Architektur+Technik 10 2021

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architektur-technik.ch

Büro- und Verwaltungsbau

Schwerpunkt

Büro­einrichtung

Fenster, Türen und Tore

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3 Inhalt Editorial

Das neue von Tchoban Voss Architekten entworfene Bürogebäude Ferrum 1 in Sankt Petersburg ist hinsichtlich der Gestaltung ein Verweis auf die industrielle Vergangenheit seines Standorts. Foto: Ilya Ivanov

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Aktuell 4 Szene 8 Betrachtungen Dossier 16 Ferrum, Sankt Petersburg 20 Octavo II, Zürich 24 Bürogebäude, Grenzach-Wyhlen 28 Bürogebäude, Berlin 30 Hortus, Allschwil

Zurück zu Neuem Die Ereignisse der vergangenen Monate werden auch das künftige Büroleben nachhaltig verändern. Wie werden sich fortan die Modelle des Arbeitens gestalten? Welche Auswirkungen ergeben sich daraus auf die gebaute Landschaft? Kehren die Mitarbeitenden allmählich in die Büros zurück? Wahrschein­ licher sind hingegen Hybridmo­ delle, die das teilweise Schaffen im Unternehmen und im Homeoffice ermöglichen. Das digitale und virtuelle Arbeiten wird zunehmen. Der Wunsch danach – zumindest bei Arbeitnehmenden ist er drän­ gender als bei Arbeitgebenden – ist nicht neu, findet aber aufgrund ver­ änderter Situationen inzwischen mehr Akzeptanz. Die Anteile an notwendigen Büroflächen könnten sich allenfalls verringern. Wie lies­ sen sich diese strukturieren, damit sie den neuen Gegebenheiten genü­ gen und möglichst viele Beschäf­ tigte Zufriedenheit erlangen? Die Nachfrage nach modernen Arbeits­ konzepten wie Co-Working-Spaces könnte jedoch steigen. Was es diesbezüglich grundsätzlich erfor­ dert, ist der Diskurs aller Beteilig­ ten über Wünsche, Bedürfnisse und Anforderungen. Ein klassisches Diktat oder Misskommunikation scheinen nur wenig zielführend. Die Suche nach lösungsorientier­ ten Wegen hat längst begonnen und führt hoffentlich zu Erfolg versprechenden Resultaten.

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Schwerpunkt 32 Büroeinrichtung 40 Fenster, Türen und Tore 56 Decken und Akustik 60 Marktplatz Service 66 Vorschau und Impressum

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Morris Breunig, Redaktion

Architektur+Technik 10/21

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4 Aktuell Szene

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5 Aktuell Szene

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In Arbeit Das 1974 erbaute Geschäftshaus im Stadtzürcher Quartier Seefeld gehört seit 2004 zum Portfolio der Renditeliegenschaften von Allreal. Dieses wird bis 2023 nach Plänen des dänischen Architekturbüros C. F. Møller rundum modernisiert. Das Projekt zeichnet sich optisch durch ein zeitgemässes Erscheinungsbild mit Ausrichtung zum See aus. Zudem wird das Gebäude mit dem angestrebten Label Leed Platinum hohe Ansprüche in Bezug auf Energie und Umwelt erfüllen. ɁɁallreal.ch

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In die Zukunft Die Energiezukunft steht für eine vollständig erneuerbare Energiewelt. Verschiedene Faktoren wie neue Technologien, politische Programme und nicht zuletzt Individuen beeinflussen den Weg dort-

hin. Die Herausforderung liegt in der Abstraktheit und der Komplexität des Themas. Hier setzt der Salon Public an: Führende Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland erklären die Begriffe Energiewende und Energiezukunft und skizzieren die Voraussetzungen für eine energie­ effiziente sowie klimaschonende Zukunft. Das vierteilige Wissenschaftsfestival wird im Rahmen der nationalen Kampagne «Wir sind Zukunft» durchgeführt, mit Unterstützung von Energie Schweiz und namhaften Partnern aus der Privatwirtschaft. Die Veranstaltungen finden jeweils am 16. Oktober in Bern und am 23. Oktober in Lausanne statt. Pro Anlass stellen zwei renommierte KeynoteSpeaker ein Thema fundiert dar. Im Nachgang findet ein Panel statt, auf dem auserlesene Gäste aus wissenschaftlichen Institutionen, Verbänden, Politik und Firmen das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven diskutieren. ɁɁsalon-public.ch

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Neue Art des Wohnens Mit der Wohnsiedlung «Im Bethlehem» ist in Immensee im Kanton Schwyz ein Quartier entstanden, das zukunftsweisendes Wohnen und Zusammenleben zu fairen Mietpreisen ermöglicht. Die ersten 51 Wohnungen konnten bereits bezogen werden. Bis 2030 sollen in drei weiteren Etappen zusätzliche 130 Wohnungen folgen. Hinter dem Wohnbauprojekt «Im Bethlehem» steht die Mis­ sionsgesellschaft Bethlehem in Immensee (SMB). Im April und Mai zogen die ersten Mietenden in die 51 Wohnungen ein, die in der ersten Etappe erstellt wurden. Im Juni eröffneten mit dem Bistro und dem quartiereigenen Infopoint zwei zentrale Elemente des Zusammenlebens in der Siedlung. Anfang Juli nahm die Kindertagesstätte ihren Betrieb auf, im August folgte die Spielgruppe. Während diese Angebote auch der

BEWILUX-Glasarchitektur FLATLIGHT

Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, profitieren die Bewohnenden von zusätzlichen Leistungen wie insgesamt zwölf flexiblen Jokerzimmern und Gästestudios, Freizeitund Disporäumen sowie Unterstützung im Alltag und Haushalt. Die von Lüscher Bucher Theiler entworfene Überbauung bietet ein für die ländliche Region ungewohntes Raumprogramm mit klein geschnittenen Wohnungen. Die vier Gebäude der ersten Etappe gruppieren sich um den ehemaligen Hof des Missionshauses. Weitere acht Gebäude werden später östlich angrenzend erstellt. Die am Ende insgesamt zwölf einfachen, vier- bis fünfgeschossigen Einzelbauten liegen so, dass die Gesamtüber­ bauung für die Sonne und für Ausblicke durchlässig ist. Die Missionsgesellschaft ­reagiert mit dem Projekt auf das lokale Bedürfnis nach bezahlbaren Wohnungen im Bezirk Küssnacht, insbesondere für Familien und Senioren. ɁɁimbethlehem.ch

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6 Aktuell Szene

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Neuer Knotenpunkt Der Vorschlag von Zaha Hadid Architects zur Modernisie­ rung des Bahnhofs von Vilnius umfasst eine neue öffentliche Brücke über die Bahngleise, die den südlichen Stadtteil Naujininkai mit dem Stadt­ zentrum und der Altstadt von Vilnius verbindet. Damit wird die bestehende Bahn­ infrastruktur von einer Barri­ ere, welche die Stadt trennt, zu einem Zwischenglied, das Vilnius verbindet und als Verkehrsknotenpunkt für den nationalen und lokalen Bahn­ verkehr sowie für die neue Rail-Baltic-Linie dient, die mit dem europäischen Hochge­ schwindigkeitsnetz verbun­ den ist. Durch die Renovie­ rung und Wiederverwendung

des ursprünglichen Bahnhofs entsteht eine neue 9500 m² grosse Bahnhofshalle, die eine zeitgenössische Neuinterpre­ tation des bestehenden his­ torischen Gebäudes darstellt. Die Komposition der neuen Bahnhofsbrücke wandelt sich allmählich über die gesamte Länge: vom Schrägdach, das durch den dreieckigen Giebel des bestehenden neoklassi­ zistischen Bahnhofs definiert wird, zu weicheren Geome­ trien und Volumina, die sich massstäblich auf die PelososStrasse im Naujininkai-Viertel reduzieren. Ein lineares Oberlicht über die gesamte Länge der Brücke und verglas­ te Fassaden über den Gleisen sorgen für natürliches Licht und eine intuitive Navigation durch die Bahnhofshalle. Der Platz und der angrenzende Park werden durch die Verle­

gung der bestehenden Park­ plätze auf dem Stoties Square in eine neue unterirdische Anlage zu einem lebendigen öffentlichen Raum für die Stadt mit über 300 neuen Bäumen und 4000 m² Land­ schaftsgestaltung, ein­ schliesslich der Schaffung von Alleen entlang der Haupt­ achsen und Wassergärten für die natürliche Sammlung, Filterung und Reinigung von Regenwasser. Die neue Bahn­ hofsbrücke ist 46 Meter breit und überspannt 150 Meter über die Bahnsteige. Die fliessenden Formen der Dachkonstruk­tion der Brücke und die terrassenförmige Landschaft des Busbahnhofs sind 10 Meter über den Glei­ sen gestützt und aus lokalem Leimholz gefertigt, das leicht und feuerbeständig ist. ɁɁzaha-hadid.com

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Aus erster Hand Wegweisende Ausstellungen im Interior-Bereich finden dieses Jahr wiederum redu­ ziert statt. Umso mehr be­ steht grosses Interesse, über neue Tendenzen im Büround Wohnbereich aus erster Hand informiert zu werden. Das Rahmenprogramm für die drei Tage der «Objekt 2021» gestalten renommierte Referenten aus Architektur, Innenarchitektur, Design, Industrie und Handel. So auch zu den neuen Heraus­ forderungen im Zusammen­ hang mit Klimawandel und Rohstoffknappheit. «Objekt 2021» findet im ehe­ maligen Zuckerlager der Hero Lenzburg vom 27. bis zum 29. Oktober statt. ɁɁobjekt20.ch


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8 Aktuell Betrachtungen

Das Architektur- und Innovationsbüro Ecologic­studio hat unter der Leitung von Claudia Pasquero und Marco Poletto für Otrivin Breathe Clean die Neuheit «Airbubble» entworfen. Es ist der erste biotechnologische Spielplatz der Welt, der luftreinigende Mikroalgen integriert.

Spielend luftgereinigt


Das Projekt befindet sich in der öffent­lichen Grünanlage vor dem Kopernikus-Wissenschaftszentrum. Fotos: Maja Wirkus

Der Raum ist unter anderem mit Seilen und Hüpfkugeln ausgestattet und kann als Spielplatz sowie als Klassen­ zimmer im Freien genutzt werden.

Dieser Spielplatz nutzt zwei Energiequellen: Solarenergie und den instinktiven Forschungs- und Spieltrieb der Kinder.

«Airbubble» schafft ein gereinigtes Mikroklima für Kinder zum Spielen, eine echte Blase sauberer Luft im Zentrum von Warschau. Das Projekt befindet sich in der öffentlichen Grünanlage vor dem KopernikusWissenschaftszentrum (Centrum Nauki Kopernik), wo auch eine Ausstellung zu sehen sein wird, welche die Design-Innovation hinter der Erfindung illus­ triert. Der Spielplatz ist die fortschrittliche Integration der Fotosynthese in die gebaute Umwelt. «Die Biointelligenz natürlicher Systeme in die Städte zu bringen und Gebäude in lebende Maschinen zu verwandeln, die Energie produzieren, CO₂ speichern und die Luft reinigen, birgt ungenutzte Möglichkeiten. Um das zu erreichen, müssen wir die lebendige Welt als Teil der aktuellen digitalen Revolution betrachten: Die Natur wird Teil einer neuen biointelligenten Infrastruktur», sagt Marco Poletto, Mitbegründer von Ecologicstudio.

den Städten gehört , die in Europa am stärksten von der Luftverschmutzung betroffen sind. «Airbubble» erzeugt eine neue architektonische Typologie. Es besteht aus einer zylindrischen Holzstruktur, die von einer ETFE-Membran umhüllt ist, die 52 Algenreaktoren aus Glas schützt. So entsteht ein echtes städtisches Algengewächshaus. Der Raum ist unter anderem mit Seilen und Hüpfkugeln ausgestattet und kann als Spielplatz sowie als Klassenzimmer im Freien genutzt werden. Das blubbernde Geräusch des Algengartensystems überdeckt den städtischen Umgebungslärm und schafft eine beruhigende Atmosphäre, in der man spielen und interagieren kann. Feinstaubpartikel absorbieren

Der Filterungsprozess wird durch die architektonische Morphologie der Spielplatzstruktur noch verstärkt. Die ETFE-Membran – eine Weiterentwicklung des Photo-Synthetica-Urban-Curtain-Systems, Städtisches Algengewächshaus das 2018 von Ecologicstudio in Dublin vorgestellt Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurde – steuert das Mikroklima im Innern. Die um(WHO) ist die Luftverschmutzung die grösste glo- gekehrte konische Dachmembran fördert die Luftbale Gesundheitsbedrohung. Warschau wurde als zirkulation und die natürliche Belüftung, was wiedeerste Station für dieses Projekt ausgewählt, da es zu rum den Spielbereich sauber hält. Architektur+Technik 10/21


10 Aktuell Betrachtungen

Das Kontrollsystem von «Airbubble» integriert städtische Luftverschmutzungssensoren und ist mit einer Datenverarbeitungsplattform verbunden, die in der Lage ist, Messungen in Echtzeit zu ver­ gleichen und den Luftqualitätsindex für sechs Hauptschadstoffe anzuzeigen: Feinstaub PM2,5 und PM10, bodennahes Ozon (O₃), Stickstoffdioxid (NO₂), Schwefeldioxid (SO₂) und Kohlenmonoxid (CO). «Airbubble» ist in der Lage, 97 Prozent des Stickstoffs und 75 Prozent der Feinstaubpartikel in der Luft zu absorbieren.

löser eines Prozesses, der nur wachsen und seine po­ sitiven Auswirkungen auf zukünftige Generationen vervielfachen kann. Wir alle haben es in der Hand – wir sind für unsere Gesundheit und unser Klima ver­ antwortlich», erklärt Claudia Pasquero, Mitbegrün­ derin von Ecologicstudio. Anlässlich der Einweihung wurde zudem eine in­ teraktive Multimediaausstellung im KopernikusWissenschaftszentrum gestaltet, welche die archi­ tektonische Innovation und die Biotechnologie im Herzen des Spielplatzsystems veranschaulicht. ●

«Airbubble» besteht aus einer zylindrischen Holzstruktur, die von einer ETFEMembran umhüllt ist, die 52 Algenreaktoren aus Glas schützt.

Über längeren Zeitraum

Erste Daten, die im Mai 2021 erhoben wurden, zei­ gen, dass die PM2,5-Konzentrationen auf dem Spiel­ platz weit unter die von der WHO empfohlenen Grenzwerte gefallen sind (grüner Bereich, AQI unter 20). Die Spitzenreduzierungsrate beträgt be­ eindruckende 83 Prozent. Diese Zahl wurde durch den Vergleich der Messwerte eines Verschmutzungs­ sensors, der sich ausserhalb von «Airbubble» befin­ det, mit den Echtzeitdaten eines Überwachungsge­ räts im Innern berechnet. Die Überwachungsphase wird bis in den Herbst 2021 fortgesetzt, um diese vielversprechenden Er­ gebnisse über einen längeren Zeitraum, unter un­ terschiedlichen klimatischen Bedingungen und Nutzungsmustern zu überprüfen. In den nächsten Monaten wird «Airbubble» zu einem einzigartigen städtischen Labor werden, zu einem Prüfstand für angewandte Biotechnologie und ihre Anwendung bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung und bei der Abschwächung ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit von Kindern. Sauerstoff freisetzen

«Airbubble» beherbergt 52 grosse Bioreaktoren aus Borosilikatglas, die 520 Liter lebender grüner Algen­ kulturen enthalten, die einen Strom von verschmutz­ ter Luft von 200 Litern pro Minute filtern können. Während das flüssige Medium Partikel auswäscht, er­ nähren sich die Algen aktiv von den verschmutzen­ den Molekülen sowie von Kohlendioxid, um anschlie­ ssend frischen, sauberen Sauerstoff frei­zusetzen. Der Reinigungsprozess wird durch den Spieltrieb der Kinder und Solarenergie angetrieben. Die Kinder können auf vier am Boden positionierten Wasser­ pumpen hüpfen und dabei auf den Hüpfblasen und dem internen Seilsystem balancieren. «Dieser Spiel­ platz braucht zwei Energiequellen: ­ Solarenergie und den instinktiven Forschungs- und Spieltrieb der ­Kinder. Das sind die unerschöpflichen und erneuer­ baren Energiequellen von «Airbubble», die mühelos gewonnen werden können. «‹Airbubble›» ist der Aus­

«Die Natur wird Teil einer neuen biointelligenten Infrastruktur.» Marco Poletto, Mitbegründer von Ecologicstudio


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Wir bei VELUX sind der Überzeugung, dass wir aktiv die klimabezogenen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts angehen müssen. Deshalb arbeiten wir eng mit der Bauindustrie zusammen, um Menschen und den Planeten durch gesündere und nachhaltigere Gebäude wieder miteinander zu verbinden. Die Build for Life Conference 2021 bietet eine Reihe an Keynote-Präsentationen von Meinungsführern sowie Podiumsdiskussionen, die sich auf relevante Innovationen in den Bereichen Gebäudedesign, Technologie, Nachhaltigkeit und Gesundheit konzentrieren.

