In dieser Woche Magistrale Deutschland sei Bummelzug im europäischen Eisenbahnverkehr, forderte Magistrale-Vorsitzender OB Heinz Fenrich bei der Hauptversammlung des Aktionsbündnisses den Lückenschluss in Süddeutschland für die schnelle Schiene. Seite II
Jugendpreis
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Den Startschuss für die 5. DreckWeg-Wochen für eine saubere Stadt gab Erste Bürgermeisterin Margret Mergen jetzt in Oberreut. Seite III
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Saubermänner
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Die Stadt würdigt mit dem von OB Fenrich ausgeschriebenen Preis „Mensch – Gut gemacht“ das soziale Engagement Jugendlicher. Seite II
Stadt Zeitung Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 65. Jahrgang · Nr. 9
4. März 2011
Jugendschutz und Fastnacht Auch wenn es während der Fastnachtszeit ein wenig lockerer und ausgelassener zugeht als sonst üblich und die Narren das Regiment haben, so muss auch während der fünften Jahreszeit der Jugendschutz eingehalten werden. Damit Jugendliche, Eltern und Veranstalter wissen, was erlaubt ist und was nicht, macht das städtische Kinderbüro im Vorfeld der närrischen Tage auf die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes aufmerksam. Verboten ist es demnach unter anderem, Jugendlichen unter 16 Jahren Bier oder Wein auszuschenken. Harte Alkoholika wie Schnäpse, Liköre und deren Mixgetränke sind erst ab 18 Jahren erlaubt. Wer Fragen zu den Regelungen hat, kann sich unter Telefon 133-51 32 an das städtische Kinderbüro wenden.
Unternehmens- und Betriebsumfrage:
Gute Noten für den Wirtschaftsstandort 365 Firmen gaben Online-Bewertung ab Als ein „Sehr gut“ für den Wirtschaftsstandort Karlsruhe, sah Erste Bürgermeisterin Margret Mergen die Ergebnisse einer Online-Umfrage, an der 365 von 1 292 ausgewählten Betrieben teilgenommen haben. Die Umfrage, die Margret Mergen am Mittwoch zusammen mit der Leiterin des Amts für Stadtentwicklung, Dr. Edith Wiegelmann-Uhlig, und dem Direktor der städtischen Wirtschaftsförderung, Michael Kaiser, der Presse vorstellte, soll künftig alle drei Jahre objektive Informationen zur Situation der Betriebe und zu deren Einschätzung der Standortbedingungen geben. Bei „harten“ messbaren Standortfaktoren wurde die Nähe zu Forschungs-, Bildungs-, und Entwicklungseinrichtungen mit 1,6 besonders positiv bewertet, Beurteilungen zwischen 2,5 und 2,8 gab es für Mietkosten, Grundstückspreise und Verfügbarkeit von Flächen. Relativ schlecht bewertet wurde die verkehrliche Anbindung des regionalen Straßenverkehrs an den linksrheinischen Teil der Region. In hellem Licht erwarten die Betriebe, insbesondere aus dem IT-Bereich, ihre künftige Entwicklung – sowohl was die Zahl der
ERWEITERUNG am Standort, wie im Siemens Industriepark, planen 40 Prozent der befragten Betriebe. Foto: Müller-Gmelin
Beschäftigten, als auch die Umsatzerwartungen betrifft. Dabei stufen 65,8 Prozent der Betriebe ihren jetzigen Standort als zukunftsfähig ein, 26,1 Prozent dagegen sehen ihn als ungeeignet für eine günstige Weiterentwicklung. 16,7 Prozent, die bereits ihre Fühler nach neuen Räumen oder Flächen ausgestreckt haben, haben dies schon außerhalb Karlsruhes getan. „Wenn hier in der Stadt keine Perspektiven gesehen werden, ist das ein Alarmsignal“, sieht Mergen noch „einige Hausaufgaben zu machen“, vor allem in den Fächern „Fachkräftebedarf“, „Verkehrsanbindung“ und „Flächenversorgung“. Wobei bei der Flächenrekrutierung bestehende Gewerbegebiete, die Revitalisierung von Stadtflächen, aber auch neue Gewerbeflächen und Interkommunale Gebiete wie der Gewerbepark am BadenAirpark, zur Problemlösung beitragen sollen. Schließlich sollten nicht nur ansässige Firmen gehalten werden, ebenso gelte es, Neuansiedlungen