Mit seinen Erzählungen aus dem Schtetl kehrt Yechiel Shraibman (1913 – 2005) zurück in den Ort seiner Kindheit, nach Raschkew in Bessarabien. Es ist ein Ort beglückender menschlicher Nähe von Familie und Dorfgemeinschaft, und doch gekennzeichnet von den Attributen, die Joseph Roth 1927 den Ostjuden als ständige Begleiter zugeordnet hatte: Schmerz, Schmutz und menschliche Größe. Von allem finden wir hier die Fülle. Wie in seinem Roman »Sieben Jahre und sieben Monate« (be.bra wissenschaft verlag, 2009) erweist sich Shraibman auch in seinen Erzählungen als Meister der Porträtkunst: Wenige Striche genügen ihm, um den kleinen Kosmos des Schtetl mit Leben zu erfüllen. Es sind Reminiszenzen an eine untergegangene Welt, unwiederbringlich zerstört im nationalsozialistischen Terror. Was bleibt, ist die menschliche Größe der Opfer, die Roth so weise vorausgesehen hatte.
Weitere Informationen: http://www.bebraverlag.de/verzeichnis/titel/547-ein-denkmal-fuer-itzik-rachmiels.html