FESTSCHRIFT
100
Jahre
450
jung [schützen] gilde BARLO
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Festzeitschrift zum
450-jährigen Jubiläum der Schützengilde Barlo und zum
100-jährigen Jubiläum der Jungschützen Barlo
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Inhaltsverzeichnis
Seite
Grußwort der Stadt Bocholt .................................................................................... Grußwort der Pfarrgemeinde Liebfrauen ................................................................. Grußwort des Präsidenten der Schützengilde Barlo .................................................. Grußwort des Präsidenten des Jungschützenvereins Barlo ........................................ Festprogramm .......................................................................................................... Grußwort vom Schützenverein Woold/NL .............................................................. Historie der Schützengilde Barlo (F.-J. Lensing) ....................................................... Foto-Rückblick vom Jubiläum 1971 ........................................................................ Die helfenden Hände (Ordner) ................................................................................ Die Frauen im Vorstand und Verein .......................................................................... Die Musik ................................................................................................................ Die musikalischen Freunde aus Schweinitz .............................................................. Fotos/Impressionen vom Gilde-Schützenfest ............................................................ Die Königskette der Barloer Schützengilde ................................................................ Die Fahne der Barloer Schützengilde ....................................................................... Der Vorstand der Barloer Schützengilde ................................................................... Das Königspaar der Schützengilde – Interview ....................................................... Das Kaiserpaar der Schützengilde – Interview .......................................................... Bocholter Stadtschützenfest September 2000 ........................................................... Gildemeister ab 1900 ............................................................................................... Königspaare der Schützengilde 1996–2019 .............................................................. Die Königskette der Barloer Jungschützen ............................................................... Grußwort vom Junggesellen-Schützenverein Rhede ................................................. Grußwort vom Junggesellen-Schützenverein Raesfeld .............................................. Historie des Jungschützenvereins Barlo (F.-J. Lensing) ............................................. Der Vorstand der Jungschützen Barlo ..................................................................... Die Fahne der Barloer Jungschützen ....................................................................... Das Königspaar der Jungschützen – Interview ........................................................ Das Kaiserpaar der Jungschützen – Interview ........................................................... Jungschützen: Vereinsführer/Oberst/Schriftführer ab 1950 ..................................... Das Schützenfest des Jungschützen-Vorstands ......................................................... Fotos/Impressionen vom Barloer Jungschützenfest ................................................... Kranzniederlegung am Ehrenmal ............................................................................. Königspaare der Jungschützen 1995–2019 ............................................................... Danksagung ............................................................................................................. Gemeinsames Foto Gilde/Jungschützen (Vorstände) ................................................ Quellen/Impressum ..................................................................................................
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„Endlich: Feiern und Frohsinn wieder gemeinsam erleben“ Liebe Mitglieder der Schützengilde Barlo e.V. und der Jungschützen Barlo e.V., den Vorständen, Gönnern und Freunden der Schützengilde Barlo e.V. und der Jungschützen Barlo e.V. sende ich herzliche Grüße und Glückwünsche seitens Rat und Verwaltung der Stadt Bocholt! Das Barloer Schützenfest steht in diesem Jahr unter einem besonderen Stern: Die Schützengilde Barlo feiert ihr 450. Bestehen, die Jungschützen werden 100 Jahre alt – „+1“, muss man genauer gesagt hinzufügen, denn aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen finden die Jubiläen mit einem Jahr „Verspätung“ statt. Endlich ist es soweit: Feiern und Frohsinn gemeinsam erleben, all das ist wieder möglich, die Zeiten der Entbehrungen mit Abstand und Kontaktverbot, sie neigen sich dem Ende entgegen. Das ist wichtig, denn gerade das Schützenwesen lebt ja vom Gemeinsinn. Hoffen wir, dass sich auch die weltpolitische Lage beruhigen wird. Nicht umsonst haben Schützenfeste in unserer Region eine lange Tradition. Die Schützengilde Barlo zählt mit stolzen 450 Jahren zu den ältesten Schützenbrüderschaften der Stadt und sicherlich der Region. In all den Jahrhunderten gab es immer wieder turbulente Zeiten. Die Barloerinnen und Barloer haben es bis heute geschafft, ihre schöne Tradition wach und lebendig zu halten. Beim Barloer Schützenfest ist der ganze Ortsteil auf den Beinen, hat man mir gesagt. Ich bin gespannt und freue mich auf viele persönliche Begegnungen. Mein Dank gilt den Organisatoren und allen Helferinnen und Helfern, die mit Einsatz und persönlichem Engagement die Feierlichkeiten ausrichten und so die traditionelle Schützenkultur in Barlo, in Bocholt und Umgebung lebendig halten. Der österreichische Dichter und Aphoristiker Ernst Ferstl sagt: „Wenn wir Freude am Leben haben, kommen die Glücksmomente von selber“ Im diesem Sinne wünsche ich den Barloerinnen und Barloern an den Tagen des Schützenfestes viele unvergessliche Momente! Ihr
Thomas Kerkhoff Bürgermeister
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Grußwort der Pfarrgemeinde Liebfrauen Liebe Mitglieder der Schützengilde Barlo, liebe Jungschützen, sehr geehrte Gäste! Liebe Leserin, lieber Leser der Festschrift! 1571 gilt das Gründungsjahr der Schützengilde Barlo. Dies wird durch ein altes Rechnungsbuch belegt. Ein Verein, der seit 450 Jahren besteht, darf zurecht sein Jubiläum feiern. Am 18. Januar 1920 wurde der Junggesellen-Schützenverein Barlo gegründet. Das 100-jährige Bestehen des Jungschützenvereins, wie er heute genannt wird, sollte nicht im Jahr 2020, sondern 2021 – zusammen mit dem Jubiläum der Schützengilde – gefeiert werden. Doch aus der Feier der beiden Jubiläen wurde aufgrund der Corona-Pandemie nichts. Wie bei vielen Schützenvereinen fielen die gern gesehenen und mit Freude erwarteten Schützenfeste für die Schützengilde und den Jungschützenverein Barlo in den beiden zurückliegenden Jahren aus. In der Geschichte der beiden Schützenvereine kam dies des Öfteren vor, z. B. in den Jahren des II. Weltkrieges im letzten Jahrhundert. Ein doppeltes Jubiläum ein doppelter Anlass zum Feiern. Nun stehen diese Feierlichkeiten im Juni 2022 an: Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Der Pfarrer von Barlo, in dessen Nachfolge ich als Pfarrer der Pfarrei Liebfrauen ja stehe, spielt in der Genese und den Statuten des Jungschützenvereins eine nicht unerhebliche Rolle. In dieser Festschrift ist diesbezüglich manch Erhellendes und zum Schmunzeln Anregendes nachzulesen. Ich persönlich freue mich über das Treiben rund um die Schützenfeste: das Schmücken der Straßen im Ort, Planungen, Absprachen und Aufbau, die Feier des Gottesdienstes, der Ehrenschuss, Begegnung und Gespräch bei einem Bier, der Blick in heitere und froh gestimmte Gesichter, König und Königin als Majestäten hochleben lassen, u.v.m. Doch es mag sich bei allem geplanten Feiern auch ein Schatten über die Festtage legen: Die Corona-Pandemie ist noch nicht überwunden. Während ich diese Zeilen schreibe, ist nicht absehbar, wie lange der Krieg in der Ukraine noch dauern wird; auch nach einem Waffenstillstand wird es noch eine sehr lange Zeit dauern, bis Kriegsschäden behoben und Wunden geheilt sind. In diesen Tagen ist – angesichts des Krieges in der Ukraine – immer wieder die EuropaHymne zu hören. Die Hymne ist eine Instrumentalfassung des Hauptthemas Ode an die Freude „Freude schöner Götterfunken“ aus dem letzten Satz der 9. Sinfonie von Ludwig von Beethoven. Der Text stammt von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1785. Da heißt es: „Wem der große Wurf gelungen, eines Freundes Freund zu sein“. Freundschaft, Kameradschaft, und Gemeinschaft, all dies wird beschworen für die Völker in Europa. Darauf besinnen sie sich. All das ist auch zu finden in der Schützengilde und im Jungschützenverein Barlo. Das Schützenfest in (fast) jedem Jahr – und in diesem Jahr ganz besonders das Jubiläums-Schützenfest – ist ein willkommener Anlass, sich endlich wieder zu treffen, die Gemeinschaft zu pflegen, unter Freunden zu sein, einige frohe Stunden 8
miteinander zu verbringen, zu feiern und natürlich miteinander um die Königswürde zu ringen; den großen Wurf zu tun und Schützenkönig oder auch -kaiser zu werden. „Festen Mut in schweren Leiden“, so schreibt Schiller in der Ode an die Freude weiter. Das Miteinander beim fröhlichen Feiern wäre wenig echt und tragend, wenn es sich nicht auch im täglichen Leben zeigen würde. Dazu gehören die gegenseitige Unterstützung und Hilfe, die einem zuteil wird, wenn Leid- oder Sorgenvolles sich im Leben zeigt. Auch dies ist bei den Mitgliedern und Ihren Familien der Schützengilde und des Jungschützenvereins Barlo zu erleben. Sie sind nicht nur eine Gemeinschaft in frohen Stunden, sondern auch in Momenten, die geprägt sind von Sorgen oder schwierigen Herausforderungen. Und beide Vereine gehören zum Leben in Barlo und prägen das Miteinander der Menschen. Dafür gilt den Mitgliedern der Schützengilde sowie des Jungschützenvereins, vor allem den Engagierten im jeweiligen Vereinsleben und Vorstand, ein ganz herzlicher Dank. „Freude sprudelt in Pokalen“ heißt es in einer weiteren Strophe des Gedichtes von Friedrich Schiller. Vieles in unseren Tagen gibt Anlass zur Sorge. Ungezählt sind die Krisen, Kriege, Probleme oder Herausforderungen. Bei und trotz alldem sollte dem Menschen weder die Hoffnung noch die Freude gänzlich vergehen. Möge das Jubiläumsfest, der dankbare Blick auf 450 bzw. 100 Jahre Schützenwesen, zur Freude beitragen und Mut, Zuversicht und Hoffnung für die Zukunft schenken. In diesem Sinne wünsche ich allen: „Mit Gottes Segen – ad multos annos!“ Rafael van Straelen Pfarrer
Hei|mat
, die
[ˈhaɪ̯ maːt] Substantiv, feminin
Ort, an dem es einem gut geht und man sich wohl fühlt, seine Bräuche und Sitten feiert, Erinnerungen teilt und neue Erinnerungen schafft. Ein Ort, an dem man gerne ist. Synonym: meine Stadt Bocholt
Wir lieben unsere Heimat.
