Stadtzeitung, Ausgabe 16, 2011

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In dieser Woche Radlerforum In Karlsruhe lässt es sich dank konsequenter Rad-Förderung gut in die Pedale treten. Zu dieser Einschätzung kam jetzt das Radlerforum auf seiner jüngsten Sitzung. Seite II

Gemeinderat

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Marktbrunnen

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Mit dem Großherzog-LudwigBrunnen auf dem Marktplatz beginnt die StadtZeitung jetzt eine Serie, in der sie in lockerer Reihe Brunnen der Fächerstadt vorstellt. Seite V

Stadt Zeitung D FI

Rauchverbot auf Kinderspielplätzen, Bebauungsplan für Lachenweg oder Genehmigung des Haushalts: Ausführliche Beiträge aus dem Gemeinderat sind zu lesen auf Seite III

Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 65. Jahrgang · Nr. 16

21. April 2011

In Nancy sind noch Plätze frei Studentinnen und Studenten, die in Karlsruhe leben oder an einer hiesigen Hochschule eingeschrieben sind, können für vier Wochen im August in der Verwaltung von Nancy einer Ferienbeschäftigung nachgehen und ihre Französischkenntnisse aufbessern. Es gibt ein Taschengeld in Höhe von 150 Euro. Unterkunft und Verpflegung sind frei. Wer interessiert ist, verfasst einen Text darüber, was ihn zum Nancy-Aufenthalt motiviert, sowie einen tabellarischen Lebenslauf in Deutsch und Französisch. Zusammen mit zwei Passbildern und einer Immatrikulationsbescheinigung gehen die Unterlagen an die Stadt Karlsruhe, Hauptamt, Rathaus am Marktplatz, 76133 Karlsruhe. Auskünfte erteilt Iris Kessler (Hauptamt) unter Telefon 133-15 22.

Landschaftsschutz für Gießbachniederung / Im Brühl:

Genaue Ausdehnung noch unklar Plenum will größeres Gebiet ausweisen / Vorstellung in Ausschüssen Die Untere Verwaltungsbehörde mit ihrem Chef, dem Oberbürgermeister, ist für die Ausweisung von Natur- und Landschaftsschutzgebieten zuständig. Dies machte OB Heinz Fenrich auf der jüngsten Plenarsitzung des Gemeinderats am Dienstag dieser Woche deutlich. Die Fraktion der Karlsruher Liste (KAL) hatte beantragt, umgehend im Umweltausschuss und im Naturschutzbeirat den aktuellen Stand beim LandDie Unterlagen für die Debatte wiesen aus, dass zwei kleinere und ein größeres Gelände im Augenblick nicht in das insgesamt 348 Hektar umfassende Landschaftsschutzgebiet einbezogen werden sollen. Da sind zum einen die Flächen „Herdwegwiesen“ und „Kleine Weide“. Diese elf Hektar auf den Gemarkungen Durlach und Grötzingen sollen nicht ausgewiesen werden, um dort eventuell Ge-

schaftsschutzgebiet Gießbachniederung / Im Brühl vorgestellt zu bekommen. Das Gebiet liegt im Nordosten der Stadt, östlich der Autobahn und nördlich des Herdwegs. Fenrich sagte dennoch zu, den momentanen Stand am 19. Mai bei einer gemeinsamen Sitzung des Umweltausschusses, des Naturschutzbeirats und des Planungsausschusses vorzustellen. Er will in seine Entscheidung auch Argumente des Gemeinderats einbeziehen.

werbe ansiedeln zu können. Denn Gutachten haben erwiesen, dass im Osten der Fächerstadt zu wenige und im Westen zu viele Gewerbeflächen ausgewiesen seien. Als Kompensation sollen daher Gebiete in Knielingen künftig nicht mehr für Gewerbenutzung verwendet werden. Teile der Flächen „Geroldshecken“ und „Dürre Wiesen“ – 49 Hektar – will die Untere Naturschutzbehörde vorläufig auch

