Stadtzeitung, Ausgabe 7, 2012

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In dieser Woche Schulwettbewerb Fördern will die Wirtschaftsstiftung Südwest Schülerprojekte, die auf unternehmerisches Denken zielen. Fünf Ideen wurden ausgezeichnet Seite II

Städtepartnerschaft Den Jubiläumsreigen der Städtepartnerschaften eröffnet Halle. Dazu gibt es im ganzen Jahr ein vielseitiges Programm und sogar eine eigens gestaltete Stadtbahn. Seiten III, V

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Eine Kunstzeitreise ist zum 60-jährigen Bestehen des Landes derzeit in der Orangerie der Kunsthalle zu sehen. Im Lauf des Jahres gibt es noch Ausstellungen über den Umgang mit Kopien und Camille Corot. Seite III

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Neues in Orangerie

Stadt Zeitung Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 66. Jahrgang · Nr. 7

17. Februar 2012

Neuauflage des Frauenhandbuchs Die dritte Auflage des Karlsruher Frauenhandbuchs ist ab sofort im Büro der Gleichstellungsbeauftragten, an den Rathauspforten und in den Ortsverwaltungen erhältlich. Ob Informationen über Einrichtungen, Treffpunkte und Verbände für Frauen in Karlsruhe: Das 300 Seiten umfassende Nachschlagewerk hilft weiter. Die Neuauflage, die von der städtischen Gleichstellungsbeauftragten Annette Niesyto herausgegeben wird, informiert über spezifische Angebote und dient als erste Orientierungshilfe für Frauen jeglichen Alters, die sich politisch, sozial oder kulturell engagieren wollen. Das Handbuch gliedert sich in 14 Bereiche – etwa Politik, Beratung, Gewalt gegen Frauen und Mädchen, Gesundheit oder auch Religion.

Einmaleffekte, höhere Zuweisungen, Konsolidierungserfolge:

Finanzlage ist deutlich verbessert Hauptausschuss beschloss, die Mittel für Exotenhaus aufzustocken Die finanzielle Situation der Stadt Karlsruhe hat sich 2011 weiter aufgehellt und verspricht auch für die kommenden Jahre eine unerwartet deutliche Verbesserung. Oberbürgermeister Heinz Fenrich und Erste Bürgermeisterin Margret Mergen legten den zweiten Bericht an das Regierungspräsidium Karlsruhe zur aktuellen Entwicklung des städtischen Haushalts, der Teil der Auflagen bei der Genehmigung des Doppelhaushalts 2011/2012 war, am Dienstag dem gemeinderätlichen HauptausSo kann nun der Ausbau der kleinen Schwimmhalle für Riesenschildkröten in Höhe von 500 000 Euro verwirklicht werden. Auch die Fledermaushöhle für 29 000, die 45 000 Euro teure Amphibienstation und Räume für die Zooschule sind möglich. Im Unterschied zur Ursprungs-

schuss in nichtöffentlicher Sitzung vor. Aufgrund der deutlich verbesserten Haushaltslage beschloss das Gremium mit großer Einmütigkeit, die Mittel für den Umbau des ehemaligen Tullabades in ein Exotenhaus für den Zoo auf 18,3 Millionen Euro aufzustocken. Damit orientiert sich der Umbau wieder näher an der Ursprungsplanung. Bisher hatte sich die Mehrheit des Gemeinderats nur für eine deutlich abgespeckte Variante von 16 Millionen Euro ausgesprochen.

planung gibt es nach wie vor Abstriche bei Lagerflächen im Keller, beim Landschaftsbau und bei der Gastronomie. Möglich sein soll jedoch die ursprünglich vorhergesehene Eventgastronomie, wenn auch keine permanente Abendöffnung. „Ich freue mich, dass wir den Bürgerin-

DAS TULLABAD wird innen bald vollständig sein Gesicht verändern, wenn es als Exotenhaus zum Tummelplatz für zahlreiche Tiere und Pflanzen wird.

