BODYMEDIA Fitness-Ausgabe 5-19

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Trends & Specials Sportaggregatoren wird, dass dies ohne Kosten möglich ist. Insbesondere erhoffen sich die Anbieter hierdurch eine „Erhöhung der Auslastung“ sowie die „Erschließung neuer Kundengruppen”. Dabei können die Anbieter über Aggregatoren auch Kunden ansprechen, für die sie für sich genommen nicht attraktiv wären: Einerseits bekommen sie so Zugang zu großen Unternehmen mit vielen Mitarbeitern an vielen Standorten beziehungsweise Mitarbeitern, die an vielen Standorten aktiv sind. Dabei wäre es für das Unternehmen sehr aufwendig, mit vielen einzelnen Studios verhandeln zu müssen. Eine Zusammenarbeit des Unternehmens mit einem Aggregator ist also für das Unternehmen ein attraktives Angebot und schafft auch kleineren Anbietern Zugang zu den Mitarbeitern als Kunden. Eine weitere Zielgruppe der Aggregatoren sind Multisportler, also Menschen, die verschiedene Sportarten ausüben und denen somit bei jeweils einzelner Buchung sehr hohe Kosten entstehen, die nicht im Verhältnis zur Nutzungsintensität stünden. Da sich diese potenziellen Kunden aufgrund des Preisvorteils für einen Aggregator entscheiden würden, wären sie für einen einzelnen Anbieter ebenfalls schwer erreichbar. Neben den Gründen, die direkt auf die Kooperation mit dem Aggregator

zurückzuführen sind, spielt auch die „Gewinnung neuer eigener Mitglieder“ immerhin noch für fast die Hälfte der Betreiber eine Rolle bei der Entscheidung für eine Zusammenarbeit mit den Sportaggregatoren. So bietet die Nutzung eines Sportaggregatoren für den Kunden auch die Möglichkeit, die Angebote verschiedener Sportpartner intensiver kennenzulernen. Überzeugt das Angebot eines einzelnen Sportpartners einen Kunden so sehr, dass er nur noch dieses nutzen möchte, so könnte er sich dafür entscheiden, direkter Kunde des Anbieters zu werden und auf das Training bei anderen Anbietern verzichten. Das ist insbesondere dann attraktiv, wenn der Kunde dabei einen günstigeren Tarif nutzen kann. Auch im Fall, dass der Kunde über den Sportaggregator nur eine begrenzte Anzahl an Einheiten bei einem Anbieter nutzen kann, besteht außerdem die Möglichkeit, dem Kunden zusätzliche Einheiten und Leistungen direkt zu verkaufen. 80 % der Teilnehmer sind mit ihrer Zusammenarbeit mit einem Aggregator insgesamt zufrieden (siehe Abbildung auf Seite 82). Fast ein Drittel ist dabei sogar vollkommen zufrieden mit der Kooperation. Die Zufriedenheit hängt dabei immer auch von den Erwartungen gegenüber dem Aggregator ab und muss letztendlich stets individuell bewertet werden.

Gründe, die gegen eine Zusammenarbeit sprechen Wichtigster Vorbehalt gegen eine Zusammenarbeit mit einem Aggregator, der von allen Teilnehmern, die sich gegen eine Zusammenarbeit entschieden haben, angeführt wurde, sind Bedenken bezüglich der Durchsetzbarkeit der eigenen Preise. So besteht für die Anbieter insbesondere dann ein Risiko, wenn das eigene Angebot über einen Aggregator günstiger verfügbar ist als mit den eigenen Verträgen. Somit könnte der Kunde über den Aggregator mehr Leistung in Form eines breiteren Angebots zu einem besseren Preis buchen und die eigenen Preise wären schwer gegenüber den Kunden zu rechtfertigen. Zweitwichtigster Grund für die Entscheidung gegen die Kooperation mit einem Aggregator war, dass die angebotene Vergütung zu niedrig lag. Hinzu kommen Bedenken, dass der Anbieter eigene Mitglieder verlieren könnte. Weiterhin waren einige Anbieter skeptisch, dass die Aggregatoren zu erhöhter Bekanntheit und Auslastung beitragen könnten. Kritisch für eine erfolgreiche Kooperation mit einem Aggregator ist folglich die Preisstruktur. Dabei ist die Nutzung über den Aggregator im besten Fall teurer als eine vergleichbare Buchung direkt beim Anbieter. Somit sollte also entweder der absolute Preis des Pro-

Gründe für die Zusammenarbeit mit Sportaggregatoren 80


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