Praxiszeitung Ausgabe Sommer 2019

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2019

„Formel meine Glücks: ein Ja, ein Nein, eine gerade Linie, ein Ziel.“ (Friedrich Nietzsche) Gemeinschafts

Pr a x i s

Pietz-Zimmermann-Schneidemann Schulte-Hübner-Stross

gesund und munter in den Sommer

Liebe Patientinnen und Patienten,

Herzliche Grüße, Ihre Maike Stroß

Liebe Patientinnen und Patienten, endlich ist er da – der Sommer! Jetzt läuft die Grillsaison wieder auf Hochtouren und besonders verlockend ist natürlich der herzhafte Geschmack von einem saftigen Stück Fleisch. Derzeit ruft uns allerdings die aktuelle „Friday For Future“-Debatte wieder unmissverständlich ins Gedächtnis, wie ungünstig sich übermäßiger Fleischkonsum auf das globale Klima auswirkt - ganz zu schweigen von den negativen Auswirkungen auf unsere Gesundheit! Aus diesem Grund haben wir in dieser Praxiszeitung nur vegetarische Grillgerichte für Sie ausgewählt – „Süßkartoffelspieße mit Halloumi“ und „Rosmarin-Folienkartoffel mit Feigen-Oliven Relish“. Halloumi ist eine zypriotische Käsespezialität, welche aus einer Mischung aus Schafs- oder Ziegenmilch mit Kuhmilch hergestellt wird und beim Erhitzen nicht schmilzt. Dadurch ist dieser proteinreiche Käse besonders gut zum Grillen und Anbraten geeignet. Es gibt also genügend schmackhafte Alternativen zur herkömmlichen Bratwurst! Auch Ihre Leber wird es Ihnen danken, auf ein Übermaß an tierischen Fetten zu verzichten. Frau Maike Stroß beschreibt in Ihrem Arztartikel das weit verbreitete Phänomen der Fettlebererkrankung und welche Diagnoseund Therapiemöglichkeiten es gibt. Yogaübungen als Ausgleich für Körper und Seele erfreuen sich in den letzten Jahren zunehmender Beliebtheit. Wie auch in der letzten Ausgabe stellen wir Ihnen eine Asana vor - diese soll Ihr Herz öffnen. Es grüßt Sie herzlichst Ihr Praxis-Team und Die 3 Gestalten