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Liebe Mitglieder der Schützengilde und der Jungschützen Barlo, liebe Barloer, liebe Gäste! Endlich wieder Schützenfest!!! Die Schützengilde ist 450 Jahre alt geworden. Dieses Jubiläum wollen wir natürlich ausgiebig feiern... und das zusammen mit unseren Jungschützen, die 100 Jahre alt geworden sind. Es ist mir eine sehr große Ehre, Präsident und Gildemeister unserer Schützengilde zu sein. Bei den Planungen zum Fest und bei einigen Vorgesprächen mit älteren Barloer Mitbürgern ist mir erst mal so richtig bewusst geworden, was für eine große Tradition in unserem Verein steckt. Schön, dass wir ein Teil davon sein dürfen. Bedanken möchte ich mich bei meinen Vorstandskollegen, unseren Vorstandsfrauen, dem Jungschützenvorstand für die tolle Zusammenarbeit, unseren Schießmeistern, Kellnern, allen Werbepartnern, unseren Ordnern, dem Spielmannszug Barlo und allen anderen Musikern; allen, die zum Gelingen unseres Jubiläums beitragen. Besonders freuen wir uns, dass unsere Freunde aus Woold endlich wieder bei uns sind. Allen geladenen Vereinen wünschen wir einen tollen Sonntag. Ich hoffe ihr werdet am Abend sagen: „Et is nörgens bäter as in Boorle“ ! Schützenfest bedeutet für mich auch Gemeinschaft, feiern, singen, abschalten, lachen und glücklich sein. So lasst uns zusammen – Jung und Alt – mit einem Prosit der Gemütlichkeit und Freude im Herzen Feste feiern! Euer Präsident
Andre Hungerkamp
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Grußwort Präsident Jungschützen Moin Schützenbrüder, Liebe Mitglieder der Schützengilde Barlo, Liebe Musiker, Sehr geehrte Gäste, für mich als Vereinsführer der Jungschützen Barlo ist es ein ganz besonderer Moment, euch begrüssen zu dürfen. Herzlich Willkommen! Wir feiern das 100. Jubiläumsjahr des Jungschützenvereins Barlo und zugleich das 450. Jubiläumsjahr der Schützengilde Barlo. Am Sonntag, den 18. Januar 1920, wurde unser Verein gegründet. Bis heute wurden 91 Königspaare gekrönt. Durch Krieg und Pandemie fielen leider 11 Schützenfeste aus. Unser tiefes Mitgefühl gilt all denjenigen, die maßgeblich zum Vereinsleben beigetragen haben und heute leider nicht mehr unter uns sind. Vor 25 Jahren war Hubert Hidding mit Maria Telaar das Kaiserpaar der Jungschützen und Hubert Eiling mit Maria Lensing das Kaiserpaar der Schützengilde Barlo. „Ich bin gespannt, wer die neuen Kaiserpaare werden.“ Bedanken möchte ich mich als erstes bei meinen Vorgängern, die über all die Jahre diese schöne Tradition aufrecht erhalten haben und ich hoffe, dass dieser Brauch noch viele Jahrhunderte erhalten bleibt. Des weiteren möchte ich mich bei allen Sponsoren, allen Helfern und allen, die zur Feier dieses Jubiläums beitragen, bedanken. Ein besonderer Dank gilt meinen Vorstandskollegen und dem Vorstand der Gilde für die gute Zusammenarbeit. So genug geredet - Lasst uns feiern! Ich wünsche uns, allen Gästen, allen Vereinen und Freunden ein unvergessliches Fest. PROST!!!
Matthias Schulze Wierling - Vereinsführer Jungschützenverein Barlo
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FESTPROGRAMM Gilde-Schützenfest 2022 Schützengilde Barlo e.V. Donnerstag, 16. Juni 2022 18.30 Uhr
Antreten auf dem Dorfplatz Ausholen des Königspaares Christoph Brake und Annegret Wiltink
19.30 Uhr
Umzug durch das Dorf, Gefallenenehrung am Ehrenmal
10.30 Uhr
Beginn des Vogelschießens auf dem Dorfplatz
15.00 Uhr
Ehrung des neuen Königspaares auf dem Dorfplatz
17.30 Uhr
Antreten auf dem Dorfplatz Ausholen des Königspaares Inthronisierung Fahne schlagen
19.30 Uhr
Abschlußball mit der „Rendezvous Partyband“
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FESTPROGRAMM Jubiläums-Schützenfest 2022 Jungschützen Barlo e.V. und Schützengilde Barlo e.V. Freitag, 17. Juni 2022 15.00 Uhr
Schützennachmittag Gilde und Jungschützen laden zu einem bunten Programm bei Kaffee und Kuchen ein
ca. 19.00 Uhr
Ende
Samstag, 18. Juni 2022 19.00 Uhr
Antreten der Schützen auf dem Dorfplatz
19.15 Uhr
Ausholen der Königs- und Kaiserpaare auf dem Schulhof
19.45 Uhr
Umzug durch das Dorf, Gefallenenehrung am Ehrenmal
10.30 Uhr
Gottesdienst
11.30 Uhr
Beginn des parallelen Kaiserschießens der Jungschützen und der Schützengilde Barlo auf dem Dorfplatz
16.30 Uhr
Ehrung der Kaiserpaare auf dem Dorfplatz
19.00 Uhr
Kaiserparty im Saal mit DJ Alex
Sonntag, 19. Juni 2022 11.00 Uhr
Antreten der Schützen auf dem Dorfplatz mit Ausholen des amtierenden Stadtkaiserpaares Hubert Hungerkamp und Mathilde Paus
11.15 Uhr
Ausholen der Kaiserpaare auf dem Schulhof
11.30 Uhr
Inthronisierung der Kaiserpaare auf dem Kirchplatz
12.15 Uhr
Umzug durch das Dorf mit „kleinem Umtrunk“
13.15 Uhr
Ankunft am Dorfplatz, Begrüßung der Gastvereine und Ehrengäste
14.00 Uhr
Start des Lagerlebens auf dem Dorfplatz
18.00 Uhr
Antreten der Schützen auf dem Dorfplatz
19.00 Uhr
Kaiserball mit der Band „Les Astres“ 15
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Freunde der Schützengilde Barlo Freundschaft Barlo – Woold Zurück in der Geschichte: In 1720 beteiligten sich verschiedene Bauern aus dem Achter-Woold am Schützenfest in Barlo, der Beitrag dafür wurde in Form von (mehreren) Fässern Bier gegeben. Leider gab es einen Kampf und es ist ein Rechtsstreit geworden. Die Freundschaft zerbrach... In 1965 wurde man vernünftig, der Streit wurde beigelegt. In 1971 beschloss die „Wooldse Schutterscommissie”, ein Fass Bier zurückzugeben, das Barlo noch geschuldet war. Dieses Jahr war das 400-jährige Jubiläum, ein großartiger Moment, um das Fass zurückzubringen. Der gesamte Vorstand, einschließlich des Königspaares Woold, machte sich auf dem Weg nach Barlo. Das Fass musste einmal aufgebraucht werden, die „Wooldse Schutterscommissie“ wurde dazu eingeladen. Seitdem ist die Freundschaft wiederhergestellt. Ende gut, alles gut... In 1996, zum 425-jährigen Jubiläum, fing es auch an, sich einander gegenseitig zu den Festen einzuladen, das bedeutete, sich mit beiden Vorständen häufiger zu besuchen. Viele (ehemalige) Vorstandsmitglieder können dies bestätigen. Die gemeinsamen Trunks in der häuslichen Situation sind sehr angenehm, ganz anders als die Besuche an den eigentlichen Festen selbst, die mit den notwendigen Getränken auch sehr gemütlich sind. Wieder viel Spaß. Das Jahr 1996 war auch das erste Jahr, in dem die königlichen Paare auch auf den jeweiligen Festen des anderen Schützenvereins anwesend waren. Das war schon immer eine Überraschung für das neue Königspaar aus Woold, die große Aufmerksamkeit auf dem Barloer Dorfplatz. Dann das Jahr 2021, das 450-jährige Jubiläum, leider konnten aufgrund der Pandemie (Corona/Covid19) die Feste und die gegenseitigen Einladungen nicht fortgesetzt werden. Hoffentlich wird das Jahr 2022 das Jahr, in dem die beiden Vorstände und die Königspaare wieder mit großer Freude die Feste des anderen besuchen können! Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Jubiläum im Namen des Vorstandes des „Verenigingsgebouw Juliana“ aus Woold! Auf noch viele schöne, lustige und gemeinsame Jahre… Der Vorstand 17
Historie der Schützengilde Barlo (F.-J. Lensing)
Abrechnungsbuch sowie die original Schützenkette der Schützengilde Barlo von 1571 18
Ein erster schriftlicher Nachweis ist für 1571 in einem alten in Schweinsleder gebundenen Abrechnungsbuch der „Schütterie“ Barlo belegt und bezieht sich auf eine silberne Schützenkette, in deren Mitte ein Schild mit dem Abbild des heiligen Georg in vergoldeter Form dargestellt wird. Darunter befindet sich ein anhängender „flitzbogen“ (Armbrust) mit dem adeligen Wappen des Herrn Otten von Welvelde zu Diepenbrock und seiner „Hochwürdigen und Wollgebohren Frau Maria von Welvelde“. Sie war vorher Äbtissin des frei adeligen Stifts zu Wesel. Zudem war sie die Tochter von Ottens ältestem Bruder Geert von Welvelde, also seine Nichte. Die Schützenkette ist 1951 von Dr. Pieper (wissenschaftlicher Sachbearbeiter des Landesmuseums Münster) untersucht worden. Er bemerkte, dass die höchstens 1,5 cm große Figur des St. Georg eine interessante künstlerische Arbeit sei, die weit über dem Durchschnitt liege. Das Schützenschild der Georgius-Schützenbruderschaft Bocholt ist auch mit der Figur des heiligen Georg ausgestattet, silbern vergoldet und durch zwei Kettchen befestigt. Das Schützenkleinod des Hl. Georg wird dem Bocholter Künstler Israhel von Meckenem zugeschrieben. Vermutlich ist das silberne Schild wie auch die Kette jüngeren Datums; auffallend ist, dass das silberne Schild die gleiche Arbeit wie das der Barloer Schützengilde darstellt. Es könnte vom gleichen Künstler hergestellt worden sein. Anmerkung aus 1822: „Die männliche Gesellschaft (der Schützengilde Barlo) besitzen übrigens auch eine Kette mit Schildern von Silber, die der Königin bei den Schützenfeyerlichkeiten umgehangen werden, und von Bernhard von Galen herrühren sollen“. Er war von 1650 bis Schützenschild der GeorgiusSchützenbruderschaft 1687 Fürstbischof von Münster. Das genaue Stiftungsdatum ist nicht bekannt, es muß aber weit früher gewesen sein. Denn in dem vorgenannten Buch wird in der Anleitung vermerkt: „Zur künftiger nachrichtung sey hiemit zu wissen, welches gestalt von unendlichen jahren hero sichere Schütterey im Kerspel Bocholt und Baurschaft Baerlo gestiftet und ufgerichttet“. Für Bocholt ist das älteste Schützenfest urkundlich 1407 durch ein schriftliches Dokument belegt wie vermerkt wird: die für die Armbrustschützen erforderlichen Pfeile wurden 1407 und 1408 hauptsächlich aus Borken bezogen. Seit dem Entstehen mittelalterlicher Städte gehörte es zu den Pflichten der Bürger, zur Verteidigung beizutragen. Auch in Bocholt wurden seit dem 13. Jahrhundert aus den Bürgern der Stadtviertel (Kluchten) Schützengilden gebildet, die bestimmte Mauerstücke verteidigen mussten. In Friedenszeiten übten die Schützen fleißig das Schießen mit der Armbrust, später mit Gewehren. Natürlich wurden auch gemeinsame Feste gefeiert, so genannte „gelage“. Dabei wurde auf einen „papegeve“ geschossen, einen hölzernen Vogel, der wahrscheinlich bunt wie ein Papagei geschmückt war. Eine alte Ansicht, die das Vogelschießen symbolisiere Sie ist in einem Poesiealbum aus dem 16. Jahrhundert überliefert. Der Inhalt besteht größtenteils aus Gedichte, Wortspiele und Sprüchen, die die „höfische Liebe“ als Thema haben. Die älteste Eintragung ist von 1551 und war ursprünglich im Besitz eines Sohnes von Seino von Welvelde und Anna von Diepenbrock, die letzte Erbin von Schloss Diepenbrock. Dort haben sich auch Gäste eingetragen. 19
Später kam die Handschrift durch Heirat nach Vollenhoof in Overijssel, wo es den Charakter eines Album Amicorum als Erinnerungsbuch an geselliges Zusammensein erinnert. 1591 war die letzte Eintragung. In dem Album sind 14 bunt eingefärbte Zeichnungen enthalten, wovon das erste das Allianzwappen von Welvelde (mit dem Wolskopf ) und Diepenbrock (mit den zwei gekreuzten Schwertern) darstellt, welches sich heute noch am Torhaus von 1532 an der Zugbrücke auf Diepenbrock befindet.
