StadtZeitung, Ausgabe 03, 2013

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18. JANUAR 2013

AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE

67. JAHRGANG

STADTGEDÄCHTNIS Ein neues Buch zeigt die Stadtarchive als moderne Erinnerungsstätten. Seite 2

STILLLEBEN Die Städtische Galerie stellt bis April Arbeiten von Anna Kolodziejska aus. Seite 2

NUMMER 3

GEMEINDERAT Auch Förderung des Sports von Kindern war Thema im Gemeinderat. Seite 3

Einzigartigkeit des Stadtgrundrisses hervorheben:

Fächer leuchtet zum Geburtstag Planungsausschuss stimmte Gesamtkonzept zu / Baustein im Lichtplan Karlsruhe Ein Großteil des Lichtkonzepts für den Fächergrundriss wird bis zum Stadtgeburtstagsjahr sichtbar sein. Nachdem der Planungsausschuss letzte Woche in nichtöffentlicher Sitzung unter Vorsitz von Bürgermeister Michael Obert dem Gesamtkonzept mehrheitlich zustimmte, sollen die meisten Fächerstrahlen bis 2015 mit einheitlichen Lichtstelen bestückt werden. Installiert werden sie in den nächsten beiden Jahren in Herren-, Kreuz-, Adler- und Kronenstraße zwischen Kaiserstraße und Schlossplatz sowie in der Lammstraße zwischen Zirkel und Schlossplatz. Wegen der Baustelle Kombilösung folgen Lamm- und Ritterstraße zwischen Zirkel und Kaiserstraße zu einem späteren Zeitpunkt. Auch die Waldhornstraße wird 2015 noch fehlen, da diese einen höheren Planungsvorlauf erfordert. Die Karl-Friedrich-Straße behält als Mittelachse ihre jetzige „Schinkel“-Beleuchtung. Die Beleuchtung mit den eigens dafür mit Licht-Planern entwickelten Fä-

cher-Stelen ist Teil des Karlsruher Lichtplans. Dieser gehört zum Handlungsfeld Stadtbild/Städtebau des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts Karlsruhe 2020. Die in Reihe stehenden Leuchten sollen zum Schloss hinweisen und mit einem „Lichtteppich“ die Perspektive der Schlossachsen akzentuieren und so die Einzigartigkeit des Fächergrundrisses hervorheben. Die Gesamtmaßnahme wird knapp 1,09 Millionen Euro kosten. Seit Ende 2012 sind die im unteren Bereich halbtransparenten und im oberen transparenten Glaszylinder in der Waldstraße zwischen Kaiserstraße und Schlossplatz aufgestellt. Anhand der 25 Stelen hatten sich vergangene Woche Mitglieder des gemeinderätlichen Planungsausschusses angeschaut, wie deren Wirkung in einer Straße mit viel Werbung und Schaufensterfronten ist. Auf den Leuchtentypus hatte sich der Ausschuss bereits vor einem Jahr nach einer ersten aus sechs Fächer-Stelen bestehenden Testreihe in der Ritterstraße zwischen Schloss und Zirkel festge-

legt. Wunsch war jedoch, sich mit einer weiteren Musterstrecke einen Eindruck in einem eher heterogenen Abschnitt des Fächerstrahls zu verschaffen. In der Waldstraße habe das gute Stimmungsbild gefallen, fasste Obert den VorOrt-Eindruck zusammen. Die Stelen würden sich gegenüber Werbung und Schaufensterbeleuchtung gut durchsetzen und den Boden flächig ausleuchten. Im Gesamtkonzept berücksichtigt sind auch Erkenntnisse der Teststrecke. So hat man die ursprüngliche Idee einer zweistufigen dimmbaren Leuchtstärke verworfen. Zudem wurde die StelenAnzahl auf 138 reduziert. Im Vergleich zum Bestand wird schon heute mit einer Energieeinsparung von rund 27 Prozent gerechnet. Als Leuchtmittel sind zunächst Halogen-Metalldampflampen vorgesehen. Sobald die LED-Lichttechnik für Straßen-Stelen ausgereift ist, soll im Zuge des routinemäßigen Leuchtmittel-Austauschs auf LED umgerüstet werden, was weitere Energie einspart. -rie-

Freiwillige fortbilden Aktivbüro legt Jahresprogramm für Ehrenamtliche vor

HILFE DEN HELFERN: Das Aktivbüro unterstützt Ehrenamtliche.

Im Bürgersaal Faszination Licht Optik und Photonik zählen zu Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Einblick in den KITSchwerpunkt Optik & Photonik können sich Interessierte am Mittwoch, 23. Januar, bei der nächsten Veranstaltung der Reihe „KIT im Rathaus“ verschaffen. Ab 18.30 Uhr stellt sich der Schwerpunkt im Bürgersaal am Marktplatz vor. Unter anderem mit Vorträgen zu folgenden Themen: Neue Ansätze für die Biosensorik, Optische Technologien für die Verkehrssicherheit und Kostengünstiger Strom aus Sonnenlicht. Außerdem präsentiert sich der KIT-Schwerpunkt vom 21. bis 25. Januar mit einer Ausstellung im oberen Rathausfoyer.