WAS WIRD IN NORDOST GESCHÜTZT? Darüber debattierte der Gemeinderat. Ausschüsse lernen die genauen Pläne kennen. Foto: Stadtplanungsamt Ein erfolgreicher Start sieht anders aus – bundesweit haben laut einer Umfrage von Spiegel-Online gerade mal zwei Prozent der Berechtigten Leistungen aus dem im Februar mit der HartzIV-Reform beschlossenen Bildungspaket für Kinder aus armen Familien abgerufen. Zu verwirrend scheint das Vergabeprozedere, zu verunsichert vom politischen Gezerre sind die Bürgerinnen und Bürger. Auch in Karlsruhe wird das Angebot, das Kindern Zuschüsse für Schulmaterial, Mittagessen und Nachhilfe, aber auch für mehrtägige Klassenfahrten und eintägige Schulausflüge gewährt, kaum genutzt – nur rund 120 der theoretisch 8 500 Berechtigten hätten bislang reagiert, informierten Bürgermeister Martin Lenz und Sozialamtsleiter Alfred Dietz am Dienstag die Medien. Ein Phänomen, das vor

Bildungspaket:

Leistungen beantragen allem Lenz nicht verwundert. Zum einen decke Karlsruhe über den Bildungsgutschein des hier auf freiwilliger Basis eingeführten Kinderpasses einen Teilbereich des Pakets bereits ab („Wir müssen nicht zum Jagen getragen werden“) und erreiche damit 85 Prozent der Hartz-IV-Kinder, „da ist der Druck geringer“. Zum anderen seien die gesetzlich vorgegebenen Hürden bei der Antragstellung höher. Dieses „Bürokratiemonster aus Berlin“ gelte es nun zu zähmen. Die Antragsfrist auf rückwirkende Leistungen für das erste Quar-

nicht als Schutzgebiete ausweisen, um der Fortschreibung der Flächennutzungsplanung nicht vorzugreifen. In deren Rahmen sollen vertiefende Untersuchungen angestellt werden. Dies allerdings führte zu Widerspruch bei den meisten Diskussionsteilnehmern. KAL-Stadtrat Dr. Eberhard Fischer hätte sich mit der Herausnahme der elf Hektar noch einverstanden erklärt. „Wenn wir aber auch das große Gebiet rausnehmen“, so sein Einwand, „dann brauchen wir das Landschaftsschutzgebiet überhaupt nicht mehr auszuweisen. Die Fraktionssprecherin der GRÜNE-Fraktion, Bettina Lisbach, pflichtete ihm bei. Auch ihre Fraktion hätte sich damit einverstanden erklärt, die kleineren Teile auszusparen. Allerdings wollte sie dort in keinem Fall eine Bebauung. Sie wies auf die wichtige Frischluftfunktion hin. Und darauf, dass auf dem größeren Gelände zahlreiche seltene Tiere und Pflanzen ihre Heimat hätten. Auch FDP-Fraktionsvorsitzende Rita Fromm machte deutlich, „welche wichtige Frischluftfunktion diese Gebiete haben“ und fragte, warum man eigentlich Fachleute wie Ärzte zu Rate ziehe, wenn deren Argumente dann doch nicht in die Entscheidungen einflössen, wogegen sich OB Fenrich verwahrte. Auch Jürgen Wenzel (FW) betonte die ökologische Bedeutung des Gesamtgebiets. Er verkannte aber nicht die Notwendigkeit, genügend Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen. Dies war auch das Argument von Thorsten Ehlgötz (CDU). Für ihn war es wichtig, Potenzial für Handel und Handwerk auszuweisen, wo es nachgefragt werde. Alle Redner waren mit der Behandlung in den Ausschüssen und betroffenen Ortschaftsräten einverstanden.-ergtal 2011 läuft – Stand Redaktionsschluss am Dienstag – am 30. April, ab. Wer noch zu seinem Recht kommen will, sollte sich also sputen. Bürgerinnen und Bürger, die Hartz-IV beziehen, stellen den Antrag bei den Jobcentern in der Brauerstraße 10, Kaiserallee 4 und Badener Straße 3. Geringverdiener, Wohngeld- und Kinderzuschlagsberechtigte sind beim Sozialamt im Rathaus West oder im Stadtamt Durlach richtig. Inhaltlich sieht Alfred Dietz das Teilhabe- und Bildungspaket positiv, lediglich die „Verwaltungsfallstricke“ und einige andere Unwägbarkeiten bereiten ihm Kopfzerbrechen. Bürgermeister Martin Lenz wäre es am liebsten, die Ausgabe des Pakets wie schon den Kinderpass beim Stadtjugendausschuss anzudocken und es unkompliziert an die Adressaten zu bringen. -maf-

ENORME BÜHNENPRÄSENZ hat die kahlköpfige Deborah Anne Dyer („Skin“), Frontfrau von „Skunk Anansie“, die vor fünf Jahren mit einer eigenen Band beim Fest auftrat. „Skunk Anansie“ landeten Mitte der 90er Jahre den Hit „Hedonism“.

