BKS Newsletter
Nr. 11 Oktober 2015
Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V.
Editorial Liebe Leserinnen und Leser,
Krediten aus Sicht einer kundenorientierten Bank Fluch, Segen oder beides ist.
ein besonderes Augenmerk legen wir in dieser Ausgabe auf das Thema FinTechs. Nachdem
Am 26. November erwartet Sie der BKS-Manage-
wir in vorangegangenen Ausgaben bereits Kryp-
ment-Tag mit aktuellen NPL-Themen im Com-
towährungen und das Geld aus der Crowd be-
merzbank-Tower in Frankfurt. Das Programm und
leuchtet haben, wollen wir ab Seite 3 nun einen
eine Link zur Anmeldung finden Sie auf der fol-
Blick darauf werfen, vor welchen Herausforderun-
genden Seite.
gen der Bankensektor steht und wie Banken dem begegnen. Es erwartet Sie ein Interview mit dem
In Kürze wird zudem das NPL-Barometer veröf-
Gründer und Geschäftsführer des Inkubators der
fentlicht, für das wir in Zusammenarbeit mit der
Commerzbank auf Seite 6. Wie die Regulierer mit
Frankfurt School of Finance & Management die
FinTechs umgehen, beleuchten Dr. Jörg Wulfken
Stimmung auf Verkäuferseite des NPL-Marktes
et al. auf Seite 9.
für das Jahr 2015 erfragt haben. Einen ersten Einblick in die Ergebnisse finden Sie auf Seite 12.
Für das nun begonnene letzte Quartal des Jahres hat die BKS außerdem für Sie vorbereitet:
Wie immer wünsche ich Ihnen eine interessante
Am 4. November veranstalten wir im exklusiven
Lektüre!
Kreise unseren BKS-Roundtable in der FAZ-Pagode in Frankfurt – dieses Mal mit Andreas Dör-
Herzlichst,
höfer, Managing Director Risk/Credit Risk Ma-
Ihr Marcel Köchling Dr. Marcel Köchling Präsident der BKS
nagement, Deutsche Bank AG. Diskutiert wird mit ihm die Frage, ob der Verkauf von notleidenden
BKS-Management-Tag am 26. November 2015 Commerzbank-Tower, Frankfurt am Main Informationen und Anmeldung unter mt.bks-ev.de Programm und Referenten auf Seite 2 dieses Newsletters
Inhalt
BKS-Management-Tag Seite 2 NPL-Barometer Seite 12 FinTechs ab Seite 3
Deals Seite 13
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Nr. 11 / 2015
BKS Events
Nr. 11 Oktober 2015
Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V.
Der BKS-Management-Tag 2015 Am 26. November veranstaltet die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing zum dritten Mal den Management-Tag – dieses Jahr im Commerzbank-Tower in Frankfurt. Wir laden Sie herzlich zur Teilnahme ein.
Die Referenten Dr. Christoph Niering ist Partner der Niering Stock Tömp Insolvenzverwaltungen GbR. Neben seiner Tätigkeit als Insolvenzverwalter ist er zugleich Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Insolvenzverwalter Deutschlands e.V., Autor zahlreicher Veröffentlichungen und wird regelmäßig vom Rechtsausschuss des Deutsches Bundestages als Sachverständiger gehört.
Die Veranstaltung richtet sich an das Senior Management von Kreditinstituten, die mit der Bearbeitung notleidender Kreditportfolios betraut sind, sowie an spezialisierte Investoren und Servicer. Erfahren Sie mehr über aktuelle Entwicklungen, um sich rechtzeitig auf künftige Trends einzustellen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zum zwanglosen Networking mit Kolleginnen und Kollegen aus der Branche.
René Gütschow ist Partner und Steuerberater für die Bereiche Indirect Tax / Transaction Tax bei der Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, welche die Änderungen in der Besteuerung von NPL-Transaktionen gemeinsam mit der Arbeitsgruppe Umsatzsteuer der BKS begleitet hat.
Es erwarten Sie aktuelle Fachthemen aus der NPL-Branche: Assetklasse Insolvenzforderungen Galten Insolvenzforderungen lange als geringwertig oder wertlos, so entdecken Investoren zunehmend den Reiz dieser speziellen Assetklasse. Dr. Christoph Niering wird über Marktbesonderheiten sowie Chancen und Risiken des Verkaufs von Insolvenzforderungen berichten.
Prof. Dr. iur. Klaus Bartels ist vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz mit einer rechtsvergleichenden Untersuchung des Zwangsversteigerungsrechts beauftragt worden. Er lehrt Bürgerliches Recht, Zivilprozessrecht und Handels- und Gesellschaftsrecht an der Universität Hamburg.
