

Unsere Gesellschaft wird im Durchschnitt immer Ă€lter und dementsprechend steigt die Anzahl an alters- und lebensstilbedingten Krankheiten massiv an. Menschen, die davon betroffen sind, können stark von einem auf ihre Beschwerden und Anforderungen angepassten Fitnesstraining profitieren und werden so zu einer immer wichtigeren Zielgruppe fĂŒr Trainer. In unserem Topthema kommen tiert Prof. Stephan Geisler die immer wichtigere Rolle der Fitnessbranche im Bereich PrĂ€vention (Sei te 26) und Luise Walther zeigt in ihrem Artikel, wie die Schnittstelle zwischen Medizin und Fitness konkret gestaltet werden kann (ab Seite 18).
HartnĂ€ckige Verspannungen, die vor allem im Schulter- und RĂŒckenbereich auftreten und sich weder durch Mobilisieren noch durch Stretching oder Massagen nachhaltig lösen lassen, sind weit verbreitet. Yassin Jebrini geht ab Seite 30 darauf ein, welche Ursachen hinter einem chronisch hohen Muskeltonus stecken können, und zeigt neurozentrierte Assessments und Ăbungen, die zu einer dauerhaften Lösung der Verspannung beitragen können.
Viele Smartwatches und Apps können inzwischen die HerzratenvariabilitĂ€t messen. Dr. Peter DĂŒking von der UniversitĂ€t WĂŒrzburg hat untersucht, wie valide diese Messergebnisse sind und ob sie tatsĂ€chlich zu einer zielgerichteteren Trainingsplanung beitragen können (ab Seite 36).
HerzratenvariabilitÀt:
KĂŒnstliche Gelenke Optimale Vor- und Nachsorge bei Gelenkersatz
Titelstory milon So wird der Trainingseinstieg fĂŒr Kunden zum Aha-Erlebnis
Schritt fĂŒr Schritt Moderates Walking wĂ€hrend und nach einer Krebstherapie Schnittstelle von Medizin und Fitness Welche Herausforderungen und Potenziale gibt es?
Die Werferschulter Ein prĂ€ventiver Ansatz fĂŒr Sportler Kommentar Die Rolle der Fitnessbranche
Was können Betroffene vor und nach einer Operation tun, um mit kĂŒnstlichen Gelenken möglichst schnell wieder fit zu werden? Wie sieht eine gute Vorbereitung auf die Operation aus und wie können anschlieĂend die Rehabilitation und das Training effektiv und effizient gestaltet werden?
Luise Walther: Neurozentriertes Training. So trainierst du Gleichgewicht und StabilitÀt. Trainingsworld, 2022. 192 Seiten, 14,95 Euro https://shop.bodylife-medien.com
Man hört und liest zur zeit oft davon, dass in Deutschland zu schnell und zu hĂ€ufig operiert werde, wenn es um kĂŒnstlichen Gelenkersatz geht. Bei solchen Aussagen sollten jedoch die Zahlen und Fak ten genau betrachtet werden. Unter anderem spielt auch die Altersstruktur der miteinander verglichenen LĂ€nder eine entscheidende Rol le, denn die hĂ€ufigste Ursache fĂŒr das Einsetzen eines kĂŒnstlichen HĂŒftgelenks ist HĂŒftarthrose, die mit zunehmendem Alter auftritt.
implantiert. Der GroĂteil der Betroffenen war zwischen 75 und 80 Jahre alt; jĂŒnger als 30 Jahre waren immerhin 119 Perso nen. Generell und gerade bezogen auf jĂŒn gere Patienten besteht ein Problem darin, dass ein prĂ€operatives Training zur Vorbe reitung nicht erfolgt. Erst nach der Opera tion beginnt in der Rehabilitation das Trai ning mit dem neuen Gelenk. Dabei kann auch prĂ€operativ schon etwas getan wer den, um die zukĂŒnftige Beweglichkeit nach dem Einsatz eines kĂŒnstlichen Ge lenks zu verbessern.
âVor der Operation kann man Patienten schon vorbereiten â unter anderem mit neurozentriertem Training, um die senso motorischen FĂ€higkeiten zu verbessern, denn auch eine Arthrose verĂ€ndert die Sensomotorikâ, sagt Dr. med. Veit Nord meyer, Oberarzt der Klinischen Abteilung fĂŒr Unfallchirurgie am UniversitĂ€tsklini kum Tulln, Ăsterreich. AbhĂ€ngig von den Schmerzen sollte vor der Operation der Fo kus auf der KrĂ€ftigung und Beweglichkeit liegen. Empfehlenswert ist beispielsweise isometrisches Training. AuĂerdem kann sensomotorisches Training eine optimale OP-Vorbereitung unterstĂŒtzen. Sensori scher Input ist sehr wichtig fĂŒr das Gehirn, um eine zielgerichtete, koordinierte und effektive Bewegung zu planen und auszu fĂŒhren. Das Gehirn muss wissen, wo sich beispielsweise das Bein und die HĂŒfte im Raum befinden, um danach einen Bewe gungsplan zu erstellen, der dann das stabi le Auftreten ermöglicht.
Die Berliner Personal Traine rin arbeitet an der Schnitt stelle zwischen Medizin und Fitness. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Individualisierung und Professionalisierung von Reha- und Trainingsprozes sen mit Fokus auf Schmerz reduzierung und Bewegungs optimierung ihrer Kunden. www.neurozentriertestraining.de
In Deutschland bekommen pro Jahr ca. 240 000 Menschen eine HĂŒftÂTEP. Das KĂŒrzel TEP steht fĂŒr Totalendoprothese, al so einen Gelenkersatz. Der zweithĂ€ufigste Grund fĂŒr einen HĂŒftgelenkersatz ist ein Ober schenkelhalsbruch. Das Risiko zu stĂŒrzen und sich dabei einen Oberschenkelhalsbruch zuzu ziehen, nimmt ebenfalls mit fortschreitendem Alter zu. Schaut man sich Zahlen zum Kniegelenkersatz an, wurden im Jahr 2019 deutschlandweit 193 759 kĂŒnstliche Kniegelenke
PrĂ€operatives Training sorgt vermutlich fĂŒr bessere Abbildungen im sensomotori schen Cortex. So kann durch ein Kraft- und StabilitĂ€tstraining bereits vor der OP posi tiv auf den Regenerations- und Rehabilita tionsprozess eingewirkt werden. Kurz: Al les, was zuvor an Training gemacht wird, hilft den Betroffenen, nach der OP wieder schneller ihre körperliche AktivitĂ€t wie derzuerlangen und belastbar zu werden. Auch die Art und Weise der Operation spielt eine Rolle. âDie Auswahl der OP-Technik, zum Beispiel mit einer mini malinvasiven HĂŒft-TEP, welche zuneh mend Verwendung findet, ist ein entschei dender Faktorâ, weiĂ Nordmeyer. âHier sollte man gemeinsam mit dem operie
renden Arzt die optimale Lösung findenâ, rĂ€t der Spezialist fĂŒr OrthopĂ€die und Un fallchirurgie. Gerade das Mitspracherecht des Patienten sowie eine gemeinsame Entscheidungsfindung fĂŒr die Operation und das Therapiekonzept sind ausschlag gebend fĂŒr das VerhĂ€ltnis von Arzt und Patient. Von der AufklĂ€rung ĂŒber die Moti vation bis zur aktiven Mitgestaltung kann hier noch viel Potenzial genutzt werden, damit der Patient optimal vorbereitet ist.
Neurozentriertes Training spielt nicht nur prĂ€operativ, sondern besonders nach der Operation eine wichtige Rolle, um sich mit einem kĂŒnstlichen Gelenk gut zu bewegen. âDie Rehabilitation ist ein weiterer Faktor âauch hier kann der neurozentrierte Ansatz bei kompetenter Integration Vorteile fĂŒr ei ne raschere Regeneration bietenâ, so Nord meyer. Die Mediziner und das Reha-Team entscheiden dabei gemeinsam, welche the rapeutischen MaĂnahmen individuell not wendig sind. Es ist wichtig, immer Ă€rztlich und therapeutisch angeleitet zu arbeiten und nicht basierend auf dem eigenen Kör pergefĂŒhl oder einer vagen EinschĂ€tzung eines Trainers zu trainieren. Die betreuen den Experten geben aber an, in welchem Tempo die Rehabilitation und das Training möglich sind.
Entscheidend dabei: Ohne eine prĂ€zise Verarbeitung der sensorischen Reize wer den Betroffene nicht in der Lage sein, eine Bewegung kontrolliert und sicher durch zufĂŒhren. Deshalb ist neben der klassi schen Rehabilitation auch das sensomoto rische Training ein wichtiger Baustein des Trainings. Das sensomotorische Training erfolgt im Nervensystem auf Ebene der Re zeptoren. Mechanorezeptoren sind z. B. Zellen, die der Wahrnehmung mechani scher Reize dienen wie MuskellĂ€nge und -spannung oder Gelenkstellungen und -bewegungen. Auch Thermorezeptoren verarbeiten mechanische, physikalische oder chemische Reize. Ein einfacher An satz, um auf der Ebene solcher Rezeptoren Trainingsimpulse zu setzen, die die Senso motorik verbessern, ist z. B. das Herausfin den von vorhandenen SensibilitĂ€tsstörun gen. Wie fĂŒhlt sich der operierte Bereich fĂŒr den Patienten an? Wo sind Taubheits gefĂŒhle und gibt es erkennbare Unter schiede, wenn der Patient die gesunde und
Nach anfÀnglichem sensomotorischem Training kann sukzessive das Krafttraining intensiviert werden
die operierte Seite bewusst miteinander vergleicht? Zudem bedarf es auch einer Narbenbehandlung.
Nach der OP klagen viele Betroffene ĂŒber ein gestörtes GefĂŒhlsempfinden um den operierten Bereich herum. Bei jeder Ope ration werden Muskeln und Nerven be schĂ€digt, ob nun durch das Skalpell, durch Haken oder durch den Elektrokauter, das GerĂ€t, das zur Blutstillung eingesetzt wird. Das kann dazu fĂŒhren, dass Muskeln nicht gut angesteuert werden können. Dement sprechend fehlt es an Kraft und StabilitĂ€t. Um die unterschiedlichen Rezeptoren ins Training der Patienten einzubinden, kann man mit folgenden Reizen arbeiten:
âą leichter BerĂŒhrung,
âą Druck,
âą Dehnung der Haut,
âą Vibration,
âą WĂ€rme,
âą KĂ€lte und/oder
âą Spitz- und Dumpfdifferenzierung. Sind um das OP-Gebiet und die Narbe oder Drainage herum noch Missempfindungen vorhanden, gilt es, die richtige Dosierung fĂŒr die genannten Reize zu finden. Vibra tionen können fĂŒr den einen sehr ange nehm sein, ein anderer kann sie als sehr
unangenehm wahrnehmen. Sowohl die ReizintensitÀt und -dauer als auch eine Kombination können getestet werden. Da bei macht es Sinn, mit dem sensorischen Training nicht direkt an den am stÀrksten betroffenen Körperregionen zu beginnen. Stattdessen kann man sich erst einmal auf die weniger stark betroffenen Regionen im Dermatomverlauf konzentrieren, also dem Hautbereich, der von den sensiblen Fasern der betroffenen Spinalnervenwurzel auto nom versorgt wird, oder dem Einzugsge biet der peripheren Nerven.
Eine weitere Option sind indirekte Tech niken in Form von neuromechanischen Ăbungen . Dazu gehören die Mobilisati on von Nerven, Nervenentlastungen und Nervengleitbewegungen, also das abwech selnde AnnĂ€hern und Entfernen von Ner venursprung und -ende, auch bekannt un
ter dem Begriff âNeuroflossingâ. Dabei geht es nicht um klassische DehnĂŒbungen fĂŒr den Muskel, sondern um niedrigschwellige Bewegungen, bei denen eine ganz leichte Dehnung aufgebaut wird, die dann aber ĂŒber die Mobilisierung der betroffenen Ge lenke in Anspannung und Entspannung gefĂŒhrt wird. Ziel ist also nicht die inten sive Dehnung, sondern die Mobilisierung vom Austritt der peripheren Nerven am Spinalkanal bis zu den Nervenenden. So können â ausgehend von der Lendenwir belsĂ€ule bis zum groĂen Zeh â Nerven mo bilisiert werden durch Mobilisierung der LendenwirbelsĂ€ule, des Beckens oder der HĂŒfte, des Knies und des Sprunggelenks.
Unter Isometrie versteht man im Zusam menhang mit Ăbungen, dass der Muskel die Ausdehnung in der LĂ€nge beibehĂ€lt. Das bedeutet, dass der Muskel angespannt wird und dann in der Anspannung gehal ten wird, ohne dass eine Bewegung in den Gelenken erfolgt. Idealerweise erreicht man damit eine maximale Muskelspan nung. Es handelt sich dabei also um sta tische Ăbungen. Damit geht es statt um Gewicht und Wiederholungen um die Stei gerung der Dauer der Muskelanspannung.
Unter Mechanorezeption versteht man einen physiolo gischen Vorgang, bei dem mechanische Reize aus der Umwelt ĂŒber entsprechende Rezeptoren in elektrische Signale umgewandelt werden und somit fĂŒr das ZNS verarbeitbar werden. Die dafĂŒr verantwortlichen Re zeptoren heiĂen Mechanorezeptoren.
sind freie Nervenendigungen in der Haut und in den SchleimhÀuten, die der Wahrnehmung von Temperatur oder TemperaturÀnderungen dienen. Im Hypothala mus gibt es auch Thermorezeptoren, die durch Mes sung der Temperatur des Blutes der Homöostase der Körpertemperatur dienen.
Bezogen auf die Anatomie: Hautbereich, der von den sensiblen Fasern einer Spinalnervenwurzel autonom versorgt wird.
Isometrische Ăbungen haben den gro Ăen Vorteil, dass sie ĂŒberall und jederzeit durchgefĂŒhrt werden können. AuĂerdem kann damit die KomplexitĂ€t der Ăbungen reduziert und das Verletzungsrisiko fĂŒr den Patienten minimiert werden. Je nach operiertem Gebiet kann das betroffene Ge lenk erst einmal ausgespart und nur ober halb und unterhalb mit der isometrischen Anspannung begonnen werden. Je nach Schmerzindikation kann dann nach und nach das betroffene Gelenk ins Training eingebunden werden.
Eine gute Ăbung fĂŒr das Training von kĂŒnstlichen Kniegelenken ist z. B., im Sit zen die FuĂsohlen auf den Boden zu drĂŒ cken und gleichzeitig mit einem Kissen zwischen den Knien das Kissen maximal zusammenzudrĂŒcken. AnschlieĂend kann in einer weiteren Ăbung ein elastisches Band um die Knie gelegt werden, die dann gegen den Widerstand des Bandes nach auĂen gedrĂŒckt werden. Auf diese Weise wird die isometrische Spannung gehalten. Dabei können Schritt fĂŒr Schritt Parame ter wie der Bewegungsumfang, die Ge
Fotos: contrastwerkstatt âstock.adobe.com, Dr. med. Veit Nordmeyer
schwindigkeit, die Schrittposition und der Widerstand variiert werden.
Sukzessive wird dann das Krafttraining intensiviert, um die vollstĂ€ndige All tagstauglichkeit wiederherzustellen. Da bei kann anfangs gerĂ€tegestĂŒtzt gearbei tet werden, um die KomplexitĂ€t zu redu zieren und gleichzeitig gefĂŒhrte und dadurch sichere Bewegungen zu ermögli chen. Langfristig sollte das Ziel sein, all tagsrelevante dreidimensionale Bewegun gen ausfĂŒhren zu können. DafĂŒr können funktionellere Trainingsmethoden sinn voll sein.
Schaut man auf den aktuellen Katalog der evidenzbasierten Therapiemodule der Deutschen Rentenversicherung, werden mittlerweile zahlreiche Angebote offe riert: Sie reichen von Bewegungsthera pien, Alltagstraining, funktionellen und arbeitsweltbezogenen Therapien ĂŒber Physikalische Therapie und krankheits spezifische Patientenschulungen bis hin zu psychologischer UnterstĂŒtzung, Ent spannungsverfahren und Leistungen zur sozialen und beruflichen Integration. Das ist eine gute Entwicklung, denn gerade fĂŒr die Therapie nach dem Einsatz eines kĂŒnstlichen Gelenks ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig.
In Deutschland hat sich auf diesem Ge biet in den letzten Jahren einiges getan, wenn auch oftmals nur in Pilotprojekten. Nichtsdestotrotz gibt es neue AnsĂ€tze von verhaltensmedizinischen oder berufsbe zogenen Konzepten, wie z. B. die medizi nisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR), die verhaltensmedizinisch orien tierte Rehabilitation (VOR) und die verhal tensmedizinisch orthopĂ€dische Rehabili tation (VMO). So werden beispielsweise die Therapiestandards in der Rehabilitation in regelmĂ€Ăigen Zyklen ĂŒberarbeitet und dem aktuellen wissenschaftlichen For schungsstand angepasst. Was in der The rapie als Standard bereits angekommen ist, gilt es ins Training noch einzubinden. Hier ist besonders im Personal Training noch viel Potenzial.
FAZIT
In Zukunft sollte vor allem die Schnittstel le zwischen Therapie und Training noch ausgebaut werden. Die individuelle An
sprache und Motivation ĂŒber die Rehabi litationsmaĂnahmen hinaus kann noch optimiert werden. Dabei gibt es weiteren Optimierungsbedarf bezogen auf eine multiprofessionelle Abstimmung der Trai ningsinhalte, mehr Alltagsrelevanz und situative Trainingsimpulse, die Individu alisierung der Trainingsplanung sowie der Ausbau von digitalen Trainingsangeboten fĂŒr Patienten mit kĂŒnstlichen Gelenken. Dabei ist es entscheidend, das neue Ge lenk als Teil des eigenen Körpers zu akzep tieren und es schnellstmöglich zu integ rieren â ĂŒber die Sensorik, ĂŒber die Moto rik und ĂŒber das individuelle emotionale Empfinden.
Der Oberarzt in der Unfallchi rurgie am UniversitĂ€tsklini kum Tulln ist Spezialist fĂŒr OrthopĂ€die und setzt auf eine ganzheitliche Betrachtung und interdisziplinĂ€re Arbeitsweise, um Patienten zu helfen, ihre körperliche AktivitĂ€t und Be lastbarkeit wiederherzustellen.
https://tulln.lknoe.at
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In Deutschland erhalten pro Jahr ca. 240 000 Betroffene eine HĂŒft-TEP DR. MED. VEITSo wird er zum Aha-Erlebnis fĂŒr Kunden
milon und five rĂŒcken den Aspekt des Trai ningseinstiegs in den Fokus: PrĂ€zise Screenings und regelmĂ€Ăige Tests sind essenziell fĂŒr ein erfolgreiches Training! Ganz neue Möglichkeiten auf diesem Gebiet bietet die milongroup mit dem revolutionĂ€ren Onboarding-Tool milon YOU.
FĂŒr ein effektives Training sind nicht nur möglichst konkrete Ziele ausschlaggebend, sondern auch das Wissen ĂŒber den spe zifischen Ausgangspunkt. Nur wer seinen aktuellen Fitness- und Gesundheitszustand kennt und versteht, kann das richtige Training wĂ€hlen
und letztlich auch dauerhaft motiviert am Ball bleiben. milon und five wissen, wie bedeutend dieser Zusammenhang ist und haben ihm in ih rem Trainingsweltenkonzept einen entsprechend groĂen Platz eingerĂ€umt.
Die Analyse-Phase bildet das Fundament in dem Konzept. âWir definieren hier gewissermaĂen ei nen Raum der Erkenntnis,â erlĂ€utert Marc Wisner, Mitglied der milongroup-Vertriebsleitung: âDa rin erfahren die Trainierenden etwas ĂŒber sich, das sie vorher nicht wussten oder nur geahnt haben.â Die Erkenntnismöglichkeiten sind sehr umfassend â von der allgemeinen Kraft und Be weglichkeit bis hin zu konkreten Aussagen zum
Beispiel ĂŒber BewegungseinschrĂ€nkungen oder Fehlhaltungen. Auch Benchmark-Vergleiche, bei denen beispielsweise die eigene Kraft mit der des Altersdurchschnitts verglichen wird, sorgen fĂŒr wichtige Aha-Momente. Wisner fasst zusammen: âDie Menschen verstehen zum ersten Mal ganz konkret, warum und wofĂŒr sie trainieren sollen.â
Als zentrale Erkenntnisquelle dient milon YOU: Der biometrische Body-Scanner der neuesten Generati on vermisst den Körper und sorgt so fĂŒr die exakte, automatische Einstellung aller milon Trainingsge rĂ€te. DarĂŒber hinaus kann man mit milon YOU auch das Herz-Kreislauf-System checken und Schmerz punkte erkennen. Das GerĂ€t bietet zahlreiche Tests fĂŒr Kraft, Beweglichkeit und auch im Bereich der kognitiven FĂ€higkeiten. Screening und Testing er folgen so schnell und einfach, dass man sie alle vier bis sechs Wochen wiederholen sollte. Mit re gelmĂ€Ăigen Re-Checks des Gesundheitszustandes lassen sich dann Anpassungen vornehmen. Fort schritte werden sofort sichtbar, die wiederum der beste Booster fĂŒr die Motivation sind.
Die Interaktion mit milon YOU findet in einer vir tuellen 3D-Arena statt. Je nach Test befindet man sich mit seinem Avatar, dem digitalen Abbild des eigenen Ichs, in einem anderen Bereich. Derartige Gaming-Elemente verbindet milon YOU mit leicht verstĂ€ndlichen und anschaulichen Testauswertun gen. So gelingt der spielerische und motivierende Einstieg in das Training. Gleiches gilt fĂŒr die isokine tischen Muskelfunktionsanaylsen, die sich mit den GerĂ€ten der milon Q-Serie durchfĂŒhren lassen. Der ermittelte Ist-Zustand der jeweiligen Muskelgruppe bildet die Grundlage fĂŒr den idea len Trainingswiderstand in Kom bination mit dem zuvor gewĂ€hl ten Trainingsmotiv und Level.
Die Erkenntnisse ĂŒber den ei genen Status Quo sowie ĂŒber die individuellen Fortschritte
Die
sind ein wesentlicher Aspekt, der im âRaum der Erkenntnisâ vermittelt werden soll. Ein weiteres wichtiges Anliegen der milongroup ist es, das all gemeine Körper- und Gesundheits-Bewusstsein der Menschen zu schĂ€rfen. Denn die Konsequen zen eines bewegungsarmen, bequemen Alltags im Sitzen werden gern verdrĂ€ngt. Dabei baut der menschliche Körper schon ab dem 25. Lebensjahr an muskulĂ€rer LeistungsfĂ€higkeit ab, wenn man diesem Prozess nicht aktiv mit dem richtigen Trai ning entgegengesteuert. Im Laufe der Jahre ge wöhnen sich viele Menschen falsche Bewegungs muster an, da sich bestimmte Alltagshandlungen nur noch eingeschrĂ€nkt ausfĂŒhren lassen. Stress, falsche ErnĂ€hrung und Bewegungsmangel haben zudem auch noch negative Auswirkungen auf un sere kognitiven FĂ€higkeiten.
Sind diese ZusammenhĂ€nge zwischen individuel lem Gesundheitszustand und den Herausforderun gen unserer modernen Zivilisationsgesellschaft einmal verstanden, ist der Weg zur Lösung nicht mehr weit. Er fĂŒhrt immer ĂŒber einem Dreiklang aus Kraft, Beweglichkeit und Gehirn. Diese SchlĂŒs selfaktoren decken milon und five mit ihren neuen Trainingswelten umfassend ab. Das modular auf gebaute Konzept ist nach neuesten sportwissen schaftlichen und physiotherapeutischen Erkennt nissen ausgerichtet und bietet die Möglichkeit, bestehende Konzepte und Tech niken sinnvoll zu kombinieren und alle Zielgruppen zu adres sieren â vom Patienten bis zum Leistungssportler. Mit der richti gen Kombination der Trainings welten ergibt sich ein gezieltes, individuelles Training. Das ist die Grundlage fĂŒr mehr Lebensqua litĂ€t bis ins hohe Alter! W
isokinetische Muskelfunktionsanalyse an den milon Q GerĂ€ten ermittelt den Ist-Zustand der jeweiligen Muskel gruppe.Eine Krebserkrankung und Sport schlieĂen sich keineswegs aus. Im Gegenteil: Moderate körperliche Bewegung kann betroffenen Patienten helfen, ihre Ăngste zu reduzieren, das seelische Gleichgewicht wiederzuerlangen und neuen Mut zu schöpfen.
