12. OKTOBER 2012
AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE
66. JAHRGANG
ENGAGEMENT Die Stadt dankte neuen Ehrenamtlichen mit einem Empfang im Rathaus. Seite 2
NEUBÜRGER OB Heinz Fenrich hieß neue Karlsruher in der Fächerstadt willkommen. Seite 3
NUMMER 41 EISBLICK Das Naturkundemuseum zeigt eine Schau zu arktischen Landschaften. Seite 5
Städte-Silberhochzeit:
Halle und Karlsruhe in Feierlaune Festakt in der Saalestadt
„Vor allem die Menschen sind es, die durch Kontakte, Freundschaften, ganz innige und persönliche Beziehungen das Herz der 25 Jahre währenden Partnerschaft zwischen Halle und Karlsruhe bilden“, betonte OB Heinz Fenrich beim Jubiläums-Festakt in Halle.
BUNTE VIELFALT: Wie im vergangenen Jahr rechnen die Veranstalter auch 2012 mit Tausenden Besuchern bei der Maskottchenparade.
Maskottchen kommen
Stadtfest lockt mit Parade und verkaufsoffenem Sonntag Aktuelle Herbst-Trends, Shopping-Aktionen, ein vielfältiges Programm für alle Generationen und herbstliche Genussgastronomie locken an diesem Wochenende Besucher aus nah und fern in die Innenstadt. Höhepunkt des diesjährigen Stadtfests vom heutigen Freitag, 12., bis Sonntag, 14. Oktober, dürfte wie bei der Auflage des vergangenen Jahres die Internationale Maskottchenparade werden, die am Sonntag um 12 Uhr vom Friedrichsplatz aus durch die City zieht. Der BaustellenMaulwurf der Kombi-Lösung „Kombi-Karle“ ist dann natürlich
WITZIG: Flauschige Originale prägen Stadtbild. Fotos(2): CIK
Sammlung für blinde Menschen Eine Haus- und Straßensammlung führt der Badische Blinden- und Sehbehindertenverein bis 17. Oktober durch. OB Fenrich bittet alle Karlsruher um ihre Spenden. Im Auftrag des Vereins sammeln auch Jugendliche im Alter von zwölf bis 18 Jahren. Die Schirmherrschaft hat Regierungspräsidentin Nicolette Kressl . Der Verein berät, betreut und unterstützt Blinde und Sehbehinderte sowie deren Angehörige mit Hausbesuchen, Gesprächen, Treffen, durch Beschaffung von Hilfsmitteln und Erholungsmaßnahmen und nimmt Einfluss auf Verkehrsplanung und Sozialgesetzgebung. Spendenkonten: Postbank Karlsruhe, Kontonummer 512 38 758 (Bankleitzahl 660 100 75).
im vergnügten Zug mit dabei, dazu gesellen sich ebenfalls aus der Fächerstadt die „flinke Kirchenmaus“ von St. Stephan, der BBBank-Biber oder „Igel Erwin“ vom Deutschen Roten Kreuz. Doch auch internationale „Prominenz“ mischt sich unter die 100 Maskottchen, die ihr Kommen zur knuddeligen Kundgebung angesagt haben. Hello Kitty und das Michelin Männchen wollen ebenso die Zuschauer begeistern wie Super Mario, Capt‘n Sharky oder der Sarotti Magier. Und auf die Maskottchenfans am Rande des Zugs warten bunte Fähnchen zum Mitwinken und allerlei Maskottchen-Masken. Ebenfalls für Sonntag lädt die Einkaufs- und Erlebnisstadt Karlsruhe von 13 bis 18 Uhr zum Bummel und zum Einkauf in den Geschäften der City. Nicht nur am verkaufsoffenen Sonntag, auch an den Tagen zuvor gibt es beim von Stadtmarketing, City Initiative und KASIG veranstalteten Stadtfest auf Straßen und Plätzen der Innenstadt zahlreiche Attraktionen zum Zuschauen oder Mitmachen. So bietet die Bühne auf dem Marktplatz Rockmusik, Gesang und Tanz, daneben präsentieren sich DRK, Europabad oder „Flugsimulator Karlsruhe“. Auf dem Friedrichsplatz können sich Wagemutige am Kletterturm probieren, auf dem Kirchplatz St. Stephan gibt es Hüpfburg und Pony-Hof, hinter der Post Galerie „Spielen, Lachen, Toben“. -trö-
Mathystraße für Bahnen gesperrt Wegen Weichen- und Gleisbauarbeiten ist die Mathystraße von Montag, 15. Oktober, 9 Uhr, bis Freitag, 26. Oktober, 19.30 Uhr, zwischen Gleisviereck Karlstraße/ Mathystraße und Gleisdreieck Gartenstraße/Brauerstraße für den Schienenverkehr in beiden Richtungen gesperrt. Die Straßenbahnlinie 2 verkehrt in diesen zwölf Tagen von Wolfartsweier aus über Marktplatz, Kongresszentrum, Hauptbahnhof Vorplatz, ZKM, Weinbrennerplatz, Schillerstraße, Yorckstraße zur Lassallestraße und zurück. Die Linie verkehrt stadtauswärts im Abschnitt Schillerstraße bis Lassallestraße vier Minuten früher. In der Gegenrichtung erfolgen die Abfahrten entsprechend später. Die Tramlinie 5 fährt dann von Rintheim über Marktplatz, Europaplatz, Schillerstraße, Weinbrennerplatz, Kühler Krug, Entenfang zum Rheinhafen und auf gleicher Strecke zurück.
