In dieser Woche Wohnungsmarkt Was Stadt und Volkswohnung zur Sicherung einer bedarfsgerechten Wohnversorgung tun wollen, diskutierte der Gemeinderat. Seite II
Elternforum Im September startet in Grötzingen die erste Gemeinschaftsschule in Karlsruhe. Bei einem Elternforum wurden kürzlich viele Fragen über die neue Schulform gestellt. Seite II
EL AS IT
Rund 45 000 Besucher werden zur neunten art in der Messe Karlsruhe erwartet. Noch bis Sonntag sind aktuelle Kunst, Werke der Klassischen Moderne, Sonderschauen und wieder viel Plastik zu sehen. Seite III
D FI
Neunte art
Stadt Zeitung Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 66. Jahrgang · Nr. 10
9. März 2012
Start für Woche der Brüderlichkeit Die von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Karlsruhe durchgeführte „Woche der Brüderlichkeit“ eröffnet am Sonntag, 11. März, OB Heinz Fenrich im Bürgersaal des Rathauses unter dem Motto „In Verantwortung für den Anderen – 60 Jahre Woche der Brüderlichkeit“. Die Festansprache hält der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Erwin Teufel. Musikalisch begleitet die Eröffnungsfeier der Cantus Juvenum Karlsruhe unter der Leitung von Hans-Jörg Kalmbach. Bis zum 18. März finden weitere Veranstaltungen, etwa ein Vortrag, eine Lesung mit Musik, ein Theatergastspiel und Filmvorführungen – auch für Schulklassen – sowie eine Synagogenführung statt. Informationen unter: www.gcjz-ka.de.
Fremdenverkehrsstatistik 2011 mit neuem Rekord:
Mehr Übernachtungen als je zuvor Über 22 Millionen Besucher sorgen für 762 Millionen Euro Umsatz So viele Geschäftsleute und Touristen wie noch nie besuchten im vorigen Jahr Karlsruhe: 539 010 Gäste brachten mit insgesamt 986 860 Übernachtungen (2011: 943 516) eine neuen Rekord. „Wir haben rund 20 Millionen Besucher im Jahr, die geschäftlich oder zum Vergnügen für einen Tag in die Stadt kommen“, bezog sich Erste Bürgermeisterin Margret Mergen „Der Zuwachs im vergangenen Jahr geht vor allem auf eine gestiegene Nachfrage aus dem Inland zurück“, stellte die Leiterin des Amtes für Stadtentwicklung, Dr. Edith Wiegelmann-Uhlig, vor den Medien fest. Nach der von ihr vorgestellten Fremdenverkehrsstatistik kamen 87,3 Prozent der Gäste aus Deutschland. Der Großteil der ausländischen Touristen kommt aus den Niederlanden, aus der Schweiz und aus Frankreich. Einen gewaltigen Zuwachs gab es bei den Übernachtungsgästen aus Brasilien (plus 144 Prozent), aus Indien (plus 60 Prozent) und aus China (plus 13 Prozent). „Dass 80 Prozent der Gäste Geschäftsreisende sowie Tagungs- und Kongressteilnehmer sind, haben wir bisher ange-
am Dienstag bei der Vorstellung der Tourismusbilanz 2011 auf eine Studie des Deutschen Wirtschaftswissenschafltichen Instituts für Fremdenverkehr an der Uni München, wonach in Karlsruhe zu einer Übernachtung noch 20,7 Tagesreisen hinzukommen. Das ergebe eine ähnliche Bilanz wie sie größere Städte, etwa Essen oder Nürnberg melden.