oder Ausgründungen aus dem KIT zu unterstützten. „Das A und O ist das persönliche Gespräch. Die Arbeit wird geschätzt“, sah Mergen die Bewertung der städtischen Wirtschaftsförderung als „beruhigend und ermutigend“. Von den Betrieben, die in den letzten zwei Jahren zur Wirtschaftsförderung Kontakt hatten oder Dienstleistungen in Anspruch nahmen, waren 82,1 Prozent mit der Bearbeitung ihres Anliegens „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Neben der individuellen Beratung (63,1 Prozent) war die Wirtschaftsförderung besonders bei Gewerbeflächenvermittlung (53,6 Prozent) und der Vermittlung von Immobilien (38,1 Prozent) gefragt. Der vollständige Ergebnisbericht steht zum Download im Internet unter www.karlsruhe.de/stadtentwicklung. -fis-
Neuer Stadtplan ist jetzt im Handel
An Fasching in Jugendkunstschule
Schreiben im Dialekt
„Narri-Narro“ in Hallenbädern
Stadt beugt sich närrischem Treiben
Der aktualisierte amtliche Stadtplan des Liegenschaftsamts ist ab sofort im Handel erhältlich und kostet sechs Euro. Die Karte im Maßstab 1:20 000 erleichtert die Orientierung in Karlsruhe und bietet Zusatzinformationen wie Hausnummern oder Höhenlinien im Stadtgebiet und Teilen des Umlandes. Eine beigelegte Informationsbroschüre enthält neben dem Straßenverzeichnis der Fächerstadt auch zahlreiche Angaben zu touristischen Sehenswürdigkeiten, Behörden und öffentlichen Einrichtungen sowie eine Stadtchronik und einen aktuellen Liniennetzplan des Karlsruher Verkehrsverbunds.
Im Programm der Jugendkunstschule (Juks) finden Kinder auch noch für die Faschingsferien jede Menge kreativer Angebote in Kunst, Film, Fotografie, Medien und Theater. So können etwa kleine Forscher ab vier Jahren mit Pinsel und Stiften ins Farbenland reisen. Fünf- bis Achtjährige sind zum „Karneval der Tiere“ eingeladen, Sieben- bis Zehnjährige können in Durlach mit selbst hergestellten Ölfarben malen oder im Studienhaus auf Fototour gehen. Nähere Informationen für Kurzentschlossene zu den einzelnen Angeboten gibt es unter Telefon 83 12 30, im Internet unter: www.juks.karlsruhe.de.
Mundartwettbewerb sucht wieder „Gnitze Griffel“
Für Fastnachtssamstag, 5. März, laden Weiherhofbad und Adolf-Ehrmann Bad zu närrischem Schwimmen. Um 14.11 Uhr beginnt die Wasserparty im Weiherhofbad. Bei Spielen im Wasser sind Preise zu gewinnen, Kinderaktionen werden geboten, Erwachsene können in der Sauna entspannen. Kleine Gäste bekommen Berliner und heiße Schokolade. Kinder werden gebeten, ungeschminkt, aber in lustigem Badekostüm zu kommen. Die originellste Verkleidung wird prämiert. Im Adolf-Ehrmann Bad, wo das Spielfest von 14 bis 17 Uhr dauert, werden ebenfalls originelle Kostüme ausgezeichnet.
Am Fastnachtsdienstag, 8. März, haben Rathäuser, Ortsverwaltungen, alle weiteren städtischen Dienststellen (bis auf das Briefwahlbüro, siehe Seite II), Stadtarchiv und Stadtmuseum, sowie Bibliotheken und Wertstoffstationen (Ausnahme Nordeckenstraße) geschlossen. In Neureut kommt die Müllabfuhr erst am Mittwoch, 9. März. Auch die Bäder ändern wegen der närrischen Tage ihre Öffnungszeiten. Weitere Informationen im Internet unter der Adresse www.ka-baeder.de. Wegen der Fastnachtsumzüge leiten die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) Bahnen und Busse im Stadtgebiet um. In Daxlanden ziehen die Narren am Samstag, 5. März ab 14.33 Uhr durch die Straßen. Deshalb bleibt der Abschnitt zwischen Eckenerstraße und Rappenwört für die Tramlinie 6 von 13.50 bis 16 Uhr gesperrt, stattdessen fahren Busse im ZehnMinuten-Takt zwischen Entenfang und Ankerstraße. „Umzug, Spaß und Narretei, auf nach Dorlach – sei dabei!