In dieser Woche Südostbahn Anfang kommenden Jahres beginnen die Verkehrsbetriebe mit dem Bau der Südostbahn. Dazu kam jetzt der Planfeststellungsbeschluss vom Regierungspräsidium. Seite II
Auszeichnung Der ABC-Zug der Jugendfeuerwehr Karlsruhe bekam jetzt für seine innovativen Konzepte von Bundesinnenminister Thomas de Maizière den Preis „Helfende Hand“. Seite IV
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Brötchentaste
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Bei der Bürgerversammlung in Mühlburg erläuterte Oberbürgermeister Heinz Fenrich den Teilnehmern den klaren Kurs der Stadt, etwa in Sachen Brötchentaste. Seite VII
Stadt Zeitung Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 64. Jahrgang · Nr. 49
10. Dezember 2010
Noch bis morgen fünf „Karlsruher“ Die Adventsaktion zum „Karlsruher“, der Bonus-Münze zum ermäßigten Bus- und Bahnfahren, Parken oder Tanken, läuft noch bis zum morgigen Samstag, 11. Dezember. Wer bis morgen bei einem der Unternehmen, die an der Sonderaktion teilnehmen einkauft oder eine Dienstleistung in Anspruch nimmt, erhält ab einem bestimmten Einkaufswert fünf statt einem Rabatt-Taler im Wert von 50 Cent. Mit dem „Karlsruher“ können Kundinnen und Kunden vergünstigt auf den Strecken des Karlsruher Verkehrsverbunds Bus und Bahn nutzen, in Parkhäusern parken und bei bestimmten Tankstellen ermäßigt tanken. Über 120 Unternehmen sind bereits Mitglied dieses Bonussystems. Weitere Infos gibt es im Internet unter: www.ka-city.de.
Fenrich bringt Doppelhaushalt ein:
Chancen ergreifen und Risiken beachten OB: Lage bleibt ernst / EB für Nachhaltigkeit Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 210 Millionen Euro trägt der Haushaltsentwurf für die Jahre 2011 und 2012 „weiter konsequent erheblich zur Stabilisierung der Konjunktur bei“ unterstrich Oberbürgermeister Heinz Fenrich, als er am Dienstag dieser Woche den städtischen Etat in den Gemeinderat einbrachte. Gleichzeitig mahnte er in seiner Rede: „Die Haushaltslage bleibt ernst“. Denn obwohl die Zahlen des vorliegenden Entwurfs besser seien als noch vor kurzem gedacht, bedeutete dies nur, so der OB, dass die Defizite in den kommenden Jahren geringer ausfielen. Erste Bürgermeisterin Margret Mergen forderte vor dem Plenum, „den Begriff der Nachhaltigkeit auch auf die ökonomischen Grundlagen unserer Gesellschaft anzuwenden“. Es dürften nicht mehr Ressourcen verbraucht als erschaffen werden. Die Finanzdezernentin: „Wir wollen Karlsruhe nachhaltig voranbringen“. „Die strukturellen Probleme im Ergebnishaushalt müssen angegangen werden“, appellierte auch OB Fenrich und unterstrich: „Wir haben kein Einnahmenproblem. Wir haben ein Ausgabenproblem. Das ist auf Dauer nicht verkraftbar“.
Schulden werden sich mehr als verdoppeln Der Haushaltsentwurf mit einem Gesamtvolumen von knapp 1,8 Milliarden Euro geht für die beiden kommenden Jahre von erheblichen Fehlbeträgen aus: Für 2011 ist ein Defizit von knapp 28,8 Millionen Euro veranschlagt, 2012 wird das Minus auf gut 40,5 Millionen ansteigen – mit entscheidenden Auswirkungen auf die Entwicklung der Schulden. Konnte der Schuldenstand in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgebaut werden – zum Jahresende 2010 wird er voraussichtlich bei 147,6 Millionen Euro oder 505 Euro pro Einwohner liegen –, so wird
HANDGEMACHTES bieten Hobbykünstler im Rathaus-Gewölbe zum Kauf an.