Umsatzsteuerliche Behandlung von NPL-Portfolios Die bereits seit mehr als zehn Jahren geführte Diskussion um die Umsatzsteuer bei NPL-Transaktionen nähert sich dem Abschluss. Im Juni dieses Jahres legte das Bundesfinanzministerium einen Entwurf für ein entsprechendes BMF-Schreiben vor. René Gütschow erläutert die zu beachtenden Neuerungen und Gestaltungsmöglichkeiten, die sich für NPL-Investoren ergeben. Reform des Zwangsversteigerungsrechts Das Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz stellt das gesamte Zwangsversteigerungsrecht auf den Prüftstand und hat hierzu Prof. Dr. Klaus Bartels mit einer rechtsvergleichenden Untersuchung beauftragt. Er wird auf dem BKS-Management-Tag hierüber berichten.
Das Programm 9.30 Uhr Begrüßung 9.45 – 11.00 Uhr
Assetklasse Insolvenzforderungen
11.30 – 13.00 Uhr Umsatzsteuerliche Behandlung von NPLs 13.00 Uhr
Lunch in der 49. Etage
14.30 – 16.30 Uhr Reform des Zwangsversteigerungsrechts
Wir freuen uns, Sie am 26. November begrüßen zu dürfen. Informationen zu den Kosten und einen Link zur Anmeldung finden Sie unter mt.bks-ev.de.
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BKS Trends
Nr. 11 Oktober 2015
Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V.
Nerd Alert!
Konkurrenz durch FinTech-Startups
Im Juni dieses Jahres titelte der Vorstands-
ren Ausgaben des BKS-Newsletters beleuchtet.
sprecher der GLS Bank, Thomas Jorberg, in einem Gastkommentar im Magazin „Capital“:
Doch während in immer kürzeren Abständen
„Das Ende der Banken wie wir sie kannten“.
neue Produkte und Anbieter auf den Markt für Fi-
Er stellt darin in Aussicht, dass bereits in zehn
nanzdienstleistungen drängen, kommen die Ban-
Jahren Banken in ihrer heutigen Form nicht
ken im Wettbewerb um neue Technologien nicht
mehr existieren werden.
hinterher. Sie sind durch die letzte Finanzkrise und die anhaltende Niedrigzinsphase geschwächt.
Dabei sieht er vier Treiber, die zu dieser Entwick-
Während die Politik mit aller Härte versucht, durch
lung führen: fehlende gesellschaftliche Akzeptanz,
Regulierung neue Krisen zu verhindern, werden
anhaltende Niedrigzinsen, zunehmende Regulie-
Ressourcen in den Banken, die dringend für die
rung und die fortschreitende Digitalisierung. Es
Entwicklung neuer Produkte gebraucht würden,
sei dabei zu befürchten, so Jorberg, dass aus-
mit der Umsetzung neuer Vorschriften gebunden.
gerechnet diejenigen Institute überleben werden, die sich auf Bereiche spezialisiert haben, die der
FinTechs hingegen starten direkt mit der Umset-
Realwirtschaft am wenigsten dienten.
zung einer konkreten Idee. Sie versuchen gezielt die Beantragung einer Banklizenz zu vermeiden,
Dass das Geld digital wird, ist an vielen Stellen
konzentrieren sich auf ihr eigentliches Produkt
sichtbar. Immer neue Zahlungsmöglichkeiten wie
und suchen sich schließlich etablierte Partner zur
Paypal, Sofortüberweisung und elektronischer
Markteinführung. Während die Marktanteile von
Rechnungskauf, Crowdfunding, –investing und
diesen neuen Unternehmen am Gesamtmarkt
–lending sowie die Entstehung von offenen Kryp-
noch im Promillebereich liegen, steigen die Inves-
towährungen haben wir zum Teil bereits in frühe-
titionen in deutsche FinTechs rasant. Laut einer
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Erhebung von Barkow Consulting lagen die Ven-
Er soll direkt an die Girokonten der teilnehmenden
ture-Capital-Investitionen in Deutschland 2012
Institute angebunden sein und führt als Vorteil ins
noch bei 39 Millionen US-Dollar – im laufenden
Feld, dass Transaktionsdaten nicht weiterverkauft
Jahr 2015 wurden bereits 373 Millionen Dollar in-
werden. Bis Ende des Jahres soll der Dienst für
vestiert – also fast das Zehnfache.
Deutsche Bank und Postbank, Commerzbank und Comdirect, HVB sowie die Volks- und Raiffei-
Allein Kreditech sammelte Ende September 82,5
senbanken verfügbar sein. Bei den Sparkassen,
Millionen Euro Eigenkapital von Investoren wie
die erst später aufgesprungen sind, verzögert
J.C. Flowers, Paypal-Gründer Peter Thiel und
sich die Einführung noch. Erwartet wird, dass die
Amadeus Capital Partners ein. Die für Deutsch-
Gebühren geringer als bei Paypal ausfallen wer-
land bislang größte Finanzierungsrunde eines
den. Allerdings müssen Händler diese mit den
FinTech-Unternehmens überrascht, denn in den
teilnehmenden Banken direkt aushandeln – das
letzten Monaten hatte Kreditech vor allem negati-
hatten die Aufsichtsbehörden vorgegeben.
