Stadtzeitung, Ausgabe 30/31, 2011

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In dieser Woche Radstreifen Der Planungsausschuss stimmte vor kurzem dem Vorhaben der Verwaltung zu, die Situation für Radfahrer in der Karlstraße durch einen eigenen Streifen zu entschärfen. Seite II

Gemeinderat

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Bei der Karlsruher Museumsnacht (Kamuna) locken Museen und Galerien am Samstag, 6. August, mit Aktionen in ihren Einrichtungen. Seite V

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Kamuna

Stadt Zeitung D FI

Umfangreiche Neuordnung im Städtischen Klinikum, Ehrenamtliche für Kommunalen Ordnungsdienst oder Teilhabepaket: Beiträge über die jüngste Sitzung des Gemeinderats sind zu lesen auf Seite III

Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 65. Jahrgang · Nr. 30/31

29. Juli 2011

In den Ferien SZ alle zwei Wochen Auch das Presse- und Informationsamt, das die StadtZeitung (SZ) herausgibt, sieht sich in der Pflicht seinen Beitrag zur Haushaltskonsolidierung zu leisten. Ein wesentlicher Baustein dazu ist die Entscheidung, in den Sommerferien, in denen weder Gemeinderat noch Ausschüsse oder weitere Gremien tagen, die Erscheinungsweise der SZ vom wöchentlichen Rhythmus auf 14-tägigen umzustellen. Deshalb gibt es an den Freitagen 5. August, 19. August und 2. September keine StadtZeitung. An den Freitagen, 12., und 19. August sowie 9. September kommt die SZ – mit Doppelnummern – wie gewohnt mit dem Kurier in sämtliche 144 000 Karlsruher Haushalte. Danach erscheint die SZ bis Ende des Jahres wieder im wöchentlichen Rhythmus.

Staatliche Majolika Manufaktur Karlsruhe:

Rettungsweg ist frei gemacht Plenum billigt Maßnahmenpaket / OB: Realistische Zukunftschance Der Weg zur Rettung der „Staatlichen Majolika Manufaktur Karlsruhe GmbH“ ist frei. Mit überwältigender Mehrheit billigte der Gemeinderat am Dienstag in nichtöffentlicher Sitzung ein Maßnahmenpaket, mit dem der Fortbestand des 110 Jahre alten Traditionsunternehmens im Hardtwald gesichert werden „Das jetzt beschlossene Träger- und Finanzierungskonzept eröffnet die realistische Chance, die Majolika zukunftsgerecht auszurichten“, zeigt sich das Karlsruher Stadtoberhaupt überzeugt. Und der Sprecher des „Karlsruher Freundeskreis Majolika“, Ehrensenator Wolfgang Eich-

soll. Die wesentlichen Eckpunkte der Konzeption hatte OB Heinz Fenrich mit der derzeitigen Eigentümerin, der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW), ausgehandelt, nachdem diese erklärt hatte, dass sie sich von der Gesellschaft aus wirtschaftlichen Gründen kurzfristig trennen müsse.

ler, bekräftigte: „Wir glauben an dieses badische Kulturgut Majolika und dass es eine Zukunft hat“. Durch die Initiative des Oberbürgermeisters sei jetzt „der gordische Knoten durchschlagen“ worden. Kern des neuen Trägerkonzepts ist die Errichtung der Majolika Stiftung für Kunstund Kulturförderung, auf die sämtliche Anteile an der Majolika GmbH übertragen werden. Die gewerblichen Tätigkeiten der Majolika – etwa Verkauf der Keramiken, Personal oder auch Maschinenpark – verbleiben danach auch weiterhin in der GmbH. Die Stiftung wird den Bereich Kunst- und Kulturförderung – etwa Betreuung von Künstlern – durchführen. Stadt kauft nur im Zwischenschritt ...

MAJOLIKA: Badisches Kulturgut wird jetzt auf eine tragfähige Basis gestellt.