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Pflanzenkohle macht die Kuh erträglicher für das Klima. Florian Gut produziert diese aus Holz. Dafür hat er in eine Holzvergasungs­ anlage investiert. In einem komplexen Prozess entste­ hen neben der Kohle auch Wärme zur Beheizung mehrerer Gebäude sowie Warmluft zur Trocknung von Brennholz. Herzstück der Anlage ist ein Gasmotor zur Produktion von Strom.

Wunderwaffe Pflanzenkohle Von Christoph Rutschmann (Text) und Holzenergie Schweiz (Bilder)

Ein markanter Holzbau steht im Weiler Desibach bei Buch am Irchel. Florian Gut ist Landwirt, Winzer, ­Unternehmer, Waldbesitzer, Anlagenbetreiber, Pflan­ zenkohlevermarkter und Bauherr des Gebäudes: «Zehn Jahre hat die Projektentwicklung gedauert, bis wir im August 2021 die Anlage in den ordentlichen Be­ trieb überführen konnten. Wir sind sehr zufrieden.» Der Wald hat in der Familie Gut Tradition. Seit Gene­ rationen bewirtschaftet die Familie etwa 33 Hektaren eigenen Wald. Man ist auf die Herstellung von Stück­ holz spezialisiert. «Pro Jahr stellen wir etwa 500 Ster Scheiter her, die wir zurzeit sehr gut verkaufen kön­ nen», erklärt Florian Gut. Die neue Anlage produziert Warmluft zur Trocknung noch grösserer Mengen. Die Nachfrage nach Stückholz ist gross, der Geschäfts­ zweig soll in nächster Zeit ausgebaut werden. Die Nutzung von Stückholz in kleineren Anlagen im Wohnbereich wird «wiederentdeckt». Die Menschen verbringen mehr Zeit zu Hause und geniessen die ge­ sunde Strahlungswärme des Holzfeuers. Die Warmluft trocknet aber nicht nur grosse Mengen an Scheitern und Spälten, sondern auch die Hackschnitzel für den Holzvergaser. Im Schnitzel­ silo lagern grosse Mengen waldfrischer Schnitzel, die sukzessive durch den Warmlufttrockner geför­ dert werden und anschliessend in ein Zwischenlager

gelangen. Von dort aus laufen sie durch eine Misch­ anlage und werden in der optimalen Zusammenset­ zung (Stückigkeit, Feuchte) dem Vergaser zugeführt. Erstaunlich und auffällig ist die grosse Variabilität des Rohstoffs. «Wir können eigentlich alle bei uns anfallenden Sortimente in den Vergaser führen, das heisst auch Rinde und Feinanteile aus der Stück­ holzproduktion. Der Vergaser ist diesbezüglich sehr ­tolerant», präzisiert Florian Gut. Die Installationen ­gleichen eher einem grossen Labor mit unzähligen Leitungen, Behältern, Ventilen, Mess- und Steuerge­ räten. Komplexe, elektronisch gesteuerte und über­ wachte Beschickungssysteme bringen den Brenn­ stoff und später die Verbrennungsprodukte in ausgeklügelten Prozessen zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Kohle, Strom und Wärme aus Holz

Der vorgetrocknete Brennstoff – ausschliesslich na­ turbelassenes Energieholz aus der Region – gelangt in den Pyrolysereaktor. Bei etwa 500 Grad Hitze wird das Holz entgast, die erste Stufe der Kohle ­entsteht. Das Gas und die Kohle gelangen dann in ei­ nen Schwebereaktor, wo weitere Verbrennungsluft zugeführt und der Entgasungsprozess bei einer ­Temperatur von etwa 850 Grad zu Ende geführt wird. Die mittlerweile recht feine Kohle «schwebt» im Gasstrom zum Filter, der sie vom Gas trennt und un­ Architektur+Technik 10/21


13 Aktuell Betrachtungen

ter Zugabe von Wasser kühlt und in Big Bags ablagert. Das Holzgas gelangt weiter durch einen Kühler, der seine Temperatur auf etwa 100 Grad senkt. Anschliessend strömt es durch einen mit Wasser betriebenen Wäscher und von dort mit noch etwa 20 Grad in den Gasmotor. Dieser dröhnt in einer schalldichten Kabine und hat eine elektrische Leistung von 240 kW. Seit August läuft der Motor und hat im ersten Betriebsmonat gleich viel Strom hergestellt, wie etwa 30 vierköpfige Schweizer Haushalte während eines ganzen Jahres verbrauchen. Für die Stromproduktion erhält Florian Gut eine kostendeckende Einspeisevergütung (KEV). Er kann dank dieser Förderung die Anlage wirtschaftlich betreiben. Die bei allen Schritten des Prozesses anfallende Wärme wird mittels Wärmetauscher zurückgewonnen und genutzt. Dadurch erreicht der Holzvergaser einen sehr hohen Gesamtwirkungsgrad von mehr als 90 Prozent. Kohle, Kuh und Klima

Warum der ganze Aufwand zur Herstellung von Pflanzenkohle? Hier öffnet sich ein sehr breites, neues Feld. Denn Pflanzenkohle ist ein aussergewöhnlich wertvoller Stoff. Sie kann einen grossen Beitrag zur Verbesserung des Humusgehalts und der Wasserspeicherung der Böden leisten. Zudem gilt sie als Kohlenstoffsenke, weil sie sehr lange – durchaus mehrere Jahrhunderte – im Boden verbleibt. Der Landwirtschaftsbetrieb von Florian Gut ist an einer mehrjährigen Studie der landwirtschaftlichen Forschungsanstalt Agroscope im Auftrag des Bundesamts für Landwirtschaft beteiligt. Sie bestätigt die positiven Auswirkungen von Pflanzenkohle auf den Humusgehalt (Fruchtbarkeit), den Nährstoffkreislauf (Stickstoff), die Wasserspeicherfähigkeit und die Klimaverträglichkeit intensiv genutzter Landwirtschaftsböden. Pflanzenkohle wirkt wie ein Schwamm für Nährstoffe und ist Lebensraum für Mikroorganismen. Gemäss Agroscope verfügt die Wunderwaffe Pflanzenkohle über eine weitere positive Eigenschaft: «Durch die Ausbringung von Pflanzenkohle lassen sich die Lachgasemissionen (N₂O) aus landwirtschaftlich genutzten Böden verringern, was auf eine veränderte Aktivität der Mikroorganismen im Boden hindeutet. Für die Treibhausgasbilanz von landwirtschaftlich genutzten Böden ist die Reduktion der N₂O-Emissionen von grosser Bedeutung, da Lachgas ein 300-fach höheres Erwärmungspotenzial als CO₂ hat.» Florian Gut erklärt, wie die Pflanzenkohle schliesslich in den Boden kommt. Daraus werden weitere Vorteile ersichtlich: «Pflanzenkohle als Beigabe im Futter der Kühe wirkt sich positiv auf die

Verdauung und das Wohlbefinden der Tiere aus. Es stinkt weniger im Stall, da die Ammoniakausscheidungen verringert werden.» Auch das ist positiv für die Umwelt, da Ammoniak sensible Ökosysteme wie Moore und Wälder verändert. Mit der ammoniak­ ärmeren Gülle gelangt die Pflanzenkohle schliesslich aufs Feld und entfaltet ihre positiven Wirkungen in den Böden während sehr langer Zeit. Für Florian Gut geht die Rechnung auf, da Pflanzenkohle ein begehrter und entsprechend hochpreisiger Rohstoff ist. Die Anlage in Desibach ist ein hervorragendes Beispiel für Ressourceneffizienz. Besonders geeignete Standorte befinden sich überall dort, wo es möglichst ganzjährig einen hohen Wärmeleistungsbedarf von mindestens ein paar Hundert Kilowatt gibt. Beispielsweise bei grossen Wärmenetzen sowie vor allem bei industriellen Prozessen, die viel Wärme brauchen. ●

Kohle, Kraft und Wärme: Holzvergasungsanlage Desibach. Nach dem Produktionsprozess rieselt die Wunderwaffe Pflanzenkohle in die Big Bags.

Glühend heiss: Beschickung des Schwebereaktors mit dem KohleGas-Gemisch.

Kraft fürs Netz: Holzgasbetriebener Motor mit 240 Kilowatt Leistung.

Pflanzenkohle: Wunderwaffe für die Böden und das Klima.


Büro- und Verwaltungsbau



Ferrum   Sankt Petersburg


17 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Seit mehreren Jahren wird das ehemalige Industrieareal in Sankt Petersburg umgestaltet. Mit Ferrum 1 vollendeten Tchoban Voss Architekten nun ein Bürogebäude, das in seiner Fassadengestaltung aus Cortenstahl die industrielle Vergangenheit würdigt.

Miteinander verflochten Von Morris Breunig (Text) und Ilya Ivanov (Bilder)

Das neue von Tchoban Voss Architekten entworfene Bürogebäude Ferrum 1 erfreut sich historischer Gesellschaft und ist hinsichtlich der Gestaltung zugleich ein Verweis auf die industrielle Vergangenheit seines Standorts. Erbaut wurde es auf dem geschichtsträchtigen Gelände der ehemaligen RossijaFabrik im Sankt Petersburger Stadtteil Polustrovo. Gegenüber der Smolnij-Kathedrale entstand Ende des 18. Jahrhunderts auf dem Gelände ein Herrenhaus für Fürst Alexander Andrejewitsch Besborodko nach den Entwürfen des italienischen Architekten und Malers Giacomo Quarenghi inmitten einer grosszügigen Parkanlage. Jahrelang war dieses Landhaus ein Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Ende des 19. Jahrhunderts war der Park ein beliebter Erholungs- und Kurort für das gehobene Sankt Petersburger Bürgertum. An der Grenze zwischen dem ehemaligen Garten des Palais und dem heutigen Piskarewskij-Prospekt stand früher das Sommerhaus, das die Familie des berühmten russischen Kunsttheoretikers und Malers Alexander Benois­in den Jahren 1877/78 und 1882 mietete. Im Jahre 1911 vereinnahmte der Maschinenbetrieb ­Rossija im Zuge der «Industrialisierung des gesam-

ten Landes» grosse Teile des Areals als Werksgelände und errichtete Produktionsstätten, Lager und Verwaltungsgebäude, wodurch die einstige Gartenanlage verloren ging. Während der Betrieb bereits vor langer Zeit geschlossen wurde, blieben die zum Teil noch unfertigen, im Zuge der Fabrikerweiterung entstandenen Bauten leer und waren vom Zerfall bedroht. Im Zusammenhang mit der vor rund zehn Jahren initiierten Umgestaltung des Industrieareals durch die Entwicklungsgesellschaft Teorema realisierten Tchoban Voss Architekten den multifunktionalen Gewerbecampus Haus Benois (2008), den Bürokomplex Jahreszeiten-Ensemble (2013) sowie die Wohnanlage Fünf Sterne (2016). Das Bürogebäude Ferrum 1 konnte 2021 fertiggestellt werden. Das mit einer identischen Fassadenlösung und einem begrünten Innenhof ausgestattete Ferrum 2 wird derzeit umgesetzt. Starke Verflechtung

Die skulpturale Fassade folgt einem geometrischen Raster und veranschaulicht ein zusammenhängendes, dynamisches, organisch fliessendes Gewebe. Das Bauwerk mit rechteckiger Gebäudeform wird horizontal und vertikal von Streifenelementen aus Architektur+Technik 10/21

Der neue Büro- und Verwaltungsbau Ferrum 1 befindet sich auf einem ehemaligen Industrieareal in Sankt Petersburg.


18 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Der korrosions­ beständige und lang­ lebige Cortenstahl mit charakteristi­ scher rostroter Patina macht das Gebäude zu einem besonderen Blickfang. Der siebengeschos­ sige Neubau ist einer der ersten Vertreter, die in Russland mit skulpturaler Fassade aus Cortenstahl umgesetzt wurden.

Architektur+Technik 10/21


19 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Ein grosses Portal bildet den Hauptzugang.

Cortenstahl umgarnt. Der siebengeschossige Neu­ bau ist damit einer der ersten Vertreter, die in Russ­ land mit einer skulpturalen Fassade jenes Materials umgesetzt wurden. Dieser korrosionsbeständige und langlebige Baustoff mit charakteristischer ­rostroter Patina sowie samtiger Textur macht das Gebäude zu einem besonderen Blickfang und fun­ giert zugleich namensgebend – Ferrum ist aus dem Lateinischen für Eisen abgeleitet. Der Wechsel aus flachen und vorstehenden Modulen transformiert die Fassade zu einem dreidimensionalen Geflecht. Der Wechsel aus weichen Strukturverglasungen und scharfkantigen Falten des Corten prägt die Gebäude­ecken. Es entsteht zugleich der Eindruck, das Cortenstahlgeflecht ummantle lediglich einen aus Glas bestehenden Baukörper. Die Symbiose ist hingegen Realität. Ein Band aus goldenen Alumini­ umpaneelen dient zusätzlich als Zierde der Fassade, um die intensive Färbung der Hauptfassadenver­ kleidung zu negieren.

Goldglänzende Aufzugsportale und Metalloberflä­ chen in kaltem Grau wechseln sich im Foyer ab. Die Wandverkleidungen sind hingegen aus bedrucktem Glas. Metallische Oberflächen sind somit ein auf­ fällig wiederkehrendes und bewusst verwendetes Stilmittel. Mithilfe dieser Akzente, die sich wie an der Fassade mal ausdrucksstärker abzeichnen und in den Innenräumen vornehmlich dezenter zum Einsatz kommen, findet die Gebäudegestaltung im Bezug zum Standort einen runden Abschluss. ●

Bautafel Objekt Bürogebäude Standort Sankt Petersburg Fertigstellung 2021 Bauherrschaft Teorema (Business Park Polustrovo Ltd.) Architektur Tchoban Voss Architekten Entwurf Sergei Tchoban, Valeria Kashirina Generalunternehmer, Projektsteuerung, Landschaftsplanung

Visuell verbunden

Ein grosses Portal bildet den Hauptzugang des Büro­ gebäudes, auf den beim Betreten das zentrale Foyer folgt. Dieses wurde mit zweiseitigem Strukturglas ausgestattet, um den Raum mit Licht zu füllen und ihn visuell mit dem umliegenden Park zu verbinden.

Teorema (Business Park Polustrovo Ltd.) Bruttogeschossfläche 7965 m² Statik Nord Fassade Cortenstahl SSAB Fenster und Türen Text Aluminiumrahmen Reynaers

Regelgeschoss

Erdgeschoss

Architektur+Technik 10/21


20 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Wie sich der Weg vom Bürozum Wohngebäude vollzieht, zeigen Fischer Architekten anhand des Octavo II auf dem ehemaligen Industriegebiet in Zürich Oerlikon.

Octavo II   Zürich

Wohnen im ehemaligen Büroumfeld


21 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Am ehemaligen Bürogebäude Octavo II in Zürich veranschau­lichen Fischer Architekten die bauliche Transformation zu einem Wohngebäude.

Von Morris Breunig (Text) und Gerry Amstutz (Bilder)

Im Zusammenhang mit den Veränderungen durch die derzeitige pandemische Situation werden häufig die Begriffe Wandel oder Transformation bemüht. Die zunehmende Integration des Arbeitsumfeldes in das private Gefilde ist eines der daraus resultie­ renden Ereignisse. Am ehemaligen Bürogebäude ­Octavo II in Zürich veranschaulichen Fischer Archi­ tekten die bauliche Transformation zu einem Wohn­ gebäude. Zur Reduktion des Ungleichgewichts zwi­ schen knappem Wohnraum und leer stehenden Büroflächen entstanden daraus 80 neue Wohnungen, die auf dem ehemaligen Industriegebiet nördlich des Bahnhofs Oerlikon verortet sind. Vereinzelte er­ haltene Fabrikbauten erinnern noch heute an die Historie des Areals. Breites Spektrum an Wohnungen

Trotz unpassendem Stützenraster, beachtlicher Ge­ bäudetiefe und lediglich zwei Erschliessungskernen erreichte man eine effiziente Implementierung der Wohnformen in das vormalige Bürogebäude, dessen Fassadensanierung ebenfalls Bestandteil der Umnut­ zung war. Raumhöhen von drei bis vier Metern in den neuen Wohneinheiten verweisen auf die vorange­ Architektur+Technik 10/21


22 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Neben den Eingangstüren der Wohnungen sorgt jeweils ein Glasbausteinfeld für Licht in den tiefen Grundrissen.