Das Aktivbüro des Amts für Stadtentwicklung hat jetzt sein Fortbildungsprogramm für Ehrenamtliche für 2013 vorgelegt. Es umfasst von März bis November 22 Tageskurse und 5 Abendveranstaltungen zu Kommunikation und Führung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Organisationsmanagement sowie Finanzen und Recht. Neu im Programm ist der Ausbildungsgang über die Gestaltung von Internetseiten mit fünf Modu-

len, der auch die Grundlagen der Fotografie und deren Bearbeitung am PC sowie das Thema „Umgang mit sozialen Netzwerken im Internet“ beinhaltet. Das Programm mit Seminarbeschreibungen ist im Internet unter www.karlsruhe.de/ Aktivbuero veröffentlicht und wird auf Wunsch auch versendet. Nähere Informationen gibt es unter der Telefonnummer 133-1212 oder auch per E-Mail an die Adresse: aktivbuero@afsta.karlsruhe.de.

Erinnern um Zwei Führungen der Zukunft willen zur Stadtgeschichte Der Holocaust hat festen Platz in der deutschen Erinnerungskultur. Er ist Teil des politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Selbstverständnisses. Auch in Karlsruhe. „Erinnern um der Zukunft willen – über den Umgang mit unserer Geschichte“ ist am Freitag, 25. Januar, um 10 Uhr das öffentliche Kulturfrühstück im Café Besitos am Marktplatz überschrieben. Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche geht mit ihren Gästen der Frage nach, wie authentische Vermittlung von Geschichte ohne unmittelbare Erfahrung von Zeitzeugen gelingen kann oder wie der Holocaust unsere Sicht auf Konflikte im Nahen Osten beeinflusst.

In den nächsten Tagen beleuchten wieder Führungen zur Karlsruher Stadtgeschichte einige Teile der facettenreichen Vergangenheit der Stadt und ihrer Stadtteile. So gibt es am Sonntag, 20. Januar, um 15 Uhr einen Rundgang durch die Ausstellung „750 Jahre Hohenwettersbach. Ein Stadtteil im Lauf der Jahrhunderte“ im Pfinzgaumuseum in der Durlacher Karlsburg mit Helene Seifert. Durch die Sonderausstellung „Das Dörfle – Altstadt Karlsruhe. Ausstellung zur Ortsgeschichte“ führt am Donnerstag, 24. Januar, 18 Uhr, im Stadtmuseum, Karlstraße 10, Museumsleiter Dr. Peter Pretsch. Der Eintritt zur Führung ist frei.

Knielingen 2.0 und Turmbergterrassen „Neu-Knielinger werden sich über dieses Gebiet freuen“, war sich Geschäftsführer Reiner Kuklinski von der Konversionsgesellschaft Karlsruhe (KGK) im Planungsausschuss bei der Vorstellung des Wettbewerbs zum Quartier Knielingen 2.0 sicher. Auch der Ausschuss war mit der Arbeit des Frankfurter Büros schneider+schumacher StädteBauProjekte für die beiden rund 2,4 Hektar großen Baufelder zufrieden. Das „vernetze Bauen“ zeige gelungen verdichtete gemeinschaftliche Wohnformen auf, fanden die Stadträte Tilmann Pfannkuch (CDU) und Michael Zeh (SPD) sowie die Stadträtinnen Bettina Lisbach (GRÜNE) und Rita Fromm (FDP). Gut durchdacht und überzeugend sei auch der Siegerentwurf der Architekten Fromm (Dettenhausen) sowie Hähnig/Gemmeke (Tübingen) in der vom Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft durchgeführten Mehrfachbeauftragung zur Turmbergterrasse, meinte Pfannkuch. Die Stadträte Lüppo Cramer und Alexander Geiger (GRÜNE) sahen sich mit den Sitzstufen, dem Neubau mit Loggia, barrierefreier Toilette und Veranstaltungsraum bestätigt, dort kein Hotel vorzusehen. Fromm konnte sich dagegen auch andere Nutzungen vorstellen, „unter den Gegebenheiten ist der Entwurf aber akzeptabel“. -rie-