Da die LBBW den Zuschlag für den Verkauf der Majolika allerdings noch im Juli erteilen wollte, ist die Übertragung der Anteile auf die zu gründende Stiftung nicht direkt möglich – deren formale Anerkennung steht noch aus. Vor diesem Hintergrund – und weil nicht auszuschließen ist, dass es weitere Kaufinteressenten gibt – wird die Stadt Karlsruhe die Majolika in einem Zwischenschritt für einen Euro erwerben. Der Notartermin für die GmbH war auf den gestrigen Donnerstag angesetzt. Die Liegenschaft wird von der Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH (KVVH) erworben und in Zukunft an die Majolika GmbH vermietet. „Die Stadt kauft die Majolika, um die Stiftung zu ermöglichen und nicht, um die Manufaktur zu behalten“, stellt OB Fenrich klar. Der vom Gemeinderat gebilligte Stufenplan zur Übernahme der Majolika

legt deshalb fest, dass alle Anteile unverzüglich nach erfolgter Gründung auf die Stiftung übergehen. Dies könnte bereits in den nächsten Wochen geschehen, so Wolfgang Eichler. Sollte die Stiftungslösung nach dem Kauf der Majolika durch die Stadt Karlsruhe noch scheitern, dann wäre sie aus kommunalrechtlichen Gründen gezwungen, die Majolika GmbH der Liquidation zuzuführen. „Dazu wird es aber nicht kommen“, waren sich Wolfgang Eichler und Oberbürgermeister Heinz Fenrich einig. ... und beteiligt sich an der Stiftung Zu den Gründungsstiftern der Majolika Stiftung für Kunst- und Kulturförderung gehört auch die Stadt Karlsruhe mit einer Einlage von 50 000 Euro. Ebenfalls Gründungsstifter sind Ehrensenator Wolfgang Eichler und die Sparkasse Karlsruhe Ettlingen. Unterstützung haben bereits zugesagt die Badische Beamtenbank, die Volksbank und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Damit wird der Kapitalstock weiter anwachsen. Ein wesentlicher finanzieller Grundstock der Majolika GmbH besteht in einer namhaften, durch Liquidität gedeckten Kapitalrücklage, die von der LBBW in der Gesellschaft belassen und für den Preis des symbolischen Euro auf die neuen Eigentümer übergeht. Die aktuellen Wirtschaftszahlen der Majolika für das erste Halbjahr 2011 geben zudem Anlass zu berechtigter Hoffnung: Das Gesamtergebnis ist deutlich besser als die Planansätze, für den Monat Juni wurde sogar ein positives Ergebnis ausgewiesen. -bw-

Drei Themen beherrschten „Das Fest“: Die Attentate in Norwegen, der Tod von Amy Winehouse und – natürlich – das Wetter. „Brauche ich am Wochenende Gummistiefel?“ fragte sich die Fan-Gemeinde auf „Facebook“ und sie tat gut daran, die Sandalen zuhause zu lassen. Aber letztlich trafen die schlechten Prognosen der Wetterfrösche nicht in vollem Umfang zu und so erlebten über 210 000 Besucherinnen und Besucher, Fest-GmbH-Geschäftsführer Martin Wacker und seine beiden

Tomatengerichte auf Märkten kosten

Sich besser verstehen

Lauffans können noch Geld sparen

Sich zum Thema Tomate beraten lassen und leckere Gerichte mit dem roten Gemüse kosten können Besucherinnen und Besucher zweier Wochenmärkte im nächsten Monat. Denn der Verein der Köche Karlsruhe ist am Freitag, 5. August, von 8 bis 13 Uhr zu Gast auf dem Wochenmarkt Stephanplatz und am Samstag, 20. August, auf dem Wochenmarkt Gutenbergplatz. Spenden für einen guten Zweck nehmen die Köche gerne entgegen. An beiden Tagen präsentiert sich auf diesen Wochenmärkten auch die Initiative „Donnerstag ist Veggietag“. Sie spricht sich unter dem Motto „ein Wochentag voller Genuss für Menschen, Tiere, Klima und die eigene Gesundheit“ für einen freiwilligen fleischlosen Wochentag aus. So könnten jährlich 24 300 Tonnen CO2, 7 500 Tonnen Getreide und 30 Milliarden Liter Wasser eingespart werden, wenn alle Karlsruherinnen und Karlsruher einen Tag pro Woche auf tierische Produkte verzichten würden. Schirmherr der Kampagne ist Bürgermeister Klaus Stapf.

