Herkunft und Jugend
Blick auf Königsbronn 1910 vom Herwartstein aus.
1 Grundlegend zu Georg Elser: Gruchmann (Hrsg.), Johann Georg Elser. Autobiographie eines Attentäters. Aussage zum Anschlag im Bürgerbräukeller und Hoch/ Gruchmann, Georg Elser. Der Attentäter aus dem Volke, sowie die Internetpräsentationen http://www.georg-elser.de und http://www.georg-elser-arbeitskreis.de/ index.php. Als Vorarbeiten zu diesem Band vgl. auch Steinbach/Tuchel, »Ich habe den Krieg verhindern wollen«. 2 Diese und die folgenden Angaben nach: Notariat IV Heidenheim, Nachlassakte Ludwig Elser. Der im Institut für Zeitgeschichte München (IfZ), ZS/A–17/5, liegende »Sippschaftsbogen Georg Elser« ist mit besonderer quellenkritischer Vorsicht zu betrachten. Die Angaben sind offenbar in großer Eile zusammengetragen worden und fehlerhaft. 3 Haasis, »Den Hitler jag ich in die Luft«, S. 133 ff. stützt sich bei der Darstellung der Familie Elsers vor allem auf den »Sippschaftsbogen«. 4 Vgl. Renz, Georg Elsers Heimat.
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Georg Elser.indb 12
Der am 4. Januar 1903 im württembergischen Hermaringen geborene Georg Elser wuchs in Königsbronn unter schwierigen Familienverhältnissen auf.1 Sein Vater Ludwig Elser, 1872 in Ochsenberg, Kreis Heidenheim, geboren, kam aus einer Bauernfamilie und hatte 18 Geschwister.2 Er arbeitete zuerst in der Landwirtschaft seiner Eltern, später kaufte ihm sein Vater selbst einen kleinen Bauernhof, den Ludwig Elser eher schlecht als recht bewirtschaftete. Georg Elsers Mutter, die 1879 geborene Maria Müller, war unehelich zur Welt gekommen. Ihre Mutter Karoline Müller verließ sie unmittelbar nach der Geburt; der leibliche Vater Johann Georg Lindenmaier und dessen spätere Frau zogen Maria in Hermaringen auf.3 Bis zur Heirat mit Ludwig Elser arbeitete sie auf dem Hof ihres Vaters. Die Heirat erfolgte im November 1903, der bereits zehn Monate alte Georg Elser wurde als eheliches Kind anerkannt. Seine beiden Vornamen »Johann Georg«, wobei Georg der Rufname war, erhielt er wahrscheinlich nach dem Namen seines Großvaters mütterlicherseits. Königsbronn liegt auf der so genannten Ostalb, am östlichen Ende der Schwäbischen Alb. Im Ort entspringt die Brenz, die später in die Donau fließt.4 Das raue Klima prägt die Region und ihre Bewohner. Seit 1904 wohnte die Familie Elser in Königsbronn in der Hauptstraße 130 (heute: Aalener Straße 12). Fünf weitere Kinder kamen dort hinzu: Friederike (Oktober 1904), Marie (August 1906), Ludwig (Mai 1909, im Januar 1915 an Lungenentzündung verstorben), Anna (Oktober 1910) und Leonhard (Juni 1913).
GEORG ELSER – EIN LEBENSBILD
25.09.2008 13:19:39 Uhr