Abb. links: Ein Verehrer schießt mit einer Armbrust auf einen Vogel und seine Angebetete fängt in einer Schürze sinnbildlich das Herzblut auf. „Das Herzblut“: Das Herz wird seit jeher als Sitz der menschlichen Liebe, Zuneigung und Güte angesehen. Es werden damit Feuer, Leidenschaft und Passion assoziiert. Herz und Blut gemeinsam drücken demnach eine besondere Zuneigung oder Engagement aus. Seit dem Mittelalter tauchen vermehrt romantische Darstellungen damit auf, wie in unseren Beispielen. Folgende Notizen auf der Ansicht oben „ Yonkmanne wylt myeder gedencken myns hartzenbloet wyl yck u nu weder schencken“ an der Seite der Frau: „Myns hertzenbloet ontfang ick ynn mynenn schoedtt“ und dahinter: „Och dat doet my wee dat dat hart wert geschaeten en twee“ unter der Abbildung aus dem Lateinischen übersetzt: Eitelkeit der Eitelkeit, alles ist Eitelkeit. Alle Dinge vergehen, um Gott zu lieben. Rechts, folgende Notiz auf der Ansicht: Links von dem Postament „Mennych hartze moth wal verlangen das yn der perssen lycht gevangen“. Darunter: „Och wehe hartze du lydes nu smarze het mach koemen dye tyt dat gy u drueck unde lyeden moegen worden quyet“ Rechts vom Postament „Mennych hartze let sych beslueten wer dat wys dat bleve daer wal bueten“ darunter „Och woe seer dat sye duecht dye syn hartze eyn ander befelet und syn synnen dair henne kyert daer men syender nycht en begert“ zwischen den Pfeilen „duldych hartze und lydt alle druck heft synnen tyt“ unter dem Postament im Rahmen „Lyeden is dye oerde myn 20
wye wyl mach myn geselle syn ych nyet“ darunter noch „Altyt gemoet eer vor‘t Frys froelich from, das ys myn ryckdem“ Das Album wurde 1980 von der Universitätsbibliothek Leiden ersteigert. Erklärung zu der Statutenaufstellung über Bierabgaben von 1631/1652 In einem nachfolgenden Aufstellungsbericht (nach dem 30-jährigen Krieg) vom 11. Juli 1652 erfahren wir genaueres, was in der neuen Statutenaufstellung aus dem Jahre 1631 verhandelt wurde. Bei dieser Verhandlung waren auch höherstehende vereidigte Personen geladen, die den Vertrag besiegelten. Es wurde festgelegt, dass die Schulzen und größeren Bauernhöfe als Eigentümer eine entsprechende und teils unterschiedliche Menge, je nach Größe des Hofes, an Bier geben mussten. Dabei wurde auch festgelegt, dass die Anteile – je nachdem ob geschossen wird oder nicht – unterschiedlich war. Das heißt, wenn nicht geschossen wurde, brauchten sie weniger geben. Das sieht so aus, wenn ein Krieg im Anmarsch war, dass dann die Munition für den Ernstfall gebraucht wurde. Es wird 1821 noch bemerkt, dass dieses Vogelschießen nicht immer jedes Jahr, sondern oft nur alle 7–8 Jahre erfolgte. Dazu zählte auch die Größe des Hofes, welches durch das Angraben aus den Markengründen belegt wurde. Zu dieser Zeit war der größte Teil der Flächen noch Heide und Moore, die zum Teil schon als Venn entwässert waren und ausgetorft wurden. Noch bis in den 1910er Jahren wurden in Barlo Heideflächen kultiviert. So wurde jeweils auch die angegrabene Fläche, teils aus den gemeinen Markengründen (Almende) mit berücksichtigt, und waren so Markenberechtigte der Barloer Mark. Sie unterstanden dem Markenrichteramt, welches von alters her mit dem jeweiligen Eigentümer des Hauses Diepenbrock verbunden war. Und die Berechtigung zum Austreiben des Viehs auf der gemeinen Heide ist mit der „Ausdrift“ belegt und gehörte auch dazu. Wie im Fall vom Hof Nienhaus berichtet wird: „für die Aus- und Eindrift oder den Weidegängen seines Viehes längs Klein Gesingshof in den Gemeinheitsgründen“ (identisch mit dem heutigen Hof Welling-Harmsen). Die Sache mit dem „Angraben“ Damit ist die unberührte Heidefläche gemeint, die man durch Angraben kultivierte und zur Ackerfläche als Zugewinn nutzbar machte. In der Liegenschaftsverzeichnis nennen sich die gewonnenen Flächen meist Kamp oder Esch. In der niederdeutschen Sprache wurden diese Fläche auch mit „jungfräulichem“ Boden bezeichnet. Dort kommt auch wohl der frühere Begriff „jemanden angraben bzw. anbaggern“ her, der heute anstelle für flirten benötigt wurde. In dem hier aufgestellten Statutenbericht über Bierabgaben vom 11 Juli 1652 wird folgendes berichtet: Vor Ihr hochEdl[er] vnd feester h[er] Joan von Welfelt, Holtzrichter # # m[eines] h[ern] Rudolff von Munster alß Volmechtiger der gemeine in Barloe [Einschub Ende] unnd Weßell Brunß, Schulte Weningh, Gerrit Peppinck 21
Anno 1652 den 11. Julii, alß den 7. dito in der bawerschafft Barloe der vogell gepreüchlicher weise geschoßen worden, hatt man wegen des biers nachfolgende persohnen wegen ihrer schuldigkeit darzu angesprochen, unnd sein schuldig laut eigener bekandtnus, unnd haben bezahlt, wie folgt. Evert schuldigh wan geschoßen wirt, eine tonne biers, unnd alle iahr, ob schon nicht geschoßen wirt, ein virtheill biers vnnd 2 lb [=Pfund] wachß, laut seiner selbst bekantnus. Meyert so heüt bezahlt hatt, wan geschoßen wirt eine tonne bier, unnd ein viertheill wegen seins angrabens uff die gemeine. Rauwerding wegen der marcken gerechticheit eine halbe tonne biers wan geschoßen wirt. Voßkamp iahrlichs ob schon nicht geschoßen wirt eine halbe tonne biers. Luke Wichers auß seiner steden wan gerschoßen wirt eine halbe tonne biers. Item Nyenhauß alle iahr ob schon nicht geschoßen wirt drie viertell tonne biers wegen der außdriften. Eppingh wan geschoßen wirt eine halbe tonne biers wegen ‘t angraffen van seinen hoff. Eßing wan geschoßen wirt eine halbe tonne biers wegen ‘t Holtkamp. [6 Zeilen Randvermerk links betreffend Eppingh und Eßing abgeschnitten] Darauff erschienen Ihr hochEdl[er] unnd feester herr Rudolff von Munster alß Volmechtiger der gantzen gemeine in Barloe, vnnd hatt geprotestirt wegen herauffgehende kösten vnnd zu gezeugen gestelt daß obg[emelte] beyde personen iede vorhaubts wan geschoßen wirt eine halbe tonne biers schuldig sein, Goßen ten Bencke seines wie er sagte 80 iahr, Herman Nysingh, alt 62 iahr ungefehr, Henrich Elckingh seins alters ungefehr 65 iahr, vnnd haben praevia avisatione iurii iuramentoque insuper corporaliter praestito bekant wie folgt. Goßen ten Bencke wehre vor 30 iahren Gildediener gewesen von der Schuterey in Barloe und hette derselben viele iahren uffgewartet und hetten Eßing vnd Eppinck bey offenen schuttereyen zu bezahlen angelobt wegen ihrs angra[bens] uff der gemeine ieder derhaubts so offt ge[schoßen] würde eine halbe tonne biers. Gefragt wan die angrabung geschehen, sagte Epping hette ungefehr in anno [16]25 oder [16]26 angegra[ben,] Eßinghs angrabungh aber wehre vor undenckli[chen] iahren geschehen. Herman Nysingh. Er hette die bohme vor die Eppings newe angriffte gemachet, konte sonsten davon nichts sagen, hette aber wegen Eßingh offt von seinen sahl[igen] vatter, [Am Rand] der uber die 100 iahr alt gewesen, gehöret, daß Eßingh unter die schutterey eine halbe tonne biers geben müste. 22
Henrich Eilckingh. Er offtmahlen gehöret hette, daß obg[emelte] persohnen, ieder eine halbe tonne biers wan der vogell geschoßen würde, geben müßen. Ferner uff anhalten ihr hochEdl[en] h[ern] Rudolff von Münster alß Volmechtiger der gemeine [am Rand:] Herman Brunß bey sein[em] äidt außgesagt, daß der sahl. Schulte Wening[h,] uff deßen hoff die schutterey versamblet und zehret, folgende verzeichnus [am Rand:] ad perpetuam rei memoriam deren so zu der schutterey behueff das bier geben müsen, hett mündtlich dictirt, damit sich ein ieder darnach zu richten, und bey den damahligen weh[renden] kreigs Zeiten die sache nicht in abgangh komme. Standort nach alter Regel war zwischen das Weideken und Wehnings Heidebaum, wo der Vogel abgeschossen wurde. Danach sollten auf dem Hofe des Schulten Weningh sämtliche Schützen „bin dessen Behausung einkehren und nach alter gewohnheit ihr jährliches furtheil (Vorteil) und gerechtigkeit… verzehren“. Wir hören, dass die Barloer Schützen „gefreizecht“ hätten, also kostenlos Bier bekamen. Wie kamen nun die dazu benötigten Mengen an Bier und das Geld rein? Immer wieder erscheinen in den Abrechnungen die Namen von sieben Bauern und Schulzen, die zum „Vordel“ (Vorteil) der Schütterei die „Inkompste“ (Einkünfte) durch Stiftung einer bestimmten Menge Bier gewährleisten müssen, so z.B. „Schulte Reirdincks eine Tunne Biers“. Aber auch die Teilnehmer mussten einen in seiner Höhe nach dem jeweiligen Ausgaben zwischen 1 Daler bis 30 Stuver schwankenden Beitrag zahlen, das sog. Schattgeld, oder Schüttgeld – wie es später heißt. Die Männer hatten mehr zu bezahlen als die „Knechts und Jonges“. Auch die Könige hatten Geld zu bezahlen. Natürlich mussten auswärtige Gäste Eintritt bezahlen: „Dye uytheimsen, dye Haer gelaegh betalt hebt, brengt uyt 5 D 1 st“. 1823 wird berichtet, „dass für die ganze Zeit, wo auf den Vogel geschossen wird, jedem Junggesellen 12 Stüber zur Bestreitung des Gelages entrichtet werden“. Es durfte kein Überschuß erzielt werden. Wie aus den Schlußabrechnungen zu entnehmen ist, „Is mer Ausgaben als entfangen“. Man half sich dann dadurch, dass man die Umlage für die einzelnen erhöhte, allerdings nur bei den Männern. Wie es heißt: „Watter nu te quaden ist, dat beytalen die mans“. Verlegung des Schützenplatzes Wegen Streitigkeiten zwischen der Schützengilde und Schulte Wehnings wegen der Behausung, man hatte sich seitens der Gilde auf ein altes Recht berufen wie 1679 beschrieben wird: „3 kanebers (Kannen Bier) met Schulte Wenningh vertert, om Einigkeit te maken wegen de Schütt. Toi dat platz facit 16 stuver“. 1684 gab es erneuert Ärger, denn es muss dem Schulten wegen des im letzten Jahr am „Heideboekweiten“ (Buchweizen) angerichteten Schaden 1 Daler 3 Stüver Ersatz geleistet werden. 1737 kommt es wiederum zu einer Klage von seitens Schulte Wenning und erklärt vor dem Erbholtz und Markenrichter Herr zum Diepenbrock „wesgestalten die Barlosche Schütte23
rey Jährlichs undt alls Jahr auf seinem Schultenhoff oder Eigener Wohnbehausung Zehrten und Gefreizecht hätten, Er aber befürchtet dass vielleicht wegen der Vulheit deren Luiten (Trunkenheit der Leute), durch Tabak Rauchen und sonstiges Gefährliches umbgehen (Tun) durch uhnverhoffentlichen Feuersbrunst beschadigt undt verletzt werden dörfte.“ Er bietet deshalb Bussmanns Haus an, was in der Heide beim Ziegelofen gelegen, dort könne „für jetzt und für immer“ gefeiert werden. Auf seine Kosten sollte vor Bussmanns Heiden eine Vogelstange errichtet werden, wo der Vogel allzeit abgeschossen werden sollte. Mit diesem Vorschlag erklären sich die Gildemeister einverstanden. Der Hof ist identisch mit dem heutigen Hof Seggewiss. Hier ein aktueller Plan auf der Basiskarte der „Barloer Mark“ von 1831:
➋
➌ ➊
