Lagebild im industriellen Mittelstand - Umfrage/Auswertung

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BDI-Blitzumfrage– August/September 2022 Bundesverband der Deutschen Industrie e. V. Mittelstand und Familienunternehmen 06. September 2022

▪ Die Preisentwicklung zwingt rund 40 Prozent der Unternehmen, Investitionen in die ökologische und digitale Transformation zurückzustellen.

2 KERNAUSSAGEN

▪ Mittelfristig planen 28 Prozent der Unternehmen einen Brennstoffträgerwechsel, um unabhängiger von Gas zu sein. Mehr als ein Drittel der Unternehmen (37 %) können derzeit keinen Brennstoffträgerwechsel vornehmen, sie bleiben (vorerst) auf Erdgas angewiesen. Jedes zehnte Unternehmen sieht sich aktuell gezwungen, die Energieversorgung von Gas auf Öl umzustellen.

▪ Mehr als 90 Prozent der Unternehmen sehen in den gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe eine starke (58 %) oder existenzielle Herausforderung (34 %). Noch im Februar 2022 bewerteten „nur“ 23 Prozent die Herausforderung als existenziell.

▪ Wer Unternehmen durch die Krise helfen und zugleich die Standortqualität stärken will, sollte die Energiekosten begrenzen, Bürokratie spürbar abbauen und dem Fachkräftemangel begegnen.

▪ Lieferschwierigkeiten und -verzögerungen sind für rund drei Viertel der Unternehmen eine starke (71 %) oder existenzielle (6 %) Herausforderung.

▪ Fast jedes zehnte Unternehmen hat die Produktion in Deutschland derzeit gedrosselt oder unterbrochen. Weiterhin denkt fast jedes vierte Unternehmen darüber nach oder ist bereits dabei, Unternehmensanteile / Teile der Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern.

81 Prozent der mittelständischen Unternehmen bewerten die gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe als unternehmerisch herausforderndsten Faktor.

Wie viele Beschäftigte hat Ihr Unternehmen aktuell (weltweit)? 3 Welcher Branche ist Ihr Unternehmen zuzuordnen? ECKDATEN ZUR UMFRAGE Umfragezeitraum: 17.08. bis 04.09.2022 Rückläufe: 593 Unternehmen 8% 4% 26% 4% 1% 5%7% 4% 7% 4% 13% 4% 15% 0% 10% 20% 30% SonstigesTextil Stahl und Metall Pharma und MedizintechnikPapier Maschinen- und Anlagenbau Kunststoffe, Gummi,DienstleistungenVerpackungenKonsumgüterElektro(technik)ChemieBau(stoffe)Automobil46% 22% 15% 6% 3% 8%25%20%15%10%5%0% 30% 50%45%40%35% < 100 < 250 < 500 < 1000 < 1500 ≥ 1500 Quelle: BDI

Welche drei Faktoren fordern Sie unternehmerisch aktuell am meisten heraus? 4 UNTERNEHMERISCHE HERAUSFORDERUNG 3% 13% 9% 36% 81% 5% 41% 16% 22% 6% 28% 8% 58% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% Sonstiges Unfaire Praktiken von Kunden / Zulieferern im Wertschöpfungsverbund Steuerbelastung Preise für Vorprodukte Preise für Energie und Rohstoffe Ökologische Transformation im Lieferschwierigkeiten/-verzögerungenUnternehmen Infrastrukturschwächen am Standort Deutschland (Verkehr, Energie, Digitales) Geopolitische Spannungen / außenwirtschaftliche Unsicherheiten Digitale Transformation im Unternehmen Bürokratie inkl. aufwändige / langsame BeherrschungGenehmigungsprozessederEffektevonCoronaArbeitskosteninkl.Fachkräftemangel (+4) (-22) (+17)(+13) (+10) (+3) (-2) (+/ 0) ( Vergleich zu Februar 2022 in Prozentpunkten) (-5) (-19) (-6)

Wie wirken die gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe auf Ihr Unternehmen? 5 UNTERNEHMERISCHE HERAUSFORDERUNG 34% 58% 7% 1% Existenzielle Herausforderung Starke SonstigesNormalesHerausforderungMarktrisiko (Vergleich zu Februar 2022) (+11) (-7) (-3)

Wie wirken aktuelle Lieferschwierigkeiten und -verzögerungen (etwa von Vorprodukten) auf Ihr Unternehmen? 6 UNTERNEHMERISCHE HERAUSFORDERUNG 6% 72% 18% 4% Existenzielle Herausforderung Starke WirNormalesHerausforderungMarktrisikohabenkeineLieferschwierigkeiten.

