Das Bozner Netzwerk der Dienste für Frauen in Gewaltsituationen – Erstes Tätigkeitsjahr

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Körperliche Gewalt in direkter Form

11,4%

Psychologische Gewalt in direkter Form

15,2%

Ökonomische Gewalt in direkter Form

3,0%

Miterlebte Gewalt in direkter Form

43,9%

Miterlebte Gewalt in indirekter Form

23,5%

Nein

3,0%

Die Dienststellen und das Netzwerk Der Fragebogen sah eine offene Frage in Bezug auf die Kenntnis der Dienste vor, die vom Netzwerk angeboten werden. Die Art und Weise, wie Dienstnutzerinnen von den Diensten erfahren, ist eine extrem wichtige Information: Sie gibt Aufschluss darüber, inwieweit das Wissen über die bestehenden Dienste gegen Gewalt an Frauen unter hilfsbedürftigen Opfern verbreitet ist. In 50% der Fälle haben die Frauen von den Netzwerkdiensten durch das Netzwerk selbst erfahren. Dies ist ein gutes Ergebnis, das auf eine gelungene synergetische Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Knoten des Netzwerks hinweist. In der ersten Phase der Kontaktaufnahme bleibt jedoch die Rolle der FreundInnen und der Familie ausschlaggebend: Freundinnen und Bekannte sind oft die ersten AnsprechpartnerInnen der hilfesuchenden Gewaltopfer und raten ihnen, sich an Dienststellen des Netzwerks zu wenden. Was das Netzwerk selbst betrifft, sind die Sozialdienste – durch die SozialassistentInnen – die Knotenpunkte, die die Fälle zuerst filtrieren und den betroffenen Frauen weiterhelfen, gefolgt von den Sicherheitskräften und den Fachdiensten (Beratungsstellen, Frauenhäuser, Kontaktstellen gegen Gewalt). Weniger aktiv sind diesbezüglich die Fachleute der Gesundheitsdienste (FamilienärztInnen, PsychologInnen, Krankenhäuser). Bedeutsam ist hingegen der Zugriff auf die grünen Telefonnummern und auf Internet, die ein relativ neues Instrument sind, aber dennoch ziemlich bekannt und zuverlässig zu sein scheinen.


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