Dazu war eine große Delegation aus Karlsruhe in die Partnerstadt gereist. In ihrem Rückblick betonten Halles OB Dagmar Szabados wie auch Fenrich, wie schwierig es damals gewesen sei, mit einer Stadt im anderen Deutschland überhaupt Kontakt aufnehmen zu können. Einen Partnerschaftsvertrag über die ideologischen und politischen Grenzen hinweg zu vereinbaren, sei ein schweres Stück Arbeit, ein zähes Ringen um einzelne Formulierungen gewesen. Dabei sei es vor allem der Karlsruher OB Prof. Dr. Gerhard Seiler gewesen, der hartnäckig und beharrlich dieses Ziel verfolgte und schließlich erreichte. Die Feierlichkeit war zugleich die traditionelle Feierstunde der Stadt Halle zur 22. Wiederkehr der deutschen Wiedervereinigung. Mitglied der Delegation war auch Hans Strebel. Nach der Wende war er nach Halle gegangen, um beim Aufbau einer funktionierenden Stadtverwaltung zu helfen. Daraus waren rund vier Jahre geworden, in denen Strebel auch als Bürgermeister amtierte. OB Sza-
WAHRZEICHEN DER SAALESTADT: Die Marktkirche in Halle hat vier Türme. Der fünfte markante Turm am Markt ist der „Rote Turm“, ein Glockenturm mit einem der größten und schwersten Geläute in Europa. bados bedankte sich bei vielen Ehrengästen für ihr Engagement nach der Wiedervereinigung und für die Partnerschaft. Sie erinnerte daran, dass ein Jahr vor der Vereinigung die Menschen in der DDR die Mauer zu Fall gebracht hätten. Für Szabados war es klar, dass den Kommunen in der ehemaligen DDR ihre Partnerschaften mit westdeutschen Städten beim Zusammenwachsen sehr behilflich gewesen seien. Auch OB Fenrich drückte die Überzeugung aus, dass Partnerschaften dazu verholfen hätten, die Vereinigung auf die Reihe zu bringen. Er stellte rhetorisch die Frage, ob eine deutsch-deutsche Partnerschaft überhaupt noch notwendig sei. Um sie mit einem eindeutigen „Ja“ zu beantworten. Denn Deutschland sei noch nicht so zusammengewachsen, wie es wün-
schenswert wäre. Solange es noch Mauern in den Köpfen gebe, sei es nicht möglich, offen für andere Kulturen zu sein, obwohl sich Deutschland als multikulturelle Gesellschaft gebe. Fenrich hob hervor, die Städte seien die Vorreiter bei den deutsch-deutschen Kontakten gewesen. Die beiden Stadtoberhäupter Fenrich und Szabados unterstrichen, dass Partnerschaften nicht vor allem von Kontakten der Stadtverwaltungen und Politiker lebten, sondern von den Menschen, von den Freundschaften. Vereine und Institutionen hätten für die Verbindungen gesorgt, insbesondere aber die Freundeskreise, die sich in Karlsruhe und in Halle gegründet haben. Beim Festakt trug sich Oberbürgermesiter Heinz Fenrich in das Goldene Buch der Stadt Halle ein. -erg-
HALLES GOLDENES BUCH: Für Fenrich war Eintrag eine Ehre.
