Stadtzeitung Karlsruhe, Ausgabe 08, 2011

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In dieser Woche Gute Stimmung Fast 90 Prozent der Betriebe im Bezirk der Handwerkskammer Karlsruhe sind mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Im Handwerk herrscht derzeit eine gute Stimmung. Seite II

Gutes Handeln

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Gute Kunstschau

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Werke von der klassischen Gegenwart bis zur Moderne zeigen insgesamt 200 Aussteller vom 10. bis 13. März in der Messe bei der achten Auflage der art Karlsruhe. Seite V

Stadt Zeitung D FI

In ihrer Serie „Ich habe Zeit für Andere“ stellt die StadtZeitung in dieser Ausgabe Angela Paetsch vor, die sich ehrenamtlich für Blinde und Sehbehinderte engagiert. Seite V

Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 65. Jahrgang · Nr. 8

25. Februar 2011

Alte Fotos von der Mess‘ gesucht Der Karlsruher Messplatz an der Durlacher Allee blickt in diesem Jahr auf sein bereits 100-jähriges Bestehen zurück. Für eine Chronik suchen nun das städtische Marktamt und das Stadtarchiv alte Bilder, Dokumente und Geschichten, die mit dem Platz in Verbindung stehen. Bürgerinnen und Bürger, die Fotos von der Karlsruher Mess‘ aus vergangenen Zeiten haben, können diese bis zum 15. März an das Marktamt, Weinweg 43, 76131 Karlsruhe senden, die Originale werden zurückgegeben. Das älteste Bild wird in der Chronik veröffentlicht, der Einsender oder die Einsenderin des historischen Schnappschusses erhält als Dank eine exklusive Führung über die Karlsruher Frühjahrsmess‘ (27. Mai bis 6. Juni) mit einem Blick hinter deren Kulissen.

Beratungen zum Doppelhaushalt 2011/12 im Gemeinderat:

Wechselnde Allianzen gebildet Brötchentaste bleibt / Mehr Geld für Projekte und Investitionen Der Doppelhaushalt für die Jahre 2011 und 2012 ist unter Dach und Fach. Eineinhalb Tage lang hat der Gemeinderat unter Vorsitz von Oberbürgermeister Heinz Fenrich über insgesamt 163 Anträge zum Etatentwurf beraten, der ein Volumen von knapp 1,9 Milliarden Euro an ordentlichen Aufwendungen für beide Haushaltsjahre umfasst. Unter dem Strich werden sich die Beschlüsse wohl im Ergebnishaushalt als Mehraufwand Die beschlossene Reduzierung des Haushaltsansatzes für den Erwerb von Grundstücken und Gebäuden um 8,5 Millionen Euro in 2012 ist dabei maßgeblich für die Verbesserungen im Finanzhaushalt verantwortlich, in dem die Investitionen abgebildet sind. Der größte Posten bei den Mehraufwendungen im Ergebnishaushalt ist demgegenüber die Rücknahme der für 2012 eingeplanten „Globalen Minderausgabe“ von ebenfalls 8,5 Millionen Euro, die durch Einsparungen innerhalb der Verwaltung, aber auch bei freiwilligen Leistungen erzielt werden sollten. Mit einer ganzen Reihe von Beschlüssen will der Gemeinderat in den beiden kommenden Jahren zusätzliche Mittel für Investitionen bereitstellen. So sprach sich das Gremium einstimmig dafür aus, die Mittel zur Modernisierung des städtischen Fuhrparks jährlich um eine Million Euro aufzustocken – das würde sich „ökonomisch wie ökologisch“ auszahlen. Eben-

von rund zehn Millionen Euro auswirken, im Finanzhaushalt ist dagegen mit einer Einsparung von rund 4,5 Millionen Euro zu rechnen. Die finanziellen Auswirkungen müssen im Detail jetzt in die Teilhaushalte eingearbeitet werden. Die endgültige Verabschiedung des umfangreichen Zahlenwerks steht dann am 15. März auf der Tagesordnung des Gemeinderats. Ausführliche Berichte sind auf den Seiten III und IV zu lesen.

