Rund ein Viertel der Bevölkerung leidet unter dem unangenehmen Gefühl des aufgetriebenen Bauches, der vermehrten Luftansammlung im Bauch (medizinisch Meteorismus). Frauen sind häufiger als Männer betroffen, Stress und Menstruation können die Beschwerden verstärken. Der vermehrte Abgang von Winden wird Flatulenz genannt. Der Luftgehalt im Magen-Darm-Trakt besteht aus zugeführtem Gas wie Kohlendioxid aus Getränken, mit der Nahrung und dem Schluckakt zugeführtem Gas, sowie von Gas, das von natürlicherweise im Dickdarm lebenden Bakterien produziert wird. Diese zersetzen unverdaubare Kohlenhydrate und setzen dabei Wasserstoff und Kohlendioxid frei. Ein Teil der Bakterien im Darm kann wiederum Gas verbrauchen, ein Teil produziert auch übel riechende Gase wie Schwefelwasserstoff. Menschen mit meteoristischen Beschwerden unterscheiden sich von beschwerdefreien Personen nicht unbedingt durch die Menge des Luftgehaltes im Darm, sondern durch die Art und Intensität der durch sie ausgelösten Missempfindungen. Auch das subjektive Gefühl des Aufgetriebenseins ließ sich in Untersuchungen an Patienten nicht immer als reale Zunahme des Bauchumfanges bestätigen. Abzugrenzen sind Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, z.B. Entzündungen oder spezielle Erkrankungen, bei denen die Fähigkeit, bestimmte Nahrungsbestandteile zu verarbeiten, verloren gegangen ist, z.B. Milchzuckerunverträglichkeit. Bei diesen Erkrankungen gehen die Blähungen jedoch in aller Regel mit weiteren Beschwerden - wie von den Blähungen unabhängigen Schmerzen sowie Stuhlunregelmäßigkeiten wie Durchfall oder Verstopfung - einher. Wichtig ist: ungewollte Gewichtsabnahme oder Blutbeimengung im Stuhlgang sind Alarmzeichen, die eine gründliche Untersuchung des Magen-Darm-Traktes notwendig machen. Vermehrtes Luftschlucken kann ein Grund für die Luftansammlung im Bauch sein. Kaugummikauen, Rauchen oder kohlesäurehaltige Getränke sollten daher bei entsprechender Neigung gemieden werden. Langsames Essen und gründliches Kauen ist auf jeden Fall ratsam. Außerdem gilt es, möglichst die Nahrungsmittel zu vermeiden, die besonders schlecht vertragen werden. Typische Nahrungsmittel, bei deren Zersetzung besonders viel Gas im Darm produziert werden, sind Hülsenfrüchte, Kohlgemüse, Zwiebeln, Knoblauch und Lauch, rohe Pflaumen und andere frische Obstsorten, frische Backwaren bzw. Hefeprodukte, Müsli, manche Käsesorten und besonders fettreiche Nahrungsmittel. Gewürze wie Kümmelarten, Koriander, Ingwer, Anis, Pfefferminz oder Artischockenblätter enthalten Stoffe, die blähungsmindernd und krampflösend wirken. Es gibt diese Gewürze auch als Tee, Tropfen oder Kapseln in der Apotheke zu kaufen. Sie können, vorbeugend eingenommen, die Beschwerden etwas lindern. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihrem Darm einen leichten und entspannten Start in den Frühling!
Ihre Dr. Friederike Hübner
Stefanie Pietz und Petra Böhme-Gassmann sind: www.die-3-gestalten.de
Häufig und lästig – zu viel Luft im Bauch
2014
Gemeinschafts
Pr a x i s
Pietz-Zimmermann-Schneidemann Schulte-Bock-Hübner gesund und munter in den Frühling
Liebe Patienten und Patientinnen, mit ein wenig Glück haben wir die kalten Tage bereits überstanden und freuen uns über die früh einsetzenden milden Temperaturen und die ersten frühlingshaften Wochen. In Sachen Eis und Schnee war der vergangene Winter ja tatsächlich keine ernsthafte Herausforderung für uns. Passend zum Frühling haben wir für die Aufmachung dieser Praxiszeitung eine farbenfroh gestaltete Mappe der Karlsruher Malerin Kathrin Leopolder verwendet. In diesem Zusammenhang möchten wir Sie darauf aufmerksam machen, dass Fr. Leopolder uns in naher Zukunft mit einer Ausstellung Ihrer Werke in den Praxisräumen erfreuen wird. Die freischaffende Künstlerin wurde 1957 in Ludwigshafen geboren und lebt und arbeitet nach einem Studium der Malerei und Kunstgeschichte seit 1983 in Karlsruhe. Ihre ausdrucksstarken Bilder, die alle eine ganz eigene Geschichte erzählen, sind in Eitempera-Technik, der ältesten aller Maltechniken gefertigt. Unter der Homepage www.kathrin-leopolder.de erhalten sie noch mehr Eindrücke und Informationen zu Ihrer Person und ihrem Werk. Der medizinische Beitrag dieser Ausgabe wurde von unserer geschätzten neuen Kollegin Frau Dr. Friederike Hübner geschrieben und befasst sich mit dem Thema Blähungen, in Fachkreisen auch Meteorismus genannt. Sie beschreibt unter anderem die Entstehung und Ursachen der vermehrten Luftansammlungen im Bauch, die für viele Menschen eine ernstzunehmende Belastung sind, sowie Möglichkeiten die Beschwerden etwas zu lindern. Passend hierzu gibt es ein Rezept für Gewürz-Tee gegen Blähungen, sowie ein Rezept für leckeres italienisches Fenchelgratin. Da die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass auch Sie zu den Menschen gehören, die mit der Umstellung auf die neue Jahreszeit ein wenig Probleme haben und unter lähmender Frühjahrsmüdigkeit leiden, haben wir auch noch ein paar Tipps für Sie auf Lager, wie sie diese Anpassungsstörung besser überwinden können. Einen hilfreichen Vitaminschub können Sie sich mit der Zubereitung unseres Wildkräuter-Smoothies verpassen. Zu guter Letzt möchten wir sie noch auf ein Anliegen in eigener Sache hinweisen - mit unseren neuen Öffnungszeiten hatten wir uns erhofft, Ihnen mehr Flexibilität bei der Terminauswahl bieten zu können. Leider werden die Nachmittagszeiten noch nicht so ausgiebig genutzt, wie es für den Ablauf des Praxisalltags sinnvoll wäre, obwohl es zu dieser Zeit wesentlich ruhiger ist, als vormittags. Es kann auch nachmittags Blut abgenommen werden und Patienten, die einen Quick bekommen, brauchen hierfür selbstverständlich auch nicht nüchtern zu kommen. Vermeiden Sie also nach Möglichkeit die Stoßzeiten am Vormittag und kommen Sie in der Mittagszeit oder nachmittags zu einem entspannten Termin. Es grüßt Sie herzlichst, Ihr Praxis-Team und „Die Drei Gestalten“