nen und Bürgern unserer Stadt zum 300. Geburtstag Karlsruhes und zum 150. Geburtstag des Zoos jetzt wieder das Geschenk machen können, welches diesem Anlass würdig ist“, zeigte sich Oberbürgermeister Heinz Fenrich zufrieden. „Nach den aktuellen Ergebnissen und Prognosen erhalten wir insgesamt größere finanzielle Spielräume, um die Zukunft unserer Stadt aktiv zu gestalten“, ergänzte das Stadtoberhaupt, fügte aber einschränkend hinzu: „Das Auf und Ab im Haushaltsgeschehen der jüngsten Vergangenheit darf uns aber nicht zu unüberlegten Entscheidungen mit unkalkulierbaren Folgekosten veranlassen. Die Erfahrung zeigt erneut, dass sich die kommunalen Finanzplanungen auf Grund unberechenbarer Konjunktur- und Finanzmarktschwankungen von heute auf morgen verändern können – zum Negativen oder zum Positiven“. Auch die Finanzbürgermeisterin sieht in der Verbesserung der finanziellen Ausgangsposition die Chance, Schlüsselprojekte in Angriff zu nehmen. „Wir erhalten unverhofft finanzielle Freiheiten, die wir mit Sorgfalt und durchdacht für neue Impulse zur Entwicklung Karlsruhes nutzen sollten“, sagte Mergen. Der aktuelle Bericht an das Regierungspräsidium weist für das abge-

DIESE FLINKEN GESELLEN DES ZOOS können sich auf den Umbau des Tullabades in ein Exotenhaus freuen: Zusammen mit den Springtamarinen sollen die Lisztaffen (im Bild) im Exotenhaus in eine große Voliere einziehen. laufene Haushaltsjahr 2011 einen Fehlbetrag von rund 3,2 Millionen Euro aus – zur Jahresmitte war noch ein Minus von 10,7 Millionen Euro angesetzt. Für 2012 wird jetzt ein Plus von 26,7 Millionen Euro erwartet (30. Juni 2011: – 24,3 Millionen Euro). Die mittelfristigen Prognosen gehen 2013 von einem Überschuss in Höhe von 13,9 Millionen Euro aus (bisher: – 8,2

Millionen Euro), 2014 von einem Fehlbetrag in Höhe von 2,4 Millionen Euro (bisher – 9,0 Millionen Euro) und 2015 von einem Plus in Höhe von 20,8 Millionen Euro (gegenüber – 17,5 Millionen Euro). Die Gründe für die einschneidenden Veränderungen sind auf maßgebliche Einmaleffekte bei der Gewerbesteuer, verbesserte Leistungen aus dem kommu-

Fernwärme-Spitze wegen großer Kälte

Im dritten Jahr: Klimaschutz-Kolleg

Chancen sich nützlich zu machen

Narren statt Bahnen

Die extrem niedrigen Temperaturen der vergangenen Woche haben auch zu einem Spitzenbedarf an Fernwärme geführt. Wie die Stadtwerke Karlsruhe mitteilen, sei im Vergleich zur höchsten Tagesabgabe Anfang Februar vergangenen Jahres doppelt so viel Wärme durch die Haushalte angefordert worden. Spitzentag sei bisher der 6. Februar gewesen – mit über 300 Megawatt angeforderter Leistung und über 6 000 Megawattstunden Wärme für den gesamten Tag. An diesem Montag lag die Durchschnittstemperatur konstant unter minus zehn Grad Celsius. Laut den Stadtwerken werden in Karlsruhe bereits über 24 000 Wohnungen sowie viele öffentliche Einrichtungen, Kaufhäuser und Kliniken per Fernwärme versorgt. Sie entsteht zu einem ganz großen Teil in so genannter Kraft-WärmeKoppelung, also in Kombination mit der Stromerzeugung. Der eingesetzte Brennstoff, so der Karlsruher Energieversorger weiter, werde mit einem Wirkungsgrad von rund 80 Prozent gut genutzt. -red-

Schon über 1 200 Schülerinnen und Schüler aus 46 Karlsruher Schulklassen haben das Klimaschutz-Kolleg der Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs und Hafen GmbH (KVVH) auf dem Energieberg am Rheinhafen besucht. Wie die Dienstleistungsgruppe weiter mitteilt, geht die Veranstaltung nun wegen des großen Zuspruchs in das dritte Jahr. Schülerinnen und Schüler ab der 8. Klasse können hier etwas über praktischen Klimaschutz in Karlsruhe lernen – und zwar in den Bereichen Regenerative Energien, Klimaschutzfaktor Öffentlicher Personennahverkehr und Wasserverkehrsstraße Rhein. Laut KVVH erhalten derzeit 83 Karlsruher Schulen ein Einladungsschreiben für „Schüler auf dem Energieberg“, in dem pädagogisch und didaktisch abgestimmte Informationen und ablauftechnische Einzelheiten zum Schülerkolleg erläutert werden. Weitere Informationen vorab gibt es unter der Telefonnummer 599-10 52 oder im Internet unter www.stadtwerkekarlsruhe.de (Aktuelles, Aktionen). -red-

