Stadtzeitung, Ausgabe 17, 2011

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In dieser Woche Ehrung Bürgermeister Martin Lenz ehrte im Namen der Stadt die Karlsruher Sportlerinnen und Sportler, die letztes Jahr durch besondere Leistungen auf sich aufmerksam machten. Seite II

Gemeinderat

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Hygieia

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In dieser Ausgabe stellt die StadtZeitung den Brunnen vor dem Vierordtbad am Festplatz vor, der der griechischen Göttin der Reinheit Hygieia gewidmet ist. Seite IV

Stadt Zeitung D FI

Diskussion um Rheinbrücke, Sozialtarif für Bäder oder Perspektiven für die Zukunft der Stadt: Beiträge über die jüngste Sitzung des Gemeinderats sind zu lesen auf Seite III

Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 65. Jahrgang · Nr. 17

Tunnel 2016 in Betrieb Bauzeitenplan der Kombilösung wird optimiert Der Stadtbahntunnel unter der Kaiserstraße mit Südabzweig in die Ettlinger Straße geht Ende 2016 in Betrieb. Davon geht die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) unverändert aus. Mit der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Stadtbahntunnel steht die KASIG derzeit wegen Verzögerungen an den Baustellen, besonders an der Haltestelle Lammstraße, im Austausch über Fragen zum Baufortschritt und zur Optimierung der weiteren Bauabläufe. Die KASIG rechnet bis Ende Mai mit einem aktualisierten Bauzeitenplan der ARGE. Beim komplexen Baugeschehen liefen jüngst im Zuge der umfangreichen Qualitätssicherungsmaßnahmen die vorgeschriebenen Zugversuche an den Auftriebsankern. Letztere dienten der Auftriebssicherheit der Dichtsohle. Die Versuche fanden unter Beteiligung der

ES GEHT VORAN: Ende 2016 sollen Bahnen unter der Kaiserstraße fahren.

Im Wölfle beginnt jetzt Freibadsaison Im Karlsruher Wölfle-Bad beginnt am Sonntag, 1. Mai, die diesjährige Freibadsaison. 2011 ist das zehnte Jahr, in dem das einstmals städtisch betriebene Bad im südöstlichen Stadtteil Wolfartsweier von einem Förderverein geführt wird. Mit der „Aktion Doppel-Euro“ ruft der Förderverein derzeit Sponsoren in der regionalen Wirtschaft und private Spenderinnen und Spender auf, das Bad finanziell zu unterstützen, um es dauerhaft erhalten zu können. Die Stadt Karlsruhe verdoppelt alle Spenden und Beiträge für das Bad bis zur jährlichen Gesamtsumme von 25 000 Euro. Der Verein mit über 650 Mitgliedern hat für die Saison 2011 ein attraktives Angebot mit Sonderveranstaltungen sowie Sportund Schwimmkursen zusammengestellt. Und die täglichen Öffnungszeiten in der Zeit von 7 bis 20 Uhr ermöglichen im Freibad „Wölfle“ eine ausgiebige Nutzung durch die Badegäste. Weitere Informationen zum „Wölfle“ und zur Badesaison gibt es auch im Internet unter der Adresse: www.freibad-wolfartsweier.de. -red-