ve Schlagzeilen gemacht. Das Hamburger Start up fungiert als Kreditplattform und bewertet die
Die Sparkassen-Gruppe hat darüber hinaus in
Kunden anhand eines eigenen Scoring-Modells,
diesem Jahr bereits zwei FinTechs übernommen:
in das neben Kundenangaben und Daten von
Zu Beginn des Jahres hat der IT-Dienstleister der
Drittanbietern auch Daten aus sozialen Netzwer-
Sparkassen 80 Prozent der Anteile am Zahlungs-
ken einfließen. Letzteres hatte bereits Verbrau-
dienstleister Payone übernommen. Und im Juni
cherschützer alarmiert. Ebenfalls brisant: Im April
übernahm der deutsche Sparkassenverlag mit
dieses Jahres meldete SPIEGEL ONLINE, dass
GiroSolution einen weiteren Bezahl-Dienstleister.
persönliche Daten von Kreditech-Kunden öffentlich im Internet kursierten. Von einem internen Firmennetzwerk aus seien die Daten abgegriffen, das Unternehmen erpresst worden. Das manager magazin berichtete im September zudem, dass wichtige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen hätten und das Kreditgeschäft von Kreditech eingebrochen sei. Darunter auch Daniel Schlotter,
Auch treten Banken zunehmend als Käufer fort-
der ebenfalls im September mit dem Crowdlen-
geschrittener FinTechs auf oder fördern neue
ding-Portal Crosslend an den Start ging.
Startups in eigenen Inkubatoren (siehe hierzu auch unser Interview ab Seite 11). Gemessen an
Dass die fortschreitende Digitalisierung von Fi-
den gesamten Investitionen in solche Startups
nanzdienstleistungen eine fundamentale Heraus-
liegen die deutschen Banken jedoch weit hinten:
forderung ist, der sich die Banken stellen müssen,
Gerade einmal sieben Prozent der Investitionen
ist in den Vorstandsetagen angekommen.
stammen aus Geldhäusern, während Investoren (meist Venture Capital Investoren) mit 73 Prozent
Alarmiert vom Wachstum des IT-Riesen Paypal
weit vorn liegen. Selbst Medienunternehmen la-
arbeiten die deutschen Banken gerade an einem
gen mit acht Prozent vor den deutschen Banken.
eigenen Zahlungsdienstleister namens paydirekt.
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BKS Trends
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In ganz anderen Dimensionen verläuft indes die Entwicklung im internationalen Vergleich. Eine von CB
Die fünf wertvollsten FinTechs der Welt
INSIGHTS erstellte Liste aus dem September stellt die wertvollsten „FinTech-Unicorns“ der Welt dar. Als Unicorn gilt ein Startup in der Regel, wenn es mehr als eine Milliarde US-Dollar wert ist. Die Liste wird dominiert von Zahlungsdienstleistern und Kreditplattfor-
1. Kreditplattform aus China
men. Insgesamt sind die Unternehmen auf der Liste
Wert: 10 Mrd. USD
49 Milliarden Dollar wert. Und allein für die USA prog-
Eingesammelte Mittel: 485 Mio. USD
nostiziert PricewaterhouseCoopers innerhalb von zehn Jahren einen Gesamtwert von 150 Milliarden Dollar. Auch wenn Deutschland beim FinTech-Boom noch hinterherhinkt, sehen NPL-Investoren hier großes Potential, wie Dr. Ludwig Gehrke, Geschäftsführer der KSP Rechtsanwaltsgesellschaft, betont: „Nicht zuletzt
2. Zahlungsdienst-Anbieter aus den USA Wert: 6 Mrd. USD Eingesammelte Mittel: 717 Mio. USD
die Übernahme von Payone durch die Sparkassen-Finanzgruppe sowie die Etablierung von Micropayment-
3.
lösungen verdeutlicht, dass die Branche derzeit zu den angesagtesten zählt. Für das Servicing erwarten wir,
Zahlungsdienst-Anbieter aus den USA
dass neben der Leistungsfähigkeit der Aspekt Custo-
Wert: 5 Mrd. USD
mer Experience zunehmende Bedeutung erlangen wird.“ Auch bei arvato Financial Solutions sieht man großes Potential in der neuen Branche. „Deshalb fördern wir verstärkt Technologien, die Zahlungsflüsse
Eingesammelte Mittel: 190 Mio. USD
4.
jedweder Art und den Umgang mit Geld radikal vereinfachen und es uns ermöglichen, künftig mit Partnern
Human-Resources-Plattform aus den USA
die gesamte Finanz-Wertschöpfungskette abzude-
Wert: 4,5 Mrd. USD
cken.“, sagte Geschäftsführer Michael Weinreich be-
Eingesammelte Mittel: 584 Mio. USD
reits 2014 mit Blick auf ein Engagement beim Londoner Startupbootcamp FinTech.
5. Kreditplattform aus den USA
Jan Dzieciol ist Referent für Politik und Kommunikation bei der BKS.
