STADT & REGION
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Blickpunkt KW 29/12
Sechs in the city Was Dorothea Haberer in Ingolstadt besonders gefällt und was nicht
Top: das Freibad.
Flop: Schließungen kleiner Geschäfte.
Top: Bar Centrale.
Flop: der Rathausplatz wegen fehlender Rastplätze im Schatten.
Dorothea Haberer fühlt sich wohl in Ingolstadt.
Top: Stadttheater. (msc) Sie ist gebürtige Ingolstädterin, 42 Jahre alt und Ärztin, genauer gesagt Hautärztin. Dorothea Haberer besuchte das Gnadenthal- und das Apian-Gymnasium, bevor sie in Leipzig Medizin studierte. Nach Engagements an Kliniken in der Schweiz und in Essen arbeitete sie als Hautärztin zunächst in verschiedenen Praxen in Ingolstadt und Pfaffenhofen, bevor sie vor vier Jahren ihre eigene Praxis in der Münchener Straße eröffnete. Mit dem städtischen Leben Ingolstadts ist sie seit jeher verwurzelt und weiß genau, was ihr gefällt und was weniger.
Was Dorothea Haberer gefällt Freibad: Mein allerliebster Ort im Sommer ist mit weitem Abstand das Freibad. Gerade wenn das Wetter nicht ganz perfekt ist. Dort ist es immer zwei bis drei Grad wärmer, windstill und einfach perfekt zum Ausspannen und für die Kinder ein Schwimm- und Spieleparadies. Der Umbau ist richtig gut gelungen. Und sogar das berühmtberüchtigte Personal im Kiosk ist auf einmal nett. Vielen Dank an die Stadt. Bar Centrale: Mein zweiter
Lieblinsplatz ist die Bar Centrale. Es ist so schön, dass ich schon seit über 30 Jahren (für Ingolstädter Verhältnisse etwas sehr Ungewöhnliches) dort hingehen kann. Trotz wechselnder Lokalisation und Besitzer hat sie nie ihren Flair verloren. Sie gehört einfach zu Ingolstadt. An lauen Sommerabenden ist dort ein Wuseln und Treiben - vielleicht ein klein wenig wie in Italien? Und der Cappuccino ist fantastisch. Stadttheater: Auch wenn da viele anderer Meinung sind. Ich finde unser Theater richtig schön. Leider besuche ich es viel zu selten, aber ich habe dort schon so viele wunderbare Momente erlebt. Ob als Kind mit „Urmel aus dem Eis“, mit den legendären Schulbällen, dem Tanzkursabschlussball, der Abiturfeier. Nicht zu vergessen die Gänsehaut bei Stars des Jazz Festivals wie Paco de Lucia.
Fotos: Schmatloch
Nennen möchte ich auch unseren schönen Gastronomenball. Und irgendwie hat die Atmosphäre immer gepasst. Hoffentlich kann ich in 30 Jahren mit meinen Enkeln wieder „Urmel Flop: Neuburger Straße und Audi-Kreisel. aus dem Eis“ dort sehen. Was Dorothea Haberer nicht gefällt Schließungen: Nicht so schön finde ich das Aussterben von schönen Geschäften und kleinen Boutiquen in der Fußgängerzone. Leider hilft in meinen Augen niemand der Innenstadt, damit sie wieder an Reiz gewinnt. Im Gegenteil, man kann den Schließungen von schönen Geschäften Jahr für Jahr zusehen, die dann von Handyläden, Banken oder Versicherungen bezogen werden. Sehr sehr traurig. Und über die Schließung vom Wagner bin ich immer noch nicht hinweg. Wie schön wäre es gewesen, wenn beispielsweise Zara und
ein PuC oder der schöne große Wöhrl in die Stadt gegangen wären. Es bräuchte ein paar Zugpferde. Hier müssten die Stadtväter echt mithelfen. Fehlende Schattenplätze: Nicht nur aus hautärztlicher Sicht finde ich, dass es in der Stadt viel zu wenige Schattenplätze gibt. Der Rathausplatz zum Beispiel war mal so schön bepflanzt. Wie schön wäre es, wenn es hier wieder große, Schatten spendende Bäume geben würde. Mit einer Bank dazu. Gehen Sie mal in der Innenstadt bei über 30 Grad im Sonnenschein los und suchen einen Schattenplatz zum Rasten. Sie
werden keinen finden. Neuburger Straße: Ein wirklicher Albtraum für mich ist die Neuburger Straße und der Audikreisel. Sollte ich in letzter Not in den Westpark fahren müssen (bei dem Angebot in der Stadt leider nicht mehr immer zu verhindern, obwohl ich aus Prinzip zur Erhaltung der Innenstadt versuche, alles in der Innenstadt zu kaufen), dann bin ich schon gerädert, bis ich dort ankomme. Die armen kranken Menschen, die hier ins Klinikum fahren, zum Westpark, zu den Ärztehäusern. Wie kann man da noch eine Westparkerweiterung erlauben?