TU Cottbus und unter Aufsicht eines Prüfingenieurs, des geotechnischen Sachverständigen und der Bauüberwachung und Bauoberleitung der KASIG statt. Danach wurde die Serienproduktion mit 162 Pfählen für die Dichtsohle aufgenommen. Bereits vor Baubeginn der Kombilösung – vor fast genau einem Jahr, am 26. April 2010, hat die (Arge) Stadtbahntunnel Karlsruhe das Baufeld für die unterirdische Haltestelle am Europaplatz eröffnet – wurde eine umfangreiche Ausführungsplanung für jede einzelne Baustelle erarbeitet. Dass trotz einer auch von unabhängiger Seite bescheinigten äußerst anspruchsvollen Vorbereitung derart komplexe Baumaßnahmen nicht reibungslos ablaufen, gehört laut KASIG ebenfalls zum Baugeschehen. Nicht einkalkulierbare Ereignisse wie der Brandanschlag auf das Großbohrgerät am Europaplatz, in keinen Plänen verzeichnete Mauerwerke und Restgewölbe sowie bislang unbekannte Leitungen im Bereich der Baufelder Lammstrasse und Kronenplatz nahmen daher zusätzliche Planungsund Bauzeit in Anspruch. Dadurch verzögerte sich der anvisierte Bauablauf. Gegenüber der ursprünglichen Planung liegt die Haltestelle an der Lammstraße mehr als ein halbes Jahr zurück – nicht zuletzt, um höchste Sicherheit für die denkmalgeschützte, historische Fassade zu gewährleisten – ein zeitintensiver Prozess. Die Haltestellen Europa- und Kronenplatz rangieren dagegen nur wenige Monate hinter dem Plan, sind aber für die nach Plan vorgesehene Durchführung der Tunnelvortriebsarbeiten von geringerer Relevanz. Für die KASIG und für die Arge Stadtbahntunnel gilt generell, dass Sicherheit und Risiko minimierende Bauverfahren höchste Priorität besitzen, auch wenn diese etwas länger dauern werden. -red-

Hohe Zahl an Verkäufen Marktbericht liegt vor Vor 50 Jahren entstanden die ersten Gutachterausschüsse für die Ermittlung von Grundstückswerten. Die unabhängigen Gremien sollten für Transparenz auf dem Immobilienmarkt sorgen. Auch der Ende 1961 eingerichtete Karlsruher Gutachterausschuss hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit Auswertung von Grundstücks- und Immobilienverkäufen marktrelevante Daten zur Verfügung zu stellen. Und hat seine Feinauswertung seitdem auch entsprechend der gestiegenen gesetzlichen Anforderungen verbessert. Im Jubiläumsjahr wartet der kürzlich vom Gutachterausschuss beschlossene „Immobilienmarktbericht Karlsruhe 2010“ daher nicht nur mit der gewohnt fundierten Auswertung des Marktgeschehens auf. Erstmals gibt es mit den Vergleichsfaktoren für Immobilien ein einfaches Instrument zur Abschätzung eines Objektwertes. Die Datenbasis für den Marktbericht war umfangreich, denn 2010 wurden knapp 3 600 Kauffällen abgeschlossen – nur 1993 (rund 4 400 Kauffälle) weist die seit 1980 geführte Statistik mehr Immobilienverträge auf. Die Analysen des Ausschusses fließen auch in Einzelgutachten ein, die bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses beantragt werden können. „Hier nimmt der Ausschuss den Marktwert einzelner Immobilien in den Fokus“, informiert Ausschussvorsitzender Dr. Michael Mürle. Dabei könne man sicher sein, ein fundiertes Gutachten von größtmöglicher Objektivität zu erhalten. Das garantiere allein schon die gemeinsame Entscheidungsfindung der beteiligten Gutachter

Bundesweit werden zehn Prozent der Bürger befragt lich befragt werden soll, erhält ab Anfang Mai eine Benachrichtigung und eine Terminankündigungskarte zusammen mit Informationen zur Erhebung. Die Interviewerinnen und Interviewer können sich ausweisen und sind angewiesen, die Wohnung der Haushalte nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung zu betreten. Einzelangaben der Befragung werden strikt geheim gehalten und ausschließlich für statistische Zwecke genutzt. Alle an der Durchführung des Zensus beteiligten Personen sind auf die Einhaltung des Statistikgeheimnisses und den Datenschutz besondern verpflichtet. Informationen fließen nur in eine Richtung: aus den Registern oder Befragungen hin zur amtlichen Statistik. Einzelangaben dürfen nicht an Behörden weitergegeben werden. Für Fragen ist eine kostenfreie Hotline unter der Nummer 0800 / 58 87 854 geschaltet, Informationen gibt es auch unter www.zensus2011.de und www.statistik-bw.de. -red-