Nicht nur die Helden sind zurück „Das Fest“ läuft vom 22. bis zum 24. Juli / Ticket-Vorverkauf hat begonnen „Es ist angerichtet“, bat Fest-Chef Martin Wacker zu Tisch. Und der ist vom 22. bis 24. Juli in der Günther-Klotz-Anlage wieder üppig gedeckt. Vor allem musikalisch – darum ging es bei der ersten von mehreren Pressekonferenzen in den Räumen der Sparkasse im Vorfeld des Sommerfestivals. Mit „Wir sind Helden“, den legendären US-Punk-Rockern von „Bad Religion“, die ihr 30-jähriges Bestehen feiern, der wiedervereinten britischen Alternativ-Rock-Band „Skunk Anansie“ um Frontfrau Skin, die 2006 bereits als Solokünstlerin beim Fest zu erleben war, oder der dänischen Chartstürmerin Aura Dione wähnen sich die „Fest-Macher“ auf der sicheren Seite, das „Line-up muss den Vergleich mit der Konkurrenz nicht scheuen“, ist Wacker überzeugt. Apropos Konkurrenz: Zwei Top-Acts – laut Wacker „echte Knaller“ – werden noch geheim gehalten. Da die Bands auch auf anderen Festivals spielen, dürfen deren Namen aus wettebewerbsrechtlichen Gründen erst im Juni veröffentlicht werden. Der Fest-Eintritt bleibt übrigens beim Preis von fünf Euro pro Tag – nun allerdings inklusive Sonntag. Musikfans sollten den Ticketkauf nicht auf die lange Bank schieben, denn die Zahl derer, die in den umzäunten Bereich um die Hauptbühne am „Mount Klotz“ kommen, wurde aus Sicherheitsgründen von 60 000 Menschen auf 50 000 reduziert. Vorverkauf der Fest-Tickets ist in ausgewählten Filialen der Sparkasse Karlsruhe-Ettlingen, den regionalen BNN-Geschäftsstellen,

der Tourist-Information am Hauptbahnhof sowie in Karlsruher E-Plus/Base-Filialen. Der Zutritt zum Großteil des Geländes entlang der Alb mit Sport- und Familienbereich bleibt weiterhin frei, schließlich ist dieser „Umsonst“-Bereich ein zentraler Bestandteil des Fest-Konzepts. Wer Karten hat, bekommt nicht nur viel Musik für wenig Geld, sondern neben Top-Acts auch Gelegenheit, viele regionale Bands oder den Spanier „Huecco“ zu erleben, der mit einer Mischung aus

Rock, Rumba und Flamenco um die Gunst des Fest-Publikums wirbt. Nur mit Schlagzeug und Mikrophon ausgerüstet bestreiten „Van Canto“ ihren Auftritt. Sie sind in der Heavy-Metal-Ecke zuhause und imitieren dafür Instrumente wie Rhythmusund Sologitarren, Bass und Keyboards mit ihren Stimmen. Für die Klassik am Sonntagmorgen hat das „Fest-Team“ die Badische Staatskapelle verpflichtet, danach folgt Jazz mit der Galapagos Big Band. Weitere Infos: www.dasfest.net. -maf-

TANZVOLK VOR DER HAUPTBÜHNE: Durch die Beschränkung auf 50 000 Gäste im Musikbereich gibt es dieses Jahr für alle mehr Platz. Archivfotos (2): Bastian

