten legt Karlsruhe auch in den kommenden Jahren in Sachen Bevölkerungszahl zu. Dies zeigt eine bis ins Jahr 2030 reichende Prognose, die das Amt für Stadtentwicklung dem Gemeinderat am Dienstag auf seiner jüngsten Plenarsitzung vorlegte. Die aus Wanderungsgewinnen erzielte Steigerungsrate könnte auf der Basis dreier unterschiedlicher Szenarien zur wirtschaftlichen Entwicklung zwischen 3 und 4,7 Prozent betragen. Das Plenum stellte sich mit großer Mehrheit (bei neun Gegenstimmen und sechs Enthaltungen) hinter den Vorschlag von OB Heinz Fenrich, die Ergebnisse des so genannten prosperierenden Szenarios den weiteren Planungen und Überlegungen zugrunde zu legen. Dieses Szenario geht von einer fortgesetzt positiv wirtschaftlichen Entwicklung aus, in der der Wirtschaftsstandort Karlsruhe weiterhin hoch attraktive und zukunftsfähige Arbeitsplätze bietet und das KIT sowie die anderen Bildungseinrichtungen ihre Anziehungskraft erhöhen. Die Voraussage auf dieser Basis kommt zu ei-
nem Wanderungsgewinn bis 2030 von insgesamt 20 800 Personen. Das wäre ein Plus von 4,7 Prozent (siehe auch „Drei Varianten des Wachstums“). Dabei blieben die Statistiker in ihren Voraussagen bewusst unter den hohen Zuzugsgewinnen der vergangenen Jahre, prognostizieren einen Rückgang von Arbeitsplatz suchenden jüngeren Jahrgängen aus Nord- und Ostdeutschland, jedoch steigende Zuzugsgewinne aus den Ländern Süd- und Osteuropas. Insgesamt
könnte sich der Bevölkerungsstand Karlsruhes bis 2030 auf 315 000 Menschen erhöhen. „Mit dem Boom verbunden ist unsere Verantwortung, mit vorausschauender Planung dafür zu sorgen, dass die Stadt die hohen Erwartungen der Menschen erfüllen kann“, sprach sich OB Heinz Fenrich vor dem Plenum für das prosperierende Szenario als Grundlage der weiteren Entwicklung aus. Wie CDU-Stadtrat Tilman Pfannkuch, der dafür plä-
IMMER MEHR KARLSRUHER: Nach der Prognose der Statistiker könnte die Bevölkerungszahl bis 2030 auf bis zu 315000 Menschen steigen.
Drei Varianten des Wachstums Aus der Entwicklung der Einflussfaktoren Zuzugsgewinn, niedrige Geburtenrate, steigende Lebenserwartung und wirtschaftlicher Fortgang leitete das Amt für Stadtentwicklung für die Bevölkerungsprognose bis 2030 drei mögliche Varianten für die Entwicklung in Karlsruhe und den Stadtteilen ab. Das rezessive Szenario nimmt eine Auswei-
tung der Finanzkrise mit deutlichen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt an, unterstellt damit einen starken Rückgang des Zuzugs und einen niedrigen Wanderungsgewinn zwischen 2010 und 2030 von insgesamt 16 000 Personen (plus 3 Prozent). Das stagnierende Szenario geht von einer verhaltenen wirtschaftlichen Entwicklung aus und er-
rechnet eine Zunahme der heutigen Wohnbevölkerung von 300 850 um 18 400 Menschen (plus 3,8 Prozent). Im prosperierenden Szenario kann sich Karlsruhe in der deutschlandweiten Konkurrenz um Fach- und Führungskräfte gut behaupten und erzielt bis 2030 einen Wanderungsgewinn von 20 800 Menschen (plus 4,7 Prozent). -trö-
dierte, „Rahmenbedingungen für den Wirtschafts- und Hochschulstandort weiter zu verbessern.“ SPD-Fraktionschefin Doris Baitinger wollte ebenfalls „vom Maximalwachstum“ ausgehen und sah bei Betreuungsplätzen, Ganztagesschulen „und in vielen weiteren Bereichen ohnehin Nachholbedarf“. Auch KAL-Stadträtin Margot Döring warb dafür, „Betreuungsmöglichkeiten für Familien mit Kindern auszubauen.“ Stadtrat Niko Fostiropoulos (Die Linke) sah eine wesentliche Herausforderung darin, „attraktiven, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“. FDP-Fraktionschefin Rita Fromm wollte auf der Basis des prosperierenden Szenarios „noch Aussagen zur Regionalentwicklung hinzuziehen“, während FWStadtrat Jürgen Wenzel auch auf „Nachteile des Wachstums wie den Verbrauch an Flächen“ hinwies. Mit Unterstützung von GfKStadtrat Friedemann Kalmbach sprach sich GRÜNE-Stadträtin Dr. Dorothea Polle-Holl für die Annahme eines „maßvollen Wachstums“ aus. Ein Änderungsantrag der Grünen, das stagnierende Szenario als Grundlage der weiteren Planungen zu nehmen, fand jedoch keine Mehrheit. -trö-
Führung durch die Stadtbibliothek Die Stadtbibliothek im Neuen Ständehaus lädt für den Donnerstag nach Ostern (12. April) zu ihrer nächsten Führung ein. Der Rundgang durch die Lesesäle, Medienräume und die Rotunde in der Ständehausstraße 2 beginnt um 10.30 Uhr im Foyer. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer lernen dabei die vielfältigen Angebote der Stadtbibliothek in Sachen unterschiedliche Medien kennen.