IN DER STADT KARLSRUHE LÄSST ES SICH GUT LEBEN – bei Städterankings belegt die Fächerstadt regelmäßig erste Plätze als Wirtschafts- und als Wohnstandort. Stabil mit Aufwärtstrend zeigt sich dabei der Immobilienmarkt. Fotos (3): Bastian des Sachverständigengremiums. Den häufigen Besuch beim Notar im vergangenen Jahr erklärt sich Mürle auch damit, dass Investoren vermehrt auf Karlsruhe aufmerksam werden. Eine Rolle spiele sicher, so Mürle, dass Interessenten im Zentrum der TechnologieRegion Karlsruhe einen guten Wirtschaftsstandort sehen. Und: Gerade das zentrale Baugebiet in der Südstadt-Südost sei zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt gekommen. Leicht rückläufig waren 2010 die Preise für Baugrundstücke. Der durchschnittliche Preis für ein 225 Quadratmeter großes Reihenhausgrundstück in mittlerer bis guter Lage lag bei rund 85 000 Euro, wer in ähnlicher Lage ein Ein- bis Zweifamilienhaus bauen wollte, musste zwischen 340 und 380 Euro pro Quadratmeter rech-

nen. Für ein typisches rund 40 Jahre altes Ein- und Zweifamilienhaus analysierten die Gutachter einen Durchschnittspreis von 360 000 Euro. Ein 30 Jahre altes Reihenhaus war auf rund 250 Quadratmetern Grundstücksfläche für etwa 280 000 Euro zu erwerben. In mehr als zwei Dritteln der Kauffälle wurden Verträge für Wohnungsund Teileigentum abgeschlossen. Bei neuen Eigentumswohnungen (519 Kauffälle) zogen die Preise an. Als „Wertermittlung leicht gemacht“, bezeichnet Mürle die neue Möglichkeit, über Vergleichsfaktoren einen Schätzwert zu erhalten. In diese Modellrechnung für ein „genormtes Objekt“ haben die Gutachter alle zur Verfügung stehenden Daten eingespeist – und auch Ab- und Zuschläge für Abweichungen ausgewiesen.

Neues Layout für www.karlsruhe.de

Mädchenpower bei den Stadtwerken

Alles neu macht der Mai: Der Internetauftritt der Stadt Karlsruhe erscheint ab Sonntag, 1. Mai, mit einem neuen Layout. Genau 15 Jahre nachdem am 1. Mai 1996 www.karlsruhe.de erstmals online ging. Die Initiative für die Neugestaltung ging vom Gemeinderat aus. Im Anschluss an eine öffentliche Ausschreibung hat das Medienbüro der Stadt Karlsruhe in Zusammenarbeit mit einer Agentur das neue Layout entwickelt und schließlich umgesetzt. In fast jeder Dienststelle der Stadt wurde an diesem Projekt mitgearbeitet. Neu am neuen karlsruhe.de ist die Konzentration auf nur noch vier Haupteinstiegspunkte, was die Navigation in den ungefähr 50 000 aktiven Einzelseiten erleichtern wird. Nutzerfreundlichkeit ist überhaupt vorrangiges Gestaltungsprinzip. Karlsruhe.de ist künftig viel großzügiger bebildert und arbeitet mehr mit Erklärtexten. Von der Startseite aus werden für Zielgruppen und Lebenslagen eigene Einstiegspfade angeboten. Und karlsruhe.de ist auch wieder barrierefrei. -red-

Wie so manche Ämter der Stadtverwaltung und andere städtische Gesellschaften beteiligten sich auch die Stadtwerke am Girls Day. Dabei gingen 18 Schülerinnen im Alter von 11 bis 14 Jahren einen Tag lang auf Endeckungsreise in eine Berufswelt, die bisher weitgehend von Männern bestimmt ist. Nach dem die Verantwortlichen der Stadtwerke ihnen unterschiedliche technische Ausbildungsberufe näher gebracht hatten, probierten die Mädchen in einem Berufsparcours in den Lehrwerkstätten ihre Fertigkeiten in Elektronik, Mechanik und Informatik. So verdrahteten sie etwa Elektroinstallationen, verbogen Kupferdraht nach Herzenslust zu Formen und löteten ihn weich. Und in vorgefertigte Flaschenöffner gravierten sie ihre Namen ein. Darüber hinaus sammelten die Mädchen Eindrücke in den Ausbildungsberufen Informationselektronikerin und IT-System-Elektronikerin, gestalteten eine Homepage, erstellten einen Podcast – und gingen am Ende des Tags rundum zufrieden nach Hause. -red-

