In dieser Woche Neue Optik Zum Stadtgeburtstag 2015 soll der Platz vor dem Schloss ein neues Aussehen erhalten. Die Pläne dazu stellte das Land jetzt im gemeinderätlichen Planungsausschuss vor. Seite II
Kombilösung
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Mit einem Festakt feierte das Stadtarchiv, das Gedächtnis der Fächerstadt, am vergangenen Samstag sein 125-jähriges Bestehen. Seite IX
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Stadtgedächtnis
Stadt Zeitung D FI
Über das, was sich derzeit so alles in der Karlsruher Innenstadt in Sachen Kombilösung bewegt sowie über die größten und wichtigsten Baustellen informiert die Kasig in einer Beilage dieser Ausgabe.
Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 64. Jahrgang · Nr. 28
16. Juli 2010
Stadt sucht die schönsten Höfe Besonders schön gestaltete grüne Höfe und Dächer im Stadtgebiet Karlsruhe können noch bis einschließlich Freitag, 23. Juli, beim Gartenbauamt der Stadt Karlsruhe (Telefon: 1 33-67 26, E-Mail: gba@karlsruhe.de) zum Hinterhofwettbewerb angemeldet werden. Am 24. September machen sich die Jurorinnen und Juroren auf den Weg und bewerten die preisverdächtigen Höfe und Dächer. Die öffentliche Preisverleihung findet schließlich am 19. November im Bürgersaal des Rathauses statt, bei der das Publikum alle prämierten Grünoasen auf Bildern sehen kann. Insgesamt stehen in diesem Jahr wieder rund 15 000 Euro für die Förderung und Verbesserung des Wohnumfeldes und der Lebensqualität in Karlsruhe zur Verfügung.
Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH:
Stadtwerke sichern den Gewinn ÖPNV-Minus durch Strom, Wasser und Wärme wieder eingefahren Erfolgreich der Wirtschaftskrise getrotzt hat im vergangenen Jahr die Karlsruher Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen GmbH (KVVH). „Trotz des starken konjunkturellen Einbruchs ein solides Ergebnis“, erinnerte KVVH-Sprecher Harald Rosemann bei der Bilanzpressekonferenz 2009 am Montag an die „schwierigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen“. 2009 erWichtige Grundlage für die positive Bilanz war das „zufrieden stellende Ergebnis“ der Stadtwerke mit einem Überschuss von 21,9 Millionen Euro (Vorjahr 26,6 Millionen). „2009 war auch geprägt durch starke regulatorische Einflüsse und intensivem Wettbewerb“, so Rosemann. Bei einzelnen Großkunden sei der Stromverbrauch um bis zu 30 Prozent zurückgegangen: Besonders schmerzhaft, weil die Energiezulieferungen auf hohem Preisniveau abgeschlossen waren. Dennoch behaupteten die Stadtwerke ihre Position als Energieversorger vor Ort wobei die Weitergabe auch von sinkenden Energiepreisen an die Kunden als „wichtiges Zeichen der Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit in der Preispolitik der Stadtwerke“, gesehen werde. Die Gesamtinvestitionen der Stadtwerke lagen bei 50,8 Millionen Euro. Schwerpunkt war die Fernwärmeversorgung. Aber auch bei der Wasser-, Erdgas- und Stromversorgung wurde erheblich in das Leitungsnetz investiert.
zielte der Konzern einen Umsatz von 527,6 Millionen Euro (Vorjahr 537,2 Millionen Euro) und einen Gewinn von 5,5 Millionen Euro (Vorjahr 4,9 Millionen Euro) ab. Damit konnte die KVVH wiederum die Defizite der Tochtergesellschaften Verkehrsbetriebe (VBK), Schieneninfrastrukturgesellschaft (Kasig) und Bädergesellschaft (KBG) ausgleichen.