falls einstimmig wurden die Mittel für den Bau des Jugendtreffs Südwest (1,26 Millionen) beschlossen. Mehrheiten fanden auch der auf 2011 vorgezogene Umbau des Stadtarchivs (600 000 Euro) sowie Infrastrukturmaßnahmen in Durlach und den „Bergdörfern“. Mit Sanierungszuschüssen kann auch der Kulturverein Tempel rechnen, und die Kinemathek kann auf Unterstützung für die erhöhten Umbaukosten für das „Studio 3“ zählen. Heftige Kontroversen lösten CDU, FDP und Freie Wähler mit ihren Anträgen auf Wiedereinführung der Brötchentaste in Durlach und Mühlburg aus. Mit den Stimmen der KAL fand das kostenlose Kurzzeitparken schließlich eine denkbar knappe Mehrheit, kalkulierte Mindereinnahmen im Ergebnishaushalt: 180 000 Euro pro Jahr. Leidenschaftlich wurde auch die Verschiebung der Bauausstellung „Karlsruhe 2015: Die Stadt neu sehen“ diskutiert, die gemeinsam mit dem KIT als Bei-

trag zum Stadtjubiläum vorgesehen war. Mit knapper Mehrheit setzten sich CDU, GRÜNE und LINKE schließlich durch und verständigten sich auf den Vorschlag der Grünen, nur noch 50 000 Euro pro Jahr für die Erarbeitung eines Konzepts vorzusehen – die restlichen 485 000 Euro wurden gestrichen. Übereinstimmung gab es aber bei der Aufhebung der Kürzungen für 2012 beim ZKM (plus 375 735 Euro) und bei den Kultureinrichtungen (plus 211 000). Teils wechselnde Mehrheiten fanden sich für finanzielle Zuwendungen an Projekte und Stellenschaffungen für Kultur, Soziales und Umwelt. Das letzte Wort über die Genehmigung des Doppelhaushalts 2011/2012 hat – nach der endgültigen Verabschiedung durch den Gemeinderat – das Regierungspräsidium Karlsruhe. Die Aufsichtsbehörde hatte beim vorangegangenen Etat eine Konsolidierung zur Verbesserung der Ertragsseite angemahnt. -bw-

Wechsel auf den Bürgermeisterstuhl

„MIT EINEM LACHENDEN UND EINEM WEINENDEN AUGE“ nahm Christiane Staab Abschied von „einer erfüllenden Aufgabe“ im Gemeinderat. Fotos (2): Fränkle

„Nur wer sich ändert, bleibt sich treu“, sprach OB Fenrich mit Wolf Biermann, als er Christiane Staab verabschiedete. Die CDU-Stadträtin scheidet zum 28. Februar aus dem Gemeinderat aus, dem sie seit 1999 angehörte. Mit Überzeugung und Beharrlichkeit habe sie immer Probleme offen angesprochen und Lösungen entwickelt, würdigte Fenrich das Engagement, der künftigen Bürgermeisterin von Walldorf. Ihre Nachfolge übernimmt Johannes Krug in Gemeinderat, Jugendhilfe-, Sozialauschuss, Migrationsbeirat, Schulbeirat, in Aufsichtsräten von AFB und MVZ. Weitere Funktionen Staabs übernehmen Gabriele Luczak-Schwarz (Kulturausschuss), Rainer Weinbrecht (Kuratorium Europäische Kulturtage), Karin Wiedemann (Sanierungsbeirat Mühlburg) und Sven Maier (Aufsichtsrat Bädergesellschaft). -fis-

„Karlsruhe nimmt Fahrt auf“. Das Motto für den Stadtgeburtstag 2011 ist Programm – in vielerlei Hinsicht. Zum einen verstehen sich die Veranstaltungen vom 17. bis 19. Juni als ein Startpunkt auf dem Weg zum 300-jährigen Stadtjubiläum 2015. Zum anderen steht das diesjährige Programm ganz im Zeichen der Mobilität und gehört zu den fünf „Leuchtturmveranstaltungen“ des baden-württembergischen Automobilsommers 2011. „Wir wollen die Mobilität ganzheitlich begreifen und sie in ihrer Vielfalt darstellen“, erklärte Erste Bürgermeisterin Margret Mergen bei der Programmvorstellung vor Journalisten und schlug den inhaltlichen Bogen von Drais über Benz bis Hertz. Mergen: „Ohne Karlsruhe hätten bestimmte Formen der Mobilität, bis hin zur Ideen- und Datenmobilität, nicht stattgefunden – wenigstens nicht so schnell“. Auf dem 2,7 Kilometer langen

Stadtgeburtstag:

Das Rad zum Drehen bringen Zirkelkreis rund um das Schloss als dem „Geburtsort der Stadt“ wird am Sonntag, 19. Juni, 24 Stunden lang „das Rad zum Drehen“ gebracht, laute die zentrale Idee der Feierlichkeiten, sagte Norbert Käthler, Geschäftsführer des Stadtmarketings. Alles, was Rollen hat oder mobil ist – vom Oldtimer-Corso „Tribut an Carl Benz“ (unser Bild), über Fahrräder, Inlineskates bis Jogger – bewegt sich auf dem Kreisrund. Im Park hinter dem Schloss finden an zwei Tagen spektakuläre Rennen auf Hightech-Draisinen für Jung und Alt statt. Bewegungsparcours laden Groß und Klein ein, Trendsportarten wie Tumbling,

Powerball oder Slacklining kennen zu lernen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen bieten beim „Junge Forscher Fest“ Mitmach-Experimente. Die lange Einkaufsnacht in der City bis 24 Uhr steht am Samstag unter dem Motto „Shop&Go“, und die Hochschule für Gestaltung wird die Bauzäune der Kombilösung speziell gestalten, Titel der Aktion: „City Rooming“. Das ZKM eröffnet zum Auftakt des Stadtgeburtstags am Freitag seine große Ausstellung im Rahmen des Automobilsommers „CarCulture – Medien der Mobilität“. Im Zentrum steht das Auto als Schnittstelle physischer Mobilität des Körpers und immaterieller Mobilität der Information. Am Stadtgeburtstag beteiligen sich aber auch Literarische Gesellschaft, Kunsthalle, Naturkundemuseum und Landesmuseum. Infos: www.karlsruhe2015.de/stadtgeburtstag. -bw-/Foto: Stadtmarketing

Wolfartsweier legt sich ins Zeug

Im Sonnenbad beginnt Open air

Narren in die Tram

Vielfältiges Programm zur Feier des 750-jährigen Bestehens vorgestellt

Als erstes Freibad in ganz Baden-Württemberg öffnet am morgigen Samstag, 26. Februar, um 10 Uhr das Karlsruher Sonnenbad seine Pforten. Zum Auftakt springen Bürgermeister Martin Lenz, Oliver Sternagel, Leiter der Bäderbetriebe, sowie die Vorsitzende des Freundeskreises Sonnenbad, Renate Breh, mit bunten Nachthemden bekleidet in das 28 Grad Celsius warme Wasser. Das Freibad mit seinem teilüberdeckten Becken gibt Badegästen Gelegenheit, bereits vor der offiziellen Freibadsaison „Open air“ zu schwimmen. Das Sonnenbad ist bis zum 6. Mai montags, mittwochs und freitags in der Zeit von 10 bis 20 Uhr, dienstags und donnerstags von 10 bis 22 Uhr sowie samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Die Hauptsaison dauert vom 7. Mai bis zum 11. September.

Günstiges KVV-Kartenangebot für sieben tolle Tage

Die Feiern zu 750 Jahren Wolfartsweier werfen ihre Schatten voraus: Das von vielen Beteiligten seit einem Jahr erarbeitete Programm hat der Wolfartsweierer Ortsvorsteher Jürgen Morlock kürzlich vorgestellt. Erstmals in einer Urkunde des Klosters Gottesaue vom 2. Dezember 1261 erwähnt, ist der an einer römischen Straße liegende heutige Stadtteil wahrscheinlich noch älter. Vom kleinen Bauerndorf entwickelte sich Wolfartsweier Anfang des vorigen Jahrhunderts zum Arbeiterdorf der Durlacher Industrie. Für viele Jahre bot auch die Munitionsfabrik, auf die noch der Schrotturm hinweist, Arbeit und Brot. 1973 eingemeindet, ist das mit Straßenbahn und Bus gut zu erreichende Wolfartsweier heute ein beliebter Wohnort. Zentrales Ereignis des Jubiläumsreigens ist das Festwochenende vom 20. bis 22. Mai. Freitags tritt bei der „Party für alle“ in der Hermann-Ringwald-Halle die Rockband PIK AS auf. Am Samstagvormittag folgt der Festakt mit Oberbürgermeister Heinz Fenrich, flankiert vom Musik- und Gesangverein. Mit „Sagenhaftes Wolfartsweier“ ist das abendliche Unterhaltungsprogramm betitelt, dem am Sonntag ein ökumenischer Gottesdienst folgt. Daran schließt sich auf dem Freibadgelände das Bürgerfest „Wolfartsweier präsentiert sich“ an. Vereine, Institutionen und Gruppen zeigen Attraktionen und altes Handwerk. Dazu kommen Mitmachaktionen, etwa historische Bilderrätsel, ein Quiz und Menschen-Kick, eine lange Spielstraße sowie Ausstellungen. Auf zwei Bühnen läuft ein buntes Programm. Den Startschuss für das Jubiläum gibt die Grundschule jedoch bereits am