Wissenschaft und Kultur
Karlsruher Delegation bereiste Halle mit zwei Tram-Touren
Die Delegation aus Karlsruhe, die zum 25. Partnerschaftsjubiläum nach Halle gefahren war, absolvierte ein von Kultur und Wissenschaft, Wirtschaft und Hightech geprägtes Programm und nutzte dazu zwei Tramlinien. Die „Techniklinie“ führt vorbei an zahlreichen Firmen und auch ins einstmals berüchtigte „Chemiedreieck“ der DDR. Bis dorthin allerdings kamen die Karlsruherinnen und Karlsruher nicht. Stattdessen besuchten sie den „Weinbergcampus“, auf dem sich neben Instituten und Einrichtungen der Martin-Luther-Universität auch Hightech-Unternehmen vor allem im Biobereich angesiedelt haben.
Wie in Karlsruhe gibt es auch in Halle eine „Kulturlinie“. Sie brachte die Gäste anschließend zur Moritzburg. Dieses als Stiftung organisierte Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt wird seit 20 Jahren von Dr. Katja Schneider geführt, die zuvor vier Jahre beim Badischen Landesmuseum war. Die Karlsruher waren Zeugen einer Ausstellungseröffnung. Der Würzburger Mäzen Herrmann Gerlinger zeigt Bilder aus seiner umfangreichen Sammlung von Werken der „Brücke“, diesmal von Erich Heckel. Den Abschluss des Programms bildete ein Besuch der Nationalakademie der Wissenschaften „Leopoldina“. -erg-
ANSICHT VON WÜRZBURG: Sammler Gerlinger (Mitte) zeigte Heinz und Gabriele Fenrich eines seiner Heckel-Bilder. Fotos (3): Homberg
Fundgrube für jeden Geschmack
Am Weltkindertag gab es ein munteres Familienfest im Karlsruher Schlossgarten Riesig war der Andrang beim Weltkindertagsfest am Sonntag im Schlossgarten. Bereits kurz nach dem Auftakt schlängelten sich zahlreiche Familien durch den
Parcours mit Info-Ständen und Spielangeboten. Insgesamt 66 Vereine, Verbände und Initiativen machten mit. „Es soll ein Fest für die ganze Familie mit Informatio-
INSTRUMENTE BASTELN: Kein Problem beim Weltkindertag. Angehende Erzieherinnen des Agneshauses leiteten die Kinder an. Foto: Knopf
nen und vielen Spielen sein – und alles ohne Konsumzwang“, erklärte Dr. Frauke Zahradnik, Leiterin des Kinderbüros, die mit ihrem Team das Fest organisierte. Das Angebot war reichhaltig: Ob Bastelwerkstatt, Kinderzirkus Maccaroni, Unicef, Kitas, Badisches Konservatorium, Musikmobil Soundtruck, und, und, und. Bei der riesigen Auswahl hatten Eltern und Kinder die Qual der Wahl. Am Stand der Burundikids informierte Anne Ziser über die Situation in dem ostafrikanischen Land. Vor allem für Waisenhäuser, Mütter-Kind-Heime oder zur Ausbildung werden die Spenden genutzt. Über musikalische Früherziehung sprach Barbara Hermentin, Leiterin der Musik-Kita „Zwergentraum“ in Knielingen. Auch der Kinderhospizdienst stellte seine vom ehrenamtlichen Engagement geprägte Tätigkeit vor. -voko-
Plätze für Kleinkinder Im Frühjahr hat die Stadt Eltern zum Betreuungsbedarf für Kinder unter drei Jahren befragt. Bürgermeister Martin Lenz stellt die Ergebnisse am Samstag, 20. Oktober, ab 14 Uhr im Bürgerzentrum Südstadt vor und lädt dazu vor allem Mütter und Väter mit Kindern unter drei Jahren ein. Anmeldungen für die Veranstaltung im „Südwerk“, Henriette-Obermüller-Straße 10, 76137 Karlsruhe, gehen bis 17. Oktober an elternforum.u3@sjb.karlsruhe.de. Ab August 2013 haben Kinder ab dem ersten Lebensjahr und darunter einen Anspruch auf einen Platz in einer Tageseinrichtung oder Tagespflege. Ob die Karlsruher Ausbaubemühungen ausreichend sind, war Thema der Befragung.