Architektur+Technik 10/21


23 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

gangene industrielle Nutzung und verleihen dem ­ ebäude auch aufgrund dessen einen besonderen G Charakter. Die beiden Erschliessungskerne blieben bestehen und gliedern das umgenutzte Gebäude in drei Bereiche, mit der gleichen Anzahl Geschosswoh­ nungen auf allen Etagen in den beiden Köpfen. Der mittlere Gebäudeteil hingegen ist mit sehr unter­ schiedlichen Wohnungen belegt, die in den Oberge­ schossen über einen internen Korridor als Verbin­ dungselement beider Treppenhäuser erschlossen werden. Grosszügige Maisonettewohnungen mit vorgelagerter Pergola zieren die obersten Geschosse – minimale, in das Büroraster integrierte Kleinwoh­ nungen hingegen die Regelgeschosse. Das Erdge­ schoss ist mit funktional flexiblen Studiowohnungen mit direktem Zugang vom Hof bedacht.

möglichen die Aufstockung durch gewonnene Aus­ nutzung. Der grobe Modellierputz widerspiegelt durch seine horizontale und vertikale Kämmung den unterschiedlichen räumlichen Umgang mit der Struktur im Innern. Die komplementäre Farbgebung der Fassade dient der Emanzipation des Gebäudes von seinen beiden benachbarten Geschwisterbau­ ten. Trotz Planungsbeginn vor der pandemischen Si­ tuation ist Octavo II in seiner gelungenen Umset­ zung ein Hinweis darauf, welche weiteren baulichen Veränderungen in der Gebäudelandschaft künftig bevorstehen könnten. ●

Bautafel

Erhaltung trotz Umnutzung

Eine einfache und dennoch harmonische Material­ wahl dient der subtilen Erhaltung des früheren Büro­ charakters. Neben den Eingangstüren der Wohnun­ gen sorgt jeweils ein Glasbausteinfeld für Licht in den tiefen Grundrissen, was zugleich die Erschlies­ sungskorridore belebt. Zu Loggien umfunktionierte Fenster dienen als private Aussenräume, sorgen für die Aufrechterhaltung des Fassadenbildes und er­

Objekt Wohngebäude

Haustechnik

Standort Zürich

Schoch Reibenschuh AG

Fertigstellung 2020

Elektroplanung

Bauherrschaft Credit Suisse

Erdin Elektroplanung GmbH

TU und Bauleitung GENU Partner AG

Bauphysik und Brandschutz

Bauingenieur Ruggli & Partner AG

Gartenmann Engineering AG

Grosszügige Maisonettewohnungen mit vorgelagerter Pergola zieren die obersten Geschosse. Eine einfache und dennoch harmonische Materialwahl dient der subtilen Erhaltung des früheren Bürocharakters.

Architektur+Technik 10/21


24 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Multifunktionelles Schaffen

Mit dem «Multifunctional Workspace Building» setzen Christ & Gantenbein einen weiteren Baustein auf dem RocheCampus im deutschen GrenzachWyhlen. Das architektonisch zurückhaltend inszenierte Bauwerk ermöglicht moderne Arbeitsformen.

Bürogebäude   Grenzach-Wyhlen

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25 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Die an den Gebäudeecken platzierten Erschliessungskerne befähigen zur Freispielung der Gebäudemitte auf allen fünf oberirdischen Geschossen.

Von Morris Breunig (Text) und Walter Mair (Bilder)

Der bereits seit 125 Jahren bestehende Roche-Campus im deutschen Grenzach-Wyhlen nahe der Schweizer Grenze demonstriert die Wandlungsfähigkeit der Arbeitswelt: vom produzierenden Industriestandort zu einer auf den Menschen fokussierenden Umgebung. Nach den 2011 abgeschlossenen Büro- und Technikgebäuden ist das 2021 fertiggestellte ­«Multifunctional Workspace Building» bereits das dritte von Christ & Gantenbein realisierte Projekt auf dem Campus. Das urbane Raster setzt sich fort, ­bestehende Aussenräume werden gestärkt und neue Plätze geschaffen. In seiner Funktion und Bedeutung auf dem Campus dient das «Multifunctional Workspace Building» nun als neuer primärer Zugangspunkt. Freigespieltes Zentrum

Vertikale, sich kreuzende Aussteifungselemente dienen als Fassadenakzente und legen zugleich das statische Gebäudekonzept offen.

Der 23 Meter hohe Baukörper mit einer Grundfläche von 50 auf 36 Metern setzt sich aus vorgefertigten und lokal produzierten Betonelementen zusammen. Vertikale, sich kreuzende Aussteifungselemente dienen als Fassadenakzente und legen zugleich das statische Gebäudekonzept offen. Aluminiumpaneele, Pfosten, Riegel und Fensterflächen fungieren dabei als Fassadensystem. Die an den Gebäudeecken

­suggerierte Offenheit ist ein Resultat der Typologie. Die dort platzierten Erschliessungskerne befähigen zur Freispielung der Gebäudemitte auf allen fünf oberirdischen Geschossen. Eine in Querrichtung vorgespannte Kassettendecke schafft Stützenfreiheit und dadurch grosszügige Innenräume. Eine hochwertige und dabei nüchterne Materialpalette sowie die Rückbesinnung auf den Fabrikations­ hintergrund des Standorts erzeugen nach aussen eine zurückhaltende Eleganz des Bauwerks. Verbunden

Die aus der Stützenfreiheit resultierenden grosszügigen, nicht hierarchischen Räume laden zu fliessenden Bewegungen ein und ermöglichen überall Tageslicht sowie Ein- und Ausblicke. Eine öffentlich zugängliche Eingangshalle im Erdgeschoss führt zu einem doppelgeschossigen Forum, danach folgen zwei Geschosse mit flexiblen Grundrissen, welche die Grundlage für neue Formen der Zusammen­ arbeit bilden. Alle Geschosse sind über die Erschlies­ sungskerne in den Ecken des Gebäudes verbunden. Immer wieder tauchen die vier Treppenhäuser aus unerwarteten Blickwinkeln auf und geben die Sicht frei auf den umliegenden Campus, die Nachbarorte und die Stadt Basel in der Ferne.

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Aluminiumpaneele, Pfosten, Riegel und Fensterflächen fungieren als Fassadensystem.

Bautafel Objekt Bürogebäude Standort Grenzach-Wyhlen, Deutschland Fertigstellung 2021 Bauherrschaft Roche Pharma AG, Deutschland Architektur Christ & Gantenbein Gebäudeprogramm Büro, Forum, flexible Individualund Gruppenarbeitsplätze, Veranstaltungs- und Konferenzräume, Gastronomie Bruttogeschossfläche 10 000 m²

Ein doppelgeschossi­ ges, dreifach teilbares Auditorium mit bis zu 550 Plätzen ist Teil des Gebäudes. Der Neubau auf dem Campus soll viel­ fältige Begegnungen schaffen.

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Alle Möbel basieren auf einem Konzept, das von Inchfurniture in Zusammenarbeit mit Christ & Gantenbein erstellt wurde.

Vielfältige Begegnungen

Der Neubau auf dem Campus soll vielfältige Begegnungen schaffen, was unter anderem mit dem doppelgeschossigen, dreifach teilbaren Auditorium mit bis zu 550 Plätzen und Orten des Rückzugs für konzen­trierte Individualarbeit ermöglicht wird. Alle Stockwerke kombinieren soziale Interaktion, Arbeit und Erholung. Das funktionale Design schafft die Plattform für diesen direkten, authentischen und nicht digitalen Austausch. Alle Möbel basieren auf einem Konzept, das von Inchfurniture in Zusammenarbeit mit Christ & Gantenbein erstellt wurde. Ziel war es, diese so flexibel und modular wie möglich zu gestalten und nur eine ausgewählte ­Anzahl an festen Einrichtungsgegenständen zu p ­ latzieren.

Grundriss 4. OG

Flexibilität gefördert

Das «Multifunctional Workspace Building» ist eine Alternative zu klassischen Bürobauten und liefert jene Vorzüge, die im Homeoffice verwehrt bleiben. Entscheidend für die Qualität eines neuen Gebäudes ist seine Fähigkeit, sich verändernden Bedingungen anzupassen. Neue Situationen und Anforderungen sowie noch zu entdeckende Formen der Zusammenarbeit können problemlos nachträglich integriert werden. In Zusammenarbeit mit allen Beteiligten entstand ein auf die Zukunft ausgerichtetes architektonisches und innenräumliches Programm. Mit seiner Flexibilität fördert es den nicht digitalen Austausch zwischen den Mitarbeitenden und erzeugt tiefe Nachhaltigkeit gegenüber einer Vielzahl von Anwendungen. Offene Flächen, flexible Elemente und neueste Technologien für hybrides Teamwork schaffen eine dynamische Arbeitsatmosphäre im professionellen Umfeld. «Das war nur möglich durch das ehrgeizige Ziel, das alle Beteiligten verfolgten: etwas Unkonventionelles vorschlagen und entwickeln und unsere eigene Interpretation für zeitgenössische Zusammenarbeit erfinden. Wir wollen einen Raum für das schaffen, was man nicht ‹remote› tun kann. Wir wollen eine Arbeitswelt mit Persönlichkeit, Vielfalt, Freiheit und Flexibilität einrichten, um den Roche-Mitarbeitenden eine positive Erfahrung zu bieten und die lokale Gemeinschaft zur Teilnahme einzuladen», erklärt Emanuel Christ. Dass bei sämtlichen Produkten Langlebigkeit und eine ressourcenschonende Herstellung im Vordergrund stand, ist ebenfalls der Nachhaltigkeit zuträglich. Die verbauten Materialien sind in der Regel up- und recycelbar, auf Verbundstoffe oder geklebte Verbindungen wurde weitgehend verzichtet. ●

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28 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Der siegreiche Entwurf von Henn für das Bürogebäude am Nollendorfplatz, das sich in unmittelbarer Nähe des kultigen Metropol-Theaters befindet, setzt neue Massstäbe für eine nachhaltige Entwicklung in der Stadt Berlin.

Stilelemente zitieren Das 6000 Quadratmeter grosse, gemischt genutzte Gebäude geht sowohl auf seine unmittelbare Umgebung als auch auf die Umweltauswirkungen ein. Die Fassade des Gebäudes nimmt Bezug auf die Rhythmen und Proportionen des benachbarten MetropolTheaters und gibt dem Nollendorfplatz seine Vorkriegsdichte zurück. Der Entwurf stützt sich auf lokale Materialien – darunter eine helle Granitfassade, eine Holzrahmenkonstruktion und recyceltes Kupfer – und nutzt Photovoltaik und geothermische Energie, um das ehrgeizige Ziel ­eines emissionsfreien Gebäudes realisieren zu können. Der Entwurf stützt sich auf lokale Materialien – darunter eine helle Granitfassade, eine Holzrahmen­ konstruktion und recyceltes Kupfer. Visualisierungen: Henn

Funktionsschema

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29 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Der Entwurf von Henn für das Bürogebäude am Nollendorfplatz trägt zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt Berlin bei. Die Fassade des Gebäudes nimmt Bezug auf die Rhythmen und Proportionen des benachbarten Metropol-Theaters.

Neuen Standard setzen

H O L Z B AU B E G I N N T I M KO P F

«Zwei Elemente stehen im Mittelpunkt unseres Entwurfs: die Verbindung zur Nachbarschaft und die Nachhaltigkeit. Das Gebäude zitiert Stilelemente des benachbarten Metropol-Theaters und öffnet sich zur Stadt mit einem einladenden und üppig begrünten Vorplatz. Mit der emissionsfreien Bauweise und der weitgehenden

Verwendung lokaler Materialien werden wir einen neuen Standard für die Entwicklung des Stadtteils setzen», sagt Klaus Ransmayr, Design Director des Berliner Büros und Partner. «Der Entwurf von Henn lädt zum Träumen ein. Das Gebäude steht zurückhaltend und zugleich selbstbewusst neben dem ehemaligen Theater. Mit Photovol-

taik, Geothermie, recyceltem Kupfer und Holztragwerk kann der Entwurf auch das ehrgeizige Ziel eines Null-Emissions-Gebäudes erfüllen», sagt Jörn Oltmann, Jurymitglied und Stadtrat des Bezirks Tempelhof-Schöneberg in Berlin. Der Baubeginn des gemischt genutzten Gebäudes ist für Ende 2022 geplant. ɁɁhenn.com

Holz – Sinnvoller Rohstoff für anspruchsvolle Bauten Der natürliche Baustoff Holz ist flexibel, nachhaltig und universell einsetzbar. Pur oder in Verbindung mit Stahl und Beton. Ihre Architekturidee bearbeiten wir als Holzbaupartner mit Leidenschaft, Verstand und Liebe zum Detail.

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30 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

Auf dem Areal Baselink in Allschwil bei Basel entsteht ein Bürogebäude von rund 10 000 m2 Nutzfläche für umweltbewusste Firmen. Das Bauwerk ist bereits nach rund 30 Jahren energiepositiv. Dazu wird es aus einem ungewöhnlichen Mix aus Naturmaterialien konstruiert.

Hortus in Allschwil

Ökologisch und sozial nachhaltig

Die beteiligten Firmen können am Standort Baselink von der Nähe zur LifeScience-­Branche und zueinander profitieren. Fotos: Herzog & de Meuron

Der geplante Bau trägt den Namen «Hortus» (House of Research, Technology, Utopia and Sustainability) und wird gemeinsam von Senn, Herzog & de Meuron und ZPF Ingenieure entwickelt. Er wird seine Erstellungsenergie innerhalb einer Generation, also unter 30 Jahren, «zurückzahlen». Das wird einerseits dadurch erreicht, dass die gesamte verbaute Energie dank Einsatz von ungewöhnlichen Materialien wie Holz, Lehm und Altpapier gering gehalten wird. Andererseits wird Energie über Photovoltaik produziert. «Das ‹Hortus› wird eine Quelle von Energie – sowohl kreativer als auch faktischer Solarenergie mit einer Haltung, die Tech und Natur verbindet, die Wissenschaft und Utopie anregt und Nachhaltigkeit nicht nur ökologisch, sondern auch menschlich und

sozial vorlebt», sagt Johannes Eisenhut, Geschäftsführer der Senn Development AG. Kein Bauteil verschwendet

Das Gebäude ist der Kreislaufwirtschaft verpflichtet. Jedes Bauteil hat eine bereits vor dem Verbauen eingeschriebene Zukunft und Anleitung zur Weiterverwendung, sollte das Gebäude nach einigen Generationen nicht mehr benötigt werden. «Das Full-­ Circle-Design des ‹Hortus› sorgt dafür, dass kein Bauteil verschwendet wird. Die Rohstoffe werden optimal genutzt, indem sie geteilt, wiederverwertet, repariert und wiederaufbereitet werden. In der Materialisierung achten wir ausserdem darauf, dass Luftqualität, Luftfeuchtigkeit und Temperatur zu jeArchitektur+Technik 10/21


31 Dossier Büro- und Verwaltungsbau

der Jahreszeit ‹gesund› sind, ohne dass die Nutzenden sich einschränken müssen», beschreibt Nico Ros von ZPF Ingenieure den Bau. Neue Ästhetik schaffen

Die Eröffnung ist für 2025 geplant. Das Angebot richtet sich primär an Digital- und Tech-Firmen. Diese können am Standort Baselink von der Nähe zur Life-ScienceBranche und zueinander profitieren. Das Projektteam forscht derzeit an behaglichkeits- und gesundheits­ förderlichen Konzepten sowie an einer neuen Form der Miete. Firmen sollen nur das exklusiv mieten, was sie wirklich brauchen, und sich darüber hinaus gemeinsame Flächen teilen. «Wir müssen fähig sein, allem, was wir herstellen, und allem, was wir machen, eine nachhaltige und auch eigene Schönheit zu geben. Das ist eine Herausforderung, aber auch eine unglaublich reizvolle Idee, weil das eine neue Ästhetik schaffen wird auf dieser Welt», so Herzog & de Meuron. Das «Hortus» wird Teil des Baselink-Areals in Allschwil bei Basel, wo in den kommenden Jahren mehrere Firmen und Einrichtungen wie das Innovation Office der Universität Basel ihre Büros und Labors beziehen.

Das Projektteam forscht derzeit an behaglichkeits- und gesundheitsförder­ lichen Konzepten.

ɁɁsenn.com

durafine easy von Schweizer – einfach, effizient und flexibel. durafine easy macht die Realisierung moderner Fassaden mit grossflächiger Verglasung und hohem Lichteinfall so einfach wie nie. Das durchdachte Pfosten/Riegel-System aus Holz und Aluminium überzeugt mit einem Minimum an Komponenten, sehr geringem Montageaufwand und einem einmaligen Preis-Leistungs-Verhältnis. durafine easy ist individuell vorkonfektioniert oder als Stangenware erhältlich. www.holzmetall.ernstschweizer.ch

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32 Schwerpunkt Büroeinrichtung

Sara SA präsentiert ein neues innovatives Produkt: ein modulares System, das sowohl für Büros als auch für das Wohnen konzipiert ist.