Laut World Cancer Research Fund (WCRF) sind in den In dustrienationen circa 30 Pro zent der Tumorerkrankungen durch ungĂŒnstige ErnĂ€hrungs- und Bewegungsgewohnheiten bedingt. Vor 1980 starben mehr als zwei Drit tel aller Krebspatienten an ihrer Krebserkrankung. Heute kann schon nahezu die HĂ€lfte der Patienten auf dauerhafte Heilung hoffen. Oft aber bleibt wĂ€hrend und auch nach der Therapie die LebensqualitĂ€t der Be troffenen stark eingeschrĂ€nkt.
Es gibt seit etlichen Jahren die sporttherapeutische Begleitung von Krebspatienten in Form von âSport bei Krebsâ. Diese Gruppen werden in der Regel gymnastisch in Form eines Indoor-Programms angeleitet. Aus daueraspekte werden dabei hĂ€ufig jedoch nicht ausreichend berĂŒcksich tigt. FĂŒr Nordic Walking als âfreundli chesâ Ausdauerprogramm fĂŒr nahe zu alle Arten von Krebserkrankungen sprechen jedoch viele wissenschaft lich evaluierte GrĂŒnde.
Ein gezielter Schwerpunkt beim âOn ko-Walkingâ ist das Thema âfreund licheâ Ausdauer. Zwischenzeitlich zeigen gut gesicherte Erkenntnisse, dass ein solches Training nicht nur einen canceroprotektiven Effekt hat, das heiĂt, dass das Risiko, an bestimmten Krebsarten zu erkran ken, zum Teil deutlich gesenkt wird. Das âfreundlicheâ Ausdauertraining unterstĂŒtzt vor allem auch die Psy che der Patienten! Insbesondere die hĂ€ufig gestellte Frage nach weite ren Therapiemöglichkeiten (âWas kann ich sonst noch tun?â) lĂ€sst sich aufgrund der vorliegenden Evi denzen fundiert beantworten. Ein ganz entscheidender Aspekt ist der WohlfĂŒhl- und Motivationseffekt: Das Training muss dazu beitragen, dass der Patient darin bestĂ€rkt
wird, an seine Selbstwirksamkeit zu glauben. Er soll davon ĂŒberzeugt werden, dass er die schwierige und herausfordernde Situation aus ei gener Kraft heraus meistern wird. Es soll Ăngste reduzieren, das see lische Gleichgewicht wiederher stellen, Depressionen lindern, die Körperwahrnehmung fördern und dabei auch noch SpaĂ machen! Tu mor- und therapiebedingte Symp tome sowie Folgestörungen können neben den körperlichen Aspekten dauerhafte Auswirkungen auf die seelische Verfassung haben. Nicht selten geraten Betroffene in einen Teufelskreis: kein Vertrauen in die körperliche LeistungsfĂ€higkeit/psy chisches Missbefinden â RĂŒckzug â weniger körperliche und geistige Stimulation â Depression â Versa gensĂ€ngste â RĂŒckzug â geringere körperliche LeistungsfĂ€higkeit/psy chisches Missbefinden. Ein speziell auf Krebspatienten psychisch und physisch konzipiertes Training mit ganz speziellen, fokussierten Impul sen bietet die besten Voraussetzun gen, um nachhaltige Motivation und auch Selbstvertrauen in den eige nen Körper wiederherzustellen. So kann sich der Patient nicht nur wie der als leistungsfĂ€hig erleben und dadurch sein SelbstwertgefĂŒhl stei gern, sondern auch âNormalitĂ€tâ in der Gruppe erleben â ein wichtiger Aspekt bei der spĂ€teren Eingliede rung in die Alltags- und Berufswelt.
Auch fĂŒnf Jahre nach der Diagno se ist bei Krebspatienten die Rate der Krankmeldungen noch immer deutlich höher als in der ĂŒbrigen Bevölkerung. Ausschlaggebend sind offenbar eher soziodemografi sche als klinische Faktoren. Meta analysen zufolge ist das Risiko fĂŒr Arbeitslosigkeit bei Krebspatienten im Vergleich zu Gesunden um 37
Walking kann vielerlei positive Effekte auf die körperliche Fit ness und die LebensqualitÀt wÀhrend und nach einer Krebs therapie haben, zum Beispiel:
âą effektive Intervention, um das Fatigue-Syndrom zu reduzieren
⹠Verbesserung der körperlichen LeistungsfÀhigkeit in Alltag und Beruf
⹠besseres BewÀltigen körperlicher Beschwerden
âą gĂŒnstige Beeinflussung von Begleiterkrankungen
⹠Durchbrechen der Erschöpfungsspirale
âą Motivation ĂŒber positive Körpererfahrungen
⹠psychische und physische KrankheitsbewÀltigung
âą Steigerung des SelbstwertgefĂŒhls und der Motivation zur Eigeninitiative des Patienten
âą psychosoziale und physische Reintegration Betroffener in den Alltag
Der Begriff Fatigue bei Tumor patienten bezeichnet ein gestei gertes ErschöpfungsgefĂŒhl und hohe MĂŒdigkeit als Begleiter scheinung der Erkrankung. Das Syndrom tritt bei etwa 78â96 Prozent der Tumorpatienten auf. Ăberhöhte MĂŒdigkeit, SchwĂ€che und Energiemangel sind fĂŒr die Betroffenen stark belastend und können den Alltag und die LebensqualitĂ€t enorm einschrĂ€nken.
Unter Myokarditis versteht man eine akute oder chronische EntzĂŒndung des Herzmuskelgewebes.
Prozent erhöht. Wenn alle Tumor arten berĂŒcksichtigt werden, liegt der Anteil der Patienten, die nach der Therapie an ihren Arbeitsplatz zurĂŒckkehren, bei 64 Prozent, wie aus einer Studie1 aus Deutschland hervorgeht. Aus einer norwegischen Studie2 mit mehr als 2 000 Krebspatienten im Alter zwischen 18 und 61 Jahren, die ĂŒber fĂŒnf Jahre hinweg âbeobachtetâ wurden, geht hervor, dass der Gesamtanteil der Patien ten, die sich im ersten Jahr nach Di agnosestellung krankmeldeten, mit insgesamt 75 Prozent im Vergleich zu den folgenden vier Jahren am höchsten war. Demnach scheint die Wiedereingliederung in Alltag und Beruf nach einer Krebsdiagnose eher schwierig zu sein. Umso wich tiger ist es, in begleitenden Bewe gungsprogrammen die psychische Verfassung sowie das Reduzieren der Ăngste und des Misstrauens in den eigenen Körper in den Vorder grund zu stellen. AuĂerdem ist es wichtig, an der Motivation und der Ăberzeugung in Bezug auf die eige ne Selbstwirksamkeit der Patienten zu arbeiten. Walking bietet sich da bei in zweierlei Hinsicht an. Einer seits liegt Walking eine leicht zu erlernende Bewegungstechnik mit hohem Wirkungsgrad zugrunde, an dererseits handelt es sich um eine Bewegungsart, die drauĂen in der Natur auch vielerorts in ânormalenâ Gruppen angeboten wird. So hat der Patient die besten Voraussetzungen, das wĂ€hrend der onkologischen Bewegungsbetreuung Gelernte in auĂertherapeutischen Gruppen weiterhin zu betreiben und damit zu seiner âResozialisationâ beizutra gen. Nachfolgend wird auf die phy sischen Effekte von âOnko Walkingâ nĂ€her eingegangen. Im Folgenden stehen die physischen Effekte von âOnko Walkingâ im Vordergrund.
lichen LeistungsfĂ€higkeit vor allem auch die maximale Sauerstoffauf nahme erheblich. Zusammen mit dem abdominalen Fettgewebe, das ebenfalls an Sauerstoffman gel leidet, sind dies Faktoren, die entzĂŒndungsfördernde Prozesse in Gang setzen (Zytokine, erhöhte CRP Wert > 1, Serum Amyloid A, In terleukin 6 und TNF). Genau solche chronischen EntzĂŒndungen stehen in Zusammenhang mit allen Zivi lisationskrankheiten, unter ande rem auch mit der Krebsentstehung, und bilden daher ein erhebliches Krebsrisiko3. Aber auch bei bereits bestehender Krebserkrankung ist es wichtig, den EntzĂŒndungsherd rund um das Tumorgewebe zu re duzieren, da das Risiko fĂŒr Metasta senbildungen durch EntzĂŒndungen gefördert wird4. Die vermehrte Sau erstoffaufnahme bei gleichzeitiger abdominaler Fettreduktion scheint also eine wichtige SchlĂŒsselfunkti on beim Schutz vor EntzĂŒndungen beziehungsweise bei der Vermin derung des Krebsrisikos einzuneh men. Daher steht Walking als mode rate Ausdauertrainingsform in der Bewegungstherapie bei Krebs im be sonderen Fokus. Das Training kann die SauerstoffaufnahmekapazitĂ€t erhöhen, die InsulinsensibilitĂ€t ver bessern und die Energiebereitstel lung im Körper (Abnahme der abdo minalen Fettmasse) normalisieren.
Einen Ăberblick ĂŒber die Vorteile von Walking bei ver schiedenen Begleiterkrankungen findest du unter www.isrgesundheitsakademie.de
DIE SAUERSTOFFAUFNAHME STEIGERN Dadurch, dass wir zunehmend mehr sitzen â sei es in Beruf oder Freizeit â, verringert sich neben der Muskelmasse und der körper
Viele Therapieformen gegen Krebs beeinflussen das Immunsystem zu mindest zeitweise ungĂŒnstig. Wohl dosierter Ausdauersport vermag immerhin einige messbare Parame ter des Immunsystems (Menge an einigen Abwehrzellen und Menge an Botenstoffen von Abwehrzellen) gĂŒnstig zu beeinflussen. Eine Reihe von Experten (Walsh et al., 2011) be schreibt, dass durch Bewegung nicht
nur abdominales Fettgewebe, freie Sexualhormone wie Ăstrogen und Testosteron sowie Wachstumsfak toren wie IGF-a reduziert werden können, sondern dass auch das Immunsystem, vor allem natĂŒrli che Killerzellen, durch Bewegung aktiviert und so eine verbesserte Krebsabwehr erreicht werden kann.
Bis in die 1990er-Jahre gab es das Vor urteil, dass sich Krebs und Sport ge genseitig ausschlieĂen. Körperliche Anstrengung galt als Ăberforderung fĂŒr den Organismus der Patienten. Inzwischen ist das Paradigma der generellen körperlichen Schonung wĂ€hrend der akuten Krebstherapie ĂŒberholt. Stand der Wissenschaft ist, dass sportliche BetĂ€tigung hilft, solange der Belastungsgrad stimmt. Eine zunehmende Zahl an Patienten erhĂ€lt bereits wĂ€hrend der onkolo gischen Rehabilitation eine beglei tende Bewegungstherapie, in den meisten FĂ€llen indoor durchgefĂŒhrt.
Bei einem Teil der Rehabilitanden besteht bereits eine Krebserkran kung im Sinne einer chronischen Erkrankung, auf weitere kommt dies zu. Daraus resultiert der Bedarf der Beratung ĂŒber Nutzen und Sinnhaf tigkeit sowie Grenzen von sportli cher BetĂ€tigung, auch begleitend zur Therapie. Eine Metaanalyse5 zeigt, dass sportliche AktivitĂ€t bei Tumor patienten wĂ€hrend und nach der Therapie die LebensqualitĂ€t und die körperliche Fitness verbessert und zu einer Reduktion des Fatigue-Syn droms fĂŒhrt. In dieser Analyse wur den 34 Studien (70â134 Patienten/ Studie) unter den Gesichtspunkten mit den Parametern âkörperliche Fitnessâ, âLebensqualitĂ€tâ und âFa tigue-Syndromâ ausgewertet. Da bei konnte man jeweils einen sig nifikanten Vorteil fĂŒr Patienten, die regelmĂ€Ăig Sport betreiben, nach
weisen. Ein weiteres Forscherteam6 stellte fest, dass durch Kraft- und Ausdauertrainingsprogramme wĂ€h rend und unmittelbar nach Chemound Strahlentherapie durch die Krebserkrankung verursachte und therapiebedingte Beschwerden wie Ăbelkeit, Erschöpfung, Schlafstö rungen und Schmerzen reduziert werden können. Moderates Ausdau ertraining wĂ€hrend der Strahlenthe rapie fĂŒhrt zu einer Reduktion der Beschwerden sowie zu einer Zunah me der LebensqualitĂ€t und ist somit zu empfehlen. Ausnahmen bilden Ganzkörper- und Mediastinalbe strahlungen wegen der Gefahr einer Myokarditis7
DAS FATIGUE-SYNDROM Zunehmend wichtig wird Bewe gungsaktivitĂ€t in der PrĂ€vention und Behandlung des Fatigue-Syn droms. Es ist mit einer PrĂ€valenz von bis zu 97 Prozent das hĂ€ufigs te Beschwerdebild von Tumorpati enten wĂ€hrend der onkologischen Therapiephase. Neben relativ un befriedigenden Ergebnissen durch medikamentöse Therapien bietet insbesondere das Bewegen an der frischen Luft beste Möglichkeiten, den Teufelskreis aus reduzierter Be lastbarkeit, rascher ErmĂŒdung und Bewegungsmangel als Folge der Er
schöpfung zu durchbrechen8. Da die Patienten eher dazu neigen, sich zu schonen, ist es besonders in dieser Phase wichtig, dass sie durch ausge bildete Kursleiter motiviert und an geleitet werden. Wohldosiertes, risi koarmes Ausdauertraining zum Bei spiel in Form von âOnko-Walkingâ kann nicht nur diesen âResignati onskreislaufâ durchbrechen, son dern dem Patienten auch das GefĂŒhl von wiederkehrender körperlicher LeistungsfĂ€higkeit geben. Daraus lĂ€sst sich Mut fĂŒr den weiteren The rapieverlauf schöpfen. Körperliche AktivitĂ€t sowohl wĂ€hrend als auch nach einer Tumortherapie gehört zu den empfohlenen Strategien gegen Fatigue, die neben der Behandlung von AnĂ€mie, Schmerzen, Komorbi ditĂ€ten, Schlafproblemen, ErnĂ€h rungsverhalten und emotionalen Faktoren vom National Comprehen sive Cancer Network (NCCN; 2010) empfohlen werden.
Die Sport- und Gesundheits wissenschaftlerin ist als Lehr beauftragte an verschiedenen UniversitĂ€ten tĂ€tig. FĂŒr die ISR-Gesundheitsakademie e. V. entwickelte sie das Konzept âOnko-Walkingâ. Weitere Infos auch zu Weiterbildungsmög lichkeiten in diesem Bereich: www.isr-gesundheitsakade mie.de
Ziel des Onko-Walking-Konzepts ist, die Krebspatienten sowohl physisch als auch psychisch in einen Alltag mit hoher LebensqualitĂ€t zu âent lassenâ. BerĂŒcksichtigt werden stets neueste wissenschaftliche Erkennt nisse und die individuelle Leis tungsfĂ€higkeit der Patienten. Die In halte sind schwerpunktmĂ€Ăig auch auf ressourcenorientiertes Coaching ausgerichtet. Individuelle Ziele sol len erarbeitet und eine nachhaltige Motivation der Patienten ĂŒber ein wissenschaftlich evaluiertes Selbst management-Konzept geschaffen werden.
Welche Herausforderungen und Potenziale gibt es?
Welche Herausforderungen gibt es an der Schnittstelle von Medizin und Fitness fĂŒr die Beteiligten? Luise Walther beleuchtet dazu unterschiedliche Perspektiven und beschreibt, wie eine interdisziplinĂ€re Zusammenarbeit aussehen könnte
Um den Status quo vereinfacht darzustel len, kann man die Perspektiven der drei beteiligten Akteure einnehmen, die sich in diesem Spannungsfeld bewegen. Ne ben der Kundschaft, die Dienstleistungen und An gebote in Anspruch nimmt, sind das im Bereich des ersten und zweiten Gesundheitsmarktes die Ak teure in Medizin/Gesundheitswesen und Fitness/ Training.
Wie so oft treffen dabei unterschiedliche BedĂŒrf nisse und Interessen aufeinander. So wollen Kun den ĂŒber Behandlungsoptionen informiert und sachlich aufgeklĂ€rt werden. Dabei geht es darum, bisheriges Wissen mit neuen Erkenntnissen zu ergĂ€nzen und die eigene Gesundheitskompetenz zu erhöhen. Ziel ist hier immer, die Selbstwirk samkeit zu steigern. Wie diese Wissensvermitt lung verstĂ€ndlich und nachhaltig gestaltet werden kann, ist Ă€uĂerst relevant. HierfĂŒr muss seitens des ersten Gesundheitsmarktes berĂŒcksichtigt werden, wie viele Informationen ein Patient dafĂŒr benötigt. Was kann abgerechnet werden, welche medizinischen Indikationen sind vorhanden und wie kann die Kommunikation auf der nĂ€chsten Ebene, also in der Therapie oder im Training, ver einfacht gemacht werden? Denn nur wenn die Weiterbehandlung garantiert beziehungsweise der richtige Ăbergang in das eigenstĂ€ndige Trai ning gewĂ€hrleistet wird, kann der Gesundheitszu stand langfristig aufrechterhalten und optimiert werden. Und genau da setzt der zweite Gesund heitsmarkt an: mit der Herausforderung, Kunden zum Training zu Hause zu motivieren und vorab an genĂŒgend Informationen ĂŒber den Gesundheits zustand des Trainierenden zu kommen, um diesen realistisch einschĂ€tzen zu können. Und natĂŒrlich spielt auch die Skalierbarkeit von Angeboten und Dienstleistungen in beiden MĂ€rkten eine Rolle. Es gilt also, die BedĂŒrfnisse und Herausforde rungen einander gegenĂŒberzustellen und daraus innovative Konzepte zu entwickeln, die zukunfts fĂ€hig sind in Bezug auf Nachhaltigkeit, Wirtschaft lichkeit, Empowerment und Kundennutzen im Sinne von Gesundheit und Wohlbefinden.
Was sind aktuelle Herausforderungen, denen wir uns im Bereich Medical Fitness stellen mĂŒssen?
Der FachkrĂ€ftemangel ist im Gesundheitswesen besonders deutlich bemerkbar. Dadurch ist eine personalisierte Beratung und AufklĂ€rung von Be troffenen oftmals nur ungenĂŒgend und schwer umsetzbar. Sowohl Kliniken als auch Praxen sind ĂŒberlaufen, es gibt lange Wartezeiten. Die Mehr belastung durch Corona hat die Lage noch ver
schÀrft. Die bestehenden PrÀventionsangebote sind oftmals zu wenig individuell und scheitern hÀufig schon an der erforderlichen Analyse und Ersterfassung des gesundheitlichen Zustands.
⹠Nicht skalierbare Dienstleistungen Einzelne Experten haben bisher keine Möglich keit, ihre Dienstleistung entsprechend zu skalie ren; sie bieten zwar exzellente 1:1-Betreuung an, können diese aber nicht einer breiteren Masse zugÀnglich machen. Damit bleibt viel Potenzial auf der Strecke.
âą Erschwerter Zugang zu Gesundheitsexperten und mangelnde VerfĂŒgbarkeit passender Ge sundheitsangebote
Je nach Region kann bereits der Zugang zu ent sprechenden Gesundheitsexperten herausfor dernd sein. Neben der Schwierigkeit, als Laie deren Expertise kaum seriös einschĂ€tzen zu können, kommen infrastrukturelle Herausforde rungen hinzu. Ganz zu schweigen vom Zugang zu digitalen Dienstleistungen, die oft nicht nur aufgrund mangelnder technischer Kenntnisse scheitern, sondern auch hier die technische In frastruktur zum Teil in desolatem Zustand ist. WĂ€hrend sich in stĂ€dtischen Ballungsgebieten viele Anbietende ansiedeln, ist es gerade in lĂ€nd licheren Regionen oft nur schwer möglich, wenn ĂŒberhaupt, einen entsprechenden Experten fĂŒr die eigenen gesundheitlichen Probleme zu finden.
âą Hoher Innovations- und Digitalisierungsbedarf Das Gesundheitswesen und der Fitnessbereich haben einen hohen Bedarf an Innovation und Digitalisierung. Die Coronapandemie hat offen gelegt, dass es hier viel Nachholbedarf gibt, um Patienten und Kunden einerseits zu binden und zufriedenzustellen und sie andererseits selbst wirksam in ihrer Gesundheitskompetenz zu unterstĂŒtzen. Analoge Angebote nur zu digita lisieren, reicht dabei nicht aus. Es benötigt ein Umdenken in der Branche und besonders an der Schnittstelle von Medizin und Fitness. Veraltete Konzepte in digitale Formen zu packen, kann und wird nicht die Lösung sein.
âą Fehlende Kundenzentrierung und mangelndes Empowerment
Viele Angebote basieren eher auf Abrechnungs modalitĂ€ten statt auf Kundennutzen. Individu elle Herausforderungen wie Zeitmangel, Mo tivationsdefizite und Ăngste, sich falsch oder nicht zielfĂŒhrend behandeln zu lassen oder zu trainieren, werden nur unzureichend angespro chen. Eine Verschiebung der Work-Life-Balance, fehlende Energie oder mangelndes Selbstver trauen, die persönlich passenden Angebote he rauszufiltern, vermindert die Selbstwirksamkeit der Betroffenen
Um neue Konzepte und Innovationen umsetzen zu können, muss man die damit einhergehenden Risiken kritisch ĂŒberdenken. Neben dem Einsatz neuartiger Technologien, die es in den bestehen den Markt zu integrieren gilt und deren Akzeptanz auf Angebot- und Nutzerseite erreicht werden soll te, spielen auch sozioökonomische Faktoren eine Rolle. Um wirtschaftlich nachhaltige Konzepte zu realisieren, braucht es neben AgilitĂ€t auch Durch haltevermögen und KommunikationsstĂ€rke. Um den Zugang zu neuen und hybriden Angeboten zu gewĂ€hrleisten, mĂŒssen neben regulatorischen Kriterien natĂŒrlich auch der Datenschutz gewĂ€hr leistet und die IT-Kompetenz erfĂŒllt sein.
Meine Vision von Medical Fitness ist es, die indi viduelle Gesundheitskompetenz jedes Einzelnen zu fördern. Dazu gehört, dass einerseits Menschen nicht mehr unnötigerweise zum Arzt vor Ort ge hen mĂŒssen, sondern durch digitale Sprechstun den schnell und niedrigschwellig beraten werden und möglichst wenig Zeit verstreicht, bis sie wie der aktiv ihren Alltag gestalten können. DafĂŒr braucht es einfach zugĂ€ngliche Angebote. Hier können neben klassischen analogen Anlaufstel len digitale Lösungen und besonders hybride Mo delle einen groĂen Mehrwert bieten. Mit entspre chender Logik kann hier schnell entschieden wer den, in welcher IntensitĂ€t, mit welcher Expertise und unter welchen Bedingungen eine Interventi on notwendig ist oder das eigenstĂ€ndige Training durch entsprechende AufklĂ€rung begonnen wer den kann. Hauptaugenmerk sollte dabei immer auf der Vorbeugung und Reduzierung gesundheitlicher Risiken liegen.
neys können so Muster in der Versorgung erkannt werden und anhand unterschiedlicher Grade an Individualisierung die Angebote angepasst wer den. Hier bietet die Digitalisierung ungeahn te Möglichkeiten. Von Mustererkennung bis zu Empfehlungs-KI werden hier zukĂŒnftig hybride Modelle, die sowohl physische als auch virtuelle Elemente smart miteinander kombinieren, einen wesentlichen Vorteil haben. Dieser Differenzie rungsfaktor im Vergleich zu rein analogen oder digitalen Angeboten kann mittel- und langfristig einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil schaffen. Bereits aktuell ist erkennbar, dass die Grenzen zwischen den Bereichen Gesundheit, Sport und Wellness immer mehr verschwimmen. Es gibt auf vielen Ebenen ein Umdenken und es scheint möglich zu sein, dass daraus ein ganz neues Sys tem entstehen kann, das sich auf Gesundheit und Wohlbefinden fokussiert, statt zu differenzieren. Je mehr Austausch zwischen den betroffenen Ak teuren entsteht, umso mehr Potenzial wird man nutzen können. Besonders am Ăbergang des ersten zum zweiten Gesundheitsmarkt, wobei Letzterer nach allgemeinem VerstĂ€ndnis freiver kĂ€ufliche Arzneimittel und individuelle Gesund heitsleistungen, Fitness und Wellness, Gesund heitstourismus sowie â zum Teil â die Bereiche Sport/Freizeit, ErnĂ€hrung und Wohnen umfasst, kann die QualitĂ€t der Angebote verbessert und der Mehrwert fĂŒr Kunden erhöht werden.