Wie hinderlich erleben Sie folgende Faktoren für die Zusammenarbeit in Ihrem Wertschöpfungsverbund / Lieferkette? 7 ZUSAMMENARBEIT IN DER LIEFERKETTE 38% 24% 6%12%16%17%18%23% 38% 49% 38% 52% 35% 38% 38% 20% 19% 20% 33% 24% 37% 26% 26% 40% 4% 6% 10% 6% 12% 7% 10% 17% 5% 17%11% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100% Verfügbarkeit von Mitarbeitenden / Fachkräften Verfügbarkeit von Vorprodukten oder Rohstoffen Verhalten von Kunden Verhalten von Lieferanten Störung der Logistik im Inland Störung der Logistik im Ausland administrative Vorgaben im Inland administrative Vorgaben im Ausland stark eher stark eher gering gering unbedeutend

Beeinflusst die aktuelle Preisentwicklung die Planungen Ihres Unternehmens mit Blick auf… 8 DIGITALE UND ÖKOLOGISCHE TRANSFORMATION 43% 13% 43% 1% Ja, wir stellen Investitionen zurück. Ja, wir beschleunigen Investitionen. SonstigesNein 42% 21% 35% 2% …die digitale Transformation? …die ökologische Transformation? (Vergleich zu Februar 2022) (+8) (+1) (-2)

Beeinflusst die aktuelle Preisentwicklung bei Gas Ihre Arbeit an einem Brennstoffträgerwechsel? 9 PREISENTWICKLUNG: BRENNSTOFFTRÄGERWECHSEL 9% 20% 28% 0,3% 10% 1%2% 5% 37% 0% 5% 10% 15% 20% 25% 30% 35% 40% Sonstiges Wir sind (bereits) unabhängig von Erdgas. Wir planen mittelfristig einen Brennstoffträgerwechsel.

Ja, wir stellen aktuell von Erdgas auf Kohle um. Ja, wir stellen aktuell von Erdgas auf Öl um.

Ja, wir stellen aktuell von Erdgas auf Biomasse / Biogas um. Ja, wir stellen aktuell von Erdgas auf Wasserstoff um. Ja, wir stellen aktuell von Erdgas auf Strom um. Nein, wir bleiben auf Erdgas angewiesen.

Beeinflusst die aktuelle Preisentwicklung die Planungen Ihres Unternehmens mit Blick auf den Standort? 10 PREISENTWICKLUNG: STANDORT 21% 4% 12% 8% 17% 48% 9%

Wir denken über eine Verlagerung des gesamten Unternehmens ins Ausland nach. Wir bleiben im aktuellen Umfang in Deutschland, planen neue Investitionen aber nur noch im Ausland. Wir sind bereits dabei, Unternehmensteile / Arbeitsplätze in Ausland zu verlagern. Wir denken konkret über eine zeitnahe Verlagerung von Unternehmensteilen /Arbeitsplätzen ins Ausland nach. Wir planen Investitionen nur in Deutschland. Wir haben aktuell die Produktion in Deutschland gedrosselt oder ganz unterbrochen.

Sonstiges

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% (Vergleich zu Februar 2022) (+2) (+6) (-5) (-6) (-7) (-2)

Die nationale Politik soll "Mehr Mittelstand wagen", fordert der BDI auf sieben Handlungsfeldern. Was hilft Ihrem Unternehmen besonders durch die Krise und stärkt zugleich die Standortqualität? 11 MEHR MITTELSTAND WAGEN 4% 13% 58%58% 33% 13% 43% 64% 0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% Sonstiges auf Europa / EU setzen Fachkräftemangel begegnen Bürokratie abbauen, besseres Recht setzen Mittelstand in Klima- und Umweltpolitik mitdenken ländliche Räume stärken Strukturreformen bei Steuern und Abgaben umsetzen Energiekosten begrenzen (Vergleich zu September(+10)2020) (-27) ( 5) (-18) (+23)(-9) (-14)

www.bdi.eu Jetzt dem BDI auf Social Media folgen! Rückfragen zur Umfrage gerne an: Vanessa Wannicke | Referentin Mittelstand und Familienunternehmen T. +49 30 20281434 | v.wannicke@bdi.eu Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. Breite Straße 29 10178 Berlin VERBUNDEN BLEIBEN 12

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