“ heißt es am Sonntag, 6. März ab 14.11 Uhr. Deshalb bleibt an diesem Tag die Strecke zwischen Auer Straße und Turmberg von 13.20 bis 17 Uhr, von der Auer Straße bis Wolfartsweier Nord von 13.50 bis 16 Uhr für den Tramverkehr gesperrt. Die Tramlinien 1 und 2 enden an der Auerstraße, Busse fahren von dort alle zehn Minuten bis zur Haltestelle Turmberg. Für alle Narren, die am Samstag, 5. März, und am Rosenmontag, 7. März, abends in der Emil-Arheit-Halle in Grötzingen feiern, bieten die VBK zusätzliche Busse ab dem Turmberg an. Wenn der 79. närrische Lindwurm am kommenden Dienstag, 8. März, ab 14.11 Uhr durch die Karlsruher Innenstadt zieht, stellen die VBK den Verkehr in der Kaiserstraße bis 17.30 Uhr ein. Infos unter: www.kvv.de. -nil-
BEI DER BUNTEN ABSCHIEDSFEIER IM BÜRGERSAAL des Rathauses ließen Juniorbotschafterinnen und -botschafter der Karlsruher Unicef-AG das ereignisreiche Jahr in Bild und Ton Revue passieren und stellten Spendenprojekte vor. Mit von der Partie waren auch der Magier Ralf Gagel und der Coro Bambini. Fotos (3): Fränkle
Gemeinsam für eine bessere Welt Partnerjahr als Unicef-Kinderstadt endet / Karlsruher spendeten 321 000 Euro Am Ende schmetterten alle gemeinsam mit Juniorbotschaftern der Karlsruher Unicef-AG und dem Coro Bambini Michaels Jacksons „We are the world“. Was hätte besser zur Abschlussveranstaltung Karlsruhes als Unicef-Kinderstadt2010 im Bürgersaal des Rathauses gepasst als das Lied, das Kinder aller Länder auffordert, gemeinsam an einer besseren Welt zu arbeiten. Kinder waren die Hauptakteure. Ein Jahr lang drehte sich in Karlsruhe alles um Kinder und deren Wohlergehen. Um Mädchen und Jungen vor Ort, aber auch um die in Haiti, Pakistan, Niger und Burundi. Und OB Fenrich hatte den Mund nicht zu voll genommen, als er am 13. Januar 2010 in Leipzig erklärte, man werde für Unicef einen Euro pro Einwohner sammeln. Exakt 321 487 Euro kamen schließlich bei 200 Veranstaltungen zusammen. Damit hat die Fächerstadt das Klassenziel sogar übertroffen. „Wir waren aus voller Überzeugung Kinderstadt“, hatte Fenrich
Der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe schreibt jetzt wieder seinen Mundartwettbewerb „De Gnitze Griffel“ aus. Auch bei der bereits 20. Auflage des jährlichen Wettbewerbs sind neue Geschichten, Gedichte, Lieder und Szenen gefragt, die in den heimischen Dialekten verfasst sind. Den Siegerinnen und Siegern winkt ein stattliches Preisgeld in Höhe von insgesamt 9 000 Euro. Teilnehmen können Autorinnen und Autoren, die im Regierungsbezirk Karlsruhe, also in der Region zwischen
zuvor bei der Bilanzpressekonferenz betont und den vielen Spendern – Unternehmen, Banken, Kirchen, Schulen, Vereine, Medien oder Theater – für die Solidarität und Initiatorin Ursula Grass von der Unicef-AG gedankt. „Sie können stolz auf ihre Stadt sein“ lobte der Vorsitzende von Unicef-Deutschland, Dr. Jürgen Heraeus, das Engagement, denn es gehe nicht nur darum, „Schecks einzusammeln, sondern Menschen zu aktivieren“ und deren Blick zu schärfen für globale Dimensionen. „Wir leben in Deutschland unter einer wohltuenden Käseglocke“ veranschaulichte Unicef-Pate Ralf Bauer das Entwicklungsgefälle zwischen Industriestaaten und der Dritten Welt. Der Schauspieler und gebürtige Karlsruher vertrat die kurzfristig verhinderten Botschafterinnen Sabine Christiansen und Marie-Luise Marjan und machte seinem Ruf als Frauenschwarm alle Ehre: „Seit durchgesickert ist, dass Sie kom-
Bühl und Buchen, leben oder dort geboren sind. Jeder Einsender darf bis zu zwei bisher unveröffentlichte Texte einreichen. Für eine Schulprojekt oder junge Teilnehmer lockt der Rudolf-Stähle-Preis. Einsendeschluss für die Dialektschreiber ist der 15. Mai. Die Wettbewerbsbedingungen für „De Gnitze Griffel“ finden sich im Internet unter der Adresse www.ak-heimatpflege-ka.de. Telefonische Auskünfte gibt es jeweils dienstags, donnerstags und freitags unter der Karlsruher Rufnummer 926-23 26.
