Luise Henriette Charlotte von Kraut, die »Krautentochter«, Gemälde um 1800
Georg von Knyphausen sah es als seine Aufgabe, das zu hindern, schrieb er Anfang Juli 1783 an seinen Vater in Ostfriesland. Aus dem Berater wurde nun auch der Beschützer. Charlottes Mutter informierte ihren Schwiegersohn in Kopenhagen über die fortgesetzten, abwechselnd persönlichen und brieflichen Beziehungen ihrer Tochter zu Baron Knyphausen. Daraufhin forderte der Gesandte den Baron zu einem Duell in der Nähe von Kopenhagen. Knyphausen nahm seinen Widersacher nicht ernst, worauf Elliot den Fall öffentlich machte und kurzerhand nach Preußen zurückkehrte. Er reiste zunächst nach Rheinsberg, wo er vom Prinzen Heinrich nicht mehr empfangen wurde, dann nach Hoppenrade, um seine Schwiegermutter zu sprechen, und schließlich nach Fürstenberg in Mecklenburg, wo Knyphausen sich aufhielt. Der hatte inzwischen den Fehdehandschuh aufgenommen und das Grenzstädtchen für das Duell gewählt, um möglichst nicht mit den preußischen Behörden in Konflikt zu geraten. Wütend soll Elliot in das Zimmer gestürmt sein und sich auf Knyphausen gestürzt haben. Es war ein regelrechter, von drei Komplicen unterstützter Mordanfall, berichtet Georg seinem Vater. Er warf den Angreifer zu 24
Fontanes Schlösser.indb 24
Hoppenrade
09.02.17 11:36