Stefanie Pietz und Petra Böhme-Gassmann sind: www.die-3-gestalten.de

im Rahmen der bei uns durchgeführten Ultraschalluntersuchungen des Bauchraums hat der eine oder andere von Ihnen sicher schon mal von uns gehört: „Soweit alles in Ordnung, nur die Leber sieht etwas verfettet aus.“ Und vielleicht haben Sie sich da gefragt, was das denn eigentlich genau bedeutet. Man spricht von einer Fettlebererkrankung, wenn der Fettanteil der Leber 5-10% des Lebergewichts überschreitet. Das Spektrum reicht von der einfachen Fettleber ohne Entzündungsreaktion des Gewebes über die in 5-20% vorliegende Fettleberhepatitis mit Entzündung, von der wiederum 10-20% in einen bindegewebigen Umbau (Fibrose) übergehen, der in weniger als 5% in eine Zirrhose mit Funktionsverlust des Organes mündet. In einer zirrhotischen Leber schließlich kann mit einem Risiko von 2% pro Jahr ein Leberzellkrebs entstehen. Auch wenn also die meisten Verläufe gutartig und nicht fortschreitend sind, gibt es durchaus in einigen Fällen schwerwiegende Komplikationen, die angesichts der Tatsache, daß die Fettlebererkrankung mit 2030% Vorkommen in der Bevölkerung die häufigste chronische Lebererkrankung ist, nicht selten sind. Bei Vorliegen von Risikofaktoren wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 und Fettstoffwechselstörung ist der Anteil der Fettlebererkrankung jeweils um das 2-3fache höher als in der Gesamtbevölkerung. Insgesamt steigt entsprechend der Zunahme dieser Faktoren das Vorkommen der Fettlebererkrankung in den letzten Jahrzehnten stetig und das unter anderem auch schon bei Jugendlichen. Die Diagnose wird meist, wie oben erwähnt, per Ultraschall gestellt, wobei strenggenommen eine Leberbiopsie zur korrekten Diagnosestellung erfolgen müsste, auf die aber meist wegen der Invasivität verzichtet wird. Beschwerden verursacht die Fettlebererkrankung zunächst meistens nicht, gelegentlich wird ein Druckgefühl im rechten Oberbauch und vermehrte Müdigkeit angegeben. Die Leberwerte im Labor können, müssen aber nicht erhöht sein. In manchen Fällen wird der Grad des bindegewebigen Umbaus der Leber (Fibrose/Zirrhose) mittels Fibroscan, einer nicht-invasiven Elastizitätsmessung, untersucht. Die Therapiemöglichkeiten der Fettlebererkrankung beschränken sich derzeit noch auf die Ernährungsumstellung und vermehrte körperliche Aktivität mit dem Ziel einer langsamen Gewichtsreduktion, wobei bereits eine Abnahme um 4% des Körpergewichts ausreicht, um bei über der Hälfte der Patienten einen Rückgang der Leberverfettung zu bewirken. Das Tempo der Gewichtsabnahme sollte 1kg/Woche nicht überschreiten, da sonst sogar negative Effekte auf die Leber auftreten können. Empfohlen ist eine „mediterrane Diät“ mit reduziertem Fettgehalt, einem höheren Anteil ungesättigter Fettsäuren (z.B. Fisch, bestimmte Pflanzenöle), erhöhtem Anteil an sogenannten komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen (z.B. Vollkornprodukte) und natürlich einem höheren Anteil an möglichst wenig verarbeitetem Obst und Gemüse. Körperliche Aktivität in mäßiger Intensität sollte auf 150-200min/Woche gesteigert werden, wobei bereits durch erhöhte Alltagsbewegung (z.B. vermehrt Wege zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen) ein bedeutender Effekt erreicht werden kann. Zusammenfassend ist also die Fettlebererkrankung eine unbedingt ernstzunehmende, aber meistens gut zu beeinflussende Diagnose, deren Kenntnis zu einem gesünderen Lebensstil motivieren sollte.


Rosmarin-Folienkartoffel mit Feigen-Oliven Relish Zutaten für 4 Personen: 4 große Kartoffeln, 40 g Butter, 1 Zweig Rosmarin, Salz, Pfeffer Für das Feigen-Oliven-Relish: 300 g getrocknete Feigen, 150 g schwarze Oliven, 100 ml Wasser, 100 ml Rotweinessig, 50 g Rohrzucker Zubereitung: Kartoffeln in gesalzenem Wasser 15-20 Minuten bissfest kochen, abgießen und kurz auskühlen lassen. Den Grill vorheizen. Die Butter vierteln und auf 4 Stücke Alufolie verteilen. Rosmarinnadeln vom Zweig zupfen und zu den Butterstücken geben. Je eine Kartoffel auf das Butterstück legen und die Alufolie zu einem Bonbon verschließen. Folienkartoffeln unter gelegentlichem Wenden ca. 20 Minuten weich grillen. Für das Feigen-Oliven-Relish werden die Feigen und Oliven fein gewürfelt. Zusammen mit Wasser, Rotweinessig und Rohrzucker aufkochen und 15 Minuten leicht köcheln lassen. Die Hälfte der Masse pürieren und mit dem stückigem Rest vermengen, kurz auskühlen lassen. Folienkartoffeln zusammen mit Feigen-Oliven Relish servieren. Guten Appetit!