➊ = „Nach alter Regel zwischen Weideker und Wehnings Heidenbaum“ (im Text vermerkt) ➋ = nach 1737 „vor Bussmanns Heiden“ (im Text vermerkt) ➌ = aktueller Standort Bis zum Jahre 1926 wurde dort Schützenfest gefeiert. Danach wurde sich wegen der wachsenden Bevölkerungszahl nach einem größeren Lokal umgesehen. Verlagerung auf Wehning Buer gewöhnlich als Renting Buer bekannt. In den sechziger Jahren des vorigen Jahrunderts muss der Schützenplatz auf Wehning-Buer verlagert worden sein. Aber auch da erklärte Wehninck, dass die Barloer Schützen in der bisherigen Weise ihr Fest auf seinem Pachthof feiern könnten, wenn es ihnen in dem neuen Saale des Wirtes Wissing nicht gefallen sollte. 24
Hof Wehninck (heute Renting-Buer, kleines Foto) Besondere Statuten und Regeln der Barloer Schützengilde Die Art, wie die Barloer ihr Schützenfest feiern, unterscheidet sich in vielen von der herkömmlichen Weise, wie die Schützenvereine in der Umgebung dieses Fest begehen. Die Barloer können sich dabei auf alte Tradition berufen. Bis 1964 wurde in Barlo an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ein Vogel abgeschossen, es gab also zwei Könige. Es gab keine festen Mitglieder, die einen bestimmten Beitrag zu zahlen haben. Jeder, der seit einem Jahr in Barlo wohnte, durfte mitschießen, um die Königswürde zu erlangen. Kein Präsident, kein Oberst oder Hauptmann regieren den Verein, sondern nur die dreijährlich wechselnden Gildemeister aus den verschiedenen „Hoeken“ (Teilen) Barloes. Ihre Beschlüsse sind maßgeblich. Nur das Königspaar und die Gildemeister werden mit Sträußen geschmückt, die sie an einem Zivilhut und am Spazierstock tragen. Kein Hofstaat begleitet das Königspaar. Seltsame Schützenfestsitten, wird man sagen! Und doch können sich die Barloer auf uralte „regulen“ (Regeln) berufen, nach denen sie ihr Schützenfest getreu der Tradition feiern! Zu einem richtigen Schützenfest gehörte natürlich auch Musik. Erstmals wurde 1686 auch schon ein Spielmannszug erwähnt wie aus den Rechnungsbuch zu entnehmen ist, für ein Betrag „vor Velten tambur und trumme.“ 1707 wird „mett die Schelluide (Musikanten) verackordirt (vereinbart) 3 D 15 st.“ Für „den trummel schlagen“ gibt es 1D. „Die Spielle leute“ erhalten 1744 3 D. Bekanntmachungen werden (z. B. 1756) „ein Jedwer Bekennt gemacht mit dem tambur und piper ausgeruffen“; 25
Aus den nachfolgenden Rechnungen ergibt sich, dass die Instrumente Eigentum des Vereins sind. Im gleichen Jahr erhält der „pieper“ (Pfeifer) 15 st. und wird „dem tambur die tromme aufgemacht“ (erneuert) für 1 D 6 st; dieser erhält, vielleicht weil er die schwere Trommel tragen muß, 1 Daler. 10 Jahre später (1766) bekommt die Trommel ein neues „trommelfell“ für 25 st. In einer Notiz aus dem Jahre 1778: „die trumme so Jakop Nerickes hat und die vloete pipe, gehört die Barlohsche schuterey zu, hat Jakopus mit sein eigen hant unterzeichnet“. Die Barloer feierten seit Alters her mit der niederländischen Gemeinde Woold gemeinsam das Schützenfest bis zu dem Vorfall der Schlägerei. 1720 gab es eine große Schlägerei auf dem Schützenplatz. Ausschlaggebend war wohl, dass unter anderem der Schulte Mierdinck aus Woold seine Abgabe an Bier schon mehrere Jahre nicht nachgekommen ist, trotz mehrerer Anmahnungen, die letzte von 1694. Wegen diesen Rückständen musste das „Jahregeld“ der Barloer Schützen erhöht werden. Dadurch kam es 1720 zu einer großen Schlägerei „groote rusie op de Baerlse Schütterie“ wie es heißt: „dass dem Schulte Miert der Königshut abgenommen und jämmerlich gestossen und geschlagen und seinen Schnaphahn (Gewehr) kaput gemacht, auch Schulte selbst so niedergeschlagen worden ist, das er auf den Tod gelegen hat“. Dieser Vorfall wurde seitens der Wooldsen in Bredevoort vor Gericht gebracht. Und man hoffte, dass der dortige Richter ihnen wohl recht verschaffen würde, wo hingegen der Richter von Bocholt die Klage wohl herunterspielen wollte und es für gut befunden habe, die Gesetze nicht zur Anwendung zu bringen. Darauf haben sich die Wooldsen direkt an der Barloschen Schützengilde gewandt, um eine Entschädigung für alle Unkosten zu verlangen und „Niemand aus Woold dürfte mehr auf das Barloer Schützenfest kommen bevoren deze Saecke afgedaen is“. Die Barloer sind aber nicht darauf eingegangen. Und man hört in der Folgezeit in den Abrechnungen oder Einladungen nichts mehr. Damit war die Verbindung mit dem gemeinsamen Schützenfest abgebrochen worden, in den Jahren danach ist von einem gemeinsamen Fest nichts mehr bekannt. Wiedervereinigung mit den Wooldsen Im Jahre 1971 hat man sich wieder vereinigt und die Wooldsen wieder eingeladen. 1996 - zum 425-jährigen Jubiläum der Schützengilde Barlo - wurde auch wieder der Vorstand der „Vereniging Juliana“ aus dem benachbarten Woold/NL eingeladen, die seitdem an jedem Schützenfest der Gilde teilnehmen. Ebenso fährt der Vorstand der Barloer Schützengilde jedes Jahr am ersten Septemberwochenende zum „School en Volksfeest“ in die niederländische Nachbargemeinde. Seit 2003 marschiert auch das Königspaar aus Woold beim sonntäglichen Festumzug in Barlo mit. 26
Streitigkeiten der Schützengilde Barlo mit dem Gute Nienhaus Der einzigste von den größeren Höfen, die eine Bierabgabe an der Schützengilde Barlo leisten musste, und nicht von den Eigentümern, in dieser Zeit, selbst bewohnt wurde, war das Gut Nienhaus (heute Franz und Wolfgang Wittag) Dort kam es von 1813 bis 1824 mit den Besitzern des Gutes Nienhaus den Küster Schrewer aus Bocholt und den Oberförster Wilhelm Finke zu Krechting wegen rückständiger Zahlung für das Vogelschießen, die sie verweigerten, beim Stadtgericht Bocholt zu einer Klage. Danach soll dem Besitzer des Gutes nach einer Statuten-Aufstellung des Jahres 1631 eine ¾ Tonne Bier mit 3 Daler 22 ½ Stüber Klevisch bezahlt werden. (für die Tonne 5 Rheinische Taler gewöhnlich) Das Dunkel über den Ursprung der Abgaben beim Vogelschießen Die Klage wurde aber abgewiesen mit der einleitenden Antwort: „Das Dunkel war über dem Ursprung und die Statur das, was von dem Unterhabenen des Gutes Nienhaus in Barlo, beij Gelegenheit des daselbst stattgehabten Vogelschießens, oftmals gezaltene Pastendum von ¾ Fass Bier…“, weil in den Abgaben auch die Benutzung der Markengründe und Weggerechtigkeit beinhaltet war und diese nicht mehr von einer Schützengesellschaft verwaltet werden dürfte, sondern von der neuen Napoleonischen Grundsteuerabgabe, die durch die fürstliche Salmsche Regierung verwaltet würde. Dieser Vorfall wurde auch im Abrechnungsbuch der Barloer Schützengilde 1826 eingetragen. Auch wurde von einem Lehrer Wennfelder mündlich geäußert, „dass er der Meinung seye dass Nienhaus seit Einführung der Besteuerung der Marken nicht mehr verbunden seye obige Priestertum zu leisten, da mir diese Besteuerung durchaus grundlos vorkommet.“ Mit Priestertum war die Abgabe am Kapitel oder Stift Vreden gemeint. Der Hof Nienhaus – früher auch Lüttel- oder Klein-Hüning vom Gut Groß-Hüning herkommend – gehörte früher zum Stift Vreden. Der erste Schuss Das Haus Diepenbrock mit seinen Bewohnern von Welfeld und später von Graes wird oft mit der Schützengilde in Verbindung gebracht. Die Entstehung der Schützengilde in der Bauernschaft Barlo („Schütteri in der Borscho Barle“) hat sicherlich mit der Verteidigung des Schlosses Diepenbrock zu tun. „Und wenn der Vogel auf der Stange ist, so hat nach alter Gewohnheit der Herr vom Hause Diepenbrock den ersten Schuss, dann der Bürgermeister, dann der alte König“, so heißt es in einer Abschrit von 1930, die von einem leider nicht mehr vorhandenen Original angefertigt wurde. Nachdem Barlo 1823 eigene Pfarre geworden war, durfte der Herr Pastor den 2. Schuss abgeben.
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Rückblick Jubiläum 1971 – Versöhnung mit Woold/NL
Bei der Ansprache des Vorsitzenden des Schützenvereins Woold Bernhard Tenking (rechts) fiel u.a. folgender Satz: „Un et sall noit wer Rüsie gewwen tüssen Woold en Boorle.“ (Und es soll nie wieder Streit geben zwischen Woold und Barlo.)
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30
Der Schützenverein aus Woold inklusive Königspaar kam nach Barlo zum Jubiläum, um das geschuldete Fass Bier zurückzubringen, welches von Martina van de Rosenhoeve gefahren wurde.
Die Wooldsen, angeführt von Fahnenträger Gerrit Vering (links), mit dem Fass Bier hinten auf dem Wagen. Das Schild „Woold“ wird getragen von Klemens Eising aus Barlo. 31
Wilhelm Eising und Waltraud Lütkenhorst waren das Königspaar der Schützengilde Barlo von 1971. 32
Die Barloer Gildemeister Bernhard Horstmann, Hermann Ahold und Hermann Heßling sowie der Vorsitzende des Schützenvereins Woold Bernhard Tenking (von links).
Anlässlich des 400-jährigen Jubiläums und als Geschenk zum Königstreffer bekam das Königspaar Eising/Lütkenhorst von den Gästen aus Woold eine Silbermünze geschenkt, die das Königspaar im Jahre 1971 von einem Bocholter Juwelier in seine Königsplakette einarbeiten liess. (Abb. rechts) 33
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Die helfenden Hände (Ordner) im Verein
Ewald Mölders, Hubert Hidding jun., Markus Schmeing, Arno Kamperschroer und Maik Biermann (von links) Michael Siemen, Karl Mölders, Reinhard Tepaße, Bernd Kleine-Rüschkamp und Thomas Wittag (von links)
Christoph Heisterkamp und Hermann-Josef Eising (von links) 35
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Impressionen Gilde-Schützenfest
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Die Königskette der Schützengilde
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UNTERNEHMENSBERATUNG
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Wir wünschen allen Schützen und Gästen ein geselliges Jubiläumsschützenfest! HKP_1/2.indd 1
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15.02.22 17:22
Die Fahne der Schützengilde
Die Fahnenträger (von links): Arno Kamperschroer, Frank Bußkamp und Georg Mölders 49
Die Rückseite der Vereinsfahne der Schützengilde Barlo
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Der Vorstand der Barloer Schützengilde
(von links) Kai Ostendarp, Berthold Giesing, Andreas Gustedt, Klaus Klein-Hitpaß, Andre Hungerkamp, Thomas Mölders, Frank Bußkamp, Arno Kamperschroer und Georg Mölders. Auf dem Foto fehlen: Gunnar Jungkamp und Martin Schulze Wierling (kl. Fotos, von links)
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GILDE-KÖNIGSPAAR 2019
Das Königspaar der Schützengilde Barlo 2019: Annegret Wiltink und Christoph Brake 52
GILDE-KÖNIGSPAAR 2019 Interview Name:
Christoph Brake
Schönster Moment:
der Königsschuß
Historie in der Familie:
Bislang nein, einer muss den Anfang machen
War die Königswürde geplant?
