POSITION | GESUNDHEIT | IGW-STRATEGIE
Strategie für die industrielle Gesundheitswirtschaft Executive Summary
März 2021 Industrielle Gesundheitswirtschaft als Schlüsselindustrie Die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) ist für den Standort Deutschland seit vielen Jahren eine Schlüsselindustrie. „Made in Germany“ für Diagnostika, Medizinprodukte, Arzneimittel, Biotechnologie und Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) gelten weltweit als Gütesiegel. Deutschlands iGW ist international wettbewerbsfähig und leistet seit Jahren einen positiven Beitrag zur deutschen Handelsbilanz. Seit März 2020 zeigt sich, wie schnell das Thema Gesundheit zum absoluten Mittelpunkt unseres politischen und wirtschaftlichen Handelns werden kann. Die iGW ist aufgrund ihrer Innovationskraft wie keine andere Industrie in der Lage, Deutschland den Weg aus der wirtschaftlichen Krise zu bahnen. Sie ist eine Schlüsselindustrie des 21. Jahrhunderts und als entscheidender Wachstumstreiber und Jobmotor stabilisierend und damit erfolgskritisch für den Standort Deutschland. Es müssen jetzt die Rahmenbedingungen so gestaltet werden, dass die Innovationskraft der iGW nachhaltig gestärkt wird, um die Rolle als Schlüsselindustrie auch zukünftig bestmöglich auszufüllen. Innovation ist unser Fortschritt. Der Gesundheitswirtschaft muss endlich der Stellenwert eingeräumt werden, welcher der faktischen Bedeutung dieses Industriezweiges für unsere Gesellschaft entspricht. Zudem muss der Wert des Fortschritts der iGW in Deutschland auch wirtschafts- und gesellschaftspolitisch diskutiert werden. Das Verständnis von Gesundheit als „Kostentreiber“ des Sozialwesens ist überholt: Vielmehr müssen diese Ausgaben als Investitionen in unsere Gesundheit gesehen werden. Sie schaffen einen Mehrwert für das individuelle Wohlergehen und sind das Rückgrat einer stabilen Wirtschaft und unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens. Dieser Sinneswandel ist notwendig, damit die Investitionen in Gesundheit auch in Zukunft am deutschen Standort und nicht vor dem Hintergrund des harten internationalen Wettbewerbs auf den Weltmärkten immer häufiger außerhalb von Deutschland bzw. Europa erfolgen. Eine öffentliche, entschlossene und offensichtlich durch konkrete Maßnahmen flankierte Wertschätzung für Wertschöpfung ist unerlässlich, damit die iGW ihre volle Innovationskraft auch weiterhin am Standort Deutschland in Europa entfalten kann. Entscheidend ist, europäische Innovationskraft und bestehende Wertschöpfungsketten zu schützen und zu fördern. Denn für eine stabile Wirtschaft und eine funktionierende Gesundheitsversorgung mit modernen Produkten und Methoden ist eine intakte und innovative industrielle Gesundheitswirtschaft entscheidend.
Michaela Hempel | Abteilung Industrielle Gesundheitswirtschaft | T: +49 30 2028-1493 | m.hempel@bdi.eu | www.bdi.eu