Wert: 4 Mrd. USD Eingesammelte Mittel: 1,54 Mrd. USD
Auszug von CB INSIGHTS
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BKS Trends
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Im Interview mit Christian Hoppe, Founder Director und Geschäftsführer des main incubator, des Corporate Incubators der Commerzbank
Die Banken stehen vor einem digitalen Strukturwandel, der die Bankenwelt auf den Kopf stellen wird. Wie werden neue FinTech-Ideen die Finanzbranche verändern? Banken müssen heute schneller an den Trends im Banking dran sein. Denn das Banking wird von den neuen Playern am Markt, den FinTechs, zum Teil neu gedacht. Durch sie finden technische Lösungen Anwendung, die das Banking effizienter gestalten und prozessual anders aufstellen, die Daten umfassender verknüpfen und detaillierter auswerten. FinTechs können die Bank der Zukunft damit in eine digitale Richtung leiten. FinTechs erlauben z.B. dem Bankkunden auch, das Banking durch entsprechende Nutzeroberflächen zukünftig selbst umfassender zu steuern. Sie liefern Frontend-Services, die über benutzerfreundliche Oberflächen den Kunden effizient und übersichtlich durch Auswahlprozesse führen. Als Beispiel seien die FinTechs im Geldanlagebereich genannt, die dem Kunden eine eigene Risikoeinschätzung und Portfolioauswahl zur Verfügung stellen. Wie könnte also das Banking der Zukunft aussehen? Wie die Bank und das Banking der Zukunft allerdings aussehen werden, kann noch niemand so genau vorhersehen. Vielleicht ist es eine Zukunft mit zahlreichen Partnerschaften. Denn eine Kollaboration von FinTechs mit traditionellen Ban-
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ken kann sich lohnen, weil dadurch bestimmte
der fehlenden Reputation der Startups nicht ohne
langjährige Kundenbindung und Vertrauen, Bran-
weiteres möglich. Zudem sind die Lösungen bis-
chen-Know-how, Erfahrungen im Bereich Re-
weilen komplex und decken nur Teile der Wert-
gulierung und Datensicherheit sowie relevante
schöpfung ab. Wenn wir also ein strategisches
Infrastrukturen nicht selbst erbracht oder teuer
Investment in ein FinTech tätigen, dann mit dem
eingekauft werden müssen. Den Mehrwert, den
Ziel, dass dessen innovative Lösungen einen
die FinTechs den Banken bieten könnten, wären
Mehrwert für die Bankkunden oder die Bank
z.B. ganz spezifische, spitz auf die Kundenbe-
selbst bieten.
dürfnisse zugeschneiderte, technologiebasierte Dienstleistungen. Vertrauen und Modernität
Ein weiteres Angebot ist die enge Zusammenar-
könnten so eine sehr gute Symbiose bilden. Hier
beit mit einem Experten-Netzwert, die die Time-
setzt der main incubator an: wir fördern FinTechs,
to-Market für die Startups erheblich verkürzen
die Potenzial haben, das Banking der Zukunft zu
und die Unsicherheiten rund um die regulatori-
gestalten.
schen Anforderungen reduzieren kann.
Können Sie das genauer ausführen? Wie unter-
Was ist der Vorteil der strategischen Zusam-
stützt der main incubator FinTech-Startups und
menarbeit für die FinTechs?
welche Verpflichtungen gehen diese im Gegenzug ein?
Durch den Zugang zu den Kunden der Commerzbank senken wir die Markteintrittsbarrieren
Der main incubator wurde im Oktober 2013 aus
für Startups, die sich vor allem im B2B-Bereich
der Mittelstandsbank der Commerzbank heraus
durch den fehlenden Track Record stellen. Vor
gegründet und ist im März 2014 gestartet. Bei
allem für Startups mit B2B-Fokus stellt der Zu-
unserem operativen Start war der main incuba-
gang zu Geschäfts- und Firmenkunden einen ab-
tor in Kontinentaleuropa der erste Inkubator einer
soluten Mehrwert dar. Denn die Kundenakquise
Großbank für Finanztechnologie-Startups.
ist insbesondere im B2B-Bereich kostenintensiv und zeitaufwändig. Gleichzeitig ist es für die
Wir unterstützen FinTechs, ihre innovativen Pro-
Commerzbank ein Mehrwert, über die Zusam-
dukte und Lösungen der Bank oder deren Kun-
menarbeit mit agilen Startups Innovationen inner-
den zur Verfügung zu stellen. Unser Fokus liegt
halb der Bank vorantreiben zu können. Es ergibt
dabei auf Lösungen für Firmenkunden.
sich also eine echte Win-Win Situation und der main incubator ist hier der Katalysator, der dies
Der main incubator bietet FinTechs in der
ermöglicht.
Seed-Phase Kapital mit Hebelwirkung: Zugang zu den Geschäfts- und Firmenkunden der Com-
Der main incubator strebt bei seinen Investments
merzbank, Beteiligungskapital, Banking-Know-
übrigens keine Mehrheitsbeteiligung an, denn die
how und – wenn gewünscht – auch Büro- und
Jungunternehmen sollen eigenständig bleiben,
IT-Infrastruktur im Gebäude des Inkubators. Ge-
für ihre Vision und ihr Produkt brennen. Auch
rade im Firmenkundengeschäft ist der Kunden-
wollen wir keine Exklusivität, denn wir wollen den
zugang ein Mehrwert für FinTechs, denn die Kun-
FinTechs den Zugang zu den Kunden in der ge-
denakquise ist sehr kostenintensiv und aufgrund
samten Bankenbranche ermöglichen.