Die Berliner Personal Traine rin arbeitet an der Schnitt stelle zwischen Medizin und Fitness. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Individualisierung und Professionalisierung von Reha- und Trainingsprozes sen mit Fokus auf Schmerz reduzierung und Bewegungs optimierung ihrer Kunden. www.neurozentriertestraining.de
Gerade die Ver fĂŒgbarkeit und auch die Effizienz von prĂ€ventiven MaĂ nahmen können da durch stark gestei gert werden. In der Rehabilitation gibt es sicherlich eben so viel Potenzial, je doch gilt hier auch noch einmal regu latorisch eine stĂ€rkere Individualisie rung und Kontrolle. Anhand sogenann ter Customer Jour
Um einen gröĂtmöglichen Effekt zu erzielen, bie tet es sich an, dass unterschiedliche Disziplinen in neuen Konzepten zusammenarbeiten und sich in dieser Zusammenarbeit gegenseitig ergĂ€nzen. Hier bietet sich die Co-Creation-Methode an, die alle Akteure involviert, um an der jeweiligen Pro blemstellung zu arbeiten. Durch diese Methode werden alle Ebenen in den Innovationsprozess eingebunden. Die Empathie und das Offensein fĂŒr unterschiedliche und neue Perspektiven sind dabei Voraussetzungen fĂŒr die Entwicklung eines gemeinsamen und strukturierten VerstĂ€ndnisses fĂŒr die komplexen Problemstellungen, die diese Branche hat. Dadurch können Lösungsmöglich keiten und Innovationen generiert und priorisiert werden. Projektbezogene Kompetenzen nach Be darf einzubinden und die entstehenden Lösungen dabei immer wieder herauszufordern und kritisch zu reflektieren, macht innovative Angebote und Konzepte möglich. Dabei auf bestehenden Vorer fahrungen aufzubauen und vorhandenes Wissen und bereits existierende Kompetenzen aktiv ein zubinden, ist die Voraussetzung fĂŒr nachhaltigen Erfolg.
Bei Wurfsportarten kann es aufgrund der hĂ€ufigen Wiederholungen bestimmter Bewegungen zu muskulĂ€ren Dysbalancen kommen. Julius Teuber erklĂ€rt die GrĂŒnde und stellt eine wirksame PrĂ€ventionsstrategie fĂŒr Athleten in Wurfsportarten vor.
Als der Mensch anfing, sich vom Vier fĂŒĂler zum Zweibeiner zu entwi ckeln und der aufrechte Gang zur neuen Art der Fortbewegung avan cierte, hatte er auf einmal die HĂ€nde frei. Mit dem aufrechten Gang verĂ€nderte sich auch das Jagdverhalten unserer Vorfahren: Das Werfen von GegenstĂ€nden wurde zu einem wichtigen Teil der Jagd. EvolutionĂ€r betrachtet, sind wir also sehr gut daran angepasst, GegenstĂ€nde âin der Regel waren dies frĂŒher Jagdspeere oder Steine â fest und prĂ€zise zu werfen. Das half uns bei der Beschaffung von fleischhaltiger Kost, die wiederum entscheidend fĂŒr unsere Gehirnent wicklung war. Der Mensch wirft GegenstĂ€nde so schnell und punktgenau wie kein anderes Lebewesen. Menschen schaffen mit BĂ€llen eine Abwurf geschwindigkeit von 170 km/h, Schimpansen nur von 30 km/h.
Leider hat es die Evolution aber verpasst, die Schulter nicht nur an JagdausflĂŒge anzupassen, son dern auch an moderne Wurfsport arten. Ab und zu GegenstĂ€nde auf Beutetiere zu werfen, ist dann doch eine ganz andere Belas tung, als auf hohem Niveau ei ne Wurfsportart auszuĂŒben. Die im Leistungssport herrschende Wurffrequenz und -hĂ€rte fĂŒhrt hĂ€ufig zu Schulterproblemen,
die unter dem Ăberbegriff âWerferschulterâ zusammengefasst werden. Die Werferschulter ist definiert als eine LeistungseinschrĂ€nkung, hervorgerufen durch Schmerzen in der Schulter bei wiederholter sportartspezifischer Belastung. Somit ist sie kein klar definiertes Krankheits bild, sondern eine Kombination verschiedener Probleme, die in unterschiedlicher AusprĂ€gung bei Wurfsportlern vorliegen können.
Der M. Sc. Sportwissen schaftler und Physiothera peut i. A. arbeitet in Leipzig als Personal Trainer und Referent an der Schnittstel le zwischen Training und Therapie. www.juliusteuber.de
Um zu verstehen, warum exzessives Werfen Probleme im Schulterbereich verursachen kann, mĂŒssen wir uns die Wurfbewegung im Einzel nen vor Augen fĂŒhren. Die Ausholphase (Late cocking) und die Abbremsphase (Follow through) stellen in der Wurfbewegung die Phasen mit der gröĂten Belastung dar; hier besteht das gröĂte Verletzungsri siko. In der spĂ€ten Ausholphase steht das Schultergelenk in einer extremen Abduktions- und Au Ăenrotationsstellung. In der Ab bremsphase mĂŒssen die AuĂen rotatoren die gröĂte Arbeit leisten und den Wurfarm entschleunigen.
AUSFLUG IN DIE ANATOMIE Neben der Kenntnis der Wurfbe wegung und den damit einher gehenden morphologischen Ver
Aufgrund der hohen Beanspru chung der Schulter bei Ăber kopfsportarten besteht hier ein erhöhtes Verletzungsrisiko. Dieses ist abhĂ€ngig von der Sport art und dem AusmaĂ der Belas tung. Beim Schwimmen liegt das Verletzungsrisiko Studien zufolge zwischen ca. 40 und 90 Prozent, bei Volleyball und Tennis zwischen 20 und 60 Prozent sowie beim Baseball zwischen 60 und 70 Prozent.
Dabei muss zwischen akut trau matischen (unfallbedingten), chro nisch degenerativen (verschleiĂ bedingten) und funktionellen Ursachen und Verletzungsmecha nismen unterschieden werden.
Als Auslöser der schmerzhaften und leistungsmindernden Sympto me der Werferschulter kann ent weder eine traumatisch bedingte strukturelle SchĂ€digung oder auch eine chronische Ăberlastungsituation durch wiederholte gering fĂŒgige SchĂ€digungen, sogenannte Mikrotraumata, infrage kommen.
Quelle: www.orthinform.de
lichsten, wenn sich die Gelenkpartner zentriert gegenĂŒberstehen. Verletzungen entstehen vor allem dann, wenn diese bevorzugte Positionie rung der Gelenkpartner verĂ€ndert ist. Dies ist z. B. der Fall, wenn der Oberarmkopf zu hoch in der Pfanne sitzt, sich die Pfanne zu tief am Oberarmkopf befindet oder der Oberarmkopf zu weit vorn sitzt.
Um einen sinnvollen PrĂ€ventionsansatz zu er arbeiten, mĂŒssen wir verstehen, wie sich die Schulter den hohen Wurfbelastungen anpasst. Durch langjĂ€hrige AusĂŒbung von Wurfsportar ten werden bei den Athleten anatomisch-phy siologische AdaptationsvorgĂ€nge ausgelöst:
âą vermehrte AuĂenrotation des Oberarms im Schultergelenk,
âą Ausweitung der vorderen Gelenkstrukturen (Kapsel-Band-Apparat),
âą Kontraktur und Verdickung der dorsalen Kap sel-Band-Strukturen,
⹠eingeschrÀnkte InnenrotationsfÀhigkeit,
âą Innenrotation und nach vorn gekipptes Schul terblatt,
âą Dezentrierung und Verschiebung des Hume ruskopfes nach hinten-oben (dorsokraniale Translation),
Ă€nderungen im Schultergelenk brauchen wir natĂŒrlich auch eine Vorstellung von der Anato mie der Schulter und vor allem von ihrer Funk tionsweise. Die Gelenkkapsel der Schulter ist weit und die BĂ€nder sind relativ schwach. Die hieraus resultierende groĂe MobilitĂ€t bringt ei ne gewisse InstabilitĂ€t des Gelenks mit sich, die durch muskulĂ€re Stabilisatoren kompensiert wird. FĂŒr die Zentrierung und die Stabilisie rung des Oberarmkopfes in der Schulterpfan ne sorgt vor allem die Rotatorenmanschette. Aber auch der Latissimus, der Bizeps und die Brustmuskulatur haben einen groĂen Einfluss auf das Schultergelenk. Das Glenohumeralge lenk (Schultergelenk) ist also sehr von seiner muskulĂ€ren Sicherung abhĂ€ngig und am glĂŒck
âą AbschwĂ€chung der AuĂenrotation. In der Regel folgen die VerĂ€nderungen einem zeitlichen Ablauf, an dessen Beginn die Mani festation des glenohumeralen Innenrotationsde fizits (GIRD) steht. Dieses wird verursacht durch die VerkĂŒrzung der dorsalen Kapselstrukturen und fĂŒhrt zu einer Eingrenzung des Bewegungs ausmaĂes der Innenrotation. Dieses glenohu merale Innenrotationsdefizit wird nach Ansicht vieler Experten erst dann problematisch, wenn die Innenrotation und das gesamte Bewegungs ausmaĂ der Schulter so weit verĂ€ndert sind, dass am Ende der Wurfbewegung keine ausreichende Abbremsphase mehr gewĂ€hrleistet ist.
HĂ€ufig ist zudem bereits in asymptomati schen Stadien der Bewegungsrhythmus der Skapula gestört. Diese Dyskinesien (Störungen des physiologischen Bewegungsablaufs) wer den bei Wurfsportlern schon in Stadien der Be schwerdefreiheit beobachtet. Diese beeintrĂ€ch tigen die normale Funktion des Schulterblatts als Basis und KraftĂŒbertrĂ€ger fĂŒr Bewegungen im Schultergelenk.
SLAP und Impingement: Die wiederhol te Aufdehnung der vorderen Kapsel und die gleichzeitige VerkĂŒrzung der hinteren Kapsel strukturen infolge der Wurfbewegung fĂŒhren zu einer Dezentrierung in Richtung Schulterdach.
Die Folge kann ein internes Impingement im Bereich der oberen Schultergelenkspfanne sein.
Schwache AuĂenrotatoren: Gleichzeitig fĂŒhrt die einseitige Trainingsbelastung zu einer AbschwĂ€chung der auĂenrotatorisch wirken den Muskeln der Rotatorenmanschette. HĂ€ufig haben Wurfsportler zu krĂ€ftige Innenrotatoren im VerhĂ€ltnis zur Kraft der AuĂenrotatoren.
Als gröĂte Risikofaktoren fĂŒr die Entwicklung einer degenerativen Werferschulter gelten eine eingeschrĂ€nkte Beweglichkeit, muskulĂ€re Dys balancen sowie schwache und asymmetrische SchulterblĂ€tter. Mit einer geeigneten Trainings intervention können wir diese Faktoren positiv beeinflussen. Grundlegend könnte man sich im prĂ€ventiven Training der Schulter an folgenden Punkten orientieren:
âą Ăberlastung vermeiden: Die effektivste Stra tegie zur Vermeidung von Schulterverletzungen wĂ€re sicherlich die Vermeidung von Ăberlastun gen im Schultergelenk. Sobald wir im Leistungs sportbereich angekommen sind, ist das natĂŒr lich schwer möglich. Umso wichtiger scheint dann eine smarte Trainingssteuerung zu sein, die das Krafttraining mit dem sportartspezifi schen Training sinnvoll ergĂ€nzt. Es darf nicht vergessen werden, dass auch das Wurftraining einen groĂen Trainingsreiz fĂŒr die Rotatorenmanschette darstellt.
âą Steife Schultern mobilisieren und die Funkti on der Rotatorenmanschette verbessern: Eine mangelnde Beweglichkeit wird bei Wurfsport lern vor allem in der hinteren Schulter beob achtet, wobei die vordere Schulter und damit die AuĂenrotation eher ĂŒberdurchschnittlich stark ausgeprĂ€gt ist. Ăbungen zur KrĂ€ftigung der Rotatorenmanschette (bei Wurfsportlern gerade der AuĂenrotation) sollten nie bis zum Muskelversagen ausgefĂŒhrt werden und auf die Wurfbelastung im Training abgestimmt sein. Damit die Schulter optimal funktioniert, mĂŒssen drei Faktoren miteinander in Einklang stehen: MobilitĂ€t, StabilitĂ€t und neuromus kulĂ€re Ansteuerung. MobilitĂ€t und StabilitĂ€t mĂŒssen miteinander harmonieren. Dort, wo MobilitĂ€t ist, muss auch Kraft sein! Eine hy permobile Schulter muss ĂŒber den gesamten Bewegungsradius gestĂ€rkt werden, damit sie auch in extremen Winkelpositionen musku lĂ€r gesichert und somit resistenter gegen Ver letzungen ist. Eine steife Schulter mit einge schrĂ€nkter MobilitĂ€t machen wir mobiler und gleichzeitig krĂ€ftiger in dem neu gewonnenen Bewegungsspielraum.
Kurzform fĂŒr âSuperiores Labrum von Anterior nach Posteriorâ. Bezeichnet eine SchĂ€digung des oberen Labrum glenoidale des Schulterblatts am Ursprung der langen Bizepssehne.
Eine SLAP-LÀsion entsteht hauptsÀchlich bei plötzlicher starker Krafteinwirkung auf die vorgespannte Bizepssehne, zum Beispiel bei einem Sturz auf den gestreckten, leicht abduzierten Arm oder bei schnellem Anheben schwerer GegenstÀnde. Typisch ist ein plötzlich einsetzender Schmerz.
Quelle: flexikon.doccheck.com
âą BewegungseinschrĂ€nkungen der BWS beheben: Eine in ihrer Beweglichkeit eingeschrĂ€nkte BrustwirbelsĂ€ule hat zur Folge, dass die Schul termuskulatur hĂ€rter arbeiten muss. Die BWS hat einen groĂen Einfluss auf das Schulterblatt, weil sie die Beweglichkeit im Schultergelenk dadurch maĂgeblich mitbestimmt, dass das Schulterblatt direkt auf dem Brustkorb entlang gleitet. Ein einfaches KrĂ€ftigungsprogramm, das die gesamte kinetische Kette einschlieĂt, und ein gezieltes Dehnungs- und KrĂ€ftigungspro gramm, auch um dem GIRD entgegenzuwirken, scheinen am sinnvollsten zu sein. Dies alles sollte durch ein Perturbationstraining fĂŒr die Schulter ergĂ€nzt werden, um die dynamische Stabilisation zu verbessern und die intermus kulĂ€re Koordination zu schulen.
Ziel in der PrĂ€vention sollte es sein, die einge schrĂ€nkte Beweglichkeit zu verbessern, musku lĂ€re Dysbalancen auszugleichen und Asymme trien der SchulterblĂ€tter zu beheben. Daneben ist viel Wert auf eine gute Trainingssteuerung zu legen, die Ăberlastungen gerade im Jugend bereich vorbeugt.
Die Begriffe âMedizinâ und âFitnessâ zusammen zu gebrauchen, halte ich zum ei nen fĂŒr wichtig, zum anderen aber auch fĂŒr nicht ungefĂ€hrlich. Die Medizin (von lateinisch medicina) ist die Wissenschaft der Vorbeugung, Erkennung und Behand lung von Krankheiten oder Verletzungen.
Hier muss klar abgegrenzt werden, wer welche Aufgabe ĂŒbernimmt. Die Erken nung bzw. Diagnose muss immer vom Arzt kommen! Die Behandlung kann dann entweder vom Arzt oder vom Therapeuten ĂŒbernommen werden. Ich sehe uns in der Fitnessbranche vor allem im Bereich der Vorbeugung (PrĂ€vention). Allerdings mĂŒssen wir im Umgang mit Menschen, die eher in den Bereich der SekundĂ€rprĂ€ vention (FrĂŒhstadium von Krankheiten) oder der TertiĂ€rprĂ€vention (Vermeidung von RĂŒckfĂ€llen) fallen, sehr vorsichtig sein. Diese haben oder hatten teilweise schwere Erkrankungen und daher ist es von gröĂtem Interesse der Branche, sehr gut ausgebildete Trainer zu haben, die mit diesen Indikationen umgehen können. Gerade im Bereich der TertiĂ€rprĂ€vention ist der Ăbergang von Rehabilitation (diese sollte in den HĂ€nden von Therapeuten bleiben) und Nachsorge durch qualifiziertes Personal im Fitnessclub hĂ€ufig flieĂend.
Wenn ein Patient die Anschlussheilbehandlung abgeschlossen hat, aber noch lĂ€ngst nicht wieder fit fĂŒr den Alltag/Beruf/Sport ist, kommen wir als Fitnessanbie ter ins Spiel. Im Sinne der QuartĂ€rprĂ€vention sind wir durch gezielte Bewegungs intervention wahrscheinlich sogar in der Lage, die Multimedikation vieler Ălterer zu reduzieren, also die eine oder andere Pille durch das âMedikament Bewegungâ zu ersetzen.
Meine Prognose fĂŒr die Zukunft ist, dass durch den demografischen Wandel und die damit einhergehende Alterung der Bevölkerung unsere Rolle im Bereich der PrĂ€vention immer wichtiger sein wird. Die meisten Risikofaktoren unterschied lichster Krankheiten sind mit Fitnesstraining und einem verĂ€nderten Lifestyle gut zu bekĂ€mpfen. Aber um dies der Politik und den KostentrĂ€gern klarzumachen, brauchen wir eine fundierte wissenschaftliche Grundlage und vor allem sehr gut ausgebildetes und erfahrenes Trainerpersonal. Also ⊠packen wir es an! W
PROF. STEPHAN GEISLERDer Autor ist âDer Fitnessprofessor". Er ist Professor fĂŒr Fitness & Gesundheit an der IST-Hochschule in DĂŒsseldorf und Dozent fĂŒr Olympisches Gewichtheben an der Deutschen Sporthochschule Köln. www.ist-hochschule.de
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Das sportwissenschaftliche Sachbuch âFitness auf dem PrĂŒfstandâ von Prof. Dr. Klaus Bös und Dr. Janina Krell-Rösch bietet eine fachgerechte Anleitung zur ĂberprĂŒfung der eigenen Fitness. Im Buch werden allgemeine Grundlagen zum Messen und Testen sowie verschiedene Fitnesstests fĂŒr Kinder, Jugendliche und Erwachsene vorgestellt. Dabei werden alle Fitnessparameter wie Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination berĂŒcksichtigt. Das Buch enthĂ€lt eine anschauliche Bebilderung, abrufbare Videoanleitungen und Frage bögen zur SelbsteinschĂ€tzung der eigenen Fitness. 170 Seiten, 19,99 Euro â www.springerfachmedien-wiesbaden.de
Die FIBO erweitert ihr sportliches Angebot um die Fitness-Challenge HY ROX. Vom 13. bis 16. April 2023 findet die FIBO wieder auf dem Kölner MessegelĂ€nde statt. Bei HYROX sind acht Ein-Kilometer-LĂ€ufe zu absolvie ren, zwischen denen je eine Workout-Station aus den Bereichen Functional Training, Crossfit und Athletiktraining absolviert werden muss. Durch die Kooperation sollen besonders solche Zielgruppen angesprochen werden, denen motivierende Trainingsziele wie Vergleichssituationen im Wett kampf fehlen, wie zum Beispiel Besucher von Fitnessstudios oder LĂ€ufer. â www.fibo.com
PEARL GMBHDie Autorin und ErnĂ€hrungsmedizinerin Dr. med. Anne Fleck stellt in ihrem neuen Buch âGesĂŒnder gehtâs kaumâ vegane Grundrezepte und kleine Zusatzoptionen in Form von Fisch und Fleisch vor. Alle Rezepte wurden von ihr und der vielfach prĂ€mierten Kochbuchautorin Bettina Matthaei neu entwickelt. Die Grundrezepte sind vollstĂ€ndig pflan zenbasiert, wĂ€h rend die Zusatz optionen schon bei gelegentli chem Verzehr po tenzielle NĂ€hr stoffmĂ€ngel ausgleichen sol len. Im Buch wer den 80 verschie dene Rezepte vorgestellt. 192 Seiten, 34 Euro â www.bjvv.de
Mit der neuen Fitness-Smartwatch âSW-480â von newgen medicals können die eigenen Trainingsfortschritte, die Herzfrequenz, die Herzfrequenzvari abilitĂ€t, der Blut druck, der Blutsauerstoff und die Körper temperatur ge messen wer den. Auch ĂŒber Anrufe, Nach richten oder das Wetter kann man sich nun direkt am Handgelenk informie ren lassen. Die Uhr hat ein ex tragroĂes Full-Touch-Farbdisplay mit hoher Auflösung (356 x 400 Pixel) und ein wasserdichtes MetallgehĂ€use. Sie lĂ€sst sich per kostenloser App mit einem Androidoder iOS-GerĂ€t synchronisieren. Die Smartwatch kostet 96,99 Euro. â www.pearl.de
FuĂballbundestrainer Hansi Flick beschreibt in seinem Buch âIm Momentâ am Beispiel zahlreicher Ge schichten aus seinem Leben und seiner Karriere, was ihn der FuĂball gelehrt hat und wie man gestĂ€rkt aus RĂŒckschlĂ€gen hervorgeht. Co-Autor des Buches ist Jonathan Sierck. Im Zentrum des Buches steht Flicks FĂŒhrungsphilosophie, welche die Basis seiner Arbeit auf dem Platz und die Grundlage seines Erfolgs bildet. AuĂerdem betont er die groĂe Bedeutung von Familie, Freundschaft, WertschĂ€tzung und LoyalitĂ€t auf seinem Karriereweg. 224 Seiten, 20 Euro â www.m-vg.de
Der Schuh ânimble Toesâ ist ein speziell fĂŒr das Fitnessstudio entwickelter Trainingsschuh, der mit einem Gewicht von unter 500 Gramm sehr leicht und flexibel ist. Gefertigt aus atmungsaktivem Textil, verfĂŒgt der Schuh ĂŒber eine breite Zehenbox fĂŒr einen festen Stand und eine rutschfeste 4-mm-Sohle. Hergestellt aus Mesh-Gewebe und Mikrofaser, soll der Schuh ein angenehmes BarfuĂgefĂŒhl und eine groĂe Bewegungsfreiheit bieten. Das FuĂbett ist mit einem feuchtig keitstransportierenden Material ausgestattet. Ein Paar ânim ble Toesâ kosten 175 Euro. â www.joe-nimble.com
AMAZFITDer Hersteller von smarten Wearables hat ein groĂes Update fĂŒr seine Smartwatch âAmazfit T-Rex 2â herausgebracht. Die gröà ten Neuerungen sind ein Routenimport, Echtzeit-Navigation, die âTrackBackâ-Funktion und individuelle TrainingsplĂ€ne. Ăber die neue âTrackBackâ-Funktion werden die Nutzer sicher auf dersel ben Route zum Startpunkt zurĂŒck- oder zu Orten und Zwischen zielen, die auf der Strecke individuell markiert werden können, geleitet. Die Uhr ist in den Farben âAstro Black & Goldâ, âEmber Blackâ, âWild Greenâ und âDessert Khakiâ erhĂ€ltlich und kostet 229,90 Euro â www.amazfit.com
SENSOSPORTS GMBHDas hessische Unternehmen Sensosports bietet mit dem Trainingstool âSensoboardâ ein Koordi nationstraining fĂŒr zu Hause. Das Board ist platzsparend und unkompliziert in der Handhabung. Erfinder Moritz Martin stattete es mit einer patentierten Kipptechnik und einem Seil-Sicherungs system aus. 100-Meter-Europameisterin Gina LĂŒckenkemper, Alpinist Beat Kammerlander und Windsurf-Ikone Björn Dunkerbeck nutzen das Tool bereits zum Koordinationstraining. Das âSen soboardâ gibt es in neun verschiedenen Varianten und kostet zwischen 299 und 529 Euro. â www.sensosports.de
Ob LĂ€uferknie oder AchillessehnenentzĂŒndung â zahlreiche FreizeitlĂ€ufer haben immer wieder mit den gleichen Verletzungen zu kĂ€mpfen. Chiropraktiker Dr. Tom Michaud stellt in seinem Buch âVerletzungs frei laufenâ dar, wie mithilfe von Funktionstests die eigene Lauftechnik analysiert und das passende Schuhwerk gefunden werden kann. Der Autor behandelt seit ĂŒber 35 Jahren Spitzen- und Freizeitsportler. In seinem Buch beschreibt er detailliert die 25 hĂ€ufigsten laufbedingten Verletzungen und stellt Ăbungen vor, mit denen insbesondere die Sehnen gestĂ€rkt werden können. 288 Seiten, 24 Euro â www.m-vg.de
Verspannungen und Muskelbeschwerden kommen bei Trainierenden so oft vor, dass sie oft schon als ânormalâ hingenommen werden. Yassin Jebrini zeigt, wie wir den chronisch hohen Muskeltonus durch neurozentrierte Trainingsinterventionen reduzieren können.
