Idylle am Wasser
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Landhaus Himmelpfort am See
Den Sinn für einen guten Standort muss man den Mönchen des Zisterzienserordens zugestehen, die im 14. Jahrhundert ihr Kloster auf einem schmalen Landstreifen erbauten, der von vier Seen umgeben war: vom Stolpsee, durch den die Havel fließt, vom Sidowsee, vom Moderitzsee und vom Haussee, zu dessen Ufer sie Zugang hatten. Einen ähnlich guten Riecher für eine besondere Hanglage an eben jenem Haussee hatte einige Jahrhunderte später auch Moritz Michaelis, der in dem Dörfchen Himmelpfort eine Sägemühle betrieb. Unter dem Namen »Haus Eichberg« baute er 1921 ein als Pension und Gaststätte geführtes Landhaus im Stil einer anmutigen Villa. Schon bald war es in der Region eines der bekanntesten und beliebtesten Gasthäuser. Die wunderschöne Lage am See, fließendes Wasser und Zentralheizung sowie Unterstellplätze für Autos machten die Pension zu einem luxuriösen Quartier. Der gute Service rundete das Ganze ab. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die jüdische Familie Michaelis vermutlich dazu gedrängt, das »Haus Eichberg« zu verkaufen und Deutschland zu verlassen. Wie ihre Geschichte weiterging, ist heute leider nicht bekannt. In den 1940er Jahren wurde das Haus in ein Erholungsheim für
Restaurant Michaelis Landhaus Himmelpfort am See
Sehnsuchtsorte.indb 23
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14.02.20 12:44