Karlstraße wird zur Baustelle Umbau Haltestellen / Verbesserte Verkehrsführung / Flyer über Behinderungen
BAUARBEITEN: Die Karlstraße erfährt ab heute eine Umgestaltung.
In der Karlstraße beginnen am heutigen Freitag Bauarbeiten mit dem Ziel, zwischen Mathy- und Ebertstraße die Haltestellen barrierefrei umzubauen, die Verkehrsführung zu verbessern und Versorgungsleitungen zu erneuern. Einen Info-Flyer gibt es im Internet unter www.kvv.de und bei der Verkehrsmanagementzentrale unter http:// vmz.karlsruhe.de. Der Flyer liegt zudem in KVV-Kundenzentren aus. Wegen Gleisausbaus vom 30. März bis 1. April sowie 13. bis 15. April fahren S-Bahnen vom Albtalbahnhof kommend über Brauerund, Mathystraße, Hermann-Bil-
ling-Straße und Ettlinger Straße zum Marktplatz und umgekehrt. Die Straßenbahnen 2, 2E, 3, 4 und 6 nehmen ihre gewohnte „Südschleife“ verkürzt über Konzerthaus. Vom Konzerthaus zum Hauptbahnhof gibt es einen Schienenersatzverkehr über Ettlinger Straße, Bahnhofvorplatz und Karlstraße. Vom 2. April bis 13. April verkehren in der Karlstraße zwischen Mathy- und Ebertstraße und in der Brauerstraße keine Straßenbahnen. Die Linien 2, 2E, 3, 4 und 6 fahren über die Mathy- oder Hermann-Billing-Straße die Haltestelle Konzerthaus an. Ab hier übernimmt der Schienenersatz-
verkehr. Die Buslinie 55 verkehrt dafür öfter und bedient die Brauerstraße. Ab 30. März bis 9. Juli ist die Haltestelle Kolpingplatz wegen Umbaus komplett aufgehoben, die Buslinie 55 fährt über die Ebertstraße (statt über Karl- und Südendstraße) zur Lorenzstraße. Wesentliche Einschränkung für den Individualverkehr: Die Karlstraße wird ab dem morgigen Samstag, 31. März, in südlicher Richtung bis 9. Juli vor der Querung Südendstraße gesperrt, ab 16. April wird weiter südlich zwischen Ebert- und Welfenstraße zur Einbahnstraße in Fahrtrichtung Norden gesperrt. -red-
Das Tor zu Frankreich zum Tor zu Frankreich. Auf der TGV-Schlussetappe nach Frankfurt unterzeichnete der OB als Präsident der Initiative Magistrale für Europa zusammen mit Roland Ries, Präsident der Vereinigung TGV Est, und Marie-Guite Dufay Präsidentin der TGV Rhin-Rhône Méditerannée, eine Erklärung für den weiteren Ausbau der Bahnverbindungen zwischen Frankreich und Deutschland. Gefordert wird darin der weitere Ausbau der Bahn-Infrastruktur unter anderem mit einer Modernisierung zwischen Kehl und Appenweier sowie dem Bau des Rastatter Tunnels auf der Strecke zwischen Straßburg und Karlsruhe. -fis-
Bei der Turmbergbahn in Durlach (unser Bild) drehen sich ab Sonntag, 1. April, wieder an jedem Tag der Woche die Räder. Die erste Bergfahrt hinauf zum Aussichtspunkt oberhalb von Durlach startet täglich um 10 Uhr, die letzte Rückfahrt findet um 20 Uhr statt. Die Bahn fährt in der Regel viertelstündlich, bei Bedarf werden weitere Fahrten durchge-
TGV-JUNGFERNFAHRT: OB Fenrich begrüßte Bahnchef Grube (Mitte) und SNCF-Regionaldirektorin Dalibard im Hauptbahnhof.