An Bedürfnisse anpasst

In diesen Tagen bringt das Tessiner Unternehmen eine neue Produktlinie auf den Markt. Es handelt sich um ein vollständig modulares Produkt, das frei anpassbar ist und zu verschiedenen Einrichtungskombinationen zusammengestellt werden kann. Ein System, das ausserdem in den Wohn- und Privatbereich Einzug halten wird. Aus diesem Grund wurde dem Produkt eine eigene Identität verliehen, die sich von der Marke Sara unterscheidet, die stattdessen für ihr breites Angebot an Büromöbeln bekannt ist: Der Name der neuen Marke ist Formae. Fliessende Realität

Der Grund für die Entwicklung einer neuen modularen Möbellinie, die sich auf neue Marktsegmente konzentrieren wird, ist sehr einfach. Die Büromöbelbranche hat sich stark verändert. Wer produziert, muss unbedingt vorausschauen und ein ständig aktualisiertes Angebot vorlegen. Hinzu kommt, dass die Zeit, in der wir leben, zu sehr tief greifenden Veränderungen in der Arbeitswelt geführt hat. Büros werden immer seltener aufgesucht, und die Arbeit wird oft von zu Hause aus erledigt. Dadurch verschwimmt die Grenze zwischen Büromöbeln und Wohnmöbeln zunehmend. Deshalb entstand die Idee, etwas zu schaffen, das keine Definitionen oder Kategorien braucht, sondern sich an eine fliessende Realität anpasst.

Das neue System Formae kann an jede Umgebung angepasst werden, vom Unternehmen bis zum Haus.

Miteinander konsistent

Sara wandte sich deshalb an den Designer Armando Carnevale, der die Elemente identifizierte, welche die Voraussetzungen für diese Modularität schufen, und ein Konzept entwickelte, das es ermöglicht, eine ganze Familie von Produkten zu bauen, die unterschiedlich, aber miteinander konsistent und an jeden Kundenbedarf anpassbar sind. Aus diesem Grund kann das neue System an jede Umgebung angepasst werden, vom Unternehmen bis zum Haus.

Fotos: Sara SA

ɁɁformae.ch

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Der einfarbige Kaut­schukbelag «noraplan uni» fügt sich unverfugt verlegt mit seiner matten Oberfläche nahtlos in den modernen Industrie-Look ein. Die Innenraumge­ staltung ist geprägt von viel Licht, Luft und hellen Materialien. Fotos: Ralph Richter Photodesign

Im neuen Hauptsitz des Architekturbüros HPP unterstützt «noraplan uni» das New-WorkKonzept und unterstreicht die inspirierende Gestaltung.

Mit puristischem Bodendesign

Die Raumgestaltung spielt eine wichtige Rolle für Leistungsvermögen, Wohlbefinden und Motivation in der Arbeitswelt. Das war auch der zentrale Leitgedanke beim Neubau des HPP-Hauptsitzes im Düsseldorfer Medienhafen. Die 2020 bezogenen Büroflächen des weltweit tätigen Architekturbüros wurden nach dem New-Work-Prinzip als kommunikative Arbeitswelten mit Open-SpaceAreas, Thinktanks, flexiblen Arbeitsplätzen, interaktiven Räumen und Silent Areas konzipiert. Während der fünfgeschossige Neubau von aussen durch die dunkelgraue Fassade eher monolithisch wirkt, ist die Innenraumgestaltung von viel Licht, Luft und hellen Materialien geprägt. «Das Designkonzept stellt den Werkstattcharakter in den Vordergrund», erläutert Anika Hülser, Leiterin Innenarchitektur und Associate Partner bei HPP. Die offenen Deckenkonstruktio-

nen und die unverkleideten Sichtbetonstützen geben den Blick auf die Technik frei und fördern eine kreative, informelle Atmosphäre. Der einfarbige Kautschukbelag «noraplan uni», der in Hellgrau im ganzen Gebäude auf rund 3300 Quadratmetern verlegt wurde, fügt sich unverfugt verlegt mit seiner matten Oberfläche nahtlos in den modernen Industrie-Look ein. Der Belag, den es in 20 Farben gibt, überzeugt mit seinem klaren Design sowie seiner schlichten Eleganz und eignet sich bestens für die Ausstattung repräsentativer Büroflächen. Moderne Betonoptik – hoher Komfort

die Innenarchitektin und ergänzt: «Mit seiner puristischen Optik kommt ‹noraplan uni› den für den Industriestil angesagten mineralischen Untergründen gleich, bietet aber deutlich mehr ergonomische und akustische Vorteile.» Auf den dauerelastischen Kautschukbelägen läuft es sich angenehm, zudem mindern sie die Gehgeräusche. Darüber hinaus sind sie einfach zu reinigen und haben sehr gute hygienische Eigenschaften, was sich gerade in Zeiten eines erhöhten Infektionsgeschehens als Vorteil erweist. «Gerade für moderne Office-Konzepte, bei denen ein minimalistischer Look und eine monochrome Flächenwirkung gewünscht sind, eignen sich Kautschukbeläge aufgrund der Möglichkeit für eine unverfugte Verlegung optimal», so Frank Bähr, Nora-Marktsegment-Manager Industrie & Office.

«Wir setzen schon seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Projekten NoraBöden ein – vom Deutschen Fussballmuseum über Universitäten bis zu Laborbauten –, in der jüngsten Zeit aber auch verstärkt im Office-Bereich», berichtet ɁɁnora.com Architektur+Technik 10/21


34 Schwerpunkt Büroeinrichtung

Das moderne Rathaus im deutschen Grosskarolinenfeld steht in unmittelbarer Nähe des alten Gebäudes, das sowohl zu klein geworden als auch nicht mehr zeitgemäss ausgestattet war. Das neue Rathaus bietet nun modernen Bürgerservice und eine kundenfreundliche, barrierefreie Ausstattung. Offen und geschlossen

Der Neubau des Rathauses in Grosskarolinenfeld wurde aufgrund einer städtebaulichen Neuordnung in der Ortsmitte der oberbayerischen Gemeinde ausgeschrieben und von Behnisch Architekten geplant und realisiert. Der Bodenbelag stammt von Fabromont.

Für modernen Bürgerservice

Bauherrschaft

Gemeindeverwaltung Grosskarolinenfeld Architektur Behnisch Architekten GbR Verleger Fussbodenbau Feldmann GmbH Bodenbelag Kugelgarn Jamila venezia 553, Jamila napoli 557 Bodenbelagsfläche 1200 m2 Bodenverlegung 2020 Fotos: Fabromont

Architektur+Technik 10/21

Die Fassade des Rathauses unterscheidet sich in den zwei Ebenen des Gebäudes. Die Planenden von Behnisch Architekten haben dabei die verschiedenen Funktionen betont – transparente und offene Glasflächen für den öffentlichen Bereich des Gebäudes im Erdgeschoss und einen Wechsel aus offenen und geschlossenen Flächen aus vorvergrautem Lärchenholz für die weniger öffentlich zugängliche Stadtverwaltung. Voll zur Geltung kommend

In beiden Stockwerken und im öffentlichen sowie in weniger öffentlichen Teilen kam Kugelgarn von Fabromont als Bodenbelag zum Einsatz. Im Wartebereich des Bürgerservicebüros wurde die Qualität «Jamila venezia 553» verlegt, ein klassischer und freundlich heller Farbton, der sehr gut mit dem schlichten Interieur harmoniert. Im Obergeschoss wählte man mit der Qualität «Jamila napoli 557» einen schönen auffälligen Rotton, der massgeblich die Inneneinrichtung bestimmt und neben der sonst eher in gedeckten Farben und Holz gehaltenen Einrichtung voll zur Geltung kommt. Eine Besonderheit bieten zudem die nicht rechtwinkligen Raumformen im Flur, für die der Kugelgarn optimal und ohne zu fransen zugeschnitten wurde. Das gilt ebenfalls für die Betonsäulen, um die der Bodenbelag herum verlegt wurde. Beispielhaft unterstützend

In beiden Stockwerken überzeugt der textile Bodenbelag aus der Schweiz mit seiner einzigartigen Qualität, die jedem Besucherstrom standhält, eine angenehme Atmosphäre sowie Akustik erzeugt und ausserdem eine barrierefreie Raumgestaltung beispielhaft unterstützt. ɁɁfabromont.ch


35 Schwerpunkt Büroeinrichtung

Schall­absorbierende Leuchten

Co-Working ist heute eine der bevorzugten Arbeitsformen: Mitarbeitende bilden eine Community, die den kreativen Austausch fördert und ein starkes Gemeinschaftsgefühl schafft. Gleichzeitig entsteht in einem Grossraumbüro schnell ein hoher Geräuschpegel, was ein Störfaktor ist. Insbesondere schallharte Oberflächen aus Sichtbeton oder Glas können eine besonders lange Nachhallzeit verursachen. Clevere Akustiklösungen reduzieren den Lärm am Arbeitsplatz jedoch spürbar. Die Leuchtenserie «The Acoustic Light» von Artemide verbindet innovative Lichttechnik mit wirksamer Schallreduktion. Die

Leuchten «Nur Acoustic», «Eggboard» und «Silent Field 2.0» zeichnen sich durch schallabsorbierende Elemente aus, die speziell auf die Frequenzen der menschlichen Stimme ausgerichtet sind. So erfüllen sie drei essenzielle Anforderungen an die moderne Raumplanung: hochwertiges Design, optimale Lichtausbeute und angenehme Raumakustik. Die Akustikleuchten verwandeln auch das Homeoffice in ein produktives Arbeitsumfeld: Offene, weitläufige oder hohe Räume in Privatwohnungen und -häusern profitieren von der schallreduzierenden Wirkung.

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Modular abgeschirmter Rückzugsraum «Insit» von Wilkhahn ist ein vielseitig modulares Banksystem: Sitzarbeitshöhe und ergonomisch straffe Polsterung treffen auf eine ganz eigenständige Formgebung mit gleichermassen präzise wie weich formulierten Details. Mit den neuen, direkt an den Bänken aufsteckbaren Wandelementen «Insit Screen» bietet das Programm zusätzlich visuelle und akustische Abschirmungen, die varia-

Angenehmes Raumklima Adaptierbare Akustik Geringer Energieverbrauch bel konfigurierbar sind. Die Anbindung an den Sitzrahmen und 135 cm Gesamthöhe erhalten das schwebend-elegante Erscheinungsbild und die Übersichtlichkeit des Raumeindrucks. Neben den hochwertig ausgeführten Details bestechen die modular kombinier­ baren Screens durch einfache Montage und Demontage.

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36 Schwerpunkt Büroeinrichtung

Zum modernen Büro

Im Oktober 2019 bezog die Pace Aerospace Engineering and Information Technology GmbH die Büroräumlichkeiten im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. Grosszügige Räume mit gepflegten Backsteinwänden beherbergen die Büros. Eine Herausforderung war die Akustik im Meetingraum, bauliche Veränderungen waren aus Denkmalschutzgründen allerdings nicht zulässig. Lösung war die Integration eines «Bosse cubes 4.0 black» mit überzeugenden akustischen Eigenschaften. In Kombination mit dem Thekencharakter des Tischs mit hohen Sitzgelegenheiten bringt er nun angenehme neue Impulse und Wohlfühlqualität in die Meetings der Mitarbeitenden. Das mattschwarze Raum-in-Raum-System bildet einen spannenden, modernen Kontrast zu Ziegelwänden und Parkettboden. Im repräsentativen Eingangsbereich der ehemaligen Eingangshalle bringen zudem «Averio» und «Destino», Loungemöbel der hochwertigen DauphinMarke Züco, Wohnlichkeit in den Wartebereich für Besuchende des früheren Bahnhofsgebäudes. ɁɁ dauphin.de

Mobil, faltbar, akustisch wirksam Der moderne Arbeitsplatz, im Büro sowie zu Hause, ist mehr denn je flexiblen Arbeitsanforderungen unterworfen. Identi trägt dieser Entwicklung Rechnung und präsentiert das neue Produkt «acustica workplace»: den mobilen und akustisch abgeschirmten Arbeitsplatz für konzentriertes Arbeiten und mehr. Die faltbare Konstruktion mit abklappbarer Tischplatte erlaubt eine platzsparende Versorgung. Mit wenigen Handgriffen wird der Arbeitsplatz zu einer filigranen Wand mit lediglich 100 mm Breite. Attraktive Farben aus der Stoffkollektion Lucia und Sonus von Camira unterstützen die perfekte Verarbeitung bis ins Detail. Das mobile Multitalent eignet sich hervorragend für den Einsatz in Kreativ-, Innovations-, Konzentrations- und Arbeitszonen. ɁɁ identi.ch

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37 Schwerpunkt Büroeinrichtung

Neu netzbespannt

Hohe Flexibilität «Steelcase Flex Active Frames» helfen, offene Arbeitsumgebungen abzugrenzen, und eignen sich besonders zur Gestaltung von produktiven, anpassbaren und inspirierenden Teambereichen. «Active Frames» sind in zahlreichen Oberflächen erhältlich. Aufgrund ihres Designs im Rasterformat können Konfigurationen und Look ganz individuell gestaltet und der vorhandenen Büroumgebung angepasst werden. Beispielsweise kann mit wenigen Handgriffen ein Whiteboard oder eine Pinnwand eingesetzt werden.

ɁɁ steelcase.com

Die perfekte Lösung für neue Arbeitswelten.

Eine runde, netzbespannte Rückenlehne lässt «Marva Net» transparent und leicht erscheinen. Darüber hinaus ist sie sehr komfortabel, da sie sich dem Rücken grossflächig anpasst. Die Sitztechnik ist fast vollständig in den runden, voluminösen Sitz integriert und damit weitestgehend unsichtbar. Und dennoch verfügt «Marva Net» über alle Funktionen und Einstellmöglichkeiten, die von einem ergonomischen Drehstuhl erwartet werden: Synchronmechanik mit automatischer Federkrafteinstellung für bewegtes Sitzen, punktgenaue Einstellung des Sitzes, des Lumbalbereichs, zuschaltbare negative Sitzneigung für aufrechtes Sitzen sowie vielfach verstellbare Armlehnen. ɁɁgirsberger.com


38 Schwerpunkt Büroeinrichtung

Fotos: Philipp Funke

Die Liebe zur Natur im Mittelpunkt Der neue «Living WorkPlace» von Interface Schweiz GmbH und Nora Flooring Systems AG in Zürich ist der typischen Topografie einer Bergwelt nachempfunden. Sie gliedert sich in Nadel- und Mischwald am unteren Hang, in Wiese, Weide und Alp nach weiteren Höhenmetern und in eine steinige Felsregion gen Bergspitze. Das vordere Areal mit Eingang, Loungebereich, Besprechungsraum, Teeküche und Materialtisch sowie Sitzfenstern gleicht einem Wald. Daran schliessen sich die Arbeitsplätze und ein weiterer Rückzugsraum für Besprechungen im Stil der Alp mit daneben liegender Wiese an. Die Bergspitze wird im letzten Besprechungsraum erreicht.

Die Gestaltung ist geprägt von natürlichen Farben wie Beige, Grün und Grau, Materialien wie Holz, Glas und Textilien in Steinoptik, grossen Fensterflächen mit einem weiten Ausblick, organisch geformten Lampen und vielen Pflanzen, um so den Naturbezug herzustellen. Dazu sind die Bodenbeläge von Interface und Nora in Design, Farbe und Textur die optimale Ergänzung des Biophilic Designs. Ein belebtes Büro

Interface formuliert sein Nachhaltigkeitsbestreben mit der Mission Climate Take Back. Hier hat das Unternehmen es sich zur Aufgabe gemacht, zur Umkehr der globalen Erwärmung beizutragen. Ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg ist dabei die Umstellung des kompletten Teppichfliesensortiments auf die PVC- und bitumenfreie Rückenkonstruktion CQuestBio, in der biobasierte und recycelte Materialien zum Einsatz kommen. Mit der Einführung von Embodied Beauty hat Interface zudem seine ersten CO₂-negativen Teppichfliesen gelauncht. Die Räumlichkeiten auf 265 Quadratmetern Fläche bieten Platz für sechs Mitarbeitende sowie weitere mobile Arbeitsplätze für den Vertriebsaussendienst. Das InteriorKonzept folgt den Maximen einer modern gelebten Kultur und Arbeitswelt. Steh- und Sitzarbeitsplätze, zonierte Bereiche für konzentrierte Einzelarbeit sowie kommunikative Teamarbeit wechseln sich ab. Die neue Adresse befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude, das im Erdgeschoss durch Interface wieder eine langfristige Nutzung erfährt. Erbaut wurde es von 1909 bis 1911 und beherbergte bis 2007 den Kunstsalon Wolfsberg, der 1911 vom Steindrucker Johann Edwin Wolfensberger gegründet wurde. ɁɁ interface.com

Purer Komfort Der Drehstuhl «S 197 R20» von Wilde + Spieth ist das universelle Arbeitsgerät für Kreative. Der deutsche Architekt Egon E ­ iermann wollte stets Sitzmöbel schaffen, die dem menschlichen Bedürfnis an Komfort gerecht werden. So gestaltete er den Bürostuhl «S 197 R20» mit einem Sitz und einer Rückenlehne, die den ergonomischen Anforderungen entsprechen. Die Nachhaltigkeit der Materialien und die klare Formensprache sind über die Jahre unverändert geblieben. Der Sitz und die Rückenlehne bestehen aus mehrfach verleimtem Echtholzbuchenfurnier. Dank Servolift-Vorrichtung lässt sich der Sitz komfortabel und leicht in der Höhe verstellen, zusätzlich ist eine mechanische Sitzneigeverstellung vorhanden. Die Rückenlehne lässt sich sowohl in der Höhe als auch im Winkel individuell einstellen.