Ein chronisch hoher Muskeltonus lĂ€sst sich nicht einfach durch Faszientraining, Dehn ĂŒbungen oder Entspannungstechniken aus der Welt schaffen. NatĂŒrlich können diese Techniken und Methoden kurzfristig zu einer Linderung beitragen, doch wirklich zielgerichtet scheinen Therapeuten und Trainingsexperten diese oftmals nicht an zuwenden. Auch scheint unklar, welche MaĂnahme wie und bei wem hilft. Um einen adĂ€quaten Therapieansatz zu entwickeln, muss die Wirkungsweise der zentralner vösen Instanzen verstanden und berĂŒcksichtigt werden. SchlieĂlich entsteht ein dauerhaft erhöhter Muskelto nus nicht aus heiterem Himmel â es gibt Ursachen da fĂŒr! Das Ziel dieses Artikels ist es, die Entstehung von chronisch hohem Muskeltonus auf neurologischer Ebe ne aufzuzeigen und fernab der Mainstream-Konzepte AnsĂ€tze vorzustellen, die einen positiven Effekt auf den Spannungszustand der Muskulatur haben.
URSACHEN
Bei der Entstehung eines chronisch hohen Muskelto nus spielt das SicherheitsverstÀndnis unseres zentra
len Nervensystems (ZNS) im Hier und Jetzt eine zentra le Rolle. Permanent beantwortet das ZNS die Frage: Ist das, was ich hier mache, sicher oder bedrohlich? Maxi male Sicherheit und das Garantieren unseres Ăberle bens haben dabei sowohl in Ruhe als auch in Bewegung die höchste PrioritĂ€t. Die Beurteilung der Sicherheit wird auf Grundlage von sensorischen Informationen vorgenommen, die wir aus unseren Sinnesorganen erhalten. Haben die visuellen Informationen unserer Augen, die propriozeptiven Informationen aus unse rem aktiven Bewegungsapparat, die taktilen Informa tionen unserer Haut, die Gleichgewichtsinformationen aus unserem Innenohr etc. eine geringe DatenqualitĂ€t, stuft unser ZNS den aktuellen Zustand als unsicher ein. Die EinschĂ€tzung der aktuellen Situation als unsicher kann schlieĂlich zu BewegungseinschrĂ€nkungen, mus kulĂ€ren Verspannungen oder Ăhnlichem fĂŒhren. Wir können die geplante Handlung dann nicht in vollem Umfang ausfĂŒhren. Da die EinschĂ€tzung des Sicher heitslevels nicht im bewussten Bereich unseres Ge hirns liegt, ist dieser Prozess fĂŒr uns rational nicht im mer nachvollziehbar. Die Einstellung des Muskeltonus hat dementsprechend nichts mit rationalem Denken
zu tun und es ist uns daher auch nicht möglich, durch reine Denkprozesse den Muskeltonus zu senken. Eher mĂŒssen wir den zu hohen Muskeltonus als Schutz mechanismus unseres ZNS verstehen, der durch eine wahrgenommene Bedrohung entstanden ist.
Um den Regler auf dem Sicherheitskontinuum unseres ZNS von unsicher auf sicher zu schieben, mĂŒssen wir den sensorischen Input und die Verarbeitung des senso rischen Inputs durch das Gehirn verbessern. KontrĂ€r zu anderen Therapiekonzepten beschĂ€ftigen wir uns vor dergrĂŒndig somit nicht mit den Muskeln an sich, son dern mit den Gehirnarealen, die direkt mit der Regula tion der muskulĂ€ren Spannung in Verbindung stehen. Entscheidend sind in diesem Zusammenhang neben anderen Hirnarealen insbesondere der Hirnstamm, der aus Mittelhirn, Pons und Medulla besteht, sowie das
Atme tief aus und fĂŒhre im Anschluss eine Bewegung so oft durch, bis du das GefĂŒhl hast, wieder atmen zu mĂŒssen. Versuche, so viele Wiederholungen der Bewegung zu machen, wie es dir möglich ist. Danach versuchst du, innerhalb weniger AtemzĂŒge durch die Nase die Kontrolle ĂŒber die Atmung wiederzuerlangen. Hierbei sollen weder SchwindelgefĂŒhle noch Kopfschmerzen auftreten.
Kleinhirn, das fĂŒr die Bewegungskontrolle, die Koor dination und eben auch fĂŒr den Muskeltonus mitver antwortlich ist. Ein GroĂteil der MaĂnahmen, die wir zur Reduktion eines ĂŒbermĂ€Ăig hohen Muskeltonus ergreifen, sollte somit immer auch eine direkte Aktivie rung dieser Bereiche bewirken. GrundsĂ€tzlich kommen dafĂŒr insbesondere spezifische Atem- und Gleichge wichtsĂŒbungen infrage. Da beide Systeme fĂŒr unseren Organismus ĂŒberlebensnotwendig sind, fĂŒhren bereits kleinste Defizite zu entsprechenden SchutzmaĂnah men durch das ZNS. StĂŒrze oder eine suboptimale Sau erstoffversorgung sind im Kampf um Sicherheit keine guten Optionen fĂŒr unser ZNS. Wenn wir beispielswei se suboptimale Atemmuster haben, kann es zu einer verĂ€nderten AktivitĂ€t in den Atemzentren kommen, die reflektorisch im Hirnstamm gesteuert wird. Sind die sensorischen Informationen zu schwammig, wird der Muskeltonus hochreguliert. Das Gleichgewichtsorgan hat ebenfalls direkte Verbindungen zur Pons und in die Medulla: Wenn hier ungenaue sensorische Informati onen angeliefert werden, weil die Rezeptoren subopti mal arbeiten, kann das ZNS einen höheren Muskelto nus im Körper festlegen, um sich die fehlende Sicher heit zurĂŒckzuerobern. Ein generell hoher Muskeltonus hilft nĂ€mlich erst einmal dabei, nicht umzufallen und eine reflektorische StabilitĂ€t innerhalb einer Bewegung zu gewĂ€hrleisten. ZusĂ€tzlich wird dadurch der Bewe gungsradius eingeschrĂ€nkt, was teilweise wiederum zu einem geringeren Verletzungspotenzial fĂŒhrt.
Kippe dein Becken posterior und lege die HĂ€n de auf deinen Bauch. Versuche nun â bildlich gesprochen â, deine HĂ€nde nach vorn zu atmen, wĂ€hrend das Becken in o. g. Position verharrt. Atme dabei vollstĂ€ndig ein und durch den of fenen Mund kraft- und gerĂ€uschvoll wieder aus. Je kraftvoller und lĂ€nger die Ausatmung erfolgt, desto höher ist auch der Stimulus, der gesetzt wird. Falls dir diese Ăbung in der Form nicht gelingt, kannst du die Zwerchfellatmung auch im Liegen ausfĂŒhren. Denke an dieser Stelle einfach ganz pragmatisch.
Wir können nicht einfach hoffen, dass sich Verspan nungen lösen. Wir mĂŒssen prĂŒfen, wie wir auf die ange wendeten MaĂnahmen reagieren. Dazu brauchen wir Assessments. Diese Momentbewertungen sind Tests, die zeigen, wie das ZNS auf einen Trainingsreiz reagiert. Assessments funktionieren, weil unser Gehirn und das ZNS direkt und unmittelbar auf jeden gegebenen Reiz, also auch auf jede Ăbung, die wir ausfĂŒhren, reagie ren. Die DurchfĂŒhrung sogenannter Assessments ist simpel. Jeweils vor und nach einem motorischen oder sensorischen Stimulus fĂŒhren wir dasselbe Assessment durch und vergleichen die AusfĂŒhrungsqualitĂ€t dieser Assessments miteinander. Die Ergebnisse dieser Tests liefern die notwendigen Informationen zur individuel len Eignung von TrainingsĂŒbungen und sind zwischen den Ăbungen in nur wenigen Sekunden durchfĂŒhrbar. Wichtig ist, dass die Assessments immer identisch aus gefĂŒhrt werden, um eine Vergleichbarkeit zu garantie ren. Sich in diesem Kontext anbietende Assessments sind Tests zur Beweglichkeit. Wir konzentrieren uns auf diese Art der Tests, da die maximale Range of Motion bei hohem Muskeltonus in der Regel eingeschrĂ€nkt ist. Beispielhaft kann also das AusmaĂ der Abduktion/Fle xion in der Schulter, eine Ganzkörperrotation oder die Rumpfvorbeuge als Test ausgewĂ€hlt werden.
In diesen jeweils einstĂŒndigen Lehrvideos mit vielen praktischen Ăbungen wird gezeigt, wie du unmittelbar gesundheitsfördernde und leistungssteigernde Wirkungen erzielst und dich von Schmerzen und körperlichen BeeintrĂ€chtigungen nachhaltig verabschiedest. Die genauen Themen lauten: âGewichtsre duktionâ, âStressredukti onâ, âSchmerzreduktionâ, âChronisch hoher Muskel tonusâ und âAthletische Performanceâ. Sichere dir jetzt deinen Zugang!
Bei all diesen Assessments gilt: Eine höhere Range of Motion nach der jeweiligen Ăbung bedeutet ein po sitives Re-Assessment. Im Folgenden werden die ver schiedenen TrainingsansĂ€tze zur Reduktion des Mus keltonus vorgestellt.
Durch die Airhunger-Ăbung steigern wir unsere CO2-Akkumulationstoleranz. Je höher diese Toleranz schwelle gegenĂŒber dem CO2 ist, desto seltener wird unser Atemreflex ausgelöst, der an den CO2-Gehalt im Blut geknĂŒpft ist. Durch diese Ăbung nĂ€hern wir uns also von der hĂ€ufigen und flachen Atmung einer tieferen und ruhigeren Atemfrequenz an. Durch die direkte Aktivierung des Mittelhirns und des Kleinhirns aktivieren Airhunger-Ăbungen diejenigen neuronalen Strukturen, die einen hohen Muskeltonus verursachen können, weil dort die Rezeptoren und Messinstrumen te sitzen, die u. a. den CO2-Anstieg messen.
Durch die Zwerchfellatmung im Stehen erreichen wir, dass das Zwerchfell maximal wandert. Bei der Einatmung zielen wir darauf ab, das Zwerchfell ganz nach unten zu dehnen und bei der Ausatmung ganz nach oben zu bewegen. Manchmal macht es dabei Sinn, die Zwerchfellatmung auf einer Seite stĂ€rker zu fokussieren als auf der anderen. Gehe dazu leicht in die Knie, neige deinen Oberkörper zur Seite und fĂŒh re eine leichte Rotation aus. Ich persönlich halte die Zwerchfellatmung fĂŒr nahezu unverzichtbar: Gerade wenn der Trainierende zu keiner Bauchatmung fĂ€hig ist, integriere ich die Zwerchfellatmung regelmĂ€Ăig in das Training.
Das Utriculus-Organ misst horizontale Beschleunigun gen vorwĂ€rts, seitwĂ€rts und rĂŒckwĂ€rts. Je besser das Gehirn die Beschleunigungen und LageverĂ€nderungen des Körpers wahrnehmen kann, desto besser kann der Körper wĂ€hrend der Bewegung stabilisiert werden. Hierbei mĂŒssen vor allem die vestibulĂ€ren Trakte und dabei insbesondere der laterale Trakt als Instanz er wĂ€hnt werden. Diese Gleichgewichtsbahnen, die im Hirnstamm starten und sich an den Informationen des Gleichgewichtsorgans orientieren, sind an der Regula tion des Muskeltonus in hohem MaĂe beteiligt. Gerade der laterale Trakt wird durch die Utriculus-Aktivierung angesprochen. Eine Verbesserung der horizontalen Stabilisationsleistung hat somit massiven Einfluss auf unsere Muskeltonusregulation. Weitere Varianten, um den Utriculus durch seitliche Bewegungen zu aktivie ren, sind seitliche Ausfallschritte.
Der Sportwissenschaftler M.A. und Z-Health-Absolvent ar beitet als Neuroathletiktrainer mit Profi- und Freizeitsport lern. ZusÀtzlich ist er als Refe rent tÀtig und bildet Trainer in Neuroathletik aus. www.jebrini-training.de
Die hier vorgestellten Assessments und TrainingsĂŒbun gen zur Reduktion des Muskeltonus sind der breiten Ăffentlichkeit zumeist nicht bekannt und selbst viele Trainer und Therapeuten haben von diesen neurozen trierten Strategien noch nie etwas gehört. Die klassi schen Interventionen, die in gewissem MaĂe alle ihre Daseinsberechtigung haben, mĂŒssen aus diesem Grund unbedingt um die hier vorgestellten Methoden ergĂ€nzt werden. Wenn wir an dieser Stelle die an der Muskelto nusregulation beteiligten Hirnareale in eine Therapie einflieĂen lassen, den Praxistransfer sicher meistern und in den Ăbungen insgesamt strukturiert vorgehen, finden wir die Lösung gegen Verspannungen und Mus kelschmerzen fast immer. SchlieĂlich erzeugt der Körper einen hohen Muskeltonus auf Grundlage von schwam migen oder fehlenden sensorischen Informationen. Unser Bestreben muss es also sein, diese sensorische Informationslage den BedĂŒrfnissen und dem neuron alen Profil entspre chend aufzuwerten. Es macht in diesem Zusammen hang keinen Sinn, nur an den Muskel zu denken. Muskeln suchen sich ihren Tonus schlieĂlich nicht selbst aus. In den meisten FĂ€llen ist es zielfĂŒhrender, an den Instanzen zu arbeiten, die fĂŒr die Regulation auf hö herer Ebene zustĂ€n dig sind W
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Krafttraining â nicht nur fĂŒr junge Menschen relevant Trac 4000 â fĂŒr jeden das passende TrainingImmer mehr Smartwatches und Apps versprechen Ausdauersportlern durch die Messung der HerzratenvariabilitĂ€t (HRV) eine individuell zielgerichtetere Trainingsplanung. Dr. Peter DĂŒking hat untersucht, inwieweit dies in der Praxis tatsĂ€chlich funktioniert.
Sportlern stehen verschiedene Trainingsmethoden zur Ver besserung ihrer Ausdauer leistungsfĂ€higkeit zur VerfĂŒ gung, die in Trainingsdauer, -intensitĂ€t oder -hĂ€ufigkeit variieren. Bekannte Trainingsmethoden sind z. B. das um fangsorientierte hochvolumige Dauer training, das hochintensive (Intervall-) Training und auch Mischformen die ser Trainingsmethoden, wie z. B. das Fahrtspiel.
Im tĂ€glichen Trainingsprozess stel len sich Ausdauersportler oft die Frage, wie viel und welches Training ange messen ist, um optimale physiologi sche Adaptionen und Leistungsverbes serungen hervorzurufen. Die Frage nach der optimalen Belastungsintensi tĂ€t wird hĂ€ufig aufgrund von (Körper-) Erfahrung oder nach dem BauchgefĂŒhl entschieden. Gleichzeitig kommen Ausdauersportler aber auch vermehrt mit Technologien wie z. B. Apps, Smart watches oder anderen âWearablesâ in Kontakt, die bei der IntensitĂ€tsfindung und Belastungssteuerung UnterstĂŒt zung versprechen. Die Technologien verwenden dabei unterschiedliche Sensoren und Algorithmen und greifen darĂŒber hinaus auf unterschiedliche Körperparameter zurĂŒck.
Einer der Parameter, der in diesem Zusammenhang hĂ€ufig Anwendung findet, ist die HerzratenvariabilitĂ€t (HRV). Die HRV (genauer gesagt die PulsratenvariabilitĂ€t) wird mithilfe op tischer Sensorik am Handgelenk mit Smartwatches oder am Finger mit âin telligentenâ Ringen wĂ€hrend Ruhebe dingungen gemessen und mithilfe ver schiedenster Algorithmen analysiert und interpretiert. Letztlich unterstĂŒtzt die HRV-Messung dabei, eine (Ăber-) Belastung zu beurteilen. Viele GerĂ€te erfassen die HRV ohne aktives Zutun des Nutzers automatisch wĂ€hrend der Nacht und geben am Morgen ein Feed back zu dessen Belastungszustand. Es
wird daher auch fĂŒr Breitensportler ohne hochqualifizierten Trainer immer einfacher, diesen Parameter zu erfas sen und fĂŒr das Training zu nutzen.
Parameter der HerzratenvariabilitĂ€t erfassen Aspekte der VerĂ€nderung des autonomen Nervensystems (ANS), das sĂ€mtliche automatisierte Prozes se des menschlichen Körpers regu liert. Dazu zĂ€hlen z. B. Herzfrequenz, Atmungsfrequenz und Körpertempe ratur (Baynard, Goulopoulou, Sosnoff, Fernhall, & Kanaley, 2014; Vesterinen et al., 2016). VerĂ€ndert sich das auto nome Nervensystem, verĂ€ndert sich auch die HerzratenvariabilitĂ€t. Damit kann eine Beurteilung der körperli chen und mentalen Beanspruchung erfolgen. Dies wiederum kann zur Steuerung von Trainingsprozessen genutzt werden (Vesterinen et al., 2016). In diesem Zusammenhang sei erwĂ€hnt, dass die Zeit zwischen zwei HerzschlĂ€gen im Millisekundenbe reich variiert. Das individuelle Stressbzw. Erholungslevel des Athleten be einflusst, wie groĂ die Variation der Zeit zwischen zwei HerzschlĂ€gen ist. Kurz gesagt: Stress, wie z. B. eine hohe Trainingsbelastung, geringe Erholung, Alltagsstress, ein Infekt etc. (Koene man et al., 2021), verringert die indi viduelle HRV. Entspannung fĂŒhrt zu einer individuell höheren HRV.
In der Trainingspraxis wird angenom men, dass ein âgestressterâ Athlet (gekennzeichnet durch eine individu ell niedrige HRV) eine Regenerations pause oder zumindest eine Reduktion des Trainings benötigt. Anders ausge drĂŒckt: Erscheint der Sportler erholt (angezeigt durch eine individuell er höhte HRV), ist er bereit fĂŒr (intensi ve) Trainingseinheiten. Die individu
Die HerzratenvariabilitĂ€t (HRV, heart rate variability â auch als HerzfrequenzvariabilitĂ€t, kurz HFV bezeichnet) ist eine Mess gröĂe, die die zeitliche Ănderung von Herzschlag zu Herzschlag (RR-Intervall) charakterisiert.
Die Herzfrequenz (HF) gibt vor allem Auskunft ĂŒber die Quanti tĂ€t (IntensitĂ€t) der Herz-Kreis lauf-Beanspruchung, wĂ€hrend die HerzfrequenzvariabilitĂ€t zusĂ€tzlich ĂŒber die QualitĂ€t der Herz-Kreislauf-Regulation und ĂŒber die darauf Einfluss nehmen den GröĂen informiert.
Bei gesunden Menschen erfolgt bei einer Ruheherzfrequenz von 60 HerzschlĂ€gen in der Minute nicht jeder Schlag nach exakt einer Sekunde. Variationen von ĂŒber 100 Millisekunden in der Herzschlagfolge (von Schlag zu Schlag) sind eine normale Anpas sungsreaktion des Herzens an Ă€uĂere und innere Faktoren.
Mögliche Faktoren fĂŒr eine Senkung der HRV
⹠Infekte und gesundheitliche BeeintrÀchtigungen
âą Stress
âą Wiederholt hochintensives Training ohne ausreichende Erholungsphasen
âą Lange Wettkampfserie ohne kompensatorisches Training
âą Reisestress und Zeitumstellungen
âą Schlafmangel
Möglich Faktoren fĂŒr eine Erhöhung der HRV
âą Aerobes Ausdauertraining
âą Regenerationsfördernde MaĂnahmen
âą EntspannungsĂŒbungen
âą Ausgeglichenheit, Zufriedenheit
âą Wohlbefinden
elle HRV kann also als Indikator zur Entscheidung angesehen werden, ob âGas gebenâ oder âPause machenâ im Trainingsprozess angesagt ist. Demnach kann eine individuell er niedrigte HRV als Indikator fĂŒr âPause machenâ und eine individuell erhöh te HRV als Indikator fĂŒr âGas gebenâ interpretiert werden.
EFFEKTE VON HRVGESTEUERTEM TRAINING
Verschiedene Forschungsgruppen sind in den letzten Jahren der Fra ge nachgegangen, wie effektiv ein Training, das mithilfe der HRV ge steuert wird, im Vergleich zu einem âvorgefertigtenâ Trainingsplan in verschiedenen Ausdauersportarten ist (Javaloyes, Sarabia, Lamberts, & Moya-Ramon, 2018; Javaloyes, Sara bia, Lamberts, Plews, & Moya-Ramon, 2019; Nuuttila, Nikander, Polomosh nov, Laukkanen, & Hakkinen, 2017). Mittlerweile geben auch systema tische Reviews und Metaanalysen (Duking, Zinner, Reed, Holmberg, & Sperlich, 2020; Duking et al., 2021) einen vergleichenden Einblick in die derzeitige Studienlage.
Bemerkenswerterweise zeigen mehr Studienteilnehmende eine hö here Responderrate nach einem HRV-gesteuerten Ausdauertraining im Vergleich zu einem vorgeplanten Ausdauertraining. Als Grundlage fĂŒr diese unterschiedlichen Anpassun gen wird in der Literatur derzeit ein individuell gĂŒnstigeres Timing von Belastung und Erholung im Trainings prozess diskutiert (Javaloyes et al., 2018; Javaloyes et al., 2019; Kiviniemi, Hautala, Kinnunen, & Tulppo, 2007).
Trotz dieser vielversprechenden Stu dienlage ist bei der Verwendung von Wearables wie Smartwatches oder âin telligentenâ Ringen zur Steuerung des Trainingsprozesses anhand der HRV in der Praxis noch Vorsicht geboten. Es ist zu berĂŒcksichtigen, dass die HRV nur einer von vielen Parametern ist, anhand derer ein optimaler Trainings reiz bestimmt werden kann. In der Trainingspraxis sollte je nach Sportart,
Trainingsschwerpunkt und Umwelt bedingungen die HRV mit anderen Informationsquellen (beispielsweise subjektiven Parametern) zur Entschei dungsfindung verknĂŒpft werden. Auch die derzeitige Studienlage ist noch un zureichend â es fehlen weitere Studi en zu den langfristigen Effekten eines HRV-gesteuerten Trainings. DarĂŒber hinaus können bei Weitem nicht alle Wearables die HRV reliabel und valide erfassen (DĂŒking, Fuss, Holmberg, & Sperlich, 2018; DĂŒking, Hotho, Holm berg, Fuss, & Sperlich, 2016). Wir emp fehlen nachdrĂŒcklich, nur Wearables oder Smartphone-Apps zu verwen den, die â wissenschaftlich nachge wiesen â die HRV verlĂ€sslich erfassen können. Dazu zĂ€hlen z. B. die App âHRV4trainingâ (Plews et al., 2017) oder die Elite-HRV-App (Chhetri, Shrestha, & Mahotra, 2022).
Zu den Smartwatches, die mithilfe ausreichender ValiditĂ€t die HRV erfas sen können, zĂ€hlen z. B. Modelle der Firma Polar Electro Oy (Nuuttila, Kor honen, Laukkanen, & Kyrolainen, 2021). DarĂŒber hinaus sollten Sportler bei der Wahl des Wearables auf den Tragekomfort (insbesondere beim Schlafen) sowie die Batterielaufzeit des jeweiligen GerĂ€ts achten. Wird das GerĂ€t nicht getragen, weil es den Schlaf behindert, oder können keine Daten aufgrund einer nicht gelade nen Batterie erfasst werden, kann folglich auch kein Trainingsprozess optimal gesteuert werden.
