28. JUNI 2013
AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE
67. JAHRGANG
SAUBERKEIT Neuen Teilnehmerrekord meldeten die diesjährigen Dreck-weg-Wochen. Seite 2
VIELFALT Ein vielfältiges Programm verzauberte beim Stadtgeburtstag das Publikum. Seite 3
NUMMER 26 RIESENSTIMMUNG Tollen Sport und gute Laune gab es bei den Landesspielen von SO. Seite 5
Führungskräfte von FCC und BeMo Tunneling:
Partner stehen zum Bau der Kombilösung
Projekt über aktuelle Phase der Unsicherheit führen
Sowohl Jaime Freyre de Andrade, leitender Vizepräsident im FCC-Konzern, als auch Josef Arnold, Geschäftsführer der Alpine BeMo Tunneling GmbH, hätten ihm versichert, dass es ihr Ziel sei, mit dem eingespielten Team und den bewährten Partnerfirmen das Projekt in Karlsruhe voran zu treiben. „FCC hat zugesagt, in jedem Fall einer der bislang vier Partner der ARGE Stadtbahntunnel zu bleiben. Alpine BeMo Tunneling GmbH geht zudem davon aus, dass sie, wie auch die GSB Spezialtiefbau, als gesundes Unternehmen weiterhin für die entscheidenden Arbeiten am Stadtbahntunnel zur Verfügung stehen – auch wenn sie damit rechnen, dass sich die Eigentumsverhältnisse in den kommenden Wochen ändern werden“, ergänzt das Stadtoberhaupt. Nachdem nicht mehr mit einer Auffanggesellschaft für die in Konkurs gegangene österreichische Alpine Bau GmbH zu rechnen ist, werden alle Unternehmensteile an den Markt gebracht. Für BeMoGeschäftsführer Arnold kommt es deshalb darauf an, die gegenwärti-
ge Phase der Umstrukturierung – sie kann acht bis zwölf Wochen dauern – zu überbrücken. Die KASIG habe dazu bereits ohne Zögern wichtige Aktivitäten eingeleitet, unterstrich Arnold und verwies auf die vertrauensbildenden Maßnahmen der KASIG für die Subunternehmen und Lieferanten, welche die Basis für einen reibungslosen Weiterbau auf sämtlichen Baufeldern gelegt haben. „Dies ist wichtig, um das Projekt über die gegenwärtige Zeit der Unsicherheit zu führen“, hob Arnold hervor. Als sichtbares Zeichen des Fortgangs der Arbeiten wurden bereits für das Baufeld am Marktplatz die Betonitsilos aufgerichtet. Mit Betonit werden die Schlitzwände abgestützt, die in den Untergrund eingebracht werden müssen. Stadt und KASIG waren von der Insolvenz der österreichischen Alpine Bau GmbH am Dienstagabend vergangener Woche völlig überrascht worden. Bis dahin hatten alle Zeichen auf einen positiven Abschluss der Verhandlungen über eine wirtschaftliche Stabilisierung des Bauunternehmens hingedeutet. Die Alpine Österreich ist allerdings nicht selbst an der ARGE Stadtbahntunnel beteiligt, die Vertragspartner der KASIG ist. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup und KASIG-Geschäftsführer Uwe Konrath hatten sofort das Gespräch mit den Vertragspartnern gesucht und Vorsichtsmaßnahmen in die Wege geleitet, um Subunternehmer und eingespieltes Fachpersonal bei der Stange halten zu können. -bw-
Sicher in Bahn und Bus kommen
Stadt erinnert mit Trauerbeflaggung
Ein Mobilitätstraining zur Nutzung des ÖPNV bieten Karlsruher Verkehrsverbund (KVV), Verkehrsbetriebe (VBK) und städtischer Beirat für Menschen mit Behinderungen am Samstag, 6. Juli, an. Teilnehmen können Menschen mit Einschränkungen der Bewegungsfreiheit, aber auch ältere, die sich bei der Benutzung von Bussen oder Bahnen unsicher fühlen. Das Training im VBK-Betriebshof, Gerwigstraße 65, bei dem die Teilnehmer Einstieg und sicheren Aufenthalt in den Fahrzeugen üben, ist kostenlos. Es gibt zwei Termine: von 10 bis 12 Uhr und von 12.45 bis 14.45 Uhr. Anmeldung unter Telefon 6107-5885 ist erforderlich.
