In dieser Woche Ortsbild Das Bulacher Ortsbild erhalten soll nach dem Willen des Planungsausschusses eine Erhaltungssatzung. Und Verbesserungen der Verkehrssituation soll es bald an der westlichen Kriegsstraße geben. Seite II
Brandgefahr
AS IT
Bei „Music to go“ ertönen am morgigen Samstag in der gesamten Innenstadt Klänge und Rhythmen von Bands und Orchestern Seite V
EL
Klangwelt
D FI
Bei den derzeit drückenden Temperaturen besteht erhöhte Brandgefahr. Vor allem auf Wald und Wiese müssen deshalb die Bürgerinnen und Bürger Regeln einhalten. Seite III
Stadt Zeitung Amtsblatt der Stadt Karlsruhe 64. Jahrgang · Nr. 27
Die Stadt neu erfinden Stadtausstellung 2015 mit nachhaltiger Wirkung Zum 300. Stadtgeburtstag soll es auch eine „Stadtausstellung Karlsruhe 2015“ geben. Einen Konzeptentwurf dazu übergaben am Mittwoch die Professoren Kerstin Gothe und Markus Neppl. Ausgearbeitet wurde das Werk vom Innovationsforum Wohnungsbau der Architekturfakultät KIT im Auftrag der Stadt und basiert auf den Überlegungen einer Arbeitsgruppe, in der auch Vertreter von Verbänden, des Stadtplanungsamts und der Gemeinderatsfraktionen sich mit der Anregung aus dem Masterplan Karlsruhe 2015 beschäftig-
STADTAUSSTELLUNG: Markus Neppl und Kerstin Gothe übergaben Bürgermeister Obert (M.) ein Memorandum.
ten, eine Internationale Bauausstellung zum Stadtjubiläum durchzuführen. Von dieser Idee ist man jedoch abgekommen, weil die auf über 100 Millionen Euro geschätzten Kosten nicht zu stemmen sind, die Zeit zur Umsetzung zu knapp und die Begrenzung auf architektonische Sichtweisen zu eng sei, wie der Leiter des Stadtplanungsamtes, Harald Ringler, erklärte. „Die Stadtausstellung richtet sich im Gegensatz zu einer Bauausstellung sowohl an Fachpublikum als auch an die Bewohner Karlsruhes und die Besucher des Stadtjubiläums“, sieht Kerstin Gothe das Projekt als Teil des Stadtjubiläums „mit eigenem Gesicht. Eine zentrale räumliche Ausstellung soll es dazu auch geben, die man sich in der Nancy- oder Schwarzwaldhalle etwa von Juni bis September 2015 vorstellt. Dort präsentiert werden dann Strategien und Projekte in Karlsruhe, die Lösungsmöglichkeiten zu den großen Herausforderungen der Zeit wie demographische Veränderungen, Klimawandel aber auch sozialen Verhältnissen und Prozessen aufzeigen sollen. Von der Zentralausstellung könnte ein Stadtausstellungsmobil die Besucher zu den verschiedenen Projektorten in der Stadt bringen. Welche Projekte dies sind, ob nur fertige Projekte aufgenommen werden das sei alles noch offen. „Es ist ein erfundenes Format. Sicherlich ist nicht alles Eins zu Eins umsetzbar und was daraus gemacht wird, müssen die Gremien entscheiden“, stellte Bürgermeister Obert zur Umsetzung des Konzepts fest. „Die Stadt wird neu erfunden“ sieht er persönlich als die möglichen Wirkung der Stadtausstellung 2015.-fis-
9. Juli 2010
Äpfel mit Birnen verglichen Obert zum CDU-Vorstoß „Es bleibt dabei: Der Umbau des Tullabades zu einem Exotenhaus mit Zooschule und Gastronomie ist für zehn Millionen nicht zu haben“, bekräftigt Baubürgermeister Michael Obert erneut in Reaktion auf den Vorstoß der CDU-Fraktion des Gemeinderats, das Büro Irmscher für den Umbau des denkmalgeschützten Tullabades anstelle der Planung von Bach/Heinemann ins Spiel zu bringen. Die Feststellung der CDU, die 2006 im Realisierungswettbewerb „Zoologischer Stadtgarten“ vorgelegte Planung des Büros Irmscher sei die Lösung für den vor ihr angestrengten Kostendeckel von zehn Millionen Euro, gehe von falschen Voraussetzungen aus. „Die CDU-Fraktion vergleicht hier Äpfel mit Birnen“, stellt Bau- und Planungsdezernent Obert klar. Denn verglichen wurde ein Entwurf des Büros Irmscher, der in der Plausibilitätsprüfung des Wettbewerbs mit 8,9 Millionen Euro geschätzt wurde (Bach/Heinemann: 10,9 Millionen Euro), mit der ausgereiften und kostenkontrollierten Planung der Arbeitsgemeinschaft Bach/ Heinemann. Die Wettbewerbsjury hielt seinerzeit eine Überarbeitung der Entwürfe und vertiefte Kostenermittlung für notwendig. Vergleiche man Gleiches mit Gleichem und „würde man auch den Irmscher-Entwurf entsprechend planerisch weiterentwickeln, lägen diese Kosten ebenfalls deutlich höher“, stellt Obert klar. Auch, weil die im Wettbewerb ge-