Literatur: Baynard, T., Goulopoulou, S., Sosnoff, R. F., Fernhall, B., & Kanaley, J. A. (2014). Cardiovagal modulation and efficacy of aerobic exercise training in obese individuals. Med Sci Sports Exerc, 46(2), 369-375. doi:10.1249/MSS.0b013e3182a66411
DĂŒking, P., Fuss, F. K., Holmberg, H. C., & Sperlich, B. (2018). Recommendations for Assessment of the Reliability, Sensitivity, and Validity of Data Provided by Wearable Sensors Designed for Monitoring Phy sical Activity. JMIR Mhealth Uhealth, 6(4), e102. doi:10.2196/mhealth.9341
DĂŒking, P., Holmberg, H. C., Kunz, P., Leppich, R., & Sperlich, B. (2020). Intra-individual physiological response of recreational runners to different trai ning mesocycles: a randomized cross-over study. Eur J Appl Physiol, 120(12), 2705-2713. doi:10.1007/ s00421-020-04477-4
DĂŒking, P., Hotho, A., Holmberg, H. C., Fuss, F. K., & Sperlich, B. (2016). Comparison of Non-Invasive In dividual Monitoring of the Training and Health of Athletes with Commercially Available Wearable Technologies. Front Physiol, 7, 71. doi:10.3389/ fphys.2016.00071
DĂŒking, P., Zinner, C., Reed, J. L., Holmberg, H. C., & Sperlich, B. (2020). Predefined vs data-guided trai ning prescription based on autonomic nervous sys tem variation: A systematic review. Scand J Med Sci Sports, 30(12), 2291-2304. doi:10.1111/sms.13802
DĂŒking, P., Zinner, C., Trabelsi, K., Reed, J. L., Holm berg, H. C., Kunz, P., & Sperlich, B. (2021). Monito ring and adapting endurance training on the basis of heart rate variability monitored by wearable techno logies: A systematic review with meta-analysis. J Sci Med Sport, 24(11), 1180-1192. doi:10.1016/j. jsams.2021.04.012
Javaloyes, A., Sarabia, J. M., Lamberts, R. P., & Moya-Ramon, M. (2018). Training Prescription Gui ded by Heart Rate Variability in Cycling. Int J Sports Physiol Perform, 1-28. doi:10.1123/ijspp.2018-0122
Javaloyes, A., Sarabia, J. M., Lamberts, R. P., Plews, D., & Moya-Ramon, M. (2019). Training Prescription Guided by Heart Rate Variability Vs. Block Periodiz ation in Well-Trained Cyclists. J Strength Cond Res. doi:10.1519/JSC.0000000000003337
Kiviniemi, A. M., Hautala, A. J., Kinnunen, H., & Tul ppo, M. P. (2007). Endurance training guided indivi dually by daily heart rate variability measurements. Eur J Appl Physiol, 101(6), 743-751. doi:10.1007/ s00421-007-0552-2
Koeneman, M., Koch, R., van Goor, H., Pickkers, P., Kox, M., & Bredie, S. (2021). Wearable Patch Heart Rate Variability Is an Early Marker of Systemic In flammation During Experimental Human Endotoxe mia. Shock, 56(4), 537-543. doi:10.1097/ SHK.0000000000001827
Der Sportwissenschaftler arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl fĂŒr integrative und experimentelle Trainings- und Bewegungs wissenschaft am Institut fĂŒr Sportwissenschaft der Julius-Maximilians-UniversitĂ€t WĂŒrzburg. www.uni-wuerzburg.de
Nuuttila, O. P., Nikander, A., Polomoshnov, D., Lauk kanen, J. A., & Hakkinen, K. (2017). Effects of HRV-Guided vs. Predetermined Block Training on Performance, HRV and Serum Hormones. Int J Sports Med, 38(12), 909-920. doi:10.1055/s-0043-115122
Vesterinen, V., Nummela, A., Heikura, I., Laine, T., Hynynen, E., Botella, J., & Hakkinen, K. (2016). Indivi dual Endurance Training Prescription with Heart Ra te Variability. Med Sci Sports Exerc, 48(7), 1347-1354. doi:10.1249/MSS.0000000000000910 â
GrundsĂ€tzlich wird zwischen aktivem und pas sivem Stretching differenziert. Beim aktiven Beweglichkeitstraining wird die gröĂtmögliche Bewegungsamplitude durch eigene Muskel kraft erreicht. Beim passiven Stretching hingegen werden Ă€uĂere KrĂ€fte verwendet, um eine maximale Dehnung zu erzielen. Dabei ist die passive Beweglichkeit stets höher als die aktive. Dieser Unterschied soll am Ăbungsbeispiel âStraight Leg Raiseâ anschaulich dargestellt werden.
Als wissenschaftlich bewiesen gilt: Durch Stretching kann unsere Beweglichkeit gesteigert werden. Unklar ist dagegen der zugrunde liegende Mechanismus dieser
VerletzungsprĂ€vention, StressbewĂ€ltigung und Schmerzreduktion sind neben der Ver besserung der Beweglichkeit die hĂ€ufigsten GrĂŒnde, warum Stretching im Training an gewendet wird. Fee Meissner geht der Frage nach, warum genau Stretching beweglicher macht.
Wirkung. Was genau fĂŒhrt beim Stretching zu mehr Be weglichkeit? Nachfolgend sollen vier naheliegende Wirk mechanismen, die infrage kommen könnten, nĂ€her be trachtet werden.
Es liegt nahe, zunÀchst zu vermuten, dass eine VerÀnde rung der Muskelstruktur der dahinterliegende Mecha nismus ist. Die MuskellÀnge könnte durch Dehntraining zunehmen und daraus eine verbesserte Beweglichkeit resultieren. Bei nÀherer Betrachtung der aktuellen Stu dienlage wird aber deutlich, dass in Studien, in denen
der Parameter âMuskellĂ€ngeâ evaluiert werden soll, in den meisten FĂ€llen nicht die MuskellĂ€nge, sondern die FaszikellĂ€nge gemessen wird.
TatsĂ€chlich kann sich der Faszikel durch die Neubil dung von Sarkomeren, welche die kleinsten Bestandteile einer Muskelfaser sind, innerhalb weniger Tage verĂ€n dern. Ein lĂ€ngerer Faszikel entspricht jedoch nicht auto matisch einem lĂ€ngeren Muskel. Zudem gibt es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen einer gröĂeren FaszikellĂ€nge und einer verbesserten Beweglichkeit. So mit stellt die sogenannte Sarkomergenese, die durch Stretching stattfindet, zumindest keinen ausschlagge benden Faktor fĂŒr eine verbesserte Beweglichkeit dar.
Des Weiteren wird diskutiert, ob eine Reduktion des passiven Muskeltonus durch Dehntraining zu einem gröĂeren Bewegungsspielraum fĂŒhrt. Der passive Mus keltonus beschreibt die Ruhespannung des Muskels durch seine molekularen Bestandteile:
âą Titin (verbindet die Z-Scheibe mit dem Myosinmo lekĂŒl)
âą Myosinkopf und QuerbrĂŒckenbildung
⹠muskulÀres Bindegewebe (Endo-, Peri-, Epimysium)
⹠tiefe und oberflÀchliche Faszien
âą Sehne
âą FlĂŒssigkeitsgehalt
WĂ€hrend die Ruhespannung der gedehnten Mus kulatur einen Einfluss auf die Beweglichkeit hat, kann sie jedoch nicht auf die Bestandteile der Muskel-Seh nen-Einheit reduziert werden. DarĂŒber hinaus kann sie in der Praxis auch nicht isoliert betrachtet werden, da eine starke Muskeldehnung automatisch auch zu einer Zunahme des aktiven Muskeltonus fĂŒhrt (vgl. Beispiel Active Straight Leg Raise). Zudem haben auch das Nervensystem und Gelenkstrukturen einen maĂ geblichen Einfluss auf den Bewegungsumfang.
Die Studienlage macht deutlich, dass keine inver se Relation zwischen dem passiven Tonus und der Beweglichkeit besteht. In Bezug auf die Dehnpraxis kann dies dahingehend interpretiert werden, dass MaĂnahmen, welche die gröĂte Tonusreduktion er reichen, nicht zur gröĂtmöglichen Steigerung der Be weglichkeit fĂŒhren. Ein geringerer passiver Muskelto nus scheint somit nicht mit gröĂerer Beweglichkeit zusammenzuhĂ€ngen.
Als dritter Funktionsmechanismus wird eine Redukti on des aktiven Muskeltonus beschrieben. Wie zuvor er wÀhnt, kommt es bei starken Muskeldehnungen eines Zielmuskels (Agonist) zu einer reflexartigen Anspan nung der gegenspielenden Muskulatur (Antagonist). In zahlreichen Studien wurde die aktive Muskelspan nung elektromyografisch gemessen. Dabei konnte fest gestellt werden, dass die MuskelaktivitÀt des gedehn
ten Antagonisten selbst bei massiven Dehnpositionen nur minimal ausfĂ€llt. DarĂŒber hinaus scheinen lĂ€ngere Dehnperioden nicht zu einer nachhaltigen Reduktion des aktiven Tonus zu fĂŒhren. Dementsprechend ist der aktive Muskeltonus wohl auch nicht der Hauptmecha nismus, der dazu fĂŒhrt, dass unser Körper beweglicher wird.
Zuletzt bleibt der Mechanismus der angepassten Dehn- oder Schmerztoleranz als Hauptgrund fĂŒr eine Beweglichkeitssteigerung als Vermutung ĂŒbrig. Dieser Mechanismus beschreibt, dass wir aufgrund von Anpas sungen des Nervensystems beweglicher werden. Hier wird angenommen, dass ein intensiver Stretch (und der damit verbundene âDehnschmerzâ) dazu fĂŒhrt, dass der Körper weniger sensibel auf Dehnreize reagiert und es dadurch zu einer Zunahme der Beweglichkeit kommt. Die vergröĂerte Schmerztoleranz nimmt im gesamten Körper zu, da das Nervensystem den gesamten Körper einschlieĂt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass lo kale Dehnreize einen Effekt auf die Beweglichkeit des gesamten Bewegungsapparates haben können. Untersucht man die Studienlage hierzu genauer, stöĂt man zum Beispiel auf folgende Forschungsergebnisse, die die oben beschriebene Toleranzthese bestĂ€tigen: Wird die Hamstring-Musku latur auf einer Seite gedehnt, fĂŒhrt dies ebenso zu einer vergröĂerten FlexibilitĂ€t auf der kontralateralen Seite um circa 15 Prozent (Killen et al. 2019). Sehr aufschlussreich ist zudem auch eine Studie von Wilke J. et al. (2017), die zu dem Ergebnis kam, dass Wadendehnungen die Be weglichkeit der Halswirbel sĂ€ule im gleichen MaĂe ver bessern wie eine Dehnung der HalswirbelsĂ€ule selbst. In einer weiteren Studie konnte festgestellt werden, dass eine einseitige Dehnung der HĂŒftextensoren die FlexibilitĂ€t auf der kontralateralen Seite um etwa 5â9 Prozent erhöht (Chaouachi et al. 2017). Nach aktuellem Stand der Forschung geht man daher stark davon aus, dass die Dehntoleranz der Hauptfaktor ist, warum Stretching dazu fĂŒhrt, dass unser Körper be weglicher wird.
Seit 2013 fördert die Wirt schaftspsychologin und Be wegungstherapeutin Kunden in ihrer körperlichen und mentalen FlexibilitĂ€t. AuĂer dem leitet sie im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsför derung Workshops und Kurse fĂŒr Unternehmen.
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Basierend auf der verĂ€nderten Schmerztoleranz durch Stretching, kann die Dehnung einer Muskelgruppe auch dazu fĂŒhren, dass sich die Beweglichkeit einer ande
FEE MEISSNERren Körperpartie verbessert. Diesen Wirkmechanismus kannst du dir zu Nutze machen, wenn du mit Kunden arbeitest, die beispielsweise aufgrund von Schmerzen eine ExtremitĂ€t nur limitiert endgradig bewegen kön nen. Erhöhst du nun deren Schmerztoleranz durch die intensive Dehnung eines anderen Körperteils, kann dies dazu fĂŒhren, dass sich die schmerzfreie Beweglichkeit der eingeschrĂ€nkten ExtremitĂ€t erhöht.
Um eine möglichst langfristige Steigerung der Be weglichkeit deiner Kunden zu erreichen, solltest du sie regelmĂ€Ăig Dehnreizen aussetzen. Je hĂ€ufiger diese stattfinden und je kontinuierlicher Stretching ausgefĂŒhrt wird, desto nachhaltiger erweitert sich die Toleranzgrenze. Das Nervensystem gewöhnt sich an
Beim aktiven Beinheben ziehen die HĂŒftbeuger das Bein in eine HĂŒftbeugung. Die HĂŒftbeuger verkĂŒrzen hierbei, wĂ€hrend die BeinrĂŒckseite auf LĂ€nge gebracht wird. Mit zunehmender Dehnung baut die BeinrĂŒckseite als Schutz vor einer Ăberdehnung eine Gegenspannung auf (Deh nungsreflex). Sobald diese Gegenspannung gröĂer ist als die aktive Kraft der HĂŒftbeuger, ist die maximale aktive Dehnpo sition erreicht. Man spricht hier von dem soge nannten physio logischen Bewe gungsbereich.
Kommen nun externe KrĂ€fte zu oben genannter Ăbung hinzu, zum Beispiel indem der Trainer das Bein weiter in Richtung HĂŒftbeugung schiebt oder man die Kraft der eigenen Arme dazu verwendet, kann ein gröĂerer Bewe gungsumfang erreicht werden, weil die Bewegung nicht mehr durch die aktive Kraft der HĂŒftbeuger limitiert wird. Ab einem gewissen Punkt wird die Gegenspan nung der BeinrĂŒckseite jedoch so stark, dass auch hier eine Dehngrenze er reicht wird. Im Rahmen des passiven Stretchings spricht man von dem so genannten anatomischen Bewegungsbereich.
die Dehnreize und interpretiert diese nicht mehr als âGefahrâ und somit als âSchmerzâ, sondern lĂ€sst einen groĂzĂŒgigeren Bewegungsrahmen zu.
Unser Nervensystem hat einen immensen Einfluss auf die Beweglichkeit unseres Körpers. Dieser Effekt kann durch die bewusste Integration positiver Emotionen verstĂ€rkt werden. Positive Emotionen fĂŒhren nachge wiesenermaĂen zu einer erhöhten Toleranz gegenĂŒber Schmerzen, einer höheren Kooperationsbereitschaft und einer höheren Motivation aufseiten deiner Kun den. Daraus resultieren nicht nur schnellere, sondern auch anhaltendere Fortschritte. Das bedeutet auch, dass wir sowohl durch ein gezieltes Mentaltraining als auch durch meditative Techniken unseren Kunden da bei helfen können, an ihre Grenzen und auch darĂŒber hinaus zu gehen. Dieser Prozess kann ebenso durch ver bale und physische UnterstĂŒtzung (z. B. in Form einer Hilfestellung) verstĂ€rkt werden. Eine professionelle Su pervision und physische BerĂŒhrung wĂ€hrend einer Hil festellung geben den Kunden einen sicheren Rahmen. Durch ein so entstandenes VertrauensverhĂ€ltnis fĂ€llt es deinen Trainierenden leichter, sich auf ihren Körper zu verlassen und intensive Dehnreize zu tolerieren. Wir können also schlussfolgern, dass ein effektives Dehn training im besten Fall immer eine Kombination aus mentalem und physischem Training darstellen sollte.
Quellen:
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Behm, D. G., Cavanaugh, T., Quigley, P., Reid, J. C., Nardi, P. S., & Marchetti, P. H. (2016). Acute bouts of upper and lower body static and dynamic stret ching increase non-local joint range of motion. European journal of applied physiology, 116(1), 241â249.
Blazevich, A. J., Cannavan, D., Waugh, C. M., Miller, S. C., Thorlund, J. B., Aagaard, P., & Kay, A. D. (2014). Range of motion, neuromechanical, and ar chitectural adaptations to plantar flexor stretch training in humans. Journal of applied physiology (Bethesda, Md. : 1985), 117(5), 452â462.
Chaouachi, A., Padulo, J., Kasmi, S., Othmen, A. B., Chatra, M., & Behm, D. G. (2017). Unilateral static and dynamic hamstrings stretching increases contralateral hip flexion range of motion. Clinical physiology and functional imaging, 37(1), 23â29.
Kato, M., Nihei Green, F., Hotta, K., Tsukamoto, T., Kurita, Y., Kubo, A., & Ta kagi, H. (2020). The Efficacy of Stretching Exercises on Arterial Stiffness in Middle-Aged and Older Adults: A Meta-Analysis of Randomized and Non-Randomized Controlled Trials. International journal of environmental research and public health, 17(16), 5643.
Killen, B. S., Zelizney, K. L., & Ye, X. (2019). Crossover Effects of Unilateral Static Stretching and Foam Rolling on Contralateral Hamstring Flexibility and Strength. Journal of sport rehabilitation, 28(6), 533â539.
Thomas, E., Bellafiore, M., Gentile, A., Paoli, A., Palma, A., & Bianco, A. (2021). Cardiovascular Responses to Muscle Stretching: A Systematic Review and Meta-analysis. International journal of sports medicine, 42(6), 481â493.
Thomas, E., Bianco, A., Paoli, A., & Palma, A. (2018). The Relation Between Stretching Typology and Stretching Duration: The Effects on Range of Moti on. International journal of sports medicine, 39(4), 243â254.
Wilke, J., Vogt, L., Niederer, D., & Banzer, W. (2017). Is remote stretching based on myofascial chains as effective as local exercise? A randomi sed-controlled trial. Journal of sports sciences, 35(20), 2021â2027. W
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Mittlerweile erfĂ€hrt das Thema âLichtâ viel Aufmerksamkeit gerade durch Persönlichkeiten wie Ben Greenfield, Andrew Huberman, Alexander Wunsch und Satchin Panda. Daniel Sentker erklĂ€rt, wie (Kunst-)Licht unsere Gesundheit und LeistungsfĂ€higkeit beeinflusst.
ie stand es um die Gesundheit von uns Menschen vor 30 oder 150 Jah ren? Definitiv hatten wir damals an dere Probleme und jede Generation hat andere Herausforderungen. Trotz dem gibt es einen Trend, der mir als Therapeuten Sorgen macht. Es geht um die StabilitĂ€t von uns Menschen. Nehmen wir das Bild eines Wassereimers, der unsere WiderstandsfĂ€higkeit widerspiegeln soll. Dieser wird gefĂŒllt mit all dem chro nischen Stress, den wir heutzutage haben, und ist da her bei vielen Menschen am Ăberlaufen. Es ist Stress in Verbindung mit einem hyperkomfortablen Leben, das aus der evolutionĂ€ren Sichtweise so noch nie existiert hat und mit vielen bequemen Annehmlichkeiten und stĂ€ndig verfĂŒgbaren Medien und Licht verbunden ist. Aber was macht das mit unserer Gesundheit?
In meiner Praxis bestĂ€tigt sich das Bild, das ich oben dargestellt habe. Es gab noch nie so viele Patienten mit Zivilisationskrankheiten wie Ăbergewicht, Diabetes
und Bluthochdruck. Zudem sind Erkrankungen wie De pressionen und Schlafstörungen weit verbreitet. Das ist ein Problem fĂŒr uns Therapeuten, da es ein multifakto rielles Thema ist, das nicht einfach zu behandeln ist. Die Lösung fĂŒr diese Probleme liegt nicht im höheren Konsum von NahrungsergĂ€nzungsmitteln oder Medi kamenten, die uns hĂ€ufig eine schnelle Verbesserung versprechen, sondern in der Analyse der GrĂŒnde fĂŒr den chronischen Stress.
Eine nachhaltige Lösung fĂŒr echte gesundheitliche VerĂ€nderung ist, die Ursachen fĂŒr den chronischen Stress zu analysieren und zu beheben. Hier kommen wir auf unsere Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen in unserem Körper. In der modernen funktio nellen Medizin gilt es als wichtiges Ziel, diese kleinen Organellen gesund zu halten. Organellen sind spezi alisierte Strukturen im Inneren der Zelle, die spezifi sche Funktionen wahrnehmen, um die Zellen am Leben zu halten. Was hat einen starken Einfluss auf diese Kraftwerke? Licht.
Licht war in der Geschichte der Menschheit schon im mer ein wichtiges Thema. Die Ăgypter haben Licht ver göttert, die Griechen haben ihre Tempel nach dem Licht ausgerichtet und schon Hippokrates hat von Helio therapie fĂŒr medizinische und psychologische Zwecke gesprochen. Dass die Sonne wichtig ist fĂŒr unser Leben, wurde vielen mit der industriellen Revolution schmerz lich bewusst. Es hat die Menschen mehr in die StĂ€dte gezogen, der Himmel war voller RuĂ, der die Sonnen strahlen blockierte und damit Erkrankungen wie Tu berkulose, Rachitis und Osteoporose förderte. Experten wurde so immer klarer, wie wichtig Licht fĂŒr den Körper ist. Schon um 1933 war bekannt, dass Sonnenlicht bei mehr als 165 Krankheiten eine heilende Wirkung hat und z. B. blutdrucksenkend wirkt, den Blutzucker regu liert und Autoimmunerkrankungen lindert. Diese Er kenntnisse passen auch mit modernen Metaanalysen zusammen, die ein erhöhtes Sterberisiko mit weniger Sonnenexposition in Verbindung bringen.
Im Zuge der industriellen Revolution wurde es dank der GlĂŒhbirne auch möglich, die Nacht zum Tag zu machen und sich in RĂ€umen aufzuhalten, in die kein natĂŒrliches Licht eindrang. Damit wurde das natĂŒrliche Spektrum des Sonnenlichts, das von ca. 250 nm bis 3 000 nm reicht und von morgens bis abends ein balanciertes Spektrum aufweist, aus dem Alltag verdrĂ€ngt. Mehr als 40 Prozent des Sonnenlichts besteht aus Infrarotstrahlung, das be kanntermaĂen tagsĂŒber auch einen Effekt auf un seren Körper hat. Deshalb war es einigen Experten zufolge nur eine Frage der Zeit, bis gesundheitliche Probleme entstehen wĂŒrden, wenn wir uns nur in kĂŒnstlich beleuchteten Umgebungen aufhalten.
Spannend ist, dass die âalteâ GlĂŒhbirne mit ei nem Wolfram-GlĂŒhdraht immer noch einen GroĂ teil an Infrarotstrahlung hat; dieses Spektrum fehlt bei einer LED (Leuchtdiode). FĂŒr die Industrie steht im Vordergrund, das vi suelle Spektrum abzubil den, ohne die Frage zu stellen, wie natĂŒrlich und gesund diese Form von Licht fĂŒr uns ist. LEDs sind heutzutage fa vorisiert, weil sie ener gieeffizient sind.
Der Autor hat am Anglo Euro pean College of Chiropractic (AECC) graduiert. Neben seiner TĂ€tigkeit als Chiroprak tiker ist er MitgrĂŒnder des Unternehmens Lichtblock und Host des Podcasts âLichtblock Professionalsâ.
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Unser Körper empfin det das LED-Licht als na tĂŒrlich, wird aber ge tĂ€uscht, da die LED kein volles Spektrum auf weist. Das Problem von LEDs ist also die kĂŒnstli che Spektralverteilung und damit auch der ĂŒberproportional groĂe kurzwellige Blaulichtan teil dieses Spektrums. Zudem kommen Licht flimmern und die unna tĂŒrliche IntensitĂ€t des Lichts auch noch dazu. Ein anderes Beispiel ist die natĂŒrliche Adaptation der Pupille am Abend, um mehr Licht ins Auge zu las sen. Hier ist Feuer neben dem Mondlicht die einzige natĂŒrliche Lichtquelle und stellt kein merkliches Problem fĂŒr unsere Augen dar. Die negativen Aus wirkungen von kĂŒnstlichem Licht, das auf die er weiterte Pupille trifft, stellen den Körper vor neue Herausforderungen.
Dr. Alexander Wunsch, ein Arzt aus Heidelberg, der sich seit Jahren auf das Thema âLichtâ speziali siert hat und Autor des Buches âDie Kraft des Lichtsâ ist, erklĂ€rt es so, dass in der Natur blaues und rotes Licht in einer natĂŒrlichen Balance auftreten. Verein
facht gesagt wirkt blaues Licht oxidierend und sti mulierend und rotes Licht hat einen regenerieren den Effekt auf unsere Zellen. Dies wird auch in Stu dien gezeigt, bei denen Mitochondrien nur mit Blaulicht bestrahlt wurden und dies zum Zelltod fĂŒhrte. Wurde hingegen blaues und rotes Licht gleichzeitig genutzt, hatte die Bestrahlung keinen merklichen Effekt auf die Zellen.
Von âblauem Lichtâ spricht man bei einer Wellen lĂ€nge von ca. 380 bis 495 nm. Es handelt sich um kurzwelliges und sehr energiereiches Licht und ist pauschal gesehen natĂŒrlich nicht direkt schĂ€dlich. Im unnatĂŒrlichen Kontext hingegen, z. B nachts, wirkt bei modernen Displays, LEDs und Energie sparlampen ein ĂŒberproportional hoher Anteil an blauem Licht auf uns ein, dem wir Beachtung schenken sollten. Da sich ein Bewusstsein fĂŒr die SchĂ€dlichkeit des blauen Lichts ausbreitet, haben fĂŒhrende Smartphone-Hersteller einen Night-ShiftModus eingefĂŒhrt, um blauem Licht am Abend ent gegenzuwirken. Aber reicht das? Es ist schon lange bekannt, dass in Arealen, wo mehr Lichtverschmut zung durch Kunstlicht in der Nacht vorhanden ist, mehr Schlafmedikamente genommen werden. In einer Studie aus Schweden, bei der 109 672 Kran kenschwestern von 1989 bis 2013 begleitet wurden, konnte ein Zusammenhang zwischen erhöhtem Brustkrebsrisiko und ALAN (artificial light at night) nachgewiesen werden. Zudem gibt es einige Exper ten, die u. a. psychische Erkrankungen, Burnout, Kurzsichtigkeit, Ăbergewicht und die Degeneration der Netzhaut mit ALAN in Verbindung bringen.