Mürle: „Wir haben die Ergebnisse über unsere vorhandenen Detailgutachten getestet – das Modell funktioniert bemerkenswert gut.“ Für sein Expertenteam seien die Vergleichsfaktoren in der Beratung ein sehr hilfreiches und auch für Laien nachvollziehbares Instrument, ist sich der Ausschussvorsitzende sicher. Als Beweis für das fruchtbare Zusammenwirken im Ausschuss nennt Mürle eine weitere Neuerung – die Mietspannen, die auf eine Datengrundlage des stellvertretende Ausschussvorsitzenden Dr. Gerhard Leute zurückgehen. Der Marktbericht wird bis Mitte Mai unter www.karlsruhe.de/bauen (Stichwort: Immobilien) ins Internet gestellt. Die Broschüre ist für 40 Euro (pdfDatei: 20 Euro) bei der Geschäftstelle in der Hebelstraße 21 zu bekommen. -rie-

BEIM GIRLS DAY blickten Schülerinnen in die Berufswelt der Stadtwerke. Foto: pr

Mit gutem Beispiel vorangehen

Im Stadtgarten bunte Nachmittage Die Seebühne im Stadtgarten ist am Sonntag, 1. Mai, ab 10.30 Uhr Schauplatz einer Veranstaltung des Deutschen Gewerkschaftsbundes zum Tag der Arbeit. An einem Gottesdienst können Besucher am Sonntag, 8. Mai, von 15 bis 15.30 Uhr teilnehmen. Nachmittags spielt von 16 bis 18 Uhr der Musikverein Durlach. Ebenfalls von 16 bis 18 Uhr tritt am 15. Mai der Musikverein DurlachAue auf. Die bunten Nachmittage im Stadtgarten beginnen am Montag, 16. Mai, um 16 Uhr mit „Der Mai ist gekommen …“. Bis 18 Uhr führt Conférencier Ralph Bündgen durch ein beschwingtes Unterhaltungsprogramm mit Volksliedern, einer Buchlesung sowie einem Potpourrie mit bekannten und beliebten Schlagern. Für gute Laune in Dur und Moll sorgen dabei „Die fidelen Sechziger“. -red-

Jeder kennt sie und hat eine eigene Meinung über sie – die ehemalige Karlsruher Altstadt. Einst berühmtberüchtigtes Stadtviertel außerhalb der aufblühenden Residenz gelegen, heute ein weitgehend verändertes, dennoch eigenwilliges Wohnquartier inmitten des Zentrums. In einem Vortrag am Donnerstag, 5. Mai, um 19 Uhr über das ehemalige Dörfle geht Kunsthistorikerin Elke Schneider im Stadtarchiv (Markgrafenstraße 29) der Frage nach, wer die Bewohnerinnen und Bewohner dieser „wild“ gewachsenen Ansiedlung waren, wie Wohnen und Arbeiten zur Zeit der Stadtgründung im ersten eingemeindeten Stadtteil Karlsruhes aussah, woher die Bezeichnung „Pfannenstiel“ kommt und welche Berühmtheiten der Altstadt entstammen. Der Eintritt ist frei.