den 2009 bei den VBK 30,4 Millionen Euro, darunter 10 Millionen in die Beschaffung von Fahrzeugen, 12,2 Millionen Euro in die Strecke und 4,3 Millionen Euro für Gebäude und Grunderwerb. Bei der Kasig sah Dr. Walter Casazza 2009 als das Jahr der Information und Kommunikation auf dem Weg zur Kombilösung. Bei den Rheinhäfen ist der Schiffsumschlag
Fahrgastzahlen steigen „Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) konnten die Fahrgastzahlen erneut um 0,5 Millionen auf 111,2 Millionen Fahrgäste steigern“, zog Geschäftsführer Dr. Walter Casazza Bilanz. Die Einnahmen lagen bei 108 Millionen Euro, davon kamen 65,4 Millionen von den Fahrgästen. Das Geschäftsjahr 2009 wurde mit einem Defizit von 23,4 Millionen Euro abgeschlossen, erwartet hatte man ein Minus von 24,9 Millionen Euro. Investiert wur-
EUROPABAD IMMER BELIEBTER: Durchschnittlich kamen 2009 täglich über 1 000 Gäste – Tendenz weiterhin steigend.
trotz der Krise nur um 2,6 Prozent auf 6,3 Millionen Tonnen zurückgegangen. Die Häfen investierten 2009 rund 3,8 Millionen Euro, die Hälfte kostete das neue Fahrgastschiff „Karlsruhe“. Der Überschuss der Rheinhäfen bei lag 100 000 Euro, wie die Prokuristin der Rheinhäfen Patricia Erb-Korn berichtete. Bäder machen Freude Das Europabad hat die Anlaufschwierigkeiten überstanden und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Die Zahl der Besucherinnen und Besucher sei von durchschnittlich 842 Besuchern im Jahr 2008 auf über 1 050 pro Tag gestiegen, sodass man 2010 die Besuchermarke 400 000 erreichen könne, berichtete KVVH-Sprecher Rosemann. Als positiv sah er auch die Beteiligung der KVVH an der Fächerbad Karlsruhe GmbH. Der Verlust der Bäderbetriebe lag bei 3,6 Millionen Euro, im Vorjahr bei 3,5 Millionen Euro. Durch die leichte gesamtwirtschaftliche Erholung rechnen die Stadtwerke damit, die konjunkturell bedingten Mengenausfälle bei Strom und Erdgas teilweise wieder aufzuholen, im Blick auf die Energiebeschaffung werden allerdings leicht steigende Preise erwartet. Die VBK rechnen im Jahr 2010 weiterhin mit einer Stabilisierung der Fahrgastzahlen. Wegen steigender Kosten für Fahrzeuge, Technik und Energie wird eine Ergebnisbelastung erwartet. Die Rheinhäfen rechnen 2010 wieder mit einem ausgeglichenen Ergebnis. Dabei gehen sie von einem leicht rückgängigen Schiffsgüterumschlag aus. -fis-
„Music to go” ist angekommen. Das bundesweit einzigartige StraßenmusikFestival der Musikhochschule hatten die Karlsruherinnen und Karlsruher am vergangenen Samstag bei der zweiten Auflage voll auf der Reihe. Viele brachten Decken samt Wasserflaschen mit und zogen bei 37 Grad rund fünf Stunden lang mit den rund 200 Studierenden in Rot von Ort zu Ort. Die hatten von der Premiere im letzten Jahr gelernt und die Auftrittsorte mit Verstärkern und Mikrophonen bestückt, so dass sie nicht mehr gegen den Straßen-
Morgen ist Meile des Engagements
Näher an Aktualität
An der Alb: Wasser-Aktionstag
Die diesjährige „Meile des Engagements“ steht im Jahr der Partnerschaft der Stadt Karlsruhe mit dem Kinderhilfswerk Unicef im Zeichen der Kinderfreundlichkeit. Insgesamt 95 Vereine und Initiativen präsentieren am Samstag, 17. Juli, von 10 bis 17 Uhr an Infoständen zwischen Marktplatz und dem Kirchplatz St. Stephan ihre vielfältigen Tätigkeiten, bieten ein abwechslungsreiches Aktions- und Bühnenprogramm und zeigen vor allem die junge Seite des Ehrenamts. Mit eingebunden in das Schaufenster der Freiwilligenarbeit ist auch der Dreck-weg-Tag des städtischen Amts für Abfallwirtschaft. Bürgermeister Wolfram Jäger eröffnet die „Meile des Engagement für Kinderfreundlichkeit“ um 10 Uhr auf der Bühne auf dem Marktplatz. Ausführliche Infos in einer Sonderveröffentlichung auf Seite III.