men, bin ich bei meinen Sekretärinnen abgemeldet“, scherzte Fenrich. Wie das Geld verteilt wird, erläuterte Unicef-Sprecher Rudi Tarneden. Mit 105 000 Euro sichert die Hilfsorganisation Kindern im afrikanischen Burundi das Überleben, kauft Impfstoffe oder medizinische Geräte. Die gleiche Summe kommt Schulkindern in Niger zugute. Finanziert werden davon zwei Klassenzimmer und Schulmaterial. In die Unicef-Nothilfe in Haiti und Pakistan fließen 80 000 und 30 000 Euro. Karlsruhe sei, so Stadtmarketing-Chef Norbert Käthler, mit „mutigem Konzept“ angetreten und habe bestehende kinderfreundliche Aktivitäten in den Dienst von Unicef gestellt:„ Es hat funktioniert“. Wer auf Karlsruhe folgt, steht noch nicht fest. „Wir sind mit drei Städten in Kontakt“, informierte Unicef-Sprecher Rudi Tarneden, dass sich die Bewerber „auf allen Ebenen und konsequent“ für das Projekt entscheiden – wie Karlsruhe. -maf-
STOLZ AUF DIE SPENDENSUMME waren Ralf Bauer, Dr. Jürgen Heraeus und OB Heinz Fenrich (von links).
„Mit Witz, Humor und viel Helau“ Beim Karlsruher Fastnachtsumzug herrscht in der City der Ausnahmezustand
FÜR AUSGELASSENE STIMMUNG sorgen beim Karlsruher Fastnachtsumzug 81 Gruppen. Der Gaudiwurm schlängelt sich ab 14.11 Uhr durch die City.
„Mit Witz, Humor und viel Helau zeigt Karlsruhe seine Narrenschau“: In diesem Sinne nehmen die Teilnehmer des 79. Karlsruher Fastnachtsumzugs am kommenden Dienstag, 8. März, ab 14.11 Uhr augenzwinkernd lokale Themen aufs Korn und sorgen damit, aber auch mit 15 Tonnen Süßigkeiten für bestens gelauntes Fußvolk am Straßenrand. Fahnenschwinger, Hexenzünfte, Guggenmusiker, Musikzüge sowie Motto- und Gardewagen bilden den närrischen Lindwurm, der sich vom Durlacher Tor über Marktund Europaplatz bis zur Karlstraße schlängelt, die Kriegsstraße überquert und Höhe Mathystraße endet. Leider seien auswärtige Stammgäste dem Spektakel untreu geworden, bedauerte Präsident Jürgen Olm vom Festausschuss Karlsruher Fast-
nacht (FKF) vor den Medien einige Absagen, sie dachten irrtümlich, das Spektakel finde wegen der Bauarbeiten im Zuge die Kombilösung nicht statt und hätten sich anderweitig verpflichtet. Der Umzug fällt natürlich nicht aus, allerdings müssen sich Zuschauer wegen der abgesperrten Baugruben auf Engpässe einstellen, da sie entlang der Zäune und Spundwände nicht stehen können. 50 eigens für die neue Herausforderung engagierte Ordner sorgen dafür, dass diese Zonen frei bleiben und waghalsige Klettermanöver unterbleiben. Nicht nur deshalb wird Sicherheit in diesem Jahr größer geschrieben denn je, als Konsequenz der Love-Parade-Katastrophe legen Behörden bei Großveranstaltungen strengere Maßstäbe an. So stieg die Zahl
der Sanitäter von 90 auf 120, die ihrer Einsatzwagen von 35 auf 42 an. Hinzu kommen 120 Zugordner. Für Rollstuhlfahrer sowie 28 angemeldete Mütter mit Zwillingskinderwagen ist am Stephanplatz nahe der Karl-Apotheke ein Stehplatz reserviert und wer im Getümmel seine Kinder verliert, kann diese an Sammelstellen am Durlacher Tor, Marktplatz, Europaplatz, am Karlstor und im Polizeipräsidium abholen. Ab 13.30 Uhr steuern die Bahnen die Innenstadt nicht mehr an. Umgeleitet wird der Verkehr auch in Durlach – dort übernehmen die Narren am Sonntag, 6. März, ab 14.11 Uhr das Regiment. Olm und sein Team wünschen sich vor allem eines: „Kommt mit guter Stimmung und lasst den Alkohol weg“. -maf-