über viele Jahre immer wieder versucht, jetzt hat es funktioniert
Ziel für das Kaiserschiessen:
auf jeden Fall alles geben (und dann im September Stadtkaiser werden)
Empfehlung an den Nachfolger: einfach draufhalten, auf den Schießmeister hören und das Fest genießen Name:
Annegret Wiltink
Schönster Moment:
die Inthronisierung / das ganze Fest
Historie in der Familie
Mann war bereits König / viele Verwandte waren bereits König/Königin
War die Königswürde geplant?
Nein, die Info erfolgte spontan beim Schützenfest
Ziel für das Kaiserschiessen:
Ich würde mich auf jeden Fall freuen, Kaiserin zu werden
Empfehlung an den Nachfolger: Spass haben/geniessen/mitmachen… „der Tag läuft“
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GILDE-KAISERPAAR 1996
Das Kaiserpaar der Schützengilde Barlo 1996: Maria Lensing und Hubert Eiling 54
GILDE-KAISERPAAR 1996 Interview Name:
Hubert Eiling
Schönster Moment:
Der Moment am Kirchplatz, als die Vertreter des Schützenvereins Woold kamen, um die Freundschaft wieder aufzunehmen sowie das Feuerwerk durch Hook und Nachbarschaft.
Historie in der Familie
Vater war dem Schützenverein in seinem Heimatort treu
War die Königswürde geplant?
Spontane Entscheidung
Ziel für das Kaiserschiessen:
Einen würdigen Nachfolger finden
Empfehlung an den Nachfolger: Schusssicher sein und genauso viel Spaß haben wie er selbst Name:
Maria Lensing
Schönster Moment:
Die Überraschung, Kaiserin zu werden, das gesamte Fest sowie die erlebte Unterstützung durch den Hook und die Nachbarschaft
Historie in der Familie
Die vorherigen Generationen waren dem Schützenverein sehr verbunden. Die Tradition hat sie an ihre drei „Schützenfestkinder“ weitergegeben.
War die Königswürde geplant?
Nein, damit habe ich nicht gerechnet
Ziel für das Kaiserschiessen:
Eine würdige Nachfolgerin finden
Empfehlung an den Nachfolger: Viel Spaß und das Fest genießen. Die 25 Jahre sind schnell um.
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Wir wünschen unseren Schützenvereinen & ihren Schützen, weiterhin eine glückliche Hand & eine erfolgreiche Zukunft!
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Das Kaiserpaar der Schützengilde Barlo 1996 mit Vorstand (von links): Karl WittagGeßinck, Ludger Siemen, Andreas Horstmann, Maria Lensing, Hubert Eiling, Franz-Josef Groß-Hardt, Bernhard Tepaße und Wilhelm Euting
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Bocholter Stadtschützenfest 24.09.2000
Barloer stellen beim Stadtschützenfest die erfolgreichsten Schützen Mit dem 328sten Schuss holte Hubert Hungerkamp den Vogel von der Stange und wurde Stadtkaiser. Zu seiner Kaiserin erwählte er Mathilde Paus, die auch bereits 1967 seine Königin bei der Schützengilde Barlo war. Burkhard Welling sicherte sich den Reichsapfel, Erwin Büdding den linken Flügel und auch der Kopf ging an Hubert Hungerkamp. Am frühen Morgen reisten die Barloer gut gelaunt gemeinsam mit dem Bus in Bocholt an. Nach dem Antreten/einem Zug zum Berliner Platz mit ökumenischem Gottesdienst ging es weiter zum Brauhaus. Bei Kaiserwetter und kühlen Getränken holte Hubert Hungerkamp den Vogel runter. Die Jungschützen Barlo skandierten „wir wollen den Kaiser sehen“. Nach der Ehrung und einem Zapfenstreich ging es mit dem Bus zurück nach Barlo. Die Gilde hatte alles bestens organisiert. Der Bus platze aus „allen Nähten“, da auch Vorstände und Schützen aus Hemden und Stenern mit nach Barlo wollten, um es ordentlich krachen zu lassen. Der Barloer Wirt, Rudi ten Broke, hatte bereits in weiser Voraussicht die Kühlung im Saal in Betrieb genommen und Kellner organisiert. Der Spielmannzug Barlo wurde schnell wieder zusammengetrommelt und DJ Jochen Welling hatte schnell eine Anlage aufgebaut. Nach einem ordentlichen Einmarsch in den Saal gab‘s einen Ehrentanz und Gratulationen für das neue Stadtkaiserpaar. Bei 50 Liter Freibier vom Kaiserpaar und 50 Liter vom Wirt Rudi feierte man noch einige Stunden in geselliger Runde.
Quelle: Hubert Hungerkamp/ Andre Hungerkamp, im Februar 2022
Das Bocholter Stadtkaiserpaar: Hubert Hungerkamp und Mathilde Paus 59
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Hubert Hungerkamp holt sich 2000 den Titel des Stadtkaisers von Bocholt
Der Einmarsch des Stadtkaiserpaares im Bürgersaal Wissing
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1. Gildemeister Präsident (ab 1996)
2. Gildemeister
3. Gildemeister
Anton Tebroke Wilhelm Tepaße Heinrich Mölders Bernhard Kampshoff Heinrich Welling Gerhard Telahr Heinrich Tenhofen Bernhard Epping Bernhard Nienhaus Wilhelm Reuke Hermann Thewes Josef Kampshoff Anton Mölders Heinrich Deing Bernhard Horstmann Johann Tenhofen (ab 1973 Alois Welling) Bernhard Nienhaus Johannes Wülfert Johannes Gießing Ludwig Kampshoff Helmut Euting Johannes Kampshoff Karl Wittag-Geesinck Andreas Horstmann Gisbert Tenhofen Klemens Welling Erwin Schlütter Martin Groß-Holtick Berthold Seggewiß Reinhard Tepaße Berthold Giesing Andre Hungerkamp
Hermann Tünte Gerhard Kampshoff Johann Eising Otto Hüning Johannes Steverding Bernhard Welling Heinrich Tenbusch Johann Tünte Johann Heynck Heinrich Schweers Franz Tünte Heinrich Tepaße Theodor Lake Johann Jungkamp Hermann Ahold Bernhard Brake
Heinrich Hungerkamp Theodor Krasenbrink Wilhelm Elsinghorst Heinrich Reuke Josef Heßling Johann Thewes Johann Reuke Wilhelm Marquardt Hermann Telahr Johann Kampshoff Anton Eising Johann Nüning Heinrich Eising Josef de Vos Hermann Heßling Ludwig Horstmann
Konrad Reuke Helmut Lütkenhorst Heinrich Schweers Josef Hidding Hermann Stegemann Berni Wiltink Wilhelm Euting Franz-Josef Groß-Hardt Anton Moorkamp Ludwig Tepaße Klemens Epping Werner de Vos Hartwig Welling Ewald Mölders Christoph Wiltink Andreas Gustedt
Johannes Eising Bernhard Klein-Hitpaß Heinrich Große-Bölting Heinrich Reyering Klemens Tenbusch Franz Tenhofen Bernhard Tepaße Ludger Siemen Bernhard Renzel Franz-Josef Venderbosch Johannes Mölders Martin Klump Andreas Telahr Michael Kampshoff Gunnar Jungkamp Thomas Mölders
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Die Königspaare der Schützengilde Barlo aus den Jahren 1996 – 2019 Die Schützenfeste der Schützengilde Barlo konnten in den Jahren 2020 und 2021 Corona-bedingt nicht stattfinden!
1996 Erwin Büdding + Maria Tenhofen 64
1997 Hubert Groß-Hardt + Sonja Horstmann
1998 Norbert Hidding + Hildegard Elsinghorst 65
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1999 Johannes Beckmann + Edith Tepaße
2000 Laurenz Reuke + Claudia Schmitz 67
2001 Christoph Tepaße + Beate Ahold
2002 Franz-Josef Schulze Wierling + Margret Venderbosch 68
2003 Klaus Mölders + Ulrike Seggewiss
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2005 Felix Mölders + Irmgard Lütfrink
2006 Stefan Klein-Hitpaß + Jutta Ostendarp 71
2007 Hubert Wiltink + Christiane Horstmann
2008 Erwin Schlütter + Mechthild Aehling 72
2009 Bernhard Tenhofen + Irmgard Stegemann
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2011 Gisbert Tenhofen + Monika Nienhaus
2012 Christoph Wiltink + Barbara Hungerkamp 75
2013 Martin Klump + Stefanie Groß-Hardt
2014 Hubert Mölders + Julia Renzel 76
2015 Martin Groß-Holtick + Marie-Theres Wiltink
2016 Bernd Jansen + Karin Reuke 77
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2019 Christoph Brake + Annegret Wiltink
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Jungschützenverein Barlo e.V.