nommen, jetzt wird dies durch eine aktuelle Umfrage bei den Hoteliers bestätigt“, führte Wiegelmann-Uhlig weiter aus. „Im Durchschnitt werden von den Touristen in Karlsruhe am Tag und pro Kopf rund 34,40 Euro ausgegeben, womit rund 762,4 Millionen Euro Umsatz generiert werden“, sieht Erste Bürgermeisterin Mergen neben den Beherbergungsbetrieben ebenso Gastronomie, die Verkehrsbetriebe, die kulturellen Einrichtungen sowie den Einzelhandel profitieren. Jetzt gelte es am Image der Stadt zu arbeiten und Karlsruhe in Europa und in der Welt als Reiseziel zu bewerben. „Die Voraussetzungen dafür sind gut“, setzt Klaus Hoffmann, Geschäftsführer der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH (KMK) besonders auf
START DER DRECK-WEG-WOCHEN: Rektor Werner Kopp, Bürgermeister Klaus Stapf (links) und Kinder aus der Comenius Realschule sammelten Müll. Fotos (3): Fränkle
das ausgeweitete Angebot des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden, die Konus III-Gästekarte, die Schwarzwaldurlauber kostenlos mit Bus und Bahn in die Fächerstadt bringt, sowie das exzellente Kulturund Veranstaltungsprogramm in Karlsruhes Museen und Theatern. „Immer mehr Tourismusregionen bieten ihren Gästen die Möglichkeit, Elektroräder oder -autos zu mieten, sei es für einen kurzen Ausflug oder für Touristenattraktionen, die nur schwer mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind“, sieht der KMK-Geschäftsführer die mit dem eMobilitätszentrum Karlsruhe geschlossene Partnerschaft als neues, ideales Angebot für Gäste, die TechnologieRegion mobil und aktiv zu erkunden. -fis-
Karten für den Festakt Temeswar
Intel-Zentrum im Technologiepark
Gunter Sachs im Bild
20 Jahre Partnerschaft mit dem rumänischen Temeswar werden im Rathaus am Donnerstag, 15. März, 15 Uhr, bei einem Festakt gefeiert. Danach enthüllen die OB Heinz Fenrich und Dr. Gheorge Ciuhandu am Café Böckeler eine Bronzetafel für die Partnerstadt. Im Rathausfoyer ist die Ausstellung „Das Banat – Eine Reise nach Europa“ und am Rondellplatz ab 18 Uhr die Kunstschau „KATEM“ zu sehen. Dort folgt um 19.45 Uhr im Meidingersaal ein Konzert mit einem Quartett der Filarmonica Temeswar. Am Festakt Interessierte, erhalten ab Montag, 12. März, 8 Uhr, maximal zwei Einlasskarten pro Person an der Rathauspforte. Eine telefonische Vorreservierung ist nicht möglich. Am Freitag, 16. März, 11.30 Uhr, übergeben beide OB in der Südstadt Ost den Temeswar-Platz an die Bevölkerung.
Der weltweit größte Chiphersteller baut sein Engagement im Automobil-Sektor weiter aus. In der letzten Woche eröffnete Intel im Technologiepark das Automotive Innovation & Product Development Center Karlsruhe als weltweites Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Produkten und Technologien für die Autoindustrie mit dem Schwerpunkt Unterhaltungselektronik sowie Kommunikations- und Navigationssysteme. Entscheidend bei der weltweiten Standort-Suche waren das universitäre Umfeld, eine Vielzahl innovativer Betriebe aller Größenordnungen und nicht zuletzt die Bedeutung Deutschlands in der globalen Automobilindustrie. Das Zentrum verfügt unter anderem über ein abgesichertes und abgeschirmtes Parkhaus, in dem Intel seine Entwicklungen in Fahrzeuge von Herstellern einbauen, testen und präsentieren kann, die noch in der Vorankündigungsphase sind. Das Kompetenzzentrum Karlsruhe gehört zu den 27 europäischen Forschungs- und Entwicklungsorganisation des Weltkonzerns mit insgesamt 1 500 Beschäftigten. Bei der Eröffnung kündigte Intel-Präsident Paul Otellini ein Hochschulprogramm an, das Grundlagenforschung und angewandte Forschung, Lehrplanentwicklung und Praktika umfassen soll, um den Austausch innovativer Ideen zwischen Wissenschaft, Intel und der Autoindustrie zu fördern. Das Förderprogramm wird von Karlsruhe aus verwaltet. Zudem wird der Capital Connected Car Fonds aufgelegt, mit dem Fokus auf Entwicklungen zur nahtlosen Verbindung zwischen dem Fahrzeug und Unterhaltungselektronik-Geräten sowie auf neue Anwendungen und Services. Daraus werden in den nächsten fünf Jahren 100 Millionen US-Dollar in Hard- und Softwarefirmen und Dienstleister für High Tech investiert, die auf Intel-Basis arbeiten. -fis-
Portraits von Warhol verschwinden später im Depot
Alles blitzeblank
Die Biographie der Familie Moltke
Dreck-weg-Wochen stoßen auf große Resonanz
Die Veranstaltungsreihe der Stadtbibliothek „Vom Erinnern und Vergessen“ beleuchtet das Thema aus vielen Perspektiven. Dabei werden Aspekte der biografischen Erinnerung ebenso behandelt wie der Verlust der eigenen Lebensgeschichte durch Demenz oder der Datenschutz in Zeiten des digitalen Nichtvergessens. Beim dritten Vortrag der Reihe liest der Historiker Dr. Olaf Jessen am Donnerstag, 15. März, 20 Uhr, im Lesecafé aus seinem Buch „Die Moltkes – Biographie einer Familie“. Dabei blickt er auf das Leben einer Familie zurück, die wie keine andere Militärwesen und Politik in der deutschen Geschichte geprägt hat. Im Blickpunkt stehen auch die Frauen, von der Hofdame Königin Luises bis zur Widerstandskämpferin Freya von Moltke. Eintritt: sechs Euro.