18. März. An beiden Ortseingängen stellen Lehrende und Lernende an der Steinkreuzstraße die farbenprächtig gestalteten Sagenfiguren „Die Stickel“ auf. Da sich früher viele Literaten (Hebel, Vierordt, Scheffel, Roemhild) im Garten des Gasthauses „Rössle“ trafen, gibt es am 30. März den Lesabend „Literatur unterm Kastanienbaum“. Der Rundgang „Verborgene Kunst in Wolfartsweier“

führt im Mai und September unter anderem zum Skulpturengarten von Horst Antes. Ab Oktober stehen ein Klavierkonzert sowie eine Theateraufführung an. Und im Herbst wird die Stadtteilausstellung mit Objekten, Gemälden und Fotos in der Durlacher Karlsburg eröffnet. Kuratorin Dr. Anke Mührenberg (Telefon 133-42 22) sucht dafür noch weitere Objekte, auch gerne Filme und Bilder. -cal-

Internetkurse für Einsteiger

SCHON VIEL GEARBEITET hat das Organisationsteam – hier mit „Stickeln“ für die Feiern zum 750-jährigen Jubiläum von Wolfartsweier. Foto: Müller-Gmelin

Für alle Altersstufen bietet die Stadtbibliothek im März dreistündige Internetschulungen für Einsteiger an. Vormittagskurse werden am 10., 17. und 24. März ab 10 Uhr durchgeführt. Einen Nachmittagskurs gibt es am 29. März, ab 15.30 Uhr. In Kleingruppen lernen die Teilnehmer das virtuelle Medium und die gezielte Suche nach Infos im Netz. Internetvorkenntnisse sind nicht notwendig, Erfahrung im Umgang mit PC und Maus wird vorausgesetzt. Die Teilnahme kostet 15 Euro. Infos und Anmeldung unter Telefon 133-42 13.

Es lässt sich kaum noch verleugnen, die närrische Jahreszeit strebt ihrem Höhepunkt entgegen. Davon betroffen ist auch der öffentliche Nahverkehr. So müssen etwa bereits ab dem heutigen Nachmittag (25. Februar) die Buslinien 21 und 22 in Grötzingen Umleitung fahren, weil das Dorf der Hottscheck-Hexen heute im Zeichen von Narrengericht und Nachtumzug steht. Fünf dieser Hexen werben auch seit Anfang der Woche auf Plakaten für eine besondere Narrenfahrkarte des KVV. Wer an den sechs tollen Tagen vom Schmutzigen Donnerstag, 3. März, bis Fastnachtsdienstag, 8. März, jeweils nach 11.11 Uhr im gesamten Verbundgebiet ein Fahrzeug des KVV besteigt, muss nur einmal einen Fahrschein zum Preis von 19 Euro erwerben. Man muss nicht alleine fahren, sondern kann vier weitere Narren mitnehmen. Und zudem gilt diese Narrenkarte auch noch am Aschermittwoch bis Mitternacht. Damit ist es also auch noch möglich, unfallfrei und ohne Gefährdung des Führerscheins zur Geldbeutelwäsche und zum Heringsessen zu fahren. Achim Kirchenbauer, Prokurist beim KVV, hat zur Vorstellung des Angebots im Internet recherchiert und lediglich ein ähnliches Ticket im Raum Köln/ Düsseldorf gefunden, allerdings zu einem höheren Preis und ohne Gültigkeit am Aschermittwoch. Die Karlsruher Narrenkarte gibt es ab sofort an den KVV-Zentren am Marktplatz, am Hauptbahnhof und in der Tullastraße sowie bei bestimmten Verkaufsstellen in Bruchsal, Rastatt, Baden-Baden, Ettlingen und Rheinstetten, außerdem an weiteren fünf Stellen in Karlsruhe. Näheres über-

mittelt die Internetseite www.kvv.de. Schon am morgigen Samstag können kostümierte oder fastnachtlich ausstaffierte Narren sogar kostenlos Bahn und Bus fahren, wenn sie aus der gesamten Region zum Karlsruher Narrenmarkt auf den Marktplatz möchten. Gruppen und Gesellschaften aus dem Großraum Karlsruhe stellen ihre närrischen Aktivitäten vor – und sammeln für den Streichelzoo. -erg-

GÜNSTIG ZUM UMZUG: Narren fahren sieben Tage lang mit KVV-Sondertarif.


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