Stadtzeitung, Ausgabe 13, 2011

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In dieser Woche Leihräder Call a bike ist wieder da: Kaum hat sich in der Region radlerfreundliches Wetter durchgesetzt, da stehen die Leihfahrräder schon wieder an Kreuzungen und Plätzen bereit. Seite II

Neugestaltung

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Zirkuswelt

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So bunt wie eine Zirkuswelt ist die Ausstellung des Badischen Landesmuseums, die unter dem Titel „HeRRReinspaziert!“ Sammlungen vom 13. bis 21. Jahrhundert zeigt. Seite V

Stadt Zeitung D FI

Bei einer Bürgerinformation zum Bebauungsplan für Alt-Neureut stellte das Stadtplanungsamt jetzt Möglichkeiten zur Neugestaltung des historischen Ortskerns vor. Seite IV

Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 65. Jahrgang · Nr. 13

1. April 2011

Zoo: Ausstellung zu Menschenaffen „Menschenaffen – unsere wilde Verwandtschaft“ heißt die Ausstellung, die der Zoo vom 6. April bis 30. September im Raubtierhaus zeigt. Damit beteiligt sich der Zoo an der diesjährigen Kampagne des europäischen Zooverbands (EAZA – European Association of Zoo and Aquaria), der 2011 einen nachhaltigen Beitrag zum Überleben der Schimpansen, Orang-Utans, Gorillas und Gibbons leisten möchte. Der Verlust des Lebensraums ist ein Hauptgrund für die weltweite Bedrohung der Menschenaffen. Tropische Wälder werden für landwirtschaftliche Nutzflächen, Städtebau und zur Holzgewinnung zerstört. Lokale Katastrophen in verbleibenden Waldresten wie Krankheiten und Brände verschärfen die Situation für Primaten.

Der Stadtjugendausschuss besteht seit 60 Jahren:

Sprachrohr für Kinder und Jugend Expertendiskussion im Anne-Frank-Haus als Auftakt zum Jubiläum Als der Stadtjugendausschuss im Jahre 1951 an den Start ging, war dessen Gründungsvater Bürgermeister Walter Wäldele seiner Zeit weit voraus. Denn einige Jahre später delegierte die Stadt ihre gesamte Jugendarbeit an den Dachverband von heute 41 Karlsruher Jugendorganisationen und führte damit

professionelle und ehrenamtliche Strukturen zusammen. Das Konzept wurde zum Erfolgsmodell und ist auch 60 Jahre später noch aktuell. Mit Fachvortrag und anschließender Diskussion im Anne-Frank-Haus startete der Stadtjugendausschuss am Donnerstag vergangener Woche ins Jubiläumsjahr.

Die Jugendfreizeit- und Bildungsstätte im lothringischen Baerenthal gehört ebenso zum Verband wie die Mobile Spielaktion oder das 1982 eröffnete Jugend- und Begegnungszentrum „Jubez”. Sechs Jahre später fiel der Startschuss für die Karlsruher Aktivspielplätze, bis 2009 war der Stadtjugendausschuss Veranstalter des Open-air-Spektakels „Das Fest”. Der Verein leistet professionelle Jugendarbeit in über 30 Einrichtungen, beispielsweise in den Kinder- und Jugendtreffs. Der Vorsitzende des Stadtjugendausschusses, Christian Klinger, bezeichnete seine Organisation als „Sprachrohr der Karlsruher Kinder und Jugendlichen und ihrer Bedürfnisse”. Er lobte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, „die mit begrenzten finanziellen Mitteln tolle Arbeit leisten”. Bürgermeister Martin Lenz, dessen berufliche Laufbahn einst beim Stadtjugendausschuss begann, bezeichnete die Übernahme der kommunalen Jugendarbeit als „einmaligen, modellhaften Weg”. Auch künftig sei beim Stadtjugendausschuss „der Wandel Programm”. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Dr. Mike Seckinger vom Deutschen Jugendinstitut München zum Thema „Jugendarbeit als Bildungsoase!?”. Jugendarbeit habe „schon immer einen Bildungsauftrag gehabt”, so Seckinger, der die Distanz zur Schule mit unterschiedlichen Bildungsbegriffen er-

AKTIV: Die Mobile Spielaktion ist seit langem ein fester Bestandteil in der Arbeit des Stadtjugendausschusses.