Die Freibadsaison beginnt am 7. Mai

Immer mehr fahren mit der Bahn

Am Samstag, 7. Mai, beginnt in Karlsruhe endgültig die Freibadsaison, nachdem das Sonnenbad am Rheinhafen bereits seit Februar geöffnet ist. Rheinstrandbad Rappenwört, Freibad Rüppurr und Durlacher Turmbergbad sind ab 7. Mai täglich von 9 Uhr bis 20 Uhr geöffnet und bieten kleinen und großen Wasserratten zahlreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung mit Rutschen, Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Planschbecken, Liegewiesen und Sportgelegenheiten. Die Eintrittspreise in Rappenwört und Rüppurr betragen jeweils 3,80 Euro für die Einzelkarte, ermäßigt 2,50 Euro. Die Familienkarte kostet in den beiden Bädern jeweils zehn Euro. Wegen der noch andauernden Bauarbeiten (die StadtZeitung berichtete), ist es in dieser Saison günstiger, das Turmbergbad zu besuchen. Erwachsene zahlen in Durlach drei Euro für die Tageskarte. Die ermäßigte Karte kostet zwei Euro, für die Familienkarte werden in Durlach acht Euro fällig. -red-

Fahrgastzahlen des KVV erneut gestiegen / Angebote locken zusätzliche Kunden

ERFOLGSMODELL: Im vergangenen Jahr zählten die Bahnen und Busse des Karlsruher Verkehrsverbunds insgesamt 176,6 Millionen Fahrgäste. Foto: Fränkle

Das Karlsruher Modell des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) wird für die Bewohner der Fächerstadt und des Umlands immer attraktiver. Bester Beleg dafür sind die Fahrgastzahlen des vergangenen Jahres, in dem der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) erneut zusätzliche Kunden gewann. 2010 zählte der KVV insgesamt 176,6 Millionen Kundinnen und Kunden, die mit seinen Bahnen und Bussen zu Arbeit, Einkauf, Kultur- und Sportveranstaltungen, Besuchen oder vielen anderen Freizeitbeschäftigungen fuhren. Dies war eine Steigerung um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit konnten auch die Bauarbeiten zur Kombilösung, die 2010 in der Innenstadt begannen, den Zustrom auf den ÖPNV nicht bremsen. Neben dem strengen und kalten Winter, in dem zahlreiche Menschen vom Auto auf den ÖPNV umstiegen, macht der KVV in einer Pressemitteilung

vor allem seine besonderen Projekte wie die erfolgreiche Aktion „Kunden werben Kunden“ für die Steigerung der Fahrgastzahlen verantwortlich. Bei den eingeführten Angeboten des KVV legte die KombiCard am meisten zu. Das deutliche Plus von genau 15 Prozent gegenüber dem Jahr 2009 ist für den KVV auch Beweis dafür, „dass die Karte den Kundenwünschen in vollem Umfang gerecht wird.“ Nach nur zwei Jahren seit Einführung des Angebots gibt es laut KVV bereits etwa 12 000 Abonnenten. Aber auch bei den Monatskarten und den klassischen Einzelfahrkarten (plus 1,3 Prozent) verbuchte der KVV einen Anstieg. Der war auch bei der im Januar 2010 eingeführten 9-Uhr-Karte zu verzeichnen, die inzwischen monatlich über 4 000 Kundinnen und Kunden nutzen. Die gefragteste Karte mit 72 000 Inhabern ist nach wie vor die ScoolCard. Und bereits 21 000 Studentin-

nen und Studenten (das ist ein Plus von 1,0 Prozent gegenüber dem Jahr 2009) nutzen inzwischen die StudiKarte. Auch jetzt zu Ostern hat der KVV für seine Fahrgäste ein spezielles Angebot im Köcher. Diejenigen, die ab Karfreitag, 22. April, eine 24-Stunden-Karte kaufen, können diese bis einschließlich Ostermontag, 25. April, nutzen. Dies gilt für sämtliche Varianten der 24-Stunden-Karte von Citysolo bis Regio quattro. Weiter können Nutzer des ÖPNV noch bis Karsamstag, 23. April, von einer Gemeinschaftsaktion des KVV mit Stadtmarketing, City Initiative und den „Top Fachgeschäften“ profitieren. Denn bis zum Samstag erhalten diejenigen, die in Inhaber geführten „Top Fachgeschäften“ der Innenstadt für mindestens 30 Euro einkaufen und an der Kasse eine KVV-Fahrkarte vorlegen, zehn „Karlsruher“ im Wert von fünf Euro geschenkt. -trö-


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