Das Aktivbüro der Stadt Karlsruhe sucht noch viele Freiwillige, die über freie Zeit verfügen und anderen gerne helfen wollen. Besonders dringend gebraucht werden Frauen und Männer für die Hausaufgabenbetreuung an Karlsruher Schulen sowie für Besuche bei älteren, einsamen Menschen sowohl zu Hause als auch in Senioreneinrichtungen. Darüber hinaus hält das Aktivbüro ein breit gefächertes Angebot an ehrenamtlichen Beschäftigungen bereit und vermittelt gerne Bürgerinnen und Bürger, die sich freiwillig engagieren wollen, an Vereine, Initiativen und gemeinnützige Organisationen. Auf der Internetseite www.karlsruhe.de/ aktivbuero erhalten Interessierte eine erste Informationsmöglichkeit und können selbst nach für sie geeigneten Tätigkeiten suchen. Bei individueller Beratung bietet das Aktivbüro im Rathaus am Marktplatz, Eingang Turmhof an der Hebelstraße, konkrete Vorschläge für ein ehrenamtliches Engagement an. Telefonisch ist es unter 133-12 12 zu erreichen. -red-

Sperrungen und Umleitungen wegen Fastnacht tag auf den Straßen breit. Deshalb sperren die Verkehrsbetriebe von 13.20 bis 17 Uhr die Strecke Auer Straße bis Turmberg und von 13.50 Uhr bis 16 Uhr die Strecke Auer Straße bis Wolfartsweier Nord. Die Straßenbahnlinien 1 und 2 enden bereits an der Haltestelle Auer Straße. Zwischen Durlach Bahnhof und Turmberg richten die VBK einen Schienenersatzverkehr im Zehn-Minuten-Takt ein. Außerdem wird ab 12.30 Uhr die Rommelstraße zur Aufstellung der Festwagen für den Individualverkehr gesperrt. In Karlsruhe schließlich zeigt sich das närrische Treiben am Dienstag, 21. Februar, auf den Straßen. Deshalb leiten die VBK alle durch die Innenstadt verkehrenden Bahnen zwischen 13.30 und 17.30 Uhr um. Unterbrochen wird in dieser Zeit die Ost-West-Verbindung und zahlreiche Haltestellen werden aufgehoben. Außerdem stellt die Tramlinie 5 ihren Betrieb ein. Infos: www.kvv.de (Aktuell). -red-

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KLEINE NARREN im Rathaus: OB Heinz Fenrich ging es an die Krawatte.

Europabad schwimmt in Erfolgsspur

Südabzweig für Strabas gesperrt Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) sperren ab Rosenmontag, 20. Februar, 4.40 Uhr, bis Montag, 27. Februar, 4.40 Uhr, den Abschnitt zwischen Markt platz (Pyramide) und Dreieck Ettlinger Straße/Baumeisterstra ße/Her mann-Billing-Straße in beiden Fahrtrichtungen. Grund sind Abbrucharbeiten an der ehemaligen Fußgängerunterführung am Ettlinger Tor („Substage“). Die Züge der Linien S 1/S 11, S 4, S 41, S 5, S 51 und S 52 werden über Baumeisterstraße, Mendelssohnplatz und Kronenplatz umgeleitet. Auf ihrem Fahrweg eingestellt wird die Tramlinie 5. In Rintheim richten die VBK einen Schienenersatzverkehr (SEV) ein, zu dem Anschluss am Hauptfriedhof und Hirtenweg besteht. Im Westen gibt es einen SEV zwischen Entenfang und Rheinhafen. Alle Fahrten haben am Entenfang Anschluss zur umgeleiteten Linie 6 über Konzerthaus, Wein brennerplatz und Entenfang nach Daxlanden. Infos: www.kvv.de.

Wenn die Närrinnen und Narren die Straßen erobern, wird es eng für die Straßenbahnen. Deshalb sperren die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) in den nächsten Tagen wegen der Fastnachtsumzüge mehrere Strecken. Los geht es am Samstag, 18. Februar, von 13.55 bis 16 Uhr mit der Linie 6 zwischen Eckenerstraße bis Rappenwört. Grund ist der Fastnachtsumzug Daxlanden. Zwischen den Haltestellen Entenfang und Ankerstraße richten die VBK in dieser Zeit einen Schienenersatzverkehr ein, die Haltestellen Stadtwerke, Mauerweg, Kirchplatz und Hammweg werden aufgehoben. Wegen des Fastnachtsumzugs in Forchheim am Sonntag, 19. Februar, fährt die Linie S2 von 13.30 bis 16 Uhr von Karlsruhe kommend nur bis Forchheim Hallenbad. Zwischen Forchheim Oberfeldstraße und Mörsch Bach West pendeln aber Bahnen. Auch in Durlach machen sich die Närrinnen und Narren am Fastnachtsonn-

nalen Finanzausgleich, gestiegene Anteile an der Einkommens- und an der Umsatzsteuer sowie die Landesförderung für die Kleinkindbetreuung zurück zu führen. Hinzu kommen Verbesserungen durch die Umsetzung des Konzepts zur Haushaltskonsolidierung.