Chance für die Jugendarbeit, alltagsnahe Bildungsangebote in Ergänzung zur schulischen und betrieblichen Ausbildung anzubieten”. Er forderte die Jugendverbände auf, auch von Schulen und Betrieben deren Beitrag einzufordern. In der anschließenden Diskussion sah Elisabeth Groß, die Leiterin des Staatlichen Schulamtes Karlsruhe, in der Bildung „eine Oase, an der sich die Menschen in kultureller Vielfalt austauschten”. „Bildungspatenschaften auf Augenhöhe” mahnte dagegen Virginia Reising, Sozialpädagogin beim Stadtjugendausschuss, an. IHK-Vertreter Josef Stößer hielt die „Vermittlung einer positiven Lebenseinstellung, von Interesse und Schlüsselkompetenzen” für wichtig. Der Erfolg von Jugendarbeit werde fälschlich „an berufsrelevanten Fähigkeiten gemessen”, kritisierte Henning Kahlert von den Karlsruher Pfadfindern. Als „originäre Stärke der Jugendarbeit” bezeichnete der Vertreter der Katholischen Jugend, Tim Bender, die individuelle Förderung. Der Abend war Auftakt für weitere Geburtstagsveranstaltungen in diesem Jahr. Für den Sommer lädt der Stadtjugendausschuss zum Festakt ins Zirkuszelt und stellt ein Buch zu 60 Jahren Jugendarbeit in Karlsruhe vor. Mit „60 Aktionen, 60 Orte” bietet er in den Tagen vom 14. bis 16. April im ganzen Stadtgebiet Aktivitäten für Kinder und Jugendliche an. -mü-

Forum Ehrenamt tagt im Haus Solms

Pflegekinderdienst sucht Verstärkung

Durlach lädt zum Seniorennachmittag

Lichtblicke für die Albkapelle

Das im vergangenen Jahr neu besetzte „Forum Ehrenamt“ kommt am Mittwoch, 6. April, um 18 Uhr im Haus Solms in der Bismarckstraße 24 zur insgesamt 13. öffentlichen Sitzung des Gremiums zusammen. Bei der ersten Zusammenkunft in der neuen Wahlperiode beraten die 38 Mitglieder aus sämtlichen Bereichen des bürgerschaftlichen Engagements unter Vorsitz von Bürgermeister Wolfram Jäger Themen zur Unterstützung von Vereinen und Initiativen, von engagierten Bürgern und zur Anerkennung des bürgerschaftlichen Engagements. Darüber hinaus stehen eine Rückschau auf die bisherigen Initiativen des Forums und ein Ausblick auf die vom Aktivbüro für dieses Jahr geplanten Aktivitäten auf der Tagesordnung. Diejenigen, die die Sitzung mitverfolgen wollen, sollten sich aus organisatorischen Gründen beim Aktivbüro anmelden. Das Aktivbüro im Rathaus am Marktplatz (Eingang Turmhof Hebelstraße) ist unter Telefon 133-12 12 zu erreichen. E-Mail: aktivbuero@afsta.karlsruhe.de.

Die Nachfrage nach liebevollen und qualifizierten Tagespflegeeltern in Karlsruhe bleibt groß. Der städtische Pflegekinderdienst sucht deshalb Frauen und Männer, die Freude am Umgang mit Kindern haben. Aktuell werden rund 500 Mädchen und Jungen von Tagesmüttern betreut. Wer Kinder tageweise bei sich aufnimmt, den bereitet der städtische Pflegekinderdienst auf seine Aufgabe vor. Ab 11. April beginnt bei der Volkshochschule ein neuer Qualifizierungskurs mit 160 Unterrichtseinheiten. Die Termine sind immer montags und mittwochs von 19 bis 21.30 Uhr und – alle zwei Wochen – samstags von 9.30 bis 15.30 Uhr. Nach den ersten 30 Einheiten kann bereits ein Tageskind aufgenommen werden. Noch gibt es in dem Kurs freie Plätze für Neueinsteiger, die in Vorgesprächen mit dem Pflegekinderdienst (Telefonnummern 133-51 15 bis 133-51 21) als geeignet eingeschätzt werden. Für ihr Engagement erhalten Tagespflegeeltern ein Pflegegeld von 3,90 Euro pro Kind und Stunde.