ɁɁ seleform.ch

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39 Schwerpunkt Büroeinrichtung

Zuwachs Das preisgekrönte Modell von Brune hat Zuwachs bekommen: «Alvo Lounge». Die bekannte Schale ruht auf einem drehbaren Gestell aus Aluminiumdruckguss mit vierarmigem Fusskreuz mit konisch zulaufenden Auslegern. Die reduzierte Sitzhöhe und die nach hinten geneigte Schale ermöglichen ein entspanntes Sitzen in lockerer Atmosphäre.

ɁɁ brune.de

Neu im Sortiment Hinter Profim verbirgt sich ein Unternehmen, das mit gerade einmal 30 Jahren Unternehmensgeschichte zu den Youngstern der Branche gehört. Dennoch kann der Ergonomieexperte bereits eine lange Liste an Preisen und Auszeichnungen vorweisen. Neben zahlreichen Red Dot Design Awards wurden die Ergonomielösungen aus Polen 2000 mit dem Zertifikat über die Konformität des Qualitätsmanagement-Systems mit der Norm ISO 9001 ausgezeichnet. Seit Kurzem wird Profim unter dem Dach von Flokk vertrieben, wodurch es dem Büromöbelhersteller möglich wird, noch grössere Produktionskapazitäten anzubieten.

ɁɁ flokk.com

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40 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Melserhof in Mels

In Gesellschaft bewohnt

Der Melserhof ist die neue Anlaufstelle für altersgerechtes Wohnen in Kombination mit gastronomischen Angeboten. Die Produkte von EgoKiefer sorgen für die ideale Belichtung der Innenräume mittels Tages­ licht und tragen zur Energie­ effizienz des Gebäudes bei.

Der 2021 fertiggestellte Melserhof in Mels kombiniert altersgerechte Wohnungen mit der bestehenden­ Infrastruktur eines Gasthauses und den damit verbundenen landschaftlichen Gegebenheiten. Die Überbauung Melserhof mit der Ackermann AG Totalunternehmung als Bauherrschaft beherbergt insgesamt drei Hauptnutzungen: den Gastronomiebereich mit dem Restaurant Melserhof, Wohngebäude mit 40 Wohnungen und 10 Studios sowie den Zwischenbau, in dem der Saal und das Foyer liegen. Das Gebäude ermöglicht in den überwiegend 2,5-Zimmer-Wohnungen sowie in wenigen 3,5-Zimmer-Wohnungen preiswertes, rollstuhlgängiges und siche-

res Wohnen. Im Restaurant erhal- die sich positiv auf den Energieten die Bewohnenden zudem eine verbrauch des Gebäudes auswirken. Der witterungsbeständige reichhaltige Verpflegung. Kunststoff ist wartungsarm und Noch höhere Qualität pflegeleicht. Bei den KunststoffDank schlanker Profilansichten Aluminium-Fenstern sorgt eine sorgen die Fensterelemente von witterungsbeständige AluminiEgoKiefer für viel Tageslicht in umschale für Langlebigkeit der den Innenräumen des Melserhofs. Produkte. Darüber hinaus über«Wir haben bei diesem Objekt die zeugen die Fenster von EgoKiefer Fenster in Kunststoff-Aluminium auch am Gebäude in Mels mit eiund zum Teil in Kunststoff ge- ner attraktiven Optik sowie Pfleliefert und montiert. Die Kunst- geleichtigkeit. stofffenster sind hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses Wärmen und kühlen sehr attraktiv und brauchen da- Dass bei der Umsetzung des rüber hinaus nur sehr wenig Un- Melser­hofs viel Wert auf Nachterhalt», erklärt Urs Häfliger von haltigkeit gelegt wurde, beweiEgoKiefer. Das Fenstersystem sen nicht nur die Produkte von «EgoAllround» punktet mit einer EgoKiefer. Das alternative HeizBautiefe von 76 Millimetern, wo- system ermöglicht es, preiswert durch hinsichtlich der techni- mit Grundwasser zu heizen und schen Werte eine noch höhere zu kühlen. Die Erzeugung der Qualität erzielt werden konnte. Wärme für den Heiz- und Warmwasserbedarf erfolgt mittels einer Optimale Stabilität Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Die mit einer zusätzlichen Kam- Die Wärmeverteilung erfolgt über mer konstruierten Hohlprofile eine Bodenheizung. Im Sommer sorgen für höchste Wärmedäm- können die Wohnräume zugleich mung, optimale Stabilität des Pro- über die Bodenheizung gekühlt fils und eine hohe Tragkraft bei werden. Die Zimmer und Wohnschweren Gläsern. Das Fenster- räume verfügen zudem über eleksystem «EgoAllround» weist die trische Raumthermostate, die zur höchste Luft- und Schlagregen- Regelung der Bodenheizung und dichtheit auf und überzeugt mit des Kühlsystems genutzt werden. zusätzlicher Steifigkeit und Sta- Photovoltaik auf dem Dach trägt bilität. Spezielle Profile gewähren zusätzlich zur Energieeffizienz den optimalen Anschluss an jede bei. In Kombination mit «EgoAllBausituation – im Neubau wie bei round» von EgoKiefer zeigt sich Erneuerungen. Neben einem ho- eine umfassend gelungene und hen Lichteinfall resultieren aus moderne Realisierung im Bereich den schlanken Profilansichten des altersgerechten Wohnens. zudem solare Energiegewinne, ɁɁegokiefer.ch Architektur+Technik 10/21


Der Melserhof er­möglicht in den Wohnungen preiswertes, roll­ stuhlgängiges und sicheres Wohnen.

Bautafel Bauherrschaft Ackermann AG, Totalunternehmung Architektur Ackermann + Partner AG Bauleitung Joabau­management GmbH Fensterprodukte EgoKiefer AG Verbaute Fensterelemente von EgoKiefer Kunststoff-AluminiumFenster EgoAllround (192 Stück / 943 m2) Kunststofffenster EgoAllround (40 Stück / 76 m2) Holz-Aluminium-Fenster WS1 (3 Stück / 10,2 m2)

Die Profile der Fenster von EgoKiefer sind auf das Design der Innenräume abgestimmt.

Der 2021 fertig­ gestellte Melserhof in Mels kombiniert altersgerechte Wohnungen mit der bestehenden Infrastruktur eines Gasthauses. Fotos: Yvonne Bollhalder

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42 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Mithilfe der Produkte von Biene Fenster wird eine renovationsbedürftige Villa zum Traum am See.

Gesamtkunstwerk am Vierwaldstättersee

Es ist der Traum, der wahr geworden ist: die Villa am See. Doch in der Regel sind Uferzonen in der Schweiz nicht bebaubar. Selbst der Kauf von bestehenden Objekten gestaltet sich schwierig, aber nicht unmöglich. Das sagte sich auch der Bauherr, als er von der zum Verkauf stehenden, renovationsbedürftigen Villa am Vierwaldstättersee erfuhr. Hürden bewältigen

Ein Haus mit Seeanstoss sei schon immer sein Traum gewesen, meint der findige Unternehmer mit etwas Stolz. Doch bis er nun auf das vielleicht schönste Gewässer unseres Landes blicken konnte, mussten noch einige Hürden überwunden werden. Man entschied sich zunächst gegen den kompletten Abriss des Hauses aus den 1960er-Jahren. Zu stilvoll war die Silhouette mit den drei zueinander verschobenen Etagen, zu elegant die Schlichtheit der kubischen Formen. Doch der Diamant musste noch ein wenig geschliffen werden: komplett aushöhlen, den Keller erweitern, leichte Geländeanpassungen vornehmen und erst dann mit der Komplettrenovation beginnen. Aussichtsreiche Fenster

Ein besonderes Highlight des neuen Gebäudes sollte die Steinfassade werden. Der Lasa-Marmor verleiht dem Gebäude eine unerwartete Leichtigkeit. Die Ganzglasfenster «future window» passen perfekt zu dem Ensemble aus italienischem Stein. Wo sich das Haus in Richtung Pilatus öffnet, konnte eine zweistöckige Glasfassade realisiert werden, welche die Vielseitigkeit des Systems von Biene Fenster zeigt. Türen und Festverglasungen schlies­sen bündig ab, und gläserne Absturzsicherungen verschwinden in der Fläche. Im Gebäudeinneren verzaubern neben­ der unglaublichen Aussicht auch kleine Details wie die Fenstergriffe im legendären Bauhaus-Stil von Walter Gropius. Am Ende entstand am Vierwaldstättersee ein Gesamtkunstwerk, das mit lichtdurchfluteten Räumen und einer spektakulär schlichten Steinfassade sowie perfekt darauf abgestimmten Fenstern überzeugt – das Traumhaus, das wahr geworden ist.

Der Lasa-Marmor verleiht dem Gebäude eine unerwartete Leichtigkeit. Die Ganzglasfenster «future window» passen perfekt zu dem Ensemble­aus italienischem Stein. Fotos: Biene Fenster

ɁɁbiene-fenster.ch

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43 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Haben früher vor allem Fenster aus Holzprofilen den Schweizer Markt dominiert, so sind seit den Sechzigerjahren Fenster aus Kunststoffprofilen zunehmend beliebter geworden.

Das Fenster wird zum Designobjekt für jeden Architekturstil dank kreativer Ober­ flächengestaltung. Fotos: Veka

Kunststoff­ fenster – besser als ihr Ruf Ein grosser Vorteil von Fenstern aus Kunststoffprofilen sind die überdurchschnittlichen Schall- und Wärmedämmeigenschaften. Gerade Letzteres wird zunehmend wichtig. Mit einer Kombination aus innovativer Mehrkammerdämmtechnik in 82 Millimeter Bautiefe und dem hocheffektiven Mitteldichtungssystem ermöglicht das Profilsystem «Softline 82 MD» eine effiziente Heizkostenersparnis und ein angenehmes Raumklima zu jeder Jahreszeit. Vielseitig einsetzbar

Kunststofffenster bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten und fügen sich problemlos in moderne, ästhetische Objekte ein. Mit Profilen von Veka, die ausschliesslich nach Klasse A gemäss DIN EN 12608 produziert werden, lassen sich auch grosse Elemente umsetzen. Für eine kreative Oberflächengestaltung stehen unterschiedlichste Farbtöne sowie Holz- und Metalldekore zur Verfügung.

Besonders ultramatte Farben sind seit der Einführung von «Veka Spectral» voll im Trend. Diese innovative Veredelung hebt sich neben der ultramatten Oberfläche zudem durch ihre samtige Haptik von herkömmlichen Farben ab. Mit dem passend durchgefärbten Trägermaterial werden Fenster zum hochwertigen Designobjekt für jeden Architekturstil.

nung und der Ausführung nun die neue SIA-Norm 271 mitberücksichtigt wer­ den, die verschiedenste Anforderungen im Bereich der Abdichtung von Hochbauten regelt. Kunststofffenster werden mittlerweile den hohen Ansprüchen in technischer wie optischer Hinsicht mehr als gerecht und sind im ökologischen Vergleich gegenüber anderen Rahmenmaterialen Für Individualität absolut ebenbürtig. Zudem erreichen Bei der Entwicklung des Systems «Soft- Kunststofffenster mit dem Profilsystem line 82 MD» wurden viel technisches «Softline 82 MD» das Minergie-P-Level Know-how und Markterfahrung inves- (Niedrigstenergiebauten). tiert, um die Anforderungen wie auch ɁɁveka-schweiz.ch Wünsche und Bedürfnisse der Planenden und Bauherrschaften in der Schweiz zu erfüllen. Ein wichtiger Faktor ist die Vorgabe nach mehr Licht: Veka ist es gelungen, die Ansichtsfläche am Fensterflügel durch eine technische Weiterentwicklung von 41 Millimetern auf 34 Millimeter zu reduzieren. Spannend ist das besonders hinsichtlich der 2019 in Kraft getretenen Schweizer Norm für Tageslicht in Gebäuden, SN EN 17037:2018, die Bewertungskriterien für die Tageslichtplanung in der Architektur setzt. Mit den landestypischen Wetterschenkeln sowie speziellen Bauanschlüssen, Verbreiterungen und Blendrahmen wurden weitere Anpassungen vorgenommen, mit dem Ziel, Fensterbau und Montage reibungslos, termingetreu und fehlerfrei zu ermöglichen. Dabei muss in der PlaArchitektur+Technik 10/21


44 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Das neue Flachglasmodell von Velux profitiert von dem neuen Design mit eleganter Glasoberfläche ohne Leisten am Rand und einer verbesserten Funktionalität. Fotos: Velux

Von Grund auf neu Velux präsentiert eine neue Generation seiner Flachdachfenster mit Bogen- und Flachglas. Vollständig randlose Glasoberelemente sorgen für noch ein­facheres Ablaufen von Regenwasser und Schmutz sowie für mehr Tageslichteinfall. Bei der Konzeption der neuen Flachdachfenster optimierte Velux sowohl Design als auch Funktion. Die vollständig randlosen Oberelemente aus gehärtetem Einscheibensicherheitsglas mit Hochleistungsversiegelung überzeugen­ nicht nur durch ihre attraktive Optik, sondern garantieren zudem ein noch einfacheres Ablaufen von Regenwasser und Schmutz. Insbesondere das neue Flachglasmodell profitiert von dem neuen Design mit eleganter Glasoberfläche ohne Leisten am Rand und einer verbesserten Funktionalität. Es ist für den Einbau auf Dächern mit 2 bis 15 Grad Neigung geeignet, während die Variante Bogenglas bei einer Neigung von 0 bis 15 Grad zum Einsatz kommen kann.

sonders schlanke Rahmenprofile, die zugleich aussergewöhnlich stabil, hitzebeständig und langlebig sind. Verglasungen sind bei der neuen Generation für unterschiedliche Anforderungen erhältlich: Es besteht die Möglichkeit, sich zwischen 2-facher oder 3-facher Isolierverglasung mit Verbundsicherheitsglas (VSG) für erhöhte Geräuschreduzierung und verbesserte Energiebilanz zu entscheiden. Die Energieeffizienz wurde dank der wärmebrückenfreien Gesamtkonstruktion optimiert. Kaum Änderungen beim Einbau

im Fensterflügel integrierten Isolierverglasung. Smarte Steuerung

Zur Bedienung der elektrisch betriebenen Integra-Flachdachfenster CVU und der passenden Storen ist ein vorkonfigurierter Funkwandtaster im Lieferumfang enthalten. Zudem kann die Steuerung über das als Zubehör erhältliche Smart-Home-System «Velux Active with Netat­mo (KIX 300)» erfolgen. Velux führt für seine Flachdachfenster ausserdem ein passgenaues Innenfutter ein, mit dem insbesondere der Austausch alter Lichtkuppeln gegen neue Flachdachfenster einfach und fachgerecht abgeschlossen werden kann. Mit der Neukonzeption und der Umgestaltung wurde das Flachdachfenster Flachglas mit dem bedeutenden RedDot-Design-Award ausgezeichnet.

Für alle Grössen und Varianten der neuen Flachdachfenster ist der passende Hitzeund Sonnenschutz erhältlich. Der Sonnenschutz fügt sich sehr harmonisch in Von Grund auf neues Basiselement die Konstruktion der Fenster ein. Die Die Konstruktion des Basiselements aus Hitzeschutzmarkisette oder das Verdunnahtlos mit Kunststoff (Polyurethan) kelungsrollo liegen waagerecht zwischen ummanteltem Holzkern ermöglicht be- dem Oberelement und der waagerecht ɁɁvelux.ch

Die Konstruktion des Basiselements aus nahtlos mit Kunststoff (Polyurethan) ummanteltem Holzkern ermöglicht besonders schlanke Rahmenprofile.