Kann Ketchup auch gesund sein? Immer wieder hört man, Ketchup sei sehr ungesund. Die Fertigprodukte enthalten tatsächlich in vielen Fällen sehr viel Zucker und der dominante Geschmack überdeckt oft jegliche feine Note der Gerichte. Ketchup braucht man sicher nicht zu jedem Essen, aber manchmal passt der fruchtig-süße Geschmack einfach perfekt. Vor allem selbstgemachter Ketchup ist gar nicht so ungesund, wie viele vermuten. Konzentrierte Tomatenprodukte wie Ketchup und Tomatenmark enthalten mehr Lycopin als frische, rohe Tomaten. Erst durch das Erhitzen der Tomaten werden die Zellhüllen aufgebrochen, wodurch das enthaltene Lycopin vom menschlichen Körper besser aufgenommen werden kann. Lycopin ist ein Carotinoid und wirkt im Körper antioxidativ, das heißt, es hemmt sauerstoffhaltige Moleküle (freie Radikale), die Zelle und Zellkern schädigen können. Daher soll es vor bestimmten Krebsarten und Zellalterung schützen. Hier ein gesundes Ketchup-Rezept für Sie - Zutaten für 1 Flasche: 1 kg sehr reife Tomate, 1 Chilischote, 1 kleines Stück Ingwerwurzel (2 cm), 90 Gramm Zucker, 100 Milliliter milder Weißweinessig, 1/3 TL Paprika edelsüß, 1/3 TL gemahlene Nelken, 1 Messerspitze gemahlener Koriander, 1 TL Meersalz Zubereitung: Die Tomaten abspülen und den Stängelansatz mit einem spitzen Messer herausschneiden. Tomaten würfeln und in einen großen Topf geben. Die Chilischoten abspülen, längs aufschneiden, entkernen und fein hacken. Den Ingwer schälen und fein würfeln, Chili und Ingwer zu den Tomaten geben. Alles unter Rühren aufkochen und dann die Mischung bei kleiner Hitze etwa 30 Minuten köcheln lassen. Immer wieder umrühren, damit nichts anbrennt. Anschließend den Tomatenbrei durch ein Sieb streichen und in einen Topf geben. Zucker, Essig und Gewürze dazugeben und gut verrühren. Alles ohne Deckel etwa 45 Minuten einkochen lassen. Das heiße Püree in Flaschen oder Gläser mit Schraubverschluss geben und sofort fest verschließen. Geöffnet hält der Ketchup im Kühlschrank etwa 6 Wochen.

Süßkartoffelspieße mit Halloumi Zutaten für 8 Spieße: 2 Süßkartoffeln (ca. 800 g), 200g Halloumi (Grillkäse), 1 gelbe Paprikaschote, 1 rote Paprikaschote, 1 Gemüsezwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 EL Rapsöl, 1 TL Edelsüßpaprika, 1 EL getrocknete Kräuter der Provence, 1 Bio-Zitrone, 200 g fettarmer Joghurt, Pfeffer, 8 Lorbeerblätter, Meersalz, 8 Grillspieße Zubereitung: Süßkartoffeln schälen, waschen und in Salzwasser ca. 20 Minuten kochen. Halloumi in Scheiben schneiden. Paprika putzen, waschen und in grobe Stücke schneiden. Zwiebel schälen und in Spalten schneiden. Süßkartoffeln abgießen und etwas abkühlen lassen. Kartoffeln in Scheiben schneiden. Knoblauchzehe schälen und hacken und mit Öl, Paprikapulver und Kräutern der Provence verrühren. Zitrone heiß abwaschen, Schale fein abreiben, die Zitrone anschließend halbieren. Joghurt mit Zitronenschale verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Jeweils Kartoffelscheiben, Käsescheiben, Paprikastücke, Lorbeerblätter und Zwiebelspalten abwechselnd auf die Grillspieße stecken. Mit dem Knoblauch-Gewürz-Öl gleichmäßig bestreichen. Spieße auf den Grill legen und unter Wenden ca. 15 Minuten grillen. Zitrone mit der Schnittfläche nach unten ebenfalls auf den Grill legen und ca. 5 Minuten grillen. Spieße­ vom Grill nehmen, mit dem Saft von der gegrillten Zitrone beträufeln und mit Meersalz würzen. Den Joghurt-Zitronen-Dip dazu reichen.

Wie kann ich mein Herz öffnen? Rückbeugen sind ideal, um das Herz zu öffnen und Vergangenes loszulassen. Anleitung: Mit dem linken Bein einen weiten Ausfallschritt nach hinten machen. Linken Fußspann auf der Matte ablegen. Oberkörper sanft zurücklehnen, die Schultern ziehen nach hinten und unten, Arme nach oben strecken. Der Blick geht Richtung Decke, ohne den Kopf zu weit in den Nacken zu legen. Fünfmal tief in den Brustkorb ein- und ausatmen. Während der Übung darauf achten, dass kein Druck im unteren Rücken entsteht. Seite wechseln. Bitte diese Übung nur mit aufgewärmtem Körper durchführen.


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