Zusammenfassend lassen sich zwei Hauptele mente ausmachen: der direkte Effekt von Blaulicht auf die Gesundheit unserer Augen und der indirek te systemische Effekt, der den gesamten Körper beeinflussen kann. Die Experten sind sich darin ei nig, dass das Hauptorgan zur Wahrnehmung des Lichts unsere Augen sind.
Seit dem Jahr 2002 hat sich einiges verĂ€ndert, da bis dahin nur Zapfen und StĂ€bchen in der Netzhaut bei den Menschen als Lichtsinneszellen bekannt waren, die fĂŒr das bildformende Sehen verant wortlich seien. Neu hingegen waren Zellen fĂŒr das nicht-bildformende (nbf) Sehen, die einen Einfluss auf viele Körperfunktionen haben und dem Körper helfen, sich langfristig an die LichtverhĂ€ltnisse der Umgebung anzupassen.
Wissenschaftler wie Samer Hattar von der Johns Hopkins University haben das lichtempfindliche Cryptochrome Pigment Melanopsin entdeckt, das in rund 2 Prozent der Ganglienzellen der Netzhaut vorkommt. Diese Zellen, auch intrinsisch photo sensitive retinale Ganglienzellen (ipRGCs) genannt, sind ĂŒber den Sehnerv u. a. mit dem Nucleus supra chiasmaticus verbunden, der in unserem Gehirn der Hauptzeitgeber der inneren Uhr ist. IpRGCs die nen der Erfassung der Umgebungshelligkeit und haben eine maximale Empfindlichkeit bei 480 nm, also direkt im blauen Spektrum. Diese Zellen erwei sen sich als wesentliche Stellschrauben fĂŒr die Syn chronisation der inneren Uhr, haben einen Einfluss auf den Pupillenreflex und mittlerweile nachgewie sen auch einen Einfluss auf unsere Stimmung. Die bekannteste Funktion dieser Zellen ist jedoch die Verbindung zum Melatoninhaushalt des Kör pers. Im normalen Tagesrhythmus des Körpers be ginnt nach dem Sonnenuntergang die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Intensives Licht zur falschen Uhrzeit stimuliert die ipRGCs und hat so mit einen negativen Einfluss auf den Melatonin haushalt des Körpers. Mittlerweile ist das Photopig ment Melanopsin auch in Fettzellen nachgewiesen worden, was viele weitere Fragen aufgeworfen hat. Intensives Licht im Sommer lĂ€sst dadurch Fettzel len kleiner werden, weniger Licht im Winter hat einen gegenteiligen Effekt. Es scheint, dass âĂberge wichtâ auch durch Licht beeinflusst werden kann. Fakt ist, dass die KomplexitĂ€t und das Zusammen spiel zwischen Körper und Natur faszinierend sind und wir wahrscheinlich erst am Anfang der Erfor schung dieser multiplen PhĂ€nomene stehen.
Viele meiner Patienten mit Schlafproblemen haben ein höheres Schmerzempfinden und weisen Zei chen der Degeneration der WirbelsÀule auf. Nicht nur Àltere Menschen, auch die junge Generation hat mittlerweile dieses Problem. Wie passen Schmer zen, Schlaf und Degeneration der WirbelsÀule zu sammen? TatsÀchlich gibt es Studien, die zeigen, dass jede Bandscheibe eine eigene innere Uhr hat und Probleme entstehen, wenn diese innere Uhr durch Licht zur falschen Uhrzeit stimuliert wird. Zudem gibt es auch Studien, die einen schlechten Schlaf mit einem erhöhten Schmerzempfinden in Zusammenhang bringen.
GrundsĂ€tzlich ist mir das echte VerstĂ€ndnis da fĂŒr wichtig, dass kĂŒnstliches Licht am Abend in jeglicher Art und Weise unnatĂŒrlich fĂŒr uns ist. Da
âą Morgens nach dem Aufstehen fĂŒr 5â30 Minuten Tageslicht sehen, damit sich die innere Uhr stellt und die oben genannten ipRGCs stimuliert werden
âą Viel natĂŒrliches Licht, insbesondere Infrarotlicht, am Tag
âą
âą Eine entspannte Abendumgebung kreieren (kein intensives Licht mehr)
âą Kein Smartphone und Tablet mehr im Bett nutzen
⹠Um spÀtestens 22 Uhr schlafen gehen
her empfehle ich, am Abend intensives Deckenlicht zu meiden und stattdessen Kerzen, Salzkris tall-Lampen und rotes Licht einzusetzen. Zudem sorgen Blueblocker-Brillen, die blaues Licht bis 500 nm filtern, bei vielen Menschen fĂŒr eine kĂŒrzere Einschlafphase und eine bessere SchlafqualitĂ€t âauĂerdem schĂŒtzen sie die sensiblen Zellen in der Netzhaut.
Das Thema âLichtâ ist sehr komplex. GrundsĂ€tz lich lĂ€sst sich aber ableiten, dass wir Menschen mehr dem Takt der Natur folgen sollten. Aus mei ner Sicht ist die Lösung nicht, sich in eine Höhle zurĂŒckzuziehen, sondern moderne VorzĂŒge klug zu nutzen. Das Thema âLichtâ besser zu verstehen hat sehr viel Potenzial hinsichtlich der Gesundheit und LeistungsfĂ€higkeit. Gerade Tools wie Blueblo cker-Brillen und gute Lichtlösungen fĂŒr den Abend sind aus meiner Sicht ein hilfreicher Ansatz. Am Ende ist es immer die Frage, ob ich an der Ursa che arbeite oder nur Symptome behandle. Gerade fĂŒr Therapeuten, Trainer und Coaches empfehle ich grundsĂ€tzlich, sich mit den Themen âStressâ, âLichtâ, âPhotobiomodulationâ und âCircadianer Rhythmusâ intensiv zu beschĂ€ftigen. W
Bluthochdruck (Hypertonie) zÀhlt zu den Zivilisationskrankheiten und damit zu den Folgen unseres modernen Lebensstils. Dr. Jens Freese stellt das Krankheitsbild vor und beschreibt die Wirkungen und Nebenwirkungen von blutdrucksenkenden Medikamenten.
Betrug die Zahl der Menschen mit systolischen Blutdruckwerten > 140 mmHg im Jahr 2015 welt weit rund 950 Millionen, werden Hochrechnungen zufolge 2025 etwa 1,5 Milliarden Menschen von Hypertonie betroffen sein, so die alarmierende Ein schĂ€tzung von Professor Felix Mahfoud vom UniversitĂ€tsklinikum des Saarlan des auf der Jahrestagung 2019 der Deut schen Gesellschaft fĂŒr Kardiologie e.V. In Deutschland ist jeder dritte Erwach sene Hypertoniker; das entspricht etwa 25 bis 30 Millionen Menschen. Im Alter zwischen 70 und 79 Jahren sind drei von vier Menschen betroffen. Bluthochdruck, in der Fachsprache âarterielle Hypertonieâ genannt, gilt als der zentrale Risikofak tor fĂŒr den Killer Nr. 1 in unserer Gesell schaft: Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Blutdruck steigt, wenn sich die GefĂ€Ăe dauerhaft verengen. Ab einem oberen (systolischen) Wert von 140 mm Queck silbersĂ€ule (Hg) und/oder einem unteren (diastolischen) Wert von 90 mmHg spricht man medizinisch von Bluthochdruck.
Experten weltweit sind sich daher ei nig: Eine Blutdrucksenkung ist die wich tigste MaĂnahme, um Komplikationen wie Schlaganfall, Demenz, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz und Niereninsuffizienz vorzubeugen.
Einige klinische Studien schlugen vor einigen Jahren bereits Alarm, dass die Blutdruckempfehlungen einer dringen den Ăberarbeitung bedĂŒrften. 2017 pass ten die American Heart Association und das American College of Cardiology ihre Empfehlungen zur Hypertoniebehand lung an. Die Interventionsgrenzen und Blutdruckzielwerte wurden in den USA von â„ 140/90 mmHg auf â„ 130/80 mmHg abgesenkt. Der Zielkorridor fĂŒr die Blut drucksenkung bewegt sich folglich zwi schen 120 und 130 mmHg systolisch und zwischen 70 und 80 mmHg diastolisch. Aktuelle Studiendaten demonstrieren, dass bei diesen Werten das Risiko fĂŒr kardiovaskulĂ€re Erkrankungen am nied rigsten ist. Das bestĂ€tigen auch Studien mit Naturvölkern. Reihenuntersuchun gen bei Ureinwohnern in Papua-Guinea
kamen auf Mittelwerte von 116 mmHg systolisch und 70 mmHg diastolisch. Langzeitdaten von indigenen Völkern am Amazonas veranschaulichen, dass Naturmenschen weder an Bluthoch druck leiden noch an Herz-Kreislauf-Er krankungen versterben.
In Deutschland wird eine Therapie bereits bei Blutdruckwerten von â„ 130/90 mmHg empfohlen. Bei Grad 2 und 3 (mittelschwerer und schwerer) Hypertonie soll die medikamentöse Therapie laut fĂŒhrenden Fachgesell schaften unmittelbar beginnen, wĂ€h rend bei Grad 1 (milder) Hypertonie Le bensstilmaĂnahmen vorzuziehen sind.
Welche Art von Medikamenten bei Bluthochdruck eingesetzt werden sollte, war Gegenstand mehrerer groĂer Studien und daraus resultierender Leitlinien. Das grundlegende Ziel der Behandlung ist die Verhinderung der wichtigen Endpunkte der Hypertonie wie Herzinfarkt, Schlag anfall und Herzversagen. HierfĂŒr ste hen inzwischen zahlreiche Klassen von Bluthochdruckmitteln (Antihypertensi va) zur VerfĂŒgung. Zu den am weitesten verbreiteten Medikamenten gehören Thiaziddiuretika, Kalziumkanalblocker, ACE-Hemmer, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten und Betablocker. Die The rapie mit einem Betablocker wird seit Neuestem Bluthochdruckpatienten mit Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Myo
kardinfarkt oder Vorhofflimmern sowie jĂŒngeren Frauen empfohlen, die schwan ger sind oder eine Schwangerschaft pla nen.
Neu ist zudem die Empfehlung, dass Patienten von Beginn an eine zweigleisi ge Wirkstoffkombination zur Blutdruck senkung erhalten sollten. Vorzugsweise wird zu einer Kombination von ACE-Hemmern oder AT1-Rezeptorblo ckern geraten. Wenn die duale Therapie keine Wirkung zeigt, wird eine Dreifach kombination aus ACE-Hemmer oder AT1-Rezeptorblocker plus Kalziumanta gonist plus Diuretikum empfohlen. Die verschiedenen Klassen von Blutdruck senkern unterscheiden sich nicht nur durch ihre Wirksamkeit, sondern auch durch ihr Nebenwirkungsprofil. Und diese Nebenwirkungen sollten nicht nur Ărzte kennen, sondern auch Trainer.
Mögliche Nebenwirkungen aller Wirk stoffe sind Schwindel, Benommen heit, Blutdruckabfall, Allergien und Ma gen-Darm-Beschwerden. ZusÀtzlich kön nen bei den verschiedenen Wirkstoffen folgende weiteren Nebenwirkungen hin zukommen.
âą ACE-Hemmer ACE-Hemmer blockieren die AktivitĂ€t des sogenannten Angiotensin-Conver ting-Enzyms. Dadurch wird weniger An giotensin II gebildet. Dieses sorgt zum einen fĂŒr eine Verengung (Vasokonstrik tion) der BlutgefĂ€Ăe, zum anderen fĂŒr die
Nebenwirkungen aller Wirkstoffe:
âą Schwindel Benommenheit Blutdruckabfall
âą Allergien Hautreaktionen
âą Magen-DarmBeschwerden (Ăbelkeit, Durchfall, Verstopfung)
Risikofaktoren fĂŒr Bluthochdruck:
âą Bewegungsmangel
âą Ăbergewicht
âą Stress
⹠Ungesunde ErnÀhrung
âą ĂbermĂ€Ăiger Alkoholkonsum
Hemmung des âSalzhormonsâ Aldosteron in den Nebennieren. Denn Aldosteron bremst die Was ser- und Natriumausscheidung in den Nieren und erhöht die Kaliumausscheidung. Dadurch erhöht sich das FlĂŒssigkeitsvolumen in den GefĂ€Ăen, wodurch der Blutdruck steigt. Die Hemmung von Aldosteron fĂŒhrt also indirekt zur Blutdrucksen kung. Blutdruck und Wasserhaushalt sind dem zufolge eng miteinander gekoppelt. Mögliche Ne benwirkungen sind Wassereinlagerungen in der Haut (Angioödem), ein erhöhter Kaliumspiegel im Blut, Reizhusten und Zinkverluste.
âą AT1-Rezeptorantagonisten
AT1-Rezeptorantagonisten hemmen die Wir kung von Angiotensin II am AT1-Rezeptor. Da durch werden alle Effektororgane, die von die sem Hormon beeinflusst werden, wie BlutgefĂ€ Ăe, Hypophysenhinterlappen, Nebennieren und Nieren, stimuliert. In den BlutgefĂ€Ăen kommt es dadurch zu einer Entspannung (Vasodilatation), in den Nebennieren zu den gleichen Effekten wie bei den ACE-Hemmern.
âą Kalziumantagonisten
Wirkstoffe dieser Gruppe hemmen den Einstrom von Ca2+-Ionen. Hierdurch kommt es zu einer Ab nahme des peripheren GefĂ€Ăwiderstands, d. h., an der glatten Muskulatur der BlutgefĂ€Ăe entspannt sich der Tonus (Vasodilatation). Mögliche Neben wirkungen sind Hautrötung mit WĂ€rmegefĂŒhl, Herzklopfen, Kopfschmerzen, verlangsamte Herz frequenz, Verengung der Bronchien, Verschlech terung bestehender Durchblutungsstörungen in den ExtremitĂ€ten, MĂŒdigkeit, Schlafstörungen, se xuelle Funktions- oder Potenzstörungen und eine negative Beeinflussung des Zuckerstoffwechsels.
âą
Thiaziddiuretika sind harntreibende Medikamen te, die ebenfalls ĂŒber die Hemmung der RĂŒckre sorption von Natrium und die Ausscheidung von Kalium in den Nieren wirken. Der sich dabei er höhende osmotische Druck fĂŒhrt zu vermehrter Wasserausscheidung. Mögliche Nebenwirkungen sind Elektrolytstörungen (Magnesium- und Ka liummangel), ein erhöhter HarnsĂ€urespiegel im Blut, eine Verschlechterung des Zuckerstoffwech sels, Mundtrockenheit und Durst.
Eine aktuelle Studie aus 2020 ergab, dass Blut drucksenker langfristig besser wirken, wenn man sie abends einnimmt. Von den mehr als 19 000 Studienteilnehmern nahm die HĂ€lfte die Medikamente abends, die andere HĂ€lfte morgens. Ăber sechs Jahre ĂŒberprĂŒften Ărzte
mindestens einmal im Jahr den Blutdruck der Probanden. Bei der Gruppe mit der abendlichen Einnahme war der durchschnittliche Blutdruck tagsĂŒber und nachts niedriger als in der Mor gengruppe. Interessanterweise war das Risiko, an den Komplikationen des Bluthochdrucks zu sterben, in der Gruppe, die ihre Medikamen te abends einnahm, um die HĂ€lfte niedriger. Die abendliche Einnahme senkte das Risiko, an HerzgefĂ€Ăproblemen zu sterben, um 66 Pro zent, fĂŒr SchlaganfĂ€lle um 49 Prozent und fĂŒr Herzinfarkte um 44 Prozent.
Der Blutdruck unterliegt im Tagesverlauf re gelmĂ€Ăigen Schwankungen. Morgens und nachmittags werden infolge des zirkadianen Rhythmus (Tag-Nacht-Rhythmus) hohe Werte gemessen, im Schlaf sinkt der Blutdruck unter 120 mmHg.
Die meisten Hochdruckpatienten könnten voll kommen ohne Medikamente auskommen, wenn sie ihren Lebensstil drastisch Ă€ndern wĂŒrden. Liegt der Ruheblutdruck lĂ€ngere Zeit ĂŒber 140/90 mmHg, sollten lebensstilverĂ€ndernde MaĂnah men im Vordergrund stehen, wie fĂŒhrende Fach gesellschaften empfehlen. Das bedeutet eine Gewichtsabnahme bei Ăbergewicht, eine Umstel lung der ErnĂ€hrung (salzmoderate und mediterra ne Kost), tĂ€glich 6 000â7 000 Schritte, 3 x pro Wo che 30 Minuten Muskeltraining, Rauchverzicht, moderater Alkoholkonsum, Entspannung und die Vermeidung weiterer Risikofaktoren wie z. B. Zu ckerkrankheit, zu hohe Blutfettwerte etc.
Eine Langzeitstudie mit 36 000 finnischen Teil nehmern hat die vier SĂ€ulen eines gesunden Lebensstils in Bezug auf Hypertonie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen identifiziert: Alko holkonsum von weniger als 50 Gramm pro Wo che (etwa fĂŒnf kleine Bier), dreimal die Woche Sport (moderat und intensiv), tĂ€glich Obst und GemĂŒse, ein Body-Mass-Index von < 25 â und schon sinkt das Hypertonierisiko auf ein Drittel.
Die gleiche Forschergruppe fand in einer Fol gestudie mit 38 000 Finnen und einer Nachbe obachtungszeit von ĂŒber 14 Jahren zudem her aus: Hypertoniker, die blutdrucksenkende Me dikamente einnehmen, aber keinen gesunden Lebensstil pflegen, haben ein signifikant höhe res Risiko fĂŒr eine Herz-Kreislauf-Erkrankung als Hypertoniker, die keine blutdrucksenken den Medikamente einnehmen, aber einen ge sunden Lebensstil pflegen. Gesundheit könnte so einfach sein! W
Nach einer Verletzung oder einem Unfall ist meist der erste Schritt zur Rehabilitation und Regeneration eine physiotherapeutische Behandlung. Dies umfasst mehrere MaĂnahmen, wie z.B. manuelle Therapien, physikalische Anwendungen aber auch aktives Training und Bewegung. Dadurch sollen einerseits Schmerzen gelindert werden, aber andererseits auch die vollstĂ€ndige Beweglichkeit wiederhergestellt werden.Genau diesen Ansatz verfolgt auch Berengar Buschmann, studierter Sportphysiotherapeut und Sportwissenschaftler. Er ist Experte auf dem Gebiet der Rehabilitation sowie Regeneration und betreut Leistungssportler bei WettkĂ€mpfen, aber ebenso in seinem Gesundheitszentrum. Dort verfolgt er und sein Team einen ganzheitlichen Therapieansatz. Doch was das genau bedeutet erklĂ€rt er uns am besten selbst: Lieber Berengar, im Areha Atheltik- & Rehazentrum wird auf einen ganzheitlichen Behandlungsansatz gesetzt. Was kann man sich darunter vorstellen, und welche Rolle spielen dabei Training und Bewegung?
âBei uns im TEAM AREHA verbinden wir konsequent die Kompetenzen aus Therapie und Training, aus Athletik und Rehabilitation, aus Pro- und Regression von Bewegungsmustern. Hierbei spielt sowohl die BewegungsqualitĂ€t als auch die Bewegungsvielfalt eine sehr wichtige Rolle. Neben den therapeutischen MaĂnahmen aus der Sportphysiotherapie und Osteopathie, welche fĂŒr uns ein diagnostisches Fundament darstellen, ïŹnden auch weitere aktive Trainings- und Rehakonzepte tĂ€glichen Einsatz bei uns. Wichtig ist uns dabei die freie funktionelle Bewegung mit ergĂ€nzenden gerĂ€tegestĂŒtzten Ăbungen. Wir betreuen also unsere Athleten und Patienten akut, subakut und langfristig post-operativ, post-traumatisch, sowie auch in der PrĂ€vention. Von Prehab zu Rehab, von Pain zu Performance.â
Welche Eigenschaften kennzeichnen einen modernen Therapeuten? Und in welche Richtung könnte sich deiner Meinung nach die Physiotherapie noch weiterentwickeln?
âMeines Erachtens beinhaltet eine âmoderne Therapieâ vor allem ausreichende Zeit, Zeit fĂŒr den Menschen. Man kann im Leben wunderbare Reisen unternehmen, man benötigt aber schlichtweg die Zeit den Reiseweg zu beschreiten. Nimmt man dem Therapeuten seine Zeit, kann er keine weitreichende Reise mit seinem Patienten beschreiten und erleben. Sicherlich ist die âmoderne Therapieâ eine gesunde Mischung aus der Physiotherapie und der Osteopathie, wobei manuelle, myofasziale, viszerale und trainingsorientierte Therapien in Verbindung stĂ€rker wirken und schneller Erfolg herbeifĂŒhren können. In unserer Praxis achten wir zudem auf eine moderne Digitalisierung bspw. mittels einer eigenen Trainings-App mit individualisierten Inhalten fĂŒr unsere Patienten vor Ort, sowie auch fĂŒr Athleten in der Ferne.â
Warum ist gezieltes Training in der Therapie wichtig? Und hast du Tipps, wie eine Person mehr Bewegung in ihren Alltag integrieren kann?
âEs braucht im Durchschnitt sicherlich mehr Bewegung fĂŒr den Menschen. Viele Patienten binden sich gerne selbst an die Massageliege und wollen geheilt werden. Allerdings verspricht im Grunde nur wirklich das was auf der TrainingsïŹĂ€che geschieht einen langfristigen Erfolg. Die höhere WiderstandsfĂ€higkeit des Körpers wird durch angemessenes und an das Niveau und Ziel angepasstes Training erzielt. Die therapeutischen MaĂnahmen unterstĂŒtzen diesen Prozess und legen ein solides Fundament. Es ist sicherlich nicht dienlich ein instabiles oder gehemmtes System mit Training zu âbeladenâ. Daher setzen wir auf eine ausfĂŒhrliche Diagnostik, das therapeutische AuïŹĂ¶sen hemmender und gefĂ€hrdender Kompensationen und bringen den Menschen dann Schritt fĂŒr Schritt in seine möglichst besten Bewegungsmuster. Die Integration erfolgt am besten durch neue Routinen im Alltag, wie bspw. feste Termine, Trainingspartner, Gruppentrainings, persönliche Challenges, Erinnerungen, ïŹnanzielle Verbindlichkeiten u.v.m.! Sehr entscheidend ist aber sicherlich auch die entsprechende ehrliche sowie realistische AufklĂ€rung ĂŒber die persönlichen Folgen und Ziele des Menschen. Das VerstĂ€ndnis fĂŒr die MaĂnahmen ist unabdingbar fĂŒr einen gemeinsamen Erfolg.â
Ob Studioausstattung, Trainings-/RegenerationsgerĂ€te oder Kleinequipment â wir sind die beste Anlaufstelle fĂŒr alle WĂŒnsche und BedĂŒrfnisse rund um Functional Training.
Als Trainer und Therapeut hat man stĂ€ndig mit Menschen zu tun, die zumindest zeitweise Schmerzen haben. Gino Lazzaro stellt neun wich tige Fakten ĂŒber Schmerzen vor, die ein tieferes VerstĂ€ndnis und mehr Sicherheit im Umgang mit Schmerzen vermitteln.
Bei diesen neun Fakten zum Thema âSchmerzenâ geht es um Aspekte aus der Schmerzphysiologie, der Neurologie, der Rehabilitation und der Verhaltensthera pie. Ziel soll sein, eine Schmerzlinderung zu errei chen. AuĂerdem soll den Kunden und Patienten zu
mehr AktivitĂ€t, Selbstvertrauen und Selbstwirk samkeit verholfen werden. Einige dieser Informa tionen sind auf jeden Menschen anwendbar, wĂ€h rend andere bewusst allgemein gehalten wurden, damit sie auf den gröĂten Teil der Schmerzvor kommnisse ĂŒbertragbar sind.
Da Schmerz ein hochkomplexes Thema ist, soll te die betroffene Person immer in ihrer Gesamtheit betrachtet und nicht nur auf das Symptom Schmerz reduziert werden. HierfĂŒr ist deine qualifizierte Ein schĂ€tzung als Experte, ob als Trainer oder Thera peut, unabdingbar. Nachfolgend stelle ich dir neun Punkte vor, die dir als Grundlage fĂŒr eine erfolgrei che Kommunikation mit deinen Kunden und Patie ten bzw. eine erfolgreiche und dauerhafte Schmerz reduktion dienen sollen
ZunĂ€chst solltest du deinen Kunden vermitteln, dass allein das Wissen darĂŒber, wie ihre Schmerzen zustande kommen und dass sie aktiv etwas dage gen tun können, ihre Schmerzen bereits reduzieren kann. Wenn du besser vermitteln kannst, welche Faktoren einen Einfluss auf Schmerzen haben und welche nicht, dann werden sich dadurch nicht nur die Motivation und die Mitarbeit deiner Klienten ver bessern, sondern auch deren Schmerzen reduzieren.