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Welche Lösungen bieten die FinTechs, in die
Transparenz von Auszahlungen, indem es höher-
der main incubator bisher strategisch investiert
wertige Gutscheine zahlreicher bekannter Einzel-
hat?
händler und Dienstleister als Auszahlungsoption anbietet. Über die Gutscheine können, wenn die
Bisher sind wir drei strategische Investments ein-
Einlösung gewünscht ist, monatlich Nettoge-
gegangen: in Traxpay, Gini und OptioPay.
haltssteigerungen erzielt werden.
Traxpay ist ein B2B Dynamic Payments Anbieter.
Ein viertes Investment geben wir zeitnah bekannt.
Dieses FinTech ist eine Art Paypal für Firmenkun-
Daneben sind wir als Company Builder tätig. Das
den, das es Unternehmen ermöglichen soll, je-
heißt, wenn wir ein Banking Problem erkannt ha-
derzeit und global auf alle synchron gehaltenen
ben und die Lösung kennen, setzen wir diese
transaktionsbezogenen Daten zuzugreifen. So
selbst um.
lassen sich z.B. an Überweisungen weitere Informationen wie Dokumente anhängen und mit dem
Lassen Sie uns noch kurz auf die Konkurrenz
Rechnungswesen verknüpfen.
schauen: Wie sehen Sie die neuen Player am Markt wie z.B. Google und Paypal. Beide ha-
Gini ist ein aktueller Vorreiter in der semantischen
ben eine Banklizenz. Können sie den etablier-
Echtzeit- und selbstoptimierenden Datenanalyse
ten Banken gefährlich werden?
und –verarbeitung. Selbst unstrukturierte Dokumente wie Scans oder Fotos von Rechnun-
Die Frage ist, welche Strategien sie damit verbin-
gen, Belegen oder Verträgen können in Echtzeit
den. Da bewegen wir uns aber schnell im Bereich
analysiert und darin enthaltene Daten extrahiert
der Spekulation. Facebook zum Beispiel hat eine
werden. Mittels einer Schnittstelle kann die Tech-
E-Money-Lizenz, will aber möglicherweise gar
nologie mühelos in bereits bestehende Program-
kein klassisches Banking machen. Wir beobach-
me integriert werden. So können Datenverar-
ten die Entwicklungen sehr genau, wir sind auch
beitungsprozesse zwischen Unternehmen und
mit einigen Playern im Gespräch. Zum Beispiel
Kunde oder in Endkunden-Anwendungen effi-
gibt es von Google die Initiative „Weltweit wach-
zienter, fehlerfreier, einheitlicher und mit höherer
sen“. Sie unterstützt deutsche Mittelständler bei
Datentiefe durchgeführt werden.
der Internationalisierung ihrer Handelsaktivitäten. Die Commerzbank ist dabei der Exklusiv-Partner
Und OptioPay verbessert die Art und Weise, wie
für die Exportfinanzierung.
Menschen Geld erhalten. Mit seiner neuartigen Auszahlungsplattform wickelt es Zahlungen von
Herr Hoppe, wir danken Ihnen für das Interview!
Unternehmen an deren Kunden oder Mitarbeiter ab. OptioPay erhöht den Wert, die Flexibilität und
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FinTechs im Blick der Regulierer Von Dr. Jörg Wulfken, Dr. Danielle Schmidt und Alireza Siadat, M.J.I. Die Branche der Finanztechnologieunternehmen (FinTechs) boomt und gewinnt zunehmend an volkswirtschaftlicher Bedeutung. Immer neue FinTechs werden gegründet und die Finanzzentren Frankfurt, London und Luxem burg buhlen mit Berlin als Standort. Viele FinTechs werden außerhalb von Deutschland gegründet, weil dort vermeintlich niedrigere regulatorische Standards gelten. Der deutsche Gesetzgeber bewegt sich bei der
2. das Angebot alternativer Zahlungsmethoden
Regulierung von FinTechs in einem Spannungs-
wie die Bezahlung mittels Smartphone oder
feld von Interessen. Zum einen soll Überregulie-
Tablet als Bezahloption durch Zugriff auf eine
rung vermieden werden, um die Wettbewerbs-
„digitale Geldbörse“ oder das Bankkonto
fähigkeit der deutschen FinTech-Branche nicht
des Kunden und
zu gefährden. Andererseits soll ein verlässlicher Schutz für Anleger und Verbraucher gewähr-
3. die Vermittlung von Investitionen oder Einla-
leistet werden. Außerdem geht es darum, einen
gen über Internet-Plattformen (z. B. Crowd-
Kapitalmarkt neben den klassischen Banken und
funding).