Gutachterausschuss:

Zensus startet im Mai Die nächste Bevölkerungs-, Gebäudeund Wohnungszählung findet zum Stichtag am 9. Mai 2011 statt. Der Zensus ermittelt, wie viele Menschen in einem Land, in einer Stadt oder Gemeinde leben, wie sie wohnen und arbeiten. Erstmals wird dabei ein registergestütztes Verfahren eingesetzt, so dass – im Unterschied zur Volkszählung 1987 – nicht mehr alle Bürgerinnen und Bürger befragt, sondern soweit wie möglich Daten aus Registern für statistische Zwecke genutzt werden. Knapp zehn Prozent der Bevölkerung werden bundesweit ab dem 10. Mai bei der Haushaltsbefragung angesprochen, auch in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften. In Karlsruhe ist die ZensusErhebungsstelle der Stadt Karlsruhe zuständig. Speziell geschulte und verpflichtete Interviewerinnen und Interviewer führen die Befragungen durch, dabei sind die zu befragenden Bürgerinnen und Bürger zur Auskunft verpflichtet. Wer persön-

29. April 2011

Vom Dörfle und seinen Bewohnern

Mädchen aus Sybelheim und EB Mergen befreiten Stuttgarter Straße von Dreck

DRECK WEG IN DER STUTTGARTER STRASSE: Erste Bürgermeisterin Margret Mergen (Mitte) mit Dezernatsmitarbeitern und Mädchen aus dem „Sybelheim“.

Die sechs Mädchen aus der Familiengruppe im Kinder- und Jugendhilfezentrum der Heimstiftung an der Sybelstraße hätten lieber noch geschlafen, zumal der erste Ferientag angebrochen war. Dass die Uhr noch eine relativ frühe Stunde anzeigte, dokumentierte auch der Hahn, der in der Kleingartenanlage an der Stuttgarter Straße beharrlich krähte. Dennoch hatten Jacqueline und ihre fünf Mitbewohnerinnen Spaß daran, ihre Umgebung von jeder Menge Unrat zu befreien. Zumal sie prominente Unterstützung hatten. Erste Bürgermeisterin Margret Mergen war am Morgen des Gründonnerstags in die Südstadt gekommen, um sich an einer der Aktionen im Rahmen der fünften Karlsruher Dreck-weg-Wochen zu beteiligen. Sie hatte eine ganze Reihe Beschäftigte aus ihrem Dezernatsbereich mitgebracht, vor allem aus dem Liegenschafts-

amt und dessen Forstabteilung. Die städtischen Frauen und Männer waren mit entsprechendem Schuhwerk, und Liegenschaftsamtsleiter Wolf-Dietrich Gierth auch mit einer gelben Warnweste ausgestattet. Zur weiteren Ausrüstung gehörten Greifzangen und Mülltüten, die das Amt für Abfallwirtschaft zur Verfügung gestellt hatte. Und so konnte es losgehen. Die Mädchen, ihre Betreuerin Lina Müller und der stellvertretende Heimleiter Lothar Ebert waren ganz normal angezogen. Dem Sammeleifer tat dies aber keinen Abbruch. Jacqueline, die auch Mitglied im Heimrat ist, wusste, worum es geht. Sie kann es nicht verstehen, dass man Abfall so einfach wegwirft, selbst wenn in zwei Metern Abstand ein Mülleimer zur Verfügung steht. Sie sieht das Sammeln durchaus auch als Möglichkeit, das eigene Verhalten einmal zu überdenken. Und so ging es mit Eifer

daran, längs der Stuttgarter Straße Papierschnipsel, Glasscherben und Zigarettenkippen aufzusammeln. Davon lagen so viele auf dem Weg, dass eines der Mädchen feststellte: „Karlsruhe raucht sehr viel.“ Allerdings gilt dies nicht für die Heimleitung im „Sybelheim“, wie Lothar Ebert ergänzte. Denn Tabak, Alkohol und Drogen sind in dem Haus tabu – und die Erzieherinnen und Erzieher sind den Kindern und Jugendlichen im Haus gerne ein gutes Vorbild. Erste Bürgermeisterin Mergen beteiligt sich jedes Jahr an den Dreck-wegWochen, weil sie dies für eine vorbildliche Aktion hält. Erstes Ziel müsse zwar eine Verhaltensänderung sein. Niemand solle was wegwerfen. Aber, so die EB, „wenn das Zeug da liegt, kann es die Stadt nicht schaffen, alles aufzulesen.“ Daher lobte Mergen das Engagement der Dreck-weg-Macher. -erg-


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Stadtzeitung, Ausgabe 17, 2011 by Röser Media - Issuu