at - Aktuelle Technik 09 2015

Page 45

Fragen an Thomas Spindler, Leiter Vertrieb Aussendienst und Marketing bei Multi-Contact Deutschland. Herr Spindler, welche bedeutenden Trends sehen Sie im Bereich der Steckverbinder derzeit? Spindler: Die Zeiten, in denen man zwischen Hochstromsteckern, Signalsteckverbindern und Pneumatik-Kupplungen unterschied, sind vorbei. Die Industrie fordert, dass alle Verbindungsarten in einem Steckverbinder zusammenfasst werden können. Ausserdem wollen die Anwender keine Kompromisse in Bezug auf Bauform und Handling eingehen und verlangen nach massgeschneiderten Lösungen. Was hat Ihrer Meinung nach diesen Trend ausgelöst? Spindler: In der Produktion vollzieht sich derzeit ein Wandel weg von der gross angelegten Serienproduktion hin zur flexiblen Fertigung mit sehr kleinen StĂŒckzahlen. Dies verlangt, dass in den Fabriken öfter umgebaut wird. Die Fertigungseinrichtungen sind modular aufgebaut und miteinander verkettbar. Damit die RĂŒstzeiten nicht zu einem Problem werden, kommt der Verbindungstechnik eine wachsende Bedeutung zu. Was wird konkret von den Steckverbindern verlangt? Spindler: Viel, ein Steckverbinder muss in seinem GehĂ€use wirklich alles beherbergen, vom Leistungskontakt ĂŒber Bussteckverbinder, Signalkontakte, Thermopaare, KoaxLeitungen, Faseroptik sowie Verbindern fĂŒr FlĂŒssigkeiten und Druckluft. Steckverbinder mĂŒssen einfach und verwechslungssicher zu handhaben sein. Bei automatisierten Docking-Vor­gĂ€ngen wird schwimmende Montage vorausgesetzt, sie gleicht Winkelabweichungen aus und ermöglicht Blindstecken. Die Steckverbinder mĂŒssen immun sein gegenĂŒber Belastungen wie Stoss, Vibration, aber auch dem Kontakt mit hydraulischen Ölen. All dies sind Eigenschaften des modularen Steck­verbindersystems CombiTac von Multi-Contact. Wie viele Steckzyklen muss ein Steckverbinder garantieren? Spindler: Möglichst viele natĂŒrlich. Steckverbinder sollte man nach der Montage einfach «vergessen» können. Der Ausfall einer Verbindung ist nicht zu tolerieren, denn er hĂ€tte schlimmstenfalls den Stillstand der Produktion zur Folge. CombiTac ist als echter DauerlĂ€ufer ausgelegt fĂŒr mehr als 100 000 Steckzyklen ohne BeeintrĂ€chtigung der elektrischen Werte. Wo geht die Reise hin bei Steckverbindern? Spindler: Steckverbinder werden kompakter und leichter. Auch wird in Zukunft mehr auf die verwendeten Materialien geachtet. Multi-Contact verzichtet bei einigen Serien bereits auf die Verwendung von Beryllium. Und Steckverbinder mĂŒssen immer höhere Datenmengen sicher ĂŒbertragen können, wie beispielsweise bei Gigabit Ethernet. Was ist Ihr wichtiges Anliegen auf der Motek? Spindler: Wir prĂ€sentieren uns als kreativer Entwicklungsund Produktionspartner der Industrie. Wir kooperieren mit unseren Kunden an vorderster Front und bekommen so die Impulse fĂŒr die Produkte von morgen. Und durch die Produktion und den Test konfektionierter Steckverbinder und kompletter Baugruppen ĂŒbernehmen wir einen grossen Teil der Verantwortung fĂŒr die Verbindungstechnik und somit fĂŒr die Funktion einer Maschine oder Anlage. 9 | 2015 aktuelletechnik.ch


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.