Architektur+Technik 10/21


DAS ELEGANTE FENSTER AUS DER REGION Tageslicht in Bahnen lenken

Qualitätsfenster aus der Schweiz

Tageslicht wirkt sich positiv auf unsere Konzentration und unser Wohlbefinden aus. Zu viel Sonnenlicht kann jedoch schnell zu Blendungen führen, schadet den Augen und führt zu Ermüdung oder Kopfschmerzen. Ein puristischer und funktionaler Sonnenschutz verbessert durch seine Lenkungsfunktion die positive Wirkung des Sonnenlichts in geschlossenen Räumen und leistet so einen essenziellen Beitrag an unsere Produktivität. Die speziell geformte Sinus-Lamelle der Ganzmetallstore «Metalunic Sinus» von Griesser reflektiert die Sonneneinstrahlung zur Decke. Dieser Lichtreflexionseffekt reduziert die Blendwirkung in Wohn- und Arbeitsräumen. Die Storen bieten somit Tageslichtnutzung und komfortablen Blendschutz in einem. Das führt zu einer bis zu 50 Prozent höheren Tageslichteffizienz in den damit ausgestatteten Räumen. Fortschrittliches Design

«Metalunic Sinus» überzeugt zudem durch seine hochwertige und ausgefeilte Technik. Bei der selbsttragenden Konstruktion ohne Verikalverbindungen sind die Aufzugs- und Verstellmechaniken in den Führungsschienen integriert. Die robuste Mechanik bietet eine zuverlässige Hochstosssicherung. Das knickfeste Lamellenprofil ist zugleich äusserst elegant. Das Griesser-Sortiment ist in mehr als 150 Standardfarben passend zur Fassade erhältlich. Mit Bi-Color lassen sich die Lamellen in unterschiedlichen Innen- und Aussenfarben wählen. ɁɁ griesser.ch

sirius-fenster.ch


46 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Das neue Headquarter der Durst Phototechnik AG im italienischen Brixen besticht durch seine spannende Freiform inklusive eindrucksvoller Fassade aus pulverbeschichteten Aluminiumblechen in pixelähnlicher Gestalt.

Büroarchitektur mit Transparenz und Durchblick Der neue Headquarter hat auf fast 6000 Quadratmetern und sechs Geschossen Platz für Showroom, Labore, Büro-, Konferenz- und Schulungsräume. Mit dem Beschlagsystems «Tectus Glas» wurden die Ganzglastüren filigran und minimalistisch eingebaut. Fotos: Simonswerk

Entwickelt von den Architekten von ­Monovolume Architecture + Design aus Bozen, wird das neue Headquarter der Durst Phototechnik AG im italienischen Brixen zur neuen Visitenkarte des Unternehmens – ein Hauptanliegen des Herstellers für zukunftsweisende, digitale Druck- und Produktionstechnologien. Die Architekten haben auf fast 6000 Quadratmetern und sechs Geschossen Platz für einen Showroom, Labore, den Kundendienst, Büro-, Konferenz- und Schulungsräume geschaffen – überwiegend in Schwarz gehalten, das als Kon­trast zur weissen Gebäudehülle. Im Gebäude wurden alle Türen mit Bandtechnik von Simonswerk aus Rheda-Wiedenbrück ausgestattet. Mit der Wahl des flächenbündigen Beschlagsystems «Tectus Glas» für die

Ganzglastüren der Besprechungsräume entsteht in allen unterschiedlichen Zonen ein fliessendes, planes Erscheinungsbild mit hohem Bedienkomfort. Das Beschlagsystem umfasst das Bandsystem «Tectus TEG 310 2D», die kontakt- und geräuschlose magnetische Schlies­ sung «Keep Closed» – bestehend aus dem Schliessmagnet «KCM 50» und der türseitigen Magnetplatte «KCM 50/G» – sowie die Griffvarianten «KCH 1700» und «KCH 1200». Gerade bei den vollflächigen Verglasungen der innen liegenden Bürozellen, die teilweise auch gebogene Glaselemente beinhalten, zeigt sich der Mehrwert eines flächenbündigen Erscheinungsbildes. Abgerundet wird die Beschlaglösung mit einer in Form und Farbe auf das Bandsystem abgestimmten Griffvariante. Architektur+Technik 10/21

Beschlagsystem für Ganzglastüren

Mit dem Beschlagsystems «Tectus Glas» wurden die Ganzglastüren filigran und minimalistisch eingebaut. Ganzglastür, Zarge, Band- und Schliesssystem liegen ohne den bisher üblichen Flächenversatz auf einer Ebene und sorgen für Leichtigkeit und Transparenz. Der Belastungswert von zwei Türbändern des Bandsystems «Tectus TEG 310 2D» liegt bei 80 kg, was einem Türmass von etwa 10 × 1300 × 2500 mm entspricht. Damit sind nahezu alle Glastürdimensionen auch im Objektbau abgedeckt. Das Bandsystem wurde bereits mit renommierten nationalen und internationalen Designpreisen wie dem «Red Dot Award» und dem «IF Design Award» ausgezeichnet. ɁɁsimonswerk.com


47 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Das Bürogebäude Kotelna Park II in Prag gliedert sich nach den Entwürfen des preisgekrönten Architekten Chapman Taylor stimmig an das Schwestergebäude Kotelna Park I, das als Weiterentwicklung der traditionellen Waltrovka-Fabrik erbaut wurde.

Systemlösungen für Prager Bürokomplex Im Stadtteil 5 von Prag wächst derzeit eines der dynamischsten Geschäftsviertel der Metropole heran. Auf insgesamt 12 000 Quadratmeter sind bis 2020 Büroflächen mit Weitblick entstanden. ­ Insgesamt setzt der Komplex Kotelna Park II auf moderne Arbeitskonzepte und steht damit für das Büro von morgen.

Fassade mit Vorzügen

ner leichten Wölbung präsentiert. Die Lüftungsklappen «heroal W 72 VF» in Holz­optik setzen in der Fassade einen optischen Akzent – realisiert mit der Beschichtungstechnologie «heroal Surface Design (SD)». Das verleiht der harmonischen Gebäudehülle Individualität.

Das Fassadensystem «heroal C 50 HI» erzielt bei Belüftung, Wärmedämmung und Dichtung durchweg hervorragende Werte. Für ein Bürogebäude dieser Grössenordnung ein zentraler Aspekt. Die Besonderheit: Die Pfosten-Riegel-Fassade ist im Radius angelegt, sodass sie sich mit ei- ɁɁheroal.com

Stimmiges Gesamtkonzept

Im futuristisch anmutenden Gebäude sollten vor allem Technologie und der schonende Umgang mit Ressourcen eine enge Verbindung finden. Alle Ebenen von Kotelna Park II sind mit einer umlaufenden Glasfassade und grosszügigen Fensterflächen gestaltet. Insgesamt 770 Quadratmeter Fensterfläche und 3400 Quadratmeter Glasfassade wurden bei Kotelna Park II verbaut und ermöglichen den freien Blick über Prag. Die Bauherrschaft hat sich bei jenem Projekt für Fenster-, Tür- und Fassadensysteme von Heroal entschieden. Fenster, Türen und Belüftung mit System

Die Wahl fiel auf das Fenstersystem ­«heroal W 72». Es ist innovativ, nachhaltig, kosten- und energieeffizient und passt damit bestens zu den Ansprüchen, die an dieses urbane Bürogebäude der Extraklasse gestellt werden. Die Fassade wurde mit den Lüftungsklappen «heroal W 72 VF» ergänzt, die sich nutzerunabhängig öffnen und schliessen lassen, was eine kontrollierte natürliche Lüftung rund um die Uhr ermöglicht. Ganz nach Kundenwunsch fügen sie sich ausserdem harmonisch in die Fassade ein und unterstützen als optischer Akzent den individuellen Charakter. Abgerundet werden die Systemlösungen mit dem Objekttürsystem «heroal D 72», das im stark frequentierten Eingangsbereich von ­Kotelna Park II überzeugt.

Bautafel Objekt Kotelna Park II Standort Prag Bauherrschaft Jednatel

Richard Henry Stewart Ness Architektur Chapman Taylor s. r. o. Verarbeitung Retre, s. r. o.

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48 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Die Mall im Unter­ geschoss überrascht die Kundschaft mit natürlichem Tageslicht, das sie vom Innenhof der Überbauung durch drei integrierte Ober­ lichter bekommt. Fotos: Cupolux

Das Objekt in Basel wurde mit der Glaskonstruktion «PR60» umgesetzt.

Kein Kunstlicht ist so natürlich: Wie drei Glasoberlichter das Licht eines Innenhofs einfangen und damit das Tageslicht in eine Mall im Untergeschoss holen.

So hell wie der lichte Tag Auf dem Gelände eines ehemaligen Güterbahnhofs in Basel entstand in drei Etappen ein nachhaltiges Wohnquartier mit 317 Wohnungen, Wohnateliers, Loftund Atriumwohnungen. Der letzte fertiggestellte Bauabschnitt bildet das Eingangstor zum Quartier und enthält unter anderem Supermarkt, Apotheke, Fitness­ zentrum, Restaurants sowie verschiedene Dienstleister. Die Mall im Untergeschoss überrascht die Kundschaft mit natürlichem Tageslicht, das sie vom Innenhof der Überbauung durch drei integrierte Oberlichter bekommt. So ist die Mall nicht einfach nur taghell, sondern je nach Sonnenstand und Wetter mit dem Aussenraum verbunden.

«PR60» umgesetzt. Die Verglasungen liegen in einem zugänglichen Innenhof. Um auf Absperrungen oder Schutzgeländer verzichten zu können, wurde eine durchsturzsichere 3-fache Sicherheitsverglasung eingebaut. Kunst des Ausgleichs

Die drei Oberlichter liegen auf abgeschrägten Betonkegeln mit jeweils einem Durchmesser von 4,5 Metern. Die Massaufnahme erfolgte mit einem Laser, der exakte Profile der oberen Abschlüsse der Betonzargen erstellte. Trotz leichter ­Massunterschiede und Unebenheiten der Betonkegel wurden die drei identischen Glasoberlichter mit entsprechenden Schiftungen perfekt auf die Unterkons­ Funktion und Optik überzeugen truktionen verbaut. Aussen erhielten die Individuelle Oberlichtlösungen sind Glaskonstruktionen eine anthrazitfareine Spezialität von Cupolux. Dieses bene und innen eine weisse Beschichtung. ­Objekt wurde mit der Glaskonstruktion Damit integrieren sich die Oberlichter Architektur+Technik 10/21

dezent in die umliegende Grünanlage. Im Innenbereich übernehmen sie den weis­ sen Farbton der Deckenkonstruktion. Tageslichtpioniere seit 1955

Als Schweizer Spezialist für Tageslichttechnik ist Cupolux seit 1955 Ansprechpartner für anspruchsvolle und hochwertige Tageslichtlösungen. Dazu gehören Projektplanung und Objektgestaltung sowie Ausführung und Montage bis zur fachmännischen Wartung aus einer Hand – schweizweit an den Standorten in Lachen SZ, Crissier VD und Monte Carasso TI.

ɁɁcupolux.ch


49 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Antimikrobielle Oberfläche

Innovative Bandtechnik zwischen Tür und Zarge

Die dauerhafte Oberflächenbeschichtung «SmartActive» für Fenster- und Schiebegriffe, Türdrücker und Profiloberflächen von Schüco verringert die Übertragung von Bakterien, Viren, Pilzen und Hefen. Als unterstützende Massnahme zur Desinfektion ist das insbesondere in öffentlich zugänglichen Gebäuden mit hohem Personenaufkommen wichtig. Das dabei verwendete rein metallische Mikrosilber ist nanofrei und kann die menschliche Haut nicht durchdringen. Das antimikrobielle Griff- und Drückersortiment ist je nach Artikel in den Oberflächenveredelungen Eloxal C0, Inox Look, Silver Look (Pulverbeschichtung) oder als Sonderbestellung mit Pulverbeschichtung in weiteren Farben erhältlich. Eine breite Farbauswahl sorgt dabei für eine hohe Gestaltungsfreiheit. ɁɁ jansen.com

Attraktives Industriegebiet In Zusammenarbeit mit Holzbauer und Spengler hat die Isba AG die historischen Eisen­bahnbauhallen der legendären Schindler­Waggon auf dem Magnet-­Areal in Pratteln BL saniert. Das klassische Gebäude wurde mit neuer sprossenloser Shedverglasung aufgewertet. Dazu kamen opale Paneele zum Einsatz. Diese bringen ein hohes Mass an Tageslicht ins Rauminnere und ermöglichen ein angenehmes Arbeitsumfeld. Dank der wärmegedämmten Vergla-

sung und den thermisch getrennten Aluminiumprofilen wird sich der Energiebedarf zudem verringern. Mit 48 zusätzlich eingebauten Öffnungsvorrichtungen können die in Zukunft genutzten Gewerberäume jederzeit individuell belüftet werden. Der Elektrozahnstangenantrieb in Tandem­ ausführung mit automatischer Endabschaltung ist äus­serst wartungsarm und weist einen Hub von 35 Zentimetern auf.

ɁɁ isba.ch

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Ihr Kontakt Link Beschlagtechnik AG www.beschlagtechnik.ch www.simonswerk.com


50 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Neues Effektlicht für Markisen Markisen bieten auch am Abend wohnlichen Komfort, indem das Markisentuch die Restwärme des Tages länger hält. So kann man noch Stunden im Freien verbringen. Für eine gemütliche Atmosphäre sorgt warmes Akzentlicht, mit dem viele Markisen heute ausgestattet sind. Markilux hat seine Markisenmodelle 1300, 1600, 1700 und 1710 mit einer LED-Line in den Gelenkarmen ausgestattet. Das Licht setzt das Markisentuch effektvoll in Szene. Für eine schöne Atmosphäre

Je nachdem wie intensiv dieser Effekt sein soll, kann man das Licht manuell oder optional über Funk dimmen. Das LED-System sitzt in einem speziellen, weiss-transparenten Silikonprofil,­ um besonders viel Licht zu reflektieren. Die neue Lichtoption eignet sich damit für das private Heim ebenso wie für Projektbauten. Denn sie schafft eine gemütliche Atmosphäre unter der Markise.

ɁɁ markilux.com

Auch im Herbst im Freien geniessen Mit den Outdoor-Living-Lösungen von Renson bringt man die Gemütlichkeit von innen nach aussen. Mit einer Terrassenüberdachung von Renson kann man das Leben im Freien ganz einfach bis in den Winter hinein verlängern. Innovative Techniken und modernes Zubehör garantieren optimalen Komfort im Freien, bei Sonnenschein und Regen. Länger komfortabel

Ein typischer Herbst wechselt zwischen höheren und tieferen Temperaturen und ist geprägt von starkem Wind und Regen. Aber auch an diesen Tagen kann man sich draussen entspannen und Bekannte und Freunde einladen. Eine Terrassenüber-

dachung mit Seitenwänden schützt perfekt vor Regen. Mit dem gewünschten Zubehör sind kalte und dunklere Tage kein Problem mehr: –  Schutz vor Wind und Regen mit Seitenwänden aus Glas, vertikalen Fixscreens aus Fiberglas, Loggia-Schiebepaneelen oder Holzlamellen –  Eingebaute Heizelemente für eine angenehme Temperatur –  Integrierte LED-Beleuchtung, ohne Kabel und mit Fernbedienung, für schöne lange Herbstabende im Garten –  Atmosphärische Beleuchtung und integrierte Lautsprecher für zusätzliche Stimmung ɁɁrenson.eu

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51 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Für höchste Ansprüche Wabenartige Loggia-Elemente strukturieren die vollständig verglaste Fassade am Grand Tower in Frankfurt. Für die raumhohen Fenster fand Warema eine smarte Sonnenschutzlösung, die den Windlasten in extrem grosser Höhe standhalten kann. Damit betraten die Planenden technisches Neuland, denn bisher war bei Gebäuden dieser Höhe noch kein aussen liegender Sonnenschutz verbaut worden. Über projektspezifische Sonderanfertigungen wurden die Sonnenschutzanlagen vollständig in die Fassade integriert. Um eine möglichst hohe Windstabilität von 24 m/s zu erreichen und eine maximale Durchsicht bei hohem sommerlichem Wärmeschutz zu gewährleisten, wurde für den Grand Tower eine Fenstermarkise von Warema mit der Führung «easyZIP» und einem Behang aus schwarzem Soltis-86-Gewebe gewählt.

Das weltweit sicherste Schnelllauftor. Effiziente Technik vom Weltmarktführer. EFA-SST® Secure aus der Serie EFAPROTECT® ist das weltweit einzige Schnelllauftor, das nach Widerstandsklasse 4 zertifiziert ist. www.efaflex.ch

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Innovatives Dachdesign Das «Bewilux-Glasarchitektur-Flatlight» ist das Flachglasfenster mit aussergewöhnlicher Ästhetik, gepaart mit Energieeffizienz. Es verleiht jedem Flachdach eine besonders schöne Optik und bietet ein innovatives Dachdesign. Durch eine Vielzahl an Grössen und Ausstattungsvarianten ist das Flachglasfenster ein hochwertiges Tageslichtsystem mit vielen Möglichkeiten.