BESSERE ZEITEN HAT DAS TULLABAD schon gesehen. Die Planung für den Umbau des Gebäudes am Festplatz in ein Exotenhaus mit Uferlandschaft, Gastronomie und Zooschule muss nach dem Mehrheitsbeschluss im Gemeinderat überdacht werden. nannten Zahlen nicht alle Baunebenkosten berücksichtigen. Hier findet sich zudem der Posten „Unvorhergesehenes“ nicht, der bei der jetzt aufs Eis gelegten Planung 1,3 Millionen Euro ausmacht. Man könne auch nicht allein bei der Dachkonstruktion hohe Summen einsparen, so Obert, schon im Prüfbericht habe die Jury festgestellt: „Das Dach der Halle muss geöffnet werden“, damit durch ausreichende Belichtung von oben adäquates Pflanzenwachstum ermöglicht werde. Die Jury habe beim Entwurf Irmschers Schwächen im Hinblick auf die Besucherqualität ausdrücklich festgestellt und
Lauf für Kinderrechte
Die Stadt zum Klingen bringen
Das städtische Tiefbauamt errichtet in diesen Tagen an zahlreichen Stellen in der Innenstadt neue Fahrradständer. Sie dienen als Ersatz für jene Ständer, die den Baustellen im Zuge der Kombilösung weichen mussten. So finden Karlsruherinnen und Karlsruher nun auch wieder vor der Postgalerie direkt am Eingang zur Karlstraße eine Möglichkeit, ihr Fahrrad sicher abzustellen. Auch für die radelnden Besucher des Ludwigs- und Kronenplatzes hat sich die Situation verbessert, Räder können nun diebstahlgeschützt entlang der Karlstraße und der Fritz-Erler-Straße angekettet werden. Als Anreiz, statt mit dem Auto per Rad in die Innenstadt zu fahren, verteilt die Stadt in diesen Tagen Postkarten aus der Kampagne „Kopf an: Motor aus“, die den Radverkehr fördern will. Die Aktion ermuntert die Bürgerinnen und Bürger mit dem Spruch „Sie würden gerne parken, wo Sie wollen? Fahren Sie Rad“ augenzwinkernd, sich beim Einkaufen und Bummeln umweltfreundlich fortzubewegen. -nil-
Start am Samstag / 46 Projekte brauchen Geld
Aus allen Himmelsrichtungen sind sie mit (Stadtbahn-) Zügen am vergangenen Wochenende auf den Marktplatz gekommen und haben mit Ohrwürmern wie „Prayer for the City“ und „O Happy Day“ Lust auf mehr gemacht, die Mitglieder von elf Gospelchören. Mehr, das ist der große Gospelkirchentag vom 10. bis 12. September. Der evangelische Dekan Otto Vogel hat das größte Festival des afroamerikanischen Kirchengesangs, zu dem 5 000 Mitwirkende in 150 Chören auf 30 Bühnen erwartet werden, in die Fächerstadt geholt. Mit dem einstündigen Appetitanreger verband er seine Einladung an alle Karlsruherinnen und Karlsruher sowie Fans von nah und fern am letzten Ferienwochende in die Fächerstadt zu kommen, durch „die gute Nachricht von Jesus Christus“ mitzureißen und das Gebet für „die Stadt und ihre Menschen“ anzustimmen. Einen herzlichen Empfang und tatkräftige Unterstützung de Stadt, um ihre „Good News“, zu verkünden, sicherte ihnen OB Heinz Fenrich zu. -cal-
fen, die im Zielbereich aufgestellt ist. Eine Rekordanzahl von 47 Mannschaften – darunter Schulen, Jugendverbände, Parteien und Unternehmen – wollen mit möglichst hoher Rundenzahl dafür sorgen, dass viele Projekte auf der Liste „abgearbeitet“ werden können. Denn: Beim vom Stadtjugendausschuss organisierten 24hLauf wird von zuvor gesuchten Sponsoren pro gelaufener Runde ein Betrag gespendet. Auf alle, die gerade nicht auf der Bahn sind, aber auch auf alle Zuschauer wartet ein Rahmenprogramm: So haben die Mitglieder der Karlsruher Tanzschule Dance Vision für Sonntag gegen 13 Uhr eine Tanzeinlage vorbereitet. Die 200 Tänzerinnen und Tänzer drehen anschließend eine Runde und spenden für die gelaufene Runde einen Euro an die Unicef-Kinderstadt. Außerdem können Besucher des 24hLaufs gegen eine Spende einen Luftballon kaufen. Der Erlös geht auch an die Unicef-Kinderstadt. -red-
empfohlen, wegen der Mängel des ersten Preisträgers „die guten Ideen (der weiteren Preisträger) für das Tullabad sorgfältig auszuwerten und bei der weiteren Bearbeitung zu berücksichtigen“. Deshalb hatte der Planungsausschuss im Oktober 2007 einstimmig entschieden, einen der dritten Preisträger, die Arbeitsgemeinschaft Bach/Heinemann, mit der weiteren Planung zu beauftragen. Die Planung von Bach/Heinemann „überzeugt insgesamt wegen ihrer durchdachten Umsetzung der speziellen zoofachlichen Anforderungen und damit ihrer Realisierungsfähigkeit“, hieß es hierzu in der Begründung.