er in den nächsten beiden Haushaltsjahren deutlich ansteigen. Für 2011 ist eine Netto-Neuverschuldung von 73,7 Millionen Euro angesetzt, eine weitere über 90,6 Millionen für 2012. Damit wird sich der Schuldenstand bis Ende 2012 mehr als verdoppeln und erreicht dann knapp 312 Millionen Euro oder 1067 Euro pro Einwohner. Auch mit Blick auf die Generationengerechtigkeit kündigte das Stadtoberhaupt an, an den verwaltungsinternen Sparmaßnahmen „in vollem Umfang“ festhalten zu wollen. In Richtung Gemeinderat wies der Oberbürgermeister deutlich darauf hin, dass in der Vergangenheit die notwendigen Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen „nahezu ausschließlich der Verwaltung aufgebürdet“ worden seien. „Das scheint unkomplizierter, das ist vermeintlich populärer, als an strukturelle Dinge oder gar an freiwillige Leistungen zu gehen“. Doch freiwillige Leistungen seien eben freiwillig und dürften „keine heilige Kuh sein“, so Fenrich. Dennoch bekräftigte das Stadtoberhaupt seinen Vorschlag, die Kürzungen der freiwilligen Leistungen in Höhe von rund zwei Millionen Euro für 2011 auszusetzen. 2012 müsse dann aber „nach heutigem Sachstand“ gekürzt werden. Ungeachtet finanzieller Rahmenbedingungen und Sachzwängen bliebe es aber Aufgabe und Herausforderung an die Kommu-
EINE ORGANISATIONSUNTERSU CHUNG beim Badischen Staatstheater soll Erkenntnisse liefern, wenn es um nachhaltige Sparmaßnahmen geht.
KEINE FLICKSCHUSTEREI, sondern ein großer Wurf soll das Exotenhaus werden. Denn für viele Karlsruherinnen und Karlsruher ist der Zoo „Herzensangelegenheit“.
nalpolitik, „Weichen zu stellen, Impulse zu geben, die Stadt immer wieder zu hinterfragen und nach vorne auszurichten“, unterstrich Fenrich. Der Karlsruher Masterplan 2015 gebe dazu die Richtung vor. Er soll ab 2011 zu einem „Integrierten
ßen neu wahrnehmbar“ machen soll. Leidenschaftlich trat Fenrich zudem für den Umbau des Tullabads zum Exotenhaus „als großen Wurf“ ein. Der Zoo tauge nicht „für politische Sandkastenspiele“ wurde das Stadtoberhaupt deutlich. Der Zoo sei für die meisten Menschen „eine Herzensangelegenheit“. Deshalb erwarteten sie keine „Flickschusterei„, sondern das Geschenk zum Stadtgeburtstag, das „wir versprochen haben“. Einen besonderen Stellenwert haben wieder die Investitionen in Bildung und Betreuung, „ein gesellschaftliches TopThema“ auch in Karlsruhe, wie Oberbürgermeister Fenrich sagte. Bis zum Stadtgeburtstag soll für 40 Prozent der Kinder unter drei Jahren ein Betreuungsangebot bestehen. In den beiden kommenden Jahren sollen dazu insgesamt 740 neue Plätze für diese Altersgruppe