Besser konnte der Start der Dreck-wegWochen nicht ausfallen. Bei strahlendem Wetter läutete Abfalldezernent Klaus Stapf am 1. März die aktuelle stadtweite Putzete mit Schülerinnen und Schülern aus den fünften, sechsten und siebten Klassen der bereits in den vergangenen Jahren erfolgreichen Comenius Realschule ein. Die „zängelten“ aus dem Umkreis der Schule innerhalb von zwei Stunden über 70 Säcke Müll zusammen. Bis 16. Mai können nun Schulen, Kindergärten, Firmen, Vereine, Familien und sonstige Gruppen aller Art samt Privatleuten in einem Gebiet ihrer Wahl klar Schiff machen. Stapf hofft auf rund 7 000 Mitstreitende. Er setzt auf die wachsende Einsicht der Menschen, künftig ihren Müll mitzu-
nehmen, statt ihn wegzuwerfen. Bereits jetzt haben sich beim Amt für Abfallwirtschaft (AfA) 56 Gruppen mit 2 000 Teilnehmenden angemeldet. Das Amt stellt allen Zangen, Müllsäcke und Handschuhe zur Verfügung und fährt den gesammelten Müll ab. Mit Geldpreisen belohnt werden die Gruppen mit den meisten Aktiven. Eingeladen sind alle zum sechsten Dreck-weg-Tag für Samstag, 14. Juli von 11 bis 17 Uhr, der im AfA, Ottostraße 21 gleichzeitig mit dem Tag der offenen Tür verbunden ist. Neben Infos und einem Imbiss gibt es eine Preisverleihung mit Gewinnverlosung. Freiwillige melden sich beim AfA unter Telefon 133-70 99, unter Fax 133-70 09 oder E-Mail: Dreckweg-wochen@afa.karlsruhe.de an. -cal-
Gunter Sachs wie ihn Andy Warhol einst portraitierte, ist auf der art Karlsruhe das letzte Mal zusehen. Die acht bunten Köpfe verschwinden anschließend im Depot der Nachfahren des ehemaligen Künstlers, Kunstsammlers und Gentleman-Playboys Gunter Sachs, ließ die Messe wissen. Zu einem privaten Empfang hatte dessen Sohn Rolf unter anderem Ex-Fußballprofi Günther Netzer, Moderator Frank Elsner und die Schauspielerin Alexandra Kamp auf die Messe eingeladen. Gunter Sachs (Pop Art) und der Sammlerin Marli Hoppe-Ritter (Konkrete Kunst) widmet die art Sonderausstellun-
gen. An den beiden ersten Messetagen werden wieder Kunstpreise vergeben. Den mit 15 000 Euro dotierten Preis des Landes und der Stadt Karlsruhe erhalten ein Künstler und dessen Galerie für die beste Inszenierung einer One-Artist-Show am 9. März um 17 Uhr im Ostfoyer. Das Geld dient dem Ankauf von Arbeiten der Kunstmesse, um den Bestand der „art Karlsruhe-Collection“ stetig zu ergänzen und zu erweitern. Insgesamt hat die Jury 200 Einzelarbeiten zu bewerten. Am selben Tag beginnt bereits um 14 Uhr eine Debatte zum Thema „Der Künstler als Marktteilnehmer“ (Mehr auf Seite III). -Lä-
HOMMAGE AN GUNTER SACHS: Der Meister des langen Passes, Günther Netzer (links), und Rolf Sachs vor den Warhol-Portraits auf der art Karlsruhe.