Die Verwaltung kläre jetzt, ob überhaupt ein Wechsel des Büros möglich ist, und wenn ja, unter welchen Bedingungen, so Michael Obert. Außerdem wolle man mit den Fraktionen die Konsequenzen einer Kostenreduzierung auf zehn Millionen im Detail besprechen. „Dabei ziehen wir sicher auch externen Sachverstand zu Rate“, so Obert. Die Stadt werde zügig an die Lösungsfindung gehen, „die Weiterentwicklung des Zoos liegt uns am Herzen“. Allerdings seien belastbare Aussagen sicher nicht – wie die CDU wünscht – schon vor Ende der Sommerpause möglich. -rie-
MITGLIEDER aus elf Gospelchören stimmten am vergangenen Samstag auf dem Marktplatz auf den Gospelkirchentag vom 10. bis 12. September ein.
„Im Mittelpunkt steht der Mensch“
Noch freie Plätze bei Streetballnight Das Schul- und Sportamt veranstaltet am Samstag, 24. Juli, beim Filmpalast am ZKM in der Brauerstraße eine Streetballnight. Bei der fünften Auflage des Turniers sorgen Flutlicht und Musik für besondere Atmosphäre. Gespielt wird von 12 bis 23 Uhr in der Straßenvariante des Basketballs „drei gegen drei“ auf einen Korb mit bis zu zwei Ersatzspielern in drei Altersklassen: bis Jahrgang 1995, bis 1992 und ohne Altersbeschränkung. Die Zahl der teilnehmenden Teams ist auf 24 pro Jahrgang begrenzt. Für gemischte Teams und Frauenmannschaften gelten besondere Regeln. Infos und Anmeldeformulare im Netz unter www.karlsruhe.de/fb7/sport/aktuell. Anmelden können sich die Teams beim Schulund Sportamt bis Samstag, 17. Juli, per Fax unter der Nummer 133-95 41 66 oder per E-Mail an thomas.schuler@sus.karlsruhe. Die Meldebestätigung erfolgt ab Dienstag, 20. Juli, per E-Mail. Teilnahme ist kostenlos.
Das Baudezernat gibt beim Stadtbauforum am Donnerstag, 15. Juli, Einblicke in seine Arbeit. Der Geschäftsbereich 6 im Karlsruher Rathaus unter Leitung von Bürgermeister Michael Obert besteht aus Amt für Hochbau und Gebäudewirtschaft, Bauordnungsamt, Gartenbauamt, Liegenschaftsamt, Stadtplanungsamt, Tiefbauamt, Stabsstelle Projektcontrolling, Volkswohnung GmbH und Karlsruher Fächer GmbH und Zoo. Das Dezernat ist maßgeblich für die räumliche Stadtentwicklung zuständig, sei es über die Ausarbeitung langfristiger Konzepte oder wenn es gilt, konkrete Baumaßnahmen der städtischen Infrastruktur umzusetzen. Das Forum beginnt um 20 Uhr im K., dem Infopavillon zu Kombilösung am Ettlinger Tor.