Stadtentwicklungskonzept 2010“ fortgeschrieben werden, so der OB. Als „Gemeinschaftsprojekt voller Chancen“ sieht Fenrich den Stadtgeburtstag 2015. Das Stadtjubiläum werde ein großes Bürgerfest, das Karlsruhe gleichzeitig „nach au-
Weitere Schritte zum Etat Nachdem Oberbürgermeister Heinz Fenrich am Dienstag den Entwurf des Doppelhaushalts 2011/2012 in den Gemeinderat eingebracht hat, stehen am 18. Januar im nächsten Schritt die Haushaltsreden der Fraktionen auf dem weiteren Terminplan. Die Anträge, die die Mitglieder des Plenums dann bis zum 25. Januar stellen können und die
Antworten der Verwaltung dazu, berät der gemeinderätliche Hauptausschuss am 15. Februar vor. Die abschließende Beratung des Etats durch den Gemeinderat ist in einer zweitägigen Plenarsitzung am 22. und 23. Februar. In der Sitzung am 15. März führt die Verwaltung dann den endgültigen Beschluss des Doppelhaushalts 2011/12 bei. -trö-
Märchen, Met und Mäuseroulette
Fregatte und Städte zu Gast
Mittelalterlicher Markt in Durlach / Hobbykünstler im Rathausgewölbe
Im Partnerschaftshäuschen auf dem Christkindlesmarkt am Rathauseingang stehen heute, Freitag, 10. Dezember, Mitglieder der Fregatte Karlsruhe zu Gesprächen bereit. Sie verkaufen maritime Souvenirs und sammeln Spenden für ihr „Patenkind“, das Kinder- und Jugendhilfezentrum in der Sybelstraße. Vom 11. bis 14. Dezember wird dann die rumänische Partnerstadt Temeswar, unter anderem mit Wein und weiteren Produkten präsentiert. Vom 15. bis 18. Dezember ist die deutsche Partnerkommune Halle an der Saale dran. Neben vielen Kontaktinfos gibt es dann Halloren-Kugeln, das Hallesche Siedesalz und erstmals „Halloren Likör“. Vom 19. bis zum 22. Dezember informiert Ruth Rahäuser vom Eine-WeltTheater über Aktivitäten zur Milleniumserklärung für eine gerechtere Welt. -red-
Zu einer Zeitreise ins Mittelalter lädt der Weihnachtsmarkt in Durlach ein. Vor der malerischen Kulisse der Karlsburg tauchen Lagerfeuer und Kerzen den Platz in heimeliges Licht, während handwerkliche und künstlerische Darbietungen kleine und große Besucher in ihren Bann ziehen. Liebevoll gefertigtes Kunsthandwerk, Schmuck, Holzspielzeug, Steine und Felle, Leder und Seifen bieten ideale Geschenkideen für die Weihnachtszeit. Die besondere Handwerkskunst des Mittelalters zeigen Brotbäcker, Gigi, der Bogenbauer mit seinem Schießstand, oder Peter mit seinem Wirtshaus zum Bader. Die Badischen Schwertspieler geben Einblick in das Lagerleben, Waffen und Ritterkämpfe des Mittelalters. Dabei treiben
an den Wochenenden Gaukler „Franz von Schabernack“ und Mika der Taschenspieler ihre Späße ganz in der Tradition der Fahrensleute. Dazu spielen an allen Samstagen Spielleut aus der Churpfalz zum mittelalterlichen Ohrenschmaus auf.