Abschlussfeier des Kurses „Imame für Integration“

Fast 7 000 Läuferinnen und Läufer haben sich bereits für den Fiducia BadenMarathon am 18. September angemeldet. Dort will der größte Teil (knapp 5 000) den Halbmarathon laufen. Bis 31. Juli gilt noch ein reduziertes Startgeld und für die Marathonläufer ist ein hochwertiges Funktions-Shirt inbegriffen. Alle übrigen Teilnehmer erhalten neben der Medaille ein gestaltetes praktisches Multifunktionstuch als Geschenk und Andenken an die diesjährige Veranstaltung, die es wohl in sich hat. Neben fast 2 000 Helfern werden auch 1 600 Tänzerinnen und Tänzer entlang der 42 Kilometer langen Strecke dem Läuferfeld begegnen und dieses anfeuern. Von folkloristischen, lateinamerikanischen und orientalischen Tänzen bis zu modernem Hip Hop sind nahezu alle Tanzstile an den 40 Tanzpunkten vertreten. Zusammengefasst nennt sich das einmalige Rahmenprogramm „3. Karlsruher Tanzmarathon“ und bringt als weitere Neuerung den „Marathonmove“. Infos unter: www.badenmarathon.de. -red-

Seelsorger sind für gläubige Menschen Ansprechpartner in religiösen und sozialen Fragen. Vor allem für muslimische Migranten in Deutschland ist es wichtig, sich aufgehoben und verstanden zu fühlen. Als Brückenbauer zwischen den Kulturen verstehen sich deshalb 15 Imame und Religionsbeauftragte, die in Karlsruhe nebenberuflich eine zehnmonatige sprachliche und landeskulturelle Fortbildung absolvierten. Die Schulung ist ein Ergebnis der Islamkonferenz 2009 und Teil des bundesweiten Projekts „Imame für Integration“, das Goethe-Institut, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Verein Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB) organisieren. Auf dem Stundenplan standen nicht nur deutsche Sprache und Grammatik, sondern auch Besuche des Bundesverfassungsgerichts, bei Gewerkschaften und Kirchen. Außerdem erfuhren die Teilnehmer Wissenswertes über den Alltag in

Deutschland, das Bildungs- und Sozialsystem oder Vereinsarbeit. „Sie alle haben ihre Bereitschaft zum Dialog bewiesen“, sagte der städtische Integrationsbeauftragte Günter Meyer am Montag im Haus Solms. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde nahmen die Absolventen dort ihre Zertifikate in Empfang. „Der Brückenschlag zwischen den islamischen Ländern und Westeuropa ist sehr wichtig“, denn, so Bruno Gross vom GoetheInstitut, verkenne man den kulturellen Kontext des jeweils anderen, komme es zu Problemen. Weiterlernen lautete deshalb die Empfehlung des Religionsattaches des türkischen Generalkonsulats, Mustafa Akpinar, der auf eine Fortsetzung des Projekts hofft. Auch Aliye Arslan will dranblieben. „Mein Traum war es schon immer, Deutsch zu lernen“, erklärte die Kursteilnehmerin. Dass sie nun viele Situationen sprachlich bewältigen könne „macht mich sehr glücklich“. -maf-

Projektleiter Sven Varsek und Markus Wiersch „nach einem verhagelten Start am Freitag zwei perfekte Festivaltage in der 27 Hektar großen Fest-Stadt in der Günther-Klotz-Anlage“. Für den eintrittspflichtigen Bereich am „Mount Klotz“ wurden insgesamt 127 000 Tickets abgesetzt, den kostenfreien Sportund Familienbereich mit Zelt- und DJ-

Über 4 200 Fassaden bei Blumenschmuckwettbewerb

ÜPPIGE PRACHT: Eine Kommission begutachtete am Montag den Blumenschmuck am Hotel Maison Suisse in Durlach von Hotelier Jörg Michel (links). Fotos (2): Fränkle