Bevor du jedoch nĂ€her auf die beitragenden Fakto ren eingehst, sollte erklĂ€rt werden, dass Schmerzen im Gehirn entstehen und nicht im schmerzhaften Körperteil. Das Gehirn nimmt zwischen 40 und 400 Millionen Informationen pro Sekunde von unzĂ€hli gen Rezeptoren im Körper auf, um einen aktuellen âLageberichtâ einzuholen. Sobald die eintreffenden Informationen in irgendeiner Form eine Bedrohung fĂŒr den Körper darstellen, reagiert das Gehirn mit Schutzreaktionen.
Neben Schmerzen kann das Gehirn auf eine Bedrohung auch direkt mit einer Reaktion in Form von Bewegung (Motorik) reagieren. Hier spricht man von einer âFight, Flight or Freezeâ-Reaktion. Also entwe der wird gegen die Bedrohung gekĂ€mpft (Fight), es wird geflĂŒchtet (Flight) oder man ist wie versteinert (Freeze). Eine andere Antwort auf Bedrohung, die auch motorischer Natur ist, sind Schreckreflexe, um uns vor einer physischen Gefahr zu schĂŒtzen â zum Beispiel, wenn wir unsere Arme reflexartig vor das Gesicht ziehen, um einen Ball abzuwehren. AuĂer dem kann das Gehirn auch mit einer verĂ€nderten AktivitĂ€t des Immunsystems, des sympathischen Nervensystems (z. B. erhöhte Herzfrequenz und Atemfrequenz) oder des endokrinen Systems (z. B. AusschĂŒttung von Cortisol) reagieren.
Das Gehirn entscheidet, basierend auf einer Vielzahl von Informationen und vorherigen Erfahrungen, ob eine Situation als bedrohlich eingestuft wird. Dem nach ist Schmerz von mehreren Faktoren abhĂ€ngig und wird deshalb auch als multifaktoriell bezeich net. Der sogenannte Schmerz-Eimer (engl. Threat Bucket) ist eine passende Metapher, um diesen Punkt anschaulicher zu machen. Alle Stressoren, denen der Körper ausgesetzt wird, fĂŒllen den Ei mer mit Wasser. Hierzu zĂ€hlen z. B. Unzufriedenheit im Job, eine unglĂŒckliche Partnerschaft, ĂŒbermĂ€Ăig ausgeĂŒbter Sport, Schlafmangel und/oder eine un gesunde ErnĂ€hrung. Der Eimer kann eine bestimm te Menge an Wasser ohne Probleme aufnehmen. So bald die Wassermenge jedoch das Fassungsvermö
Ăberwiegt die Bedrohlichkeit einer Situation, reagiert das Gehirn wie folgt:
âą Schmerz
âą Motorische Reaktionen
âą Schreckreflexe
âą Immunreaktionen
âą Sympathische Reaktionen
âą Endokrine Reaktionen
gen des Eimers ĂŒberschritten hat, lĂ€uft er ĂŒber. Und dann antwortet der Körper mit Schmerz und/oder einer anderen oben beschriebenen Schutzreaktion. Es besteht jedoch auch Möglichkeiten, den FĂŒll stand des âEimersâ zu reduzieren: Zum einen kann sich der Körper zu einem gewissen Grad an Stress anpassen, beispielsweise durch Sport. Durch regel mĂ€Ăiges Training steigt die LeistungsfĂ€higkeit und zuvor anspruchsvolle Einheiten werden mit zuneh mendem Fortschritt leichter. Zum anderen gibt es MaĂnahmen, die der Stressreduktion dienen, wie z. B. ausreichend Schlaf, eine gesunde ErnĂ€hrungs weise, Entspannungsverfahren wie Meditation, ein Spaziergang im Wald, eine gesunde ErnĂ€hrungswei se und wohltuende Beziehungen. Wenn du deinen Kunden diesen Zusammenhang vermittelst, kön nen sie ihre Schmerzen deutlich besser selbst ange hen. Sie haben dann verstanden, welche Faktoren einen Einfluss haben, und können aktiv an diesen arbeiten.
Hinzu kommt, dass die Schmerzerfahrung auch von diversen Filtern im Gehirn abhÀngig ist; diese werden auch interpretative Filter genannt.
Du als Trainer oder Therapeut kannst gezielt an diesen Filtern arbeiten, indem du beispielsweise sol che âGlaubenssĂ€tzeâ einer Person verĂ€nderst und dadurch einen positiven Einfluss auf die Schmerzer fahrung deiner Kunden nimmst.
Einer dieser hÀufigen falschen GlaubenssÀtze ist, dass ein struktureller Schaden (wie ein Menis kusriss) mit Schmerzen zusammenhÀngt. Aus der aktuellen Studienlage geht hervor, dass die Men schen ohne Symptome genauso von GewebeschÀ den, Fehlbildungen und Abweichungen betroffen sind wie Menschen mit Symptomen (Register et al. 2012). Schmerz ist viel zu komplex und von
zu vielen Faktoren abhĂ€ngig, um ihn nur auf die Biomechanik oder strukturelle VerĂ€nderungen re duzieren zu können. Allein durch dieses Wissen kannst du die Gefahrenfilter âErwartungâ, âLogikâ und âWissenâ (siehe Punkt 3) deiner Kunden po sitiv beeinflussen. Es gibt zwar FĂ€lle, in denen ein Gewebeschaden die Hauptursache fĂŒr Schmerzen ist â diese FĂ€lle machen jedoch die Minderheit an Schmerzerfahrungen aus, weil hierfĂŒr in der Regel ein Trauma, wie z. B. ein Knochenbruch, vorliegen muss. Bei Schmerzen geht es viel hĂ€ufiger um SensibilitĂ€t als um Schaden Die SensibilitĂ€t des Körpers gegenĂŒber Schmerzen steigt, je voller der Eimer wird â und hĂ€ngt somit von all den Stressoren ab, die den Eimer fĂŒllen!
Ein weiterer wichtiger Punkt fĂŒr das VerstĂ€ndnis von Schmerzen ist, dass das Gehirn höchst an passungsfĂ€hig ist (Fachbegriff: neuroplastisch). Das Gehirn lernt durch stĂ€ndige Wiederholung Dies gilt nicht nur fĂŒr Sprachen, Bewegungen und Musikinstrumente, sondern auch fĂŒr Schmerzen. Wenn Schmerzen immer und immer wieder aus gelöst werden, steigt die SensibilitĂ€t gegenĂŒber Schmerzen (siehe Punkt 4). Wichtig ist, dass daraus keine Angst vor Schmerzen entsteht. Solange sich die SchmerzintensitĂ€t im Laufe der Zeit verringert, kann es in gewissen Szenarien, z. B. bei Sehnen beschwerden, sogar Vorteile haben, gezielt in den Schmerz zu trainieren.
In vielen Ausbildungen fĂŒr Trainer und Therapeu ten wird von einer technisch sauberen AusfĂŒhrung oder einer âguten Körperhaltungâ gesprochen. So wird beispielsweise vermittelt, dass die Knie wĂ€h rend der Kniebeuge nicht nach innen kippen dĂŒr fen oder dass sich die Lenden wirbelsĂ€ule beim Kreuzheben nicht runden darf. In Bezug auf die Körperhaltung wird hĂ€ufig erwĂ€hnt, dass man vermeiden sollte, passiv zu sitzen oder zu stehen. Das Problem an dieser biomechanischen Betrachtungs weise ist, dass der Körper einer Maschine gleichgesetzt wird. Ei ne Maschine nutzt bei einseiti ger Belastung ab und geht kaputt. Dies trifft jedoch nur Ă€uĂerst eingeschrĂ€nkt auf den menschli chen Körper zu. TatsĂ€chlich ist es so, dass einwirkende KrĂ€fte die WiderstandsfĂ€higkeit der Struk
turen erhöhen, indem beispielsweise mehr Knor pel- oder Knochenmasse aufgebaut wird oder auch die Belastbarkeit der Sehnen und BĂ€nder zunimmt. Und dies gilt genauso fĂŒr als falsch deklarierte Bewegungen oder Haltungen, die den Körper ver mehrt in einer Richtung belasten! Es gibt keinen direkten Zusammenhang zwischen biomechani schen Ursachen und Schmerzen. Dies wurde in Bezug auf die Körperhaltung von Swain et al. bes tens dargestellt (Swain et al. 2020). Es gibt lediglich Bewegungen oder Belastungen, fĂŒr die der Körper noch nicht widerstandsfĂ€hig genug ist! Ziel ist es also, diese Resilienz mit der Zeit aufzubauen, in dem die IntensitĂ€t und die Dauer von aktuell noch schmerzhaften Bewegungen langsam gesteigert werden. Vermittelst du deinen Kunden diese Tat sache, kannst du ihnen die Angst nehmen, âfalsche Bewegungenâ zu machen. Dadurch werden sie sich mit mehr Selbstvertrauen bewegen können, indem sich erneut die interpretativen Filter im Gehirn an passen (GlaubenssĂ€tze, Wissen, Logik).
HĂ€ufig gehen Kunden davon aus, dass sie ein ge wisses Ziel erreichen mĂŒssen, wie beispielsweise âschmerzfrei zu seinâ, bevor sie wieder aktiv werden können. Dies fĂŒhrt bei vielen Betroffenen dazu, dass sie passiv werden, weil sie der Auffassung sind, sich schonen zu mĂŒssen. Auch hier kannst du als Trainer oder Therapeut deinen Kunden zu mehr Selbstwirk samkeit verhelfen, indem du ihnen erklĂ€rst, dass diese Zwischenziele nicht erreicht werden mĂŒssen.
In der Regel können Bewegungen oder Ăbungen so angepasst werden, dass eine sofortige AktivitĂ€t er möglicht wird. Dieser Ansatz wirkt nicht nur auf physiologischer Ebene, sondern kann auch starke psychologische Effekte haben. So kann ein Mangel an AktivitĂ€t bei Sportlern ein starker Stressor sein und â bildlich gesprochen â viel Wasser in den Ge fahren-Eimer fĂŒllen. Demnach sind aktive AnsĂ€tze, welche die Eigeninitiative und AktivitĂ€t der Trainie renden fördern, passiven AnsĂ€tzen stets ĂŒberlegen!
Arbeitest du beispielsweise mit einem FuĂballer, der einen Muskel faserriss in der OberschenkelrĂŒck seite hat, kann leichtes Dribbling mit dem Ball (selbstverstĂ€ndlich ohne Gegenspieler) die Durchblu tung des Zielgewebes fördern und ihm das GefĂŒhl geben, nicht ganz auf den Sport verzichten zu mĂŒs sen. Oder hat eine Tennisspielerin mit Schmerzen im Ellenbogen zu tun, könntest du ein tennisspe
zifisches Training fĂŒr den Unterkörper gestalten. SelbstverstĂ€ndlich sollte hierbei ĂŒberprĂŒft werden, ob die Belastbarkeit der Person den AnsprĂŒchen der AktivitĂ€t gerecht wird. Wenn dem nicht so ist, soll ten Anpassungen der Bewegung, Geschwindigkeit, IntensitĂ€t oder Dauer der Belastung vorgenommen werden.
Insbesondere im Rahmen der Schmerztherapie hat man hĂ€ufig mit Menschen zu tun, die Angst davor haben, bestimmte Bewegungen durchzufĂŒhren. Be sonders groĂ ist die Angst, wenn eine Verletzung oder starke Schmerzen mit dieser Bewegung as soziiert werden. Angenommen, eine Kraftsportle rin berichtet dir, dass sie seit ihrem Bandscheiben vorfall kein Kreuzheben mehr durchgefĂŒhrt hat. In dem GesprĂ€ch mit ihr stellt sich heraus, dass Kreuzheben ihre LieblingsĂŒbung war und sie diese vermisst. Einer der gröĂten Fehler, die im Training und in der Therapie gemacht werden, ist es, mit Angst behaftete Bewegungen zu vermeiden. Es kann in der akuten Schmerz- oder Verletzungsphase not wendig sein, diese Bewegungen auszulassen, um die SensibilitĂ€t des Gewebes zu reduzieren. Nach dieser kurzen Akutphase sollte die Zielbewegung jedoch wieder langsam in das Training eingebaut werden. Dadurch können erneut die interpretativen Filter des Gehirns modifiziert werden. War die letz te Erfahrung mit Kreuzheben ein starker Schmerz, wie im Beispiel der Athletin, so hat sich das Gehirn dies gemerkt. Wenn diese Erfahrung nicht mehr ĂŒberschrieben wird, indem irgendwann wieder ein schmerzfreies Kreuzheben ausgefĂŒhrt wird, dann wird der Körper stets ĂŒbermĂ€Ăig sensibel auf dieses Bewegungsmuster reagieren. Der interpretative Fil ter âErwartungâ (siehe Punkt 3) wird vermutlich sa gen, dass das nĂ€chste Kreuzheben wahrscheinlich genauso schmerzhaft sein wird wie zum Zeitpunkt der Verletzung.
FĂŒr eine erfolgreiche Integration der Bewegung in das Training sollten zunĂ€chst die IntensitĂ€t, das Tempo, der Bewegungsumfang und die Dauer der Ăbung (siehe Punkt 7) angepasst werden, sodass diese möglichst schmerzfrei durchfĂŒhrbar ist.
Bei chronischen Schmerzen haben bereits neurolo gische Anpassungen stattgefunden, sodass die Sen sibilitĂ€t gegenĂŒber den Schmerzen erhöht ist (siehe Punkt 5). In diesen FĂ€llen ist es hĂ€ufig so, dass die Be troffenen zunĂ€chst mit mehr Schmerzen reagieren, wenn du sie aktiv werden lĂ€sst (bewegungsinduzier te Hyperalgesie). Teile deinen Kunden mit, dass das
Die Schmerzerfahrung wird von folgenden Filtern beeinflusst:
âą frĂŒhere Erfahrungen (âLetztes Mal hatte ich solche Schmerzen.â)
âą soziale Faktoren (âNiemand darf merken, dass mir etwas weh tut.â)
âą Wissen bzw. Logik (âMein Knorpel ist kaputt, deswegen habe ich Schmerzen.â)
âą Erwartungen (âDas wird bestimmt weh tun!â)
an der erhöhten SensibilitĂ€t liegt, die sie gegenĂŒber Schmerzen aufgebaut haben, und dass sie sich da mit keinen Schaden zufĂŒgen. Ansonsten kann es dazu fĂŒhren, dass diese kurzfristige VerstĂ€rkung des Schmerzes dazu fĂŒhrt, dass sie ein Angst-Vermei dungs-Verhalten aufbauen (siehe Punkt 8).
Es empfiehlt sich, einen regelmĂ€Ăigen SchmerzCheck mit den Kunden zu machen, um sicherzustel len, dass die Schmerzen von Woche zu Woche nicht zunehmen. Denn solange die Schmerzen mit der Zeit abnehmen, ist alles im grĂŒnen Bereich.
Schmerzen sind viel zu komplex, als dass man sie auf biomechanisch ineffiziente Bewegungen oder Haltungen reduzieren könnte. Das Gehirn und da mit auch die Psyche der Menschen spielt bei die sem Thema eine enorm groĂe Rolle. In Bezug auf die Behandlung von Schmerzen sollte die Edukati on der Kunden nicht zu kurz kommen. Die Entste hungsweise von Schmerzen sollte erklĂ€rt werden, um dadurch die AktivitĂ€t, das Selbstvertrauen und die Selbstwirksamkeit der Betroffenen zu erhöhen. Wenn du diese neun Punkte beachtest, wirst du eine Schmerzverringerung erzielen und damit auch das Leben deiner Kunden nachhaltig positiv beeinflus sen können.
Quellen:
Register, B., Pennock, A. T., Ho, C. P., Strickland, C. D., Lawand, A., & Philippon, M. J. (2012). Prevalence of abnormal hip findings in asymp tomatic participants: a prospective, blinded study. The American journal of sports medicine, 40(12), 2720â2724.
Swain, C., Pan, F., Owen, P. J., Schmidt, H., & Belavy, D. L. (2020). No consensus on causality of spine postures or physical exposure and low back pain: A systematic review of systematic reviews. Journal of biome chanics, 102, 109312.
OâSullivan, P. B., Caneiro, J. P., O`Keeffe, M., Smith, A., Dankaerts, W., Fersum, K., & OâSullivan, K. (2018). Cognitive functional therapy: an in tegrated behavioral approach for the targeted management of disabling low back pain. Physical therapy, 98(5), 408â423.
Ein Bandscheibenvorfall wird von vielen Menschen als schlimmes Ereignis wahr genommen. Danach haben viele Betroffene Angst vor Belastung und vermeiden eine direkte Belastung des RĂŒckens. Und obwohl die Angst nachvollziehbar ist, ist sie nicht begrĂŒndet.
Ja, manche Menschen benötigen nach einem Bandscheibenvorfall umgehend Ă€rzt liche Behandlung. Doch leider denken viele Menschen, dass ein Bandscheibenvor fall ein Problem fĂŒr den Rest des Lebens darstellt. Dies wĂŒrde niemand bei einem umgeknickten Knöchel denken, sondern den FuĂ eine Weile entlasten und ihn, sobald der stĂ€rkste Schmerz vorbei ist, nach und nach wieder stĂ€rker belasten. Eine gute Reha nach einem Bandscheibenvorfall sollte genau so ablaufen! Denn Fakt ist: Viele BandscheibenvorfĂ€lle heilen wieder ab (z. B. Cribb et al. 2007). TatsĂ€chlich ist die Heilungschance besser, je gröĂer der Vorfall ist (Chiu et al. 2017). Lediglich 3 Prozent der Betroffenen benötigen eine OP (Lilly et al. 2021).
Warum leiden dann viele Menschen auch noch Jahre nach einem Bandscheiben vorfall? NatĂŒrlich spielen dabei psychosoziale Faktoren wie Bewegungsangst eine groĂe Rolle. Den RĂŒcken nicht mehr stark zu belasten, ist zwar ein gut gemeinter Rat, jedoch fĂŒr Menschen nach einem Bandscheibenvorfall nicht hilfreich. Es kann nicht die Lösung sein, den RĂŒcken fĂŒr den Rest des Lebens in Neutralstellung zu halten und eine direkte Belastung zu vermeiden! Anfangs sollten schmerzaus lösende Bewegungen vermieden werden, aber sobald das Gröbste ĂŒberstanden ist, sollten auch andere Gelenkstellungen StĂŒck fĂŒr StĂŒck trainiert und belastet werden. Dies fördert die ErnĂ€hrung und den Aufbau der Bandscheibe (Van Gelder et al. 2013). DarĂŒber hinaus baut ein vielseitiges Training BewegungsĂ€ngste ab und bereitet auf die verschiedenen Anforderungen im Alltag vor. Ein Zitat von Dr. Andreo Spina beschreibt dies gut: âDu wirst es bereuen, nicht die Position trainiert zu haben, in der du dich verletzt hast.â W
Der Autor ist Personal Trainer mit dem Schwerpunkt RĂŒckenschmerzen. Seit 2016 gibt er modernes und evidenzbasiertes Wissen in seinem Blog weiter. n dem Seminar âAssess & Correctâ vermittelt er gemeinsam mit Sebastian SchĂ€fer den teilnehmenden Trainern und Therapeuten, selbstbewusster an den Eingangscheck heranzugehen. www.felixkade.de
Trainer, die sich ausschlieĂlich fĂŒr Kurse nach dem PrĂ€ventionsprinzip 1 interessieren, können am IST-Studieninstitut jetzt eine kompakte Zwölf-Monats-Variante der Weiterbildung zum PrĂ€ ventionstrainer absolvieren und so Zeit und Geld sparen.
Zeit sparen, Geld sparen und nach nur zwölf Monaten schon mit den Krankenkassen ab rechnen können: Am IST gibt es jetzt die Möglichkeit, die kompakte Version der Wei terbildung zum PrĂ€ventionstrainer zu absolvieren. So mit können alle, die ausschlieĂlich PrĂ€ventionskurse zur Reduzierung von Bewegungsmangel durch gesund heitssportliche AktivitĂ€t anbieten wollen (PrĂ€ventions prinzip 1), jetzt noch schneller durchstarten. Der PrĂ€ ventionsleitfaden der gesetzlichen Krankenkassen ist bei dieser IST-Weiterbildung maĂgebend. Die Inhalte zur Anerkennung eines PrĂ€ventionstrainers im Hand lungsfeld âBewegungâ finden sich im Lehrplan wieder. Dieser umfasst die drei Kompetenzfel der âFachpraktische Kompetenzenâ, âFachĂŒbergreifende Kompetenzenâ und âFachwissenschaftliche Kompetenzenâ.
Auch interessant fĂŒr medizinisch inte ressierte Trainer: die Weiterbildungen âMedizinisches Fitnesstrainingâ und âMedical Fitnesscoachâ. Mit der IST-ALizenz âMedizinisches Fitnesstrainingâ
werden Trainer fĂŒr diesen immer wichtiger werdenden Bereich qualifiziert. Nach erfolgreichem Abschluss be treuen die Absolventen ihre Kunden nach einem Band scheibenvorfall, Kreuzbandriss oder Bluthochdruck kompetent bei ihrem Training. Zudem sind sie in der La ge, krankheitsspezifisch individuelle TrainingsplĂ€ne fĂŒr Kunden mit Asthma, Arthrose und Zuckererkrankung zu konzipieren.