Fast ein Jahr ist vergangen seit am 4. Juli 2012 ein 53-jähriger Mann in der Nordstadt wegen drohender Zwangsräumung mehrere Geiseln nahm. Er erschoss drei von ihnen, seine Lebensgefährtin und schließlich sich selbst. Am 11. Juli vergangenen Jahres hatte die Stadt dann zu einer zentralen Gedenkveranstaltung in die Evangelische Stadtkirche eingeladen, an der auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann und zwei baden-württembergische Minister teilnahmen. Am kommenden Donnerstag, 4. Juli, erinnert die Stadt auf Wunsch von OB Dr. Frank Mentrup mit Trauerbeflaggung an die schreckliche Bluttat.
Führungskräfte des spanischen Konzerns FCC und der Alpine BeMo Tunneling waren am Montagvormittag zu Gesprächen im Karlsruher Rathaus. „Es ist der übereinstimmende Wille aller Beteiligten: Die Großbaustelle im Herzen unserer Stadt muss zu einem gemeinsamen Erfolg werden“, fasste Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup danach das Ergebnis des Treffens zusammen.
ZUM GROSSEN FEST für Alt und Jung wurde die Feier des 298. Stadtgeburtstag rund um das Schloss. Der Geburtstag stand ganz im Zeichen der Wissenschaft. Zur Kostümparade waren alle eingeladen, die als Erfinder, Künstler oder als Erfindung verkleidet zur Erfindernacht kamen.
Signal für Wissenschaft
Stadtgeburtstag Meilenstein zum großen Jubiläum 2015 Die Feiern zum 298. Stadtgeburtstag am Wochenende standen ganz im Zeichen der Wissenschaft. Über 100000 Besucherinnen und Besucher aus Karlsruhe, der Region und dem Elsass strömten auf das Festgelände rund ums Schloss, auf dem unter dem Motto „Karlsruhe will es wissen“ viele Attraktionen, Mitmachangebote und Showacts in 59 Zelten, im Schloss und auf der großen Bühne im Schlossgarten für gute Stimmung sorgten. Rund 500 Akteure waren dabei im Einsatz. „Das Fest lässt eine ganz andere Zeit beginnen“, sah OB Dr. Frank Mentrup bei der Eröffnung am Freitag mit der Themenwahl des Stadtgeburtstags und in dem 1. Wissenschaftsfestival EFFEKTE ein klares Zeichen der Stadt an die herausragende Forschung und Lehre in Karlsruhe. „Es war ein rundum gelungenes Wochenende“, freute sich StadtmarketingGeschäftsführer Norbert Käthler über einen „wichtigem Meilenstein zum Stadtjubiläum 2015“. Neben klassischen Stadtgeburtstagsattraktionen wie Draisinenrennen und Tribut an Carl Benz gab es auch zahlreiche neue Veranstaltungen rund um das Thema Wissenschaft. Auf der Erfindernacht, im Bewegungslabor oder beim Fest der jungen Forscher lernten Wissbegierige aller Altersgruppen den Karlsruher Ideenreichtum und die Innovationsfreude kennen. Ob Energieforschung, Klimaforschung oder Teilchenphysik, Mathematik,
Wirtschaftswissenschaften oder Ernährungsforschung. Auf der großen Bühne im Schlossgarten heizten 13 Bands über drei Tage dem Publikum ein. Mit von der Partie waren neben deutschlandweit bekannten Bands auch viele Newcomer aus Karlsruhe und der Region. Wissenschaftsshows zum Mitraten, Tanzeinlagen, eine Kostümprämierung und die „Domino-EFFEKT“Show am Samstag rundeten das Bühnenprogramm ab. Das Wissenschaftsfestival EFFEKTE läuft noch bis zum Sonntag. Infos dazu unter: www.effekte-karlsruhe.de. -red-
EFFEKTVOLL: Lichtkünstler Philipp Geist und Pyrotechnik-Künstler Rainer Lichtenberg setzten des nachts vor der Kulisse des Mondes das Karlsruher Schloss effektvoll in Szene. Fotos (4): Fränkle
So ein Pool ist cool
Seecontainer als Sommer-Attraktion in Kaiserstraße
ERFRISCHEND ist so ein Bad. OB Dr. Frank Mentrup und Gabriele Calmbach-Hatz von der City-Initiative blieben lieber draußen.
