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BIM Entwicklung 2021

BIM-Expertin Zeynep Kaplan möchte mehr Bauherren für BIM begeistern.

WOLFF & MÜLLER ist Vorreiter der BIM-Methode. Das Bauunternehmen möchte noch mehr Auftraggeber fürs digitale Bauen begeistern – schließlich profitieren Bauherren am meisten von BIM.

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Besser bauen mit dem digitalen Zwilling

Digitales Bauen mit BIM ist hier bereits Standard: WOLFF & MÜLLER gehört mit rund 2.100 Mitarbeitern und 27 Standorten im Bundesgebiet zu den führenden Bauunternehmen Deutschlands in privater Hand. Projekte wie das Rathaus Leonberg, der EUREF-Campus in Berlin oder diverse Hotels sind zuerst als digitales Modell entstanden, bevor sie real gebaut wurden. Doch innerhalb der Branche ist die Digitalisierung noch nicht so weit fortgeschritten: „Zwei Drittel der Projekte, mit denen wir als Bauunternehmen beauftragt werden, erreichen uns nach wie vor in Form von 2-D-Plänen“, berichtet Zeynep Kaplan, die das BIM-Team bei WOLFF & MÜLLER leitet. Ihr Fazit: Offenbar sind sich private und öffentliche Bauherren der Vorteile von BIM noch nicht ausreichend bewusst und fordern die Methode noch nicht aktiv für ihre Projekte ein. Auftraggeber für BIM zu begeistern, ist der Expertin deshalb besonders wichtig. Doch wie genau profitieren Bauherren von BIM?

Virtuelles Modell statt 2-D-Plänen

Beim konventionellen Bauen erstellt jedes Gewerk, koordiniert vom Architekten, seinen 2-D-Plan. Das Bauunternehmen übernimmt dann die fertige Planung und führt sie aus. Diese Form der Zusammenarbeit ist jedoch wenig flexibel. Verschiebt etwa der Architekt eine Wand, folgt eine umständliche Änderungskette. Bei der BIM-Methode hingegen bringt jeder Beteiligte – auch das Bauunternehmen – sein Know-how in ein virtuelles Modell des Bauwerks ein. Alle haben jederzeit den gleichen Informationsstand und können sich viel enger abstimmen. An dem Modell lässt sich auch automatisch erkennen, ob sich Gewerke in die Quere kommen. All das beugt Fehlern vor und erhöht die Qualität.

BIM steht für das Prinzip: erst virtuell und dann real planen und bauen, so wie hier beim Rathaus Leonberg.

Planungs-, Termin- und Kostensicherheit

Wer baut, will Sicherheit. Wie das Gebäude optisch wirkt, wann die einzelnen Bauphasen beginnen und welches Budget sie jeweils erfordern: Das sind nur einige Fragen, die wohl jeden Bauherrn beschäftigen. Mit BIM lässt sich all das früh klären. 3-D-Visualisierungen aus dem digitalen Modell zeigen dem Bauherrn sehr realitätsnah, wie sein Gebäude aus verschiedenen Perspektiven aussieht. Virtual Reality macht das Modell sogar begehbar. Doch das Modell enthält neben der 3-D-Geometrie des Gebäudes viele weitere Informationen, etwa Aufbau und Materialien der Bauteile. Wie viel Mengen Stahl und Beton benötigt werden, was die einzelnen Bauleistungen kosten und wie lange jede Bauphase dauert – all das lässt sich quasi per Knopfdruck ermitteln. So können komplexe Projekte planungs-, termin- und kostensicher realisiert werden.

Digitaler Zwilling für die Betriebsphase

BIM ist weit mehr als ein Planungswerkzeug. Es geht um das digitale Management aller Informationen im Lebenszyklus des Bauwerks: von der Planungs- und Bauphase über die lange Betriebsphase bis zum späteren Rückbau. Auf Wunsch bekommt der Bauherr einen digitalen Zwilling des fertigen Bauwerks, ein Modell, das die Immobilie exakt so abbildet, wie sie dasteht, bis hin zu den Steckdosen. Es ist die Datenbank für alle, die das Gebäude nutzen und bewirtschaften. Alle verarbeiteten Materialien und Produkte sind digital dokumentiert. Damit lässt sich das gesamte Facility-Management steuern, etwa Energie- und Reinigungskosten berechnen, Umbauten planen und vieles mehr.

Das Ziel: 100 Prozent BIM

All diese Vorteile zeigen: BIM kommt jedem Bauprojekt zugute.

„Wir sind vom Mehrwert der Methode so überzeugt, dass wir jedes Hochbauprojekt zumindest in der Rohbauphase mit BIM bearbeiten. Projekte, die in 2-D geplant wurden, lassen wir oft auf eigene Initiative und Kosten nachmodellieren“, sagt BIM-Expertin Kaplan. Sehr gerne würde WOLFF & MÜL- LER alle Projekte zu 100 Prozent mit BIM umsetzen und dem Bauherrn den digitalen Zwilling für die Betriebsphase überreichen. Doch dafür müssten die Auftraggeber mitziehen.

Kaplans Appell an Bauherren: „Entscheiden Sie sich zu Beginn Ihres Projektes bewusst für BIM; wählen Sie Planungs- und Baupartner, die damit vertraut sind und Ihnen helfen, das große Potenzial der Methode für sich auszuschöpfen.“

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Mehr Informationen unter: www.wolff-mueller.de/bim

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