Nach deutlichem Gästeplus und Erfolgsbilanz will das Bad weiter wachsen

KLASSENPRIMUS unter den Karlsruher Hallenbädern. Nach positiver Jahresbilanz könnte das Europabad bald schon eine „schwarze Null“ schreiben. Fotos (4): Fränkle

Kai ist ein kleiner Stoffhai. Als fleißiges Maskottchen des Europabades ist er zusammen mit Bäderchef Oliver Sternagel für möglichst viel Trubel im Wasserbecken und Betrieb in den Saunen verantwortlich. Und weil beide einen guten Job gemacht haben, rückt in der jüngsten Bäderbilanz eine schwarze Null näher und näher. Das würde bedeuten: Keine Zuschüsse mehr für das Europabad. In dieser Woche konnte Sternagel 440 198 Besucher melden, die im Jahr 2011 in das Bad an der Alb kamen. Das sind im Vergleich zu 2010 – bei allerdings fünf Betriebstagen mehr – ein Plus von 12 433 Badegästen. Die Erfolgskurve kräftig nach oben geschoben haben dabei der Schul- und Vereinssport sowie die zahlreicher gekommenen Saunabesucher. Oliver Sternagel und Bürgermeister Martin Lenz sehen das Flaggschiff in der lokalen Bäderlandschaft für die Zukunft gerüstet, räumten bei ihrer Bäderbilanz aber ein: Nur wenn die Sauna gut laufe, seien in voraussichtlich zwei Jahren schwarze Zahlen im Wirtschaftsplan er-

reichbar. Zur Attraktivitätssteigerung des Publikumsmagneten soll bis zum Herbst die Saunalandschaft für 800 000 Euro erweitert werden. Schon vor den Sommerferien ist für das junge Publikum der Turbostart auf einer 400 000 Euro teueren „Raketenrutsche“ geplant. „Wer mit Wasser Geld verdienen will, der muss es schon in Flaschen abfüllen“, stellte Oliver Sternagel nüchtern fest. Im Rückblick der Jahresbilanz gilt dies insbesondere für die anderen Karlsruher Hallenbäder. Mehr als 3 400 Gäste weniger als im Vorjahr kamen ins Fächerbad (344 911). Das Weiherhofbad musste sogar eine Einbuße von 8 370 Personen auf 93 700 hinnehmen und Neureuts AdolfEhrmann-Bad meldet eine Einbuße von 7 270 auf 56 500 Besucher. Nur geringfügig nahm die Nutzerzahl des Hallenbades Grötzingen ab. Mit 42 000 Personen hatte das Stadtteilbad eine Einbuße von rund 700 Benutzern. Als konstante Größe zeigte sich die mitten in der Stadt gelegene Wellness-Oase im Vierordtbad, in das 113 200 Badegäste kamen. Bei insgesamt

996 800 Besuchern in allen Karlsruher Hallenbädern blieb die Gesamtbilanz unterm Strich im Jahresvergleich nahezu identisch. Erst ein regnerischer Sommer, dann ein warmer Herbst. Die Freibäder profitierten von dem späten Sommercomeback allerdings nicht. Sie zählten 2011 nur 380 600 Besucher. Im Vorjahr waren es 457 500. Die Nase vorn hatte mit 147 mehr Öffnungstagen als die übrigen Freibäder das Sonnenbad. Bei 142 700 Schwimmern und Saunabesuchern passierten 6 100 mehr Gäste das Kassenhäuschen als vor zwei Jahren. Den kräftigsten Rückschlag musste dagegen das Turmbergbad hinnehmen. 51 200 Badegäste stehen 2011 zu Buche, das ist ein Minus von 34 700. Das Defizit für alle Bäder bezifferte Bürgermeister Lenz für das vergangene Jahr auf 5,5 Millionen Euro. Das sei für die Stadtkasse verkraftbar. Bange ist dem Bäderdezernenten nicht, denn: Hier Wellness, dort eine Menge Spiel und Spaß. Das komme an. Immer mehr auch bei Besucherinnen und Besuchern aus der Region und aus dem Elsass. -Lä-


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