Finanzdienstleistern zu ermöglichen und Wettbewerbsgleichheit mit der regulierten Finanzin
Zu prüfen ist anhand des konkreten Ge-
dustrie zu gewährleisten.
schäftsmodells, ob FinTechs eine Bank- oder Finanzdienstleistungslizenz nach dem Kredit-
Bei der Frage, welche Regularien FinTechs zu be-
wesengesetz (KWG) oder eine Zahlungsdienst-
achten haben, kommt es auf die Ausgestaltung
leistungslizenz nach dem Zahlungsdiensteauf-
des Geschäftsmodells im Einzelfall an. Tenden
sichtsgesetz (ZAG) benötigen. Alternativ zur
ziell lassen sich drei Arten von Geschäftsmodel-
eigenen Lizenz ist die Kooperation mit einer
len beobachten, die oftmals kombiniert werden:
Partnerbank oder einem Zahlungsdienstleister, die die jeweiligen erlaubnispflichtigen Geschäfte
1. Die Spezialisierung auf klassische Bankge-
übernehmen, möglich. Zu beachten ist natürlich
schäfte wie das Kreditgeschäft beispiels-
auch, dass Erlaubnisse nach der Gewerbeord-
weise durch die Darlehensvergabe oder die
nung (GewO) und ggf. eine Inkassolizenz nach
Vermittlung von Darlehen von Banken oder
dem Rechtsdienstleistungsgesetz (RDG) erfor-
Privatinvestoren an Verbraucher,
derlich sein können. Bei Lizenzverstößen kom-
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men verschiedene Sanktionsmöglichkeiten in
Der Gesetzgeber bezweckt mit diesen Regelun-
Betracht, beispielsweise die Geltendmachung
gen eine verbesserte Aufsicht des „grauen Kapi-
von Unterlassungs- und Schadensersatzansprü-
talmarktes“, um Verbraucher vor Investitionen in
chen durch Wettbewerber bis zur strafrechtlichen
intransparente Finanzprodukte zu schützen. Die
Verantwortlichkeit. So kann das Betreiben von
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Bankgeschäften ohne Erlaubnis mit Geldstrafe
(BaFin) erhält neben ihren Aufgaben als Hüterin
oder Freiheitsstrafe bis 5 Jahren bestraft werden.
eines funktionsfähigen und stabilen Finanzsys-
Durch das im Juli 2015 größtenteils in Kraft ge-
tems nun auch ausdrückliche Befugnisse im Ver-
tretene Kleinanlegerschutzgesetz wurde der auf-
braucherschutz.
sichtsrechtliche Rahmen für FinTechs nochmals verschärft. Die Neuerungen beinhalten u. a. Vor-
Beispiel: Crowdfunding
gaben zur Von den Neuregelungen betroffen ist beispiels•
Ausdehnung des Vermögensanlagebegriffs:
weise das Crowdfunding im Hinblick auf die Not-
„Mezzanine“ Kapitalbeteiligungen wie par-
wendigkeit einer KWG-Erlaubnis. Ferner wurden
tiarische Darlehen, Nachrangdarlehen und
Pflichten der Kunden von Crowdfunding-Plattfor-
wirtschaftlich vergleichbare Anlagen gelten
men erweitert. Nach der Regel-Ausnahme-Tech-
nunmehr als Vermögensanlagen, sofern sie
nik wurden dabei strengere aufsichtsrechtliche
nicht als Einlagen im Sinne des KWG an-
Vorgaben eingeführt und gleichzeitig bestimmte
zusehen sind. Diese Kapitalbeteiligungen
Befreiungstatbestände erlassen.
qualifizieren somit als Finanzinstrumente und ihre Vermittlung bedarf grundsätzlich einer
In der Vergangenheit wurden Crowdfunding-Fi-
KWG-Lizenz.
nanzierungen oftmals über partiarische Darlehen oder Nachrangdarlehen gewährt. Durch das
•
Erweiterung von Prospektpflichten wie die
Kleinanlegerschutzgesetz werden diese Darle-
Angabe von Kündigungsmöglichkeiten und
hensformen nun vom Vermögensanlagebegriff
des Datums der Fälligkeit der Rückzahlung
erfasst, sodass grundsätzlich eine KWG-Lizenz
von Vermögensanlagen sowie die ständige
erforderlich ist. Eine Ausnahme besteht für Un-
Aktualisierung des Verkaufsprospekts durch
ternehmen, die ausschließlich die Anlagebera-
die Veröffentlichung von Nachträgen, sodass
tung und die Anlagevermittlung zwischen Kun-
dem Anleger zum Anlagezeitpunkt möglichst
den und Anbietern beziehungsweise Emittenten
transparente Informationen über die Vermö-
von Vermögensanlagen betreiben.
gensanlage vorliegen. Auch auf die Kunden von Crowdfunding-Platt•
Verschärfung von Rechnungslegungspflich-
formen kommen erweiterte Pflichten zu. Bei den
ten durch die Einführung einer Kapitalfluss
Kunden handelt es sich typischerweise um Start
rechnung für größere Emittenten von Ver-
up-Unternehmen, die Crowdfunding-Plattformen
mögensanlagen und der Veröffentlichung
bei der Suche nach Finanzierungsquellen nutzen
entsprechender Angaben im Verkaufspros-
und partiarische Darlehen oder Nachrangdar-
pekt.