Ceaucescu-Opfer sind Gäste der Frank-Vorlesung
Das Amt für Umwelt- und Arbeitsschutz und der Agenda 21 Arbeitskreis „Mensch und Gewässer“ veranstalten am Sonntag, 18. Juli, von 14 bis 18 Uhr einen Aktionstag an der Alb in der Günter-Klotz-Anlage. In Höhe der Europahalle haben die Besucherinnen und Besucher hierbei die Möglichkeit, den Fluss mit allen Sinnen zu erleben. So können Groß und Klein mit Eckhard Sültemeyer Steinfiguren im Flussbett bauen und mit dessen Musik ihre innere Balance finden oder mit Alexander Brakert Steine bearbeiten. Wer sich für das Leben im Fluss interessiert, kann unter Anleitung der Pädagogischen Hochschule Wassertiere fangen und diese unter einem Binokular betrachten und bestimmen. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.karlsruhe.de/rathaus/ buergerdienste/umwelt.
Mit der neunten Reinhold-Frank-Gedächtnisvorlesung gehen die Veranstalter – die Stadt zusammen mit vielen juristischen Institutionen in Karlsruhe – jetzt neue Wege. Künftig soll das Beispiel Reinhold Franks dazu dienen, das Thema „Widerstand“ näher an die Gegenwart heranzuführen. Sowohl durch historische Erfahrungen wie durch das aktuelle Geschehen sollen freiheitliche Bestrebungen dargestellt werden. Der Schwerpunkt liegt auf Menschen- und Bürgerrechten. Anknüpfend an bisherige Zeitzeugenberichte will man sich zunächst mit Osteuropa und Erfahrungen und Menschenrechtsverletzungen im Kommunismus beschäftigen. Gäste der ersten ReinholdFrank-Gedächtnisvorlesung neuen Typs
sind daher die beiden renommierten deutsch-rumänischen Schriftsteller Richard Wagner und Helmuth Frauendorfer, die beide unter der Ceaucescu-Diktatur schwer gelitten und im Jahre 1987 nach Deutschland gekommen waren. Beide sprechen unter dem Thema „Man hat die Freiheit, die man sich nimmt“ über Leben und Schreiben in der rumänischen Diktatur. Schirmherr der Vorlesung ist der baden-württembergische Justizminister Prof. Dr. Ulrich Goll. Die Reinhold-FrankGedächtnisvorlesung 2010 beginnt am Mittwoch, 21. Juli, um 18 Uhr im Bürgersaal des Rathauses am Marktplatz. Der Eintritt ist frei. Doch Besucher brauchen Einlasskarten. Die gibt es ab Montag, 19. Juli, an der Pforte des Rathauses. -red-
„I WANT TO RIDE MY BICYCLE” tönte es aus den Lautsprecherboxen, als sich Studierende im Rahmen der Erstwohnsitzkampagne auf dem Festplatz ihre „Draisler“ abholten. Norbert Käthler und EB Margret Mergen (v. l.) übergaben die Räder. Fotos (3): Fränkle
City als eine klingende Bühne lärm anspielen mussten. Ob auf dem Markplatz mit einem „singenden“ Cellochor, brasilianischem Samba-Groove oder Pablo Sarasates Zigeunerweisen vom Kammerorchester und dem Teufelsgeiger Jaleh Perego, überall rückten Perfektion, Klang- und Stilvielfalt des Musikhochschulschaffens in den Mittelpunkt. Auch mit Brahms in der Caféhausvariante bei Karstadt oder elektronischem Bass-
fundament und Vogelgezwitscher im K. lauschten Menschentrauben im ECECenter strahlenden Opernstimmen und den vier Pianisten oder genossen auf dem Friedrichsplatz zarte Gitarrenklänge. Vor der Kirche St. Stephan gab es als krönenden Abschluss symphonische Blasmusik (unser Foto) von Brahms bis Bernstein samt Maricio Kagels mit 50 Radlern inszenierter Brise für Fahrräder. OB Fenrich freute sich über „das Geschenk der Hochschule“, das ihm Rektor Hartmut Höll auch für die kommenden Jahre versprach. -cal-
