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Gastro & Lifestyle
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Blickpunkt KW 13/13
Vier Mal Bier: Schwalbenbräu, Herrnbräu, Nordbräu und das Brauhaus 1516
Fotos: Knabel
Hopfen und Malz, Gott erhalt‘s Eine für jede Himmelsrichtung – die vier Ingolstädter Brauereien
Georgi Sud
Naturtrübes Dunkles Spezialbier Speziell gebraut zur Verkündung des Bayerischen Reinheitsgebotes für Bier in Ingolstadt Antoniusschwaige Altstadtstüberl Bräustüberl zur Sudpfanne Cafe Brezl‘s Daniel Gasthaus Mooshäusl Hofmark Neue Galerie -das MoRechberger Hof Restaurant Spitzlmühle Schanzer Rutschn SV Manching Weißbräuhaus zum Herrnbräu Wirtshaus zum Pauli Wirtshaus am Auwaldsee
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Antoniusschwaige 47 Pedettistr. 16 Manchinger Str. 95 Paradeplatz 9 Roseneckstr. 1 Mooshäuslweg 1 Hofmark 1 Bergbräustr. 7 Leonhard-Nübler-Str. 5 Krummenauerstr. 1 Kanalstr. 1 a Vorwerkstr. 20 Dollstr. 3 Akeleistr. 12 Am Auwaldsee 20
(fk) Hopfen, Malz, Hefe und Wasser – mehr darf nicht rein, in das Getränk mit dem goldenen Charakter: Bier. Zumindest laut dem Reinheitsgebot von 1516. Gebraut wird vor allem im schönen Bayernlande. Auch in Ingolstadt stehen täglich Braumeister an den Sud-Bottichen: Bei Herrnbräu, Nordbräu, im Brauhaus 516 im Westpark und beim Schwalbenbräu entsteht der goldige Gerstensaft. Unsere Heimat – mein Bier: Nordbräu im Norden Der Werbeslogan der Ingolstädter Brauerei aus dem Norden sei nicht nur eine Werbeaussage, versichert Jürgen Schmidl, Vertriebsleiter bei Nordbräu, das werde auch so gelebt. „Wir sind eine regionale Brauerei mit sozialem Engagement hier in der Region – und das schon in der sechsten Generation der Wittmann Familie“, sagt Schmidl. Wobei das Unternehmen schon länger existiert. 1693 ist die Brauerei von Jesuitenmönchen gegründet worden. „Das alles war Teil eines Klosters“, weiß Braumeister Markus Bitterwolf, „nach der Säkularisierung ist die Brauerei dem Staat zugefallen und Simon Wittmann hat sie erworben.“ Das war 1833. Heute kann Nordbräu eine große Auswahl an Biersorten, eines der stärksten Biere weltweit (Eisbock) und sechs DLG-Goldmedaillen (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) vorweisen.
Das beliebteste Bier von Nordbräu ist übrigens das Pils. Aber auch die alkoholfreien Biere gewinnen an Beliebtheit. Warum das so ist, wissen Schmidl und Bitterwolf ganz genau. „Das liegt an der neuen Technik, die wir anwenden“, erklärt Schmidl, „der Gärprozess wird nicht mehr unterbrochen, sondern dem fertigen Bier wird der Alkohol wieder entzogen. Dadurch ist der Geschmack des alkoholfreien Bieres näher am Geschmack des alkoholischen Bieres dran.“ Vom Bürgerlichen Brauhaus zum Herrnbräu im Osten Früher war alles besser – es gab ja auch an jeder Ecke einen Gasthof mit eigener Brauerei und Straßenverkauf. Im Daniel und im Storchenwirt wurde gebraut, es gab den Poppenbräu, den Lenzbräu und noch viele mehr. Die alle haben sich dann im industriellen Zeitalter zusammengeschlossen und 1882 das Bürgerliche Brauhaus gegründet. Mitte der 1960er Jahre war gerade die Namensänderung und die Markenbildung in Mode und so wurde das Bürgerliche Brauhaus zu Ingolstadt umbenannt – in Herrnbräu. Seitdem wird im Osten Ingolstadts bestes bayerisches Bier gebraut. Am allerbesten finden die Bierfreunde jedoch das Weißbier. „Das gärt eine Woche lang im offenen Bottich und danach nochmals vier Wochen in der Fla-
