20. SEPTEMBER 2013
AMTSBLATT DER STADT KARLSRUHE
67. JAHRGANG
ANERKENNUNG Kostenfreie Räume wünschen sich Ehrenamtliche als Anerkennung. Seite 2
QUALITÄT Frische Speisen serviert Rathauskoch Uwe Linn auf den Kantinentisch. Seite 3
NUMMER 38 FESTSPIELE Die Händel-Festspiele bringen die Oper Riccardo Primo auf die Bühne. Seite 5
Bundestagswahl am 22. September in Karlsruhe:
Stadt ist für Wahlsonntag vorbereitet
Wahllokale sind von 8 bis 18 Uhr geöffnet / Ergebnisservice in Rathaus und Internet Die Stadt ist für die logistischen Herausforderungen der Bundestagswahl am 22. September gerüstet. Fast 2 000 Helferinnen und Helfer des Wahlamts sorgen am Sonntag von 8 bis 18 Uhr für einen reibungslosen Ablauf der Stimmabgabe in den 80 Wahllokalen und danach für die Auszählung in den insgesamt 194 Urnenund 60 Briefwahlbezirken im Wahlkreis 271 Karlsruhe-Stadt. Unterdessen ist die Zahl der Briefwähler bei der Bundestagswahl in Karlsruhe weiter angestiegen. Bis zum gestrigen Donnerstag haben bereits fast 43000 der 206000 Wahlberechtigten Briefwahlunterlagen angefordert. Bei der Bundestagswahl 2009 waren es nur 34900 insgesamt gewesen.
Bei der Bundestagswahl haben die Wählerinnen und Wähler jeweils zwei Stimmen. Mit der Erststimme entscheiden sie darüber, wer als Direktkandidat unter den zehn Bewerbungen für den Wahlkreis 271 Karlsruhe-Stadt in den 18. Deutschen Bundestag einziehen soll. Auf dem Stimmzettel sind in der Rubrik für die Erststimme folgende zehn Vorschläge aufgelistet: Ingo Wellenreuther (CDU), Parsa Marvi (SPD), Heinz Golombeck (FDP), Sylvia Kotting-Uhl (GRÜNE), Karin Binder (Die Lin-
WÄHLER HABEN ZWEI STIMMEN Für diejenigen, die noch per Briefwahl ihre Stimme abgeben wollen, hat das Briefwahlbüro im Ständehaus noch am heutigen Freitag, 20. September, bis 18 Uhr geöffnet. Dort wie in den anderen Ausgabestellen der Briefwahl, die in Bürgerbüros und Ortsverwaltungen zu deren üblichen Zeiten geöffnet haben, sollten die Briefwähler auch gleich vor Ort ihre Stimme abgeben. Wahlamts-Chefin Dr. Edith-Wiegelmann-Uhlig bittet auch diejenigen, die zu Hause ihren Stimmzettel ankreuzen, „zu beachten, dass ihre Wahlbriefe bis spätestens am Sonntag um 18 Uhr dem Wahlamt vorliegen müssen“.
WAHLSTUDIO IM BÜRGERSAAL
BELIEBT: Die Zahl der Briefwähler ist deutlich höher als im Jahr 2009.
Am Sonntag wählen gehen Zur Bundestagswahl am 22. September, wendet sich OB Dr. Frank Mentrup mit folgendem Aufruf an die Bevölkerung: Liebe Karlsruherinnen und Karlsruher, Sie sind mit rund 206 000 weiteren Wahlberechtigten am 22. September aufgerufen, Ihr demokratisches Recht bei der Bundestagswahl 2013 wahrzunehmen. Auf jede einzelne Stimme kommt es an, mitzubestimmen, wer in den kommenden vier Jahren die Politik im Bundestag für Deutschland gestaltet. Am Sonntag stehen die 598 Abgeordneten des Deutschen Bundestags zur Wahl. Die Direktkandidaten stellen sich in den 299 Wahlkreisen zur Wahl, die Sie über Ihre Erststimme
ke), Martin Bartsch (PIRATEN), Heiko Köhler (NPD), Rainer Haag (REP), Dr. Marc Jongen (Alternative für Deutschland, AfD) und Peter Rapp (Freie Wähler). Mit ihrer Zweitstimme wählen die Wahlberechtigten eine der 20 in BadenWürttemberg zugelassenen Landeslisten und entscheiden damit über die Sitzverteilung der Parteien im Deutschen Bundestag. Wie das Wahlamt mitteilt, sind beide Stimmen dann gültig, wenn der Wähler auf dem Stimmzettel entweder den Direktkandidaten derselben Partei wählt, für die er auch die Zweitstimme abgibt oder auch, wenn er seine Stimmen splittet. Das heißt, wenn er mit seiner Erststimme den Wahlkreisbewerber einer Partei wählt, während er seine Zweitstimme einer anderen Partei gibt. Wenn der Wähler nur die Erst- oder die Zweitstimme vergibt, so ist nur die jeweils gekennzeichnete gültig. Beide Stimmen ungültig sind in den Fällen, in denen der Wähler keine Stimme auf dem Zettel kennzeichnet oder wenn er ihn ganz durchstreicht.