Exotenhaus:
Fahrradständer für die Innenstadt
Wenn am Samstag, 10. Juli, 16 Uhr, bis Sonntag, 11. Juli, 16 Uhr, mehrere hundert Läuferinnen und Läufer zum achten „24hLauf für Kinderrechte“ auf dem Gelände der SG Siemens antreten, haben sie eine große Aufgabe vor sich: Jugendeinrichtungen, Kinderbetreuungsstätten, Horte, Schulen und andere soziale Einrichtungen haben in diesem Jahr insgesamt 46 Kinderprojekte mit einer Summe von 97 350 Euro eingereicht. Es sind Projekte oder Vorhaben, die ohne diese finanzielle Zuwendung nicht stattfinden könnten. Auch zwei Bürgermeister sind dabei – am Samstag gegen 17 Uhr läuft Sozial- und Sportbürgermeister Martin Lenz im Stadtjugendausschuss-Team mit, am Sonntag kurz vor 16 Uhr geht Umweltdezernent Klaus Stapf auf die Bahn. Jedes Team schickt 24 Stunden lang ununterbrochen einen Läufer auf die 400 Meter lange Strecke. Pro gelaufene Runde wird ein Chip in eine Wanne gewor-
Baudezernat stellt sich vor
Vereinbarung zum Einrichten einer Integrierten Leitstelle unterzeichnet
UNTERZEICHNET: Den Vertrag für eine Integrierte Leitstelle unterschrieben (von links) Kurt Bickel, OB Fenrich und Dr. Christoph Schnaudigel. Fotos (4): Fränkle
Sie haben es geschafft: Rotes Kreuz und die Feuerwehren des Stadt- und Landkreises sind künftig über den Notruf 112 in einer Integrierten Leitstelle erreichbar. Die Technik macht es jetzt schon möglich, dass sich Bürgerinnen und Bürger über eine Nummer Hilfe holen können – auch wenn das Rote Kreuz (DRK) noch in Bruchsal sitzt und die Feuerwehren im Karlsruher Landratsamt. OB Heinz Fenrich, Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Kurt Bickel, Kreisvorsitzender des Roten Kreuzes, unterzeichneten am Mittwoch im Karlsruher Rathaus, den Vertrag zur Zusammenführung der FeuerwehrLeitstelle und der DRK-Rettungsleitstelle. Die Integrierte Leitstelle ist, so OB Fenrich, „für die Annahme aller nichtpolizeilichen Hilferufe, also Feuer, Notsituationen und Katastrophen zuständig“. Sie erhöhe die Sicherheit enorm, weil Hilfesuchende nicht mehr überlegen müssten, ob sie nun die 112 der Feuerwehr oder die 1 92 22 des DRK wählen müssten. Über die 112 werden Anrufe automatisch an einen freien Disponentenplatz geschaltet,
ob in Bruchsal oder Karlsruhe. Fenrich kündigte den Bau „eines vollständig neuen Gebäudes auf dem Gelände der ebenfalls neuen Karlsruher Hauptfeuerwehrwache“ an. Begonnen werde im Juli 2010, fertig werden solle die Integrierte Leitstelle spätestens Anfang 2014. Gegen-
Kombilösung im Gespräch Die Kombilösung sucht auf verschiedenen Wegen den Dialog mit der Bevölkerung, um das Projekt transparent zu gestalten. So informieren Kasig-Geschäftsführer Dr. Walter Casazza, Uwe Konrath (Kasig) und Ralf Messerschmidt (Verkehrsbetriebe) am kommenden Montag, 12. Juli, um 18 Uhr im Infopavillon K. am Ettlinger Tor Interessierte über die derzeit laufenden und die noch anstehenden Baumaßnahmen.
wärtig werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf ihre gemeinsame Arbeit vorbereitet. Fenrich sprach von „begeisterten Disponentinnen und Disponenten, von leistungsfähigen und verlässlichen Menschen, die zusammen gehören und künftig noch besser zusammen arbeiten werden“. Sein Dank ging an alle Beteiligten, die „beharrlich zum Gelingen“ beigetragen hätten. Auch Schnaudigel freute sich über den „Eheanbahnungsvertrag“, auf den die endgültige „Eheschließung“ folgen werde, wenn die Räume da seien. Für die Einarbeitung der Mitarbeiter und das Installieren der Technik sei die kommende Übergangsphase hilfreich. Kurt Bickel bestätigte das neue gute Klima, das früher nicht selbstverständlich gewesen sei. Zur besseren Sicherheit, falls die 112 überlastet sei, wünschte er sich noch zusätzlich eine medizinische Notrufnummer, die es in 21 europäischen Ländern gebe. Seinen Dank für das Gelingen drückte auch Regierungsvizepräsident Dr. Klaus Michael Rückert aus, denn „im Mittelpunkt steht der hilfesuchende Mensch“. -cal-