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Grußwort vom Junggesellen-Schützenverein Rhede 1855 e.V. Der Junggesellen Schützenverein Rhede 1855 e.V. beglückwünscht die Jungschützen Barlo e.V. zum 100-jährigen und die Schützengilde Barlo e.V. zum 450-jährigen Vereinsjubiläum ganz herzlich. 100 Jahre Jungschützenfest in Barlo – ein großes und einzigartiges Jubiläum. So war es bestimmt auch für das Jahr 2020 geplant, bevor Euch leider das Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Gerade in diesen Zeiten wird uns bewusst, wie wichtig die Gemeinschaft und der Zusammenhalt für uns alle ist – Werte, welche im Schützenverein bei Euch seit nun über 100 Jahren gepflegt werden. Ihr könnt stolz sein auf den Erhalt von Tradition und Brauchtum gepaart mit geselligen und stimmungsvollen Stunden! Wir freuen uns auf zukünftige gemeinsame Feste und Aktivitäten sowie auf ein tolles Fest zum Jubiläum in diesem Jahr! Für die kommenden Jahre wünschen wir Euch viel Erfolg in allen Bereichen und alles Gute! Mit freundlichem Schützengruß, Ihr Heiner Doods Präsident Junggesellen Schützenverein Rhede
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Grußwort vom Junggesellen-Schützenverein Raesfeld Tach Schützen, zum 100-jährigen Jubiläum des Jungschützenvereins Barlo gratulieren wir euch recht herzlich. Es ist uns eine besondere Freude, den Erhalt von Gemeinschaft, Glaube und Frohsinn aufrecht erhalten zu sehen, welches ihr euch mit einem festlichen Jubiläum verdient habt. Der Zusammenhalt der Junggesellen aus Barlo, Rhede und Raesfeld ist seit Jahren ein fester Bestandteil unseres Schützenvereins und wird durch regelmäßigem Zusammenhalt gefestigt. Dafür sind wir dankbar. Es ist schade, dass ausgerechnet Raesfeld und Barlo ihr Schützenfest am selben Wochenende begehen und somit die gegenseitige Einladung ausbleibt. Doch sind wir besonders froh, trotz dieser Umstände ein gutes Verhältnis miteinander zu pflegen und sich gegenseitig nur die besten Glückwünsche zu schicken. Wir wünschen allen Jubilaren Gesundheit, Heiterkeit und ein fröhliches Fest, auf dass die Junggesellen niemals untergehen mögen! Mit freundlichen Grüssen Der Junggesellen-Schützenverein Raesfeld Leonard Suer Präsident
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Historie des Jungschützenvereins Barlo (F.-J. Lensing) Schwierigkeiten und Problematik bei der Vereinsgründung Der damalige Pfarrer von Barlo, Ferdinand Schürmann (1915-34), hatte in einer handschriftlichen „Chronik der Pfarre zu Barlo“ über die Gründung des Junggesellenvereins folgenden Kommentar und Bedenken erörtert. Im Januar dieses Jahres (1920) wurden von einigen Burschen hinter dem Rücken des Pfarrers im geheimen ein Junggesellenverein gegründet nach dem Muster desselben Vereines in Rhede. Dass ein solcher Verein in einer reinen Bauernschaft wie Barlo gar keinen Zweck hat und sogar für die Jugend verführerisch und gefärhrlich werden kann, liegt auf der Hand. Dieser Verein ist ein reiner Tanzverein und bezweckt nur, die Vergnügungssucht unter den jüngeren Leuten zu fördern, die in dieser Zeit gerade groß genug war. Das 1. Ziel, dass dieser Verein sich steckte, war, die Sonntagstänzerei in Barlo einzuführen; so zum Beispiel sollte der 1. Ball am Ostermontag stattfinden. Durch eifrige Gegenarbeit wurde dieses jedoch verhindert, auch am Kirmessonntag fand in diesem Jahre kein Ball hier statt, weil der Herr Baron von Graes, der zur Zeit stellvertretender Amtsmann war, keine Erlaubnis dazu gab, weil dieser Sonntags-Kirmesball früher nie gewesen sei und wegen des Bocholter Zuganges körperlich und geistig gefährlich werden konnte. Jedenfalls ist immer dahin zu wirken, dass dieser zwecklose Verein nicht schadet, respective ignoriert wird und das gute Barlo nicht in Verruf bringt. Bei den alten Barloern, die sehr konservativ sind und nicht viel von Neuerungen halten, erfreut sich der Verein keiner Beliebtheit. Später verbot Schulze Wehninck dem Vereinswirt, weder sonntags noch alltags (außer Kirmesmontag) von seiten des Jungesellenvereins einen Tanz in seinem Saale abhalten zu lassen. Da dieses Verbot große Erregung hervorrief, die zu allerhand Hetzerei missbraucht wurde, wurde später beiliegende Einigung erzielt. Später mäßigte sich der Verein in seinen Festveranstaltungen, so dass der Pfarrer besonders am 2. Kirmestage teilnahm. – Der letzte Satz wurde von ihm später nachgetragen. Zu dieser Einigung deckt sich auch die Anmerkung von Josef Hidding aus den 1930er Jahren in seinem Beitrag über „Jungschützenverein Kirchspiel Barlo“. Wie er zitiert: „Zu der Zeit hatte der Barloer Pastor wegen des Schützenfestes noch ein Wort mitzureden. Der Vorstand musste ihn fragen, ob das Fest stattfinden konnte und wie lange gefeiert werden durfte.“ In: „Barlo Gestern und Heute“ 2007, Seite 395 Der Pastor Schürmann muss wohl eine ganz besondere Abneigung gegen das Tanzen gehabt haben wie er schon vorher im Frühjahr 1919 unter dem Thema „Tanzwut“ berichtet: Ganz bald nach Beendigung des Weltkrieges setzte in ganz Deutschland, in Stadt und Land, eine furchbare Tanzwut ein, die namentlich in den Städten in obszöner Weise ausartete. Auch in Barlo fand der Tanzkoller allmählich Eingang. Ein Tanz reihte sich an den anderen, viele Tänze, welche während der Kriegszeit bei Hochzeiten etc. ausgefallen waren, wurden rite (=ordnungsgemäß) nachgeholt. Man stand dieser wahrhaft „kranken“ Erscheinung machtlos gegenüber und mußte nur versuchen, die Tanzsucht in ordnungsmäßige Bahnen zu leiten, was im allgemeinen auch gelang. Ein Glück war, dass es an geistigen Getränken, wenigstens an den starken „Friedensgetränken“ fehlte, sonst wäre das Übel noch bei weiten größer geworden. Im September wurde nach 5-jähriger Unterbrechung wieder Barloer Kirmes gefeiert, auf der ein Betrieb war wie auf Münsters Send (das war der dortige Kirmesplatz 88
vor dem Schloss). Fast ganz Bocholt war vertreten. Mit der Mission am 1.12.1919 war wieder Ruhe im Kotten. Vermutliche Hintergründe der Vereinsgründung Aus diesen oben genannten Beobachtungen des Pfarrers Schürmann als Zeitzeugen kann man wohl schließen, dass das die Hintergründe für eine Vereinsgründung der jungen Leute gewesen sein wird. Auch in anderen Gemeinden wurden nach dem Ersten Weltkrieg neue Junggesellen-Schützenvereine gegründet, wenn es dort die alten Schützengilden – soweit es welche gab – nicht mit der neuen Art des Feierns zurecht kamen, weil sie sich zu sehr an der alten Tradition aus früheren Zeiten, ohne jeglichen Zeremoniell, verbunden fühlten. Die Zeremonien des neuen Junggesellenvereins Sie wurden aus der Preußenzeit übernommen, wie auch die Uniformen und Kostüme… was man auch anderorts bei Neugründungen dieser Art beobachten kann. Zu dem Königspaar der Schützengesellschaft gehörten unter anderem auch 2 Throndamen. Ursprünglich und auch noch in der Preußenzeit waren sie als Gesellschafterinnen und Amüsierdamen des Königs angestellt gewesen. Der Hintergrund war damit verbunden, dass der König oder Graf oder sonstige höhere Adelige seine Gemahlin nicht selbst auserkoren bzw. auserwählen durfte. Es wurde von den Eltern schon vorbestimmt, wenn die Kinder noch klein waren, mit wem der Sohn oder die Tochter heiraten sollten. In der sogenannten Heiratspolitik versuchte man den eigenen Herrschaftsbereich durch Heiraten immer wieder äußerst erfolgreich auszudehnen, und im Reformationszeitalter spielte es auch eine Rolle, welche Konfession man war oder vertrat. Ehen wurden durch sogenannte Heiratsverträge bzw. Heiratspakte dingfest gemacht. Deswegen wurde es in der Gesellschaft der Adeligen akzeptiert, wenn sie sich bei Festen, Vergnügungsfeiern oder ähnlichen Anlässen eine andere Partnerin aussuchten, die ihnen besser gefiel als ihre eigene Ehefrau.
Thron, Schützen und Vorstand in den Jahren nach der Vereinsgründung 89
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Der Vorstand der Jungschützen Barlo
(von links) Hendrik Welling, Jonas Pooth, Bernd Elsinghorst, Jannis Wiltink, Lukas Kampshoff, Chris Frankemölle, Marvin Tenhofen, Matthias Schulze Wierling, Lukas Gustedt, Thomas Schmitz, Felix Schulze Sindern, Robin Heisterkamp, Matthias Welling. Auf dem Foto fehlen: Philipp Nienhaus und David Mölders (kl. Fotos, von links)
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Die Fahne der Barloer Jungschützen
Die Fahnenträger (von links): Matthias Welling (in Vertretung für David Mölders), Marvin Tenhofen und Lukas Gustedt 93
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Die Kriegerfahne der Jungschützen
Die Kriegerfahne, hier gehalten von Matthias Schulze Wierling und Thomas Schmitz (von links)
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JUNGSCHÜTZEN-KÖNIGSPAAR 2019 Interview Name:
Karsten Schmitz
Schönster Moment:
der Königsschuss
Historie in der Familie:
Mutter Königin (1999-2000), Schwester Königin (2016-2017)
War die Königswürde geplant?
Ja, schon seit 2 Jahren
Ziel für das Kaiserschießen:
Kaiser werden!
Empfehlung an den Nachfolger: Kein Druck aufbauen und einfach eskalieren! Name:
Ann-Christin Wübling
Schönster Moment:
der Thron-Abend
Historie in der Familie:
Nein, eine muss den Anfang machen
War die Königswürde geplant?
Ja, schon seit 2 Jahren
Ziel für das Kaiserschießen:
Kaiserin werden
Empfehlung an den Nachfolger: einfach die Zeit genießen
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JUNGSCHÜTZEN-KAISERPAAR 1995
Das Kaiserpaar der Jungschützen Barlo 1995 mit ihren Throndamen: (von links) Hedwig Klump, Maria Telaar, Hubert Hidding und Gudula Hidding
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JUNGSCHÜTZEN-KAISERPAAR 1995 Interview Name:
Hubert Hidding
Schönster Moment:
Als mir während des Kaiserschiessens bewusst wurde, dass der Vogel, kurz bevor ich an der Reihe war, bereits sehr locker saß. Zudem war es sehr schön, dass unsere Kinder alt genug waren, um das Fest mitfeiern zu können.
Historie in der Familie
Alle meine Geschwister waren bereits einmal König oder Königin.
War die Königswürde geplant?
Nein, Maria und ich hatten vorher ausgemacht, dass ich nicht abschiesse.
Empfehlung an den Nachfolger: et kütt wie et kütt Name:
Maria Telaar
Schönster Moment:
Nach dem ersten Schock war es ein sehr schönes Fest und ich habe es sehr genossen.
Historie in der Familie
In meiner Familie gibt es bis heute keinen weiteren König oder eine weitere Königin. Allerdings war ich 1996 nochmals Königin in Stenern.
War die Königswürde geplant?
Nein, mit Hubert war abgesprochen, dass er nicht abschiesst.
Empfehlung an den Nachfolger: Fröhlich sein und alles geniessen.