wählen. In unserem Wahlkreis 271 Karlsruhe-Stadt stehen zehn Wahlkreisbewerberinnen und -bewerber zur Wahl. Die Zweitstimme ist für die Wahl einer der 20 in Baden-Württemberg zugelassenen Landeslisten zu vergeben und ist die maßgebende Stimme für die Verteilung der Sitze auf die einzelnen Parteien im gesamten Bundestag. Nehmen Sie daher Ihre Chancen wahr: Geben Sie bei der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am Sonntag, 22. September, Ihre Stimmen ab.
Dr. Frank Mentrup Oberbürgermeister
Für diejenigen, die im Rathaus am Marktplatz die Auszählung der Stimmen für Karlsruhe und die Ergebnisse der Bundestagswahl „live und pur“ mitverfolgen wollen, richtet die Stadt am Sonntag ein Wahlstudio im Bürgersaal ein. Dort zeigt eine Großbildleinwand ab 18 Uhr Zwischenstände und Ergebnisse in den Urnen- und Briefwahlbezirken an. Das Wahlamt geht davon aus, dass Kreiswahlleiter Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup gegen 21.30 Uhr das vorläufige amtliche Endergebnis der Bundestagswahl im Wahlkreis 271 Karlsruhe-Stadt verkünden kann. Zur Veranstaltung im Rathaus erwartet das Wahlamt auch Kandidaten des Wahlkreises und Vertreter von Parteien. Wer sich zu Hause über den Stand der Auszählung und später über die Ergebnisse der Bundestagswahl im Karlsruhe informieren will, kann sich darüber ab etwa 18.30 Uhr im Internet über einen Link auf www.karlsruhe.de auf dem Laufenden halten. Nutzer von Smartphones und anderen kleinen mobilen Endgeräten können sich auf einer Web-App über den nebenstehenden QR-Code informieren. -trö-
FAIRER HANDEL, FAIRE CHANCEN FÜR ALLE: So lautet das Motto der „Fairen Woche“, an der sich auch Karlsruhe beteiligt. Schwerpunkt im Jahr 2013 ist das Thema „Textil“. Foto: Umwelt- und Arbeitsschutz
Vielfalt in Fächerstadt entdecken
„Faire Woche“ dieses Mal mit Schwerpunkt „Textil“ / Ausstellung „Im Fadenkreuz“ Die Vielfalt fair gehandelter Produkte entdecken können Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der „Fairen Woche“. Offiziell endet sie am 27. September, bietet jedoch auch im Oktober noch Veranstaltungen. Organisiert hat die Auflage für die Fächerstadt der städtische Umwelt- und Arbeitsschutz in Zusammenarbeit mit dem Weltladen. Auf dem Programm stehen Informationsveranstaltungen, Führungen, Filme, Ausstellungen und Probieraktionen. Schwerpunkt ist das Thema „Textil“. Denn erst im April stürzte in Bangladesh eine Textilfabrik ein – über 1 000 Menschen starben. Anlässlich dieses schrecklichen Unglücks ist in Karlsruhe die Wanderausstellung „Im Fadenkreuz – Hintergründe der Bekleidungsindustrie“ zu sehen: Bis 20. September in der KIT-Mensa, vom 24. bis 27. September im Jubez am Kronenplatz. Außerdem zeigt das Jubez am Dienstag, 24. September, um 20 Uhr den Dokumentarfilm „China Blue“ und der Weltladen in der Kronenstraße 21 veranstaltet am Dienstag, 8. Oktober, ab 19.30 Uhr einen Themenabend „Textil“. Das Programm der Fairen Woche finden Interessierte im Internet unter : www.karlsruhe.de. Höhepunkt der Fairen Woche ist der bunte Markt, der am morgigen Samstag, 21. September, von 10 bis 14 Uhr auf dem Kirchplatz St. Stephan an der Erbprinzenstraße stattfindet. Hier stellen sich Initiativen
und Gruppierungen vor, die sich für den fairen Handel und in der Eine-Welt-Arbeit engagieren. Bürgermeister Klaus Stapf begrüßt um 11 Uhr alle Aktiven der teilnehmenden Initiativen, Kirchenvertreter sowie Besucher. Im Anschluss spielen die Band des evangelischen Jugendwerkes und ein peruanischer Musiker. Außerdem erwarten die Besucher Mitmach- und Spielaktionen wie eine SchokoPralinen-Manufaktur für Kinder sowie ein faires Freiluftcafé. Auch die Wanderausstellung „Im Fadenkreuz – Hintergründe der Bekleidungsindustrie“ ist zu sehen. Noch bis Samstag, 28. September, ist in der Stadtbibliothek im Neuen Ständehaus ein Bücher-
BÜCHERTISCH: In der Stadtbibliothek eröffneten Bürgermeister Stapf und Ingeborg Pujiula vom Weltladen die diesjährige „Faire Woche“.
