Lagebild im industriellen Mittelstand

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Lagebild im industriellen Mittelstand Eckdaten und Kernergebnisse einer BDI-Blitzumfrage

06. September 2022 Eckdaten der Umfrage Die „Zeitenwende“ durch den russischen Angriff auf die Ukraine ist ein halbes Jahr her. In diesem Licht geben knapp 600 mittelständische Unternehmen verschiedener Größen, Regionen und industrieller Branchen Einblicke in unternehmerische Lagen, Planungen und Bewertungen sowie zu (politischen) Forderungen. Dramatisch steigende Energie- und Rohstoffkostenkosten, angespannte Lieferketten und Fachkräftemangel sind – teilweise existenzielle – Herausforderungen am Standort.

Umfragezeitraum: 17. August bis 04. September 2022

Rückläufe: 593 Unternehmen

Beschäftigtenanzahl der teilnehmenden Unternehmen (weltweit)

50%

46%

40% 30%

22% 20%

15%

10%

6%

8% 3%

0%

< 100

< 250

< 500

< 1000

< 1500

≥ 1500

Quelle: BDI

Vanessa Wannicke | Mittelstand und Familienunternehmen | T: +49 30 2028-1434 | v.wannicke@bdi.eu | www.bdi.eu


Lagebild im industriellen Mittelstand

Branchenzugehörigkeit der teilnehmenden Unternehmen

Automobil

15%

Bau(stoffe)

4%

Chemie

13%

Elektro(technik)

4%

Dienstleistungen

7%

Konsumgüter

4%

Kunststoffe, Gummi, Verpackungen

5%

Maschinen- und Anlagenbau Papier Pharma und Medizintechnik

7% 1% 4%

Stahl und Metall Textil Sonstiges

26% 4% 8%

Quelle: BDI

Kernergebnisse der Umfrage ▪

81 Prozent der mittelständischen Unternehmen bewerten die gestiegenen Preise für Energie und Rohstoffe als unternehmerisch herausforderndsten Faktor. Mehr als 90 Prozent der Unternehmen sehen in den gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe eine starke (58 %) oder existenzielle Herausforderung (34 %). Noch im Februar 2022 bewerteten „nur“ 23 Prozent die Herausforderung als existenziell.

Lieferschwierigkeiten und -verzögerungen sind für rund drei Viertel der Unternehmen eine starke (71 %) oder existenzielle (6 %) Herausforderung.

Die Preisentwicklung zwingt rund 40 Prozent der Unternehmen, Investitionen in die ökologische und digitale Transformation zurückzustellen.

Mittelfristig planen 28 Prozent der Unternehmen einen Brennstoffträgerwechsel, um unabhängiger von Gas zu sein. Mehr als ein Drittel der Unternehmen (37 %) können derzeit keinen Brennstoffträgerwechsel vornehmen, sie bleiben (vorerst) auf Erdgas angewiesen. Jedes zehnte Unternehmen sieht sich aktuell gezwungen, die Energieversorgung von Gas auf Öl umzustellen.

Fast jedes zehnte Unternehmen hat die Produktion in Deutschland derzeit gedrosselt oder unterbrochen. Weiterhin denkt fast jedes vierte Unternehmen darüber nach oder ist bereits dabei, Unternehmensanteile / Teile der Produktion und Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern.

Wer Unternehmen durch die Krise helfen und zugleich die Standortqualität stärken will, sollte die Energiekosten begrenzen, Bürokratie spürbar abbauen und dem Fachkräftemangel begegnen.

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Impressum Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) Breite Straße 29, 10178 Berlin www.bdi.eu T: +49 30 2028-0 Lobbyregisternummer: R000534

Redaktion Vanessa Wannicke Referentin Mittelstand und Familienunternehmen T: +49 30 2028-1434 v.wannicke@bdi.eu BDI-Dokumentennummer: D 1627

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