führt. Von der Straßenbahnhaltestelle „Durlach Turmberg“ fährt sonn- und feiertags zwischen 10 Uhr und 20 Uhr im Stundentakt ein Bus zur Talstation. Auch die Karlsruher Schlossgartenbahn erwacht aus ihrem Winterschlaf. Die beliebte Bahn fährt ab Karfreitag, 6. April, sonn- und feiertags von 11 bis 19 Uhr, samstags von 13 bis 19 Uhr. -red-
Neue Ziele auf Sommerfahrplan
Markt ums größte Osterei der Welt
Mit dem Sommerflugplan will der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden (FKB) seine Attraktivität für Passagiere weiter erhöhen. So eröffnete Ryanair am FKB die vierte deutsche Basis und bedient von dort aus neben den bisherigen zwölf Zielen jetzt auch Budapest, Faro, Malaga, Palma de Mallorca, Riga, Thessaloniki, Vilnius und Zadar. Darüber hinaus startet bis zu 14 Mal pro Woche eine Boeing zu acht Sonnenzielen und Airberlin fliegt weiter mehrmals täglich Hamburg und Berlin an. In Sachen bessere Erreichbarkeit gibt es zusätzliche Busverbindungen zwischen FKB und dem Karlsruher Hauptbahnhof.
Zwei außergewöhnliche, vielseitige Einkaufs- und Erlebnistage verspricht der Karlsruher Ostermarkt. Dabei stehen am heutigen Freitag, 30. März, und morgen blühende österliche Farbenpracht, frische regionale Landprodukte und handwerkliche Kreationen im Mittelpunkt des Ostermarktgeschehens auf dem Marktplatz. Rund um ein zehn Meter hohes Ei, das vermutlich größte Osterei der Welt, dreht sich vieles um die „Kunst am Ei“, kunstvoller Eierschmuck und Osterdekoration, regionale BioWaren und Eigenerzeugnisse für den kleinen und großen Hunger, Osterbasteln, und Eier-Geschicklichkeitsspiele für die Kinder. Auch der Stephanplatz hinter der PostGalerie und der Ludwigsplatz zeigen sich am Samstag von 10 bis 17 Uhr als frühlingsbunter Farbenrausch mit den 140 Ständen des europaweit bekannten „Stoffmarkt Holland“. Als ganz besonderer Gast wird am Samstag Karlsruhes Lieblingsmaskottchen KombiKarle den Ostermarkt besuchen. Er wird sich die Attraktionen und das bunte Treiben anschauen und steht gerne für Fotos zur Verfügung. Auch für karitative Zwecken hat der Karlsruher Ostermarkt ein großes Herz: Am Samstag heißt es ab 15 Uhr „Haare ab!“ Zu Gunsten der AIDS-Hilfe Karlsruhe werden auf der Bühne von professionellen Friseurinnen und Friseuren Haare geschnitten, gestylt, geglättet und gefönt – ganz nach Wunsch. Nähere Information zum Ostermarkt-Programm bietet die Internetseite www.ka-city.de. -red-
Mit Tempo 320 ab in den Süden
Halt für neue TGV-Verbindung Frankfurt – Marseille Begleitet von den Klängen des Stadtjugendorchesters lief am Freitag im Hauptbahnhof auf Gleis 4 der erste TGV der neuen Eisenbahndirektverbindung Marseille-Frankfurt ein. Mit an Bord waren Bahnchef Dr. Rüdiger Grube und Barbara Dalibard, Generaldirektorin der SNCF. „Mit dieser Verbindung wird Karlsruhe ein ganzes Stück europäischer“, freute sich OB Heinz Fenrich. „Wir sind jetzt die einzige Stadt Deutschlands von der man mit dem TGV in jede Himmelsrichtung reisen kann“, wies Fenrich auf die „eingefahrene“ Ost-WestVerbindung Paris-Bratislava hin. Damit werde Karlsruhe noch mehr
Bähnle starten in neue Saison
Die Deutsche Bahn und die französische SNCF betreiben die Hochgeschwindigkeitsverbindung zwischen Frankfurt und Marseille zunächst mit täglich einem Zug in eine Richtung. Zum Einsatz kommt der neue DoppelstockTGV Euroduplex. Er erreicht auf der täglichen Hin- und Rückfahrt Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 320 km / h. Abfahrt in Karlsruhe in Richtung Süden ist um 15.11 Uhr, Ankunft in Marseille um 21.46. Zwischenstopps sind in Baden-Baden, Straßburg, Mülhausen, Lyon, Avignon und AixenProvence. Auf der Rückfahrt fährt der Zug ab Marseille um 8.14 Uhr, Ankunft in Karlsruhe ist um 14.46 Uhr, in Frankfurt um 15.53 Uhr.