Auf einen unterhaltsamen Nachmittag können sich Durlacher Seniorinnen und Senioren freuen. Das Stadtamt Durlach lädt alle interessierten älteren Mitbürger für Samstag, 9. April, um 14.30 Uhr zu Musik, Tanz und Gymnastik in die Weiherhofhalle ein. Am Programm beteiligen sich lokale Vereine und Gruppierungen, darunter die Seniorengymnastikgruppe der TG Aue, die Harmonika-Vereinigung sowie die Kinder vom Zirkus Maccaroni. Für das leibliche Wohl sorgt der ASV Durlach. Der Eintritt ist frei. Wer Leistungen der Grundsicherung bekommt, ist zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Die Gutscheine können bis 8. April gegen einen entsprechenden Nachweis im Seniorenbüro in der Markgrafenstraße 14 oder am 9. April eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn in der Weiherhofhalle bei den Büro-Mitarbeiterinnen abgeholt werden. Wer auf einen Rollstuhl angewiesen ist, sollte sich aus organisatorischen Gründen unter der Telefonnummer 133-50 86 für den Nachmittag anmelden.

Ein Knopfdruck durch Bürgermeister Michael Obert – die Albkapelle leuchtete am Dienstag in neuem nächtlichem Glanz. Zur Premiere dieses Projektes aus dem Lichtplan Karlsruhe waren auch Karlheinz Schmidt, Vorsitzender des Bürgervereins Grünwinkel, und weitere Vereinsmitglieder zur kleinen Kapelle an der Alb gekommen. Sie verschafften sich vor Ort einen eigenen Eindruck von der sanierten Beleuchtung des Stadtteil-Wahrzeichens und ließen sich von Lichtplaner Matthias Friedrich (Luna Lichtarchitektur, Karlsruhe) das Konzept erläutern. Statt ineffizienter 125-Watt-Quecksilberdampfstrahler wurde eine LED-Technik gewählt, die nachtaktive Tiere möglichst wenig stört. Weitere LED-Bodenstrahler modellieren die Sockelmauer und „erden“ so die Kapelle im Dunkeln. Und auf dem Dach der Kapelle markiert eine einzelne Lampe gegen den Nachthimmel den Abschluss des Gebäudes. Täglich ab der Dämmerung bis gegen 23 Uhr zeigt die Albkapelle nun ihr neues Nachtgesicht. -rie-

klärte. Auch kollidiere der Erfolgsdruck der Schulen mit typischen Prinzipien der Jugendarbeit. Seckinger nannte die Diskussion um Kooperationen „eine große

STIMMUNGSHOCH IN DER SCHWARZWALDHALLE und letzte Gelegenheit für ein kompaktes Promifoto. Nach dem furiosen Finale auf der Showbühne ging es beim Regenbogen-Award zur After-Show-Party in die Gartenhalle. Fotos (3): Fränkle

Ebbe, Maya und Eibe ist das Areal beim Raubtierhaus schon ein wenig vertraut – durften die drei Mini-Shetlandponys ihr Auslauf-Gehege doch schon seit einiger Zeit nutzen. Nur die Stallungen waren neu für sie – und auch ihre drei winzigen Nachbarn im Interims-Streichelzoo, Endo, Elton und Eric, die schwarzen Quessant-Schafe. Denn die als kleinste Schafe der Welt geltenden bretonischen Zwergschafe sind erst Dienstagabend aus St. Johann nach Karlsruhe gereist. Und während die Ponys am Mittwoch ungestüm bei der

Ebbe und Endo begeistern die Kinder Vorstellung der neuen Anlage im Gehege herumrannten (unser Bild) , hielten die Böcke Herdendisziplin und zupften ein paar Grashalme. „Stallgebäude und Gehege wurden ausschließlich durch Firmen mit Spenden sowie freiwilligen Arbeitsleistungen ermöglicht“, dankte Bürgermeister Michael Obert allen Unterstützern, die mit einem Schild am Zaun gewürdigt werden. Im April beginnt der Bau

des großen Streichelzoos südlich der Schwarzwaldhalle. Insgesamt 1,5 Millionen Euro kostet die Anlage einschließlich Infrastruktur. Bislang haben Privatleute sowie Firmen und Organisationen über 700 0000 Euro für den Wiederaufbau des im November abgebrannten Streichelzoos gespendet. Bis zu den Sommerferien soll die Anlage fertig gestellt sein, dann werden Ponys und Schafe erneut auf „fremde“ Mitbewohner treffen. Denn zu ihnen gesellen sich Esel und Ziegen, auch Meerschweinchen haben auf dem Areal Platz. -rie-