An der Fassade des Durlacher Hotels „Maison Suisse“ grünt und blüht es in üppigster Pracht. Hotelier Jörg Michel und seine Leute haben an den Fenstern bunte Geranien und Petunien gepflanzt. Auch auf dem Gehweg stehen prunkvolle Blumen- und Pflanzenarrangements. Gartenarbeit und Blumenschmuck stecken Jörg Michel „im Blut“, so sagte er, als eine Kommission die Fassade seines Hotels begutachtete. 20 Teams aus Mitarbeitern des Gartenbauamtes, von Gärtnerbetrieben und unter anderem aus den Bürgervereinen waren in dieser Woche unterwegs, um die 4 269 Gebäude in Karlsruhe zu begutachten, die am diesjährigen Blumenschmuckwettbewerb teilnehmen. Die Juroren bewerten die Begrünungen nach Bepflanzungs- und Gestaltungsaufwand, Wirkung in den Straßenraum, Entwicklungs- und Pflegezustand der Pflan-

Bühne bevölkerten insgesamt 75 000 „Fest“-Gäste. „Der friedliche Verlauf und das begeisterte Miteinander zwischen Künstler und Publikum“ machten Süddeutschlands größtes Sport-, Familien- und Musikfestival so einmalig, so Martin Wacker. Bewährt habe sich auch das „geringfügig optimierte Sicherheitskonzept“, der Ein- und Ausgang links neben der Hauptbühne und der Wegfall des Bon-Systems an den Getränke-Ständen (Mehr zum „Fest“ auf Seite V). -maf-/Foto: Bastian

KARLSRUHE BEWEGT SICH heißt es beim Fiducia Baden-Marathon am 18. September. Für Stimmung an der Strecke sorgen 40 Tanzgruppen. Archivfoto: Fränkle

Preiswürdige Pracht

Fahrstreifen ab August gesperrt Das Tiefbauamt lässt vom 1. bis 15. August den Straßenbelag im Kreuzungsbereich L 605/Ebertstraße erneuern. In dieser Zeit wird es zu erheblichen Behinderungen kommen. Im ersten Bauabschnitt werden für eine Woche der rechte Fahrstreifen Richtung Stadtmitte und der Rechtsabbieger Richtung Hauptbahnhof gesperrt. Eine Umleitung schildert das Tiefbauamt über das Bulacher Kreuz aus. Ab 8. August werden die beiden Linksabbiegestreifen Richtung Hermann-Veit-Straße/Europahalle und der linke Geradeausstreifen Richtung Stadtmitte erneuert. In dieser Zeit wird eine Umleitung Richtung Stadtmitte über Südend- und Steinhäuserstraße eingerichtet. Auch die Bauzeit für den zweiten Abschnitt wird eine Woche betragen.

„Fest“-Fans feierten friedlich und freudig

zen sowie Zusammenstellung und Ästhetik und verteilen eine gewissen Anzahl von Punkten. Die Fachleute vergeben so erste, zweite und dritte Preise. Die 100 besten Teilnehmer bewerten zwei Gartenexperten ein weiteres Mal und bereiten damit die Busrundfahrt der Jury vor, die schließlich die bronzenen, silbernen und goldenen Medaillen vergibt. Zu „Gold“ hat es das Maison Suisse bisher noch nicht geschafft. Aber silbern war die Medaille schon mehrmals, die Michel bei der Preisverleihung mit nach Hause nehmen konnte. Gartenbaudirektor Helmut Kern und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Karlsruher Bürgervereine, Prof. Dr. Wolfgang Fritz, begleiteten am Montag die Kommission, die sich die Fassade in der Hildebrandstraße angeschauten. Kern deutete an, dass die Blumenfülle preiswürdig sein könnte. -erg-

OB Fenrich weiter TRK-Vorsitzender Die Gesellschafter der TechnologieRegion Karlsruhe (TRK) haben jetzt bei ihrer jüngsten Versammlung Oberbürgermeister Heinz Fenrich einstimmig für weitere drei Jahre als Vorsitzenden des Aktionsbündnisses bestätigt. Ebenfalls einstimmig wurde Jürgen Bäuerle, Landrat des Landkreises Rastatt, zu dessen Stellvertreter gewählt sowie die übrigen Mitglieder des Vorstands benannt. Dem TRK-Vorstand gehören weiterhin Josef Offele, Vorsitzender des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein, sowie Dr. Christoph Schnaudigel, der Landrat des Landkreises Karlsruhe, an. Weitere Mitglieder des Vorstands sind Wolfgang Gerstner, Oberbürgermeister von Baden-Baden, und Hans-Jürgen Pütsch, Oberbürgermeister von Rastatt.


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