Freigabe nach Plan
Östliche Kaiserstraße: Bahnen rollen ab 18. November
ENDE DER SPERRUNG STEHT FEST: Ab 18. November können – wie geplant – wieder Bahnen auf der östlichen Kaiserstraße fahren. Denn die Baugruben – wie hier am Kronenplatz – sind dicht. Fotos (3): Fränkle
Der Termin für das Ende der Sperrung der östlichen Kaiserstraße kann gehalten werden: Ab 18. November rollen Stadt- und Straßenbahnen wieder auf diesem Streckenabschnitt. Dies teilte die Karlsruher Schieneninfrastruktur Gesellschaft mbH (KASIG) mit. Ausschlaggebend seien die Fortschritte beim Bau des Gleisdreiecks am Marktplatz und der künftigen unterirdischen Haltestelle Kronenplatz. Ab 18. November wird dann außerdem der Südabzweig vom Marktplatz in die Karl-Friedrich-Straße und in die Ettlinger Straße für die Bahnen gesperrt, um zügig mit den Arbeiten an der künftigen unterirdischen Haltestelle Marktplatz beginnen zu können. Am Durlacher Tor und in der Durlacher Allee kommen die Arbeiten gut voran. So seien in der Baugrube im Bereich der künftigen
tisch zur „Fairen Woche“ aufgebaut. Mit Titeln aus dem Bestand zu Handel, Kochen, Kleidung, Welternährung, Armut oder Kinderarbeit. Wer sich für diese Bücher interessiert, kann sie ab 1. Oktober in der Stadtbibliothek ausleihen. Hier fand auch der Auftakt zur „Fairen Woche“ statt, bei dem Bürgermeister Klaus Stapf daran erinnerte, dass Karlsruhe seit 2010 „Fair-Trade-Stadt“ ist. Ein Titel, der für die Stadt Ansporn ist, den fairen Handel in Karlsruhe weiter zu fördern. So betrachtet Stapf die „Faire Woche“ mit ihren i23 Veranstaltungen an 21 Orten nicht als „Event“, sondern als Teil eines Prozesses, „an dem wir noch lange arbeiten müssen.“ -res-
unterirdischen Haltestelle weitere Wände und Deckel betoniert worden. Die Schlitzwandarbeiten entlang der Rampe sollen im Oktober fertiggestellt sein. An der unterirdischen Haltestelle Lammstraße ist laut KASIG auf der Nordseite der Kaiserstraße bereits die Hälfte der 70 Bohrpfähle hergestellt. Die Arbeiten direkt an den Hausfassaden würden nachts ausgeführt, um tagsüber den Zugang zu Geschäften und Dienstleistern zu sichern. In der zweiten Oktoberhälfte sollen auch hier die Arbeiten am nördlichen Teildeckel beginnen. Die Arbeiten an der Herstellung der Hochdruckinjektions-Sohle am Europaplatz werden in diesen Tagen wieder aufgenommen, so die KASIG. Sie seien vor dem Sommer unterbrochen worden, um den Zeitplan in der östlichen Kaiserstraße einhalten zu können. -red-
25 Jahre Blick in die Geschichte Mit der heutigen 100. Ausgabe des „Blick in die Geschichte. Karlsruher stadthistorische Beiträge“ feiert die Beilage der Stadtzeitung 25jähriges Jubiläum. Vom Gemeinderat beschlossen, war und ist es Ziel von bisher über 200 Autoren, Stadtgeschichte allen Karlsruhern vierteljährlich leicht lesbar frei Haus zu liefern. Außerdem sollten Institutionen und Privatpersonen eine Plattform für Teilhabe an der Stadtgeschichte bekommen. Der „Blick“, so OB Dr. Frank Mentrup in seinem Grußwort, „trägt dazu bei, die historische Identität unserer Stadt zu bewahren und weiter zu tragen“. Noch dieses Jahr erscheint der fünfte Sammelband mit cirka 1600 Seiten.