lehen begeben. Da diese Kapitalbeteiligungen
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BKS Politik & Recht
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nach dem Kleinanlegerschutzgesetz als Vermö-
Wettbewerbsinteressen
gensanlagen gelten, haben die Unternehmen nun
stehen und der Gesetzgeber ist aufgerufen, für
grundsätzlich einen Verkaufsprospekt und einen
eine ausgewogene Regulierung zu sorgen. Der
Lagebericht zu erstellen. Zudem besteht eine
deutsche Gesetzgeber wird die Neuregelungen
Mindestlaufzeit der Vermögensanlage von 24
bis Ende 2016 auch unter Berücksichtigung der
Monaten und es muss eine Prüfung des Jahres-
aufsichtsrechtlichen Entwicklung auf europäi-
abschlusses erfolgen. Startup-Unternehmen ha-
scher Ebene überprüfen. So plant die Europäi-
ben jedoch oftmals nicht die Kapazitäten, diese
sche Kommission beispielsweise, die Prospekt-
Pflichten umfassend zu erfüllen. Nach den Neu-
richtlinie 2003/71/EG zu überarbeiten. In diesem
regelungen sind diese Unternehmen ausnahms-
Zusammenhang könnten die durch das Kleinan-
weise von der Prospektpflicht befreit, wenn das
legerschutzgesetz erweiterten Prospektpflichten
Crowdfunding ausschließlich über eine Inter-
angepasst werden. FinTechs werden sich zu ge-
net-Dienstleistungsplattform erfolgt, das Gesam-
gebener Zeit auf neue regulatorische Rahmenbe-
temissionsvolumen 2,5 Mio. Euro nicht übersteigt
dingungen einstellen und ihre Geschäftsmodelle
und die Einzelanlage bestimmte Schwellenwerte
entsprechend anpassen.
weiterhin
gegenüber-
nicht überschreitet (z. B. bis zu 1.000 Euro oder 10.000 Euro, wenn das frei verfügbare Vermögen der Anlegers nach einer Selbstauskunft über 100.000 Euro beträgt). Ausblick Die aufgezeigten Beispiele von Neuregelungen für den deutschen Crowdfunding-Markt machen das erwähnte Spannungsfeld zwischen Anle-
Dr. Jörg Wulfken ist Mitglied des Beirats der BKS und seit Juni dieses Jahres Leiter der Praxisgruppe für Bank-, Versicherungsund Investmentrecht als Rechtsanwalt/Partner bei PricewaterhouseCoopers Legal.
ger- und Wettbewerbsinteressen deutlich. Durch das Kleinanlegerschutzgesetz wurde der Anlegerschutz gestärkt und gleichzeitig dem Schutz des deutschen FinTech-Standorts Rechnung getragen, indem für bestimmte Geschäfte wie das Crowdfunding bedeutsame Befreiungstat-
Dr. Danielle Schmidt ist als Rechtsanwältin bei PricewaterhouseCoopers Legal in Frankfurt am Main spezialisiert auf Bank- und Gesellschaftsrecht.
bestände erlassen wurden. Im Hinblick auf den Wettbewerb von FinTechs mit der regulierten Finanzindustrie stehen unverändert die erwähnten Sanktionsmöglichkeiten bei Lizenzverstößen bereit. Je nach Implementierung der Neuregelungen in der Praxis werden sich künftig Anleger- und
Alireza Siadat ist bei PricewaterhouseCoopers Legal als Rechtsanwalt im Bankaufsichtsrecht tätig. Zu seinen Kerngebieten gehört insbesondere die Begleitung von Mandanten bei ihren Erlaubnis- und Inhaberkontrollverfahren.
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Das NPL-Barometer Die Arbeitsgruppe NPL-Markt der BKS hat in Zusammenarbeit mit dem Forschungsbereich
In Kooperation mit:
„Non Performing Loans/Notleidende Kredite“ der Frankfurt School of Finance & Management in den letzten Monaten Methodik und Fragen für ein Barometer entwickelt, dass die Stim-
ter sieht einen rückläufigen Bestand an notlei-
mung auf der Verkäuferseite des NPL-Marktes
denden Krediten. Gleichzeitig werden steigende
abbilden soll.
Preise und ein Rückgang an verkauften NPLs konstatiert. Der Druck, der durch Regulierer auf
Vorbild für die Methodik ist der ifo-Geschäftskli-
das Eigenkapital ausgeübt wird, ist indes jedoch
maindex. Während dieser jedoch
gestiegen – es besteht also durch-
die Stimmungslage in der gesam-
aus die Notwendigkeit, sich von
ten deutschen Wirtschaft erfragt,
leistungsgestörten Engagements
konzentriert sich das NPL-Baro-
zu trennen. Immer weiter steigen-
meter auf die für den NPL-Markt Ist gestiegen (40,91%)
wesentlichen Faktoren wie die
Keine Angabe (31,82%)
de Immobilienpreise stellen jedoch weiterhin ein Hemmnis dar, sich
Preisentwicklung im Kredit- und
von notleidenden Immobiliendarle-
Immobilienmarkt, den Kreditbe-
hen zu trennen. Das Diagramm auf
stand und Fragen der Regulie-
Ist gesunken (9,09%) Ist in etwa gleich geblieben (18,18%)
rung. Die Umfrage, die sich an
dieser Seite ist ein Beispiel für über 30 Diagramme in der Publikation.