DIE BELEUCHTUNGSSTÄRKE FÜR DIE ALBKAPELLE ist so gewählt, dass die differenzierte Dunkelheit des Naturraums wahrnehmbar bleibt. Foto: Müller-Gmelin

Gala bunt wie ein Regenbogen

Jazz und Soul im Infopavillon „K.“

„Im Flieger hatte ich meine Flip-Flops an, hier waren sie dann wirklich angebracht.“ Ex-Banditos Sängerin und Laudatorin Fernanda Brandao genoss sichtlich den frühlingshaften Abend in Karlsruhe, kam aber selbstverständlich nicht in Badelatschen zur Medienpreisverleihung in die Schwarzwaldhalle. In neckischem, elegantem, schickem oder originellem Outfit defilierte das Publikum zur Verleihung von insgesamt elf Awards, die Radio Regenbogen am vergangenen Freitag in der Schwarzwaldhalle an Künstler und Persönlichkeiten verlieh. Küsschen hier, Küsschen da, strahlende Sieger und bewegende Momente bestimmten das gesellschaftliche Großereignis am Festplatz, zu dem sich wieder 1 200 Gäste ein Stelldichein gaben. Alle Jahre wieder inszeniert der Regionalsender die Gala der Stars, lässt die Fächerstadt zur Showbühne Baden-Württembergs werden. Neben so illustren Gästen wie Schmusesänger James Blunt, Schauspieler Götz Otto oder die „gräfische“ Popformation „Unheilig“ wurde mit Ulrich Gebhard in diesem Jahr auch ein „Held von nebenan“ gewürdigt (siehe Beitrag Seite V). -Lä-

Im Informationspavillon „K.“ am Ettlinger Tor gibt es nicht nur Veranstaltungen und Auskünfte zur Kombilösung, sondern auch ein Kulturprogramm. So kommt der Sänger und Entertainer Tony Nesbitt zu gleich zwei Konzerten in den „K.“. Das erste Mal ist dort die „Stimme des Soul“ am Mittwoch, 6. April, um 20 Uhr zu hören. Zum zweiten Auftritt kommt Nesbitt, der in Gospelchören begann und in seiner über 30-jährigen Karriere auch den ersten Preis des All European Star Search in der Kategorie Solo-Sänger in Deutschland gewann, am Mittwoch, 4. Mai, ebenfalls um 20 Uhr, in den „K.“. Jazzige Rhythmen und Klänge beherrschen am Freitag, 8. April, im Pavillon am Ettlinger Tor die Szenerie. Dann tritt Gernot Ziegler mit seiner Formation Mobile Home um 20 Uhr vor das Publikum und geht mit seinen beiden Mitstreitern auf Streifzug durch die Welt des Jazz. Der Eintritt zu allen drei Konzerten kostet jeweils fünf Euro. Bei freiem Eintritt können Spaziergänger am Sonntag, 3. April, Zwischenstation im „K.“ machen. Dort spielt dann um 17 Uhr der 15-jährige Marvin Geißer bekannte Melodien auf dem Flügel. -trö-

Karlsruhe wählte im Landestrend Hohe Wahlbeteiligung, die Grünen als strahlende Gewinner, die CDU trotz Einbußen stärkste Kraft, Verluste für die SPD, herber Rückschlag für die FDP: Das Ergebnis der Wahlen zum 15. Landtag von Baden-Württemberg lässt sich mit einigen Abweichungen auch in den beiden Karlsruher Wahlkreisen ablesen. Im Wahlkreis Ost verteidigte Manfred Groh (CDU) sein Direktmandat mit 30,8 Prozent (2006: 36,4 Prozent) knapp vor Dr. Gisela Splett (GRÜNE), die auf 30,2 Prozent kam. Dies war ein Plus von 14 Prozent gegenüber der Wahl 2006. Im Wahlkreis West ging es noch enger zu. Da holte Katrin Schütz (CDU) mit 30,6 Prozent das Direktmandat vor Alexander Salomon (GRÜNE), der ihr mit 30,3 Prozent hart auf den Fersen war. Die SPD landete in beiden Wahlkreisen mit knapp über 25 Prozent auf Platz drei. Die FDP sackte auf 5,3 Prozent (Wahlkreis Ost) und 4,8 Prozent (West). Wahl in Karlsruhe auf Seite III. -trö-


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