Schulen und Vereine bieten Musik und Tanz Am dritten Adventssonntag entführt die ,,Stutenpferchs Tandaradey“ tänzerisch in die Zeit zwischen 1300 und 1500. Im Mittelpunkt des Durlacher Weihnachtsmarkts stehen die Kinder. Sie erfreut die Märchenerzählerin Uta täglich mit ihren Geschichten, das Mäuseroulette
und das Schwert Excalibur begeistern genauso wie das Kinderkarussell. Daneben sorgen Durlacher Schulen und Vereine mit Musik und Tanz für Unterhaltung. An den Donnerstagen spielen Live-Bands in den Abendstunden. Der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt findet bis 22. Dezember statt und hat von Sonntag bis Mittwoch von 11 bis 21 Uhr und von Donnerstag bis Samstag von 11 bis 22 Uhr geöffnet. An den Adventswochenenden kann man in Durlach außerdem den Weihnachtsmarkt der Hobbykünstler im Rathausgewölbe besuchen. Jedes Wochenende sorgen hier neue Aussteller für ein wechselndes Angebot. Öffnungszeiten: freitags von 14 bis 19 Uhr, samstags und sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet. -red-
geschaffen werden, hinzu kommen noch einmal 338 zusätzliche Plätze für Kinder ab drei Jahren. Diese 1078 Plätze schlagen allein mit insgesamt 15 Millionen Euro an Investitionen und sechs Millionen zusätzlichen Betriebskosten zu Buche. Auch der Schuletat ist von der Konsolidierung vollständig ausgenommen. Hier werden pro Jahr 14 Millionen Euro neu investiert, hinzu kommen jährlich 7,5 Millionen für Lehr- und Lernmittel. OB Heinz Fenrich schloss seine Rede mit der Aufforderung, die Chancen des Entwurfs zu ergreifen, aber auch die Augen „vor den bleibenden finanziellen Risiken“ nicht zu verschließen. -bwDie Reden von OB Heinz Fenrich und EB Margret Mergen in Auszügen auf den Seiten III – V, ungekürzt im Internet unter www.karlsruhe.de/rathaus/gemeinderat.
VIEL LOS ist wieder im Partnerschaftshäuschen an der Rathaustreppe.
Jede Menge Kultur Theater, Bühnen und Musik der Weihnachtsstadt
DER MITTELALTERLICHE WEIHNACHTSMARKT vor der Durlacher Karlsburg ist als besonders stimmungsvoll bekannt. Lagerfeuer, Handwerkskunst und Musik gehören ebenso dazu wie die flammenden Vorführungen der Gauklertruppe. Fotos (6): Fränkle
GIGI, DER BOGENBAUER fertigt Pfeile und Bögen nur aus heimischen Hölzern.
Zuhören, Zuschauen und Genießen – die Karlsruher Bühnen präsentieren zur Advents- und Weihnachtszeit wieder ein vielseitiges Kulturprogramm. Mit „Schöne Bescherungen“ wirft das Jakobus Theater einen humorvollen Blick auf das Fest der Liebe, während das Kammertheater die unterschiedlichen Facetten von Weihnachten aus Sicht der Literatur unter die Lupe nimmt. Das Inseltheater öffnet täglich eine Tür im Adventskalender, hinter der sich eine Adventsaktion zum Zuschauen und Mitmachen verbirgt. Geschichten über das Alphabet aus dem Tierreich präsentiert das Theater „Die Spur“ und das Marotte Figurentheater führt „Die Weihnachtsgeschichte für Kinder“ auf. Die Karlsruher Spielgemeinde thematisiert mit „Leben ist kein Verzicht“ im Haus des Handwerks die Suche des Menschen nach Glück. Auf der Badisch Bühn’ sucht ein Pfarrer eine neue Haushälterin. Heiter geht es in der Durlacher
Orgelfabrik zu, wo die Spiegelfechter ein Kabarett vom Feinsten präsentieren, im Tollhaus sind Oropax zu Gast, und zur „Theatersportlichen Impro-Show“ lädt das Jubez am 18. Dezember ein. Musikalische Einstimmung auf das Fest gibt es bei der Hochschule für Musik und im Karlsruher Rathaus, das immer mittwochs um 18.30 Uhr seine Pforten für klassische und zeitgenössische Musik öffnet. Ein Gala-Weihnachtskonzert gibt es am 13. Dezember in der Stadthalle, im Konzerthaus heißt es „Merry Christmas“ bei der Meisterkonzertreihe und einen Tag später gastiert die Elvis Christmas Show. 350 Musikakteure wirken beim Mitmachmusical „Der verlorene Sohn“ am dritten Adventswochenende im Brahms-Saal mit. Weitere Infos gibt es unter www.ka-city. de, in den Programmheften „Weihnachtsstadt Karlsruhe 2010“ und am Kulturstand auf dem Christkindlesmarkt neben der Rathaushaustreppe. -red-