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Bocholt-Barlo. Der erste Kaiser in Barlo hat sein Amt angetreten: Hubert Hidding schoß zum 75. Jubiläum des Junggesellen-Schützenvereins den Vogel ab. Dieser war allerdings nur locker befestigt und gab den Schüssen schnell nach. Der dritte Schuss traf den Flügel, der 14 den Kopf, und der 48 Treffer durch den neuem Kaiser gab dem Vogel den Rest. Hubert Hidding wählte seine Königen Maria Telaar von 1963 jetzt zur Kaiserin. Auf dem Kaiserball tanzten Kaiserpaar, ehemalige Könige, Vorstandsmitglieder und zahlreiche Barloer bis früh in die Morgenstunden.Um ein Schützenfest zu feiern, ist der Verein vor 75 Jahren gegründet worden. „Der Zweck des Vereins ist, das Kamardschaftliche und gesellige Leben zu fördern und zu heben„ lautet der erste Paragraph der 1920 aufgesetzten Vereinsstatuten. Bocholt-Barlo. Der erste Kaiser in Barlo hat sein Amt angetreten: Hubert Hidding schoß zum 75. Dann gab es aber auch noch Regeln für das Feiern selbst. Jede Frau, die einem Vereinsmitglied Jubiläum des Junggesellen-Schützenvereins den Vogel ab. Dieser war allerdings nur locker einen Tanz abschlägt und Kaiser dann doch mit hat einem anderem tanzt, durfte beispielsweise vomzum 75. Bocholt-Barlo. Der erste Barlo sein angetreten: Hubert Hiddingder schoß befestigt und gab den Schüssen in schnell nach. DerAmt dritte Schuss traf den Flügel, 14 den Kopf, Vorstand aus dem Saal gewiesen werden. Während der ab. Kriegsjahre mußten die Schützen dann Jubiläum des Junggesellen-Schützenvereins dendem Vogel Dieser war allerdings nur locker und der 48 Treffer durch den neuem Kaiser gab Vogel den Rest. Hubert Hidding wählte seine eine Pause einlegen, aber 1947 nahmen sie ihr Schützenfest wieder auf. befestigt und gab denvon Schüssen schnell nach. Der dritte traf tanzten den Flügel, der 14 den Kopf, Königen Maria Telaar 1963 jetzt zur Kaiserin. Auf demSchuss Kaiserball Kaiserpaar, Zumder 75-jährigen wollte fastKaiser jeder ehemalige Königden dieRest. Kaiserehre erlangen. wählte Von 40 seine und 48Könige, TrefferJubiläum durch den neuem dem Vogel ehemalige Vorstandsmitglieder undgab zahlreiche Barloer bis frühHubert in die Hidding Morgenstunden.Um einstigen Würdenträgern beteiligten sich 38 am Vogelschießen an der Vogelstange auf dem Königen Maria Telaar von 1963 jetzt zur Kaiserin. Auf dem Kaiserball tanzten Kaiserpaar, ein Schützenfest zu feiern, ist der Verein vor 75 Jahren gegründet worden. Gehöft Renting-Buer. Daß die Frage nach dem Kaiser so schnell würde, damit hatte ehemalige Vorstandsmitglieder und zahlreiche bisgeklärt früh insein diefördern Morgenstunden.Um „Der ZweckKönige, des Vereins ist, das Kamardschaftliche undBarloer gesellige Leben zu und zu heben„ der Schützenfest Junggesellen-Vorstand fast gerechnet. Vogel war so leicht befestigt, da war klar, daß er ein zu feiern, der ist der vor„Der 75 Jahren gegründet worden. lautet der erste Paragraph 1920Verein aufgesetzten Vereinsstatuten. schnell fallen wird, und wir eben so manche Schießpause eingelegt“, sagte Vereinsführer „Der Vereins ist,haben das Kamardschaftliche und gesellige Leben fördern und zu heben„ DannZweck gab esdes aber auch noch Regeln für das Feiern selbst. Jede Frau, diezueinem Vereinsmitglied Bernhold sei die Entscheidung dann doch erst nach zwei Stunden lautet der Schulze-Wehninck. erste Paragraph derDeshalb 1920 Vereinsstatuten. einen Tanz abschlägt und dann dochaufgesetzten mit einem anderem tanzt, durfte beispielsweise vom Schießen gefallen. Dann gabaus es aber noch Regeln für das Feiern selbst. Jede Frau, die einem Vereinsmitglied Vorstand dem auch Saal gewiesen werden. Während der Kriegsjahre mußten die Schützen dann In denTanz 75 Jahren ist den Junggesellen-Schützen einiges passiert. Die Kutsche hat einen undBarloer dann mit sie einem anderemschon tanzt, durfte beispielsweise vom eine Pause abschlägt einlegen, aber 1947 doch nahmen ihr Schützenfest wieder auf. eine Menge Autospiegel abgefahren, Pferde sind mitder ihren Reitern durchgegangen, oder ein lang Vorstand aus dem Saal gewiesen werden. Während Kriegsjahre mußten die Schützen dann Zum 75-jährigen Jubiläum wollte fast jeder ehemalige König die Kaiserehre erlangen. Von 40 Verheirateter hat sich aber beim1947 Schießen unter die gemogelt. Ihren Vogel mußten die eine Pause einlegen, nahmen ihr Junggesellen Schützenfest wieder einstigen Würdenträgern beteiligten sich sie 38 am Vogelschießen an derauf. Vogelstange auf dem Junggesellen bei Jubiläum so manchem Überfall verteidigen, soKönig auch in Jahr. Zum 75-jährigen wollte fastnach jeder ehemalige diediesem Kaiserehre Von 40 Gehöft Renting-Buer. Daß die Frage dem Kaiser so schnell geklärt seinerlangen. würde, damit hatte Dazu Fahnenoffizier Marius Schmeing: „Da wir uns energisch zur Wehr gesetzt“. Ein einstigen Würdenträgern beteiligten sich 38haben am Vogelschießen an derbefestigt, Vogelstange aufklar, dem der Junggesellen-Vorstand fast gerechnet. „Der Vogel war so leicht da war daß er Vogelschießen ohne Vogel sei schließlich unmöglich. Gehöft Frage nach Kaiser so schnell geklärt seinsagte würde, damit hatte schnell Renting-Buer. fallen wird, undDaß wirdie haben eben sodem manche Schießpause eingelegt“, Vereinsführer der Junggesellen-Vorstand gerechnet. „Der Vogel war so leicht befestigt, da zwei war klar, daß er Bernhold Schulze-Wehninck.fast Deshalb sei die Entscheidung dann doch erst nach Stunden schnell fallen wird, und wir haben eben so manche Schießpause eingelegt“, sagte Vereinsführer Schießen gefallen. Bernhold Deshalb sei die Entscheidung dann doch passiert. erst nachDie zwei Stunden In den 75 Schulze-Wehninck. Jahren ist den Barloer Junggesellen-Schützen schon einiges Kutsche hat Schießen gefallen. eine Menge Autospiegel abgefahren, Pferde sind mit ihren Reitern durchgegangen, oder ein lang In den 75 Jahren ist den Barloer Junggesellen-Schützen schon einiges passiert. Diemußten Kutsche hat Verheirateter hat sich beim Schießen unter die Junggesellen gemogelt. Ihren Vogel die eine Menge Autospiegel abgefahren, Pferde sind mitsoihren durchgegangen, oder ein lang Junggesellen bei so manchem Überfall verteidigen, auchReitern in diesem Jahr. Verheirateter hat sichMarius beim Schießen unter Junggesellen gemogelt. mußten Dazu Fahnenoffizier Schmeing: „Da die haben wir uns energisch zurIhren WehrVogel gesetzt“. Ein die Junggesellen so manchem Überfall verteidigen, Vogelschießenbei ohne Vogel sei schließlich unmöglich.so auch in diesem Jahr. Dazu Fahnenoffizier Marius Schmeing: „Da haben wir uns energisch zur Wehr gesetzt“. Ein Originalbericht BBV vom 18.09.1995 Vogelschießen ohne Vogel sei schließlich unmöglich.
Hidding siegt beim Kaiserschießen Hidding siegtfeiern beim Kaiserschießen Barloer Jungschützen ihr 75jähriges Veriensjubiläum
Barloer Jungschützen feiern ihr 75jähriges Veriensjubiläum
Originalbericht BBV vom 18.09.1995 Originalbericht BBV vom 18.09.1995
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Vereinsführer / Oberst / Schriftführer ab 1950 Vereinsführer
Oberst
Schriftführer
1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960
Bernhard Horstmann Bernhard Horstmann Anton Seggewiß Ludwig Horstmann Ludwig Horstmann Hermann Heßling Hermann Heßling Hermann Heßling Josef Nienhaus Josef Hungerkamp Josef Hungerkamp
Klemens Heynck Klemens Heynck Bernhard Brake Bernhard Brake Bernhard Brake Alois Paus Alois Paus Josef Hungerkamp Josef Hungerkamp Werner Heßling Werner Heßling
1961 1962 1963 1964 1965 1966
Karl Dienberg Karl Dienberg Josef Eising Josef Eising Johann Klein-Hitpaß Johann Klein-Hitpaß
1967 1968 1969 1970 1971 1972
Karl Wittag Hubert Hidding Helmut Euting Helmut Euting Helmut Euting Josef Giesing
1973 1974 1975 1976
Josef Giesing Heinz Ding Heinz Ding Ludger Siemen
Otto Hüning Heinrich Langert Paul Elsinghorst Paul Elsinghorst Paul Elsinghorst Johann de Voß Alois Terodde Gerhard Telaar Gerhard Telaar Gerhard Telaar Ludwig Kampshoff / Josef Hidding Josef Tebroke Josef Tebroke Josef Tebroke Heinrich Große-Bölting Heinrich Große-Bölting Heinrich Große-Bölting / Heinrich Tenhofen Wilhelm Euting Wilhelm Euting Bernhard Wiltink Bernhard Wiltink Bernhard Wiltink Hubert Hungerkamp / Hermann Wittag Hermann Wittag Wilhelm Langert Wilhelm Langert Ludger Hungerkamp
1977 1978
Ludger Siemen Bernhard Overbeck
Ludger Hungerkamp Ludger Tepasse 102
Werner Heßling Werner Heßling Werner Schulte-Lünzum Werner Schulte-Lünzum Werner Schulte-Lünzum Werner Schulte-Lünzum / Karl Wittag Ludwig Paus Ludwig Paus Ludwig Paus Johannes Beckmann Johannes Beckmann Ludger Siemen Ludger Siemen Ludger Siemen Ludger Siemen Rainer Lindemann / Wilhelm Epping Wilhelm Epping Wilhelm Epping
1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Vereinsführer
Oberst
Schriftführer
Georg Siemen Hubert Mölders Hubert Wiltink Hubert Wiltink Hubert Wiltink Vinzenz Brake Vinzenz Brake Klaus Tenbusch Klaus Tenbusch Werner Nienhaus Werner Nienhaus Johannes Heßling Johannes Heßling Bernhold Schulze Wehnink Bernhold Schulze Wehnink Bernhold Schulze Wehnink Bernhold Schulze Wehnink Detlef Eißing Detlef Eißing Detlef Eißing Andre Tenhofen Andre Tenhofen Andre Tenhofen Matthias Tenhofen Matthias Tenhofen Christian Knuf Christian Knuf Peter Stegemann Peter Stegemann Peter Stegemann Andre Wiltink Andre Wiltink Andre Wiltink Jörg Klump
Ludger Tepasse Bernhard Overbeck Werner Overbeck Werner Overbeck Werner Overbeck Werner Overbeck Werner Overbeck Werner Overbeck Werner Overbeck Martin de Vos Hans-Jürgen Ahold Hans-Jürgen Ahold Karl Mölders Karl Mölders
Bernhard Welling Burkhard Welling Burkhard Welling Burkhard Welling Burkhard Welling Klaus Jungkamp Burkhard Welling Ewald Groß-Hardt Ewald Groß-Hardt Ewald Groß-Hardt Ewald Groß-Hardt Michael Siemen Michael Siemen Michael Siemen
Karl Mölders
Michael Siemen
Berthold Giesing
Detlef Eißing
Berthold Giesing
Detlef Eißing
Berthold Giesing Christian Kampshoff Christian Kampshoff Christian Kampshoff Christian Kampshoff Arno Kamperschröer Christian Knuf Christian Knuf Guido Klump Carsten Telaar Bernhard Schulze Wierling Bernhard Schulze Wierling Bernhard Schulze Wierling Bernhard Schulze Wierling Bernhard Schulze Wierling Bernhard Schulze Wierling Bernhard Schulze Wierling
Gunnar Jungkamp Gunnar Jungkamp Gunnar Jungkamp Gunnar Jungkamp Matthias Tenhofen Matthias Tenhofen Carsten Telaar Carsten Telaar Dominic Euting Dominic Euting Matthias Ketteler Matthias Ketteler Matthias Ketteler Matthias Ketteler Marius Schlütter Marius Schlütter Marius Schlütter
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2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022
Vereinsführer
Oberst
Schriftführer
Jörg Klump Jörg Klump Marius Schlütter Marius Schlütter Marcel Groß-Holtick Marcel Groß-Holtick Marcel Groß-Holtick Matthias Schulze Wierling Matthias Schulze Wierling Matthias Schulze Wierling
Bernhard Schulze Wierling Rene Mölders Rene Mölders Rene Mölders Rene Mölders Philipp Nienhaus Philipp Nienhaus Philipp Nienhaus
Marius Schlütter Marius Schlütter Christian Demming Christian Demming Christian Demming Christian Demming Christian Demming Lukas Kampshoff
Philipp Nienhaus
Lukas Kampshoff