Verantwortliche der in Deutschland zugelassenen Kreditinstitute richtet, erfolgt im Halbjahresturnus und wurde im 2. Quartal 2015
Beispiel: Der Preis für notleidende Forderungen aus dem Bereich CRE aus Deutschland in den letzten sechs Monaten ...
erstmals durchgeführt. Eine Publikation zu Methodik und Ergebnissen der ersten
Aus den erfragten Kategorien wurden Salden entwickelt, die sich zwischen -1 (negative Entwicklung des NPL-Marktes) und +1 (positive
Entwicklung des NPL-Marktes) bewegen.
Befragung wird in den kommenden Wochen an die Marktteilnehmer versandt werden.
Während insgesamt eine eher negative Entwicklung (-0,21) der vergangenen sechs Monate ge-
Einige Ergebnisse vorweg: Durch die zuletzt
sehen wird, ist die Erwartung für die kommenden
überaus positive Entwicklung der deutschen
sechs Monate mit -0,15 etwas optimistischer. Es
Wirtschaft hat sich der NPL-Markt in den letzten
bleibt abzuwarten, ob sich die Erwartungen in
sechs Monaten des Befragungszeitraums eher
unserer Befragung für das zweite Halbjahr 2015
negativ entwickelt. Die Mehrheit der Bankvertre-
bestätigen werden.
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Nr. 11 / 2015
BKS Aus der Branche
Nr. 11 Oktober 2015
Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V.
Deals
GFKL schließt sich mit britischem Finanz-
Servicing Advisors übernimmt Servicing für
dienstleister Lowell zusammen
verbrieftes
Immobilienkredit-Portfolio
der
Macquarie Gruppe Durch die Fusion der beiden Finanzspezialisten entsteht einer der größten Anbieter im Bereich
Die australische Macquarie Gruppe hat die Ser-
Forderungsmanagement in Europa. Von der in-
vicing Advisors Deutschland GmbH mit der Be-
ternationalen Private-Equity-Gesellschaft Permira
arbeitung eines neu verbrieften Immobilienkre-
beratene Fonds, die GFKL im Mai 2015 erworben
dit-Portfolios (RMBS) beauftragt. Im Juli 2015
hatten, unterstützen die Transaktion mit zusätzli-
hatte Macquarie das Portfolio, bestehend aus
chem Kapital. Die beiden CEOs von GFKL und
rund 1.600 durch Wohnimmobilien besicherte
Lowell, Kamyar Niroumand und James Cornell,
Darlehen, verbrieft und auf den Markt gebracht.
werden das neue Unternehmen gemeinsam füh-
Dabei handelte es sich um die erste öffentliche
ren.
RMBS-Emission in Deutschland seit fünf Jahren.
Die beiden Unternehmen betreuen gemeinsam
Verbrieft wurden Hypothekendarlehen, besichert
rund 15 Millionen Schuldner und bieten diesen
durch Wohnimmobilien in ganz Deutschland, zu-
Zahlungsvereinbarungen an. Lowell hat sich da-
meist Einfamilienhäuser und Eigentumswohnun-
bei auf den Kauf von Kreditportfolios und die Da-
gen. Die Servicing Advisors Deutschland GmbH
tenanalyse spezialisiert. Das Unternehmen kauft
unterstützte die Macquarie Gruppe bei der Vor-
zahlungsgestörte Verbraucherkredite von Firmen
bereitung der Verbriefung und hat nun auch die
aus verschiedenen Branchen, darunter Ban-
Betreuung der Darlehensnehmer übernommen.
ken, Einzelhändler und Versorger. Seit 2004 hat
Voraussetzung für den Auftrag war eine Zertifizie-
Lowell mehr als 17 Millionen Kredite erworben
rung durch die beteiligten Ratingagenturen.
und zweistellige Wachstumsraten pro Jahr verzeichnet. Der Fokus von GFKL liegt neben dem Forderungskauf auch auf dem Servicing für Kunden. GFKL verwaltet Forderungen von mehr als 16 Milliarden Euro für Blue-Chip-Unternehmen und mittelständische Kunden aus verschiedenen Branchen.
Impressum Herausgeber: BKS – Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V., Marienstraße 14, 10117 Berlin. Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt: Dr. Marcel Köchling, Präsident. Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden sorgfältig recherchiert und zusammengestellt. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhalts des „BKS-Newsletters“ übernimmt die Bundesvereinigung Kreditankauf und Servicing e.V. keine Gewähr. Vereinsregister: Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, Amtsgerichtsplatz 1, 14046 Berlin-Charlottenburg, Registernummer VR 27003 B, Ust.-ID-Nr. DE255573159.
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