sche“, erklärt Peter Eitelhuber von Herrnbräu. Durch diese sehr handwerkliche Bottichgärung sammeln sich die Bitterstoffe im Schaum, der dann abgeschöpft wird. „So wird das Weißbier besonders aromatisch“, sagt Peter Kraus von Herrnbräu. Trotz relativ modernem Betrieb wird bei Herrnbräu sehr auf die klassischen und traditionellen Sudhaustechniken gesetzt. „Bestimmte Maischverfahren sind bewährte Verfahren, die angenehme Biere schaffen“, so Kraus. Ein Bier in fünf Tagen zu brauen, sei nur unter Einsatz von starken Erhitzungen und Abkühlungsverfahren möglich, meint Kraus. Wobei die „Preiß‘n“ mit dem Herrnbräu so ihre Probleme haben – wie Kraus schmunzelnd berichtet: „Die tun sich immer schwer, uns mit Herrnbräu anzureden. Da steht schon mal gerne HerrENbräu auf der Rechnung.“
Erhältlich ist das 1516-Bier in einigen Märkten in der Region oder direkt vor Ort. Mit großen zwei-Liter-Siffons kann man das Bier buchstäblich literweise mit nach Hause nehmen. Den Namen „1516“ hat man sich damals natürlich wegen des Reinheitsgebotes und des Zusammenhangs mit dem Jahr 1516 gegeben. Klein aber fein: Der Schwalbenbräu im Süden
Seit 2004 hat sich das Angebot aus selbst gebrauten Bieren in der Stadt Ingolstadt erhöht: Im Süden gründete Marco Dombek den Schwalbenbräu. „Zunächst habe ich noch selbst in einer kleinen Anlage gebraut, doch wegen der starken Nachfrage musste ich mich bei drei Braukollegen einmieten“, erzählt Dombek. Auf die Idee, sich selbst ein Bierrezept zu überlegen und das zu brauen, kam Dombek nach seiner Ausbildung zum Braumeister. „Die Bier aus dem Einkaufszentrum: Stellen für Braumeister waren in Brauhaus 1516 im Westen Ingolstadt alle auf lange Sicht Der Name ist Programm: Mitten vergeben, aber wegziehen wollte im Einkaufszentrum im Ingolstäd- ich nicht“, schildert er, „also habe ter Westen hat die Mikrobrauerei ich angefangen, meine eigenen 1516 Ingolstadt seine Zelte aufge- Rezepte zu entwickeln und diese schlagen. Seit der Eröffnung des Biere herzustellen.“ Inzwischen gibt es sieben Westparks 1996 wird mitten im Gasthaus des 1516 ein Bier gebraut Schwalbenbiere. Im Sommer soll – aber wirklich nur eines: ein Na- noch ein achtes folgen. „Seit verturtrübes. Das Blonde ist die Spe- gangenem Jahr habe ich eine Biozialität des Brauhauses 1516 Ingol- Zertifizierung und bald gibt es ein stadt. Zur Starkbiersaison gibt es Bio-Bier von Schwalbenbräu“, sagt Dombek. noch ein Starkbier.
Ein Bier für's Fest Der Georgi Sud 2013 wurde feierlich auf der miba vorgestellt (ml) Das bayerische Bier gehört zu Ingolstadt wie die Faust auf's Auge. So drastisch wollte es Michael Klarner bei der Biervorstellung des Georgi Sud auf der miba zwar nicht ausdrücken, aber Ingolstadt und das Bier seien einfach „untrennbar“, so Klarner. „Die Brauordnung von 1516 war damals die erste, die landesweit gültig war“, erklärte Klarner und so freue er sich schon persönlich auf den „ersten Biergarten des Jahres“, das Fest zu Georgi, das Ende April zu Ehren des Reinheitsgebots in Ingolstadt stattfinden wird. Aus diesem Anlass brauten die Ingolstädter Brauereien Nordbräu und Herrnbräu den GeorgiSud, ein dunkles Festbier. Dieses Bier wird im Rahmen des „Kulinarischen Biermonats“ im April in der Gastronomie und auf dem Georgi-Fest am 27. und 28. April erhältlich sein.
Auch Bernd Wölfl, IN-CityManager, war zur Vorstellung anwesend. „Wir haben heuer das erste Mal Biertaler“, verkündete er. Diese Taler bekommt man dann ab einem bestimmten Einkaufswert in bestimmten Geschäften und kann diese dann in teilnehmenden Gaststätten für ein Getränk einlösen. Armin Stangl, Vorsitzender des Hotelund Gaststättengewerbes, gab bekannt, dass es im Rahmen des „Kulinarischen Biermonats“ auch Biermenüs in teilnehmenden Gaststätten geben werde. Herzog Wilhelm IV., alias Oswin Dotzauer, gab eine kurze Kostprobe aus dem Singspiel zur Verkündung des Reinheitsgebotes und zapfte im Anschluss das erste Fass des Georgi-Suds 2013 an. Musikalisch begleitet wurde die Biervorstellung von den BayAngezapft: Oswin Dotzauer erisch-Stairischen.
Foto: Lerzer