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Das Schützenfest des Jungschützen-Vorstands Über die 100 Jahre Jungschützenfest in Barlo sind viele Traditionen entstanden, die Jahr für Jahr mit Leidenschaft gefeiert werden. Gerade der Vorstand macht über das Schützenfestwochenende einiges mit. Die Geschichten werden sich noch Jahre später erzählt und bringen immer wieder ein Lachen in die Runde. Das natürlich nur, wenn auch alles jugendfrei und im Rahmen des Gesetzes entstanden ist, versteht sich. Der ganze Wahnsinn fängt am Donnerstag an. Traditionell muss der Vogel fürs kommende Schützenfest vom amtierenden König gestellt werden. Der Vorstand dankt, muss aber den ein oder anderen Tod am Abend sterben. Der König gibt den Vogel nur ab, wenn der Vorstand diesen freitrinkt. Nachdem alle Attrappen freigetrunken und literweise Bier und Jägermeister vernichtet sind, kann der Vorstand endlich den Vogel mit nach Hause nehmen. Nur wird es einem selten leicht gemacht von den Jungschützen, die sich gerne an dem Tag viel Mut antrinken – die eine Truppe am Vereinsheim, die andere bei Schmitz oder auch bei Wissing. Sie warten nur auf den perfekten Moment im Wald oder im Graben, um sich den Vogel zu schnappen. Nach einigen Stunden Druckbetankung versucht sich der Vorstand mit bloßen Fäusten, mit künstlichem Nebel, Farbbomben, Böller oder sogar harmlosen Farbkugelgeschossen zu wehren. Da wird man mit der Zeit sehr erfinderisch. Auf Kosten eines blauen Auges oder einer dicken Lippe beim Oberst schafft er es trotzdem meist bis ins sichere Nest. Nach der turbulenten Nacht wird am nächsten Morgen eine Bestandsaufnahme beim Oberst mit Frühstück und Schnaps gemacht. Die besten Kranzbinder bemühen sich den Kranz für den König zu binden. Der Rest versucht seinen Körper auf Vordermann zu kriegen, da es um 17 Uhr schon wieder zum Antreten geht. Der offizielle Teil beginnt und der Verein lässt antreten und begrüßt die Freundschaftsvereine. Danach geht es mit alle Mann in den Barloer Saal, um bis tief in die Nacht zu feiern, ohne einen Gedanken an den nächsten Morgen. Gerade die Reiter bedanken sich bei ihrem gestrigen Ich, da es für sie schon samstags um 5 Uhr zum Reiterfrühstück beim Hauptmann geht. Teilweise noch mit derselben Garnitur vom Vortag und ohne Schlaf wird sich hier auf einen erfolgreichen Tag eingeschworen und die ersten Flaschen Schnaps vernichtet. Der Rest stößt um halb 9 dazu, um die Schützen zu empfangen. Schnell in den Keller und den richtigen Hut und den richtigen Säbel ergattern und ab zum Antreten. Um alle auf den gleichen Stand zu bringen, wird sich „Mietzes“ (frühere Wirtin Flinzenberg) traditioneller Pfefferschnaps einverleibt. Was genau drin ist, ist ungewiss, aber alle sind sich einig, der extrem scharfe selbstgemixte Schnaps kann einen nur nach vorne bringen. Jetzt kann der Tag starten und ein neuer König beim Vogelschießen gekrönt werden. Nebenbei noch einen Rundgang über die Kirmes und einmal alle Angebote abklappern und nebenbei noch ein Auge auf die Schützen. Denn am Abend muss noch der Tagesvollste mit dem TV-Orden gekürt werden. Der Sonntag ist der vierte Tag und das macht sich auch bei der Stimme des Obersten bemerkbar. Der ein oder andere Satz fällt dann doch etwas schwerer, aber das spricht nur für zuvor erfolgreiche Tage. Den Vorstandsmitgliedern stehen die Tage ins Gesicht geschrieben. Die Last der letzten Tage ist hoch, was anscheinend auch die Pferde merken. Mal reitet der Adjutant mit seinem vierbeinigen Gefährt in die Musikkapelle, das andere Mal bricht das Pferd des Gerätewarts unter der Last dutzenden getrunkener 105
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Liter Alkohol zusammen. Unsere professionelle Reitergarde hatte aber natürlich immer alles unter Kontrolle und die Pferde hören auch meist aufs Wort. Nach dem Antreten und dem Ausholen der verheirateten Paare kann der Tag wieder Fahrt aufnehmen. Der Vorstand stößt mit dem geladenen Gildevorstand an. Der Vereinsführer und der Schriftführer haben eine besonders ehrenvolle Aufgabe. Die beiden müssen die letzten Beiträge der verheirateten Paare einsammeln, haben dabei aber Narrenfreiheit. Spätestens am Abend beim Fahne schlagen macht sich das bemerkbar, wenn plötzlich zwei Männer in Vorstandsgarnitur über den Platz torkeln und froh sind, wenn die eigene Mutter noch wieder erkannt werden kann. Neben den beiden Kadetten steht die Fahne im Mittelpunkt. Hier zeigt sich wie gut das geplante Zurückhalten des Fähnrichs und seiner Offiziere funktioniert hat oder ob doch der eine oder andere Wackler auf Schnaps zurückzuführen ist. Danach geht es meist weniger zügig in den Saal zum Königsball. Die Jungschützen geben ihr Bestes, um dem Feldwebel auf den Sack zu gehen. Nur der gezückte Säbel hilft, um Einer-Reihen oder die Schildkrötenformation aufzulösen und hinterlässt schonmal schnell ein Andenken beim Schützen. Gott sei Dank stand an der Kreuzung nur einmalig eine Ampel. Im Saal begrüßt der König seine Gäste auf den Thron mit vielen Schnapsrunden und die Jungschützenfahne wird hochgespielt. Inmitten der stimmungsvollen Menge zeigen sich die Vorstandsmitglieder noch als begnadigte Tänzer beim Ehrentanz. Am späten Abend wird die Fahne dann wieder ausgeholt und in den heiligen Jungschützenkeller gebracht. Hier beenden wir mal den Tag, denn was im Jungschützenkeller passiert bleibt im Jungschützenkeller. Am Dullenmontag hievt sich jedes Vorstandsmitglied nochmal aus dem Bett, um dem Königspaar einen Besuch abzustatten. Hier werden die letzten Tage und Stunden des Schützenfestes rekapituliert und die Filmrisse zusammengepuzzelt. Der Fähnrich und der Oberst treiben bei den Vorstandsmitgliedern die Vereinsbeiträge ein und besprechen positive, aber vor allem negative Aktionen, die sich die Vorstandsmitglieder über das ganze Jahr geleistet haben. Außerdem wird sich gerne dem Vorstandsschwein gewidmet, was vom Adjutanten des Oberst beschützt wird. Erstmal geklaut und versteckt geht‘s für den Adjutanten auf die Suche und das nicht nur einmal an dem Tag. Ob in der Straßenlaterne, auf dem Feld vergraben, an den fahrenden Trecker gebunden oder in den fahrenden Stadtbus geschmissen…Hauptsache das Schwein geht nicht verloren. Im besten Falle wird der Adjutant ebenfalls im Blick behalten, bevor dieser wieder hinterm Stromkasten oder im Abflusskanal verloren geht. Zum Abschluss geht‘s für den Vorstand in die Kneipe. Ein Strammer Max auf das erfolgreiche Wochenende! In der Nacht dann noch ein kleines Feuer. Die traditionellen Unterhosen verbrennen zum Abschluss. Und damit das Feuer auch wieder ausgeht, muss natürlich professionell gelöscht werden mit den Mitteln, die Mann halt nach fünf siffigen Schützenfesttagen hat. Wenn die Reste im Müllcontainer doch noch nachbrennen, man mit vollem Körpereinsatz hochklettert und sein letztes Löschwasser nutzt, um den Brand zu löschen, sollte man darauf achten, dass der Deckel nicht locker ist und man durch sein nicht mehr vorhandenes Gleichgewicht nicht in die Hecke befördert wird.
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Wir gratulieren den Barloer Schützenvereinen zum Jubiläum und wünschen tolle Festtage!
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Impressionen vom Jungschützenfest
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Kranzniederlegung am Ehrenmal
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Die Königspaare der Jungschützen Barlo aus den Jahren 1995 – 2019 Die Schützenfeste der Barloer Jungschützen konnten in den Jahren 2020 und 2021 Corona-bedingt nicht stattfinden!
1995 Markus Kampshoff + Corinna Föcking 116
1996 Jochen Welling - Karina Renzel
1997 Joachim Schlütter - Silvia Hungerkamp 117
1998 Andre Hungerkamp - Sandra Essing
1999 Stefan Möllers - Ilona Tepaße 118
2000 Markus Tenhofen - Sarah Euting
2001 Roland Klein-Hitpaß - Birgit Wiltink 119
2002 Rolf Schmitz - Susanne Lensing
2003 Ingo Stegemann - Anke Tenhofen 120
2004 Lorenz Lensing - Marita Eißing
2005 Christian Knuf - Ulrike Spicker 121
2006 Matthias Kettler - Maren Nienhaus
2007 Christoph Eiting - Daniela Spicker 122
2008 Mark Tenhofen - Christina Klump
2009 Robert Bauhaus - Yvonne Lensing 123
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2010 Guido Tenhofen - Christiane Löken
2011 Alexander Wiltink - Anne Tepaße 125
2012 Timon Korlach - Linda Hidding
2013 Peter Stegemann - Silke Welling 126
2014 Marius Schlütter - Katharina Schulze Wierling
2015 Marcel Groß-Holtick - Ronja Heisterkamp 127
2016 Hendrik Welling - Ann-Christin Schmitz
2017 Niklas Mölders - Louisa Groß-Hardt 128
2018 Maximilian Pohl - Sarah Mölders
2019 Karsten Schmitz - Ann-Christin Wübling 129
Matthias Schulze Wierling (Vereinsführer der Jungschützen) und Andre Hungerkamp (Präsident der Schützengilde)
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Die Schützengilde Barlo sowie die Jungschützen Barlo sagen
DANKE! Danke an die vielen Sponsoren und Förderer für ihre Mitarbeit und Unterstützung. Sonst wären Veranstaltungen dieser Art und Größenordnung nicht machbar! Danke allen, die zum Gelingen dieser Festtage beitragen. Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle Jutta Ostendarp und Franz-Josef Lensing, die wesentlich zur Umsetzung und Gestaltung dieser Festzeitschrift beigetragen haben. Wir werden alles tun, dass dieses Jubiläum in schöner Erinnerung bleibt. Die Vorstände 131
#zusammen
Auf ein schönes gemeinsames Jubiläumsfest! 132
Allen unvergessenen Mitgliedern und Freunden unserer Vereine, die der Tod von uns genommen hat, in Ehrfurcht und Dankbarkeit
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Quellen – Schrifttum und Bildnachweis: • Archive Schützenvereine • Bocholter-Borkener Volksblatt • Chronik „Barlo gestern und heute“ • Josef Hidding: Fotorückblick Barlo-Woold • Stadtarchiv Bocholt: Abrechnungsbuch der Schützengilde Barlo als Dauerleihgabe. • Hoge Raad van Adel: Inventaris van het Familiearchief van Spaen door Suze M. van Zanten Jut, C. Stukken betreffende aanverwante geslachten, VII van Weleveld Nr. 615. 616 und 618. und Stammtafel • Westfälisches Archivamt: Bestand Archiv Diepenbrock, Akten Nr. 396 und 521 und vielen Dank an den Herren Dr. Ralf Klötzer aus Münster und Wolfgang Tembrinck vom Stadtarchiv Bocholt bei der Mithilfe von Transkriptionen aus den Akten. • Handschrift der Chronik der Pfarre zu Barlo, angefangen von Pfarrer Rose 1878 • Universitätsbibliothek Leiden: Overijssels Liedboek BPL 2912
• Die Haager Liederhandschrift, ein geldrisch-klevisches Poesiealbum ? von Greet Jungman. • Beiträge zur Geschichte der Stadt Bocholt und ihrer Nachbarschaften von Friederich Reigers 1891 • Zeitungsberichte: „Schützenfeste durch vier Jahrhunderte“ von Prof. Schmeddinghoff aus Bocholt, gesammelt von Ludwig Paus • Foto vom Schützenschild der GeorgiusSchützenbruderschaft, mit Hintergrundinformationen von Frau Lisa Merschmann, Leiterin des Stadtmuseums Bocholt • Foto vom Bauernhaus Wehning-Buer von Frau Agnes Schulze Wehninck • Landesarchiv Westfalen: Karten A. Nr. 22968 Teilung der Barloer Mark (Übersichtskarte) 1831 • Geodaten Atlas NRW Kreis Borken: Deutsche Grundkarte
Herausgeber:
Schützengilde Barlo Geschäftsführer: Klaus Klein-Hitpaß, Kösters Weide 7, 46397 Bocholt-Barlo, Tel. 0170-5306236
Jungschützenverein Barlo Geschäftsführer: Lukas Kampshoff, Weidenstraße 16, 46395 Bocholt, Tel. 0157-34402424
Veränderungen bleiben vorbehalten! – Stand: Mai 2022 Zusammengestellt von Jutta Ostendarp 134
Anlässlich der Jubiläen gratulieren wir den Barloer Schützenvereinen und wünschen feucht-fröhliche Feiertage!
GETRÄNKE
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Telefon 02871 - 4747 www.getraenke-nienhaus-lensing.de