ɁɁ bewilux.ch

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52 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Uneingeschränkt bei der Gestaltung Die neue Hebeschiebetür «ST2» und die motorisierte «ST2 auto move» erfüllen allerhöchste Ansprüche an Design, Komfort, Intelligenz, Technik sowie Qualität und bieten damit eine hohe Gestaltungsvielfalt. Damit stellen «ST2» und «ST2 auto move» die aktuellen Topprodukte im Sortiment von 4B dar, sie sind entscheidende Elemente in einer intelligenten Gebäudehülle. Minimale Rahmenansichten

Mit einer Ansichtsbreite des Rahmens von nur 58 mm und einem Glasanteil von bis zu 94 Prozent ermöglicht «ST2» hohen Lichteinfall, Aussicht und Nutzung der passiven Solarenergie bei vorbildlich tiefem Uw-Wert. «ST2» kann zudem frei und modular mit der Produktfamilie von 4B kombiniert werden und so uneingeschränkt bei der Gestaltung von raumhohen, eingeschossigen Glasfassaden zum Einsatz kommen. Der neue 4B-Leichtlaufbeschlag bewirkt Leichtgängigkeit und erlaubt eine leichte Bedienung auch bei hohen Gewichten grossformatiger Fensterflügel. Die eigens entwickelte Dämpferlösung rundet den umfassenden Bedienungskomfort ab. Home-­Lösungen ausgestattet und so in führende Gebäudeautomationssysteme eingeMotorisiert und «Smart Home Ready» bunden werden. «ST2» erfüllt bereits heute Als Option ist «ST2» als motorisierte «ST2 sämtliche Anforderungen der neuen Norm auto move» erhältlich. Ein verdeckter, sehr SIA 271. Dank der neuen Schwellenkonstrukleiser und robuster Antrieb gewährleis- tion aus glasfaserverstärktem Kunststoff, der tet selbst bei grossflächigen Flügeln mit ho- eigens entwickelten Rahmenverbreiterung hen Gewichten ein selbstständiges, schnel- und der Gewährleistung der erforderlichen les und sicheres Öffnen und Schliessen. Anschlussbreiten wird eine fachgerechte Ab«ST2» ist ­zudem «Smart Home Ready» und dichtung erheblich vereinfacht. kann nachträglich mit verschiedenen Smart- ɁɁ4-b.ch

Funktion und Design vereint Für den Neubau des Verwaltungszentrums Singeria in Chur kamen mehrere, zum Teil multifunktionale Brunex-Türelemente zum Einsatz. Das Designkonzept des Architekturbüros D. Jüngling und A. Hagmann Dipl. Architekten BSA/SIA AG wurde dabei nahtlos aufgegriffen. Brunex fertigt Türen und Türrohlinge nach Mass, individuell auf die jeweiligen Funktionsanforderungen abgestimmt. Im Fall Sinergia wurden Brandschutz nach EI 30 sowie Schallschutz integriert. Durch eine FSC-Zertifizierung des Holzes tragen die Türen ausserdem zu einem gesunden Raumklima bei. Die handwerkliche Ausarbeitung der Türelemente erfolgte durch den Brunex-Lizenzpartner Knuchel AG aus Chur. Bereit für BIM

Um den gesamten Planungsprozess künftig noch genauer und effektiver zu gestalten, stehen Brunex-Produkte jetzt auch in BIM-fähigen CAD-Systemen zur Verfügung. Planende und Bauherrschaften können dadurch ganz einfach auf funktionsfähige Brunex-Türen zugreifen und Informationen von Bauprodukten detailgetreu und digital in ihre Pläne modellieren.

ɁɁ brunex.ch

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53 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Neue Generation

«MasterPatio» ist ein hoch wärmedämmendes und leistungsstarkes Hebeschiebesystem mit minimalistischem Look und sauberem De­ sign – bei einer Flügelhöhe von 3600 Millimetern. Aufgrund der Kom­ patibilität mit dem System «MasterLine 8» lässt es sich problemlos mit Fenstern und Türen koppeln, wobei die schmalen und gleichmäs­ sigen Ansichten erhalten bleiben. Das Hebeschiebesystem kann dank minimaler Fräsarbeiten, einfacher Eckverbindungen und vorgebohr­

BEWÄHRT. EINFACH. GUT. Flumroc-Steinwollprodukte mit natürlichem Bindemittel aus überwiegend nachhaltigen Rohstoffen, ohne Zugabe von Formaldehyd. Schmelzpunkt von über 1000 °C Einsatz im Innen- und Aussenbereich 100 % recycelbar Kontaktieren Sie Ihren FlumrocBerater: flumroc.ch/berater

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ter Entwässerung im Bodenprofil schnell und effizient gefertigt wer­ den. Reynaers Aluminium verwendet kohlenstoffarmes Primär- und Recyclingaluminium für alle Systeme. Bei «MasterPatio» kommen zu­ dem recycelte Isolierprofile zum Einsatz. Durch Optimierung der Pro­ fillängen wird der Abfall auf ein Minimum reduziert, und es werden weniger Profile für das gesamte Systemangebot benötigt.

ɁɁ reynaers.ch


54 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Neu prämiert

Im Rahmen des Awards «Häuser des Jahres 2020» wurde «cero» von Solarlux zum Produkt des Jahres gekürt. Das High-End-Schiebefenster überzeugte die Jury in der Kategorie «Fenster» durch sein klares Design und die zahlreichen Funktionen, die es zu einem starken Gesamtpaket machen. Das annähernd rahmenlose Produkt verstärkt den Eindruck der Verschmelzung von innen und aussen. Verdeckt eingebaute Rahmenprofile, eine barrierefreie Bodenschiene und die

Modernes Design

34 mm schlanken Profilansichten sorgen für ein ­ästhetisches und zeitloses Gesamtbild. Herausragende Technik

sowie wegfahrbaren Ecken nahezu uneingeschränkt kombinierbar und eröffnen erstaunliche Freiheitsgrade in der Gestaltung. Auch grosse Glaselemente wahren den minimalistischen Anspruch, da der Profilstoss gleichbleibend 34 mm beträgt. Eine passiv­ haustaugliche Wärmedämmung, sehr gute Zertifizierungen in Windlast und Schlagregendichtheit sowie ein hoher Einbruchschutz nach RC3 sind zudem in einem System vereint.

In konstruktiver Hinsicht bietet das Schiebefenster alle Möglichkeiten für architektonisch anspruchsvolle Gebäude. Für maximale Glasfassaden mit grösstmöglicher Öffnung können ein-, zwei- oder dreispurige Anlagen kombiniert werden. Die Systemkomponenten sind mit Schiebe- und Festelementen ɁɁ solarlux.com

Die Militärkaserne in Isone ist seit 1973 Standort der Grenadierschule und heutiges Ausbildungszentrum für Spezial­kräfte der Schweizer Armee. Im Rahmen der durch Orsi & Associati geplanten Gesamtsanierung des Waffenplatzes legte Armasuisse Immobilien als Bauherrin besonderen Wert auf höchste Qualität, optimalen Brandschutz sowie ein modernes Design der neuen Türen. Die Holzrahmentüren mit Kunstharzoberflächen verfügen über eine spezielle Rahmenkonstruktion, die es ermöglichte, sämt­ liche elektrischen Kabel verdeckt liegend einzubauen. Flächenbündig integriert

Die Plexiglasbeschriftungsfenster wurden flächenbündig integriert. Auch die Chromstahlsockelbleche konnten flächenbündig in Rahmen und Flügel eingelassen werden. Die übergrossen Brandabschnitte mit Tür-in-Tür-Konzept und Schiebetüren mit automatischen Schliessvorrichtungen sorgen für die gewünschte Sicherheit in der Kaserne. Massgefertigte Chromstahlfutterverkleidungen kaschieren die bestehenden Zargen und verleihen den Räumen ein frisches, modernes Ambiente. Die hohen Anforderungen bezüglich Brand-, Rauch- und Schallschutz konnten mit den massgefertigten Türen «UniStar» und «SoundStar» von RWD Schlatter vollumfänglich erfüllt werden.

ɁɁ rwdschlatter.ch

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55 Schwerpunkt Fenster, Türen und Tore

Absturzsichere Brüstungsverglasung

Die Nachfrage nach Brüstungsverglasungen im Wohnungsbau nimmt zu. Neben hohen Sicherheitsanforderungen erfüllen sie auch gestalterische Ansprüche wie Transparenz oder Tageslichteinfall. Mit französischen Balkonen bietet Ernst Schweizer eine transparente, fast unsichtbare Absturzsicherung an, die einen hohen Tageslichteinfall gewährleistet. Sie ist mit dem Holz-Aluminium-Fenstersystem «windura classic» kompatibel und lässt sich komplett darin integrieren. Das erspart aufwendige Planungen von zusätzlich vorgesetzten Geländern und deren Verstärkungen. Eine hohe Absturzsicherheit ist nach DIN 18008-4, Kategorie A, geprüft und bestätigt. Das Bauteil ist Teil des kompletten Fensterelements und wird bei Neubauvorhaben vormontiert geliefert, im Sanierungsfall nachträglich mit geringem Aufwand eingesetzt. Die Holzfälzung entspricht jener von Fenstern ohne Absturzsicherung. Die Glashalterung ist bereits im Fensterrahmen integriert. So kann das Glas entweder in der Werkstatt vormontiert oder auf der Baustelle von innen eingesetzt werden. ɁɁ ernstschweizer.ch

© Sacha Di Poi

Das innovative Energiespar-Profilsystem

Mehr Licht, überdurchschnittlich hoher Schutz vor Aussenlärm, eine ausgezeichnete Energiebilanz und unendliche Gestaltungsmöglichkeiten: Bei der Entwicklung von SOFTLINE 82MD wurden die hohen Anforderungen sowie Vorgaben für Neubau und Sanierung vorausschauend und umfassend berücksichtigt. Auch deshalb konnte sich das Profilsystem gut und schnell im Schweizer Markt etablieren.

Résidence La Toula in Bulle: 644 Fenstereinheiten mit VEKA SOFTLINE 82MD und Aluminium-Vorsatzschalen im Minergie-Standard

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56 Schwerpunkt Decken und Akustik

Dort, wo einst die stärkste Dampflokomotive der SBB hergestellt wurde, wird jetzt in Rekordzeit ein neuer «Elefant» gebaut. Das gleichnamige Bürogebäude im neuen Quartier Lokstadt in Winterthur wird in Hybridbauweise aufgerichtet. Eine zentrale Rolle für den Baufortschritt spielen dabei die gekoppelten BSH-Deckenelemente von Balteschwiler.

Reduzierte Bauzeit durch Vorfertigung Der «Elefant» in Winterthur ist ein modernes Büroge­ bäude in Hybridbau­ weise, das im neuen Quartier Lokstadt auf dem Gelände einer ehemaligen Loko­ motivfabrik entsteht.

Robert Kittel (Text), Weberbrunnen Architekten (Visualisierung) und Damian Poffet (Fotos)

Der «Elefant» war seinerzeit eine legen­ däre Dampflokomotive auf der GotthardStrecke, die in der Lokomotivfabrik Win­ terthur hergestellt wurde. Jetzt entsteht an der Stelle seiner einstigen Produk­ tion ein modernes Bürogebäude gleichen Namens mit rund 13 000 m² Nutzflä­ che im neuen Quartier Lokstadt. Der Be­ zug durch den künftigen Mieter, eine Ge­ sundheitsversicherung, ist für Anfang 2023 geplant. Der «Elefant» wird als um­ weltfreundliches mehrgeschossiges Ge­ bäude mit fünf und sieben Etagen, Fern­ wärme und Photovoltaik auf dem Dach ausgeführt. Die kurze Bauzeit soll durch eine rationelle Hybridbauweise ermög­ licht werden: Ein Tragwerk aus Baubu­ che mit dazwischen gehängten BSH-Ge­ schossdecken wird mit Beton ausgesteift. Um Bauzeit zu sparen, werden die De­ ckenelemente als vormontierte Flächen just in time auf der Baustelle angeliefert. Gekoppelte Deckenelemente exklusiv in der Schweiz

Den Auftrag für die Lieferung von rund 2400 m³ BSH-Decke habe man erhalten,

weil Balteschwiler als einziger Schweizer Anbieter die Elemente vormontiert lie­ fern könne, berichtet der Leiter des Holz­ bearbeitungszentrums Balteschwiler, Sven Bill: «Mit dieser Technik wurde Neuland betreten, dabei ist die Grund­ idee eigentlich einfach. Statt jedes BSHDeckenelement einzeln in Position zu hieven und auf der Baustelle mit fremden Federn zusammenzufügen, können wir nun grössere, transportfähige Flächen im Werk vorfertigen. Das spart natürlich etliche Kranzüge.» Bill verrät die Tech­ nik, um die einzelnen BSH-Stangen wäh­ rend des Transports in Position zu halten: «Wir bearbeiten diese Deckenelemente so oder so mit unserer Fünfachsabbund­ anlage. Sie werden genutet, es werden Kerven gefräst und Bohrungen für das Sigha-Pick-Transportsystem gesetzt.» Einfache Latten würden beim Lkw- und Krantransport das Auseinanderdriften der Elemente verhindern: «Dazu fräsen wir einige der quer zur Holzrichtung ver­ laufenden Kerven breiter und nageln dort mit Latten ab. Diese Latten können spä­ ter an Ort und Stelle verbleiben, was dem ausführenden Holzbauunternehmen Zeit und Mühe erspart, sie zu entfernen, wenn Architektur+Technik 10/21

das Element gesetzt ist.» Was laut Bill in der Summe erhebliche Bauzeitreduktion bedeuten könne. Die Deckenelemente werden nach dem Einhängen einfach am Tragwerk verschraubt und abgedich­ tet, die Statik wird dann über eine Beton­ armierung erreicht. Full Service für den Holzbau

«Vorfertigung ist nicht nur bei Grosspro­ jekten mit grossem Materialvolumen ef­ fizienter, sondern auch bei kleineren Projekten», meint Bill, «beispielsweise setzen wir das Sigha-Pick-Transportsys­ tem bereits bei uns in der Produktion ein, um Elemente effizient und schonend zu bewegen. Die Einschraubösen kön­ nen mehrfach verwendet und sehr ein­ fach an den vorgebohrten Teilen ange­ bracht werden.» Als einer der führenden Schweizer Holzbaudienstleister könne man Sichtqualitäten in ausreichender Menge liefern: «Beispielsweise bleiben beim Projekt ‹Elefant› die Untersich­ ten der Decken als Gestaltungselement der zeitgenössischen Holzbauarchitek­ tur sichtbar.» Im konkretem Fall seien die Sichtseiten mit farblosem UV-Schutz behandelt: «Oberflächenbeschichtungen


Die Deckenflächen können mit einem Drittel der sonst nötigen Kranzüge positioniert, ins Tragwerk verschraubt und abgedichtet werden. Foto: Damian Poffet

Latten in den Schubkerven koppeln mehrere BSH-Elemente zu einer Fläche. Gut zu sehen sind die Federverbindung und die einge­ schraubten SighaPick-Transport­ösen. Foto: Balteschwiler AG

gehören im modernen Holzbau aus unserer Sicht zum Service einfach dazu», ist Bill überzeugt. Reibungslose Abwicklung

Termintreu, zuverlässig und reibungslos wird die Lieferung abgewickelt: «Wir liefern diese Elemente just in time, abhängig vom Baufortschritt und auf Abruf. Das ist bei so einem Volumen – wir reden hier von 2400 m³ BSH in Stärken von 200 und 280 Millimetern – natürlich nur möglich, wenn eine entsprechend leistungsfähige Produktion verfügbar ist. Die können wir bieten, vom Hobelwerk bis zur CNCAbbundanlage.» Dem Vernehmen nach kann der enge Bauzeitplan gehalten werden – nicht zuletzt dank Balteschwiler.

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58 Schwerpunkt Decken und Akustik

Für die unterschiedlich genutzten Räumlichkeiten wurden die Deckenelemente «OWA Sinfonia S 3 schwarz, vlies­ kaschiert» eingesetzt. Fotos: Odenwald Faserplattenwerk GmbH, Hauserpartner

Zu den Einrichtungen, die für den Aufbau des Campus Schwarzwald vorgesehen waren, zählten unter anderem Räume für Lehr- und Konferenzveranstaltungen.

Die Ausbildungsstätte Campus Schwarzwald im deutschen Freudenstadt zeichnet sich durch eine geschickte Kombination verschiedener OWA-Deckensysteme aus.