„Cool, so ein Containerpool“, dachte sich der Junge von nebenan und sprang kopfüber ins kühle Nass. Zwar schwappte das Wasser über und erwischte OB Dr. Frank Mentrup, trotzdem war der Auftakt für das Sommer-Highlight des Stadtmarketings gelungen. Der zu einem Schwimmbad umgebaute Seecontainer ist eine von vielen Ideen, die Anwohnerschaft und Handel das Leben erleichtern und die wegen der Arbeiten für die Kombilösung für den Schienenverkehr gesperrte Meile zwischen Kronen- und Marktplatz attraktiver machen sollen. Um das Becken herum gruppieren sich auf einer Terrasse zwei Umkleidekabinen mit Dusche und WC, Sandkasten, Liegestühle, Palmen und Gastronomie – alles, was es
ZAUBERHAND: OB Mentrup wurde bei der Eröffnung erst weggebeamt und tauchte dann auf der Bühne in Feuerwehrkluft wieder auf.
zu einem „kleinen Badebetrieb“ (Mentrup) in urbanem Ambiente braucht. Inklusive Rettungsschwimmerin Elena Preißler. Bis 8. September ist der 1,55 Meter tiefe Container, der nachts abgedeckt und gesichert wird, täglich von 11 bis 19 Uhr offen und soll nicht nur Schaulustige, sondern auch Kunden locken. „Total begeistert von der Idee“ zeigte sich Gabriele Calmbach-Hatz, Vorsitzende der City Initiative. Allein dabei bleibt es nicht. Die östliche Kaiserstraße ist etwa einer der Spielorte von „Music to go“ am 29. Juni. Und grüner soll sie werden. Große Taschen aus Kunststoff dienen als Pflanzbehälter. Wer seine Außengastronomie dort erweitern will, kann dies derzeit ohne viel Bürokratie tun. -maf-
Wissenschaft per App auf der Spur
Eine Nacht nur für die Mathematik
An wie vielen Orten die Wissenschaft in Karlsruhe zu Hause ist, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der EFFEKTE-Rallye bis Sonntag, 30. Juni, herausfinden. Ausgerüstet mit Smart-phone und App begeben sich dabei Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf wissenschaftliche Schnitzeljagd durch die Karlsruher Forschungslandschaft, um knifflige Fragen und Rätsel zu lösen. Unter den Teilnehmern werden hochwertige Preise verlost. Wer an der Rallye teilnehmen möchte, kann sich die kostenlose EFFEKTE-Applikation kostenlos auf sein Android oder iOS Smartphone herunterladen und den Schwierigkeitsgrad auswählen. Weitere Informationen zu der EFFEKTE-Rallye gibt es im Internet unter www.effekte-karlsruhe.de und auf Twitter unter dem Stichwort #effekte13. -red-
An Schülerinnen und Schüler ab Klassenstufe zehn sowie an alle Zahlen-Begeisterten richtet sich die „Lange Nacht der Mathematik – best of“, die am heutigen Freitag, 28. Juni, im Rathaus am Marktplatz über die Bühne geht. Veranstalter ist die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft. Von 16 bis 24 Uhr geht es unter anderem um das „Ziegenproblem“, das „Problem der Museumswächter“ oder um das „Will-Rogers-Phänomen“. Auch der „Rhombendodekeader“ und die mathematische Ästhetik von Bodentragwerken dürften ihre Fans finden. Und die Fragestellung „Gibt es Zahlen, die es nicht gibt?“ oder der Vortrag „Wie die Schildkröte Achilles besiegte“ zählen ebenso zum Programm, das unter www.hs-karlsruhe.de/ LaNaMa2013 abgerufen werden kann. Der Eintritt ist frei. -red-