Klinikum fit für die Zukunft machen
Kein Tanz und Sport an Karfreitag Das Ordnungs- und Bürgeramt (OA) informiert, dass an Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag Tanzveranstaltungen verboten sind, auch die von Vereinen oder geschlossenen Gesellschaften in Wirtschaften. An Ostersonntag und Ostermontag gilt das Verbot von 3 bis 11 Uhr. An Karfreitag sind öffentliche Veranstaltungen in Räumen mit Schankbetrieb verboten, die über den normalen Betrieb hinausgehen. Auch der Betrieb von Spielautomaten ist an Karfreitag in Gaststätten und Spielhallen verboten. Das Gleiche gilt für öffentliche Sportveranstaltungen, die sind an Karfreitag den ganzen Tag über, an Ostersonntag bis 11 Uhr nicht erlaubt. Wie das OA weiter mitteilt, werden Zuwiderhandlungen als Ordnungswidrigkeiten geahndet.
DAS KONGRESSZENTRUM liegt am Festplatz optimal und ist gefragt. Nach Angaben der KMK reicht die Kapazität der Übernachtungsmöglichkeiten aber vor allem unter der Woche nicht aus, um weitere Großveranstaltungen nach Karlsruhe zu holen.
Planungswettbewerb entschieden / Ab 2013 sind vier Jahre Bauzeit geplant
SIEGERENTWURF: gmp plant im Klinikum drei Betten- und Funktionsbauten (rechts) sowie links das Instituts- und Küchengebäude. Foto: Klinikum
Das „Klinikum 2015“ zur langfristigen Sicherung des städtischen Krankenhauses der Maximalversorgung wird konkret. Sieger des im Juli 2011 nach grünem Licht aus dem Gemeinderat ausgeschriebenen Wettbewerbs für einen neuen Betten- und Funktionsbau, ein Institutszentrum und eine Küche an der Moltkestraße ist das renommierte Büro „gmp Architekten von Gerkan und Marg und Partner“. Dessen Architekten sind unter anderem durch die Flughafenterminals in Hamburg und Stuttgart sowie den neuen Berliner Hauptbahnhof bekannt geworden. Den gmpPlanungsentwurf wählten die 17 Preisrichter unter 15 im Klinikbau sehr erfahrenen Büros am 2. März einstimmig aus. Das Büro gmp habe die Kriterien der städtebaulichen Einordnung, Baukultur, Funktionalität, Wirtschaftlichkeit und energetischer Optimierung am besten er-
füllt, so Aufsichtsratvorsitzender Klaus Stapf. Aufnehmen soll der künftig die Mitte des Klinikums mit neuem Haupteingang bildende Betten- und Funktionsbau nahe der Kinder- und Frauenklinik 400 Pflegebetten. Dazu komme, informierte der medizinische Geschäftsführer, Prof. Dr. Martin Hansis „eine Flucht von bis zu 100 Intensivbetten in vier bis fünf Stationen. Zentralisiert werden sollen dort auch die bisher vielfach zerstreuten OPAbteilungen mit 24 Operationssälen. Drastische Erweiterungen bekommt die Notaufnahme“. Christian Hoffmann, Chef der Aachener gmp-Dependance, will das „sehr schöne, über viele Jahrzehnte mit unterschiedlichen Baustilen gewachsene Klinikgelände mit seinen kleinen Parks zusammenführen, funktional stärken und Mängel abstellen“. Mit anspruchsvoller Architektur, die Buntsandsteinfarben und
Maßstäblichkeit der Altbauten aufnimmt, will Hoffmann eine Perspektive für einen langen Zeitraum eröffnen. Angedacht ist daher langfristig auch der Abriss des Hochhauses E zugunsten einer Erweiterung um einen vierten und fünften Baukörper. Als nächste Schritte folgen nun laut Prof. Dr. Hansis in diesem Jahr technische und kalkulatorische Feinplanungen und Verhandlungen über die Fördersumme mit dem Stuttgarter Ministerium. Als Bauzeit, ergänzte Stapf, sind ab 2013 vier Jahre vorgesehen. Als Kosten stehen derzeit 155 Millionen Euro im Raum. Dafür hat das Klinikum bereits 20 Millionen angespart, will 30 als Kredit aufnehmen und erhofft den Rest vom Land. Alle Wettbewerbsbeiträge sind bis 16. März montags bis samstags von 10 bis 18 Uhr sowie am 17. März, bis 14 Uhr in der Gartenhalle am Festplatz zu sehen. -cal-