Gestalterisch wertvoll für Bestandsbauten Wie bei gross dimensionierten Gemeinschaftsprojekten üblich, waren auch Planung und Bau des Campus Schwarzwald im baden-württembergischen Freudenstadt davon geprägt, die unterschiedlichen Bedürfnisse der beteiligten Kooperationspartner in Einklang zu bringen. Gemeinsames Ziel der Initiative war der Wunsch, die Wirtschaftsregion Schwarzwald verstärkt als Bildungs- und Ausbildungsstandort für hoch qualifizierten Nachwuchs zu etablieren. Bedarfsorientiertes Raumkonzept

Zu den Einrichtungen, die für den Aufbau des Campus Schwarzwald vorgesehen waren, zählten unter anderem Räume für Lehr- und Konferenzveranstaltungen sowie Laboreinrichtungen, eine Cafeteria, spezielle Zonen fürs Co-Working sowie Büroräume für das dort arbeitende Wissenschafts- und Verwaltungspersonal. Für mehr räumliche Flexibilität

sorgte die Integration leicht verstellbarer Wände und Möbel. Design und Farbgebung der Deckenelemente

Als gemeinsamer Nenner für die unterschiedlich genutzten Räumlichkeiten diente das übergreifende «offene Konzept». Dieses ist auf einen raschen, ungehinderten Austausch von Studierenden und Lehrkräften mit weitgreifenden Kommunikationsmöglichkeiten ausgelegt. Das mit der Planung der Inneneinrichtung beauftragte Architektenbüro Hauserpartner legte – neben der Erfüllung höchster akustischer Anforderungen, die Bildungseinrichtungen üblicherweise an die Arbeit von Planenden stellen – überdies auf Design und Farbgebung der akustisch wirksamen Deckenelemente grossen Wert. So wurden zunächst für die unterschiedlich genutzten Räumlichkeiten die Deckenelemente «OWA Sinfonia S 3 Architektur+Technik 10/21

schwarz, vlieskaschiert» eingesetzt. Zusätzlich zu den bestehenden Deckenkonstruktionen wurde in die bereits vorhandenen Betonrippendecken des Erdgeschosses Free-Space-Lamellen von OWA eingesetzt. Damit wird die Optik des Tragwerks sichtbar belassen und trotzdem für eine schallabsorbierende Wirkung gesorgt. Als weitere Innovation kam das Deckensystem «RAW grey» in diesem Geschoss zum Einsatz. Als «rohe Platte» mit sichtbar bleibender Verschraubung verbindet dieses die Ursprünglichkeit in der optischen Anmutung mit hoher raumakustischer Leistungsfähigkeit. ɁɁowa.de


59 Schwerpunkt Decken und Akustik

Deckensystem für Raumakustik

Das persönliche Wohlbefinden hängt massgeblich auch mit der Qualität der Raumakustik zusammen. Ob im eigenen Wohnraum, im Büro, Schulzimmer, Restaurant oder Hallenbad – an vielen Orten ist der Lärmpegel hoch und führt zu Stress und Unkonzentriertheit. Gefragt sind deshalb Räume, in denen man sich wohl und behaglich fühlt. Einen angenehmen Aufenthalt verbindet man mit Ruhe, einer klaren Sprachverständlichkeit und einem optimalen Hörerlebnis. Als Hersteller von Bresta-Massivholzelementen sorgt Tschopp Holzbau AG für eine gute Raumakustik und steigert die Lebensund Aufenthaltsqualität in privaten, beruflichen, öffentlichen und schulischen Räumen.

akustik, Tritt- und Luftschall, Brandschutz, Ästhetik sowie Kosteneffizienz. Diese Merkmale überzeugen zunehmend Planende und Bauherrschaften, die bei ihrer Arbeit konsequent auf Qualität und Nachhaltigkeit achten. Die multifunktionale Akustikdecke ist eine nachhaltige Entwicklung der Tschopp Holzbau AG. Es handelt sich dabei um ein leimfreies, tragendes Deckenelement, das gleichzeitig für den Schallschutz sorgt. Dafür wird das Holz technisch getrocknet und in einem Hightech-Produk­ tionsverfahren zu massiven Holz­ elementen verarbeitet. Speziell die integrierten 20 oder 40 Millimeter breiten Holzfaserplatten­ sorgen für Schallabsorption. Das Spezielle ist, dass die einzelnen Bretter ausschliesslich durch die natürliche Klemmkraft von einTechnisch getrocknet Bresta-Akustik-Gentel ist eine getriebenen Holzdübeln zusammultifunktionale Akustikdecke. mengehalten werden. Es ist also Sie erfüllt sieben verschiedene ein reines Naturprodukt. Anforderungen: Statik, Raum- ɁɁ tschopp-holzbau.ch

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60 Schwerpunkt Marktplatz

Mit einer coronabedingten Verspätung von über einem Jahr wurde im September der siebte «Award für Marketing + Architektur» im Kursaal Bern verliehen. Dabei ging der Hauptpreis zum ersten Mal ins Ausland. Die Lewa-Savanne des Zoos Zürich erhielt sogar zwei Preise.

Award für Marketing + Architektur

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Der Büro- und Verwaltungsbau «Hohes Holz» der Ziegler Group aus dem deutschen BetzenmühlePlössberg wurde beim «Award für Marketing + Architektur» ausgezeichnet. Der 2020 fertiggestellte Neubau der Ziegler Group hat nicht nur in der Kategorie «Headquarters, Firmensitze, Büro- und Geschäftshäuser, Industrie- und Gewerbebauten» gewonnen, er wurde auch gleich zum Hauptsieger gekürt und holte so den Preis zum ersten Mal nach Deutschland. Der Bau sei das Ergebnis einer echten Teamleistung zwischen Marketing und Architektur, so die Juryvorsitzende Judit Solt in ihrer Laudatio. Die Grundidee entstand in Workshops, dem Entwurf liegt ein gemeinsames Nachdenken über die Firma, deren Identität und deren Philosophie zugrunde. Das Resultat ist ein Bau, der durchdacht ist, emotional berührt und ein starkes Zeichen setzt.

Ausgezeichnet Haus für die zentrale Verwaltung zu entwickeln, und zwar genau dort, wo 1948 die Geschichte des Unternehmens mit dem Sägewerk Betzenmühle begann – mitten im Wald, und aus genau dem Material, mit dem sich die Firma tagtäglich beschäftigt, nämlich Holz. Die Idee der Planenden war, ein Haus aus dem ursprünglichsten Produkt der Ziegler-Produktpalette zu bauen, dem Baumstamm. In einem zweiten Schritt entwickelten sie den Baustoff Holz konsequent weiter und fanden zeitgemässe Antworten für seine weitere Verwendung. Innen wird die Verarbeitung immer feiner: von Theken aus rauem Holz bis zu den veredelten Holzoberflächen der Büromöbel. Die Architektur widerspiegelt das Unternehmen, seine Produkte und seine Philosophie. Das Haus verbindet, stiftet Identität und schafft eine perfekte Arbeitsatmosphäre.

Turicum Distillery in Zürich, das Stapferhaus in Lenzburg, das Hotel Revier in Lenzerheide und die Lewa-Savanne des Zoos Zürich, die ausserdem den Publikumspreis erhielt. Im Vorfeld des Anlasses konnte man dafür online für seinen Favoriten unter den Nominierten abstimmen. Der «Award für Marketing + Architektur» würdigt dreidimen­ sionale Unternehmensidentitä­ ten und zeigt auf, wie Firmen, Institutionen, Architekten und ­ Bauherrschaft die Architektur als wirkungsvolles und hochwertiges Marketinginstrument sinnvoll einsetzen können. ɁɁmarketingarchitektur.ch

Zoo Zürich setzt sich durch

An der Preisverleihung im KurDas Kerngeschäft des Familienun- saal Bern wurden in vier weiteren ternehmens aus der Oberpfalz ist Kategorien Objekte vorbildlicher die Holzverarbeitung. Die Aufgabe Corporate Architecture prämiert. von Brückner & Brückner Archi- Zu den Preisträgern, die alle aus tekten war es, ein repräsentatives der Schweiz kommen, zählen die Konsequent weiterentwickelt

Architektur+Technik 10/21

1 Zoo Zürich Fotos: Hannes Henz

2 Hohes Holz Fotos: mju-fotografie, Marie Luisa Jünger

3 Turicum Distillery Fotos: Valentia Verdesca

4 Stapferhaus, Lenzburg Fotos: Oliver Lang, Moritz Hillebrand

5 Hotel Revier, Lenzerheide Fotos: Marc Lins


61 Schwerpunkt Marktplatz

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62 Schwerpunkt Marktplatz

Zürich ist um eine architektonische Attraktion reicher. Mitverantwortlich für das angenehme Ambiente im Circle: Gebäudetechnik der Prolux Solutions AG aus Arbon.

The Circle, Zürich

Kompakte Konvektoren für den Circle Architektur+Technik 10/21

Es war fünf Jahre lang die grösste Baustelle der Schweiz. Der Circle­ ist das verbindende Element ­zwischen Flughafen Zürich und Park – geplant von Architekt ­Riken Yamamoto. Es beherbergt neben Gewerbeflächen, Restaurants, Bars und zwei Hotels auch Büros für Tausende Mitarbeitende. Für Armin Krivic, Projektleiter bei der Koster AG, bietet der Circle ein perfektes Setting für innovative Unternehmen: «Die Gebäude sind nämlich selbst hoch innovativ. Dank intelligenter Lösungen, die Flexibilität fördern und sich den Bedürfnissen der Menschen anpassen.» Darunter fallen für den Gebäudetechnikspezialisten auch die Konvektoren der Prolux Solutions AG, einer Tochtergesellschaft der Arbonia-Gruppe. Passende Produkte vom Profi aus Arbon

Der Circle besteht aus sechs einzelnen Baukörpern, die auf einer Fläche in der Grösse von 21 Fussballfeldern errichtet wurden. Im Haus 15 versammeln sich unter anderem Marken wie das Hotel Hyatt Regency Zurich Airport The Circle, Omega, Bayard und die IT-Unter-


Im Haus 15 vom Circle wurden unter anderem Konvektoren der Prolux Solutions AG verbaut. Fotos: Prolux

nehmen Inventix und Selise. In diesem Gebäude wurden die Heizkörper der Prolux Solutions AG aus Arbon verbaut. «Hier kommt es auf die harmonische Integration ins architektonische Umfeld an», weiss Armin Krivic von der Koster AG. Die Konvektoren von Prolux passen hier mit ihrer niedrigen Bauhöhe perfekt in das Konzept. Sie sind zudem extrem effektiv und einfach regulierbar. «Heizkörper sind traditionell eine Stärke von Prolux», erklärt René Riedi, Senior-Berater für Heizkörper bei der Prolux Solutions AG, und ergänzt: «Als Vollsortiment­ anbieter vertreiben wir auch planungsintensive Produkte und Systemlösungen in den Bereichen Lüftungs- und Klimatechnik.»

Aussenwandflächen und sind in vielen Sonderformen erhältlich. Zum Beispiel gewinkelt, gebogen, dem Wandradius angepasst oder als Bankträger. Die Heizkörper im Circle stehen am Ende eines umfassenden Nachhaltigkeitskonzepts. Der Bau wurde nach dem höchsten Standard «Platinum» für «Leadership Energy and Environmental Design» – entwickelt vom US Green Building Council – zertifiziert. Es bewertet sieben Kriterien: nachhaltiges Bauen, Wassereinsparung, Energie und Atmosphäre, Material und Ressourcen, Komfort und Raumqualität, Lage und Erschliessung sowie Innovation.

«Die Konvektoren von Prolux fügen sich harmonisch ins architektonische Gesamt­konzept des Circle ein.» Armin Krivic, Koster AG

ɁɁprolux-ag.ch

Nachhaltig und innovativ

Das Geheimnis der Prolux-Konvektoren ist das optimale Zusammenwirken von Konvektion, Strahlung und Regelfreundlichkeit. Darüber hinaus eröffnet die einzigartige Programmvielfalt an Konvektorheizkörpern alle Möglichkeiten in der modernen Objektarchitektur. Sie passen hervorragend vor verglaste, bodentiefe

Vorteile der Prolux-Konvektoren – Niedrige Bauhöhen – Enorme Wärmeleistung – In Sonderformen erhältlich – Sichere Befestigung nach VDI6036

Architektur+Technik 10/21


64 Schwerpunkt Marktplatz

Die Platten «Max Compact Exterior» sind duromere Hochdrucklaminate (HPL) nach EN 438-6, Typ EDF, mit einem äusserst wirksamen Witterungsschutz. Dieser Witterungsschutz besteht aus doppelt gehärteten Acryl-Polyurethan-Harzen. Ihre Erzeugung erfolgt in Laminatpressen unter grossem Druck und hoher Temperatur. Die Platten werden standardmässig mit beidseitigem Dekor geliefert (Ausnahme Individualdekor, Rückseite weiss). Der Kern ist flammgeschützt ausgeführt, die Oberfläche lichtecht und durch doppelt gehärtete Harze hoch witterungsbeständig. Abstrakte Muster

Das Kindermuseumsprojekt «Muzeiko» ist ein gutes Beispiel für die Umsetzung mit personalisierten Dekormotiven. Das Architekturthema «Kleine Berge» von «Muzeiko» ist eine Anspielung auf die bergige Topografie Bulgariens. Das gläserne Gebäude wird von drei skulpturalen Formen oder Bergen unterbrochen, die in ihrer Farbpalette und Textur auf die indigenen Handwerkstraditionen des Landes verweisen. Eine bergige Form weist abstrakte Muster auf, die von Textilien und Stickereien inspiriert sind, eine andere glasierte Keramik und die dritte tradi­tionelle Holzschnitzerei. Das konnte mit dem Individualdekor von Fundermax sehr gut umgesetzt werden.

Eine tolle Möglichkeit, Projekten eine eigene Note zu verleihen, ist das Individualdekor von Fundermax. Man kann das eigene Design oder Motiv entwickeln, gestalten und anschliessend bei Fundermax in eine Platte verpressen lassen.

Spezielle Lösungen mit Individualdekor

ɁɁfundermax.biz

Das gläserne Gebäude wird von drei skulpturalen Formen oder Bergen unterbrochen, die in ihrer Farbpalette und Textur auf die indigenen Handwerkstraditionen des Landes verweisen. Fotos: Fundermax

Architektur+Technik 10/21


65 Schwerpunkt Marktplatz

Extra ist der neue Standard Dank der neuen Modularität seiner Aufzüge, digitaler Innovationen und zahlreicher Designmöglichkeiten bietet Schindler eine bis anhin nicht gekannte Vielfalt an Mobilitätslösungen, die der Individualität viel Spielraum lassen. Extras werden zum Standard, Einfachheit ist Trumpf. Das entspricht den Kundenbedürfnissen – und die gelten als das Mass aller Dinge. Sind die Voraussetzungen bekannt, hilft der Schindler-Berater, das passende Aufzugsmodell auszuwählen und dieses mit den notwendigen Komponenten auszustatten. Fertig ist die Basisversion, die nun nach Belieben und dem persönlichen Geschmack entsprechend ausgebaut werden kann. ɁɁ schindler.ch/extra-de

Die Raumspartreppe

Als extrem flache Klapptreppe bietet «Klapster» optimale Gestaltungsmöglichkeiten für flexibles, individuelles und raumsparendes Wohnen. Wird sie gerade nicht gebraucht, integriert sich die bewegliche Treppe angenehm zurückhaltend in der Wand und erweitert so den wertvollen Wohnraum. Ob als platzsparende Nutztreppe oder als stylishes Designelement – das Konzept der reduzierten Treppe geht in jeder Raumsituation auf. Konzeptionell nutzt «Klapster» das Baukastenprinzip. Das ermöglicht nicht nur Flexibilität bei der Auswahl einer passgenauen Treppe. Die Wangenelemente und Stufen sind aus hochwertiger Multiplex-Birke gefertigt und können optional mit HPL-Beschichtung bestellt werden. Der optischen Gestaltung sind bei der unbehandelten Va­ riante keine Grenzen gesetzt. Ob bunte Stufen, aufgedruckte Grafiken oder mit Graffiti besprüht: ­Alles ist möglich. ɁɁ rodach.ch

DIGITALBAUER*

*Mehr Infos finden Sie unter: Tschopp Holzbau AG | 6280 Hochdorf 041 914 20 20 | tschopp-holzbau.ch


66 Impressum Vorschau

44. Jahrgang architektur-technik.ch Herausgeberin BL Verlag AG Buckhauserstrasse 24 8048 Zürich Tel. +41 58 344 98 73 info@blverlag.ch blverlag.ch Verlagsmanager Harald Zeindl Redaktion Morris Breunig Anzeigenverkauf Iris Fischer Sabina Guggenbühl Administration Kristine Flückiger Layout Ines Häny Korrektorat Birgit Blatter

Post Hotel Löwe, Mulegns Foto: Benjamin Hofer

Druck Galledia Print AG Burgauerstrasse 50 9230 Flawil galledia.ch Abonnements Tel. +41 58 344 95 75 info@blverlag.ch Verkaufspreise Einzelexemplar CHF 7.50 1 Jahr CHF 72.– (10 Ausgaben) + 2 Sonderausgaben 2 Jahre CHF 109.– (20 Ausgaben) + 4 Sonderausgaben Ausland, zuzüglich Versandkosten ISSN-Nr. 2296-3715 Notariell beglaubigte Auflage 8000 Exemplare Alle Rechte vorbehalten. Der Nachdruck von Artikeln ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion und genauer Quellenangabe gestattet. Mit Verfassernamen beziehungs­weise Kürzel gezeichnete Veröffentlichungen geben die Auffassung der Autoren und nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Publiziertes Bildmaterial, sofern nicht angeführt, wurde dem Verlag zum Abdruck zur Verfügung gestellt. Für unaufgefordert eingereichte Manuskripte und Bilder kann keine Haftung übernommen werden.

Lahofer Winery, Dobšice Foto: Laurian Ghinitoiu

Die nächste Ausgabe von Architektur +Technik erscheint am 8. November 2021 mit dem Dossier Hotels & Restaurants.

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„Top Design lebt von Originalität.“ (Bettina F., Unternehmerin)


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