Ingolstadt ganz olympisch Am 28. Juli findet die erste Firmenolympiade statt (ma) Da ist eines! Und da, schon wieder eins! Sie sind unübersehbar – die großen Plakate, die ein außergewöhnliches Event in Ingolstadt ankündigen: die erste Ingolstädter Firmenolympiade, ausgerichtet vom Marketingclub Ingolstadt. Wenn in London am 28. Juli die ersten Wettkämpfe starten, dann legen auch die Olympioniken in Ingolstadt so richtig los. Und zwar mit allem, was dazu gehört, also Eröffnungsfeier, Wettkampf und Siegerehrung. Um 9 Uhr fällt der Startschuss für den olympischen Tag auf dem Rathausplatz, dann schwärmen die Teams aus, um die Wettkämpfe (Fahrradfahren, Schwimmen, Schlauchboot-Parcours, Bogen- und Blasrohrschießen, Segway-Fahren und Golf) zu bestreiten. Jedes Team startet an einer anderen Sportstätte, so dass den ganzen Tag über für Action an den verschiedenen Standorten gesorgt ist. Um 16 Uhr versammeln sich die Sportler und Zuschauer an der Donaubühne im Klenzepark.
Die Teamchefs: Manfred Draxler (Audi BKK), Steffen Schmid (Kamin Schmid), Melanie Arzenheimer (espresso Mediengruppe), Markus Spiess (Marketing Club), Andreas Schmidt (Stadtwerke IN), Jutta Krüper (Versicherungskammer Bayern), Thomas Holzapfel (AOK), Benjamin Götze (Audi Zentrum IN) und Reinhard Späth (Kessel AG) Dort findet das Fischerstechen statt. Die Idee, eine Sport- (und Spaß-) Veranstaltung für Firmen auf die Beine zu stellen, hatte Michael Krüper, der Chef des „olympischen Organisationskomitees“ und geschäftsführende Vorstand des Ingolstädter Marketingclubs. Schnell hatte er ein schlagkräftiges Team gefunden, das das Projekt Firmenolympiade in Angriff genommen
hat: So entwarf Rudolf Oberhofer (Werbeagentur Oberhoferdesign) eigens ein Logo für die Veranstaltung, das sich nicht nur auf den Plakaten, sondern auch auf den Shirts der Teams wieder finden wird. Eric Damster (arbeitet beim Firmenolympiade Hauptsponsor Selgros) komponierte und vertonte eine eigene Hymne und Verena Tengler (die Firma Tengler Druck & Wer-
beartikel ist offizieller Ausstatter) kümmerte sich um die Organisation der Champions Night im Hotel Domizil. Auch zahlreiche Schiedsrichter, freiwillige Helfer und weitere Sponsoren (zum Beispiel WallDecaux, die die Plakate-Plätze in der Stadt zur Verfügung gestellt haben) konnten für das Projekt gewonnen werden. „Wir waren relativ schnell ausgebucht, was die teilnehmenden Mannschaften betrifft“, erklärt Michael Krüper. „Das hat mich sehr gefreut. Im Nachhinein haben sich noch mehr als 20 weitere Firmen gemeldet, die aber nicht mehr berücksichtigt werden konnten.“ Die, die nicht aktiv dabei sein können, dürfen sich natürlich ansehen, welche sportlichen Herausforderungen Ingolstadts Firmenolympioniken bewältigen müssen. Die Wettkämpfe finden bei jedem Wetter statt, das Fischerstechen kann bei Regen aus Sicherheitsgründen gestrichen werden. Alle Infos finden Sie unter www.olympiade-in.de.