In den 1970er-Jahre engagierten sich DDR-Autorinnen und Autoren für eine kritische, öffentliche Auseinandersetzung mit den Widersprüchen des realsozialistischen Alltags. Klaus Schlesinger (1937–2001) war einer ihrer profiliertesten Akteure. Jan Kostka verfolgt dessen künstlerische Entwicklung, indem er Texte interpretiert, die er bis zur Übersiedlung nach Westberlin geschrieben hatte. Er gibt Einblicke in das literarische Leben Berlins, in journalistische Initiativen und verlagspolitische Strategien – aber auch in die westliche Rezeption
der DDR-Literatur. Den zum Teil unveröffentlichten Nachlass Schlesingers aufarbeitend, vermittelt Kostka das Literaturverständnis des Autors: die Benennung und Zuspitzung gesellschaftlicher Konfliktlagen, ohne diese durch vorschnelle Antworten und selbstgewisse Schuldzuweisungen abzuschwächen.
Weitere Informationen:http://www.bebra-wissenschaft.de/vzgesamt/titel/676-das-journalistische-und-literarische-werk-von-klaus-schlesinger-1960-bis-1980.html