Deutlich umfangreicher ist die Weiterbildung zum Me dical Fitnesscoach. In zwölf Monaten lernen die Ab solventen hier vertiefende Inhalte und erhalten neben dem IST-Diplom noch die vier Zertifi kate âFit Tapingâ, âSport- und Regene rationsmassageâ, âhuco sport Trainerâ und âAeroscan Trainerâ. ZusĂ€tzlich gibt es die vier A-Lizenzen âMedizinisches Fitnesstrainingâ, âLeistungs- und Ge sundheitsdiagnostikâ, âGesundheitscoa chingâ und âFaszientraining (IST)â. Weitere Informationen zu den fitness spezifischen Bildungsangeboten des IST findest du auf www.ist.de/fitness W
Am 25. und 26. MĂ€rz 2023 findet in der Sportschule Oberhaching in Bay ern die âNSCA Global Conferenceâ statt. Die National Strength and Con ditioning Association (NSCA) ist eine gemeinnĂŒtzige US-amerikanische Organisation, die sich auf der ganzen Welt fĂŒr die Förderung des Berufs feldes âStrength and Conditioning Coachesâ einsetzt. Die Konferenz wird vom jungen NSCA Global Chapter Deutschland ausgerichtet und auch online live ĂŒbertragen. Experten aus der ganzen Welt tauschen sich ĂŒber wissenschaftliche Trainingskonzepte und -methoden aus, um die Kluft zwischen Wissenschaft und Praxis zu ĂŒberbrĂŒcken. â www.nsca.de
Das Buch âWarrior Mindsetâ vom deutschen Schauspieler und Autor Lars von Saldern verbindet traditionelle und spirituelle Werte der Kampfkunst mit den mentalen Anforderungen des modernen Leistungssports. Lars von Saldern, der frĂŒher selbst im Leistungssport aktiv war, fĂŒhrte mit dem Bestsellerautor Dan Millman, dem britischen Ex-Elitesoldaten und erfolg reichen Buch- und Kino-Drehbuchautor Duncan Falconer sowie Marie GĂŒlich, einer der erfolgreichsten deutschen Basketballspielerinnen, Inter views, in denen diese von ihren Erfahrungen berichten. 120 Seiten, 14 Euro â www.dersportverlag.de
Der zweitĂ€gige Workshop âStrength Matters On line-Trainer-Zertifizierungâ umfasst praktische und theoretische Elemente, die dir die FĂ€higkeiten und Kenntnisse vermitteln, um ein erfolgreicher OnlineTrainer zu werden. Hierbei werden auch die âStrength Matters-Trainingssystemeâ von GrĂŒnder James Breese vorgestellt und dasselbe System zur VerfĂŒgung gestellt. Inhalte des Workshops sind Pro grammgestaltung, Er nĂ€hrungsberatung, die Verwendung von Soft ware und die Umsetzung der Theorien in der Pra xis. Die Kurs findet in englischer Sprache statt und kostet 499 Euro. â www.pb-institute.de
Im Ausbildungskurs âFLEXVIT Bands Reloaded Proâ wird der gezielte Einsatz von elastischen und unelastischen BĂ€ndern im funktionellen Training behandelt. Teilnehmer erfahren ein neues VerstĂ€ndnis der funktionellen Anato mie und lernen Neues zum Training mit BĂ€ndern, den sieben Grundbewegungen und beliebten Kompensations mustern. Der Kurs richtet sich an erfahrene Trainer, die gezielt ihr Expertenwissen erweitern möchten. Die Aus bildung kostet 357 Euro und wird am 3. Dezember unter der Leitung von Personal Trainer Patrick Herzog in MĂŒn chen stattfinden. â www.flexvit.band
Fotos: Figura bewegt GBR, Perform Better Institute
FIGURA BEWEGT GBRAm 26. und 27. November findet die 1. Trainerausbildung von und mit der NIMÂź-GrĂŒnderin Christiane Figura in der Munich PT Lounge in Planegg statt. Natural Intelligent Movement (NIMÂź) ist eine Form des Bodyweight-Trai nings, welches das natĂŒrliche Bewegungsrepertoire mit anatomisch fundierter Haltungslehre vereint. Die Teilneh mer der Fortbildung erhalten ein umfangreiches Skript mit Bild- und Filmmaterial und im Anschluss ein Zertifi kat, das sie berechtigt, NIMÂź-Kurse anzubieten. Die Aus bildung dauert zweimal 7 Stunden inklusive 4 Stunden Online-Material vorab. Die Kosten liegen bei 495 Euro. â www.nim-academy.de
Der Online-Kurs âGrundlagen im Neuro Trainingâ ver mittelt einen verstĂ€ndlichen Einstieg in die Welt des Neurotrainings. Der Kurs bietet vier Stunden Videoma terial, gliedert sich in fĂŒnf Module und befasst sich mit Themen zum Grund konzept der Neuro logie, Praxisbeispie len zur Anwendung des Neurotrainings und der Vertiefung der Neurotrainings grundlagen. Abge rundet wird der Kurs durch eine Diskussi onsrunde mit deut schen Experten und einer Vorbereitung auf weiterfĂŒhrende Kurse. Referen ten sind Patrick Meinart, David Hillmer und Steffen Tepel. Die Ausbildung kostet 249 Euro. â www.pb-institute.de
Standorte: Kerpen bei Köln, Stuttgart
Hansi Flick ist Trainer der deutschen FuĂballnationalmannschaft. Der leise Badener gab bisher nur wenig von sich preis. Nun öffnet er mit seinem Buch höchstpersönlich die âBlackbox Hansi Flickâ. Im Folgenden zwei exklusive AuszĂŒge daraus.
nicht mehr gehen, weil wir verloren hatten. Es entstand das Modell, mit dem ich seitdem immer gut gefahren bin: Richte den Fokus auf das, was aktuell ansteht, und bereite dich bestmöglich vor.â
Hansi Flick: Im Moment. Ăber Erfolg, die Schönheit des Spiels und was im Leben wirklich zĂ€hlt. 224 Seiten, 20 Euro. Riva Verlag, 2022. https://shop.bodylife-medien.com/ buecher
An seine erste Besprechung als Trainer einer Mannschaft kann sich Hansi Flick noch gut erin nern. âDas war fĂŒr mich etwas ganz Besonderes. Das erste Mal vor so einer Gruppe zu stehen, in der auch einige Spieler Ă€lter waren als ich, war rĂŒckblickend auf je den Fall ein Karriere-Highlight. Und es war ge nau die richtige Entscheidung, in Bammental die ersten Schritte als Trainer zu gehen. Ich habe mich ideal auf die nĂ€chste Station vor bereitet gefĂŒhlt. Ich dachte bei den nĂ€chsten Herausforderungen dann nie: Ich bin noch nicht so weit. Das ist noch eine Nummer zu groĂ. Genauso ist es, wenn man ein Turnier oder ei ne Saison planen möchte. Es ist sinn voll, von Spiel zu Spiel zu denken und den Fokus auf das zu richten, was als NĂ€chstes kommt. Warum sollte ich mich verrĂŒckt ma chen wegen dem, was noch in ferner Zukunft liegt? Da durch nimmt man sich nur die Chance, im Hier und Jetzt die bestmögliche Leis tung abzurufen. Den Fehler haben wir beispielsweise im Halbfina le bei der EM 2012 gegen Italien gemacht: Wir haben Spieler wie Miroslav Klose und Tho mas MĂŒller geschont, weil wir gedanklich schon einen Schritt weiter waren â nĂ€mlich im Finale. Genau aus diesem Grund konn ten wir den nĂ€chsten Schritt dann aber gar
âAls Kind oder Jugendlicher war es das höchste der GefĂŒhle, wenn man es in die NĂ€he seiner Idole schaffte und sich persön lich ein Autogramm abholen oder vielleicht sogar zwei SĂ€tze wechseln konnte. Mir ging es selbst so, als ich 15 Jahre alt war. Bayern MĂŒnchen war zu einem Freundschaftsspiel gegen den VfR Mannheim angereist und ich durfte es mir live im Stadion anschau en. Nach dem Spiel versammelte sich eine riesige Menschenmenge vor dem Bus der Bayern, da alle den groĂen Stars möglichst nah sein wollten. Mein damaliges Vorbild Kalle Rummenigge war im Spiel etwas frĂŒ her ausgewechselt worden und saĂ schon im Bus und ich fasste mir ein Herz und mar schierte schnurstracks auf die geöffnete TĂŒr vorn beim Fahrer zu. Da mich niemand aufhielt, stieg ich tatsĂ€chlich ein. Ein wenig schĂŒchtern fragte ich Kalle nach einem Au togramm. Dieser Moment hat mich glĂŒcklich gemacht. Es bedeutete mir unsagbar viel, dass ich dieses Autogramm bekam, dass ich Kalle kurz live erleben und mit ihm sprechen durfte. Das GefĂŒhl und die Freude, die ich da mals verspĂŒrte, habe ich nie vergessen. Und bis heute dient diese Erfahrung fĂŒr mich als freundliche Erinnerung an das, was wir FuĂballer in anderen auslösen können. Wir haben eine Vorbildfunktion inne und mĂŒs sen das Licht immer weiterreichen. Jemand hat uns eine Freude gemacht, wir machen anderen eine Freude. Das ist ein positiver Dominoeffekt, von dem ich nur allzu gern Teil bin.â W
Der 43-jĂ€hrige Berliner Coach erzĂ€hlt im Interview, wie er sich vom ange stellten Trainer im Studio zum Personal Trainer, Ausbilder und Unternehmer entwickelt hat und wie er aktuell Trainen durch das Arbeiten an ihrem Mind set beim Sprung in die SelbststĂ€ndigkeit unterstĂŒtzt.
Wie begann deine sportliche Laufbahn?
Im Alter von 10 Jahren habe ich mit Kampfsport begonnen, inspiriert durch die Filme mit Jean-Claude Van Damme und Bruce Lee. Ich habe sehr viel trainiert und war auch in Trainingslagern. Mit 18 Jahren habe ich dann zusÀtzlich mit Krafttraining an GerÀten im Fitnessstudio begonnen. Nach meiner Zeit bei der Bundeswehr habe ich dann als Fitnesstrainer in einem Studio angefangen und nebenbei eine Kampfsportschule eröffnet.
Welche Ausbildungen hast du absolviert? Neben diversen Qualifikationen im Kampfsport habe ich verschiedene Fit nesslizenzen gemacht â B-Lizenz, Pilates, Coaching und weitere.
Was hat dich dazu bewogen, Trainer zu werden? Schon beim Kampfsport habe ich gemerkt, dass es mir SpaĂ macht und leicht fĂ€llt, an deren Menschen etwas beizubringen. Ich kann komplexe BewegungsablĂ€ufe leicht erklĂ€ren und Menschen dazu motivieren, ĂŒber ihre Grenzen hinauszugehen. Das hat sich als Ausbilder bei der Bundeswehr be stĂ€tigt und da war es naheliegend, dass
ich als Trainer Menschen helfen möchte, gesĂŒnder und leistungsfĂ€higer zu werden.
Wie verlief deine berufliche Entwicklung?
Nach der Schule habe ich mich zunĂ€chst fĂŒr vier Jahre bei der Bundeswehr ver pflichtet. AnschlieĂend habe ich dann ver schiedene Trainerlizenzen gemacht und ganz klassisch in einem Fitnessstudio als fest angestellter Trainer begonnen. Nach circa sechs Monaten habe ich dann fest gestellt, dass ich mehr Geld verdienen und intensiver mit den Kunden zusammenar beiten möchte. Aus diesem Grund habe ich nebenbei als selbststĂ€ndiger Personal Trainer bei Holmes Place angefangen. Das war eine harte und lehrreiche Zeit, da ich mich zunĂ€chst nur schlecht vermarkten konnte. Nach vielen Schulungen und sehr viel Arbeit an meinem Mindset habe ich es dann nach drei Monaten geschafft, die ersten Kunden zu akquirieren. Im Laufe der Zeit wurden es so viele, dass ich die Festanstellung kĂŒndigen konnte und in Vollzeit als selbststĂ€ndiger Personal Trai ner gearbeitet habe. Als ich gemerkt habe, wie mich die Coaching-Techniken privat wie auch beruflich extrem zum Positiven beeinflusst haben, habe ich bis zum heuti gen Tag jĂ€hrlich eine betrĂ€chtliche Summe
in verschiedene Coaching-Ausbildungen investiert. In der folgenden Zeit bildete ich fĂŒr Holmes Place ihre Personal Trainer deutschlandweit zu Mental Trainern wei ter. ZusĂ€tzlich habe ich fast acht Jahre fĂŒr das IST als Dozent gearbeitet. Im Sommer 2019 wollte ich mein Business dann digita lisieren und habe angefangen, mich damit zu beschĂ€ftigen. Als dann Corona kam, habe ich alles auf eine Karte gesetzt mit dem Ergebnis, dass ich heute eine GmbH mit insgesamt sieben Mitarbeitern fĂŒhre, mit der wir Trainern helfen, entweder in die SelbststĂ€ndigkeit zu starten oder diese auszubauen.
Wie bist du dazu gekommen, Trainer mit den Schwerpunkten Coaching und Consulting auszubilden?
Ich möchte Trainern eine AbkĂŒrzung zei gen, wie sie schneller und sicherer ihre Ziele erreichen. Ich habe geschaut, welche FĂ€higkeiten bei mir dazu gefĂŒhrt haben, dass ich mir mein Business dreimal er folgreich von null aufbauen konnte. Und diese Skills helfen auch anderen Trainern. Und ein jeder Trainer möchte ja anderen Menschen helfen. Und nachdem ich 16 Jahre lang meinen Kunden weitergeholfen habe, wollte ich dann irgendwann meinen Kollegen helfen mit meinen Erfahrungen.
An welchen Themen arbeitest du mit deinen Klienten?
Ganz klar im Bereich Mindset. Das ist die Basis fĂŒr alle anderen Bereiche in ihrem Business. Teilweise beeinflusst unse re Zusammenarbeit auch ihr Privatleben und sie haben auch dort DurchbrĂŒche. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen nicht das Leben fĂŒhren, dass sie könnten, weil sie Ăngste, Zweifel und BefĂŒrchtungen haben. Das bedeutet, wenn sie mehr Selbstvertrauen und Mut hĂ€tten, wĂŒrden sie sich mehr trauen, zum Beispiel standhafter bleiben bei Verkaufs gesprĂ€chen oder mehr Menschen ihr fan tastisches Fitnessangebot prĂ€sentieren. Da aber leider sehr viele Menschen Angst vor einer eventuellen Ablehnung haben, machen sie es nicht. Im Coaching nutze ich psychologische Techniken, um dieses Verhalten zu Ă€ndern â und das dauerhaft. Das Ergebnis ist bei jedem Kunden, dass sie danach besseres Marketing können, sich besser verkaufen und dadurch mehr Kunden gewinnen.
Gibt es BĂŒcher, die dich sportlich besonders inspiriert haben? âTrainieren im Sportstudioâ von Andreas Bredenkamp und die Biografie von Arnold Schwarzenegger.
Wie ernÀhrst du dich?
GrundsĂ€tzlich habe ich angefangen zu es sen, wenn ich Hunger habe. FrĂŒher habe ich ganz strukturiert fĂŒnf- bis sechsmal am Tag gegessen â mit Shakes und vor gekochtem Essen. Heutzutage koche ich mein Essen weiterhin meistens vor, aber manchmal esse ich auch nur zweimal am Tag und es bekommt mir genauso gut. Ausgewogen ist meine ErnĂ€hrung aller dings weiterhin, sonst wĂŒrde mir die Ener gie fehlen.
Hast du sportliche Vorbilder?
FrĂŒher mal Bruce Lee und andere Kampfsportler und spĂ€ter dann eigentlich nie mand Bestimmtes. Ich habe ein gewisses Ideal, wie ich persönlich aussehen möch te, aber niemanden, dem ich nacheifere.
Welche Ziele hast du dir fĂŒr die nĂ€chsten Jahre gesetzt?
Eine Familie grĂŒnden, die Firma erfolg reich weiterfĂŒhren und mehr Zeit fĂŒr meine Hobbys haben. Mit meiner Firma möchte ich mehr Seminare und weitere Videokurse anbieten, ein paar BĂŒcher ver öffentlichen und möglichst vielen Trainern dabei helfen, besser von ihrem Business leben zu können.
Im FUNCTIONAL TRAINING MAGAZIN erklÀrt Sportwissenschaftler Eberhard
im ersten Teil seiner Artikelserie, warum das Kreuzheben fĂŒr viele eine âMust doâ-Ăbung ist und welche Voraussetzungen Trainierende fĂŒr eine optimale Technik mitbringen sollten.
Wenn wir ĂŒber klassi sche Trainings- und KraftĂŒbungen wie das Kreuzheben, die Kniebeuge, Ausfallschritte, Klimm zĂŒge, BankdrĂŒcken, olympisches Ge wichtheben etc. sprechen, kommt es oft zu einer Diskussion ĂŒber das Ver hĂ€ltnis von QualitĂ€t und QuantitĂ€t. Leider messen viele Trainer und Athle ten den Erfolg und Fortschritt in einer Ăbung gerne allein an Volumen und IntensitĂ€t. Wie viel drĂŒckst du? Wie viel beugst du? Wie viel hebst du? Ir gendwann bleibt die QualitĂ€t auf der Jagd nach persönlichen Rekorden, die vielen nicht schnell genug gehen kann, auf der Strecke. Progressionsstufen fĂŒr den Kraftaufbau, gerade wenn es um die drei groĂen Ăbungen BankdrĂŒcken, Kniebeuge und Kreuzheben geht, wer den erfahrungsgemÀà zu schnell und zu steil gewĂ€hlt. In den ersten Monaten ist die Adaptationsrate groĂ und viele erliegen der Versuchung, jede Woche mehr und mehr Gewicht aufzulegen. Zum einen, weil es der Trainingsplan so vorgibt, der im Zweifelsfall auch noch aus dem Internet kommt. Zum anderen, weil immer noch Glaubens
sĂ€tze wie âViel hilft vielâ und âNo pain, no gainâ tief in den Köpfen verankert sind. Das betrifft vor allem die junge Generation, die von sich glaubt, âbullet proofâ und âunzerstörbarâ zu sein. Die meisten Trainierenden haben jedoch die Rechnung ohne bestimmte Grund prinzipien der Anatomie, Physiologie und Neurologie gemacht. Nach ein paar Wochen und Monaten der stetigen Leistungssteigerung flacht die Kurve ab und bei dem einen oder anderen fĂ€ngt es hier und dort zu zwicken an. Die ers ten Bandagen, bunten Tapes, Zughilfen und andere Hilfsmittel werden bestellt und eingesetzt, um der Leistungskurve ja keinen Abfall zu erlauben.
Dabei können Regression und Pro gression auch ĂŒber Bewegungsmuster und andere Variationen gesteuert wer den und nicht allein durch VerĂ€nde rung von Zusatzlast, Wiederholungs zahlen und Einheiten pro Woche. Vor liegend möchte ich mich auf den Hip Hinge und den Deadlift konzentrieren, warum wir dieses Muster erlernen und trainieren sollten und welche Voraus setzungen gegeben sein mĂŒssen, da mit Ăberbeanspruchungen vermieden werden können. W
Den vollstĂ€ndigen Artikel mit zahlreichen anato mischen ErklĂ€rungen, Trainingstipps und Ăbungs beispielen findest du in der Schwerpunktausgabe âStrengthâ des FUNCTIONAL TRAINING MAGAZINS, die du unter https://shop.bodylifemedien.com bestellen kannst.
Nur wenige wissen um das unglaubliche Potenzial, das man mit gezieltem Gleichgewichtstraining ausschöpfen kann. Luise Walther erklĂ€rt anschaulich die komplexen und faszinierenden ZusammenhĂ€nge zwischen Augen, Balance, Bewegung und Atmung und zeigt mit einfachen Beispielen und Ăbungen, wie wir sofort aktiv werden und unser Gleichgewicht trainieren können â in jedem Alter.
Die Kniebeuge ist die âMutter aller Ăbungenâ und aus keinem Krafttraining wegzudenken. Dieses Buch hilft dabei, die Kniebeuge strukturiert und beschwerdefrei aufzubauen und die eigene Leistung oder die Leistung der Klienten zu verbessern. Patrick Meinart beschreibt, wie das Zusammenspiel von Biomechanik und individueller Anatomie die Kniebeuge in ihren vielfĂ€ltigen Variationen beeinïŹussen kann. Dabei legt er nicht nur Wert auf die technischen Komponenten, sondern rĂ€umt auch mit einigen Mythen auf.
Weitere Fachbucheditionen erhÀltlich unter www.shop.bodylife-medien.com/buecher
Was raubt uns eigentlich den Schlaf? Alkohol, Essen, Stress, anstrengender Sport, Koffein, Elekrosmog, schlechtes Raumklima... Das sind nur einige dieser gemeinen SchlafrĂ€uber, die uns oft schon â ohne dass wir es bewusst merken â weit vor dem Zubettgehen begegnen. Wie wir ihnen bewusst und entschlossen entgegentreten können, erklĂ€ren zwei renommierte Schlaf- und Regenerationsexperten anhand vieler individueller Beispiele in diesem praxisorientierten Ratgeber.
Gesundheits- und Vitalsport unterscheiden sich deutlich vom Hochleistungssport. WĂ€re es da nicht sinnvoll, die funktionelle Anatomie speziell fĂŒr den gesundheitsfördernden Bereich aufzuarbeiten? Dieses Buch tut genau das. Es beschreibt verstĂ€ndlich und klar das Teamwork im Muskel-FaszienSystem und setzt das Gelernte in einem ausfĂŒhrlichen Ăbungskatalog in die Praxis um. Es ist ein ideales Nachschlagewerk fĂŒr Trainer und alle, die sich mit dem eigenen Körper auseinandersetzen möchten.
Kunden, die gesundheitliche Probleme haben, abnehmen möchten oder ihre LeistungsfÀhigkeit verbessern wollen, erwarten vor allem von Personal Trainern qualifizierte Tipps zu ihrer ErnÀhrung. Um die Grundlagen dazu zu erwerben, absolvierte ich beim IST ein Fernstudium zum ErnÀhrungsberater.
Zu Beginn des Fernstudiums erreichten mich per Post zwei umfangreiche Studi enhefte zu den Bereichen âGrundlagen der ErnĂ€hrungâ und âPro fessionelles ErnĂ€hrungscoachingâ, die es im Selbststudium durchzuarbeiten galt. Nach der digitalen EinfĂŒhrungs vorlesung, bei der auch die Nutzung des Online-Campus erklĂ€rt wurde, startete ich mit den Grundlagenka piteln NĂ€hrstoffe und ihre Aufgaben, der NĂ€hrstoffbedarf, die Energiebi lanz, Empfehlungen fĂŒr eine gesunde ErnĂ€hrung, die Verdauung sowie der Stoffwechsel der NĂ€hrstoffe. Auch wenn ich durch Trainerausbildungen hierzu schon einige Grundkenntnisse hatte, konnte ich noch viele Details dazulernen. Sehr praktisch fand ich die Lernkontrollfragen zu jedem Ka pitel, mit denen man schnell seinen Kenntnisstand prĂŒfen konnte.
Nach einem Exkurs zu verschiedenen ErnĂ€hrungsformen â von Vollwertkost bis zu vegetarischen Kostformen â und ErnĂ€hrungstrends wie gesunden Spei sen zum Mitnehmen oder Lieferdiens
ten folgte das umfangreiche Kapitel âErnĂ€hrungsbedingte Erkrankungenâ. Durch die stark ansteigende Anzahl der betroffenen fand ich das Thema âAdi positasâ besonders relevant. In diesem Kapitel ging es um die Energiebilanz, verschiedene Methoden zur Bestim mung des Körperfettanteils, die Entste hung von Adipositas und Gewichtsre duktion durch eine ErnĂ€hrungsumstel lung bzw. durch Bewegung. Neu war fĂŒr mich das Drei-Komponenten-Modell, das das individuelle Essverhalten eines Menschen beschreibt. Dieses unterliegt der AuĂensteuerung (dem Einfluss der Umwelt, wie z. B. das Aussehen einer Speise), der Innensteuerung (biologisch begrĂŒndeten Signalen wie der Hun ger-SĂ€ttigungs-Mechanismus) und der kognitiven Steuerung (bewusste Ent scheidungen, wie z. B. eine DiĂ€t durch zufĂŒhren).
Im zweiten Studienheft wurde zu nÀchst erklÀrt, durch welche Faktoren das menschliche ErnÀhrungsverhalten beeinflusst wird, welche Rolle Emotio nen dabei zukommt und wie Störungen
âą Die NĂ€hrstoffe
âą Die Energiebilanz
⹠Verschiedene ErnÀhrungsformen
âą Essen und Psyche
âą Hunger und SĂ€ttigung
âą Darmgesundheit und Verdauung
âą ErnĂ€hrung bei Ăber- bzw. Untergewicht
âą Diabetes
LEHRGANGSKONZEPT
Umfang/Ort: 3 Monate Fernstudium/3 Tage PrĂ€senzseminar in DĂŒsseldorf
Preis: 594 Euro
Zielgruppe: Personen, die ihr Qualifikationsprofil zum Thema âErnĂ€hrungsberatungâ erweitern möchten
Voraussetzungen: Schulab schluss, mind. 18 Jahre
Anbieter: IST-Studieninstitut GmbH; www.ist.de
des SĂ€ttigungsmechanismus zustande kommen können. Sehr praxisrelevant fand ich die Tipps zur DurchfĂŒhrung von ErnĂ€hrungsberatungen, das Kapi tel âKommunikation in der ErnĂ€hung beratungâ sowie das Thema âSporter nĂ€hrung und Supplementsâ.
Nach den drei Monaten Fernlernen fand die dreitĂ€gige PrĂ€senzphase in DĂŒsseldorf mit zehn Teilnehmern statt, in der alle Themen gemeinsam bespro chen wurden und es die Gelegenheit
gab, Fragen zu stellen und ĂŒber Themen zu diskutieren. Die VortrĂ€ge der beiden Dozentinnen waren ausgesprochen informativ und aktuell und vor allem wĂ€hrend der Gruppenarbeiten ergaben sich schnell spannende GesprĂ€che und Diskussionen ĂŒber die verschiedensten Aspekte von ErnĂ€hrung. Sehr hilfreich waren fĂŒr mich auch die konkreten Fallbeispiele aus der Beratungspraxis der Dozentinnen, aber auch die Arbeit mit den zahlreichen Vorlagen wie ei nem ErnĂ€hungstagebuch und Lebens mittellisten.
Die beiden Studienhefte sind sehr fundiert und praxisorientiert aufge baut â trotzdem hat mir beim Durch arbeiten manchmal der Austausch mit den anderen Teilnehmern gefehlt. Die Materialien sind durch ihre gute Gliederung samt Stichwortverzeichnis und Vorlagen gerade fĂŒr Einsteiger im Bereich ErnĂ€hrungsberatung hilfreiche Nachschlagewerke. Sehr motivierend fand ich die PrĂ€senzphase durch die Diskussionen und GesprĂ€che mit den anderen Teilnehmern. Ich fĂŒhle mich seit dem Kurs definitiv besser gerĂŒstet, um meine Kunden in Sachen ErnĂ€h rung zu beraten â auch wenn man auf diesem Gebiet sicher nie auslernt.
TRAINER
ISSN 1437-255X
Der TRAINER erscheint 6-mal jÀhrlich.
Verlag
bodyLIFE Medien GmbH Ludwig-Erhard-Str. 2 76275 Ettlingen Tel. 07243 7278-0 www.trainer-magazine.com
GeschĂ€ftsfĂŒhrer
Thorsten Rebek thorsten.rebek@bodylife-medien.com
Herausgeber und Chefredakteur Ralph Scholz
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Redaktion
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