ENTSPANNT GENIESSEN können Musikfreunde während der Fest-Vorwoche das Programm auf der Bühne des beliebten Fest-Cafés am See. Foto: Bastian
Für Studierende: Karlsruher Draisler
Live-Musik im Grünen
Ein feuerrotes Fahrrad gab es am Mittwochmittag für 600 Studierende, die sich im Rahmen der Erstwohnsitzkampagne ent schlossen hatten, Bürgerinnen und Bürger Karlsruhes zu werden und dann erfolgreich an einer Verlosung teilnahmen. Erste Bürgermeisterin Margret Mergen übergab die Räder, Draisler genannt, auf dem Festplatz an ihre neuen Besitzerinnen und Besitzer und erinnerte daran, dass der Namensgeber der Fahrräder, Karl Drais, vor 225 Jahren in der Fächerstadt geboren wurde und hier auch den Vorläufer des heutigen Fahrrads, die Laufmaschine, erfunden hat. Die Verlosungsaktion fand bereits zum dritten Mal statt. Insgesamt sind nun über 2 180 Draisler auf Karlsruhes Straßen unterwegs. Von 7 bis 12.30 Uhr hatten Mitarbeiter im Auftrag des Stadtmarketings die 600 Räder auf dem Festplatz in Form der Zahl 225 und einer Pyramide aufgebaut und Norbert Käthler, Stadtmarketing-Geschäftsführer, machte darauf aufmerksam, dass vom 20. bis 22. August in der Fächerstadt die diesjährige Velocipediade stattfindet, das Jahrestreffen des Vereins „Historische Fahrräder“. -res-
Fest-Café in Klotz-Anlage öffnet bereits morgen Karlsruhe hat viele schöne Biergärten. Zu den reizvollsten zählt das Fest-Café am See und im Grün der Günther-KlotzAnlage, das mit musikalischen Häppchen die Vorfreude auf „Das Fest“ (23. bis 25. Juli) steigert. So auch dieses Mal. Die gute Nachricht: Auftakt der Fest-Vorwoche auf der Café-Bühne ist bereits am morgigen Samstag, 17. Juli. Handgemachtes verspricht um 20 Uhr das Doppelpack The Fireflies mit Akustik-Pop sowie Taxi Sandanski mit Gypsy und Balkandisko. Am Sonntag ist die Bühne bereits ab 11 Uhr morgens bevölkert. Der Karlsruher Gospel-Chor Spirited Voices gibt einen Vorgeschmack auf den Internationalen Gospelkirchentag im September. Um 13.30 Uhr laden Asgard und ihr Akkordeon mit Musette-Melodien zum Träumen ein und um 16 Uhr folgt die KIT-Bigband. Funk-Rock-Reggae-Surf nennen die vier Jungs von Curbside Prophets ihren Gute-Laune-Musikstil. Bevor sie die Redensart vom Propheten im eigenen Lande widerlegen, steht mit dem Karlsruher Jan Wittmer ein Singer und
Songwriter im Mittelpunkt. Konzertbeginn: 20 Uhr. Soulnummern und Jazzstandards verleiht Rüdiger Wolfs Acoustic Soul am Montag, 19. Juli, um 20 Uhr eine charmante Note. Zwei Reifeherrenbands treffen am Dienstag, 20. Juli, um 20 Uhr aufeinander. Während sich Paule Popstar & The Burning Elephants der Blues-Brothers-Schule, Joe Cocker oder James Brown verschrieben haben, ehren Bobby Shadow & The Incredible ECP vor allem Mastermind Bob Dylan. Mit Moojah betritt am Mittwoch, 21. Juli, um 20 Uhr ein viel versprechendes Bandprojekt um Sängerin Maria Fofana und Bassist Jörg Masuch die Bühne und präsentiert anmutige Popsongs. Aus dem Pop- und Soulbereich bedient sich die Formation Music Pool am Donnerstag, 22. Juli, um 20 Uhr. Aber damit nicht genug. Die ehemalige Theaterbühne hinter dem Hügel wird zum Podium für Kunst und Kultur und dient am Dienstag Jonny LasVegas (20 Uhr), Pancakes (21.30 Uhr), am Mittwoch Der Boden (21 Uhr) und am Donnerstag Embryo (21 Uhr) als Forum. -maf-