Industrielle Gesundheitswirtschaft in Deutschland und Europa

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POSITION | GESUNDHEIT | IGW-INDUSTRIESTRATEGIE

Industrielle Gesundheitswirtschaft in Deutschland und Europa Warum wir eine Strategie für die industrielle Gesundheitswirtschaft in Deutschland und Europa brauchen

14. Juli 2020 Industrielle Gesundheitswirtschaft als Schlüsselindustrie Die industrielle Gesundheitswirtschaft (iGW) ist für den Standort Deutschland seit vielen Jahren eine Schlüsselindustrie. „Made in Germany“ für Diagnostika, Medizinprodukte, Arzneimittel, Biotechnologie und Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) gilt weltweit als Gütesiegel. Die iGW ist international wettbewerbsfähig und leistet seit Jahren einen positiven Beitrag zur deutschen Handelsbilanz. Die letzten Wochen und Monate haben gezeigt, wie schnell das Thema Gesundheit zum absoluten Mittelpunkt unseres politischen und wirtschaftlichen Handelns werden kann. Die iGW ist wie keine andere Industrie in der Lage, Deutschland den Weg aus der wirtschaftlichen Krise zu bahnen und sie hat das Potenzial, zu einer Leitindustrie des 21. Jahrhunderts zu werden. Eine wichtige Rolle, die gerade jetzt als entscheidender Wachstumstreiber und Jobmotor stabilisierend und damit erfolgskritisch für den Standort Deutschland sein kann. Es müssen jetzt Rahmenbedingungen geschaffen werden, die die Innovationskraft der iGW nachhaltig stärken und ihr ermöglichen, diese Rolle bestmöglich auszufüllen. Vor allem wird jedoch eine Wertschätzung für die Wertschöpfung benötigt. Während der Wert von Fortschritt in anderen Branchen in Deutschland auch wirtschafts- und gesellschaftspolitisch diskutiert wird, steht diese wichtige Diskussion bei der Gesundheitswirtschaft noch am Anfang. Das Verständnis von Gesundheit als „Kostentreiber“ des Sozialwesens ist überholt, vielmehr müssen diese Kosten als Investitionen in unsere Gesundheit und als Mehrwert für die gesamte Gesellschaft gesehen und wertgeschätzt werden. Dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund des harten internationalen Wettbewerbs auf den Weltmärkten und unter Berücksichtigung der Besonderheiten eines vereinten Europas. Diese Wertschätzung muss öffentlich, entschlossen und offensichtlich sein, damit die iGW ihre volle Innovationskraft auch weiterhin am Standort Deutschland in Europa entfalten kann. Entscheidend ist, europäische Innovationskraft und bestehende Wertschöpfungsketten, nicht zuletzt im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, zu schützen und zu fördern. Denn eine stabile Wirtschaft und eine funktionierende Gesundheitsversorgung benötigen auch eine intakte industrielle Gesundheitswirtschaft. Als Spitzenverband der deutschen Industrie wollen wir eine branchenübergreifende Gesamtstrategie für die industrielle Gesundheitswirtschaft entwickeln, die im Herbst 2020 zur Verfügung steht. In dieser Kurz-Darstellung fokussieren wir uns auf die Bereiche Standort Europa, Versorgungssicherheit, Forschung, Innovationen, Investitionen, Digitalisierung und Daten.

Michaela Hempel | Abteilung Industrielle Gesundheitswirtschaft | T: +49 30 2028-1493 | m.hempel@bdi.eu | www.bdi.eu


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