Schnelle Sprinterinnen Verena Sailer fordert Lalova bei Indoor-Meeting heraus Auf ein besonders interessantes Duell beim 60-Meter-Lauf der Frauen dürfen sich die Zuschauerinnen und Zuschauer beim Indoor-Meeting am 2. Februar in der Europahalle freuen. Bereits im letzten Jahr ging Verena Sailer als Favoritin an den Start, nachdem sie sich vierzehn Tage zuvor in der Europahalle mit persönlicher Bestzeit von 7,16 Sekunden den deutschen Meistertitel holte. Doch beim Finale des Indoor-Meetings landete die 26-jährige Allgäuerin

nur auf Platz fünf. Vielumjubelte Siegerin wurde die 27-jährige Bulgarin Ivet Lalova. Für sie war dies der Auftakt für ein überaus erfolgreiches Sportjahr 2012: Fünf Tage später stellte sie in Birmingham mit 7,14 Sekunden ihre persönliche Bestleistung über 60 Meter auf, in Helsinki wurde sie über 100 Meter Europameisterin. Tickets gibt es im Vorverkauf von 18,50 bis 26,50 Euro unter Telefon 25 000 sowie in der Tourist Information am Hauptbahnhof. -fis-

SCHÖN UND SCHNELL: Beim Indoor-Meeting kommt es zum Duell der Sprintköniginnen Ivet Lalova (M.) und Verena Sailer (l.). Foto: KMK

Selbstbestimmung der Wirtschaft

Zukunft will gestaltet sein Moderiert von WDR-Chefredakteur Jörg Schönenborn formulierten Prominente beim IHK-Jubiläum Zukunftsanforderungen. „Bildung für jedermann“, forderte Horst Hippler, Vorsitzender der Hochschulrektorenkonferenz. „Wir brauchen mehr Helden“, formulierte Jungunternehmer Bastian Karweg. dm-Gründer Götz Werner: „Die Menschen warten auf Ideen.“ BGH-Präsident Klaus Tolksdorf sieht Integration als „Chance, die wir nicht verpassen dürfen“. Und Festspielhaus-Intendant Andreas Mölich-Zebhauser will „die Sinnfrage“ mehr in den Vordergrund rücken. -bw-

LICHT-SPALIER: Eigens für die Gründerstrahlen gestaltete Stelen lenken den Blick auf den Karlsruher Fächer. In der Waldstraße besichtigte der Planungsausschuss die Musterstrecke. Fotos (3): Fränkle

200 Jahre IHK Karlsruhe / Neujahrsempfang zu Jubiläum / Bechtold: Bieten Lösungen an

NEUJAHRSEMPFANG: OB Fenrich, IHK-Präsident Bechtold, Wirtschaftsminister Dr. Schmid und Geschäftsführer Mengele (v. l.)

„200 Jahre IHK Karlsruhe, das bedeutet 200 Jahre Selbstbestimmung und Selbstverwaltung der Wirtschaft.“ Selbstbewusst und zuversichtlich begrüßte IHK-Präsident Bernd Bechtold die rund 1600 Gäste aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens zum Neujahrsempfang im Jubiläumsjahr am Montag im Brahmssaal. Aus den 37 Gründungsvätern der „Handelsstube“ 1813 in Karlsruhe seien inzwischen insgesamt 65000 Mitglieder der IHK geworden, erinnerte Bechtold. Und die blickten überwiegend optimistisch auf das kommende Jahr: Rund drei Viertel der Unternehmen erwarteten für das Jahr 2013 eine mindestens ebenso gute Geschäftslage wie im Vorjahr – und mit der waren

94 Prozent zufrieden. Themen bleiben für Bechtold weiterhin Fachkräfte, Innovation, Infrastruktur und Energie, aber: „Wir haben die Lösungen für die Probleme“, so der IHK-Präsident, und deshalb sei man auch in Zukunft bei den „Gewinnern der Globalisierung“. Mit Nachdruck forderte Bechtold erneut die zweite Rheinbrücke, aber mit Anbindung an die B 36. Oberbürgermeister Heinz Fenrich fragte in seiner Funktion als Vorsitzender der TechnologieRegion: „Was hat der Faktencheck gebracht, außer Verzögerung?“, um dem stellvertretenden Ministerpräsidenten, Wirtschaftsminister Dr. Nils Schmid, mit auf den Weg zu geben, dass dessen verkehrspolitischer Weitblick „noch nicht in alle

Verästelungen der Landesregierung vorgedrungen“ sei. In seinem Grußwort versprach Schmid, Stadt und Region in der Frage der Rheinquerung „nicht allein“ zu lassen, betonte aber, dass das Land die Entscheidung nicht allein in der Hand hat. In puncto Energieversorgung habe die TechnologieRegion „gute Voraussetzungen, um die Zukunftsfragen zu lösen“, konstatierte Schmid. Den Schlusspunkt der Veranstaltungs-Inszenierung des Karlsruher Performance-Künstlers Enno-Ilka Uhde bildeten die 20 besten Auszubildenden im Kammerbezirk, denen Bechtold und Schmid je einen Tablet-PC und einen Gutschein für ein IHK-Bildungsangebot überreichten. -bw-


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